[0001] Die Erfindung betrifft eine Stimulationsvorrichtung für einen Bereich im Inneren
eines menschlichen Körpers. Die Stimulationsvorrichtung kann in einen menschlichen
Körper eingeführt werden, insbesondere in eine Vagina oder einen Enddarm, und weist
eine Druckfelderzeugungseinrichtung auf, um einen zu stimulierenden Bereich im Inneren
des menschlichen Körpers mittels eines pneumatischen Druckwechselfeldes zu stimulieren.
[0002] Es sind einführbare Stimulationsvorrichtungen bekannt, welche zur Stimulation zumindest
teilweise in das Innere eines menschlichen Körpers eingeführt werden können. Insbesondere
sind solche Vorrichtungen bekannt, welche in eine natürliche Körperöffnung, wie eine
Vagina oder einen Enddarm eingeführt werden können und der jeweiligen Anatomie entsprechend
dimensioniert und geformt sind. Insbesondere kann die Stimulation verschiedener Bereiche
im Inneren des weiblichen oder männlichen Körpers zu sexueller Erregung bis hin zum
sexuellen Höhepunkt führen. Es sind daher verschiedene Vorrichtungen bekannt, um die
gewünschten Bereiche zu erreichen und durch manuelle Bewegung der Vorrichtung oder
beispielsweise durch elektrisch erzeugte taktile Stimulation, wie Vibration zu stimulieren.
[0003] Zu möglichen erogenen Zonen des weiblichen Körpers zählen Bereiche im Inneren der
Vagina, welche umgangssprachlich beispielsweise als G-Punkt oder G-Zone (Zone an der
vorderen Vaginalwand), A-Zone (Zone im bauchseitigen Bereich der Einkerbung des Muttermunds)
oder O-Zone (Zone im hinteren Bereich der Einkerbung des Muttermunds in Richtung Rektum)
bezeichnet werden. Vaginale erogene Zonen sind mit zahlreichen Nervenenden durchsetzt
und können zur sexuellen Erregung stimuliert werden, wenn auch die Sensibilität von
Frau zu Frau stark variieren kann. Auch die Beckenbodenmuskeln und der Gebärmutterhals
zählen neben der inneren Klitoris zu den erogenen Zonen des weiblichen Körpers, die
über das Innere der Vagina stimuliert werden können.
[0004] Zu den stärksten erogenen Zonen des männlichen Körpers zählt neben dem Penis unter
anderem die Prostata. Die Prostata kann durch den Enddarm erreicht und über die Darmwand
ertastet und stimuliert werden. Durch die invasive Stimulation der Prostata über den
Enddarm kann ein sexueller Höhepunkt erzielt werden, der sich vom phallisch stimulierten
sexuellen Höhepunkt in Art und Intensität unterscheidet.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine einführbare Stimulationsvorrichtung
zu schaffen, welche eine verbesserte Art der Stimulation eines zu stimulierenden Bereichs
im Inneren eines menschlichen Körpers bietet.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Stimulationsvorrichtung mit den Merkmalen des
unabhängigen Anspruchs 1. Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen sind in
den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0007] Gemäß der Erfindung ist eine Stimulationsvorrichtung zur Stimulation eines Bereichs
im Inneren eines menschlichen Körpers geschaffen. Die Stimulationsvorrichtung umfasst
zumindest einen ersten Teil, welcher eingerichtet ist, zumindest teilweise in einen
menschlichen Körper eingeführt zu werden. Die Stimulationsvorrichtung umfasst des
Weiteren eine Druckfelderzeugungseinrichtung, welche eingerichtet ist, ein pneumatisches
Druckwechselfeld zu erzeugen. Es ist ferner zumindest ein Druckraum vorgesehen, welcher
mit der Druckfelderzeugungseinrichtung gekoppelt und eingerichtet ist, ein von der
Druckfelderzeugungseinrichtung erzeugtes Druckwechselfeld aufzunehmen. Der Druckraum
ist im ersten Teil der Stimulationsvorrichtung angeordnet und weist zumindest eine
Öffnung auf, die ebenfalls im ersten Teil gebildet ist. Der erste Teil, der Druckraum
und die Öffnung sind eingerichtet, sodass ein Druckwechselfeld im Druckraum über die
Öffnung auf einen zu stimulierenden Bereich im Inneren des menschlichen Körpers applizierbar
ist.
[0008] Die Stimulationsvorrichtung kann somit als einführbare Stimulationsvorrichtung und
der erste Teil als einführbarer Teil oder "Einführteil" bezeichnet werden, wobei der
erste Teil eingerichtet ist, um insbesondere in eine natürliche Körperöffnung, wie
eine Vagina oder einen Enddarm eingeführt zu werden. Insbesondere sind Form und Größe
des ersten Teils gewählt, um ein Einführen zu ermöglichen oder auch zu erleichtern
und umgekehrt nicht zu erschweren oder zumindest nicht zu verhindern, beispielsweise
durch das Vermeiden von großen Vorsprüngen, Ecken oder gar scharfen Kanten. Mit anderen
Worten, die Stimulationsvorrichtung, insbesondere der Einführteil ist derart gestaltet
und dimensioniert, um ohne Verletzungsgefahr in die Vagina oder den Enddarm eingeführt
und zum Erreichen und Stimulieren der entsprechenden erogenen Zonen verwendet werden
zu können. Insbesondere umfasst ein zumindest teilweises Einführen im Sinne der vorliegenden
Offenbarung daher ein ausreichend tiefes Einführen, um einen gewünschten Bereich zu
erreichen, d.h. die Öffnung über dem gewünschten Bereich zu platzieren, so dass dieser
zumindest teilweise von der Öffnung überdeckt ist und das Druckwechselfeld empfangen
kann.
[0009] Die stimulierende Anregung erfolgt mittels des Druckwechselfeldes durch kontaktloses
Übertragen einer Stimulationskraft. Insbesondere kommen auch Teile der Druckfelderzeugungseinrichtung,
beispielsweise eine flexible Wand oder Membran der Druckfelderzeugungseinrichtung,
die zur Druckwechselfelderzeugung entsprechend ausgelenkt wird, nicht in Kontakt mit
dem Körper, insbesondere in keiner Phase des Betriebs. Dies ist insbesondere für die
Stimulation der empfindlichen Schleimhäute im Inneren des Körpers vorteilhaft. Es
kann somit ein besonderer Stimulationseffekt geschaffen werden, der sich vom Effekt
üblicher taktiler Stimulationsvorrichtungen, beispielsweise Vibratoren, unterscheidet.
[0010] Da die Stimulation über ein direkt auf der erogenen Zone appliziertes Druckfeld aus
einem ständigen Wechsel von Über- und Unterdrücken erfolgt, ist die Vorrichtung so
gestaltet, dass die Ausmaße des an der gewünschten erogenen Zone zu positionierenden
Druckraums inklusive der Öffnung an die vaginale bzw. anale Anatomie angepasst sind,
so dass sich zur gezielten Stimulation ein ausreichendes Luftvolumen im Druckraum
ausbilden kann. Ausreichend bedeutet in diesem Zusammenhang, dass das Luftvolumen
nicht durch die Vaginalwand bzw. die Wand des Enddarms, welche insbesondere in den
Unterdruckphasen des Druckwechselfeldes in den Druckraum hineingezogen werden können,
derart begrenzt wird, dass der Aufbau des Druckfelds gänzlich verhindert bzw. in seinen
geometrischen Ausmaßen eingeschränkt und dadurch für die sexuelle Stimulation ineffizient
wird.
[0011] Der erste Teil kann entlang einer Einführrichtung langgestreckt, gerade oder gegebenenfalls
gekrümmt sein. Er kann sich von einem ersten, in Einführrichtung vorderen Ende der
Stimulationsvorrichtung zu einem entgegengesetzten zweiten Ende erstrecken, welches
ebenfalls im Inneren des Körpers positioniert werden oder auch außerhalb des Körpers
verbleiben kann. Abhängig von der Anwendung (vaginal/anal) und des gewünschten zu
stimulierenden Bereichs kann der erste Teil entsprechend ausgebildet und einen passenden
Querschnitt aufweisen, und der Druckraum und die Öffnung können entsprechend positioniert
und dimensioniert sein, beispielsweise in einer Seitenwand des Einführteils, um einen
gewünschten Bereich, beispielsweise eine vordere (bauchseitige) Wand einer Vagina
oder eine an die Prostata angrenzende Darmwand des Enddarms zu erreichen.
[0012] Während eine ausreichende Abdichtung des Druckraums gegenüber der Umgebung nach dem
Einführen bereits aufgrund des Anliegens der Schleimhäute um den ersten Teil herum
erfolgen kann ("selbstdichtender Effekt"), kann die Stimulationsvorrichtung eine Dichteinrichtung
umfassen, welche an dem ersten Teil gebildet und eingerichtet ist, den Druckraum gegenüber
der Umgebung abzudichten. Insbesondere kann die Dichteinrichtung um die Öffnung des
Druckraums herum umlaufend gebildet sein, entsprechend der Form der Öffnung beispielsweise
kreisförmig, oval oder dergleichen. Die Dichteinrichtung kann beispielsweise zumindest
einen Vorsprung oder Wulst aufweisen, welcher eine umlaufende Dichtung zur Abdichtung
des Druckraums gegenüber der Umgebung bildet.
[0013] Die Dichteinrichtung ist vorteilhaft derart ausgestaltet, dass diese nach dem Einführen
des ersten Teils der Vorrichtung an der Innenseite der Vagina oder des Enddarms anliegt.
Auf diese Weise kann die Abdichtung des Druckraums und damit der Aufbau eines Druckwechselfeldes
verbessert werden. Dies ist vorteilhaft, um den zu stimulierenden Bereich im Inneren
des Körpers, also insbesondere derjenige Bereich, welcher sich im Bereich der Öffnung
des Druckraums unmittelbar angrenzend an den Druckraum befindet, mittels des Druckwechselfeldes
zu stimulieren.
[0014] Unter Druckwechselfeld wird generell im Kontext der vorliegenden Offenbarung ein
solches variierendes Druckfeld verstanden, welches bezüglich des Umgebungsdrucks sowohl
Unterdrücke als auch Überdrücke aufweist, beispielsweise abwechselnde Unterdruckphasen
und Überdruckphasen oder in einem anderen vorgegebenen Muster von gegebenenfalls gleichen
oder unterschiedlichen Unter- und Überdrücken. Dieses Druckwechselfeld herrscht im
Druckraum, insbesondere im Bereich der Öffnung des Druckraums, d.h. Parameter, wie
Frequenz und Amplitude des Druckwechselfelds sind an der Öffnung zu messen. Mit dem
Begriff Druckfeld oder Druckwechselfeld wird daher ein solches Druckwechselfeld bezeichnet.
[0015] Im eingeführten Zustand ist der Druckraum somit insbesondere sowohl bezüglich Unterdrücken
als auch Überdrücken relativ zu einem Umgebungsdruck der Umgebung gegen die Umgebung
abgedichtet bzw. annähernd abgedichtet. Mit anderen Worten, es werden Strömungen,
insbesondere Luftströmungen, in beide Richtungen, d.h. aus dem Druckraum in die Umgebung
und von der Umgebung in den Druckraum verhindert oder zumindest annähernd verhindert.
Zur Umgebung gehören insbesondere Bereiche außerhalb des Druckraums.
[0016] Der Druck kann dabei mit einer Frequenz von 1 Hz bis 150 Hz, vorzugsweise 1 Hz bis
125 Hz, weiter vorzugsweise 1 Hz bis 100 Hz, beispielsweise 60 Hz wechseln. Die Druckdifferenz
kann 20 mbar bis 600 mbar betragen, vorzugsweise 20 mbar bis 400 mbar, weiter vorzugsweise
20 mbar bis 300 mbar, beispielsweise 200 mbar, wobei die Druckdifferenz zwischen dem
höchsten Überdruck und dem niedrigsten Unterdruck besteht und vorzugsweise symmetrisch
um einen Umgebungsdruck ausgebildet ist. Bei einem Normaldruck der Umgebung von etwa
1 bar kann das Druckwechselfeld beispielsweise zu einem Druck von 0,7 bar bis 1,3
bar im Druckraum führen, was einer Druckdifferenz von 600 mbar entspricht. Die Stimulationsvorrichtung
kann eine Steuereinrichtung, wie einen Microcontroller umfassen, in welcher die Modulation
des Druckfelds, insbesondere die Frequenzen bzw. Frequenzbereiche und/oder bestimmte
Muster des Druckfelds vorgespeichert sein können. Es kann ferner zumindest ein Bedienelement
vorgesehen sein, welches durch einen Benutzer betätigbar ist, um eine Modulation des
Druckfeldes auszuwählen und/oder zu verändern.
[0017] Das Druckwechselfeld ist insbesondere ein pneumatisches Druckwechselfeld, d. h. das
Druckmedium ist insbesondere Luft. Es ist jedoch denkbar, dass das Druckwechselfeld
über ein anderes Medium übertragen wird, beispielsweise über ein Fluid, wie Wasser,
Gel oder auch Körperflüssigkeit, welches in den Druckraum gelangt oder eingebracht
wird. Die oben genannten Parameter des Druckwechselfeldes sind bevorzugt für eine
für die entsprechende erogene Zone angenehme und zielgerichtete, d.h. zum sexuellen
Höhepunkt hinführende Stimulation geeignet und bevorzugt. Während geringere Werte
für eine sexuelle Stimulation nicht ausreichend sind, können höhere Werte als unangenehm
empfunden werden oder sogar eine Verletzungsgefahr der empfindlichen Schleimhäute
darstellen.
[0018] Die Öffnung weist vorteilhaft einen Durchmesser von größer oder gleich 5 mm, vorzugsweise
größer oder gleich 7 mm auf. Der Durchmesser der Öffnung ist dabei vorzugsweise kleiner
oder gleich 40 mm, weiter vorzugsweise kleiner oder gleich 30 mm. Unter Durchmesser
können auch andere Querschnittsabmessungen nicht kreisförmiger Öffnungen verstanden
werden. Insbesondere gelten die genannten Werte sowohl für eine kreisförmige Öffnung
als auch beispielsweise für eine ovale oder elliptische Öffnung. Entsprechende Werte
werden dann für die große Halbachse der Ellipse angenommen. Entsprechendes gilt für
Öffnungen beliebiger anderer Formen, beispielsweise anderer runder oder eckiger Formen,
wobei generell die Größe einer Öffnung vorzugsweise insbesondere derart gewählt wird,
dass die Fläche der Öffnung der Fläche einer kreisförmigen Öffnung im Bereich der
oben genannten Abmessungen entspricht.
[0019] Der Druckraum weist vorteilhaft eine Mindesttiefe von größer oder gleich 3 mm, vorzugsweise
größer oder gleich 5 mm, weiter vorzugsweise größer oder gleich 7 mm auf. Unter Mindesttiefe
ist dabei die Länge des mittleren Strömungsfadens von der Öffnung des Druckraums (beziehungsweise
einer durch die Öffnung des Druckraums definierten virtuellen Ebene) in Richtung der
und bis zur Druckfelderzeugungseinrichtung zu verstehen. Da dieser Abstand nicht unbedingt
konstant ist, zum Beispiel aufgrund einer beweglichen Wand, wird unter Mindesttiefe
die Länge des Strömungsfadens von der Öffnung des Druckraums in Richtung der Druckfelderzeugungseinrichtung
in einer Position der beweglichen Wand bei einem minimalen Volumen des Druckraums
verstanden.
[0020] Die genannten Dimensionen des Druckraums und seiner Öffnung sind vorteilhaft, damit
ein zur Stimulation erforderliches Druckfeld nach Einführen der Vorrichtung im ausreichenden
Maße aufgebaut werden kann. Insbesondere kann sich so im Inneren der Vagina bzw. des
Enddarms an der erogenen Zone, auf welche die Stimulation abzielt, ein ausreichendes
Luftvolumen ausbilden, das nicht durch die Vaginalwand bzw. die Wand des Enddarms
zu stark begrenzt wird.
[0021] Die Öffnung des Druckraums kann den gleichen Querschnitt wie der Druckraum aufweisen,
sodass das Druckwechselfeld auf einer möglichst großen Fläche auf den zu stimulierenden
Bereich appliziert werden kann. Um die Fläche, auf welche das Druckwechselfeld einwirkt,
also insbesondere die Fläche der Öffnung des Druckraums weiter zu vergrößern, kann
sich der Druckraum zur Öffnung hin erweitern. Alternativ kann der Druckraum jedoch
einen gleich bleibenden Querschnitt aufweisen und beispielsweise zylindrisch ausgebildet
sein.
[0022] Umgekehrt kann vorgesehen sein, dass sich der Querschnitt des Druckraums zur Öffnung
hin verkleinert. Beispielsweise kann unabhängig davon auch ein Querschnitt eines zum
Druckraum hinführenden Kanals größer sein als ein Querschnitt des Druckraums und/oder
der Öffnung. Auf diese Weise kann der Druck im Bereich der Öffnung verstärkt werden.
Auch kann unabhängig von der Geometrie des Druckraums die Öffnung eine kleinere Querschnittsfläche
aufweisen als der an die Öffnung angrenzende Bereich des Druckraums.
[0023] Die Druckfelderzeugungseinrichtung kann ein zur Druckfelderzeugung bewegliches Element,
wie eine bewegliche Wand oder Membran, und eine Antriebseinheit zum Bewirken einer
Bewegung des beweglichen Elements aufweisen. Durch Bewegung des beweglichen Elements
kann insbesondere in einem abgeschlossenen Strömungssystem ein Druckwechselfeld mit
den oben beschriebenen Eigenschaften aufgebaut werden, welches für eine sexuelle Stimulation
eines Bereichs im Inneren eines menschlichen Körpers geeignet ist.
[0024] In einem Ausführungsbeispiel können die Antriebseinheit und das bewegliche Element
jeweils zumindest teilweise oder vollständig im ersten Teil angeordnet sein, also
in demjenigen Teil der Vorrichtung, welcher zum Einführen eingerichtet ist. Beispielsweise
kann das bewegliche Element eine bewegliche Wand sein, welche direkt den Druckraum
begrenzt, sodass Volumenänderungen im Druckraum direkt eine Erzeugung eines Druckwechselfeldes
bewirken.
[0025] Die Stimulationsvorrichtung kann neben dem ersten, einführbaren Teil einen zweiten
Teil umfassen, welcher eingerichtet ist, zumindest teilweise außerhalb des menschlichen
Körpers angeordnet zu werden, wenn der erste Teil zumindest teilweise in den menschlichen
Körper eingeführt ist. Dabei kann es sich beispielsweise um einen Griffteil, einen
Bedienteil oder einen anderen Teil mit oder auch ohne weitere Funktionalität handeln.
Insbesondere kann der zweite Teil im Gegensatz zum ersten Teil derart dimensioniert
und geformt sein, dass er vorzugsweise nicht oder zumindest nur zum Teil in einen
menschlichen Körper einführbar ist. Darüber hinaus kann alternativ oder zusätzlich
zu im zweiten Teil angeordneten Bedienelementen eine mit der Stimulationsvorrichtung
kabelgebunden oder drahtlos verbundene Fernbedienung vorgesehen sein, um die Erzeugung
des Druckwechselfeldes zu steuern.
[0026] In einem Ausführungsbeispiel können die Antriebseinheit und das bewegliche Element
jeweils zumindest teilweise im zweiten Teil angeordnet sein, wobei die Druckfelderzeugungseinrichtung
und der Druckraum über ein Verbindungsteil mit einem Hohlraum fluidisch gekoppelt
sein können. Das Verbindungsteil kann beispielsweise einen Schlauch, ein Rohr, einen
Kanal oder eine andere geeignete Struktur umfassen, welche einen entsprechenden Hohlraum
oder ein fluidführendes Lumen zur Übertragung des Druckwechselfeldes von der Druckerzeugungseinrichtung
zum Druckraum aufweist. Eine derartige räumliche Trennung der einzelnen Komponenten
erlaubt eine größtmögliche Flexibilität bei der Formgestaltung der Stimulationsvorrichtung
und dem Aufbau der Druckfelderzeugungseinrichtung. Auf diese Weise kann je nach Anordnung
der Komponenten im ersten oder zweiten Teil ein kompakter Aufbau des ersten und/oder
zweiten Teils erreicht werden. Beispielsweise kann der Antrieb in dem Teil der Stimulationsvorrichtung
platziert werden, welcher außerhalb des Körpers verbleibt, so dass der einführbare
erste Teil so kompakt wie möglich gestaltet werden kann.
[0027] Zur Koppelung des Druckraums und der Druckfelderzeugungseinrichtung kann eine Koppelungseinrichtung
vorgesehen sein, welche eingerichtet ist, das pneumatische Druckwechselfeld zu übertragen
und einen Fluidfluss zu verhindern, insbesondere einen Fluidfluss von der Öffnung
des Druckraums zur Druckfelderzeugungseinrichtung. Dadurch kann vermieden werden,
dass Fluide, wie Körperflüssigkeiten, Partikel oder andere Verschmutzungen von der
Öffnung des Druckraums über den Druckraum und gegebenenfalls über ein Verbindungsteil
in die Druckfelderzeugungseinrichtung, insbesondere die Antriebseinheit, gelangen,
was insbesondere durch Kapillarkräfte verursacht werden könnte und schwer oder gar
nicht zu reinigen wäre. Die Koppelungseinrichtung dient somit als Rückflussverschluss.
[0028] Gleichzeitig ist die Koppelungseinrichtung eingerichtet, in der umgekehrten Richtung
eine Übertragung des Druckwechselfeldes von der Druckerzeugungseinrichtung zum Druckraum
zu erlauben. Dazu kann die Koppelungseinrichtung eine flexible und fluidundurchlässige
Membran aufweisen. Insbesondere kann die Membran undurchlässig für Fluide jeglicher
Viskosität sein. Es kann jedoch alternativ oder zusätzlich jedoch auch eine semi-permeable
Membran und/oder eine andere Filtereinrichtung vorgesehen sein, welche zumindest Feststoffe
aufhält.
[0029] Die Membran kann eine Trennung zwischen zwei Kammern in der Koppelungseinrichtung
bilden, wobei sich eine der Kammern auf der der Druckfelderzeugungseinrichtung zugewandten
Seite der Membran und die andere der Kammern auf der dem Druckraum zugewandten Seite
der Membran befindet. Die Kammern erlauben eine Auslenkung der flexiblen Membran,
um das Druckwechselfeld zu übertragen.
[0030] Zusätzlich zum Druckraum im ersten Teil der Stimulationsvorrichtung zur Stimulation
eines inneren Bereichs des menschlichen Körpers kann die Vorrichtung zumindest eine
weitere Einrichtung im zweiten Teil zur Stimulation eines Bereichs auf der Außenseite
des menschlichen Körpers aufweisen. Insbesondere wenn der erste Teil zur Stimulation
eines gewünschten Bereichs im Inneren in den Körper eingeführt ist, kann durch simultane
Stimulation eines äußeren Bereichs eine Steigerung der sexuellen Erregung erreicht
werden. Alternativ oder zusätzlich kann eine weitere Einrichtung zur Stimulation eines
weiteren Bereichs im Inneren des Körpers vorgesehen werden.
[0031] Beispielsweise kann die Stimulationsvorrichtung zumindest einen zweiten Druckraum
aufweisen, welcher alle oder zumindest Teile der Merkmale des oben beschriebenen Druckraums
aufweisen kann. Mit anderen Worten, ebenso wie der erste Druckraum kann dieser eingerichtet
sein, von der Druckfelderzeugungseinrichtung oder gegebenenfalls einer anderen Druckfelderzeugungseinrichtung
ein pneumatisches Druckwechselfeld zu empfangen. Der zweite Druckraum ist vorzugsweise
im zweiten Teil angeordnet mit einer Öffnung, die ebenfalls im zweiten Teil gebildet
ist, sodass ein Druckwechselfeld über diese Öffnung auf einen zu stimulierenden Bereich
auf der Außenseite des menschlichen Körpers applizierbar ist, während der erste Teil
zumindest teilweise in den menschlichen Körper eingeführt ist und vorzugsweise der
erste Druckraum mit seiner Öffnung über einem zu stimulierenden Bereich im Inneren
des Körpers platziert ist.
[0032] Der erste und zweite Druckraum sind vorzugsweise derart relativ zueinander angeordnet,
dass eine simultane Stimulation eines Bereichs im Inneren und eines Bereichs auf der
Außenseite des Körpers stimuliert werden kann. Beispielsweise kann der zweite Druckraum
zur Stimulation der Klitoris oder des Damms, also der Region zwischen After und den
äußeren Geschlechtsorganen (auch als Perineum bezeichnet), ausgebildet sein, wie nachfolgend
detaillierter für verschiedene Ausführungsbeispiele beschrieben wird. Wie erwähnt
kann mittels des ersten und zweiten Druckraums eine gleichzeitige Stimulation oder
alternativ auch eine separate Stimulation der jeweiligen Bereiche im Inneren des Körpers
und auf der Außenseite des Körpers erfolgen.
[0033] Alternativ oder zusätzlich zum zweiten Druckraum kann die Stimulationsvorrichtung
eine Einrichtung zur taktilen Stimulation, wie eine Vibrationseinheit umfassen, welche
eingerichtet ist, eine taktil wahrnehmbare Anregung, wie eine Vibration zumindest
eines Teils der Stimulationsvorrichtung zu erzeugen. Vorzugsweise ist diese Einheit
im zweiten Teil, also im äußeren Teil der Stimulationsvorrichtung angeordnet. Beispielsweise
kann so eine Vibration zumindest eines Teils des zweiten Teils erzeugt werden.
[0034] Der erste und zweite Teil können derart miteinander verbunden sein, dass eine relative
Position des ersten und zweiten Teils zueinander verstellbar ist. Beispielsweise können
der erste und zweite Teil relativ zueinander beweglich sein, sodass ein Winkel zwischen
dem ersten Teil und dem zweiten Teil verstellbar ist. Insbesondere können der ersten
Teil und der zweite Teil über einen Zwischenteil miteinander verbunden sein, welcher
eine entsprechende Funktion zum Einstellen der relativen Position des ersten und zweiten
teils bietet. Beispielsweise kann der Zwischenteil flexibel sein oder eines oder mehrere
Gelenke oder Scharniere aufweisen. Je nach Variante für die vaginale oder anale Anwendung
kann die Vorrichtung durch einen Benutzer angepasst und die verschiedenen zu stimulierenden
Bereiche können dadurch besser erreicht werden.
[0035] Es können verschiedene Varianten der Stimulationsvorrichtung vorgesehen sein, insbesondere
zur Anwendung am weiblichen oder männlichen Körper. Gemäß einem Ausführungsbeispiel
kann der erste Teil eingerichtet sein, vaginal, d.h. zumindest teilweise in eine Vagina
eingeführt zu werden, um einen Bereich im Inneren einer Vagina zu stimulieren. Gemäß
einem anderen Ausführungsbeispiel kann der erste Teil eingerichtet sein, anal, d.h.
zumindest teilweise in einen Enddarm bzw. ein Rektum eingeführt zu werden, um einen
Bereich im Inneren des Enddarms zu stimulieren. Entsprechend der Anwendung kann die
Vorrichtung passend dimensioniert und geformt sein, wobei die Öffnung insbesondere
derart positioniert und dimensioniert ist, dass das Druckwechselfeld über die Öffnung
auf einen Bereich einer Innenwand der Vagina, vorzugsweise auf einen Bereich einer
bauchseitigen Innenwand der Vagina, beziehungsweise einen Bereich einer Darmwand applizierbar
ist. Die Öffnung des Druckraums ist vorzugsweise in einer Seitenwand des ersten Teils,
vorzugsweise in einem Endbereich des ersten Teils angeordnet, wobei sich die Position
je nach Art der Vorrichtung unterscheiden kann.
[0036] Insbesondere in der Variante zum Einführen in eine Vagina können der erste Teil und
der zweite Teil im Wesentlichen koaxial ausgebildet sein, so dass sich insgesamt eine
langgestreckte, phallische Form ergeben kann. Aus ergonomischen Gründen bei der Benutzung
kann jedoch auch eine Abwinkelung des ersten und zweiten Teils relativ zueinander
beispielsweise in einem stumpfen Winkel oder möglicherweise eine Krümmung der gesamten
Vorrichtung oder zumindest eines Teils davon gewünscht sein.
[0037] Alternativ können der erste Teil und der zweite Teil über einen gegebenenfalls gekrümmten
Zwischenteil miteinander verbunden sein, sodass der erste Teil und der zweite Teil
zumindest teilweise nebeneinander verlaufen, um insgesamt eine C-, V- oder U-Form
zu bilden. Vorteilhaft weist die Öffnung des Druckraums im ersten Teil zum zweiten
Teil hin, so dass sie an einer Vorderwand im Inneren der Vagina positioniert werden
kann, während der zweite Teil bauchseitig außen im Bereich der Klitoris positioniert
wird. Eine derartige Form der Stimulationsvorrichtung ermöglicht verschiedene Anwendungen.
Beispielsweise kann eine Klemmwirkung erreicht werden, so dass die Vorrichtung nach
dem Einführen des ersten Teils gegebenenfalls auch ohne Einsatz der Hände genutzt
werden kann. Unabhängig davon kann der erste Teil kompakt, insbesondere relativ flach
ausgebildet sein, um gleichzeitigen Geschlechtsverkehr mit einem männlichen Partner
zu erlauben. Dabei kann die Vorrichtung ebenfalls durch eine Klemmwirkung selbstständig
in der eingeführten Position verbleiben oder auch mit der Hand oder durch den Partner
gehalten werden.
[0038] In der Variante zum Einführen in einen Enddarm, insbesondere eines männlichen Körpers,
kann die Öffnung derart positioniert und dimensioniert sein, dass das Druckwechselfeld
über die Öffnung auf einen Bereich einer Darmwand des Enddarms beziehungsweise Rektums
applizierbar ist, welcher benachbart zur Prostata angeordnet ist, sodass das Druckwechselfeld
über die Darmwand zumindest teilweise auf die Prostata applizierbar ist. Während auch
in dieser Variante der Stimulationsvorrichtung eine langestreckte bis leicht abgewinkelte
oder gekrümmte Form denkbar ist, kann sich der erste Teil im Wesentlichen senkrecht
vom zweiten Teil erstrecken, um eine T-Form zu bilden. Der zweite Teil verhindert
dabei ein zu tiefes Einführen der Vorrichtung in den Enddarm, wobei die Vorrichtung
durch Hinsetzen des Benutzers in Position gehalten werden kann. Der erste Teil kann
eine Krümmung aufweisen, um die Öffnung des Druckraums nahe zur Prostata positionieren
zu können.
[0039] Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft anhand der begleitenden Zeichnungen
beschrieben. Die Zeichnungen zeigen zum besseren Verständnis der Erfindung lediglich
schematisch bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung, wobei die Erfindung nicht
auf die gezeigten bevorzugten Ausführungsbeispiele beschränkt ist.
- Fig. 1
- zeigt eine einführbare Stimulationsvorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
zur Stimulation einer Innenwand einer Vagina.
- Fig. 2 bis 9
- zeigen Varianten des Ausführungsbeispiels aus Fig. 1 schematisch im Schnitt.
- Fig. 10
- zeigt eine einführbare Stimulationsvorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
zur Stimulation einer Innenwand einer Vagina.
- Fig. 11 bis 20
- zeigen Varianten des Ausführungsbeispiels aus Fig. 10 schematisch im Schnitt.
- Fig. 21
- zeigt eine einführbare Stimulationsvorrichtung gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel
zur Stimulation einer Prostata über die Innenwand eines Enddarms.
- Fig. 22 bis 30
- zeigen Varianten des Ausführungsbeispiels aus Fig. 21 schematisch im Schnitt.
- Fig. 31
- zeigt eine Antriebseinheit einer Druckfelderzeugungseinrichtung.
- Fig. 32
- zeigt einen elektrischen Antrieb einer Druckfelderzeugungseinrichtung.
- Fig. 33
- zeigt eine andere Ansicht des elektrischen Antriebs aus Fig. 32.
- Fig. 34
- zeigt eine Koppelungseinrichtung zum Koppeln eines Druckraums und einer Druckfelderzeugungseinrichtung.
[0040] In Fig. 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer Stimulationsvorrichtung 11 dargestellt,
welcher zur sexuellen Stimulation eines Bereichs im Inneren einer Vagina zum zumindest
teilweisen Einführen in eine Vagina eingerichtet ist. Die Vorrichtung 11 weist ein
ersten Teil 11a zum Einführen sowie einen zweiten Teil 11b auf, welcher außerhalb
des Körpers verbleibt und beispielsweise zum Halten und Bedienen der Vorrichtung 11
dient. Um die nachfolgend erläuterte Funktionalität der Vorrichtung 11 zu erreichen,
muss der erste Teil 11a zumindest so weit in die Vagina eingeführt werden, dass die
Öffnung 3 vollständig im Inneren der Vagina platziert ist, um eine Abdichtung des
Druckraums 2 und damit einen Aufbau eines entsprechenden Druckwechselfeldes zu gewährleisten.
Die in Fig. 1 dargestellte einführbare Vorrichtung 11 ist zur Stimulation erogener
Zonen an der vorderen Vaginalwand V gestaltet.
[0041] In Fig. 2 ist eine Variante der Vorrichtung aus Fig. 1 schematisch im Schnitt dargestellt.
Der erste Teil 11a erstreckt sich von einem in Einführrichtung vorderen Ende 51a,
wobei die Öffnung 3 in einer Seitenwand 51 des Gehäuses 4 angeordnet ist. Der zweite
Teil 11b erstreckt sich von einem hinteren Ende 51b. Die Stimulation erfolgt wie auch
in allen nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen mittels eines Druckwechselfeldes
aus Unterdrücken und Überdrücken, welches durch eine Druckfelderzeugungseinrichtung
1 erzeugt und über den Druckraum 2 und die Öffnung 3 direkt auf den gewünschten Bereich
appliziert wird.
[0042] Die Druckfelderzeugungseinrichtung 1 ist mit einem im Folgenden als Druckraum 2 bezeichneten
Hohlraum gekoppelt, welcher eine nach außen weisende Öffnung 3 aufweist, die derart
gestaltet ist, dass ein Druckfeld im Druckraum 2 gezielt auf eine erogene Zone an
der vorderen Vaginalwand V appliziert werden kann. Durch das Einführen der Stimulationsvorrichtung
11, insbesondere des vorderen Teils 11a, in die Vagina bildet sich durch das Anschmiegen
der Vaginalwände V an die Öffnung 3 der Druckfelderzeugungseinrichtung 1 ein weitgehend
abgeschlossenes Strömungssystem aus. In dem Strömungssystem werden Medienströmungen
erzeugt, die zeitlich abwechselnd auf die erogene Zone an der vorderen Vaginalwand
V gerichtet und von der erogenen Zone an der vorderen Vaginalwand V weg gerichtet
sind. In diesem abgeschlossenen Strömungssystem wird ein Abtransport von Körperflüssigkeit
aus der Druckfelderzeugungseinrichtung 1 weitgehend vermieden.
[0043] Die Druckfelderzeugungseinrichtung 1 weist eine bewegliche oder flexible Wand 5 auf,
welche zur Erzeugung des Druckwechselfeldes ausgelenkt wird. Dazu ist eine entsprechende
Antriebseinheit 6 vorgesehen, welche unten detaillierter mit Bezug auf Fig. 31 bis
33 beschrieben wird. Zumindest die Wand 5 der Druckfelderzeugungseinrichtung besteht
aus einem elastischen Material, beispielsweise Silikon oder Gummi, wobei die flexible
Wand 5 mittels des Antriebs 6 ausgelenkt wird, um eine positive und negative Volumenänderung
dV im Druckraum zur Erzeugung des Druckfelds zu bewirken.
[0044] Eine Abdichtung des Druckraums 2 durch die anliegenden Vaginalwände V fördert den
Aufbau eines Druckwechselfeldes. Wenngleich eine Abdichtung aufgrund der anliegenden
Vaginalwände V bereits bei einer beispielsweise bündig im Gehäuse 4 liegenden Öffnung
3 erzielt würde, ist vorteilhaft eine Dichteinrichtung 30 vorgesehen, welche wulstartig
um die Öffnung 3 des Druckraums 2 herum verläuft. Auf diese Weise kann auch die Tiefe
des Druckraums 2 vergrößert werden, ohne das gesamte Gehäuse 4 zu vergrößern. Es hat
sich gezeigt, dass aufgrund der anschmiegenden Schleimhäute eine Mindestgröße der
Öffnung 3 und des Druckraums 2 vorteilhaft ist, um auch dann ein ausreichendes Luftvolumen
zum Aufbau des Druckwechselfeldes zu gewährleisten, wenn insbesondere in den Unterdruckphasen
die angrenzende Vaginalwand V in den Druckraum 2 hineingezogen wird.
[0045] Bevorzugt zur Erzeugung des Druckfelds ist die Öffnung 3 kreisförmig oder elliptisch,
wobei auch andere Formen denkbar sein können. Die Öffnung 3 sollte auch ausreichend
groß sein, um den zu stimulierenden Bereich abzudecken. Ein Durchmesser sollte beispielsweise
nicht kleiner als 5 mm sein, vorzugsweise nicht kleiner als 7 mm sein. Umgekehrt sollte
die Öffnung 3 nicht zu groß sein, damit die Vaginalwand V nicht zu weit in den Druckraum
2 hineingezogen wird und möglicherweise den Aufbau des Druckfeldes beeinträchtigt.
Der Durchmesser sollte daher nicht größer als 40 mm, vorzugsweise nicht größer als
30 mm, weiter vorzugsweise nicht größer als 20 mm sein. Bei einer elliptischen oder
ovalen Form der Öffnung 3 sollte die große Halbachse der Ellipse nicht kleiner als
5 mm, vorzugsweise nicht kleiner als 7 mm sein. Die große Halbachse der Ellipse sollte
außerdem nicht größer als 40 mm, vorzugsweise nicht größer als 30 mm, weiter vorzugsweise
nicht größer als 20 mm sein.
[0046] Die Tiefe des Druckraums 2, d.h. der Abstand zwischen der Öffnung 3 und der flexiblen
Wand 5 im oberen Totpunkt bzw. bei minimalem Volumen des Druckraums 2 sollte nicht
kleiner als 3 mm, vorzugsweise nicht kleiner als 5 mm, weiter vorzugsweise nicht kleiner
als 7 mm sein.
[0047] Als geeignete sexuelle Stimulation der erogenen Zonen an der vorderen Vaginalwand,
bestenfalls bis zum Orgasmus, hat sich eine Wechselfrequenz zwischen 1 Hz bis 150
Hz, vorzugsweise zwischen 1 Hz und 125 Hz, weiter vorzugsweise zwischen 1 Hz und 100
Hz herausgestellt. Höhere Frequenzen werden von den Nutzerinnen als unangenehmes Ziehen
wahrgenommen.
[0048] Die Druckdifferenzen sollten bei 20 mbar bis 600 mbar, vorzugsweise bei 20 mbar bis
400 mbar, weiter vorzugsweise bei 20 mbar bis 300 mbar um den Umgebungsdruck liegen,
wobei die Druckdifferenz zwischen dem höchsten Überdruck und dem niedrigsten Unterdruck
besteht und vorzugsweise symmetrisch um einen Umgebungsdruck (üblicherweise ungefähr
1 bar) angeordnet ist. Geringere als die angegebenen Druckdifferenzen sind für die
Stimulation von erogenen Zonen an der vorderen Vaginalwand V ungeeignet. Größere als
die angegebenen Druckdifferenzen können zu Verletzungen und Blutungen im Innern der
Vagina führen und sollten daher vermieden werden.
[0049] Die Stimulationsvorrichtung 11 beinhaltet neben der Druckfelderzeugungseinrichtung
1 eine Steuereinrichtung 9, um die Antriebseinheit 6 anzusteuern, und in der vorzugsweise
die Modulation des Druckfelds vorgespeichert ist. Es ist darüber hinaus zumindest
ein Bedienelement 10 im zweiten Teil 11b vorgesehen, wobei die jeweilige Modulation
des Druckfeldes mittels des Bedienelements 10 veränderbar ist. Vorteilhafterweise
weist der erste Teil 11a keine durch einen Benutzer manuell zu betätigenden Bedienelemente
auf. Diese wären ohnehin verdeckt, wenn der erste Teil 11a der Stimulationsvorrichtung
11 in die Vagina eingeführt ist. Des Weiteren kann die hygienische Benutzung der Vorrichtung
verbessert werden, wenn keine Bedienelemente im einführbaren Teil 11a der Vorrichtung
11 angeordnet sind. Außerdem besitzt die Stimulationsvorrichtung 11 ein zum Einführen
in die Vagina geeignetes Gehäuse 4, welches die Steuereinrichtung 9, die Antriebseinheit
6, die Druckfelderzeugungseinrichtung 1 und eine interne Batterie 12 umfasst, wobei
die Stimulationsvorrichtung 11 als ein tragbares Handgerät ausgebildet ist. Die Steuereinrichtung
9 ermöglicht mittels eines Bedienelements 10 ein Stimulationsmuster aus den Stimulationsmustern
der Steuereinrichtung 9 einzustellen, wobei die Antriebseinheit 6 entsprechend dem
eingestellten Stimulationsmuster angesteuert wird.
[0050] Da durch das Anschmiegen der Vaginalwände bei ausreichend tiefem Einführen der Vorrichtung
11 die Öffnung 3 der Druckfelderzeugungseinrichtung 1 annähernd abgedichtet bzw. annähernd
abgedichtet und damit ein zumindest weitgehend abgeschlossenes Strömungssystem ausgebildet
wird, findet so gut wie kein Luftaustausch mit der Umgebung statt, weshalb der Abtransport
von Körperflüssigkeit aus der Druckfelderzeugungseinrichtung 1 vermieden wird und
die Stimulation nicht zum Austrocknen der Schleimhäute führt.
[0051] Die Temperatur des im abgeschlossenen System eingeschlossenen Luftvolumens gleicht
sich aufgrund der möglichst klein zu haltenden Volumina schnell der Körpertemperatur
an. Optional kann eine Heizeinrichtung vorgesehen sein. Des Weiteren weist die Stimulationsvorrichtung
keine Ventile auf, was eine hygienische Nutzung erleichtert.
[0052] Der Druckraum 2 gegebenenfalls zusammen mit einem daran anschließenden Verbindungsteil
kann in Strömungsrichtung eine Querschnittsänderung aufweisen oder unverändert ausgestaltet
sein. Dadurch ergeben sich beispielsweise die schematisch dargestellten Varianten
des Druckraums 2 mit unverändertem Querschnitt wie in Fig. 2 gezeigt oder mit verändertem
Querschnitt. Beispielsweise kann der Druckraum 2 mit einem kurzen Verbindungsstück
2a mit verringertem Querschnitt verbunden sein wie in Fig. 3 gezeigt. Zwischen dem
Druckraum 2 und der Antriebseinheit 6 kann auch ein längeres Verbindungsteil mit verringertem
Querschnitt vorgesehen sein, entweder als starres Rohr oder Kanal 7 wie in Fig. 4
gezeigt, oder in Form eines flexiblen Schlauchs 8 wie in Fig. 5 gezeigt. Ansonsten
entsprechen die in Fig. 3 bis 5 gezeigten Varianten der in Fig. 2 gezeigten Variante.
[0053] Eine Querschnittsänderung des Druckraums 2, beziehungsweise des Druckraums 2 mit
einem anschließenden Verbindungsteil 2a, 7, 8, wirkt sich entsprechend auf die Strömungsgeschwindigkeit
des Mediums aus, d.h. eine Querschnittsverengung bedeutet eine Strömungsbeschleunigung
und eine Querschnittserweiterung entsprechend eine Strömungsverzögerung. Die Ausführung
mit einem flexiblen Verbindungsteil 8, wie in Fig. 5 gezeigt, erlaubt eine weitgehende
Flexibilität bei der Anordnung der Komponenten im Gehäuse 4, wodurch die Vorrichtung
11 besonders günstig zum Einführen in die Vagina ohne Effizienzeinbußen bei der Stimulation
gestaltet werden kann.
[0054] Fig. 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer einführbaren Stimulationsvorrichtung 11,
welches im Wesentlichen den in Fig. 2 bis 5 gezeigten Varianten gleicht. Im Vergleich
zum dem in Fig. 5 gezeigten Ausführungsbeispiel ist ein etwas längerer Schlauch 8
vorgesehen, so dass die Antriebseinheit 6 im zweiten Teil 11b der Vorrichtung 11 liegt,
welcher nicht oder im Wesentlichen nicht in die Vagina eingeführt wird. Des Weiteren
ist eine Koppelungseinrichtung 40 mit einer Membran 41 vorgesehen, welche den Schlauch
8 mit dem Druckraum 2 koppelt, so dass keine Verunreinigungen in den Schlauch 8 und
an die bewegliche Wand 5 gelangen, um die Reinigung zu erleichtern. Mit anderen Worten,
das durch die Bewegung der Wand 5 erzeugte Druckfeld im Schlauch 8 wird über die Membran
41 in den Druckraum 2 übertragen. Die Koppelungseinrichtung 40 wird unten detaillierter
mit Bezug auf Fig. 34 beschrieben.
[0055] Fig. 7 zeigt eine weitere Variante der einführbaren Vorrichtung 11, welche im Wesentlichen
den in Fig. 2 bis 6 gezeigten Varianten gleicht. In diesem Ausführungsbeispiel ist
die flexiblen Wand 5 der Druckfelderzeugungseinrichtung 1 in die Wand des Gehäuses
4 der Stimulationsvorrichtung 11 integriert. Auf diese Weise kann die mechanische
Leistung der Stimulationsvorrichtung 11 gering gehalten werden, da statt (wie in Fig.
2 bis 6) eines abgeschlossenen Volumens auf der Rückseite, d.h. der dem Druckraum
2 abgewandten Seite der flexiblen Wand 5, welches eine entsprechende Kompression bzw.
Expansion des eingeschlossenen Volumens in den entsprechenden Phasen der Auslenkung
der Wand 5 erfordert, die Umgebung als Volumen für die Rückseite der flexiblen Wand
5 genutzt wird. Es versteht sich, dass die Position der flexiblen Wand 5 vorteilhaft
derart gewählt werden sollte, dass die Wand 5 im Betrieb im Wesentlichen frei liegt
oder zumindest durch anliegende Schleimhäute oder anderweitig durch den Nutzer nicht
in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt wird.
[0056] Fig. 8 zeigt eine weitere Variante der einführbaren Vorrichtung 11, welche im Wesentlichen
den in Fig. 2 bis 7 gezeigten Varianten gleicht. Während die in Fig. 8 gezeigte Anordnung
der Komponenten derjenigen aus Fig. 2 entspricht, versteht es sich, dass alle oben
mit Bezug auf Fig. 2 bis 7 beschriebenen Varianten möglich sind.
[0057] In diesem Ausführungsbeispiel weist die Stimulationsvorrichtung 11 eine Sensoreinrichtung
70 auf, welche Näherungssensoren 71, 72 umfasst, um eine automatische oder teilautomatische
Steuerung der Vorrichtung 11 zu ermöglichen. Allgemein kann die Sensoreinrichtung
70 zumindest einen Näherungssensor 71, 72 umfassen, der eingerichtet ist, eine Nähe
zu einem Teil des menschlichen Körpers zu detektieren. Unter Nähe wird dabei sowohl
ein sehr kurzer Abstand von höchstens einigen Millimetern zu einem Teil des Körpers
als auch ein Kontakt mit einem Teil des Körpers verstanden. Der Näherungssensor 71,
72 kann mit der Steuereinheit 9 gekoppelt und die Steuereinheit 9 eingerichtet sein,
bei Detektieren einer Nähe zu einem Teil des menschlichen Körpers das Erzeugen des
pneumatischen Druckwechselfeldes zu starten und das Erzeugen des pneumatischen Druckwechselfeldes
zu stoppen, wenn keine Nähe zu einem Teil des menschlichen Körpers detektiert wird.
Entsprechende elektrische Steuersignale werden von der Sensoreinrichtung 70 zur Steuereinheit
9 und von der Steuereinheit 9 zur Antriebseinheit 6 gesendet.
[0058] Vorteilhaft, wie in Fig. 8 dargestellt, können zwei (oder mehr) Näherungssensoren
71, 72 vorgesehen sein. Um insbesondere ein Einführen der Vorrichtung 11 zu detektieren,
sind diese vorteilhaft entlang der Einführrichtung des ersten Teils 11a voneinander
beabstandet angeordnet, vorzugsweise vor beziehungsweise hinter der Öffnung 3 des
Druckraums 2. Die Steuereinheit 9 ist dann vorzugsweise eingerichtet, das Erzeugen
des pneumatischen Druckwechselfeldes zu starten, wenn alle der Näherungssensoren 71,
72 eine Nähe zu einem Teil des menschlichen Körpers detektieren, und das Erzeugen
des pneumatischen Druckwechselfeldes zu stoppen, wenn zumindest einer der Näherungssensoren
71, 72 keine Nähe zu einem Teil des menschlichen Körpers detektiert. Auf diese Weise
ist sichergestellt, dass die Erzeugung des Druckwechselfeldes nur dann aktiviert wird,
wenn sich die Öffnung 3 vollständig im Inneren der Vagina befindet.
[0059] Bei dem Näherungssensor oder den Näherungssensoren 71, 72 kann es sich um kapazitive
Sensoren, optische Sensoren oder akustische Sensoren handeln, welche geeignet sind,
eine Nähe zu einem Teil eines menschlichen Körpers zu detektieren. Der Näherungssensor
71, 72 ist vorteilhaft im ersten Teil 11a der Stimulationsvorrichtung 11 angeordnet,
so dass er im Betrieb der Vorrichtung 11 im Inneren des menschlichen Körpers positioniert
ist. Vorzugsweise sind alle der Näherungssensoren 71, 72 derart im ersten Teil 11a
angeordnet. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass zumindest einer der Sensoren im
zweiten Teil 11b der Stimulationsvorrichtung 11 angeordnet ist, welcher außerhalb
des Körpers verbleibt und eine Nähe zu einem äußeren Teil des menschlichen Körpers
detektiert, beispielsweise auch wenn der zweite Teil 11b mit der Hand ergriffen oder
umschlossen wird.
[0060] Durch die Steuerung mittels Näherungssensoren 71, 72 kann ein automatisches Ein-
und Ausschalten der Vorrichtung 11 erreicht werden. Dies kann beispielsweise aus Gründen
der Reduzierung von Geräuschen und/oder des Energieverbrauchs wünschenswert sein.
Beispielsweise kann die Vorrichtung 11 beim Einschalten in einen "Standby-Modus" versetzt
werden, indem der Benutzer ein Bedienelement 10 betätigt. Die Erzeugung des Druckwechselfeldes
kann dann mittels der Näherungssensoren 71, 72 gesteuert werden, sodass die Vorrichtung
11 nur aktiv ist, wenn sie tief genug in den Körper eingeführt ist. In diesem Standby-Modus
ist die Stimulationsvorrichtung 11 zwar in Betrieb, da die Nutzerin diese eingeschaltet
hat, jedoch ist die Antriebseinheit 6 stromlos, womit die Stimulationsvorrichtung
11 kein Druckfeld erzeugt. Zudem ist die Sensoreinrichtung 70 im Standby-Modus in
Betrieb und führt in regelmäßigen Intervallen Messungen oder Abschätzungen durch.
[0061] Fig. 9 zeigt eine weitere Variante der einführbaren Vorrichtung 11. Insoweit die
in Fig. 9 gezeigte Variante einer der in Fig. 2 bis 8 gezeigten Varianten entspricht,
wird auf die obige Beschreibung verwiesen. Zusätzlich zum Druckraum 2 ist ebenfalls
im einführbaren Teil 11a ein weiterer Druckraum 62 mit einer Öffnung 63 vorgesehen,
welcher beispielsweise zur simultanen Stimulation eines weiteren Bereichs im Inneren
der Vagina dienen kann. Es ist eine Dichteinrichtung 64 um die Öffnung 63 herum angeordnet,
um den zweiten Druckraum 62 gegenüber der Umgebung abzudichten. Der erste Druckraum
2 und zweite Druckraum 62 sind unabhängig voneinander, da die bewegliche Wand 5 zwei
Volumen voneinander trennt, wobei das eine Volumen mit dem ersten Druckraum 2 verbunden
ist, um ein entsprechendes erstes Druckwechselfeld im ersten Druckraum 2 zu erzeugen,
und das andere Volumen mit dem zweiten Druckraum 62 verbunden ist, um ein entsprechendes
zweites Druckwechselfeld im zweiten Druckraum 62 zu erzeugen. Das bedeutet, dass der
Aufbau eines Druckwechselfeldes im ersten Druckraum 2 bzw. zweiten Druckraum 62 auch
dann erfolgt, wenn der jeweils andere Druckraum nicht oder nicht ausreichend gegen
die Umgebung abgedichtet bzw. annähernd abgedichtet ist. Die zusätzliche Stimulation
mittels des zweiten Druckraums 62 kann somit optional genutzt werden. Falls der zweite
Druckraum 62 nicht abgedichtet bzw. annähernd abgedichtet wird, kann die Rückseite
der beweglichen Wand 5, also die vom Druckraum 2 abgewandte Seite der Wand 5 als "entlüftet",
also zur Umgebung hin offen betrachtet werden, wie in der Variante gemäß Fig. 7, so
dass sich entsprechende Vorteile hinsichtlich einer reduzierten Leistung der Antriebseinheit
6 ergeben.
[0062] Die vorangehenden Beschreibungen gelten analog für die im Folgenden beschriebenen
Ausführungsbeispiele einer vaginal einführbaren dualen Stimulationsvorrichtung (Fig.
10 bis 20) sowie einer anal einführbaren Stimulationsvorrichtung (Fig. 21 bis 30).
Entsprechende Komponenten, beispielsweise der Druckfelderzeugungseinrichtung 1, der
Antriebseinheit 6 oder der Steuereinheit 9 sind entsprechend mit den gleichen Bezugszeichen
versehen, wobei insofern auf die obenstehende Beschreibung verwiesen wird.
[0063] Fig. 10 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer einführbaren Vorrichtung 21 zur dualen
Stimulation erogener Zonen an der vorderen Vaginalwand V mittels einer Druckfelderzeugungseinrichtung
1 mit simultaner klitoraler Stimulation.
[0064] In Fig. 11 ist eine erste Variante der Vorrichtung 21 schematisch im Schnitt dargestellt.
Die Vorrichtung 21 besitzt einen ersten Teil 21a zum Einführen in die Vagina mit einem
in Einführrichtung vorderen Ende 52a und einer Seitenwand 52 zum Kontaktieren der
Vaginalwand V sowie einen zweiten Teil 21b mit einem hinteren Ende 52b, der dimensioniert
ist, um nach dem Einführen des ersten Teils 21a die Klitoriseichel zu kontaktieren.
Der erste Teil 21a und der zweite Teil 21b sind durch einen gekrümmten Zwischenteil
21c miteinander verbunden, so dass erste Teil 21a und der zweite Teil 21b zumindest
teilweise nebeneinander verlaufen, so dass die Vorrichtung 21 insgesamt als C-, V-
oder U-förmig angesehen werden kann, wobei eine relative Position des ersten Teils
21a und des zweiten Teils 21b verstellbar sein kann, beispielsweise durch eine entsprechende
Flexibilität des Zwischenteils 21c oder durch Vorsehen eines oder mehrerer Gelenke
oder Scharniere (nicht dargestellt). Daher kann die Vorrichtung 21 aufgrund einer
Klemmwirkung nach dem Einführen des ersten Teils 21a gegebenenfalls auch ohne Einsatz
der Hände genutzt werden. Der erste Teil 21a kann relativ flach ausgebildet sein,
um gleichzeitigen Geschlechtsverkehr mit einem männlichen Partner zu erlauben.
[0065] Die Vorrichtung 21 wird mit dem ersten Teil 21a bis zum Zwischenteil 21c in die Vagina
eingeführt. Die klitorale Stimulation befindet sich im in der Nutzung nicht in die
Vagina eingeführten Teil 21b. Die klitorale Stimulation kann taktil mittels einer
Vibration oder alternativ ebenfalls mittels eines auf die Klitoriseichel wirkenden
Druckfelds generiert werden, wie unten detaillierter beschrieben wird. Die Öffnung
3 des Druckraums 2 im ersten Teil 21a ist dem zweiten Teil 21b zugewandt, so dass
die Öffnung 3 gegen eine vordere Innenwand V der Vagina gerichtet ist. Im Übrigen
wird hinsichtlich der Funktionalität und des Aufbaus und der Anordnung der einzelnen
Komponenten auf die obige Beschreibung verwiesen.
[0066] Die in Fig. 12 bis 20 gezeigten Varianten finden ihre Entsprechung in den Varianten
der Fig. 3 bis 9. Insbesondere entsprechen sich hinsichtlich der Anordnung der Komponenten
der Druckfelderzeugungseinrichtung 1 die Fig. 2 und 11, die Fig. 3 und 12, die Fig.
4 und 13, die Fig. 5 und 14 und die Fig. 6 und 15.
[0067] Die klitorale Stimulation wird wie in Fig. 14 und 15 gezeigt durch eine Vibrationseinheit
60 taktil mittels einer Vibration durch einen Elektromotor mit einer Unwucht generiert.
Der Elektromotor kann derjenige der Antriebseinheit 6 sein und zwei Wellenenden aufweisen,
wobei das eine Wellenende die flexible Wand 5 der Druckfelderzeugungseinrichtung 1
zur Volumenänderung für das Druckfeld zur vaginalen Stimulation und das andere Wellenende
die Unwucht zur Erzeugung der mechanischen Vibration des äußeren Teils 21b erzeugt.
[0068] Alternativ zur Ausführung in Fig. 14 und 15 können anstatt eines Elektromotors mit
zwei Wellenenden ebenso zwei Elektromotoren 6 und 6a beispielsweise Rücken-an-Rücken
verwendet werden, wie in Fig. 16 gezeigt.
[0069] Das in Fig. 17 gezeigte Ausführungsbeispiel entspricht vom prinzipiellen Aufbau der
Druckfelderzeugungseinrichtung 1 dem in Fig. 7 gezeigten Ausführungsbeispiel. Um die
mechanische Leistung der dualen, kompakten Stimulationsvorrichtung 21 bei begrenztem
Gehäusevolumen gering zu halten, ist die flexible Wand 5 in dieser Variante direkt
in das Gehäuse 4 der Stimulationsvorrichtung 21 integriert. Dadurch wird die Umgebung
als Volumen für die Rückseite der flexiblen Wand 5 genutzt, indem die flexible Wand
5 in den äußeren Teil 21b außerhalb der Vagina integriert wird.
[0070] Fig. 18 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Stimulationsvorrichtung 21 mit Näherungssensoren
71, 72. Entsprechend wird auf die obige Beschreibung zu Fig. 8 Bezug genommen. Fig.
19 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer einführbaren Vorrichtung 21, welches im Wesentlichen
dem in Fig. 17 gezeigten Ausführungsbeispiel gleicht. Darüber hinaus ist, wie in der
Variante gemäß Fig. 9 neben dem Druckraum 2 im einführbaren Teil 21a ein weiterer
Druckraum 62 mit einer Öffnung 63 und entsprechenden Dichtung 64 im zweiten Teil 21b
zur simultanen klitoralen Stimulation mittels eines weiteren Druckfelds vorgesehen.
In Fig. 19 wird die Druckfelderzeugungseinrichtung 1 der dualen Stimulationsvorrichtung
21 genutzt, um zwei Druckfelder, die klitoral und vaginal appliziert werden, zu erzeugen.
Durch die Nutzung einer einzigen Druckfelderzeugungseinrichtung 1 sind die beiden
Druckfelder in Amplitude und Frequenz zwar nicht unabhängig voneinander, dafür kann
die Vorrichtung 21 kompakt ausgeführt werden. Das bedeutet, aufgrund der zusammenhängenden
Hohlräume müssen beide Druckräume 2, 62 gegen die Umgebung abgedichtet bzw. annähernd
abgedichtet sein, um den Aufbau eines Druckwechselfeldes in den Druckräumen 2, 62
zu ermöglichen. Sobald einer der Druckräume 2, 62 nicht oder nicht ausreichend abgedichtet
bzw. annähernd abgedichtet ist, kann auch im anderen Druckraum kein entsprechendes
Druckwechselfeld aufgebaut werden. Alternativ kann eine zweite Druckfelderzeugungseinrichtung
mit den entsprechenden Komponenten zur Erzeugung eines unabhängigen Druckfeldes für
den zweiten Druckraum 62 vorgesehen werden, oder wie in Fig. 9 die bewegliche Wand
5 zur Trennung der beiden Druckräume 2, 62 benutzt werden.
[0071] Fig. 20 zeigt eine weitere Variante einer einführbaren Vorrichtung 21 zur Stimulation
erogener Zonen an der vorderen Vaginalwand V mittels einer Druckfelderzeugungseinrichtung
1. Der Aufbau entspricht ansonsten dem der in Fig. 12 gezeigten Ausführungsbeispiel.
Es versteht sich, dass eine Kombination mit einer beliebigen anderen Variante der
Druckfelderzeugungseinrichtung 1 ist möglich ist. Es ist ein Hohlraum 50, beispielsweise
mittels eines durch den Zwischenteil 21c geführten hohlen Elements, zur Vergrößerung
des Volumens auf der Rückseite der flexiblen Wand 5 vorgesehen. Ähnlich zu der in
Fig. 17 gezeigten Variante, in welcher die bewegliche Wand 5 frei zur Umgebung ist,
kann die notwendige mechanische Leistung zur Kompression und Expansion des Luftvolumens
auf der Rückseite, d.h. der dem Druckraum 2 abgewandten Seite der Wand 5 dadurch im
Vergleich zur mechanischen Leistung zur Erzeugung des Druckfelds ohne eine solche
Volumenerweiterung reduziert werden, so dass der innere Teil 21a kompakt gestaltet
und kompakte und leichte Komponenten (z.B. der Elektromotor) der Antriebseinheit 6
zur Erzeugung des Druckfelds verwenden werden können. Insbesondere kann durch einen
solchen Aufbau der Stimulationsvorrichtung 21 der erste Teil 21c derart kompakt gestaltet
werden, um die Nutzung der Vorrichtung 21 bei gleichzeitigem Geschlechtsverkehr mit
einem männlichen Partner zu ermöglichen oder zu erleichtern.
[0072] Fig. 21 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer in einen Enddarm einführbaren Vorrichtung
31 insbesondere zur Verwendung durch einen männlichen Nutzer zur Stimulation der Prostata
P mittels einer Druckfelderzeugungseinrichtung 1. Fig. 22 zeigt eine Variante der
Vorrichtung 31 schematisch im Schnitt. Die Vorrichtung 31 aus Fig. 22 entspricht hinsichtlich
der Erzeugung eines Druckwechselfeldes der in Fig. 2 gezeigten Vorrichtung 11. Insofern
wird auch auf die obige Beschreibung verwiesen.
[0073] Die Vorrichtung 31 besitzt einen ersten Teil 31a mit einem in Einführrichtung vorderen
Ende 53a zum Einführen in den Enddarm und zum Stimulieren der Prostata P durch die
benachbarte Darmwand sowie einen zweiten Teil 31b, der außerhalb des Enddarms am Perineum
zwischen Rektum und Skrotum positioniert werden kann und verhindert, dass der Schließmuskel
A die Vorrichtung 31 zu weit in den Enddarm zieht. Der erste Teil 31a erstreckt sich
im Wesentlichen senkrecht, um beispielsweise ein T-Form zu bilden, wobei eine relative
Position des ersten Teils 31a und des zweiten Teils 31b verstellbar sein kann, beispielsweise
durch Bereitstellen einer entsprechenden Flexibilität oder eines oder mehrerer Gelenke
oder Scharniere (nicht dargestellt). Gegebenenfalls kann ein Zwischenteil 31c, welcher
den ersten Teil 31a und den zweiten Teil 31b verbindet, eine entsprechende Funktionalität
bieten. Der Zwischenteil 31c kann des Weiteren einen kleineren Durchmesser aufweisen
als der erste Teil 31a und der zweite Teil 31b, um ein Halten der Vorrichtung 31 durch
den Schließmuskel A zu ermöglichen.
[0074] Zur Erleichterung des Erreichens der Prostata P mit der Öffnung 3, welche in einer
Seitenwand 53 des einführbaren Teils 31a angeordnet ist, sollte der einführbare Teil
31a entsprechend dimensioniert und gegebenenfalls flexibel ausgestaltet sein. Der
einführbare Teil 31a kann beispielsweise in seiner Länge und in seiner Orientierung
relativ zum zweiten Teil 31b verstellbar ausgeführt sein, damit das Druckfeld entsprechend
der jeweiligen Nutzeranatomie optimal auf die Prostata P wirken kann. Die Länge und/oder
die Orientierung könne entweder manuell oder auch mittels einer Fernbedienung einstellbar
sein. Die Vorrichtung 31 kann nach dem Einführen ohne Einsatz der Hände genutzt werden,
beispielsweise durch Hinsetzen des Benutzers.
[0075] Sonstige Beschreibungen bzgl. Druckfeldamplitude und Frequenz sowie Druckraumabmessungen
sind analog zur einführbaren Vorrichtung 11 zur Stimulation erogener Zonen an der
vorderen Vaginalwand (Fig. 1 bis 9). Die in Fig. 22 bis 28 gezeigten Varianten finden
ihre Entsprechung in den Varianten der Fig. 2 bis 8. Insbesondere entsprechen sich
hinsichtlich der Anordnung der Komponenten der Druckfelderzeugungseinrichtung 1 die
Fig. 2 und 22, die Fig. 3 und 23, die Fig. 4 und 24, die Fig. 5 und 25, die Fig. 6
und 26, die Fig. 7 und 27 und die Fig. 8 und 28.
[0076] Entsprechend dem in Fig. 14 bis 16 gezeigten Ausführungsbeispiel der Stimulationsvorrichtung
21, kann auch die Vorrichtung 31 zum Einführen in den Enddarm mit einer Vibrationseinheit
60 versehen werden, um entsprechend eine taktile Stimulation des Damms (Perineum)
oder des Anus mittels Vibration bereitzustellen, wie in Fig. 29 gezeigt.
[0077] Entsprechend den in Fig. 9 und 19 gezeigten Ausführungsbeispielen der Vorrichtung
11 bzw. 21 kann auch in der Vorrichtung 31 eine weitere Stimulation mittels eines
weiteren Druckfeldes vorgesehen sein, wie in Fig. 30 gezeigt. Dazu ist ein weiterer
Druckraum 63 im zweiten Teil 31b gebildet. Um eine verbesserte oder überhaupt ausreichende
Abdichtung des Druckraums 62 gegenüber der Umgebung zu erreichen, kann eine entsprechende
Dichteinrichtung 64 vorgesehen sein, welche gegen die Haut des Damms gedrückt wird.
Eine Abdichtung des zweiten Druckraums 62 kann hier insbesondere auch durch Hinsetzen
des Benutzers erfolgen.
[0078] Mit Bezug auf Fig. 31 bis 33 wird beispielhaft eine Antriebseinheit 6 der Druckfelderzeugungseinrichtung
1 beschrieben, welche in jedem der oben beschriebenen Ausführungsbeispiele der Fig.
1 bis 30 Anwendung finden kann. Die notwendige mechanische Leistung zur Erzeugung
des Druckfelds wird durch das Volumen des Druckraums 2 der Druckfelderzeugungseinrichtung
1, die Volumenänderung dV und die Frequenz dieser Änderung bestimmt, solange das Volumen
auf der Rückseite der flexiblen Wand 5 im Gehäuse 4 der Druckfelderzeugungseinrichtung
1 ausreichend groß ist. In diesem Fall ist die notwendige mechanische Leistung zur
Kompression und Expansion des Luftvolumens auf der Rückseite, also der dem Druckraum
2 abgewandten Seite der Wand 5 im Gehäuse 4 im Vergleich zur mechanischen Leistung
zur Erzeugung des Druckfelds in der Druckfelderzeugungseinrichtung selbst in guter
Näherung vernachlässigbar.
[0079] Falls eine kompakte Gestaltung des Gehäuses 4 gewünscht ist, kann jedoch aufgrund
des daraus resultierenden kleineren Volumens auf der Rückseite der beweglichen Wand
5 mehr Leistung notwendig sein, um dieses Volumen zu komprimieren bzw. zu expandieren.
Um die mechanische Leistung auch bei einer kompakten Bauweise des Gehäuses dennoch
gering zu halten und eine entsprechend kompakte und leichte Antriebseinheit 6 verwenden
zu können, kann wie beispielsweise in Fig. 7, 17 oder 27 gezeigt, die flexible Wand
5 direkt in das Gehäuse 4 der Stimulationsvorrichtung integriert werden, um die Umgebung
als Volumen für die Rückseite der flexiblen Wand 5 zu nutzen. Zur Nutzung der Umgebung
als Volumen für die Rückseite muss der flexible Wandteil 5 vorzugsweise außerhalb
des Körpers liegen. Damit die Bewegung der Wand 5 nicht durch den Nutzer gestört wird,
kann die Wand 5 beispielsweise von einem luftdurchlässigen Element abgedeckt werden.
[0080] Die an die flexible Wand 5 der Druckfelderzeugungseinrichtung 1 gekoppelte Antriebseinheit
6 kann beispielweise aus einem rotierenden Elektromotor 13 mit mechanischer Übersetzung
bestehen. Die mechanische Übersetzung der Rotation des Elektromotors 13 in eine translatorische
Bewegung der flexiblen Wand 5 der Druckfelderzeugungseinrichtung 1 kann beispielsweise
mittels eines Exzenters 14 erfolgen, wie schematisch in Fig. 31 gezeigt.
[0081] Durch den dem rotierenden Elektromotor 13 zugeführten Steuerstrom in Form von Gleichstrom
wird die Drehzahl des Elektromotors und damit letztlich die Frequenz der flexiblen
Wand 5 variiert bzw. gesteuert. Die flexible Wand 5 kann eine Sicke aufweisen, die
den Hüben der flexiblen Wand mechanisch weitestgehend ohne mechanische Spannungen
folgt. Der Hub der flexiblen Wand 5 ist durch den definierten Exzenterweg festgelegt.
Der feste Kolbenhub bedeutet eine feste Verringerung und Vergrößerung des Kammervolumens
dV und damit entsprechend eine feste Druckerhöhung bzw. Druckverringerung, d.h. eine
annähernd feste Amplitude des wechselnden Über- und Unterdrucks. Unterschiedliche
Amplituden des wechselnden Über- und Unterdrucks können mit der beschriebenen Antriebseinheit
an der erogenen Zone nicht eingestellt werden. Außerdem ist die minimale Frequenz
begrenzt, da das Reibmoment des Kurbeltriebs sowie des rotierenden Elektromotors (d.h.
Lager- und Bürstenreibung des Permanentmagnet-Erregten-Gleichstrom-Motors) überschritten
werden muss.
[0082] Alternativ kann die an die flexible Wand 5 der Druckfelderzeugungseinrichtung 1 gekoppelte
Antriebseinheit 6 aus einem linearen Elektromotor 15 bestehen, wie in Fig. 32 und
33 dargestellt. Beim dem dargestellten elektromagnetischen Wandler wird die flexible
Wand 5 verbunden mit einem Träger 16 durch mit mindestens einer daran befestigten
Schwing- bzw. Tauchspule 17 entsprechend der Spulenspeisung mittels des Steuerstroms
im Luftspalt 18 hin und her bewegt.
[0083] Die flexible Wand 5 der Druckfelderzeugungseinrichtung 1 ist an einem Träger 16 befestigt.
Die flexible Wand 5 kann eine Sicke aufweisen, die den Hüben der flexiblen Wand mechanisch
weitestgehend ohne mechanische Spannungen folgt. Um den Träger 16 ist eine Schwingspule
17 gewickelt, welche im Betrieb durch den Steuerstrom aus einer Steuereinheit gespeist
wird. Die Schwingspule 17 besteht aus elektrischen Leitern aus einem elektrisch möglichst
leitfähigen Material (bevorzugt Kupfer), die mit einem elektrisch isolierenden Lack
gegeneinander und gegen den Träger 16 isoliert sind. Das Magnetfeld wird durch mindestens
einen Permanentmagneten 19 bevorzugt wie in Fig. 32 und 33 in Ringform erzeugt.
[0084] Der magnetische Fluss wird beispielsweise mittels einer hinteren Polplatte 20 (bevorzugt
wie in Fig. 32 und 33 in Zylinderform) über die obere Polplatte 21 (bevorzugt wie
in Fig. 32 und 33 in Ringform) über den bevorzugt ringförmigen Luftspalt zum zylinderförmigen
Polkern 22 geführt. Hintere 20 und obere Polplatte 21 sind ebenso wie der Polkern
22 aus magnetisch hochpermeablem Material (bevorzugt einer weichmagnetischen Werkstofflegierung).
Alternativ kann auch ein zylinderförmiger Permanentmagnet anstelle des Polkerns 22
und entsprechend ein Ringpol anstelle des Permanentmagneten 19 verwendet werden.
[0085] Der Träger 16 mit der Schwingspule 17 wird konstruktiv durch mindestens eine Halterung
bzw. Aufhängung 23 (bevorzugt aus Kunststoff, Textilgewebe oder Papier) im Luftspalt
18 zentriert und geführt, um Taumelbewegungen der Schwingspule 17 zu verhindern. Die
Halterung bzw. Aufhängung 23 wird an einem Rahmen befestigt.
[0086] Zur Bewegung der flexiblen Wand 5 wird die Schwingspule 17 mit einem Steuerwechselstrom
aus einer Steuereinheit gespeist. Die Schwingspule 17 wird je nach Stromrichtung bzw.
Strompolarität im Magnetfeld des Luftspalts 18 durch die Lorentz-Kraft nach oben oder
nach unten bewegt. Der Hub der Auslenkung der Schwingspule wird durch die Amplitude
des Steuerstroms bestimmt. Die Frequenz des Wechselstroms entspricht der Frequenz
der Schwingspulenbewegung und damit der Frequenz der Kolben- bzw. Membranbewegung.
Die Frequenz und der Hub der Schwingspule und damit die Bewegung der flexiblen Wand
5 können somit vergleichsweise einfach durch die Stromfrequenz und Stromamplitude
unabhängig voneinander gesteuert werden. Aufgrund der direkten Übertragung ist ein
erweiterter Frequenzbereich mit diesem Prinzip von unter 1 Hz bis zu mehreren Hundert
Hz möglich. Der Gleichstrom aus dem Akkumulator muss gegebenenfalls in ein Wechselstromsignal
umgerichtet werden.
[0087] Alternativ kann die Spule mit jeglicher Signalform (bspw. Sinus-, Dreieck-, Rechteck-,
Sägezahn-Signal bzw. mit jeder Form eines anlogen Signals) einer Polarität gespeist
werden, sofern der lineare Antrieb dafür mechanisch entsprechend eingerichtet ist.
Darüber hinaus kann die Spule auch mit einer Sinuspulsweitenmodulation gespeist werden.
[0088] Fig. 34 zeigt eine Koppelungseinrichtung 40, wie sie beispielsweise in den Ausführungsbeispielen
der Fig. 6, 15, 16, 26 und 27 enthalten ist. Die Koppelungseinrichtung 40 weist eine
Membran 41 auf, welche einen Hohlraum der Koppelungseinrichtung 40 in zwei Kammern
42, 43 teilt, sodass kein Fluid oder allgemein Verunreinigungen von der Kammer 43
in die Kammer 42 gelangen können. Eine Druckänderung, insbesondere aufgrund des von
der Druckfelderzeugungseinrichtung 1 erzeugten Druckwechselfeldes bewirkt eine Auslenkung
der Membran 41, so dass das Druckwechselfeld trotz Verhinderung eines Fluidflusses
übertragen wird. Insbesondere kann ein Druckwechselfeld in einem Verbindungsteil,
wie einem Schlauch 8, über die Membran 41 in den Druckraum 2 übertragen werden, während
die Membran 41 gleichzeitig verhindert, dass z.B. Körperflüssigkeiten oder Verunreinigungen
aus dem Druckraum 2 in das Verbindungsteil 8 in Richtung hin zur beweglichen Wand
5 gelangen. Die Koppelungseinrichtung 40 erlaubt die Realisierung eines ausgedehnten
und flexiblen Verbindungselements, beispielsweise eines Schlauchs 8, bei gleichzeitig
hygienischer Ausführung, d.h. es werden schwer zugängliche und damit schwer zu reinigende
Hohlräume vermieden, in denen sich Körperflüssigkeit sammeln kann.
[0089] Da die Kammer 42 einerseits an die Membran 41 und andererseits (gegebenenfalls über
ein Verbindungsteil 8) an die bewegliche Wand 5 grenzt, kann die Kammer (und gegebenenfalls
das Verbindungsteil 8) anstatt mit einem Gas, wie Luft, auch mit einem Fluid, insbesondere
einer Flüssigkeit, wie Wasser, Gel oder dergleichen gefüllt sein, um anstatt einer
pneumatischen Übertragung des Druckwechselfeldes auf die Membran 41 eine hydraulische
Übertragung vorzusehen. Zur Vermeidung der Bereitstellung von Flüssigkeiten in Hohlräumen
der Stimulationsvorrichtung ist die pneumatische Übertragung jedoch bevorzugt.
[0090] Es versteht sich, dass beliebige Aspekte der oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele
auf geeignete Weise miteinander kombiniert werden können. Insbesondere sind die bevorzugten
Ausführungsbeispiele lediglich beispielhaft. Beispielsweise können verschiedene Aspekte,
wie beispielsweise der Druckraum, die Öffnung oder die Druckfelderzeugungseinrichtung
auf beliebige Weise kombiniert werden, um eine erfindungsgemäße Stimulationsvorrichtung
zum Stimulieren eines Bereichs im Inneren des menschlichen Körpers zu schaffen. Insbesondere
können Merkmale der verschiedenen Stimulationsvorrichtungen für den weiblichen Körper
zum Einführen in eine Vagina und für den männlichen Körper zum Einführen in einen
Enddarm auf geeignete Weise kombiniert werden, um einen gewünschten zu stimulierenden
Bereich im Inneren des Körpers zu erreichen und zu stimulieren.
1. Stimulationsvorrichtung (11; 21; 31) zur Stimulation eines Bereichs im Inneren eines
menschlichen Körpers, umfassend:
- einen ersten Teil (11a; 21a; 31a), welcher eingerichtet ist, zumindest teilweise
in einen menschlichen Körper eingeführt zu werden;
- eine Druckfelderzeugungseinrichtung (1), welche eingerichtet ist, ein pneumatisches
Druckwechselfeld zu erzeugen; und
- einen Druckraum (2), welcher mit der Druckfelderzeugungseinrichtung (1) gekoppelt
und eingerichtet ist, ein von der Druckfelderzeugungseinrichtung (1) erzeugtes Druckwechselfeld
aufzunehmen,
wobei der Druckraum (2) im ersten Teil (11a; 21a; 31a) angeordnet ist und eine Öffnung
(3) aufweist, die im ersten Teil (11a; 21a; 31a) gebildet ist, wobei der erste Teil
(11a; 21a; 31a), der Druckraum (2) und die Öffnung (3) eingerichtet sind, sodass ein
Druckwechselfeld im Druckraum (2) über die Öffnung (3) auf einen zu stimulierenden
Bereich im Inneren des menschlichen Körpers applizierbar ist.
2. Stimulationsvorrichtung nach Anspruch 1, des Weiteren umfassend eine Dichteinrichtung
(30), welche an dem ersten Teil (11a; 21a; 31a) gebildet und eingerichtet ist, den
Druckraum (2) gegenüber der Umgebung abzudichten.
3. Stimulationsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Öffnung
(3) einen Durchmesser von größer oder gleich 5 mm, vorzugsweise größer oder gleich
7 mm aufweist, wobei der Durchmesser der Öffnung (3) vorzugsweise kleiner oder gleich
40 mm, weiter vorzugsweise kleiner oder gleich 30 mm beträgt.
4. Stimulationsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Druckraum
(2) eine Mindesttiefe von größer oder gleich 3 mm, vorzugsweise größer oder gleich
5 mm, weiter vorzugsweise größer oder gleich 7 mm aufweist.
5. Stimulationsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Druckfelderzeugungseinrichtung
(1) eingerichtet ist, ein pneumatisches Druckwechselfeld mit einer Wechselfrequenz
von 1 Hz bis 150 Hz, vorzugsweise 1 Hz und 125 Hz, weiter vorzugsweise 1 Hz und 100
Hz zu erzeugen.
6. Stimulationsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Druckfelderzeugungseinrichtung
(1) eingerichtet ist, ein pneumatisches Druckwechselfeld mit einer Druckdifferenz
zwischen einem niedrigsten Unterdruck und einem höchsten Überdruck von 20 mbar bis
600 mbar, vorzugsweise 20 mbar bis 400 mbar, weiter vorzugsweise 20 mbar bis 300 mbar
zu erzeugen, wobei die Druckdifferenz vorzugsweise im Wesentlichen symmetrisch um
einen Umgebungsdruck ausgebildet ist.
7. Stimulationsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Druckfelderzeugungseinrichtung
(1) eine elektrische Antriebseinheit (6) und ein bewegliches Element (5) aufweist,
welches mit der Antriebseinheit (6) gekoppelt und zum Erzeugen eines Druckwechselfeldes
beweglich ist.
8. Stimulationsvorrichtung nach Anspruch 7, wobei die Antriebseinheit (6) und das bewegliche
Element (5) jeweils zumindest teilweise im ersten Teil (11a; 21a; 31a) angeordnet
sind.
9. Stimulationsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, des Weiteren umfassend
einen zweiten Teil (11b; 21b; 31b), welcher eingerichtet ist, zumindest teilweise
außerhalb des menschlichen Körpers angeordnet zu sein, wenn der erste Teil (11a; 21a;
31a) zumindest teilweise in den menschlichen Körper eingeführt ist.
10. Stimulationsvorrichtung nach Anspruch 7 und 9, wobei die Antriebseinheit (6) und das
bewegliche Element (5) jeweils zumindest teilweise im zweiten Teil (11b; 21b; 31b)
angeordnet sind, wobei die Druckfelderzeugungseinrichtung (1) und der Druckraum (2)
über ein Verbindungsteil (7; 8) fluidisch gekoppelt sind.
11. Stimulationsvorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, wobei der erste Teil (11a; 21a; 31a)
und der zweite Teil (11b; 21b; 31b) derart miteinander verbunden sind, dass eine relative
Position zwischen dem ersten Teil (11a; 21a; 31a) und dem zweiten Teil (11b; 21b;
31b) verstellbar ist.
12. Stimulationsvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, wobei der erste Teil (21a)
und der zweite Teil (21b) derart miteinander verbunden sind, dass der erste Teil (21a)
und der zweite Teil (21b) zumindest teilweise nebeneinander verlaufen oder in eine
relative Position zueinander bringbar sind, in der sie zumindest teilweise nebeneinander
verlaufen, wobei die Öffnung (3) des Druckraums (2) im ersten Teil (21a) vorzugsweise
zum zweiten Teil (21b) hin weist.
13. Stimulationsvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, wobei sich der erste Teil
(31a) seitlich vom zweiten Teil (31b) erstreckt, wobei sich der erste Teil (31a) vorzugsweise
im Wesentlichen senkrecht vom zweiten Teil (31b) erstreckt oder wobei weiter vorzugsweise
der erste Teil (31a) und der zweite Teil (31b) in eine relative Position zueinander
bringbar sind, in der sich der erste Teil (31a) im Wesentlichen senkrecht vom zweiten
Teil (31b) erstreckt.
14. Stimulationsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei der erste Teil (11a;
21a) eingerichtet ist, zumindest teilweise in eine Vagina eingeführt zu werden, wobei
die Öffnung (3) derart positioniert und dimensioniert ist, dass das Druckwechselfeld
über die Öffnung (3) auf einen Bereich einer Innenwand der Vagina applizierbar ist,
vorzugsweise auf einen Bereich einer bauchseitigen Innenwand der Vagina.
15. Stimulationsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei der erste Teil (31a)
eingerichtet ist, zumindest teilweise in einen Enddarm eingeführt zu werden, wobei
die Öffnung (3) derart positioniert und dimensioniert ist, dass das Druckwechselfeld
über die Öffnung (3) auf einen Bereich einer Darmwand des Enddarms applizierbar ist,
welcher benachbart zu einer Prostata angeordnet ist, sodass das Druckwechselfeld über
die Darmwand zumindest teilweise auf die Prostata applizierbar ist.