[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen
eines Blisterschlauches, sowie einen Blisterschlauch. Insbesondere betrifft die Erfindung
ein Verfahren zum Herstellen eines mehrere großflächig mit Informationen versehbare
und für ein Inspektorsystem optimierte Blisterbeutel umfassenden Blisterschlauches,
eine entsprechende Vorrichtung sowie einen Blisterschlauch als solchen.
[0002] Mit modernen Blisterautomaten, wie sie beispielsweise in der
WO 2013/034504 A1 offenbart sind, können pro Minute eine Vielzahl von patientenindividuellen Arzneimittelzusammenstellungen
verblistert werden. Die dabei entstehenden Blisterschläuche werden üblicherweise aus
dem Blisterautomaten geführt und anschließend einer Kontrolle des Inhalts der einzelnen
Blisterbeutel zugeführt, d. h. es wird ermittelt, ob in den Blisterbeuteln auch diejenigen
Arzneimittelportionen vorhanden sind, die entsprechend den ärztlichen Vorgaben vorhanden
sein sollen. Eine solche Kontrolle ist notwendig, da es selbst bei modernen Blisterautomaten
gelegentlich zu Fehlverblisterungen kommt, so dass es Blisterbeutel geben kann, bei
denen zu wenig oder zu viele Arzneimittelportionen verblistert sind. Um zu vermeiden,
dass einem Patienten ein Arzneimittel verabreicht wird, das für diesen ggf. gefährlich
ist, ist die Kontrolle der Blisterschläuche notwendig.
[0003] Eine Kontrolle kann manuell vorgenommen werden, und zwar indem die einzelnen Blisterbeutel
eines Blisterschlauches von einem Benutzer untersucht werden, regelmäßig mittels Unterstützung
eines optischen Aufnahme- und Wiedergabesystems. Alternativ kann die Kontrolle automatisch
durchgeführt werden, wobei ein Benutzer lediglich dann eingreifen muss, wenn bei der
automatisierten Kontrolle solche Beutel ermittelt werden, bei denen nicht eindeutig
festgestellt werden kann, dass die richtigen Arzneimittelportionen verblistert sind.
Da die Einschaltung eines Benutzers zeit- und kostenaufwendig ist, ist man bestrebt,
die Anzahl der Blisterbeutel die eine Endkontrolle durch einen Benutzer erfordern,
möglichst gering zu halten. Eine automatische Kontrolle wird mit sogenannten Inspektorsystemen
durchgeführt. Ein Beispiel eines solchen Systems ist beispielsweise in der
WO 2014/119994 A1 offenbart.
[0004] Um die Blisterbeutel bzw. deren Inhalt identifizieren zu können, sind diese stets
mit beutelspezifischen Daten (beispielsweise Patientendaten) versehen, anhand derer
man auf den Sollinhalt der Blisterbeutel und weitere Daten, beispielweise Hinweise
auf den Patienten und die Einnahmezeit, schließen kann. Um das Ermitteln des Inhaltes
des Blisterbeutels bei der Kontrolle möglichst wenig zu beeinflussen, sind die beutelspezifischen
Daten regelmäßig in einem Außenbereich des Blisterbeutels aufgebracht. Darüber hinaus
ist der Aufdruck der Daten möglichst kleinflächig gehalten, um die Kontrolle nicht
negativ zu beeinflussen, d. h. dass die Bedruckung als solche nicht als Arzneimittelportion
aufgefasst wird und dadurch ein False Positive generiert wird. Es ist daher auf jeden
Fall zu vermeiden, dass die aufgebrachten beutelspezifischen Daten von einem automatischen
Inspektorsystem fälschlicherweise als in dem Blisterbeutel angeordnet Arzneimittelportion
interpretiert werden.
[0005] Die Art und Weise wie üblicherweise beutelspezifische Daten aufgebracht werden, macht
es daher für einige Patientengruppen, beispielsweise mit Sehbeeinträchtigungen, schwierig
bis unmöglich die Daten zu erkennen. Es ist daher wünschenswert, ein Verfahren und
eine Vorrichtung bereitzustellen, mit denen Informationen beispielsweise auch großflächig
auf einen Blisterbeutel aufgebracht werden können, ohne dass ein Inspektorsystem negativ
beeinflusst wird.
[0006] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Herstellen eines mehrere großflächig mit Informationen versehbare und für ein
Inspektorsystem optimierte Blisterbeutel umfassenden Blisterschlauches sowie einen
entsprechenden Blisterschlauch bereitzustellen.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zum Herstellen eines
mehrere großflächig mit Informationen versehbare und für ein Inspektorsystem optimierte
Blisterbeutel umfassenden Blisterschlauches gemäß Anspruch 1. Erfindungsgemäß wird
eine Verpackungsmaterialbahn mit einer Mehrzahl von sich in Längsrichtung der Verpackungsmaterialbahn
erstreckenden Deckabschnitten mit einer Transmission von < 60% im sichtbaren Frequenzbereich,
einem sich in Längsrichtung parallel zu den Deckabschnitten erstreckenden Transparenz-Materialbereich
mit einer Transmission von > 80% im sichtbaren Frequenzbereich sowie einer Mehrzahl
von Datenabschnitten bereitgestellt, beutelspezifische Daten werden auf einen Datenabschnitt
gedruckt, ein Teilabschnitt der Verpackungsmaterialbahn wird zu einem Aufnahmebereich
geformt, wobei jedem Aufnahmebereich zumindest ein Deckabschnitt oder zumindest ein
Teilbereich davon und der zuvor bedruckte Datenabschnitt zugeordnet werden, Kleinstückgüter
werden dem Aufnahmebereich zugeführt und abschließend wird ein Blisterbeutel aus dem
Kleinstückgüter aufweisenden Aufnahmeabschnitt gebildet.
[0008] Indem bei der Verpackungsmaterialbahn eine Mehrzahl von Deckabschnitten mit einer
Transmission von < 60% im sichtbaren Frequenzbereich bereitgestellt werden, ergibt
sich die Möglichkeit, diese Deckabschnitte mit großflächigen Daten zu versehen, die
beispielsweise auf den Einnahmezeitpunkt der in einem Blisterbeutel enthaltenen Arzneimittelportionen
hinweisen. Darüber hinaus können alternativ oder zusätzlich weitere Daten aufgebracht
werden, so ist es auch denkbar, Werbedaten aufzubringen, und zwar in einer Vielzahl
von Farben, ohne die Detektion der Arzneimittelportionen in dem Inspektorsystem zu
behindern. Indem eine Verpackungsmaterialbahn mit Deckabschnitten mit einer Transmission
von < 60% im sichtbaren Frequenzbereich bereitgestellt wird, können die großflächigen,
ggf. auf die Deckabschnitte aufgebrachten Daten, die Inspektion nicht stören, da aufgrund
der geringen Transmission für sichtbares Licht der Deckabschnitte diese großflächigen
Daten nicht als vermeintliche Arzneimittelportionen wahrgenommen werden können, sofern
das Inspektorsystem nach bestimmten Vorgaben arbeitet, nämlich die Inspektion eines
Blisterbeutels lediglich mittels von einer Seite (gegenüber den Deckabschnitten) eingestrahltem
sichtbaren Licht durchgeführt wird.
[0009] Die Transmission kann sowohl durch Absorption innerhalb der Deckabschnitte als auch
durch Reflektion des Lichtes reduziert werden. Dazu kann ein Deckabschnitt eine Art
Spiegelschicht an der Unterseite aufweisen, die das Licht, welches durch einen Deckabschnitt
scheint, wieder zurückwirft
[0010] Die Deckabschnitte können derart ausgebildet sein, dass diese sich zu einem durchgehenden
Streifen ergänzen, d. h. die Verpackungsmaterialbahn kann beispielsweise (in Längsrichtung
betrachtet) halb durch Deckabschnitte und halb durch einen Transparenz-Materialbereich
gebildet sein. Alternativ können die Deckabschnitte nur sich wiederholende Teilbereiche
einer Hälfte der Verpackungsmaterialbahn bilden - den Rest dieser Hälfte bildet dann
üblicherweise ein Träger- oder Transparenz-Material. Die genaue Ausbildung der Deckabschnitte
hängt entscheidend von deren Art der Herstellung ab - wenn diese beispielsweise erst
in einem Blisterautomaten "hergestellt" werden, werden diese üblicherweise auf eine
Hälfte einer Verpackungsmaterialbahn aus einem einheitlich Trägerschicht-Material
aufgebracht, welches üblicherweise ebenfalls eine Transmission > 80% im sichtbaren
Frequenzbereich aufweist. Alternativ ist denkbar, eine Verpackungsmaterialbahn mit
bereits vorgegebenen Deckabschnitten zu verwenden. Dann können die Deckabschnitte
beispielsweise eine Hälfte der Verpackungsmaterialbahn bilden.
[0011] Die Datenabschnitte können auf dem Materialbereich mit einer Transmission von > 80%
im sichtbaren Frequenzbereich bereitgestellt werden, insbesondere dann, wenn sie in
einem Bereich angeordnet werden, der bei der späteren Inspektion nicht stört. Vorzugsweise
wird das Verfahren aber so geführt, dass die Datenabschnitte auf den Deckabschnitten
bereitgestellt werden, so dass auch die aufgebrachten Daten aufgrund der geringen
Transmission der Deckabschnitte bei der Inspektion nicht stören können, und zwar unabhängig
von der Positionierung der Datenabschnitte.
[0012] Bei den beutelspezifischen Daten kann es sich beispielsweise um Patientendaten handeln,
oder die beutelspezifischen Daten können diese umfassen. Es ist aber auch denkbar,
dass die beutelspezifischen Daten keinen Bezug zu einer bestimmten Person haben, sondern
lediglich auf den Inhalt und/oder die Einnahmezeit abstellen.
[0013] Auf die Deckabschnitte ist eine großflächige Informationseinheit aufbringbar, welche
eine Inhaltskontrolle der Blisterbeutel in einem Inspektorsystem bei entsprechender
Verfahrensführung nicht stört. Das Aufbringen der Informationseinheit kann bereits
nach der Herstellung der Verpackungsmaterialbahn und dem Erzeugen der Deckabschnitte
erfolgen. Beispielsweise kann alle x Zentimeter eine Informationseinheit aufgebracht
werden. Alternativ kann jeder x-te Deckabschnitt (ggf. gleichbedeutend mit jedem x-ten
Beutel) mit einer besonderen Informationseinheit versehen werden (z. B. Einnahmezeitpunkt:
Morgen, Mittag, Abend). Die Informationseinheit kann beispielsweise aufgedruckt werden.
Alternativ ist es auch denkbar, die Informationseinheit als einen Aufkleber zu gestalten,
der auf einen Deckabschnitt appliziert wird.
[0014] Das Aufbringen der Informationseinheit direkt nach Herstellung der Verpackungsmaterialbahn
führt aber dazu, dass man die Verpackungsmaterialbahn nicht flexibel nutzen kann,
ohne die Positionierung der ggf. großflächigen Informationseinheit bei den resultierenden
Blisterbeuteln zu verändern. Man kann so beispielsweise keine Blisterbeutel unterschiedlicher
Länge herstellen, ohne die Positionierung der Informationseinheit auf den hergestellten
Blisterbeuteln zu verschieben. Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist es daher vorgesehen, dass vor dem Formen des Aufnahmebereichs ein Deckabschnitt
derart mit einer Informationseinheit versehen wird, dass die Informationseinheit bei
dem zu bildenden Blisterbeutel außen angeordnet ist, und dadurch die Kontrolle des
Blisterbeutelinhalts in dem Inspektorsystem dann nicht stört, wenn die Inspektion
von der dem Aufdruck gegenüberliegenden Seite aus dem Transparenz-Materialbereich
der ursprünglichen Verpackungsmaterialbahn durchgeführt wird. Diese Verfahrensführung
hat den Vorteil, dass man das Aufbringen der Informationseinheit an die Länge des
herzustellenden Blisterbeutels anpassen kann, die wiederum an die Menge und/oder Größe
der einzubringenden Arzneimittelportionen angepasst werden kann.
[0015] Bei einer entsprechenden Verfahrensführung ist es vorteilhafterweise weiter vorgesehen,
dass vor dem Aufbringen einer Informationseinheit auf einen Deckabschnitt beutelspezifische
Daten abgerufen bzw. empfangen werden und das Aufbringen der Informationseinheit auf
einen Deckabschnitt auf der Grundlage der Daten durchgeführt wird. Bei einer entsprechenden
Verfahrensführung können beispielsweise für Personen mit Sehbeeinträchtigungen deutlich
erkennbare Informationseinheiten aufgebracht werden, die über die Einnahmezeit der
in einem Blisterbeutel angeordneten Arzneimittelportionen informieren. Werden entsprechende
Informationseinheiten bereits bei der Herstellung der Verpackungsmaterialbahn aufgebracht,
müssen ggf. Leerbeutel erzeugt werden, wenn für einen Benutzer lediglich Blisterbeutel
für eine morgendliche und abendliche Einnahme hergestellt werden, für einen anderen
Benutzer aber Blisterbeutel für eine dreimalige Einnahme pro Tag.
[0016] Wie oben bereits angedeutet, können die Deckabschnitte bei der Herstellung der Verpackungsmaterialbahn
vorgesehen werden. Dies bedingt, dass bei der gesamten Verpackungsmaterialbahn die
Deckabschnitte identisch sind. Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackungsmaterialbahn mit einer
Mehrzahl von sich in Längsrichtung der Verpackungsmaterialbahn erstreckenden Deckabschnitten
bereitgestellt wird, indem auf einen Trägerschicht-Materialbereich der Verpackungsmaterialbahn
eine Schicht mit verminderter Transparenz (mit einer Transmission < 60% im sichtbaren
Frequenzbereich) aufgebracht wird. Bei dieser bevorzugten Ausführungsform kann der
Deckabschnitt also erst kurz vor dem Aufbringen der ggf. großflächigen Informationseinheit
hergestellt werden, und kann an die Art und Weise der Aufbringung angepasst werden.
So ist es auch denkbar, dass man die Deckabschnitte in Einklang mit den beutelspezifischen
Daten gestaltet, beispielsweise eine spezielle Farbe für einen speziellen Einnahmezeitpunkt
wählt.
[0017] Um die Vorrichtung zum Herstellen des Blisterschlauches möglichst einfach zu gestalten,
ist es bei einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass die Schicht mit verminderter
Transparenz durch Aufdrucken einer Farbschicht oder Aufbringen einer Deckschicht auf
den Trägerschicht-Materialbereich hergestellt wird, wobei es unter dem Gesichtspunkt
der Einfachheit der Vorrichtung insbesondere bevorzugt ist, dass die Schicht mit verminderter
Transmission aufgedruckt wird.
[0018] Um zu vermeiden, dass eine auf die Deckabschnitte aufgebrachte Informationseinheit
beispielsweise beim Transport des Blisterschlauches abgerieben oder anderweitig entfernt
wird, ist es bei einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens vorgesehen, dass
zumindest die Deckabschnitte nach Aufbringen einer Informationseinheit mit einer Schutzschicht
abgedeckt werden.
[0019] Die Aufgabe wird ferner gelöst durch eine Vorrichtung zum Herstellen eines mehrere
großflächig mit Informationen versehbare und für ein Inspektorsystem optimierte Blisterbeutel
umfassenden Blisterschlauches nach Anspruch 7. Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst
eine mit einer Steuereinrichtung gekoppelte Druckeinrichtung zum Aufbringen von beutelspezifischen
Daten auf einen Datenabschnitt einer Verpackungsmaterialbahn, eine mit einer Steuereinrichtung
gekoppelte Aufbringeinrichtung zum Aufbringen einer Informationseinheit auf einen
Deckabschnitt einer Verpackungsmaterialbahn, eine stromauf der Druck- und Aufbringeinrichtungen
angeordnete Verpackungsmaterial-Führungseinrichtung zum Aufnehmen einer Verpackungsmaterialbahn
mit einer Mehrzahl von sich in Längsrichtung der Verpackungsmaterialbahn erstreckenden
Deckabschnitten mit einer Transmission von < 60% im sichtbaren Frequenzbereich, einem
sich in Längsrichtung parallel zu den Deckabschnitten erstreckenden Transparenz-Materialbereich
mit einer Transmission von > 80% im sichtbaren Frequenzbereich sowie einer Mehrzahl
von Datenabschnitten, wobei die Verpackungsmaterialbahn-Führungseinrichtung derart
ausgebildet ist, dass die Datenabschnitte der Druckeinrichtung und die Deckabschnitte
der Aufbringeinrichtung zugeordnet bzw. zugeführt werden, eine Verpackungsmaterial-Formungseinrichtung
zum Aufnehmen der Verpackungsmaterialbahn, wobei die Verpackungsmaterial-Formungseinrichtung
derart ausgebildet ist, dass die Verpackungsmaterialbahn derart zu einem Aufnahmebereich
geformt wird, dass dieser zur Aufnahme von Kleinstückgütern geeignet ist und in einer
Laufrichtung weitergeführt wird, sowie eine Fügeeinrichtung zum Zusammenfügen der
zu einem Aufnahmebereich geformten Verpackungsmaterialbahn zu einem Blisterbeutel
eines Blisterschlauches.
[0020] Durch das Vorsehen einer Druckeinrichtung sowie einer Aufbringeinrichtung ist es
möglich, beutelspezifische Daten auf Datenabschnitte und eine (großflächige) Informationseinheit
auf die Deckabschnitte aufzubringen, wobei die Informationseinheit beispielsweise
den Einnahmezeitpunkt der in einem Blisterbeutel angeordneten Arzneimittelportionen
darstellen kann. Bei entsprechenden Vorrichtungen gemäß dem Stand der Technik ist
lediglich eine Druckeinrichtung vorgesehen, mit der beutelspezifische Daten aufgebracht
werden können, jedoch keine zusätzliche Informationseinheit. Mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung lassen sich Blisterschläuche mit großflächig mit Informationseinheiten
versehenen Blisterbeuteln darstellen, die trotz der Informationseinheiten für ein
Inspektorsystem geeignet sind, da die Verpackungsmaterialbahn derart geführt wird,
dass die Informationseinheiten auf den nicht transparenten Deckabschnitten aufgebracht
werden.
[0021] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung ist es vorgesehen, dass diese
eine stromauf der Aufbringeinrichtung angeordnete Deckabschnitteinrichtung zum Aufbringen
der mehreren Deckabschnitte umfasst. Mit einer entsprechenden Vorrichtung ist es möglich,
auch "normales" Verpackungsmaterial zu verwenden, bei welchem keine Deckabschnitte
vorgesehen sind, die für sichtbares Licht nicht transparent sind. So kann mit einer
entsprechenden Vorrichtung auch eine normale Verpackungsmaterialbahn zum Herstellen
Blisterbeutel verwendet werden.
[0022] Die Aufgabe wird ferner gelöst durch einen Blisterschlauch mit einer Mehrzahl von
großflächig mit Informationen versehbaren und für ein Inspektorsystem optimierten
Blisterbeuteln nach Anspruch 9. Bei dem erfindungsgemäßen Blisterschlauch weist jeder
Blisterbeutel einen Aufnahmebereich für Kleinstückgüter auf, in welchem nach dem Bilden
des Blisterbeutels die Arzneimittelportionen einer Zusammenstellung angeordnet sind.
Jeder Blisterbeutel umfasst zumindest einen Datenabschnitt und einen Deckabschnitt
sowie einen gegenüber eines Deckabschnitts angeordneten Transparenz-Materialbereich
mit einer Transmission von > 80% im sichtbaren Frequenzbereich, wobei der Deckabschnitt
den Aufnahmeabschnitt derart abdeckt, dass sämtliche in dem Aufnahmeraum angeordneten
Kleinstückgüter abdeckbar sind. Erfindungsgemäß ist der Blisterschlauch dadurch gekennzeichnet,
dass der Deckabschnitt eine Transmission von < 60% im sichtbaren Frequenzbereich aufweist.
Wie bereits oben dargelegt, kann ein entsprechender Blisterschlauch in einem Inspektorsystem
trotz großflächig aufgebrachter Informationseinheit verwendet werden, ohne dem Inspektorsystem
nicht vorhandene Arzneimittelportionen vorzutäuschen.
[0023] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Blisterschlauches ist es vorgesehen, dass
die Deckabschnitte zwar für sichtbares Licht nicht transparent sind, aber für Licht
im nahen Infrarotbereich durchlässig sind.
[0024] Um zu vermeiden, dass die patientenindividuellen Daten die Detektion stören, ist
es bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des Blisterschlauches vorgesehen,
dass der Datenabschnitt und der Deckabschnitt eines Blisterbeutels auf der gleichen
Seite angeordnet sind.
[0025] Im Nachfolgenden werden Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung und des
Verfahrens zum Herstellen eines mehrere großflächig mit Informationen versehbare und
für ein Inspektorsystem optimierte Blisterbeutel umfassenden Blisterschlauches sowie
ein entsprechender Blisterschlauch unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben,
in welcher
Figuren 1a und 1b Schrägansichten einer ersten bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung
zeigen, wobei bei Figur 1a eine Verpackungsmaterialbahn fortgelassen ist,
Figuren 2a und 2b eine Draufsicht sowie eine Rückansicht der ersten Ausführungsform
zeigen,
Figur 3 eine schematische Ansicht einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zeigt,
Figuren 4a und 4b einen Abschnitt des erfindungsgemäßen Verfahrens veranschaulichen,
wobei in Figuren 4a und 4b unterschiedliche Ausführungsformen veranschaulicht sind,
Figur 5 eine Inspektion eines großflächig bedruckten bekannten Blisterbeutels veranschaulicht,
Figur 6 eine Inspektion eines Blisterbeutels eines erfindungsgemäßen Blisterschlauches
veranschaulicht,
Figuren 7a und 7b Seitenansichten eines erfindungsgemäßen Blisterschlauches zeigen,
Figuren 8a - 8d schematisch verschiedene Aufbauten einer Verpackungsmaterialbahn veranschaulichen.
[0026] Figuren 1a und 1b zeigen Schrägansichten einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 1, wobei bei Figur 1a eine Verpackungsmaterialbahn fortgelassen ist, um
andere Bauteile der Vorrichtung nicht zu verdecken. Die in den Figuren 1a und 1b gezeigte
Ausführungsform entspricht in weiten Teilen der Vorrichtung, die in der
EP 3 385 174 A1 offenbart ist, deren Offenbarungsgehalt hiermit in diese Anmeldung aufgenommen wird.
Die in den Figuren 1a und 1b gezeigte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
umfasst eine Verpackungsmaterial-Formungseinrichtung 50, welche eine längliche Verpackungsmaterialbahn
(siehe dazu Figuren 2a und 2b) zu einem in Figur 1b angedeuteten Aufnahmebereich 43
für Arzneimittelportionen formt und in einer Laufrichtung der Verpackungsmaterialbahn
weiterführt.
[0027] Die Vorrichtung umfasst ferner eine Fügeeinrichtung 60, 70 zum Zusammenfügen der
geformten Verpackungsmaterialbahn zu einem Blisterbeutel eines Blisterschlauches,
wobei diese Fügeeinrichtung bei der gezeigten Ausführungsform eine Längs-Fügeeinrichtung
60 und eine Quer-Fügeeinrichtung 70 umfasst, die bei der gezeigten Ausführungsform
als separate Bauteile ausgeführt sind. In Abhängigkeit von der genauen Führung der
Verpackungsmaterialbahn und der Zusammenfügung dieser zu einem Blisterbeutel kann
die Fügeeinrichtung auch anders aufgebaut sein, siehe dazu beispielsweise
EP 3 045 397 A1.
[0028] Die Verpackungsmaterial-Formungseinrichtung 50 wirkt bei der gezeigten Ausführungsform
zusammen mit einer Arzneimittelportion-Zuführung 80, die oberhalb der Verpackungsmaterial-Formungseinrichtung
50 angeordnet ist. Diese umfasst eine Art Trichter, mittels welchem Arzneimittelportionen
durch eine Öffnung 52 in der Verpackungsmaterial-Formungseinrichtung 50 dem Aufnahmebereich
43 zugeführt werden (siehe dazu insbesondere Figur 1b). Zum Formen der der Verpackungsmaterial-Formungseinrichtung
50 zugeführten Verpackungsmaterialbahn weist die Verpackungsmaterial-Formungseinrichtung
50 eine schulterartig ausgebildete Oberfläche 51 auf, welche die Verpackungsmaterialbahn
derart formt, dass der Aufnahmebereich 43 ausgebildet wird. Wie es bei Figur 1b zu
erkennen ist, ist unterhalb des Aufnahmebereiches 43 ein Quer-Fügebereich 44 angedeutet,
bei welchem die Verpackungsmaterialbahn mit Fügemitteln 71, 72 der Quer-Fügeeinrichtung
70 zusammengefügt wird. In Abhängigkeit von dem Material der Verpackungsmaterialbahn
kann dies beispielsweise geschehen, indem zumindest eines der Fügemittel 71, 72 erwärmt
wird. Bei der gezeigten Ausführungsform ist das Fügemittel 72 horizontal bewegbar
und wird nach dem Zusammenfügen des Quer-Fügebereiches aufgefahren, so dass die Verpackungsmaterialbahn
weiter in Laufrichtung geführt werden kann. Wie genau der Blisterbeutel aus der Verpackungsmaterialbahn
gebildet wird, ist für die vorliegende Erfindung jedoch nicht wesentlich, und für
eine detailliertere Beschreibung wird auf die vorgenannte europäische Patentanmeldung
EP 3 385 174 A1 verwiesen.
[0029] Wie es in Figur 2b zu erkennen ist, umfasst die Vorrichtung 1 erfindungsgemäß eine
erste Druckeinrichtung 10 sowie eine Aufbringeinrichtung 20, die bei der gezeigten
Ausführungsform ebenfalls als eine (zweite) Druckeinrichtung ausgebildet ist, wobei
die Druckeinrichtungen bei der gezeigten Ausführungsform hintereinander angeordnet
sind. Wie es bei der Rückansicht gemäß Figur 2b zu erkennen ist, sind die beiden Druckeinrichtungen
bei der gezeigten Ausführungsform "hinten" bei der Vorrichtung angeordnet, und zwar
derart hintereinander, dass beide Druckeinrichtung einer Hälfte der länglichen Verpackungsmaterialbahn
40 zugeordnet sind, und zwar derjenigen mit den Deckabschnitten 41. Wie dies in Figur
2b angedeutet ist, ist stromauf der Druckeinrichtungen eine Verpackungsmaterial-Führungseinrichtung
30 zum Aufnehmen einer Verpackungsmaterialbahn 40 mit einer Mehrzahl von sich in Längsrichtung
der Verpackungsmaterialbahn 40 erstreckenden Deckabschnitten 41 mit einer Transmission
< 60% im sichtbaren Frequenzbereich und einem sich in Längsrichtung parallel zu den
Deckabschnitten 41 erstreckenden Transparenz-Materialbereich 49 mit einer Transmission
von > 80% im sichtbaren Frequenzbereich. Auf den Deckabschnitten 41 ist eine Mehrzahl
von Datenabschnitten 42, die sich in Längsrichtung beabstandet zu dem Transparenzbereich
49 erstrecken, angeordnet. Bei der gezeigten Ausführungsform sind die Deckabschnitte
und die Datenabschnitte derart angeordnet, dass sich Deckabschnitte und Datenabschnitte
auf der "gleichen Seite" der Verpackungsmaterialbahn befinden und der Transparenz-Materialbereich
49 vollständig frei von Informationen jeglicher Art ist, so dass die Inspektion möglichst
wenig gestört wird. Alternativ kann der Datenabschnitt auch auf der Seite mit dem
Transparenz-Materialbereich vorgesehen sein, wie es weiter unten veranschaulicht ist.
Dies ist insbesondere dann denkbar, wenn die Daten nur sehr klein im Außenbereich
eines späteren Beutels angeordnet werden.
[0030] Bei der gezeigten Ausführungsform ist aufgrund der Anordnung einer (in den Figuren
2a, 2b) nicht zu erkennenden Vorratsrolle für die Verpackungsmaterialbahn 40 die Führungseinrichtung
lediglich als eine Umlenkrolle ausgebildet. Sofern bei der Vorrichtung ein anderer
Laufweg für die Verpackungsmaterialbahn oder eine anders bereitgestellte Verpackungsmaterialbahn
verwendet wird, kann es notwendig sein, eine aufwendigere Verpackungsmaterial-Führungseinrichtung
zu verwenden, d. h. in Abhängigkeit von der Anordnung der Druckeinrichtungen und der
Art und Weise der Bevorratung der Verpackungsmaterialbahn muss die Führungseinrichtung
entsprechend angepasst werden. Beispielsweise ist es denkbar, dass die Verpackungsmaterialbahn
bereits an der Längsachse gefaltet bevorratet wird, so dass die Verpackungsmaterialbahn-Führungseinrichtung
dann derart auszubilden ist, dass die dann gegenüberliegenden Deck- und Datenabschnitte
entsprechend angeordneten Druckeinrichtungen zugeführt werden.
[0031] Wie es bei Figur 2b zu erkennen ist, wird bei der gezeigten Ausführungsform eine
Verpackungsmaterialbahn bereitgestellt, die eine Mehrzahl von sich in Längsrichtung
erstreckender Deckabschnitte 41 sowie eine Mehrzahl von Datenabschnitten 42 aufweist.
Bei der in Figur 2b gezeigten Ausführungsform sind die Deckabschnitte derart angeordnet,
dass sie die vollständige "linke" Hälfte der Verpackungsmaterialbahn einschließen
und eine durchgehende Deckschicht ausbilden, auf welcher die Datenabschnitte vorgesehen
sind. Die "rechte" Seite ist von einem Transparenz-Materialbereich gebildet. Bei alternativen
Ausführungsformen ist es denkbar, dass die Deckabschnitte beispielsweise als sich
wiederholende Teilbereiche des linken Abschnittes der Verpackungsmaterialbahn ausgebildet
sind; zwischen den Deckabschnitten können sich dann Abschnitte aus Träger- bzw. Transparenz-Material
erstrecken. Die Datenabschnitte 42 sind solche Bereiche der Verpackungsmaterialbahn,
die für einen späteren Bedruck mit Patienteninformationen vorgesehen sind. Diese können
speziell markiert sein, es kann jedoch auch sein, dass diese lediglich einen vorgegebenen
Bereich in einem Abschnitt der Verpackungsmaterialbahn definieren, also keine physikalische
Ausprägung auf der Verpackungsmaterialbahn umfassen.
[0032] Figur 3 zeigt eine stark vereinfachte, schematische Darstellung einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung, Figuren 4a und 4b Teilbereiche weiterer Ausführungsformen,
wobei bei Figur 4b eine erste und zweite Druckeinrichtung hintereinander und bei Figur
4a zusätzlich eine Deckabschnitteinrichtung 100, die als eine dritte Druckeinrichtung
ausgebildet ist, veranschaulicht sind. Anhand der Figuren 3, 4a und 4b sollen verschiedene
Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben werden.
[0033] Zunächst wird mittels einer Verpackungsmaterialbahnrolle 90 eine Verpackungsmaterialbahn
40 bereitgestellt, und zwar in dem vorliegenden Fall ohne eine Vorformung der Verpackungsmaterialbahn,
d. h. die Verpackungsmaterialbahn 40 wird ohne jegliche Faltung auf der Verpackungsmaterialbahnrolle
90 bereitgestellt. Bei alternativen Ausführungsformen ist es denkbar, dass die Verpackungsmaterialbahn
beispielsweise schon an der Längsachse vorgefaltet auf der Verpackungsmaterialbahnrolle
angeordnet ist.
[0034] Die bereitgestellte Verpackungsmaterialbahn 40 umfasst bei den in den Figuren 3 und
4b gezeigten Ausführungsformen eine Mehrzahl von sich in Längsrichtung der Verpackungsmaterialbahn
erstreckenden Deckabschnitten 41 und eine Mehrzahl von Datenabschnitten 42, die sich
bei der Ausführungsform gemäß Figur 4b in Längsrichtung beabstandet zu den Deckabschnitten
erstrecken. Bei der in Figur 4a gezeigten Ausführungsform umfasst die Verpackungsmaterialbahn
noch keine Deckabschnitte 41, diese werden erst mit einer als eine dritte Druckeinrichtung
ausgebildeten Deckabschnitteinrichtung 100 aufgebracht. Alternativ können die Deckabschnitte
auch als nicht-transparente Folienabschnitte oder (ggf. schon bedruckte) Aufkleber
aufgebracht werden.
[0035] Bei der Figur 4b gezeigten Ausführungsform sind die Deckabschnitte 41 in der unteren
Hälfte der Verpackungsmaterialbahn 40 zu erkennen, wobei bei der gezeigten Ausführungsform
diese Deckabschnitte ohne Unterbrechung einen durchgehenden Deckabschnittbereich bilden.
Die in Figur 4b angedeuteten gestrichelten vertikalen Linien sollen lediglich andeuten,
in welchem Bereich die geformte Verpackungsmaterialbahn 40 später zusammengefügt wird.
Die "obere" Hälfte der Verpackungsmaterialbahn wird durch einen Transparenz-Materialbereich
49 mit einer Transmission von > 80% im sichtbaren Frequenzbereich gebildet.
[0036] Von der Verpackungsmaterialbahnrolle 90 wird die Verpackungsmaterialbahn 40 über
eine Verpackungsmaterialbahn-Führungseinrichtung 30 einer ersten Druckeinrichtung
10 zugeführt, wobei bei der Druckeinrichtung 10 beutelspezifische Daten 47 auf einen
Datenabschnitt 42 aufgebracht werden, wie dies in Figur 4a und 4b angedeutet ist.
Bei den in den Figuren 4a und 4b beschriebenen Ausführungsformen sind die beiden Druckeinrichtungen
10, 20 nicht nebeneinander, sondern hintereinander angeordnet. Stromab der ersten
Druckeinrichtung 10 ist eine als eine zweite Druckeinrichtung ausgebildete Aufbringeinrichtung
20 angeordnet, mit welcher bei der gezeigten Ausführungsform nach Figur 4a und 4b
vor einem Formen eines Blisterbeutels eine Informationseinheit 46 in Form eines Aufdrucks
auf einen Deckabschnitt 41 aufgebracht wird, und zwar derart, dass der Aufdruck bei
dem nachfolgend zu bildenden Blisterbeutel außen angeordnet ist.
[0037] Bei den gezeigten Ausführungsformen verhält es sich so, dass der Blisterbeutel nach
dem Aufbringen der beutelspezifischen Daten 47 und der Aufdrucke an der Mittellinie
der Verpackungsmaterialbahn gefaltet wird, so dass automatisch beide Aufdrucke außen
angeordnet sind. Nachdem mittels der ersten und der zweiten Druckeinrichtung die beutelspezifischen
Daten und die Aufdrucke aufgebracht sind, wird die Verpackungsmaterialbahn 40 über
eine Umlenkrolle 91 einer Verpackungsmaterialbahn-Formungseinrichtung 50 zugeführt,
die die Verpackungsmaterialbahn derart zu einem Aufnahmebereich formt, dass dieser
zur Aufnahme von Kleinstückgütern geeignet ist. Dem Aufnahmebereich 43 werden über
eine Arzneimittelportion-Zuführung 80 Arzneimittelportionen zugeführt. Während oder
nach dem Zuführen wird aus einem Aufnahmebereich mittels einer Fügeeinrichtung 60,
70 ein Blisterbeutel 3 eines Blisterschlauches 2 ausgebildet, indem die Verpackungsmaterialbahn
mittels der Fügeeinrichtung beispielsweise durch Hitzeeinwirkung zusammengefügt wird.
Dazu kann die Fügeeinrichtung eine Quer-Fügeeinrichtung 70 und eine Längs-Fügeeinrichtung
60 umfassen, wie dies in den Figuren 1a - 2b angedeutet ist. Wie bereits unter Bezugnahme
auf die vorhergehenden Figuren beschrieben, ist die genaue Ausbildung der Fügeeinrichtung
für die vorliegende Erfindung nicht wesentlich. Auch ist die Führung der Verpackungsmaterialbahn
nach dem Formen nicht wesentlich; in Figur 3 ist beispielsweise schematisch dargestellt,
dass die Verpackungsmaterialbahn waagerecht geführt ist, wohingegen in den vorhergehenden
Figuren eine vertikale Führung vorgesehen war. Die genaue Führung der Verpackungsmaterialbahn
und die Zusammenfügung dieser zu einem Blisterbeutel hängt von der genauen Ausführung
der Vorrichtung im Hinblick auf diese Bauteile ab, ist jedoch nicht erfindungswesentlich.
[0038] In Figur 4b ist der Druckbereich einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sowie des erfindungsgemäßen Verfahrens gezeigt. Bei dieser Ausführungsform
ist eine als eine dritte Druckeinrichtung ausgebildete Deckabschnitteinrichtung 100
vorgesehen, mit welcher die Deckabschnitte 41 auf die Verpackungsmaterialbahn 40 aufgebracht
werden. Im Unterschied zu der vorbeschriebenen Ausführungsform wird die Verpackungsmaterialbahn
mit den mehreren Deckabschnitten also bereitgestellt, indem die Deckabschnitte aktiv
aufgebracht werden, es wird nicht eine Verpackungsmaterialbahn verwendet, die bereits
über diese Deckabschnitte verfügt. Dies vergrößert zwar den baulichen Aufwand der
Vorrichtung, dadurch ist es jedoch möglich, beispielsweise Deckabschnitte unterschiedlicher
Größe, Form oder Farbe zu generieren, beispielsweise indem man die dritte Druckeinrichtung
mit patientenspezifischen Druckinformationen versorgt. Der Abschnitt der Verpackungsmaterialbahn,
auf den die Deckabschnitte aufgebracht werden, wird bei dieser Ausführungsform durch
einen Trägerschicht-Materialbereich 48 gebildet. Der "obere" Abschnitt der Verpackungsmaterialbahn
ist wiederrum durch einen Transparenz-Materialbereich 49 mit einer Transmission von
> 80% im sichtbaren Frequenzbereich gebildet. Bei einer solchen Ausführungsform werden
die beiden Transparenz-Materialbereiche 48, 49 regelmäßig einstückig aus dem gleichen
Material hergestellt sein, d. h. ein Material mit einer Transmission von > 80% im
sichtbaren Frequenzbereich.
[0039] Im Unterschied zu der Ausführungsform gemäß Figur 4b sind die Datenabschnitte 42
ebenfalls im unteren Abschnitt angeordnet, was insbesondere im Bereich der dritten
Druckeinrichtung erkennbar ist.
[0040] Mit der dritten Druckeinrichtung werden die Deckabschnitte aufgebracht, mit der stromab
angeordneten ersten Druckeinrichtung 10 werden die beutelspezifischen Daten aufgebracht
und mit der stromab der ersten Druckeinrichtung angeordneten zweiten Druckeinrichtung
werden die Informationseinheiten 46, hier simple Aufdrucke, auf die Deckabschnitte
41 aufgebracht.
[0041] Figur 5 veranschaulicht schematisch eine Inspektion eines Blisterbeutels 3 mit zwei
Arzneimittelportionen 4 und einem Aufdruck 46 auf einem transparenten Material 9 eines
Blisterbeutels. Bei dem mittleren Bild ist zu erkennen, dass der im linken Bild dargestellte
Aufdruck 46 als Umriss 5' einer Arzneimittelportion erfasst wird, wenn ein "üblicher"
Blisterbeutel 3 verwendet wird, der lediglich aus transparentem Material 9 besteht,
und die Inspektion des Beutelinhaltes mit sichtbarem Licht durchgeführt wird. Im Ergebnis
werden bei einem Blisterbeutel 3 mit lediglich zwei Arzneimittelportionen 4 und einem
Aufdruck 46 zwei Arzneimittelumrisse 5 und ein Umriss 5' des Abdruckes ermittelt,
wodurch bei der Inspektion drei Arzneimittelportionen detektiert werden, obgleich
lediglich zwei Arzneimittelportionen 4 in dem Blisterbeutel 3 enthalten sind.
[0042] Bei Figur 6 ist das Resultat einer Inspektion eines Blisterbeutels 3 mit einem Deckabschnitt
41 veranschaulicht. Der Aufdruck 46 ist in der linken Darstellung von Figur 6 lediglich
gestrichelt dargestellt, da er bei der gezeigten Draufsicht eigentlich nicht zu erkennen
ist. Wird die Inspektion des Beutels mit sichtbarem Licht von "oben" durch den Transparenz-Materialbereich
49 der ursprünglichen Verpackungsmaterialbahn durchgeführt, wird der Aufdruck 46 aufgrund
der verminderten Transparenz des Deckabschnittes 41 nicht detektiert, so dass als
Ergebnis (rechte Darstellung) richtigerweise erkannt wird, dass in dem Blisterbeutel
3 zwei Arzneimittelportionen 4 angeordnet sind.
[0043] Figuren 7a und 7b zeigen zwei Ansichten eines erfindungsgemäßen Blisterschlauches
2 mit einer Mehrzahl von großflächig bedruckten und für ein Inspektorsystem optimierten
Blisterbeuteln 3. In Figur 7a sind Perforationen 44 in Quer-Fügebereichen 45' zu erkennen,
die die einzelnen Blisterbeutel voneinander separieren. Jeder Blisterbeutel 3 umfasst
einen Aufnahmebereich 43, in dem mehrere Arzneimittelportionen 4 angeordnet sind.
Ferner umfasst jeder Blisterbeutel einen Datenabschnitt 41 und einen Deckabschnitt,
in welchen beutelspezifische Daten 47 und jeweils ein Aufdruck 46 aufgebracht sind.
Im oberen Bereich des Blisterschlauches ist ferner ein Längs-Fügebereich 45 zu erkennen.
[0044] In Figur 7b ist zu erkennen, dass bei der gezeigten Ausführungsform Aufdruck 46 auf
einem Deckabschnitt 41 sowie die Daten 47 in einem Datenabschnitt 42 auf der "gleichen
Seite" des Blisterschlauches bzw. eines Blisterbeutels angeordnet sind. Da die Deckabschnitte
für sichtbares Licht weniger transparent sind kann man bei der Seitenansicht gemäß
Figur 7a die Aufdrucke 46 sowie die Daten 47 nicht erkennen.
[0045] Figuren 8a - 8d zeigen jeweils auf der linken Seite einen Querschnitt durch eine
Verpackungsmaterialbahn 40 und auf der rechten Seite einen Ausschnitt aus einem aus
der Verpackungsmaterialbahn gebildeten Blisterbeutel, wobei der Längs-Fügebereich
rechts und der Umklappbereich links fortgelassen sind. Bei der in Figur 8a dargestellten
Ausführungsform der Verpackungsmaterialbahn umfasst diese eine untere Innenschicht
400 aus beispielsweise LDPE, eine übergeordnete Trägerschicht 401 aus PET und im "linken"
Bereich eine Deckschicht, die bei der gezeigten Ausführungsform den Deckabschnitt
41 definiert. Die links dargestellte Verpackungsmaterialbahn wird mittels einer Verpackungsmaterialbahn-Formungseinrichtung
derart geformt, dass im mittleren Bereich die Verpackungsmaterialbahn gefaltet wird
und so ein Blisterbeutel 3 entsteht, wie er abschnittsweise rechts dargestellt ist.
Aufgrund der Faltung entsprechend dem dargestellten Pfeil wird die Deckschicht 402
beim Falten selbst innen angeordnet, so dass der Deckabschnitt 41 "innen" angeordnet
ist. Zwischen den gefalteten Bereichen der Verpackungsmaterialbahn ist der Aufnahmebereich
43 angeordnet, und in diesem ist eine Arzneimittelportion 4 angeordnet. Bei einer
Inspektion des Blisterbeutels "von unten" und einer Bedruckung "auf" dem Deckabschnitt
von oben kann die Bedruckung aufgrund des nicht transparenten Deckabschnittes bei
der Inspektion nicht als vermeintliche Arzneimittelportion wahrgenommen werden.
[0046] In den Figuren 8b bis 8d sind weitere Ausführungsformen einer erfindungsgemäß verwendbaren
Verpackungsmaterialbahn dargestellt, wobei bei Figur 8b die Deckschicht 402 von einer
Schutzschicht 403 überdeckt ist, bei Figur 8c die Deckschicht direkt auf die Innenschicht
400 aufgebracht ist und bei Figur 8d die Deckschicht 402 direkt an die Innenschicht
400 angeformt ist, so dass der Blisterbeutel "oben" und "unten" jeweils lediglich
einlagig ist.
[0047] Ob die Deckabschnitte 41 bereits mit der Verpackungsmaterialbahn bereitgestellt werden
oder im Laufe des erfindungsgemäßen Verfahrens aufgebracht werden, ist abhängig von
der genauen Verfahrensführung. Auch die genaue Aufbringung oder Ausgestaltung der
Deckabschnitte ist abhängig von der Verfahrensführung, wesentlich ist lediglich, dass
ein Deckabschnitt 41 den Aufnahmebereich 43 eines Blisterbeutels abdeckt, so dass
ein möglicher Aufdruck auf bzw. über dem Deckabschnitt bei einer Inspektion eines
Blisterbeutels nicht als Arzneimittelportion wahrgenommen bzw. missinterpretiert werden
kann.
1. Verfahren zum Herstellen eines mehrere großflächig mit Informationen versehbare und
für ein Inspektorsystem optimierte Blisterbeutel umfassenden Blisterschlauches, wobei:
eine Verpackungsmaterialbahn (40) mit
einer Mehrzahl von sich in Längsrichtung der Verpackungsmaterialbahn (40) erstreckenden
Deckabschnitten (41) mit einer Transmission von < 60 % im sichtbaren Frequenzbereich,
einem sich in Längsrichtung parallel zu den Deckabschnitten (41) erstreckenden Transparenz-Materialbereich
(49) mit einer Transmission von > 80 % im sichtbaren Frequenzbereich sowie
einer Mehrzahl von Datenabschnitten (42) bereitgestellt wird,
beutelspezifische Daten auf einen Datenabschnitt (42) gedruckt werden,
ein Teilabschnitt der Verpackungsmaterialbahn (40) zu einem Aufnahmebereich (43) geformt
wird, wobei jedem Aufnahmebereich (43) zumindest ein Deckabschnitt (41) oder zumindest
ein Teilbereich davon und der zuvor bedruckte Datenabschnitt (42) zugeordnet werden,
Kleinstückgüter dem Aufnahmebereich (43) zugeführt werden, und
ein Blisterbeutel (3) aus dem Kleinstückgüter aufweisenden Aufnahmebereich (43) gebildet
wird.
2. Verfahren zum Herstellen eines mehrere großflächig mit Informationen versehbare und
für ein Inspektorsystem optimierte Blisterbeutel umfassenden Blisterschlauches nach
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
vor dem Formen des Aufnahmebereichs (43) ein Deckabschnitt (41) derart bearbeitet
wird, dass eine Informationseinheit (46) bei dem zu bildenden Blisterbeutel außen
angeordnet ist.
3. Verfahren zum Herstellen eines mehrere großflächig mit Informationen versehbare und
für ein Inspektorsystem optimierte Blisterbeutel umfassenden Blisterschlauches nach
Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
vor dem Aufbringen einer Informationseinheit auf einen Deckabschnitt (41) beutelspezifische
Daten abgerufen bzw. empfangen werden und das Aufbringen der Informationseinheit auf
einen Deckabschnitt (41) auf der Grundlage der Daten durchgeführt wird.
4. Verfahren zum Herstellen eines mehrere großflächig mit Informationen versehbare und
für ein Inspektorsystem optimierte Blisterbeutel umfassenden Blisterschlauches nach
einem der Ansprüche 1 - 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verpackungsmaterialbahn (40) mit einer Mehrzahl von sich in Längsrichtung der
Verpackungsmaterialbahn (40) erstreckenden Deckabschnitten (41) bereitgestellt wird,
indem auf einen Trägerschicht-Materialbereich (48) der Verpackungsmaterialbahn (40)
eine Schicht mit verminderter Transparenz mit einer Transmission < 60 % im sichtbaren
Frequenzbereich aufgebracht wird.
5. Verfahren zum Herstellen eines mehrere großflächig mit Informationen versehbare und
für ein Inspektorsystem optimierte Blisterbeutel umfassenden Blisterschlauches nach
Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schicht mit verminderter Transparenz durch Aufdrucken einer Farbschicht oder Aufbringen
einer Deckschicht auf den Trägerschicht-Materialbereich (48) hergestellt wird.
6. Verfahren zum Herstellen eines mehrere großflächig mit Informationen versehbare und
für ein Inspektorsystem optimierte Blisterbeutel umfassenden Blisterschlauches nach
Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest die Deckabschnitte (41) mit einer Schutzschicht abgedeckt werden.
7. Vorrichtung zum Herstellen eines mehrere großflächig mit Informationen versehbare
und für ein Inspektorsystem optimierte Blisterbeutel umfassenden Blisterschlauches,
aufweisend:
eine Druckeinrichtung (10) zum Aufbringen von beutelspezifischen Daten auf einen Datenabschnitt
(42),
eine Aufbringeinrichtung (20) zum Aufbringen einer Informationseinheit (46) auf einen
Deckabschnitt (41),
eine stromauf der Druck- und Aufbringeinrichtungen (10, 20) angeordnete Verpackungsmaterial-Führungseinrichtung
(30) zum Aufnehmen einer Verpackungsmaterialbahn (40) mit einer Mehrzahl von sich
in Längsrichtung der Verpackungsmaterialbahn (40) erstreckenden Deckabschnitten (41)
mit einer Transmission von < 60 % im sichtbaren Frequenzbereich, einem sich in Längsrichtung
parallel zu den Deckabschnitten (41) erstreckenden Transparenz-Materialbereich (49)
mit einer Transmission von > 80% im sichtbaren Frequenzbereich sowie einer Mehrzahl
von Datenabschnitten (42),
wobei die Verpackungsmaterial-Führungseinrichtung (30) derart ausgebildet ist, dass
die Datenabschnitte (42) der Druckeinrichtung (10) und die Deckabschnitte (41) der
Aufbringeinrichtung (20) zugeordnet werden,
eine Verpackungsmaterial-Formungseinrichtung (50) zum Aufnehmen der Verpackungsmaterialbahn
(40), wobei die Verpackungsmaterial-Formungseinrichtung (50) derart ausgebildet ist,
dass die längliche Verpackungsmaterialbahn (40) derart zu einem Aufnahmebereich (43)
geformt wird, dass dieser zur Aufnahme von Kleinstückgütern geeignet ist und in einer
Laufrichtung weitergeführt wird, und
eine Fügeeinrichtung (60, 70) zum Zusammenfügen der geformten Verpackungsmaterialbahn
zu einem Blisterbeutel (3) eines Blisterschlauches (2).
8. Vorrichtung zum Herstellen eines mehrere großflächig mit Informationen versehbare
und für ein Inspektorsystem optimierte Blisterbeutel umfassenden Blisterschlauches
nach Anspruch 7,
gekennzeichnet durch
eine stromauf der Aufbringeinrichtung (20) angeordnete Deckabschnitteinrichtung (100)
zum Aufbringen der mehreren Deckabschnitte (41).
9. Blisterschlauch (2) mit einer Mehrzahl von großflächig mit Informationen versehbaren
und für ein Inspektorsystem optimierten Blisterbeuteln (3), wobei
jeder Blisterbeutel (3) einen Aufnahmebereich (43) für Kleinstückgüter aufweist und
wobei
jeder Blisterbeutel zumindest einen Datenabschnitt (42) und einen Deckabschnitt (41)
sowie einen gegenüber eines Deckabschnitts (41) angeordneten Transparenz-Materialbereich
(49) mit einer Transmission von > 80% im sichtbaren Frequenzbereich aufweist und der
Deckabschnitt (41) den Aufnahmeraum derart abdeckt, dass alle in dem Aufnahmebereich
(43) angeordneten Kleinstückgüter abdeckbar sind,
dadurch gekennzeichnet, dass der Deckabschnitt (41) eine Transmission von < 60% im sichtbaren Frequenzbereich
aufweist.
10. Blisterschlauch (2) mit einer Mehrzahl von großflächig mit Informationen versehbaren
und für ein Inspektorsystem optimierten Blisterbeuteln (3) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckabschnitte (41) für Licht im nahen Infrarotbereich durchlässig sind.
11. Blisterschlauch (2) mit einer Mehrzahl von großflächig mit Informationen versehbaren
und für ein Inspektorsystem optimierten Blisterbeuteln (3) nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass der Datenabschnitt (42) und der Deckabschnitt (41) eines Blisterbeutels auf der gleichen
Seite angeordnet sind.