[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rührwerkskugelmühle.
[0002] Eine bekannte Rührwerkskugelmühle ist beispielsweise in
EP 3 102 332 B1 beschrieben. Die dort beschriebene Rührwerkskugelmühle umfasst eine im Wesentlichen
zylindrische Mahlkammer, die durch einen Mantel und je eine einlass- und eine auslassseitige
Stirnwand begrenzt ist, sowie eine drehbar gelagerte Rührwelle, auf der innerhalb
der Mahlkammer auch als Akzeleratoren bezeichnete Rührorgane axial (also in Richtung
der Längsachse der Rührwelle) voneinander beabstandet angeordnet sind. In der Nähe
der einlassseitigen Stirnwand ist ein Einlass zur Zufuhr von Mahlgut und Mahlkörpern
angeordnet, und in der auslassseitigen Stirnwand ist ein Auslass zur Entnahme des
gemahlenen Guts vorgesehen, welcher durch ein die Mahlkörper zurückhaltendes Separator-Sieb
von der Mahlkammer abgetrennt ist. Im Betrieb werden die Rührwelle und damit die mit
ihr drehfest verbundenen Rührorgane durch einen externen Motor in Rotation versetzt.
[0003] In manchen Anwendungsfällen ist es wünschenswert oder erforderlich, dass das Mahlgut
während des Mahlvorgangs erwärmt wird, z.B. um den Mahlvorgang zu verbessern oder
chemische Reaktionen zu aktivieren oder zu unterstützen. Es sind daher auch schon
Rührwerkskugelmühlen mit Heizvorrichtungen für das Mahlgut vorgeschlagen geworden.
[0004] In der
DE 100 64 828 A1 ist eine Rührwerkskugelmühle gezeigt, bei der um die Mahlkammer herum eine separate
Heiz- und Kühlkammer angeordnet ist, durch die ein Heiz- bzw. Kühlmittel strömen kann.
Auch die Rührwelle selbst kann beheizt oder gekühlt werden.
[0005] In der
JP 2001 180933 A ist eine Rührwerkskugelmühle gezeigt, bei der eine Heizung aussen auf der Wand der
Mahlkammer angeordnet ist. Dabei handelt es sich um ein elektrisches Heizband, das
die Wand der Mahlkammer durch Kontakt erwärmt. Alternativ kann anstelle des Heizbands
eine Hochfrequenz-Induktionsheizung vorgesehen sein, welche ebenfalls die Wand der
Mahlkammer erwärmt.
[0006] In der
JP 2009 000633 A ist eine Rührwerkskugelmühle beschrieben, die aussen um die Wand der Mahlkammer herum
eine elektrische Spule aufweist. Die Spule erzeugt ein Magnetfeld, welches die Wand
der Mahlkammer durch Induktion aufheizt.
[0007] In der
WO 2019/228983 A1 ist eine Rührwerkskugelmühle mit einer Induktionsheizung gezeigt. Bei dieser Rührwerkskugelmühle
ist eine elektrische Spule als Induktor um die Rührwelle herum angeordnet. In einer
alternativen Ausführungsform sind axial beabstandet zwei Spulen als Induktoren auf
der Rührwelle angeordnet. Die auf der Rührwelle angeordneten Rührorgane sind als elektrisch
leitende Suszeptoren ausgebildet und werden vom Magnetfeld der Spule(n) induktiv erwärmt.
Die Wärme der Rührorgane wird auf das Mahlgut übertragen, sodass das Mahlgut quasi
indirekt erwärmt wird. Sämtliche Komponenten der Induktionsheizung sind im Inneren
der Mahlkammer der Rührwerkskugelmühle angeordnet.
[0008] Eine indirekte Erwärmung des Mahlguts über induktiv beheizte Rührorgane ist unter
anderem wegen der Effizienz von Induktionsheizungen grundsätzlich vorteilhaft. Allerdings
hat die in der
WO 2019/228983 A1 beschriebene Anordnung auch Nachteile. Zum einen ist es bei Rührwerkskugelmühlen,
deren Mahlkammer einen kleinen Durchmesser aufweiset, aus Platzgründen sehr schwierig
oder sogar unmöglich, die relativ grossen Induktor-Spulen auf der Rührwelle unterzubringen.
Zum anderen verringert sich bei Rührwerkskugelmühlen, deren Mahlkammer einen grösseren
Durchmesser aufweiset, die Effizienz der Induktionsheizung, weil einerseits die induktive
Erwärmung der Rührorgane mit zunehmendem radialen Abstand der Rührorgane von den Induktor-Spulen
nachlässt, aber andererseits das Mahlgut sich während des Mahlvorgangs vornehmlich
in den peripheren Bereichen der Mahlkammer befindet. Unabhängig von der Grösse der
Rührwerkskugelmühle stellt aber auch die Zuführung der elektrischen Energie zu den
sich mit der schnell rotierenden Rührwelle mitdrehenden Induktor-Spulen ein Problem
dar. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, dass der Schutz der Induktor-Spulen
vor der aggressiven/abrasiven Wirkung der Mahlkörper aufwändig ist.
[0009] Ausgehend von diesem Stand der Technik soll durch die vorliegende Erfindung eine
induktiv beheizte Rührwerkskugelmühle der gattungsgemässen Art dahingehend verbessert
werden, dass die im Zusammenhang mit der
WO 2019/228983 A1 beschriebenen Nachteile vermieden werden. Insbesondere soll eine Rührwerkskugelmühle
mit induktiver Heizung vorgeschlagen werden, welche konstruktiv weniger aufwändig
ist als die bekannte Rührwerkskugelmühle dieser Art.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch eine Rührwerkskugelmühle gelöst, wie sie
durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs spezifiziert ist. Weitere vorteilhafte
Aspekte ergeben sich aus den Merkmalen der abhängigen Patentansprüche.
[0011] Die erfindungsgemässe Rührwerkskugelmühle umfasst eine Mahlkammer, die einen Mantel
aufweist, ferner eine in die Mahlkammer hineinragende, drehbar gelagerte Rührwelle,
auf der innerhalb der Mahlkammer mindestens ein Rührorgan angeordnet ist. Sie umfasst
weiterhin einen Einlass zur Zufuhr von Mahlgut und Mahlkörpern in die Mahlkammer sowie
einen Auslass zur Entnahme des gemahlenen Guts, und eine einen Induktor und einen
Suszeptor umfassende Induktionsheizung für das in der Mahlkammer befindliche Mahlgut.
Das mindestens eine Rührorgan umfasst den Suszeptor. Der Induktor umfasst mindestens
eine ausserhalb des Mantels der Mahlkammer angeordnete und die Mahlkammer umschliessende
Spule. Der Mantel der Mahlkammer besteht aus einem elektrisch und magnetisch nicht
leitenden Material.
[0012] Durch die (statische) Anordnung des Induktors ausserhalb der Mahlkammer ist dieser
vor den Einflüssen des Mahlguts und vor allem der Mahlkörper geschützt und die Bestromung
des Induktors ist konstruktiv einfach. Dadurch, dass der Mantel der Mahlkammer aus
einem elektrisch und magnetisch nicht leitendem Material besteht, kann das vom Induktor
(nämlich der Spule) erzeugte Magnetfeld den Mantel durchdringen und das von dem mindestens
einen Rührorgan umfasste Suzeptor-Material beaufschlagen, wodurch das Suszeptor-Material
und damit auch das Rührorgan erwärmt wird. Insbesondere kann das Rührorgan als Ganzes
aus dem Suszeptor-Material hergestellt sein, sodass das Rührorgan aus dem Suszeptor-Material
besteht.
[0013] Der Suszeptor der Induktionsheizung besteht aus einem elektrisch und/oder magnetisch
leitenden Material, welches durch das magnetische Wecheselfeld des Induktors (der
Spule) der Induktionsheizung induktiv erwärmt wird. Vorzugsweise ist der Suszeptor
zumindest elektrisch leitend. In einem solchen elektrisch leitenden Suszeptor werden
durch das magnetische Wechselfeld des Induktors Wirbelströme induziert, die dann den
Suszeptor (und damit auch das Rührorgan) erwärmen.
[0014] Gemäss einem weiteren Aspekt der erfindungsgemässen Rührwerkskugelmühle sind auf
der Rührwelle zwei oder mehrere Rührorgane längs der Rührwelle voneinander beabstandet
angeordnet. Der Induktor umfasst zwei oder mehrere Spulen, die längs des Mantels der
Mahlkammer so angeordnet sind, dass das von ihnen erzeugte Magnetfeld jeweils nur
eines der Rührorgane beaufschlagt. Vorzugsweise sind dabei die zwei oder mehreren
Spulen separat ansteuerbar ausgebildet. Dadurch lässt sich (in axialer Richtung betrachtet)
eine zonenweise Erwärmung des Mahlguts erreichen, wodurch eine gewünschte Temperaturführung
während des Mahlprozesse möglich ist.
[0015] Gemäss einem weiteren Aspekt der erfindungsgemässen Rührwerkskugelmühle umfasst die
Rührwerkskugelmühle einen Hochfrequenzgenerator zur Speisung der Spule bzw. Spulen
mit Wechselstrom einer Arbeitsfrequenz des Hochfrequenzgenerators, wobei die Arbeitsfrequenz
des Hochfrequenzgenerators im Bereich von 1 kHz bis 1 MHz liegt.
[0016] Gemäss einem weiteren Aspekt der erfindungsgemässen Rührwerkskugelmühle weist die
Induktionsheizung eine Eigenfrequenz auf, und die Arbeitsfrequenz des Hochfrequenzgenerators
liegt bei oder nahe der Eigenfrequenz der Induktionsheizung. Dadurch wird die Effizienz
der Induktionsheizung bzw. deren Energieverbrauch optimiert.
[0017] Gemäss einem weiteren Aspekt der Erfindung ist der Mantel der Mahlkammer von einem
Kühlmantel umschlossen, durch den ein Kühlmedium leitbar ist. Dadurch kann die Steuerung
der Temperatur des Mahlguts noch weiter unterstützt werden.
[0018] Weitere vorteilhafte Aspekte ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von
Ausführungsbeispielen der erfindungsgemässen Rührwerkskugelmühle mit Hilfe der Zeichnung.
Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Axialschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Rührwerkskugelmühle
und
- Fig. 2
- einen Axialschnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Rührwerkskugelmühle.
[0019] Für die nachstehende Beschreibung gilt folgende Festlegung: Sind in einer Figur zum
Zweck zeichnerischer Eindeutigkeit Bezugszeichen angegeben, aber im unmittelbar zugehörigen
Beschreibungsteil nicht erwähnt, so wird auf deren Erläuterung in vorangehenden oder
nachfolgenden Beschreibungsteilen verwiesen. Umgekehrt sind zur Vermeidung zeichnerischer
Überladung für das unmittelbare Verständnis weniger relevante Bezugszeichen nicht
in allen Figuren eingetragen. Hierzu wird auf die jeweils übrigen Figuren verwiesen.
[0020] Wie die Schnittansicht der Fig. 1 zeigt, umfasst die erfindungsgemässe Rührwerkskugelmühle
eine zylindrische Mahlkammer 1, die durch einen Mantel 2 und je eine einlassseitige
Stirnwand 3 und eine auslassseitige Stirnwand 4 begrenzt ist. Durch die einlassseitige
Stirnwand 3 ist eine extern oder in der Stirnwand drehbar gelagerte Rührwelle 5 durchgeführt,
auf der innerhalb der Mahlkammer 1 in dem gezeigten Ausführungsbeispiel drei Rührorgane
11, 12 und 13 axial, d.h. längs (also in Richtung der Längsachse) der Rührwelle voneinander
beabstandet angeordnet sind. Die Rührorgane 11, 12 und 13 sind in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
als Akzeleratoren ausgebildet, sie sind mit der Rührwelle 5 drehfest verbunden und
werden im Betrieb von der Rührwelle 5 drehend angetrieben. In der einlassseitigen
Stirnwand 3 ist ein Einlass 6 zur Zufuhr von Mahlgut und Mahlkörpern in die Mahlkammer
1 angeordnet, und in der auslassseitigen Stirnwand 4 ist ein Auslass 7 zur Entnahme
des gemahlenen Guts vorgesehen, der durch ein die Mahlkörper zurückhaltendes Separator-Sieb
8 von der Mahlkammer 1 abgetrennt ist. In der auslassseitigen Stirnwand 4 ist ein
gegen das Innere der Mahlkammer 1 hin offener Ringkanal 9 ausgebildet. Im Betrieb
werden die Rührwelle 5 und damit die mit ihr drehfest verbundenen Rührorgane 11, 12,
13 (hier: die Akzeleratoren) durch einen nicht dargestellten externen Motor in Rotation
versetzt. Die Rührorgane 11, 12 und 13 können wie dargestellt schaufelradartig oder
aber beispielsweise auch als einfache Rührscheiben ausgebildet sein.
[0021] Die Mahlkammer 1 ist von einem äusseren Kühlmantel 10 umschlossen derart, dass zwischen
dem Kühlmantel 10 und dem Mantel 2 der Mahlkammer 1 ein ringförmiger Hohlraum 15 gebildet
ist, durch welchen bei Bedarf ein Kühlmedium leitbar ist. Die Zu- und Abführleitungen
für das Kühlmedium sind der Einfachheit halber nicht dargestellt.
[0022] Soweit entspricht die erfindungsgemässe Rührwerkskugelmühle in Aufbau und Funktionsweise
dem Stand der Technik, wie er beispielsweise durch die eingangs genannte
EP 3 102 332 B1 repräsentiert ist. Der Fachmann bedarf daher soweit keiner näheren Erläuterung.
[0023] Zur Erwärmung des im Betrieb der Rührwerkskugelmühle durch die Mahlkammer 1 vom Einlass
6 zum Auslass 7 strömenden Mahlguts ist die Rührwerkskugelmühle mit einer Induktionsheizung
ausgestattet, die eine Spule 20 als Induktor umfasst, welche im Betrieb der Rührwerkskugelmühle
von einem in der Zeichnung nur symbolisch dargestellten Hochfrequenzgenerator G mit
Wechselstrom gespeist wird. Die Induktionsheizung umfasst einen neben dem Induktor
(Spule 20) auch einen Suszeptor. Die Spule 20 ist ausserhalb der Mahlkammer 1 in dem
zwischen dem Kühlmantel 10 und dem Mantel 2 der Mahlkammer gebildeten Hohlraum 15
angeordnet. Die mit Wechselstrom gespeiste Spule 20 erzeugt ein (elektro)magnetisches
Wechselfeld, das durch den Mantel 2 der Mahlkammer 1 hindurch in den Innenruam der
Mahlkammer dringt, da der Mantel 2 der Mahlkammer 1 aus einem elektrisch und magnetisch
nicht leitenden Material besteht. Das magnetische Wechselfeld beaufschlagt die Rührorgane
11, 12 und 13, die hier aus einem geeigneten elektrisch leiteden Material hergestellt
sind, z.B. aus Chromstahl oder Nickelbasislegierungen, welches auch für den Mahlprozess
geeignet ist, und erzeugt in diesen Wirbelströme, welche die Rührorgane 11, 12 und
13 erwärmen. Die auf diese Weise in den Rührorganen 11, 12 und 13 erzeugte Wärme wird
von den Rührorganen 11, 12 und 13 auf das Mahlgut übertragen und erwärmt dieses.
[0024] Damit die Induktionsheizung funktionieren kann, besteht der Mantel 2 der Mahlkammer
1 aus einem Material, welches von dem Magnetfeld der Spule 20 möglichst ungehindert
durchdrungen werden kann. Das Material des Mantels 2 der Mahlkammer 1 ist daher weder
elektrisch noch magnetisch leitend, wie bereits erwähnt. Ein geeignetes Material für
den Mantel 2 der Mahlkammer 1 ist z.B. eine Keramik, beispielsweise Siliziumkarbid.
Wie ebenfalls erwähnt, bestehen bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel die Rührorgane
11, 12 und 13 als Ganzes aus einem elektrisch leitenden Suszeptor-Material, in welchem
Wirbelströme induzierbar sind. Die Rührorgane 11, 12 und 13 können aber alternativ
auch nur teilweise aus einem Suszeptor-Material bestehen bzw. ein solches Suszeptor-Material
umfassen, wobei dann aber das restliche Rührorgan aus einem Material mit einer hohen
Wärmeleitfähigkeit besteht und ebenfalls für den Mahlprozess geeignet sein muss. Eine
die Spule 20 aussen und seitlich umschliessende magnetische Abschirmung 30 konzentriert
das von der Spule 20 erzeugte Magnetfeld nach innen auf die Rührorgane 11, 12 und
13. Die Rührwelle 5 kann dabei aus einem elektrisch und magnetisch nicht leitenden
Material bestehen, so dass sie selbst durch das Magnetfeld der Spule 20 nicht erhitzt
wird.
[0025] Das in Fig. 2 ebenfalls im Axialschnitt dargestellte Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen
Rührwerkskugelmühle unterscheidet sich vom Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1 lediglich
dadurch, dass anstelle der einzigen, sich fast über die gesamte Länge der Mahlkammer
1 erstreckenden Spule 20 drei axial kürzere Spulen 21, 22 und 23 vorhanden sind, welche
separat ansteuerbar ausgebildet und längs der Mahlkammer so angeordnet sind, dass
sie je eines der Rührorgane 11, 12 und 13 radial umschliessen. Der Induktor ist also
hier durch die drei Spulen 21, 22 und 23 gebildet. Drei magnetische Abschirmungen
31, 32 und 33 konzentrieren die Magnetfelder der Spulen 21, 22 und 23 auf die Rührorgane
11, 12 und 13 und schirmen die Magnetfelder nach aussen hin ab. Alle übrigen Teile
der Rührwerkskugelmühle sind gleich wie beim Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und tragen
dementsprechend dieselben Bezugszeichen.
[0026] Die von den drei Spulen 21, 22 und 23 erzeugten Magnetfelder beaufschlagen jeweils
nur das der jeweiligen Spule radial gegenüberstehende Rührorgan 11 bzw. 12 bzw. 13.
Die Aufteilung des Induktors in (hier) drei unabhängige Spulen 21, 22 und 23 erlaubt
eine (axial) zonenweise unterschiedliche Beheizung des Mahlguts, was in bestimmten
Anwendungsfällen von Vorteil ist. Aus diesem Grund sind die Spulen 21, 22 und 23 individuell
ansteuerbar, was entweder mittels dreier unabhängiger Hochfrequenzgeneratoren oder
mittels eines Hochfrequenzgenerators mit mehreren Ausgängen erfolgen kann.
[0027] Durch entsprechende Ansteuerung der Spule bzw. der Spulen kann eine zonenweise Steuerung
der Temperatur des Mahlguts erreicht werden. Unterstützt werden kann die Steuerung
der Temperatur zusätzlich durch Kühlung mittels eines durch den Hohlraum 15 leitbaren
Kühlmediums.
[0028] Die Spule 20 bzw. die Spulen 21, 22 und 23 werden von dem in der Zeichnung nur schematisch
dargestellten Hochfrequenzgenerator G gespeist. Die Arbeitsfrequenz des Hochfrequenzgenerators
G kann im Bereich von 1 kHz bis zu 1 MHz liegen.
[0029] Die Induktionsheizung besitzt eine Eigenfrquenz, die durch die Spule bzw. Spulen
und die Suszeptoren bzw. Rührorgane gegeben ist. Idealerweise liegt die Arbeitsfrequenz
des Generators G zur Speisung der Spule bzw. der Spulen mit Wechselstrom (der diese
Arbeitsfrequenz aufweist) möglichst nahe oder bei der Eigenfrequenz der Induktionsheizung.
Die optimale Arbeitsfrequenz lässt sich empirisch ermitteln.
[0030] Die Erfindung wurde vorstehend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert, soll jedoch
nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt sein. Vielmehr sind für den Fachmann
zahlreiche Modifikationen denkbar, ohne dabei von der Lehre der Erfindung abzuweichen.
So können zum Beispiel in der Mahlkammer auch mehr oder weniger als drei Rührorgane
vorgesehen sein und die Rührorgane können beliebig gestaltet sein. Ausserdem kann
die Induktionsheizung auch nur zwei oder mehr als drei Induktor-Spulen umfassen. Ferner
können bei mehreren Spulen einzelne dieser Spulen auch zwei oder mehrere Rührorgane
gleichzeitig beaufschlagen. Der Schutzbereich wird daher durch die nachstehenden Patentansprüche
definiert.
1. Rührwerkskugelmühle mit einer Mahlkammer (1), die einen Mantel (2) aufweist, ferner
mit einer in die Mahlkammer (1) hineinragenden, drehbar gelagerten Rührwelle (5),
auf der innerhalb der Mahlkammer (1) mindestens ein Rührorgan (11, 12, 13) angeordnet
ist, mit einem Einlass (6) zur Zufuhr von Mahlgut und Mahlkörpern in die Mahlkammer
sowie einem Auslass (7) zur Entnahme des gemahlenen Guts, und mit einer einen Induktor
und einen Suszeptor umfassenden Induktionsheizung für das in der Mahlkammer (1) befindliche
Mahlgut, wobei das mindestens eine Rührorgan (11, 12, 13) den Suszeptor umfasst, wobei
der Induktor mindestens eine ausserhalb des Mantels (2) der Mahlkammer (1) angeordnete
und die Mahlkammer (1) umschliessende Spule (20; 21, 22, 23) umfasst, und wobei der
Mantel (2) der Mahlkammer (1) aus einem elektrisch und magnetisch nicht leitenden
Material besteht.
2. Rührwerkskugelmühle nach Anspruch 1, wobei auf der Rührwelle (5) zwei oder mehrere
Rührorgane (11, 12, 13) längs der Rührwelle voneinander beabstandet angeordnet sind,
und wobei der Induktor zwei oder mehrere Spulen (21, 22, 23) umfasst, die längs des
Mantels (2) der Mahlkammer (1) so angeordnet sind, dass das von ihnen erzeugte Magnetfeld
jeweils nur eines der Rührorgane (11, 12, 13) beaufschlagt.
3. Rührwerkskugelmühle nach Anspruch 2, wobei die Spulen (21, 22, 23) separat ansteuerbar
ausgebildet sind.
4. Rührwerkskugelmühle nach einem der vorangehenden Ansprüche, welche einen Hochfrequenzgenerator
(G) zur Speisung der Spule (20) bzw. der Spulen (21, 22, 23) mit Wechselstrom einer
Arbeitsfrequenz des Hochfrequenzgenerators (G) umfasst, wobei die Arbeitsfrequenz
des Hochfrequenzgenerators im Bereich von 1 kHz bis 1 MHz liegt.
5. Rührwerkskugelmühle nach Anspruch 4, wobei die Induktionsheizung (20, 11, 12, 13;
21, 22, 23, 11, 12, 13) eine Eigenfrequenz aufweist, und wobei die Arbeitsfrequenz
des Hochfrequenzgenerators (G) bei oder nahe der Eigenfrequenz der Induktionsheizung
liegt.
6. Rührwerkskugelmühle nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Mantel (2) der
Mahlkammer (1) von einem Kühlmantel (10) umschlossen ist, durch den ein Kühlmedium
leitbar ist.