[0001] Die Erfindung betrifft einen Rinnenkörper, insbesondere aus Polymerbeton, für eine
Entwässerungsrinne zur Entwässerung von Verkehrsflächen mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft ferner eine Verbindungsvorrichtung, eine Stirnwand,
eine Entwässerungsrinne, eine Anordnung und ein Verfahren.
[0002] Entwässerungsrinnen mit Rinnenkörpern der obengenannten Art sind beispielsweise aus
EP 2 899 324 A1 bekannt. Der Rinnenkörper der bekannten Entwässerungsrinne umfasst einen Rinnenboden
und zwei gegenüberliegende Seitenwände mit jeweils einem Sichtsteg.
[0003] Bei Parkdecks, Parkgaragen und/oder Parkhäusern kann die wasserführende Ebene auf
der befahrbaren Verkehrsfläche sitzen. Daher umfassen die Verkehrsflächen eine Oberflächenbeschichtung
als oberste Belagsfläche. Entwässerungsrinnen, die in solchen Umgebungen eingebaut
werden sollen, müssen hohe Anforderungen erfüllen. So ist der Raum, der zum Einbau
der Entwässerungsrinne zur Verfügung steht, begrenzt. Daher ist der Einbau einer Entwässerungsrinne
sorgfältig zu planen, da sonst Schwachstellen im Tragwerk entstehen können. Des Weiteren
müssen Entwässerungsrinnen und deren Komponenten, wie beispielsweise Roste, resistent
gegen Korrosion beispielsweise durch Wasser und Chloride sein. Folglich müssen Abdichtungen
und Beschichtungen, insbesondere die Oberflächenbeschichtung, fluiddicht mit der Entwässerungsrinne
abschließen. Sonst ist es möglich, dass Fluide durch Fugen oder Risse in das Tragwerk
eindringen und dieses beschädigen. Im bekannten Stand der Technik bilden insbesondere
Betonier-Abschnittsfugen sowie Stoß- und Anschlussfugen kritische Bereiche, die dauerhaft
flüssigkeitsdicht sein müssen und keine Wartungsfugen darstellen dürfen. Des Weiteren
muss die Entwässerungsrinne starken mechanischen und/oder dynamischen Beanspruchungen
standhalten. Das bedeutet unter anderem, dass die Entwässerungsrinne überfahrbar sein
muss. Zusammengefasst muss die Entwässerungsrinne somit dem Bilden von Schwachstellen
im Tragwerk entgegenwirken, belastbar sein und gegenüber Korrosion durch Wasser, Öle,
Treibstoffe und Chloride resistent sein.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, einen Rinnenkörper der eingangs
genannten Art anzugeben, der zum Einbau in Böden mit einer Oberflächenbeschichtung
geeignet ist und dazu angepasst ist, die oben genannten Anforderungen zu erfüllen.
Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Verbindungsvorrichtung für
einen Rinnenkörper, eine Stirnwand, eine Entwässerungsrinne, eine Anordnung und ein
Verfahren anzugeben.
[0005] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit Blick auf
- den Rinnenkörper durch den Gegenstand des Anspruchs 1,
- die Verbindungsvorrichtung durch den Gegenstand des Anspruchs 11,
- die Stirnwand durch den Gegenstand des Anspruchs 15,
- die Entwässerungsrinne durch den Gegenstand des Anspruchs 16,
- die Anordnung durch den Gegenstand des Anspruchs 17 und
- das Verfahren durch den Gegenstand des Anspruchs 18 gelöst.
[0006] Konkret wird die Aufgabe durch einen Rinnenkörper, insbesondere aus Polymerbeton
oder Zementbeton, für eine Entwässerungsrinne zur Entwässerung von Verkehrsflächen,
insbesondere von Parkdecks, Parkgaragen und/oder Parkhäusern gelöst. Der Rinnenkörper
umfasst einen Rinnenboden und zwei gegenüberliegende Seitenwände, wobei die Seitenwände
Sichtstege aufweisen, die sich entlang einer Längsrichtung des Rinnenkörpers erstrecken.
Dabei grenzt eine Beschichtungsfläche für eine Oberflächenbeschichtung jeweils direkt
an die Sichtstege und ist von den Sichtstegen durch eine Stufe abgesetzt, wobei sich
die Beschichtungsfläche durchgehend entlang einer Längsrichtung des Rinnenkörpers
erstreckt.
[0007] Der erfindungsgemäße Rinnenkörper ist zum Einbau in Böden geeignet, die eine geringe
Gesamthöhe aufweisen und wenigstens eine Oberflächenbeschichtung umfassen.
[0008] Die Oberflächenbeschichtung bildet die oberste Belagsfläche der Verkehrsfläche. Die
Oberflächenbeschichtung hat die Funktion, das Tragwerk vor dem Eindringen von Fluiden
zu schützen. Beispielsweise kann die Oberflächenbeschichtung eine Beschichtung auf
Epoxidharzbasis umfassen und auf einer Schicht aus Vergussmörtel oder Beton aufgetragen
sein. Der Rinnenkörper ist daher insbesondere zum Einbau in Parkdecks, Parkgaragen
und/oder Parkhäusern geeignet, da in diesen Umgebungen die Gesamthöhe des Bodens begrenzt
ist, so wie das beispielsweise bei Geschossdecken eines mehrstöckigen Parkhauses der
Fall ist, bei dem die Geschossdecken gleichzeitig auch befahrbare Verkehrsflächen
bilden.
[0009] Der Rinnenkörper ist insbesondere aus Polymerbeton hergestellt. Polymerbeton ist
beispielsweise zum Einbau in Vergussmörtel und Beton vorteilhaft, da Polymerbeton
und der Vergussmörtel bzw. Beton nahezu identische Ausdehnungskoeffizienten aufweisen.
Dadurch können Temperaturschwankungen ausgeglichen und Dehnungsrisse auf ein Minimum
reduziert werden. Alternativ sind andere, insbesondere nicht metallische, Werkstoffe
möglich.
[0010] Der fluidleitende Bereich des Rinnenkörpers ist von dem Rinnenboden und den gegenüberliegenden
Seitenwänden begrenzt. Die Seitenwände weisen jeweils einen Sichtsteg auf. Die Sichtstege
bilden die im eingebauten Zustand obersten nach oben gerichteten Flächen des Rinnenkörpers.
Genauer gesagt sind die Sichtstege die im eingebauten Zustand obersten Flächen der
Seitenwände.
[0011] Die Beschichtungsfläche kann auch als Beschichtungsflansch bezeichnet werden. Die
Beschichtungsfläche ist jeweils direkt am Sichtsteg angeordnet. Die Beschichtungsfläche
ist durch die Stufe von dem Sichtsteg abgesetzt. Genauer gesagt ist die Beschichtungsfläche
jeweils an der dem fluidleitenden Bereich abgewandten Seite der Seitenwände angeordnet.
[0012] Die Stufe, durch welche die Beschichtungsfläche von dem Sichtsteg abgesetzt ist,
ist vorteilhaft, da so die Beschichtungsharze nicht in den Rinnenkörper gelangen können.
Die Höhe ist vorteilhafterweise so definiert das diese den gängigsten Aufbauhöhen
von Beschichtungen genügt.
[0013] Im teilweise eingebauten Zustand ist der Rinnenkörper beispielsweise bis zur Beschichtungsfläche
in wenigstens einem Gussmaterial, beispielsweise Vergussmörtel oder einem anderen
Verfüll- oder Hinterfüllmaterial, angeordnet. Anders gesagt ist die Oberfläche der
Beschichtungsfläche bzw. des Beschichtungsflanschs auf einer Ebene mit der Oberfläche
des Verfüll- oder Hinterfüllmaterials. Auf dem Vergussmörtel und der Beschichtungsfläche
ist im eingebauten Zustand die Oberflächenbeschichtung aufgetragen. Die Oberflächenbeschichtung
ist dabei mit dem Sichtsteg bündig.
[0014] Dadurch ist eine rissüberbrückende Anbindung des Rinnenkörpers an die Oberflächenbeschichtung
möglich. Die Beschichtungsfläche verhindert eine durchgehende Verbindungsfuge bzw.
Riss entlang des Rinnenkörpers. Anders gesagt weisen das Verfüll- oder Hinterfüllmaterial
und die Oberflächenbeschichtung zwei unterschiedliche Verbindungs- bzw. Grenzbereiche
mit dem Rinnenkörper auf. Dies bedeutet, dass im eingebauten Zustand sowohl die Oberflächenbeschichtung
als auch die darunterliegende an die Seitenwände angrenzende Verfüll oder Hinterfüllmaterial
dicht mit dem Rinnenelement verbunden sind. Somit ist eine ganzheitliche dichte Anbindung
als zusätzliche Sicherheit gegeben. Die Beschichtungsfläche bildet ferner eine Dichtebene
zwischen der Oberflächenbeschichtung und dem Gussmaterial. Die Tiefe der Stufe, durch
die die Beschichtungsfläche von dem Sichtsteg abgesetzt ist, entspricht vorzugsweise
der Dicke der Oberflächenbeschichtung.
[0015] Die Beschichtungsfläche ermöglicht ein dichtes Abschließen der Oberflächenbeschichtung
mit dem Rinnenkörper. Das bedeutet, dass durch die Beschichtungsfläche eine durchgehende
ununterbrochene Verbindungsfuge zwischen dem Rinnenkörper und dem Boden dauerhaft
vermieden werden kann durch die sonst Wasser, Öle, Treibstoffe und/oder Chloride eindringen
und das Tragwerk beschädigen kann.
[0016] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0017] Der Rinnenkörper weist, um zum Einbau in Böden mit geringem Bauraum geeignet zu sein,
vorzugsweise eine Höhe zwischen 50 mm und 100 mm, insbesondere 60 mm auf.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Seitenwände eine Auflagefläche, insbesondere
innenliegende Auflagefläche, für einen Rost auf, die in im eingebauten Zustand vertikaler
Richtung zwischen dem Rinnenboden und dem Sichtsteg angeordnet ist, wobei die Beschichtungsfläche
zwischen der Auflagefläche und dem Sichtsteg angeordnet ist. Die Beschichtungsfläche
ist die äußerste Fläche des Rinnenkörpers. Die Anordnung zwischen der Auflagefläche
und dem Sichtsteg beschreibt die Anordnung in Höhenlage im eingebauten Zustand des
Rinnenkörpers. Durch diesen Aufbau ist ein kompakter Rinnenkörper möglich, der zum
Verlegen in einem dünnen Tragwerk geeignet ist. Insbesondere bei einer Ausführungsform
des Rinnenkörpers, der eine Höhe zwischen 50 mm und 100 mm, insbesondere 60 mm aufweist.
[0019] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind der Rinnenboden, die Auflageflächen,
die Sichtstege und die Beschichtungsflächen parallel zueinander. Insbesondere sind
die Flächen parallel zur Oberfläche des Bodens, in dem der Rinnenkörper verlegt ist.
Die parallelen Sichtstege ermöglichen ein einfaches Ausrichten des Rinnenkörpers an
die Oberfläche des Bodens. Ferner weist der Rinnenkörper dadurch gute fluidleitende
Eigenschaften auf.
[0020] Der Sichtsteg ist vorzugsweise wie die Beschichtungsfläche geschlossen und insbesondere
glatt ausgebildet.
[0021] Die Beschichtungsfläche weist vorzugsweise eine geschlossene und insbesondere glatte
Oberfläche auf. Dadurch sind ebene Oberflächen möglich, die kaum nachbearbeitet werden
müssen. Ferner erleichtert die geschlossene Oberfläche nach einer Vorbehandlung für
die Beschichtung das Auftragen der Oberflächenbeschichtung auf die Beschichtungsfläche.
[0022] In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform beträgt der Abstand, um den
die Beschichtungsfläche von dem Sichtsteg abgesetzt ist, zwischen 1 mm bis 10 mm,
insbesondere 5 mm. So ist die Beschichtungshöhe je nach Bedarf an verschiedene Oberflächensysteme
mit unterschiedlich dicken Oberflächenbeschichtungen anpassbar. Das bedeutet, dass
der Rinnenkörper für unterschiedliche Oberflächenbeschichtungssysteme verwendet werden
kann.
[0023] Besonders bevorzugt erstreckt sich die Beschichtungsfläche zwischen 5 bis 20 mm,
insbesondere 15 mm, in eine Richtung orthogonal zur Längsrichtung des Rinnenkörpers.
Anders gesagt beträgt die Breite der Beschichtungsfläche zwischen 5 mm bis 20 mm.
Entlang der Längserstreckung des Rinnenkörpers erstreckt sich die Beschichtungsfläche
parallel zur Längsrichtung des Rinnenkörpers. Durch die Beschichtungsfläche stößt
die Oberflächenbeschichtung nicht direkt an den Sichtsteg, sondern erstreckt sich
über den Grenzbereich zwischen dem Vergussmörtel und dem Rinnenkörper. Dadurch ist
eine rissüberbrückende Anbindung des Rinnenkörpers an die Oberflächenbeschichtung
möglich. Genauer gesagt wird die Verbindungsfuge, die zwischen dem Hinterfüllmaterial
und dem Rinnenkörper entsteht, überbrückt. Eine breite Beschichtungsfläche verbessert
die Dichteigenschaften und Anbindungseigenschaften zwischen der Oberflächenbeschichtung
und dem Rinnenkörper.
[0024] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst der Rinnenkörper Verankerungstaschen
zum formschlüssigen Verbinden mit einem Gussmaterial, insbesondere einem Hinterfüllmaterial,
die an den Außenseiten der Seitenwände angeordnet sind. Die Verankerungstaschen verbessern
den Halt des Rinnenkörpers im eingebauten Zustand. Die Verankerungstaschen verringern
die Bewegungen des Rinnenkörpers im Übergangsbereich zum angrenzenden Belag und verringern
dadurch die Rissbildung in der Oberflächenbeschichtung durch statische und/oder dynamische
Belastungen.
[0025] Es ist vorteilhaft, wenn die Verankerungstaschen Aussparungen aufweisen, die derart
ausgebildet sind, dass unter den Seitenwänden jeweils ein freier Raum zur Aufnahme
des Gussmaterials, insbesondere des Hinterfüllmaterials, ausgebildet ist. Dadurch
kann der Rinnenkörper einfach eingebaut werden, da das Gussmaterial leicht in den
Freiraum eingebracht werden kann.
[0026] Um die Struktur des Rinnenkörpers zu verstärken ist es vorteilhaft, wenn in Längsrichtung
des Rinnenkörpers zwischen den Verankerungstaschen Verstärkungselemente angeordnet
sind. Dadurch wird die Stabilität des Rinnenkörpers verbessert und Beschädigungen
beim Verlegen oder im Gebrauch vermindert. Die Verstärkungselemente können beispielsweise
als Stützen oder Materialverdickungen ausgebildet sein.
[0027] In einer vorteilhaften Ausführungsform weist der Rinnenkörper ein erstes axiales
Ende mit einem unteren Überstand und ein zweites axiales Ende mit einem oberen Überstand
auf, wobei die Länge des oberen Überstands in Längsrichtung des Rinnenkörpers kleiner
ist als die Länge des unteren Überstands. Eine derartige Ausgestaltung des Rinnenkörpers
ermöglicht eine formschlüssige Verbindung zweier baugleicher Rinnenkörper.
[0028] Im Rahmen der Erfindung wird ferner eine Verbindungsvorrichtung für einen Rinnenkörper
offenbart und beansprucht, wobei die Verbindungsvorrichtung ein erstes und ein zweites
axiales Ende eines Rinnenkörpers umfasst, wobei das erste axiale Ende des Rinnenkörpers
dazu ausgebildet ist, das zweite axiale Ende eines zweiten identischen Rinnenkörpers
formschlüssig aufzunehmen, so dass eine vordefinierte Fuge zur Aufnahme eines Klebers
gebildet ist.
[0029] Die Fuge ist vorzugsweise wenigstens 3 mm bis 12 mm, insbesondere 6 mm, breit und
wenigstens 4 mm bis 16 mm, insbesondere 8 mm, tief.
[0030] Die Verbindungsvorrichtung ist vorzugsweise einstückig, insbesondere monolithisch,
mit dem Rinnenkörper ausgebildet. Die Verbindungsvorrichtung ist dazu ausgebildet,
mit einem weiteren Rinnenkörper zusammenzuwirken. Alternativ ist es möglich, dass
die Verbindungsvorrichtung mit einer Stirnwand zusammenwirkt. Durch eine einstückige
Verbindungsvorrichtung entfällt eine Wartungsfuge im System.
[0031] Die Verbindungsvorrichtung umfasst die beiden axialen Enden des Rinnenkörpers. Anders
gesagt bilden die beiden axialen Enden des Rinnenkörpers die Verbindungsvorrichtung.
[0032] Die beiden unterschiedlichen axialen Enden ermöglichen es, beispielsweise zwei baugleiche
Rinnenkörper zunächst formschlüssig aneinander anzuordnen. Durch die entstehende Fuge
für einen Kleber, die daher auch als Klebefuge bezeichnet werden kann, ist es möglich,
die beiden Rinnenkörper materialschlüssig miteinander zu verbinden. Der Kleber dient
zusätzlich als Dichtmittel. Das Verkleben hat somit den Vorteil, dass auf diese Art
und Weise die beiden Rinnenkörper fluiddicht ohne ein zusätzliches Dichtelement miteinander
verbunden werden können. Als Kleber kann beispielsweise ein Zwei-Komponenten Kleber
verwendet werden. Die Verbindungsvorrichtung ermöglicht das Verbinden zweier Rinnenkörper
ohne Schrauben oder Schweißen.
[0033] In einer bevorzugten Ausführungsform weist das erste axiale Ende der Verbindungsvorrichtung
einen unteren Überstand und das zweite axiale Ende einen oberen Überstand auf, wobei
die Länge des oberen Überstands in Längsrichtung des Rinnenkörpers kleiner ist als
die Länge des unteren Überstands. Dadurch ist unter dem oberen Überstand ein Aufnahmeraum
bzw. eine Aussparung, die der Form des unteren Überstands entspricht und über dem
unteren Überstand ein Aufnahmeraum, der dem oberen Überstand entspricht, angeordnet.
[0034] Der obere Überstand und der untere Überstand sind demnach derart angepasst, dass
der obere Überstand des Rinnenkörpers im eingebauten Zustand zur Bildung der Fuge
auf dem unteren Überstand des zweiten Rinnenkörpers aufliegt. Das ermöglicht es, dass
sich die Fuge nicht durch den gesamten Rinnenkörper erstreckt. Die Fuge erstreckt
sich bis auf den unteren Überstand. Dadurch ist eine bessere Abdichtung der Rinnenkörper
untereinander möglich, wobei die Rinnenkörper gleichzeitig auf Stoß aneinander angeordnet
sind. Diese Art der Verlegerichtung definiert eine genaue Klebefuge in Breite und
Höhe.
[0035] Um die Abdichtung der Rinnenkörper untereinander weiter zu verbessern, umfassen der
untere Überstand und der obere Überstand Kontaktflächen, die jeweils eine Neigung
aufweisen. Die Kontaktflächen des oberen Überstands sind in eingebauter Lage wenigstens
abschnittsweise nach unten gerichtet und die Kontaktflächen des unteren Überstands
wenigstens abschnittsweise nach oben gerichtet. Die Neigung der Kontaktflächen des
unteren Überstands korrespondiert mit der Neigung der Kontaktflächen des oberen Überstands.
Dadurch ist eine einfache Ausrichtung des Rinnenkörpers möglich. Ferner liegen die
Kontaktflächen dadurch flächig aufeinander und verbessern so die Lagesicherheit zwischen
den verbundenen Rinnenkörpern.
[0036] Durch die Ausbildung der axialen Enden ist eine exakte Positionierung des Rinnenkörpers
möglich. Insbesondere ist ein Einbau des Rinnenkörpers von oben möglich. Der Einbau
von oben erleichtert das Bilden eines Rinnenstrangs aus mehreren Rinnenkörpern und
verhindert, dass Gussmaterial beim Einbau in den Rinnenkörper, insbesondere in die
Fuge, gelangen kann.
[0037] Als ein weiterer Aspekt der Erfindung wird eine Stirnwand für einen Rinnenkörper
offenbart und beansprucht, wobei die Stirnwand dazu angepasst ist, mit dem ersten
oder dem zweiten axialen Ende des Rinnenkörpers formschlüssig verbindbar zu sein,
so dass eine Fuge für einen Kleber gebildet ist. Die Stirnwand dient dazu, das Ende
eines Rinnenkörpers fluiddicht axial abzuschließen bzw. axial zu begrenzen.
[0038] Die Stirnwand weist daher eine Kontur bzw. eine Geometrie auf, die an ein axiales
Ende eines Rinnenkörpers angepasst ist, der eine vorhergehend beschriebene Verbindungsvorrichtung
aufweist. Der Stirnwand sind daher die gleichen Vorteile zuzuschreiben, wie sie bereites
im Zusammenhang mit der Verbindungsvorrichtung beschrieben wurden.
[0039] Es ist vorteilhaft, wenn die Stirnwände eine Beschichtungsfläche aufweisen, die mit
der Beschichtungsfläche des oben beschriebenen Rinnenkörpers korrespondiert. Das ermöglicht
es, die Beschichtungsfläche umlaufend um das gesamte System anzuordnen.
[0040] Ferner wird eine Entwässerungsrinne mit einem Rinnenkörper offenbart und beansprucht,
wobei die Entwässerungsrinne einen Rost aus einem nichtmetallischen Material, insbesondere
einem Kunststoffmaterial, aufweist.
[0041] Durch den Kunststoffrost ist der Rinnenkörper metallfrei ausführbar. Eine Korrosion
durch Wasser, Chloride oder Öle kann somit weiter vorgebeugt werden.
[0042] Als weiterer Aspekt der Erfindung wird eine Anordnung mit wenigstens zwei Rinnenkörpern
oder mit wenigstens zwei Entwässerungsrinnen offenbart und beansprucht.
[0043] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einbau einer Anordnung,
bei dem der Rinnenkörper in einer Ausnehmung in einen Boden eingelegt wird, ein zweiter
Rinnenkörper, der mit dem Rinnenkörper identisch ist, von oben an den Rinnenkörper
angelegt wird, so dass die Kontaktflächen miteinander in Berührung stehen und die
Fuge gebildet wird, der Rinnenkörper mit dem zweiten Rinnenkörper durch das Einbringen
eines Klebers in die Fuge stoffschlüssig verbunden wird, anschließend die Ausnehmung
mit einem Gussmaterial, insbesondere Vergussmörtel, aufgefüllt wird, und zuletzt die
Oberflächenbeschichtung auf die Beschichtungsfläche bis zu dem Sichtsteg aufgetragen
wird, insbesondere so, dass die Oberflächenbeschichtung mit dem Sichtsteg bündig ist.
[0044] Alternativ ist es möglich, dass die Ausnehmung wenigstens teilweise mit einem Gussmaterial
gefüllt ist und der Rinnenkörper auf dem Gussmaterial angeordnet wird.
[0045] Die Erfindung wird anhand mehrerer Ausführungsbeispiele unter Bezug auf die beigefügten
schematischen Zeichnungen mit weiteren Einzelheiten erläutert.
[0046] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Rinnenkörpers;
- Fig. 2
- einen Schnitt des Rinnenkörpers gemäß Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Detailansicht eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Rinnenkörpers
im eingebauten Zustand;
- Fig. 4
- eine Detailansicht des zweiten axialen Endes des Rinnenkörpers gemäß Fig. 1;
- Fig. 5
- eine Detailansicht des ersten axialen Endes des Rinnenkörpers gemäß Fig. 1;
- Fig. 6
- ein Ausführungsbeispiel des Rinnenkörpers gemäß Fig. 1 mit einer Öffnung für einen
Ablauf;
- Fig. 7
- eine Stirnwand zum Verbinden mit dem ersten axialen Ende des Rinnenkörpers gemäß Fig.
1;
- Fig. 8
- einen Schnitt der Stirnwand gemäß Fig. 7;
- Fig. 9
- eine Stirnwand zum Verbinden mit dem zweiten axialen Ende des Rinnenkörpers gemäß
Fig. 1;
- Fig. 10
- einen Schnitt der Stirnwand gemäß Fig. 9;
- Fig. 11
- eine perspektivische Ansicht zweier erfindungsgemäßer Rinnenkörper beim Einbau;
- Fig. 12
- eine weitere perspektivische Ansicht gemäß Fig. 11;
- Fig. 13
- einen Längsschnitt durch zwei formschlüssig miteinander verbundene Rinnenkörper;
- Fig. 14
- eine Seitenansicht zweier verbundener Rinnenkörper gemäß Fig. 13;
- Fig. 15
- eine perspektivische Ansicht zweier verklebter Rinnenkörper gemäß Fig. 13 und Fig.
14;
- Fig. 16
- einen Rinnenkörper, an dessen zweitem axialen Ende eine Stirnwand angeordnet ist;
- Fig. 17
- einen Rinnenkörper, an dessen erstem axialen Ende eine Stirnwand angeordnet ist; und
- Fig. 18
- zwei miteinander verbundene Rinnenkörper an deren axialen Enden jeweils eine Stirnwand
angeordnet ist.
[0047] Der Rinnenkörper 10 gemäß der Figuren 1 und 2 ist aus Polymerbeton hergestellt und
umfasst einen Rinnenboden 11, zwei Seitenwände 12 und zwei freie axiale Enden 20,
21.
[0048] Die Seitenwände 12 weisen jeweils einen Sichtsteg 13 auf. Der Sichtsteg 13 ist die
im eingebauten Zustand oberste Fläche des Rinnenkörpers 10. An die Sichtstege 13 grenzt
jeweils eine Beschichtungsfläche 14. Die Beschichtungsfläche 14 ist durch eine Stufe
15 von den Sichtstegen 13 abgesetzt.
[0049] In Fig. 2 ist erkennbar, dass die Beschichtungsfläche 14 in vertikaler Richtung zwischen
den Sichtstegen 13 und der Auflagefläche 16 angeordnet ist. Die Beschichtungsfläche
14 ist parallel zu der Fläche des Sichtstegs 13. Die Beschichtungsfläche 14 ist durchgehend
an dem Sichtsteg 13 angeordnet. Die Beschichtungsfläche 14 weist keine Unterbrechungen
auf und ist glatt ausgebildet. Die Beschichtungsfläche 14 bildet die im eingebauten
Zustand äußerste nach oben gerichtete Fläche des Rinnenkörpers 10. Die Beschichtungsfläche
14 erstreckt sich entlang der gesamten Länge des Rinnenkörpers 10.
[0050] Die Stufe 15, durch die die Beschichtungsfläche 14 von der Fläche des Sichtstegs
13 abgesetzt ist, weist eine Schräge und einen abgerundeten Übergang zur Beschichtungsfläche
14 auf. Die Schräge weist jeweils eine von der Beschichtungsfläche 14 ausgehend positive
Steigung auf. Anders gesagt beträgt der Winkel, der zwischen der Beschichtungsfläche
14 und der Schräge aufgespannt ist mehr als 90°, insbesondere 100°.
[0051] An der dem Rinnenboden 11 abgewandten Seiten der Seitenwände 12 des Rinnenkörpers
10 sind Verankerungstaschen 18 und Verstärkungselemente 19 angeordnet.
[0052] Die Verankerungstaschen 18 erstrecken sich entlang einer Richtung parallel zur Mittellängsachse
des Rinnenkörpers 10. Die Verankerungstaschen 18 sind abschnittsweise in eine Richtung
quer zur Mittellängsachse des Rinnenkörpers 10 gewölbt. Die Wölbung geht in eine schräge
Fläche über, die sich im eingebauten Zustand nach außen und nach oben erstreckt. Die
Verankerungstaschen 18 sind in Einbaulage unter den Beschichtungsflächen 14 und abschnittsweise
unter den Sichtstegen 13 angeordnet, so dass ein Freiraum gebildet ist. Der Rinnenkörper
10 ist durch die Verankerungstaschen 18 im eingebauten Zustand unteren Bereich schmäler
als im oberen Bereich.
[0053] Der Rinnenkörper 10 weist an den axialen Enden 20, 21 jeweils ein Verstärkungselement
19 auf. Zwischen den axialen Enden 20, 21 sind vorzugsweise zwei weitere Verstärkungselemente
19 angeordnet. Alternativ sind weitere Verstärkungselemente 19 möglich. Zwischen den
Verstärkungselementen 19 sind die Verankerungstaschen 18 angeordnet. Anders ausgedrückt
begrenzen die Verstärkungselemente 19 die Verankerungstaschen 18 in axialer Richtung
des Rinnenkörpers 10. Die Verstärkungselemente 19 sind einstückig, insbesondere monolithisch,
mit dem Rinnenkörper 10 ausgebildet. Die Verstärkungselemente 19 sind bündig zur Außenkante
der Beschichtungsfläche 14 und erstrecken sich bis zur im eingebauten Zustand unteren
Seite des Rinnenbodens 11. Mit anderen Worten erstrecken sich die Verstärkungselemente
19 in Querrichtung nicht über die Beschichtungsfläche 14 hinaus.
[0054] Fig. 3 zeigt einen Rinnenkörper 10 gemäß Fig. 1 und 2 im eingebauten Zustand. Der
Rinnenkörper 10 ist aus Polymerbeton hergestellt. An den Rinnenkörper grenzt eine
Schicht Vergussmörtel. Die Schicht Vergussmörtel ist bündig mit der Beschichtungsfläche
14. Auf den Vergussmörtel und auf die Beschichtungsfläche ist eine Oberflächenbeschichtung
aufgetragen. Die Oberflächenbeschichtung ist bündig mit dem Sichtsteg 13 und bedeckt
den Grenzbereich zwischen dem Rinnenkörper 10 und dem Vergussmörtel. In einer Ausführungsform
kann die Oberflächenbeschichtung beispielsweise eine Beschichtung auf einem Epoxidharz
umfassen. Alternativ sind andere Gussmaterialien und Oberflächenbeschichtungen möglich.
[0055] Die Figuren 4 und 5 zeigen die freien axialen Enden des Rinnenkörpers 10. Fig. 4
zeigt ein erstes axiales Ende 20. Das erste axiale Ende 20 weist einen unteren Überstand
22 auf.
[0056] Der untere Überstand 22 weist in eingebauter Lage wenigstens abschnittsweise nach
oben gerichtete Kontaktflächen 25 auf. Der untere Überstand 24 weist eine Kontur auf,
die im Wesentlichen der Kontur der Oberflächen des Rinnenkörpers 10 entspricht. So
weist die Kontaktfläche 25 im Bereich der Seitenwände 12, im Bereich der Auflagefläche
16 eine Abstufung und im Bereich des Rinnenbodens 11 eine durchgehende Fläche auf.
Die Kontaktfläche 25 weist eine Neigung auf, die das axiale Ende des unteren Überstands
verjüngt.
[0057] Fig. 5 zeigt ein zweites axiales Ende 21 des Rinnenkörpers 10. Das zweite axiale
Ende 21 weist einen oberen Überstand 23 auf. Der obere Überstand 23 weist an einer
im eingebauten Zustand unteren Seite Kontaktflächen 25 auf. Die unteren Kontaktflächen
25 weisen eine Neigung auf, die jeweils mit der Neigung der Kontaktflächen 25 des
ersten axialen Endes 20 korrespondieren. Anders gesagt ist die Kontur des oberen Überstands
23 an die Kontur des unteren Überstands 22 angepasst. Das erste axiale Ende 20 und
das zweite axiale Ende 21 sind dazu ausgebildet, zwei Rinnenkörper 10 formschlüssig
aneinander anzuordnen.
[0058] Fig. 6 zeigt im Wesentlichen eine Ausführungsform des Rinnenkörpers 10 gemäß den
vorhergehenden Figuren. Der Rinnenkörper in Fig. 6 weist eine Öffnung auf. Die Öffnung
ist eine Anschlussöffnung, um beispielsweise einen Ablauf an dem Rinnenkörper 10 anzuordnen.
Die Öffnung ist kreisförmig und im Bereich des zweiten axialen Endes 21 angeordnet.
Andere Positionen zur Anordnung der Öffnung sind möglich.
[0059] Die Figuren 7 bis 10 zeigen Stirnwände 26 für einen Rinnenkörper 10 gemäß den Figuren
1 bis 6. Die Stirnwand 26 in den Figuren 7 und 8 ist dazu ausgebildet, an das erste
axiale Ende 20 des Rinnenkörpers 10 angeordnet zu werden. Die Stirnwand 26 weist dazu
eine Kontur auf, die dem zweiten axialen Ende 21 entspricht. Die Stirnwand 26 umfasst
Kontaktflächen 25, die den Kontaktflächen 25 des zweiten axialen Endes des Rinnenkörpers
10 entsprechen und im eingebauten Zustand wenigstens abschnittsweise nach unten gerichtet
sind. Die Kontaktflächen 25 sind an einer vorstehenden Fläche angeordnet, die dem
oberen Überstand 23 entspricht.
[0060] Die Stirnwand 26 in den Figuren 9 und 10 ist dazu ausgebildet, an das zweite axiale
Ende 21 eines Rinnenkörpers 10 angeordnet zu werden. Dazu weist die Stirnwand 26 einen
unteren Überstand mit wenigstens abschnittsweise nach oben gerichteten Kontaktflächen
25 auf, die den Kontaktflächen 25 des ersten axialen Endes 20 entsprechen. Die Kontaktflächen
25 sind an einer vorstehenden Fläche angeordnet, die dem unteren Überstand 22 entspricht.
[0061] Die Stirnwände 26 gemäß den Figuren 7 bis 10 weisen jeweils einen Sichtsteg 13 auf,
an den eine Beschichtungsfläche 14 angrenzt und durch eine Stufe 15 abgesetzt ist.
Im eingebauten Zustand sind die Beschichtungsfläche 14 und der Sichtsteg 13 der Stirnwände
26 mit den Beschichtungsflächen 14 und den Sichtstegen 13 des Rinnenkörpers 10 bündig.
[0062] Die Figuren 11 und 12 zeigen einen Verfahrensschritt zum Verlegen der Rinnenkörper
10. Genauer gesagt werden zwei Rinnenkörper 10 miteinander verbunden. Ein Rinnenkörper
10 ist auf einer Oberfläche angeordnet. An den auf der Oberfläche angeordneten Rinnenkörper
10 wird von oben ein weiterer Rinnenkörper 10 angeordnet. Der weitere Rinnenkörper
wird von oben an den ruhenden Rinnenkörper angeordnet, mit anderen Worten angelegt.
[0063] In den Fig. 13 und 14 sind die beiden Rinnenkörper 10 formschlüssig aneinander angeordnet.
Der untere Überstand 22 des ersten axialen Endes 20 ist länger als der obere Überstand
23 des zweiten axialen Endes 21. Der obere Überstand 23 liegt im eingebauten Zustand
auf dem unteren Überstand 22 auf. Der untere Überstand 22 stößt an das zweite axiale
Ende 21 an. Der obere Überstand 23 stößt nicht an das erste axiale Ende 20 an.
[0064] Dadurch ist zwischen dem oberen Überstand 23 und dem ersten axialen Ende 20 eine
Fuge 24 ausgebildet. Die Fuge 24 ist begrenzt von der Oberfläche des unteren Überstands
22, der Stirnseite des ersten axialen Endes 20 und der Stirnseite des oberen Überstands
23 des zweiten axialen Endes 21. Die Fuge 24 ist in Einbaulage nach oben und nach
innen hin geöffnet und im Bereich der Sichtstege 13 und der Beschichtungsfläche 14
bis zur Kontaktfläche 25 des unteren Überstands 22 nach außen geöffnet.
[0065] Fig. 15 zeigt eine Anordnung gemäß den Figuren 11 bis 14, wobei die Fuge 24 mit einem
Klebstoff gefüllt ist. In Fig. 15 sind zwei Rinnenkörper 10 formschlüssig und stoffschlüssig
miteinander verbunden. Die Klebeschicht schließt bündig mit den Oberflächen der Rinnenkörper
10 ab.
[0066] Die Fig. 16 und 17 zeigen jeweils eine Stirnwand 26, die an einem Rinnenkörper 10
angeordnet ist. Fig. 16 zeigt eine Stirnwand 26, die an ein erstes axiales Ende 20
angeordnet ist und Fig. 17 zeigt eine Stirnwand 26, die an ein zweites axiales Ende
21 angeordnet ist. Zwischen den Stirnwänden 26 und den axialen Enden 20, 21 ist jeweils
eine Fuge 24 zur Aufnahme eines Klebers ausgebildet.
[0067] Fig. 18 zeigt zwei miteinander verbundene Rinnenkörper 10, an deren offenen axialen
Enden jeweils eine Stirnwand 26 angeordnet ist. In den Rinnenkörpern ist ein Rost
17 angeordnet. Der Rost 17 ist aus einem Kunststoff hergestellt und liegt auf der
Auflagefläche 16 auf.
[0068] Die Gesamthöhe des Rinnenkörpers 10 im eingebauten Zustand kann zwischen 50 mm und
100 mm, insbesondere 60 mm, betragen. Die Breite des Rinnenkörpers 10 kann zwischen
180 mm und 230 mm, insbesondere 190 mm, betragen.
[0069] Polymerbeton ermöglicht in Kombination mit dem Rost 17 aus Kunststoff die Herstellung
einer Entwässerungsrinne, ohne jeglicher metallischen Komponenten. Folglich ist die
Entwässerungsrinne resistent gegen Korrosion.
[0070] Der Rinnenkörper 10 ist im eingebauten Zustand bis zur Beschichtungsfläche 14 in
ein Gussmaterial, vorzugsweise Vergussmörtel, eingebettet. Auf den Vergussmörtel wird
eine Oberflächenbeschichtung angeordnet. Die Oberflächenbeschichtung erstreckt sich
auf dem Vergussmörtel und auf der Beschichtungsfläche 14 und schließt bündig mit dem
Sichtsteg 13 ab. Die Oberflächenbeschichtung überdeckt den Grenzbereich zwischen dem
Vergussmörtel und dem Rinnenkörper 10. Dadurch wird die Möglichkeit vermindert, dass
Fluide zwischen den Mörtel und den Rinnenkörper 10 gelangen können. Das bedeutet,
dass Rissbildung und das Aufplatzen der Oberflächenbeschichtung verhindert werden.
Durch die Beschichtungsfläche 14 ist eine Dichtebene gebildet, die die Dichtheit der
Verbindung zwischen dem Rinnenkörper 10 mit dem Vergussmörtel verbessert.
[0071] Die Schräge der Stufe 15, durch die die Beschichtungsfläche 14 von dem Sichtsteg
13 abgesetzt ist sowie der abgerundete Übergang zur Beschichtungsfläche 14, ermöglicht
ein einfaches Auftragen der Oberflächenbeschichtung bis an den Sichtsteg 13, wobei
die Bildung von Hohlräumen, die zum Aufplatzen der Oberflächenbeschichtung führen
können, im Bereich der Stufe 15 vermindert wird.
[0072] Die beiden axialen Enden 20, 21 bilden eine Verbindungsvorrichtung. Durch die aufeinander
abgestimmten axialen Enden 20, 21 sind zwei Rinnenkörper 10 einfach miteinander verbindbar.
Das zweite axiale Ende 21 kann von oben an das erste axiale Ende 20 angelegt werden.
Die Neigung der Kontaktflächen 25 erleichtert das Anordnen von oben zusätzlich. Durch
die geneigten, korrespondierenden Kontaktflächen 25 rutscht der Rinnenkörper 10 in
Position und ist so einfach zu Positionieren.
[0073] Der obere Überstand 23 ist in Längsrichtung kürzer als der untere Überstand 22. Die
beiden axialen Enden 20, 21 sind derart ausgebildet, dass diese im montierten bzw.
teilmontierten Zustand ineinandergreifen. Durch den kürzeren oberen Überstand 23 ist
eine Fuge 24 ausgebildet. Die Fuge 24 dient zur Aufnahme eines Klebers zum Verbinden
zweier Rinnenkörper 10. Der Kleber verbindet die beiden Rinnenkörper 10 stoffschlüssig
und dichtet zusätzlich die Verbindung ab.
[0074] Der Freiraum der Verankerungstaschen 18 ist im eingebauten Zustand des Rinnenkörpers
10 mit einem Gussmaterial, beispielsweise Vergussmörtel, gefüllt. Der Rinnenkörper
10 ist im eingebauten Zustand durch die Verankerungstaschen 18 formschlüssig mit dem
umgebenden Vergussmörtel verbunden. Die Verankerungstaschen 18 verbessern somit den
Halt des Rinnenkörpers 10 im Vergussmörtel und wirken Bewegungen des Rinnenkörpers
im Vergussmörtel durch dynamische und/oder statische Belastungen entgegen. Dadurch
wird die Bildung von Rissen in der Oberflächenbeschichtung vermindert.
[0075] Die Verstärkungselemente 19 verbessern die strukturelle Stabilität des Rinnenkörpers
10. Ferner begrenzen die Verstärkungselemente 19 die Verankerungstaschen 18 in axialer
Richtung. Dadurch werden im eingebauten Zustand Bewegungen des Rinnenkörpers 10 in
Längsrichtung verringert und die Rissbildung in der Oberflächenbeschichtung vermindert.
[0076] Die Stirnwände 26 schließen den Rinnenkörper 10 in axialer Richtung fluiddicht ab.
Die Ausgestaltung der Stirnwände 26 ermöglicht eine Verbindung mit dem Rinnenkörper
10 gemäß der vorhergehend beschriebenen Verbindungsvorrichtung. Die Stirnwände 26
können von oben an den Rinnenkörper 10 formschlüssig angeordnet und anschließend durch
die Fuge 24 verklebt werden.
[0077] Die vorhergehend beschriebenen nebengeordneten Aspekte der Erfindung und deren Ausführungsbeispiele
tragen dazu bei, den Anforderungen, die an eine Entwässerungsrinne für Verkehrsflächen,
welche eine Oberflächenbeschichtung als oberste Belagsfläche aufweisen, insbesondere
von Parkdecks, Parkgaragen und/oder Parkhäusern, gestellt werden, gerecht zu werden.
Die Merkmale der nebengeordneten Aspekte sowie deren Ausführungsformen verbessern
insbesondere die Dichteigenschaften bzw. den Erhalt der Dichteigenschaften des Rinnenkörpers
bzw. der Entwässerungsrinne über einen längeren Zeitraum.
Bezugszeichenliste
[0078]
- 10
- Rinnenkörper
- 11
- Rinnenboden
- 12
- Seitenwände
- 13
- Sichtstege
- 14
- Beschichtungsfläche
- 15
- Stufe
- 16
- Auflagefläche
- 17
- Rost
- 18
- Verankerungstaschen
- 19
- Verstärkungselemente
- 20
- erstes axiales Ende
- 21
- zweites axiales Ende
- 22
- unterer Überstand
- 23
- oberer Überstand
- 24
- Fuge
- 25
- Kontaktflächen
- 26
- Stirnwand
1. Rinnenkörper, insbesondere aus Polymerbeton oder Zementbeton, für eine Entwässerungsrinne
zur Entwässerung von Verkehrsflächen, insbesondere von Parkdecks, Parkgaragen und/oder
Parkhäusern, umfassend
- einen Rinnenboden (11) und zwei gegenüberliegende Seitenwände (12), wobei
- die Seitenwände (12) Sichtstege (13) aufweisen, die sich entlang einer Längsrichtung
des Rinnenkörpers (10) erstrecken,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Beschichtungsfläche (14) für eine Oberflächenbeschichtung jeweils an die Sichtstege
(13) direkt angrenzt und von den Sichtstegen (13) durch eine Stufe (15) abgesetzt
ist, wobei sich die Beschichtungsfläche (14) durchgehend entlang einer Längsrichtung
des Rinnenkörpers (10) erstreckt.
2. Rinnenkörper nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Seitenwände (12) eine Auflagefläche (16) für einen Rost (17) aufweisen, die in
im eingebauten Zustand vertikaler Richtung zwischen dem Rinnenboden (11) und dem Sichtsteg
(13) angeordnet ist, wobei die Beschichtungsfläche (14) zwischen der Auflagefläche
(16) und dem Sichtsteg (13) angeordnet ist.
3. Rinnenkörper nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rinnenboden (11), die Auflageflächen (16), die Sichtstege (13) und die Beschichtungsflächen
(14) parallel zueinander sind.
4. Rinnenkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Beschichtungsfläche (14) eine geschlossene und insbesondere glatte Oberfläche
aufweist.
5. Rinnenkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Abstand, um den die Beschichtungsfläche (14) von dem Sichtsteg (13) abgesetzt
ist, zwischen 2 mm bis 10 mm, insbesondere 5 mm, beträgt.
6. Rinnenkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Beschichtungsfläche (14) sich zwischen 5 mm bis 20 mm, insbesondere 15 mm, in
eine Richtung orthogonal zur Längsrichtung des Rinnenkörpers (10) erstreckt.
7. Rinnenkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rinnenkörper (10) Verankerungstaschen (18) zum formschlüssigen Verbinden mit einem
Gussmaterial umfasst, die an den Außenseiten der Seitenwände (12) angeordnet sind.
8. Rinnenkörper nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verankerungstaschen (18) Aussparungen aufweisen, die derart ausgebildet sind,
dass unter den Seitenwänden (12) jeweils einen Freiraum zur Aufnahme des Gussmaterials
ausgebildet ist.
9. Rinnenkörper nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
in Längsrichtung des Rinnenkörpers (10) zwischen den Verankerungstaschen (18) Verstärkungselemente
(19) angeordnet sind.
10. Rinnenkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rinnenkörper ein erstes axiales Ende (20) mit einem unteren Überstand (22) und
ein zweites axiales Ende (21) mit einem oberen Überstand (23) aufweist, wobei die
Länge des oberen Überstands (23) in Längsrichtung des Rinnenkörpers (10) kleiner ist
als die Länge des unteren Überstands (22).
11. Verbindungsvorrichtung für einen Rinnenkörper (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verbindungsvorrichtung ein erstes und ein zweites axiales Ende (20, 21) eines
Rinnenkörpers (10) umfasst, wobei das erste axiale Ende (20) des Rinnenkörpers (10)
dazu ausgebildet ist, das zweite axiale Ende (21) eines zweiten identischen Rinnenkörpers
(10a) formschlüssig aufzunehmen, so dass eine Fuge (24) zur Aufnahme eines Klebers
gebildet ist.
12. Verbindungsvorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste axiale Ende (20) einen unteren Überstand (22) und das zweite axiale Ende
(21) einen oberen Überstand (23) aufweist, wobei die Länge des oberen Überstands (23)
in Längsrichtung des Rinnenkörpers (10) kleiner ist als die Länge des unteren Überstands
(22).
13. Verbindungsvorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
der obere Überstand (23) und der untere Überstand (22) derart angepasst sind, dass
der obere Überstand (23) des Rinnenkörpers (10) im eingebauten Zustand zur Bildung
der Fuge (24) auf dem unteren Überstand (23) des zweiten Rinnenkörpers (10) aufliegt.
14. Verbindungsvorrichtung nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
der untere Überstand (23) und der obere Überstand (24) Kontaktflächen (25) umfassen,
die jeweils eine Neigung (10) aufweisen.
15. Stirnwand für einen Rinnenkörper (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, insbesondere
für einen Rinnenkörper (10) mit einer Verbindungsvorrichtung nach einem der Ansprüche
11 bis 14, wobei die Stirnwand (26) dazu angepasst ist, mit einem ersten oder einem
zweiten axialen Ende (20, 21) des Rinnenkörpers (10) formschlüssig verbindbar zu sein,
so dass eine Fuge (24) für einen Kleber gebildet ist.
16. Entwässerungsrinne mit einem Rinnenkörper (10), insbesondere nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 1 bis 10, wobei die Entwässerungsrinne einen Rost (17) aus einem nichtmetallischen
Material, insbesondere einem Kunststoffmaterial, aufweist.
17. Anordnung mit wenigstens zwei Rinnenkörpern (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 10
oder mit wenigstens zwei Entwässerungsrinnen nach Anspruch 16 mit einer Verbindungsvorrichtung
nach einem der Ansprüche 11 bis 14.
18. Verfahren zum Einbau einer Anordnung nach Anspruch 17, bei dem
- der Rinnenkörper (10) in eine Ausnehmung in einem Boden eingelegt wird,
- ein zweiter Rinnenkörper (10a), der mit dem Rinnenkörper (10) identisch ist, von
oben an den Rinnenkörper (10) angelegt wird, so dass die Kontaktflächen (25) miteinander
in Berührung stehen und die Fuge (22) gebildet wird,
- der Rinnenkörper (10) mit dem zweiten Rinnenkörper (10a) durch das Einbringen eines
Klebers in die Fuge (22) stoffschlüssig verbunden wird, anschließend
- die Ausnehmung mit einem Gussmaterial, insbesondere Vergussmörtel, bis zur Beschichtungsfläche
(14) aufgefüllt wird und zuletzt
- die Oberflächenbeschichtung auf die Beschichtungsfläche (14) bis zu dem Sichtsteg
(13) aufgetragen wird, insbesondere so, dass die Oberflächenbeschichtung mit dem Sichtsteg
(13) bündig ist.