[0001] Die Erfindung betrifft einen Formteil zur Abdichtung eines Fenster- oder Türstockes
gegenüber einer Mauerwerksöffnung.
[0002] Zwischen einem Fenster- oder Türstock und daran angebrachten Anputzleisten im Außenbereich
treten immer wieder Abrisse auf.
[0003] Das Anbringen von Anputzleisten an einem Tür- oder Fensterstock hat den Zweck, zu
verhindern, dass Wasser zwischen Fensterstock und Fassadenanschluss in die Laibungsisolierung
eindringen kann.
[0004] Allerdings tritt häufig auf, dass Wasser hinter der Anputzleiste entlang der Anputzleiste
nach unten rinnt und so zum Anschluss der Fensterbank gelangt, wo das Wasser in die
Dämmung im Außenbereich eindringen kann. Durch das Eindringen von Wasser wird die
Wärmedämmung beschädigt und verliert ihre Dämmungseigenschaften.
[0005] In
WO 2006/076190 A2 wird ein Formteil mit rechtwinkeligen Schenkeln zur Ableitung von eindringendem Wasser
in den Bereich einer Laibungsfläche eines Fensterrahmens vorgeschlagen, wobei eindringendes
Wasser über angeformte Führungsleisten in einen Sammelkanal geleitet und aus dem Sammelkanal
weg und von der Laibungsfläche nach außen abgeleitet werden soll.
[0006] EP 3 141 687 A1 beschreibt einen Formteil zur hinterlaufsicheren Abdichtung eines Türrahmens gegenüber
einer Mauerwerksöffnung, umfassend einen steifen Grundkörper und zwei Dichtfolien,
wobei eine erste Dichtfolie und eine zweite Dichtfolie mit dem Grundkörper des Formteils
verbunden sind und unter Bilden jeweils eines vom Grundkörper abstehenden Dichtlappens
den Grundkörper wenigstens einseitig überragen.
[0007] In
CH 475 451 A wird eine Profilleiste für eine Wandlaibung einer Fensterbank gezeigt, die eine Wassernase
zum Ableiten von eindringendem Wasser aufweist.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Formteil zur Verfügung zu stellen,
der in dem Eckbereich von Fenster- oder Türstöcken angebracht werden kann und verhindert,
dass Wasser in eine Dämmung im Außenbereich eindringen kann.
[0009] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß mit einem Formteil, der die Merkmale von
Anspruch 1 aufweist.
[0010] Bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Formteils sind
Gegenstand der Unteransprüche.
[0011] Der erfindungsgemäße Formteil kann mit Hilfe seiner Montageflächen, beispielsweise
seiner Klebeflächen, im unteren Eckbereich eines Tür- oder Fensterstockes angebracht
werden, so dass die an dem Formteil vorgesehene Schrägfläche im Bereich des unteren
Endes der Anputzleiste zu liegen kommt und so entlang der Anputzleiste nach unten
rinnendes Wasser von der Dämmung weg bis zur Fensterbank gelangen kann.
[0012] Bevorzugt ist im Rahmen der Erfindung vorgesehen, dass die Schrägfläche, die an dem
ersten Schenkel des gewinkelten Grundkörpers des erfindungsgemäßen Formteils vorgesehen
ist, als Rinne ausgebildet ist, wobei die Rinne bevorzugt miteinander einen stumpfen
Winkel einschließende Keilflächen aufweist.
[0013] Das Befestigen des erfindungsgemäßen Formteils an einem Fensterstock gelingt in einfacher
Weise, wenn die Montageflächen Klebeflächen sind und insbesondere, wenn an den Klebeflächen
mit Schutzfolien abgedeckte Schichten aus Klebstoff (beispielsweise Doppelklebebänder)
vorgesehen sind.
[0014] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Formteils
anhand der Zeichnungen. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Formteil in Schrägansicht,
- Fig. 2
- den Formteil aus Fig. 1 aus anderer Sicht gesehen,
- Fig. 3
- einen im Bereich der unteren Ecke des Fensterstockes angebrachten Formteil und eine
an dem Fensterstock angebrachte Anputzleiste und
- Fig. 4
- in Schrägsicht eine andere Ausführungsform des Formteils.
[0015] Ein in den Fig. 1 und 2 gezeigter Formteil 1 umfasst einen Grundkörper 2, der einen
ersten Schenkel 3 und einen zweiten Schenkel 5 aufweist. Die Schenkel 3 und 5 stehen
im rechten Winkel zueinander. In ihrer an einen Fenster- oder Türstock montierten,
insbesondere angeklebten, Gebrauchslage sind der erste Schenkel 3 im Wesentlichen
horizontal und der zweite Schenkel 5 im Wesentlichen vertikal ausgerichtet.
[0016] An dem ersten Schenkel 3 ist eine Montagefläche, insbesondere eine Klebefläche 7,
vorgesehen. An dem zweiten Schenkel 5 ist eine Montagefläche, insbesondere eine Klebefläche
8, vorgesehen. Die Fig. 1 und 2 zeigen, dass die Klebeflächen 7 und 8 in zueinander
senkrecht stehenden Ebenen angeordnet sind. So kann der Formteil 1 mit Hilfe der Klebefläche
8, die neben dem zweiten Schenkel 5 vorgesehen ist, an der seitlichen Außenseite eines
Tür- oder Fensterstockes angeklebt werden. Die Klebefläche 7, die neben dem ersten
Schenkel 3 angeordnet ist, kann an der unteren Außenseite des Tür- oder Fensterstockes
angeklebt werden.
[0017] Die Klebeflächen 7 und 8 können mit je einer Klebeschicht belegt sein, die mit einer
Schutzfolie, die vor Gebrauch des Formteils 1 abgezogen wird, abgedeckt ist.
[0018] Es ist ersichtlich, dass die Klebeflächen 7 und 8 das Befestigen eines Formteils
an dem Tür- oder Fensterstock in einem Eckbereich desselben auf einfache Weise erlauben.
[0019] Aus den Fig. 1 und 2 ist ersichtlich, dass in dem zweiten Schenkel 5 ein Knick 6
vorgesehen ist, so dass das obere freie Ende des zweiten Schenkels 5 gegenüber dem
übrigen Teil des Grundkörpers 2 des Formteils 1 in einer Richtung vom ersten Schenkel
3 weg abgewinkelt ist.
[0020] An der in Gebrauchslage oberen Seite des ersten Schenkels 3 ist eine Schrägfläche
4 vorgesehen. Die Schrägfläche 4 ist in Gebrauchslage von dem zweiten Schenkel 5 weg
abfallend ausgerichtet. Zusätzlich kann die Schrägfläche 4 in Gebrauchslage von der
benachbarten Montagefläche (insbesondere Klebefläche 7) in Richtung auf eine die Schrägfläche
4 seitlich begrenzende Leiste 12 hin abfallend ausgerichtet sein.
[0021] Bevorzugt ist die Schrägfläche 4 - wie in den Zeichnungen gezeigt - als Rinne, die
von dem zweiten Schenkel 5 weg Gefälle aufweist, ausgebildet.
[0022] Neben der Rinne ist außen eine Leiste 12 vorgesehen. Eine weitere Leiste kann an
der Rinne innen, also neben der Klebefläche 7, vorgesehen sein. Die Rinne, die die
Schrägfläche 4 bildet, umfasst Keilflächen 16, die miteinander einen stumpfen Winkel
einschließen. An dem an den zweiten Schenkel 5 angrenzenden Ende der Schrägfläche
4 ist ein schräger Endbereich 9 vorgesehen. Der erste Schenkel 3 ist beispielsweise
keilförmig ausgebildet und wird vom zweiten Schenkel 5 weg zunehmend dünner.
[0023] In den Fig. 1 und 2 sind die Neigungen der Keilflächen 16 und des Endbereiches 9
durch Pfeile angedeutet. Diese Pfeile symbolisieren gleichzeitig die Strömungsrichtung
von Wasser, das entlang der Schrägfläche 4 vom zweiten Schenkel 5 wegströmt.
[0024] Das freie Ende 11 der Schrägfläche 4 und damit auch das freie Ende des ersten Schenkels
3 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel gegenüber der Längserstreckung des Schenkels
3 abgeschrägt (vgl. Fig. 4).
[0025] Bei der abgeänderten, in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Formteils
1 ist neben dem zweiten Schenkel 5 ein Flügel 20 vorgesehen. Der Flügel 20 erstreckt
sich parallel zu dem zweiten Schenkel 5. Der Flügel 20 ist vorzugsweise mit dem zweiten
Schenkel 5 fluchtend angeordnet, liegt also bevorzugt mit dem zweiten Schenkel 5 in
einer Ebene. Die zu dem ersten Schenkel 3 hin weisende Fläche des Flügels 20 kann
so wie die Klebefläche 7 und die Klebefläche 8 eine Klebefläche 21 sein.
[0026] Durch den Flügel 20 ist, insbesondere wenn dieser eine Klebefläche 21 hat, der Sitz
des Formteils 1 an einem Fenster- oder Türstock verbessert.
[0027] In dem Flügel 20 und/oder in dem die Klebefläche 7 (vorzugsweise in beiden) aufweisenden
Teil des ersten Schenkels 3 sind je wenigstens eine Schwächung 22 vorgesehen. Durch
Abtrennen von Streifen kann die Breite des Flügels 20 mit seiner Klebefläche 21 und
die Breite der Klebefläche 7 an die Breite des Fenster- oder Türstockes angepasst
werden.
[0028] Fig. 4 zeigt auch, dass das freie Ende 11 des ersten Schenkels 3 schräg zu dessen
Längserstreckung verläuft, wobei das Ende 11 so ausgerichtet ist, dass es mit dem
der Klebefläche 7 benachbarten Rand des Schenkels 3 einen spitzen Winkel einschließt.
[0029] Fig. 4 zeigt auch, dass ein zwischen Schwächungen 22 liegender Bereich der Klebefläche
7 ein Gefälle aufweist, das im Wesentlichen parallel zur Schrägfläche 4 an dem ersten
Schenkel 3 ausgerichtet ist. In Betracht gezogen sind auch Ausführungsformen, bei
welchen zwei, mehr als zwei oder alle Streifen zwischen Schwächungen 22 Gefälle aufweisen.
[0030] Fig. 3 zeigt einen an dem unteren Ende des Fensterstockes 13 angebrachten Formteil
1, wobei ersichtlich ist, dass die Schrägfläche 4 vom Fensterstock 13 absteht und
unterhalb des unteren Endes einer Putzleiste 14 angeordnet ist. So wird erreicht,
dass entlang der Putzleiste 14 nach unten strömendes Wasser oder auch nur einzelne,
sich nach unten bewegende Wassertropfen auf die Schrägfläche 4 im Bereich der unteren
Ecke 15 des Fensterstockes 13 gelangen und zu der Schrägfläche 4 nach innen auf die
Fensterbank geleitet werden, so dass verhindert wird, dass Wasser in die an der Außenseite
des Gebäudes angeordnete Dämmung eindringt.
[0031] Zusammenfassend kann ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wie folgt beschrieben
werden:
Ein Formteil 1 umfasst einen gewinkelten Grundkörper 2 mit einem ersten Schenkel 3
und einem zweiten Schenkel 5, die miteinander einen rechten Winkel einschließen. An
der in Gebrauchslage oberen Seite des ersten Schenkels 3 ist eine Schrägfläche 4 vorgesehen.
Der Formteil 1 wird über an seinen Schenkeln 3 und 5 vorgesehene Montageflächen, insbesondere
Klebeflächen 7 und 8, im Bereich der Ecke eines Fenster- oder Türstockes derart befestigt,
dass die Schrägfläche 4 an dem ersten Schenkel 3 unterhalb des unteren Endes einer
am Tür- oder Fensterstock angebrachten Anputzleiste angeordnet ist, um entlang der
Anputzleiste strömendes Wasser auf eine unterhalb des Fensterstockes angeordnete Fensterbank
zu leiten.
1. Formteil (1) zur Abdichtung eines Fenster- oder Türstockes gegenüber einer Mauerwerksöffnung,
dadurch gekennzeichnet,
- dass ein gewinkelter Grundkörper (2), umfassend einen ersten Schenkel (3) und einen zweiten
Schenkel (5), die zueinander unter einem rechten Winkel stehen, vorgesehen ist,
- dass an dem ersten Schenkel (3) eine in Gebrauchslage Gefälle aufweisende Schrägfläche
(4) vorgesehen ist, und
- dass an den Schenkeln (3, 5) zwei Montageflächen, insbesondere zwei Klebeflächen (7, 8),
angeordnet sind.
2. Formteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schrägfläche (4) in Gebrauchslage vom zweiten Schenkel (5) weg abfallend ausgebildet
ist.
3. Formteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens an einem Längsrand der Schrägfläche (4) eine Leiste (12) vorgesehen ist.
4. Formteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiste (12) von der Schrägfläche (4) in dieselbe Richtung absteht wie der zweite
Schenkel (5).
5. Formteil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schrägfläche (4) als Rinne ausgebildet ist.
6. Formteil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Rinne zwei miteinander einen stumpfen Winkel einschließende Keilflächen (16)
aufweist.
7. Formteil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Schenkel (5) mit einem Knick (6) ausgebildet ist.
8. Formteil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Knick (6) mit Abstand von dem ersten, mit der Schrägfläche (4) ausgebildeten
Schenkel (3) angeordnet ist.
9. Formteil nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Montageflächen, insbesondere Klebeflächen (7, 8), miteinander einen rechten Winkel
einschließen.
10. Formteil nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Formteil (1) durch die Montageflächen, insbesondere Klebeflächen (7, 8), zum
Befestigen im Bereich einer Ecke (15), insbesondere einer unteren Ecke (15), eines
Tür- oder Fensterstockes (13) ausgebildet ist.
11. Formteil nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Montagefläche, insbesondere die Klebefläche (7), die an dem ersten Schenkel (3)
angeordnet ist, zum Befestigen des Formteils (1) an der unteren Außenseite des Tür-
oder Fensterstockes (13) ausgebildet ist.
12. Formteil nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass Montagefläche, insbesondere die Klebefläche (8), die an dem zweiten Schenkel (5)
angeordnet ist, zum Befestigen des Formteils (1) an der seitlichen Außenseite des
Tür- oder Fensterstockes (13) ausgebildet ist.
13. Formteil nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das freie, von dem zweiten Schenkel (5) entfernt liegende Ende (11) des ersten Schenkels
(3) zur Längserstreckung des ersten Schenkels (3) schräg ausgerichtet ist.
14. Formteil nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Montageflächen, insbesondere Klebeflächen (7, 8), mit Schutzfolien abgedeckte
Schichten Klebstoff tragen.
15. Formteil nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebeflächen (7, 21) linienförmige Schwächungen (22), die parallel zu dem zweiten
Schenkel (5) bzw. dem ersten Schenkel (3) verlaufen, aufweisen.
16. Formteil nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebefläche (7) wenigstens bereichsweise von der Klebefläche (8) weg ein Gefälle
aufweist.
17. Formteil nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Gefälle der Klebefläche (7) im Wesentlichen parallel zur Schrägfläche (4) des
ersten Schenkels (3) ausgerichtet ist.
18. Formteil nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein zwischen Schwächungen (22) liegender Streifen der Klebefläche (7)
ein Gefälle aufweist.