[0001] Die Erfindung betrifft ein Schuhelement mit einem Zehentrennsteg und einem daran
befestigbaren Verbreiterungsclip. Ferner betrifft die Erfindung den Verbreiterungsclip
und ein Set aus einem Schuh mit einem Schuhelement und mindestens einem Verbreiterungsclip.
Das Schuhelement kann beispielsweise die Sohle eines Schuhs oder für einen Schuh sein.
Die Erfindung betrifft somit auch einen Schuh mit einem Schuhelement. Mit dem erfindungsgemäßen
Zehentrenner, der zwischen der ersten Zehe (Großzehe) und der zweiten Zehe angeordnet
ist, kann ein Hallux Valgus behandelt werden. Ein Hallux Valgus ist eine Fehlstellung
der Großzehe, die oftmals durch Veranlagung und/oder durch falsches Schuhwerk entsteht.
Die Großzehe weicht nach außen bzw. nach lateral ab. Dadurch verändert sich die Zugrichtung
der Sehnen, wodurch die Verlagerung der Großzehe noch weiter verstärkt wird.
[0002] Schuhe mit einem Zehentrenner sind grundsätzlich bekannt. Beispielsweise gibt es
Sandalen, die eine Bandage aufweisen, die den Fußrist überspannt und mittels eines
Zehentrenners, der zwischen der Großzehe und der zweiten Zehe verläuft, mit der Schuhsohle
verbunden ist.
[0003] Aus der
EP 2 710 988 B1 ist eine Schuheinlage mit einem Grundelement und mit wenigstens einem mit dem Grundelement
verbundenen, aus der Ebene des Grundelements hervorstehenden Zehentrennsteg bekannt.
Der wenigstens eine Zehentrennsteg ist nach distal und proximal gegenüber dem Grundelement
verschieblich.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schuhelement anzugeben, welches einen
verbesserten Zehentrenner aufweist.
[0005] Die Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterentwicklungen
ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und den Figuren.
[0006] Die Erfindung geht von einem Schuhelement aus, welches einen Zehentrenner, der zumindest
einen Zehentrennsteg aufweist, umfasst. Der Zehentrenner ist derart ausgebildet, dass
er zwischen der ersten Zehe (Großzehe) und der zweiten Zehe (der Großzehe benachbarte
Zehe), d. h. in dem Aufnahmebereich für die erste Zehe und dem Aufnahmebereich für
die zweite Zehe angeordnet ist. Der Zehentrenner kann grundsätzlich nur aus dem Zehentrennsteg
bestehen. Vorteilhaft kann an dem Zehentrennsteg ein Verbreiterungsclip befestigt
werden, der zusammen mit dem Zehentrennsteg den Zehentrenner bildet. Das Schuhelement
kann beispielsweise eine Schuhsohle, insbesondere eine Brand- oder Innensohle oder
eine Einlegesohle sein. Ein Schuh mit einer solchen Schuhsohle kann beispielsweise
weitere Sohlenelemente im Schuhboden aufweisen, wie beispielsweise eine Laufsohle
oder eine Zwischensohle. In beispielhaften Ausführungen kann die als Brand- oder Innensohle
ausgebildete Schuhsohle an einer Außensohle bzw. Laufsohle des Schuhs befestigt, insbesondere
stoffschlüssig, beispielsweise verklebt, befestigt sein.
[0007] Der Zehentrennsteg weist eine Befestigungseinrichtung auf, wie z. B. eine Ausnehmung
und/oder einen Durchgang, die für die Befestigung eines Verbreiterungsclips an dem
Zehentrennsteg ausgebildet ist. Die Befestigungseinrichtung kann so ausgebildet sein,
dass der Verbreiterungsclip formschlüssig und/oder kraftschlüssig an dem Zehentrennsteg
befestigbar ist. Alternativ kann der Verbreiterungsclip stoffschlüssig, wie z. B.
durch eine Klebeschicht, an dem Zehentrennsteg befestigt werden.
[0008] Die hierin verwendeten Richtungsangaben sind wie folgt zu verstehen: "Proximal" bedeutet
hierin die Richtung, in die die Ferse weist. "Distal" bedeutet hierin die Richtung,
in die die Zehenspitzen weisen. "Lateral" bedeutet hierin zur Körperaußenseite hin,
d. h. auf die Seite der Fußsohle oder des Schuhs hin, an der der kleine Zeh angeordnet
ist. "Medial" bedeutet hierin zur Körpermittelebene hin, d. h. auf die Seite, an der
die Großzehe angeordnet ist.
[0009] Der Zehentrennsteg kann beispielsweise eine sich von distal nach proximal erstreckende
Länge aufweisen, die größer ist als seine sich von medial nach lateral erstreckende
Dicke. Ferner kann der Zehentrennsteg eine Höhe aufweisen, die größer ist als seine
sich von medial nach lateral erstreckende Dicke. Allgemein kann der Zehentrennsteg
platten- oder wandförmig ausgebildet sein und sich mit seiner Wandebene von distal
nach proximal und von oben nach unten erstrecken. Die Dicke des Zehentrennstegs kann
zwischen 3 und 9 mm, vorzugsweise zwischen 6 und 8 mm, weiter vorzugsweise in etwa
7 mm betragen.
[0010] In Weiterbildungen kann das Schuhelement eine Schuhsohle, insbesondere eine Brand-
oder Innensohle oder eine Einlegesohle sein, mit der der Zehentrennsteg integral geformt
ist. Beispielsweise kann die Schuhsohle aus Kunststoff, wie z. B. einem geschäumten
Kunststoff und/oder Polyurethan ausgebildet sein. Dadurch lässt sich das Schuhelement
einschließlich Zehentrennsteg im Spritzgussverfahren herstellen.
[0011] Ein Rand der Schuhsohle kann in Bezug auf eine für eine Fußsohle vorgesehene Kontaktfläche
der Schuhsohle hochgezogen sein. Der Rand der Schuhsohle ist zumindest so hochgezogen,
dass die Zehen des Fußes bzw. der für die Zehen vorgesehene Bereich des Schuhelements
zumindest distal, vorzugsweise auch lateral und/oder medial, von dem hochgezogenen
Rand eingefasst werden. Der Zehentrennsteg kann sich von dem distal der Zehen gelegenen
Bereich des Randes nach proximal erstrecken, insbesondere von dem Bereich des hochgezogenen
Rands, der distal der Zehen gelegen ist, nach proximal ragen.
[0012] In Weiterbildungen kann der distal der Zehen gelegene Bereich des Randes in den Zehentrennsteg
übergehen und/oder kann der Zehentrennsteg in die für die Fußsohle vorgesehene Kontaktfläche
des Schuhelements, insbesondere der Schuhsohle, übergehen.
[0013] Der Zehentrennsteg oder die Befestigungseinrichtung des Zehentrennstegs kann einen
sich von medial nach lateral erstreckenden Durchgang, insbesondere ein Loch, wie z.
B. ein Loch mit einem kreisförmigen Querschnitt, aufweisen, wobei der Durchgang insbesondere
dazu angepasst ist, ein Rastelement und/oder ein Rastgegenelement des Verbreiterungsclips
aufnehmen zu können. Der Zehentrenner kann den Verbreiterungsclip umfassen oder der
Verbreiterungsclip kann an dem Zehentrennsteg befestigt werden, wobei der Verbreiterungsclip
wenigstens einen plättchenförmigen Abschnitt aufweist und an der Befestigungseinrichtung
des Zehentrennstegs so befestigt ist, dass die Dicke des Zehentrenners größer ist
als die Dicke des Zehentrennstegs. Hierdurch kann durch Anbringen des Verbreiterungsclips
die Dicke des Zehentrenners verändert und individuell auf die Bedürfnisse des Trägers
eingestellt werden. Optional kann die Befestigungseinrichtung eine von dem Zehentrennsteg
gebildete Ausnehmung zur Aufnahme eines an dem Verbreiterungsclip gebildeten Vorsprungs
aufweisen. Die Ausnehmung kann am proximalen Rand des Zehentrennstegs gebildet sein,
vorzugsweise in dem Bereich, in der der Zehentrennsteg in die Kontaktfläche übergeht.
Der Grund der Ausnehmung kann in Bezug auf den proximalen Rand nach distal versetzt
sein.
[0014] Die Erfindung betrifft auch den Verbreiterungsclip, der an dem Zehentrennsteg anbringbar
ist. Der Verbreiterungsclip weist wenigstens einen plättchenförmigen Abschnitt auf
und ist dazu ausgebildet, an der Befestigungseinrichtung des Zehentrennstegs so befestigt
zu werden, dass der mindestens eine plättchenförmige Abschnitt die sich von lateral
nach medial erstreckende Dicke des Zehentrenners erhöht oder die Dicke des Zehentrenners
größer ist als die Dicke des Zehentrennstegs. Beispielsweise kann der Zehentrennsteg
eine zum ersten Zeh weisende Flanke und eine zum zweiten Zeh weisende Flanke aufweisen.
Der wenigstens eine plättchenförmige Abschnitt des Verbreiterungsclips kann beispielsweise
an der zur Großzehe weisenden Flanke oder alternativ oder zusätzlich an der zur zweiten
Zehe weisenden Flanke des Zehentrennstegs befestigt werden.
[0015] In einer beispielhaften Ausführung kann der Verbreiterungsclip im Wesentlichen aus
einem plättchenförmigen Abschnitt bestehen, welcher dazu ausgebildet ist, an der Befestigungseinrichtung
des Zehentrennstegs auf der zur Großzehe weisenden Flanke des Zehentrennstegs oder
auf der zur zweiten Zehe weisenden Flanke des Zehentrennstegs befestigt zu werden,
insbesondere formschlüssig und/oder kraftschlüssig, alternativ stoffschlüssig. Beispielsweise
kann der Verbreiterungsclip oder der plättchenförmige Abschnitt des Verbreiterungsclips
ein Befestigungsgegenelement aufweisen, welches an der Befestigungseinrichtung des
Zehentrennstegs befestigbar ist. Beispielsweise kann das Befestigungsgegenelement
ein erstes Rastmittel und die Befestigungseinrichtung ein zweites Rastmittel sein,
die miteinander kraft- und/oder formschlüssig verrastbar sind, um den Verbreiterungsclip
an dem Zehentrennsteg zu befestigen, insbesondere lösbar oder unlösbar zu befestigen.
In Ausführungen, bei denen der plättchenförmige Abschnitt an der zur Großzehe weisenden
Flanke des Zehentrennstegs angeordnet ist, kann durch Auswahl einer geeigneten Dicke
des plättchenförmigen Abschnitts die Großzehe von dem Zehentrennsteg entsprechend
der Dicke des plättchenförmigen Abschnitts nach medial abgespreizt werden. Dadurch
kann eine Fehlstellung (wie z. B. ein Hallux Valgus) der Großzehe korrigiert werden.
[0016] In bevorzugten Ausführungsformen weist der Verbreiterungsclip einen ersten plättchenförmigen
Abschnitt und einen zweiten plättchenförmigen Abschnitt auf, die über einen flexiblen
Verbindungsabschnitt verbunden sind. Der Verbreiterungsclip kann an dem Zehentrennsteg
so angeordnet werden oder sein, dass der erste plättchenförmige Abschnitt an der zur
zweiten Zehe weisenden Flanke und der zweite plättchenförmige Abschnitt an der zur
Großzehe weisenden Flanke des Zehentrennstegs angeordnet sind. Beispielsweise kann
der erste plättchenförmige Abschnitt ein Befestigungsgegenelement aufweisen, welches
an der Befestigungseinrichtung des Zehentrennstegs befestigbar ist. Alternativ oder
zusätzlich kann der zweite plättchenförmige Abschnitt ein Befestigungsgegenelement
aufweisen, welches an der Befestigungseinrichtung des Zehentrennstegs befestigbar
ist. In bevorzugten Ausführungen kann der erste plättchenförmige Abschnitt ein, beispielsweise
zapfenförmiges oder pilzkopfförmiges, Rastelement und der zweite plättchenförmige
Abschnitt ein Rastgegenelement, mit dem das Rastelement, vorzugsweise lösbar, verrastbar
ist, aufweisen. Der erste plättchenförmige Abschnitt und der zweite plättchenförmige
Abschnitt können um den flexiblen Verbindungsabschnitt so zueinander schwenkbar sein,
dass das Rastelement und das Rastgegenelement in einen Rasteingriff bringbar sind.
Hierdurch kann der Verbreiterungsclip durch zumindest teilweises Umschließen des Zehentrennstegs
an dem Zehentrennsteg befestigt werden. Das Rastelement und/oder das Rastgegenelement
können sich durch den Durchgang des Zehentrennstegs erstrecken und zur Herstellung
einer Rastverbindung miteinander verbunden oder verrastet werden. Der flexible Verbindungsabschnitt
kann den proximalen Rand des Zehentrennstegs abdecken oder umschließen.
[0017] Der flexible Verbindungsabschnitt kann beispielsweise in Bezug auf die Höhe und/oder
die Dicke der ersten und zweiten plättchenförmigen Abschnitte eingeschnürt sein. Hierdurch
lassen sich die plättchenförmigen Abschnitte besonders vorteilhaft um den flexiblen
Verbindungsabschnitt zueinander verschwenken. Beispielsweise kann der flexible Verbindungsabschnitt
als Filmscharnier ausgebildet sein. Durch die verringerte Dicke und/oder verringerte
Höhe des flexiblen Verbindungsabschnitts kann der Bereich der Biegung auf diesen Abschnitt
konstruktiv festgelegt werden.
[0018] Die Erfindung betrifft ferner ein Set, d. h. eine Zusammenstellung, umfassend ein
Schuhelement oder einen Schuh mit dem Schuhelement und mindestens einen hierin beschriebenen
Verbreiterungsclip. Beispielsweise kann der Schuh zusammen mit einem oder mehreren
Verbreiterungsclips, die dem Schuh beispielsweise lose beiliegen, ausgeliefert werden.
Je nach Bedürfnis des Trägers des Schuhs kann die Dicke des Zehentrenners eingestellt
werden. Beispielsweise kann der Schuh ohne Verbreiterungsclip verwendet werden, wobei
die Dicke des Zehentrenners dann der Dicke des Zehentrennstegs entspricht. Sofern
eine andere Dicke gewünscht ist, kann der gewünschte Verbreiterungsclip ausgewählt
und an den Zehentrennsteg angebracht werden, wobei die Dicke des Zehentrenners dann
im Wesentlichen der Summe aus den Dicken des Zehentrennstegs und des mindestens einen
plättchenförmigen Abschnitts, insbesondere des ersten und zweiten plättchenförmigen
Abschnitts entspricht.
[0019] Vorzugsweise kann immer nur ein Verbreiterungsclip an dem Zehentrennsteg angebracht
werden. Für ein Verändern der Dicke des Zehentrenners kann ein an dem Zehentrennsteg
angebrachter Verbreiterungsclip entfernt und gegebenenfalls gegen einen, insbesondere
im Set enthaltenen, Verbreiterungsclip größerer oder kleinerer Dicke ausgetauscht
werden. Beispielsweise kann hierzu die Rastverbindung des zu entfernenden Verbreiterungsclips
gelöst werden. In beispielhaften Anwendungen kann an dem Zehentrennsteg anfangs kein
Verbreiterungsclip befestigt sein, wobei in einem Folgeschritt der kleinste bzw. dünnste
Verbreiterungsclip des Sets an dem Zehentrennsteg befestigt wird, wobei in weiteren
Folgeschritten der jeweils aktuell am Zehentrennsteg befestigte Verbreiterungsclip
gegen den nächstgrößeren bzw. nächstdickeren Verbreiterungsclip des Sets ausgetauscht
wird.
[0020] Das Set kann somit mehrere Verbreiterungsclips umfassen, wobei der mindestens eine
plättchenförmige Abschnitt der mehreren Verbreiterungsclips unterschiedliche Dicken
aufweist, um je nach Auswahl des Verbreiterungsclips die Dicke des Zehentrenners anpassen
zu können. Beispielsweise können ein erster, ein zweiter und ein dritter Verbreiterungsclip
im Set enthalten sein, wobei durch wahlweises Anbringen des ersten Verbreiterungsclips
an den Zehentrennsteg der Zehentrenner in Bezug auf den Zehentrennsteg eine zusätzliche
Dicke von 1 bis 3 mm, wie z. B. 2 mm, durch Anbringen eines zweiten Verbreiterungsclips
an den Zehentrennsteg der Zehentrenner in Bezug auf den Zehentrennsteg eine zusätzliche
Dicke von 3 bis 5 mm, insbesondere 4 mm, und durch Anbringen eines dritten Verbreiterungsclips
an den Zehentrennsteg der Zehentrenner in Bezug auf den Zehentrennsteg eine zusätzliche
Dicke von 5 bis 7 mm, insbesondere 6 mm, aufweisen kann. Somit kann beispielsweise
der Zehentrennsteg ohne angebrachten Verbreiterungsclip eine Dicke von 7 mm aufweisen,
wobei durch Anbringen des ersten Verbreiterungsclips die Dicke des Zehentrenners auf
etwa 9 mm, durch Anbringen des zweiten Verbreiterungsclips die Dicke des Zehentrenners
auf etwa 11 mm und durch Anbringen des dritten Verbreiterungsclips die Dicke des Zehentrenners
auf etwa 13 mm erhöht werden kann. Diese Maße sind nur beispielhaft und können je
nach Anforderung variiert werden.
[0021] In Ausführungsformen mit einem Verbreiterungsclip mit einem ersten und zweiten plättchenförmigen
Abschnitt können diese in Bezug zueinander eine gleiche oder unterschiedliche Dicke
aufweisen. Die Zunahme der Dicke des ersten plättchenförmigen Abschnitts von dem ersten
Befestigungsclip auf den zweiten oder dritten Befestigungsclip kann unterschiedlich
zu oder gleich dem Zuwachs der Dicke des zweiten plättchenförmigen Abschnitts von
dem ersten Befestigungsclip zu dem zweiten oder dritten Befestigungsclip sein.
[0022] Die Erfindung wurde anhand von bevorzugten Ausführungen und Beispielen beschrieben.
Im Folgenden werden besonders bevorzugte Ausführungsformen anhand von Figuren beschrieben.
Die dabei offenbarten Merkmale bilden den Gegenstand der Ansprüche einzeln und in
jeglicher Merkmalskombination vorteilhaft weiter. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Schuhelement bzw. einen erfindungsgemäßen
Schuh,
- Figur 2
- eine perspektivische Schnittansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Schuhelements,
- Figur 3
- die Ansicht aus Figur 2 mit einem angebrachten Verbreiterungsclip,
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht des Verbreiterungsclips aus Figur 3 in einem aufgeklappten
Zustand,
- Figur 5
- den Verbreiterungsclip aus den Figuren 3 und 4 in einem zusammengeklappten Zustand,
und
- Figur 6
- eine zweite Ausführungsform, in der der Verbreiterungsclip einen Vorsprung zur Aufnahme
in eine Ausnehmung des Zehentrennstegs aufweist.
[0023] In der Figur 1 wird ein Schuh oder ein Schuhelement 1, nämlich die Brand- oder Innensohle
eines Schuhs oder für einen Schuh in einer Draufsicht gezeigt. Das Schuhelement 1
weist einen Zehentrennsteg 3 auf, der sich vor dem distal der Zehen gelegenen Bereich
eines hochgezogenen Randes 4 wandförmig nach proximal erstreckt bzw. von dem distal
der Zehen gelegenen Bereich des Randes 4 nach proximal ragt. Der Rand 4 ist in Bezug
auf eine für eine Fußsohle vorgesehene Kontaktfläche des Schuhelements 1 hochgezogen,
so dass die Zehen des Fußes zumindest distal, in dem gezeigten Beispiel auch lateral
und medial von dem hochgezogenen Rand 4 eingefasst werden. Das Schuhelement 1 bzw.
der Schuh ist im Bereich der Zehen nach oben hin offen. Im Bereich des Rists weist
das Schuhelement 1 eine Bandage 5 auf, welche das Schuhelement 1 vom medialen Rand
bis zum lateralen Rand überspannt. Die Bandage 5 und/oder der Zehentrennsteg 3 sind
integral mit dem Schuhelement 1 gebildet, insbesondere einstückig im Spritzgussverfahren
hergestellt.
[0024] Der Zehentrennsteg 3 ist so angeordnet, dass er bei im Schuhelement 1 angeordneten
Fuß zwischen der ersten Zehe (Großzehe) und der zweiten Zehe (der Großzehe benachbarten
Zehe) angeordnet ist.
[0025] In den Figuren 2 bis 5 wird eine erste Ausführungsform der Erfindung gezeigt. In
der Figur 6 wird eine zweite Ausführungsform der Erfindung gezeigt, die sich von der
ersten Ausführungsform lediglich dadurch unterscheidet, dass ein Verbreiterungsclip
10 einen Vorsprung 14 und der Zehentrennsteg 3 an seinem proximalen Rand 3a eine Ausnehmung
3c zur Aufnahme des Vorsprungs 14 aufweist. Im Übrigen sind die erste und die zweite
Ausführungsform gleich, so dass die Beschreibung für die eine Ausführungsform auch
für die andere Ausführungsform entsprechend gilt.
[0026] Wie am besten aus der Figur 2 ersichtlich ist, weist der Zehentrennsteg 3 eine Befestigungseinrichtung,
nämlich einen sich von medial nach lateral erstreckenden Durchgang 3b auf, die für
die Befestigung eines Verbreiterungsclips 10 (Figuren 3 bis 6) an dem Zehentrennsteg
3 ausgebildet ist.
[0027] Der Verbreiterungsclip 10 weist einen ersten plättchenförmigen Abschnitt 11 und einen
zweiten plättchenförmigen Abschnitt 12 auf, die über einen flexiblen Verbindungsabschnitt
13, der als Scharnier wirkt, verbunden sind (siehe z. B. Figur 4). Der erste Abschnitt
11 und der zweite Abschnitt 12 sind um den flexiblen Verbindungsabschnitt 13 so zueinander
schwenkbar, dass ein am ersten Abschnitt 11 gebildetes Rastelement 15 und ein am zweiten
Abschnitt 12 gebildetes Rastgegenelement 16 in einen Rasteingriff bringbar sind, wie
durch den Pfeil in Figur 4 und in Figur 5 dargestellt wird. Das Rastelement 15 ist
zapfenförmig oder pilzkopfförmig ausgebildet. Das Rastgegenelement 16 ist als Rastausnehmung,
insbesondere als Rastbuchse ausgebildet.
[0028] Um den Zehentrenner 2, der in den Figuren 1 und 2 nur aus dem Zehentrennsteg 3 besteht,
hinsichtlich seiner von lateral nach medial erstreckenden Dicke zu vergrößern, kann
der Verbreiterungsclip 10 um den Zehentrennsteg 3 zumindest teilweise herum geklappt
werden, so dass das Rastelement 15 und/das Rastgegenelement 16 des Verbreiterungsclips
10 in dem Durchgang 3b angeordnet und dort ineinander verrastet sind. Dadurch wird
der Verbreiterungsclip 10 an dem Zehentrennsteg 3 gehalten. Wenn der Verbreiterungsclip
10 an dem Zehentrennsteg 3 befestigt ist, befindet sich der erste Abschnitt 11 auf
der zur zweiten Zehe weisenden Flanke des Zehentrennstegs 3 und der zweite Abschnitt
12 auf der zur Großzehe weisenden Flanke des Zehentrennstegs 3. Die Dicke des Zehentrenners
2 entspricht somit im Wesentlichen der Summe aus den einzelnen Dicken des ersten Abschnitts
11, des zweiten Abschnitts 12 und des Zehentrennstegs 3. Der Verbindungsabschnitt
13 ist proximal des proximalen Randes 3a des Zehentrennstegs 3 angeordnet und umgibt
den proximalen Rand 3 a des Zehentrennstegs 3.
[0029] Der Verbreiterungsclip 10 weist zwischen dem ersten Abschnitt 11 und dem zweiten
Abschnitt 12 und/oder im Bereich des flexiblen Verbindungsabschnitts 13 in Bezug auf
die Höhe (siehe z.B. Figuren 4 und 6) und/oder in Bezug auf die Dicke (nicht gezeigt)
eine Einschnürung 13a auf. Die Einschnürung 13a bewirkt, dass der Verbreiterungsclip
10 im Bereich des flexiblen Verbindungsabschnitts 13 ein geringeres Biegewiderstandsmoment
aufweist als im Bereich der ersten und zweiten Abschnitte 11, 12. Hierdurch lässt
sich der Verbreiterungsclip 10 gezielt im Bereich der Einschnürung 13a bzw. im Bereich
des flexiblen Verbindungselements 13 zur Anbringung an den Zehentrennsteg 3 verformen.
[0030] Wie beispielsweise aus den Figuren 3 und 6 ersichtlich ist, verringert sich die Höhe
des insbesondere wandförmigen Zehentrennstegs 3 von der distalen in die proximale
Richtung. Die Einschnürung 13a kann in Bezug auf die Höhe der ersten und zweiten Abschnitte
11, 12 zusätzlich der sich verringernden Höhe des Zehentrennstegs 3 Rechnung tragen,
insbesondere kann ein sanfter Übergang zwischen dem oberen Rand des Zehentrennstegs
3 und dem oberen Rand des Verbreiterungsclips 10 gebildet werden.
[0031] Wie am besten aus der Figur 6 ersichtlich ist, weist die zweite Ausführungsform vorzugsweise
im Bereich des Verbindungsabschnitts 13 einen Vorsprung 14 auf, der, wenn der Verbreiterungsclip
10 an dem Zehentrennsteg 3 - wie vorhergehend beschrieben - befestigt ist, in die
Ausnehmung 3c formschlüssig eingreift. Dadurch kann ein Verkippen des Verbreiterungsclips
10 um eine sich durch den Durchgang 3b ersteckende Achse noch besser verhindert werden.
Die Ausnehmung 3c ist an dem proximalen Rand 3a des Zehentrennstegs 3 gebildet, insbesondere
im Bereich des Übergangs zur Kontaktfläche für die Fußsohle. Der Grund der Ausnehmung
3c ist in Bezug auf den proximalen Rand 3a des Zehentrennstegs 3 nach distal versetzt.
[0032] Ein Schuh mit einem hierin gezeigten Schuhelement 1 kann beispielsweise mit oder
ohne einem Verbreiterungsclip 10 ausgeliefert werden. Vorzugsweise bildet der Schuh
mit dem Schuhelement 1 und mindestens einem Verbreiterungsclip 10 ein Set. Wenn das
Set nur einen Verbreiterungsclip 10 umfasst, kann der Verwender entscheiden, ob die
Dicke des Zehentrennstegs 3 ausreicht, oder ob er die Dicke des Zehentrenners 2 vergrößern
möchte. Zur Vergrößerung der Dicke des Zehentrenners 2 kann der Verbreitungsclip 10
an dem Zehentrennsteg 3 befestigt werden. Sofern das Set mehrere Verbreiterungsclips
10 umfasst, ist es bevorzugt, dass der mindestens eine plättchenförmige Abschnitt
11, 12 der mehreren Verbreiterungsclips 10 unterschiedliche Dicken aufweist, um je
nach Auswahl des Verbreiterungsclips 10 die Dicke des Zehentrenners 2 anpassen zu
können. Beispielsweise können der erste und zweite Abschnitt 11, 12 eines ersten Verbreiterungsclips
10 jeweils eine Dicke von etwa 1 mm aufweisen, wodurch die Dicke des Zehentrenners
3 um ca. 2 mm erhöht werden kann. Die Abschnitte 11, 12 eines zweiten Verbreiterungsclips
10 können jeweils eine Dicke von ca. 2 mm aufweisen, wodurch die Dicke des Zehentrenners
2 um ca. 4 mm erhöht werden kann. Die ersten und zweiten Abschnitte 11, 12 eines dritten
Verbreiterungsclips 10 können eine Dicke von jeweils ca. 3 mm aufweisen, wodurch die
Dicke des Zehentrenners 2 um ca. 6 mm erhöht werden kann.
[0033] Das Vorsehen eines Verbreiterungsclips 10 für die Befestigung an dem Zehentrennsteg
10 eröffnet eine Vielzahl von Möglichkeiten. Beispielsweise kann der Schuh oder das
Schuhelement 1 in einem Set mit mehreren Verbreiterungsclips 10 unterschiedlicher
Dicke ausgeliefert werden. Beispielsweise kann der Verwender die Dicke im Laufe der
Zeit selbständig durch Anbringen eines dickeren Verbreiterungsclips 10 erhöhen. Alternativ
kann ein Verbreiterungsclip 10 oder ein Satz Verbreiterungsclips 10 individuell an
die Bedürfnisse oder Therapie angepasst werden, beispielsweise durch eine Orthopädiefachkraft.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Schuhelement
- 2
- Zehentrenner
- 3
- Zehentrennsteg
- 3a
- proximaler Rand
- 3b
- Durchgang
- 3c
- Ausnehmung
- 4
- hochgezogener Rand
- 5
- Bandage
- 10
- Verbreiterungsclip
- 11
- erster plättchenförmiger Abschnitt
- 12
- zweiter plättchenförmiger Abschnitt
- 13
- Verbindungsabschnitt
- 13a
- Einschnürung
- 14
- Vorsprung
- 15
- Rastelement
- 16
- Rastgegenelement
1. Schuhelement (1), umfassend:
- einen Zehentrenner (2), der einen Zehentrennsteg (3) aufweist und derart ausgebildet
ist, dass er zwischen der ersten Zehe und der zweiten Zehe angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Zehentrennsteg (3) eine Befestigungseinrichtung aufweist, die für die Befestigung
eines Verbreiterungsclips (10) an dem Zehentrennsteg (3) ausgebildet ist.
2. Schuhelement (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zehentrennsteg (3) eine sich von distal nach proximal erstreckende Länge aufweist,
die größer ist als seine sich von medial nach lateral streckende Dicke.
3. Schuhelement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungseinrichtung eine von dem Zehentrennsteg (3) gebildete Ausnehmung
(3c) zur Aufnahme eines an dem Verbreiterungsclip (10) gebildeten Vorsprungs (14)
aufweist.
4. Schuhelement (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (3c) am proximalen Rand des Zehentrennstegs (3) gebildet ist, wobei
der Grund der Ausnehmung (3c) in Bezug auf den proximalen Rand (4) nach distal versetzt
ist.
5. Schuhelement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zehentrennsteg (3) oder die Befestigungseinrichtung einen sich von medial nach
lateral erstreckenden Durchgang (3b) aufweist, wobei der Durchgang (3b) insbesondere
dazu angepasst ist, ein Rastelement (15) und/oder ein Rastgegenelement (16) des Verbreiterungsclips
(10) aufnehmen zu können.
6. Schuhelement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zehentrenner (2) einen Verbreiterungsclip (10) umfasst, der wenigstens einen
plättchenförmigen Abschnitt (11, 12) aufweist und an der Befestigungseinrichtung des
Zehentrennstegs (3) so befestigt ist, dass die Dicke des Zehentrenners (2) größer
ist als die Dicke des Zehentrennstegs (3).
7. Schuhelement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schuhelement (1) eine Schuhsohle, insbesondere eine Brand- oder Innensohle, ist,
mit der der Zehentrennsteg (3) integral geformt ist.
8. Schuhelement (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass ein Rand (4) der Schuhsohle in Bezug auf eine für eine Fußsohle vorgesehene Kontaktfläche
der Schuhsohle hochgezogen ist, so dass die Zehen des Fußes zumindest distal, vorzugsweise
auch lateral und medial, von dem hochgezogenen Rand (4) eingefasst werden und wobei
sich der Zehentrennsteg (3) von dem distal der Zehen gelegenen Bereich des Randes
(4) nach proximal erstreckt.
9. Schuhelement (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der distal der Zehen gelegene Bereich des Randes (4) in den Zehentrennsteg (3) und/oder
dass der Zehentrennsteg (3) in die Kontaktfläche des Schuhelements (1) für die Fußsohle
übergeht.
10. Verbreiterungsclip (10) für ein, insbesondere nach Anspruch 1 ausgebildetes, Schuhelement
(1), welches wenigstens einen plättchenförmigen Abschnitt (11, 12) aufweist und dazu
ausgebildet ist, an der Befestigungseinrichtung des Zehentrennstegs (3) so befestigt
zu werden, dass der mindestens eine plättchenförmige Abschnitt (11, 12) die sich von
lateral nach medial erstreckende Dicke des Zehentrenners (2) erhöht oder die Dicke
des Zehentrenners (2) größer ist als die Dicke des Zehentrennstegs (3).
11. Verbreiterungsclip (10) nach dem vorhergehenden Anspruch, gekennzeichnet durch einen ersten plättchenförmigen Abschnitt (11) und einen zweiten plättchenförmigen
Abschnitt (12), die über einen flexiblen Verbindungsabschnitt (13), der in Bezug auf
die Höhe und/oder die Dicke der ersten und zweiten plättchenförmigen Abschnitte (11,
12) vorzugsweise eingeschnürt ist, verbunden sind.
12. Verbreiterungsclip (10) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der erste plättchenförmige Abschnitt (11) ein, insbesondere zapfenförmiges oder pilzkopfförmiges,
Rastelement (15) und der zweite plättchenförmige Abschnitt (12) ein Rastgegenelement
(16), mit dem das Rastelement (15), vorzugsweise lösbar, verrastbar ist, aufweist,
wobei der erste plättchenförmige Abschnitt (11) und der zweite plättchenförmige Abschnitt
(12) um den flexiblen Verbindungsabschnitt (13) so zueinander schwenkbar sind, dass
das Rastelement (15) und das Rastgegenelement (16) in einen Rasteingriff bringbar
sind.
13. Set, umfassend einen Schuh mit einem Schuhelement (1) nach Anspruch 1 und mindestens
einen Verbreiterungsclip (10) nach einem der Ansprüche 10 bis 12.
14. Set nach dem vorhergehenden Anspruch, gekennzeichnet durch mehrere Verbreiterungsclips (10), wobei der mindestens eine plättchenförmige Abschnitt
(11, 12) der mehreren Verbreiterungsclips (10) unterschiedliche Dicken aufweist, um
je nach Auswahl des Verbreiterungsclips (10) die Dicke des Zehentrenners (2) anpassen
zu können.
15. Set nach Anspruch 13 oder 14, gekennzeichnet durch mehrere Verbreiterungsclips (10), wobei durch Anbringen eines ersten Verbreiterungsclips
an den Zehentrennsteg (3) der Zehentrenner (2) in Bezug auf den Zehentrennsteg (3)
eine zusätzliche Dicke von 1 bis 3 mm, durch Anbringen eines zweiten Verbreiterungsclips
an den Zehentrennsteg (3) der Zehentrenner (2) in Bezug auf den Zehentrennsteg (3)
eine zusätzliche Dicke von 3 bis 5 mm und durch Anbringen eines dritten Verbreiterungsclips
an den Zehentrennsteg (3) der Zehentrenner (2) in Bezug auf den Zehentrennsteg (3)
eine zusätzliche Dicke von 5 bis 7 mm aufweist.