[0001] Die Erfindung betrifft ein Siebwerkzeug zum Bearbeiten eines Prozessguts unter Anwendung
von Ultraschall sowie eine Siebvorrichtung mit wenigstens einem solchen Siebwerkzeug.
[0002] Siebvorrichtungen, die dem Aufteilen eines Prozessguts, z.B. eines Feststoffgemisches,
in Fraktionen mit unterschiedlichen Korngrössen dienen, werden z.B. in der Rohstoffaufbereitung,
der Nahrungsmittelindustrie, der chemischen Industrie und der Baustoffindustrie verwendet.
[0003] Gemäss
https://en.wikipedia.org/wiki/Sieve umfasst eine Siebvorrichtung einen Siebbelag, der als Trennmedium eine Vielzahl gleich
grosser Öffnungen enthält. Der Siebbelag besteht entweder aus Metall (Lochblech, Drahtgewebe,
Metallgitter oder Metallstäben), Kunststoff, Gummi verschiedener Härten oder Seidengaze.
Die Grösse der Öffnungen wird als Maschenweite bezeichnet und definiert den Siebschnitt.
Grössere Körner verbleiben oberhalb der Öffnungen (Siebüberlauf), kleinere Körner
fallen nach unten (Siebdurchgang). Ein Korn, das in etwa gleich gross ist wie die
Maschenweite, nennt man Grenzkorn. Ein Sieb kann aus einem oder mehreren übereinanderliegenden
Siebbelägen bestehen, wobei der Siebbelag mit der grössten Maschenweite im Siebstapel
oben liegt. Für den Wirkungsgrad eines Siebs ist die Sauberkeit des Siebbelags von
Bedeutung. Insbesondere die Verstopfung der Sieböffnungen durch Grenzkorn muss durch
geeignete Massnahmen (z.B. Bürsten, Kugeln, Ketten, Gummiwürfel, die auf oder unter
dem Sieb mit "laufen" oder durch eine Vergrösserung der Lochdurchmessers nach unten,
wie bei z.B. bei konisch oder doppelt zylindrisch gebohrten Löchern, vermieden werden).
[0004] Die
WO2018219840A1 offenbart eine Siebvorrichtung mit einem Siebwerkzeug, das einen Siebrahmen aufweist,
von dem ein Siebbelag gehalten ist. Zur Verbesserung der Siebleistung wird Ultraschallenergie
in den Siebrahmen eingekoppelt, die sich ausgehend vom Siebrahmen auf den Siebbelag
verteilt.
[0005] Diese Anordnung weist wesentliche Nachteile auf. Der Siebbelag ist mit dem Siebrahmen
normalerweise fest verbunden, verschweisst oder verklebt, und kann bei auftretenden
Mängeln nur mit grossem Aufwand, d.h. zusammen mit dem gesamten Siebrahmen ersetzt
werden.
[0006] Durch die periphere Einkopplung von Ultraschallenergie erfolgt eine ungleichmässige
Verteilung der Ultraschallenergie auf dem Siebbelag und oft eine unerwünschte Erwärmung
des Siebbelags oder Teilen davon, die zu erheblichen mechanischen und thermischen
Belastungen führen kann. Aufgrund der peripheren Einkopplung der Ultraschallenergie
treten in der Einkopplungszone des Siebbelags und im Zentralbereich des Siebbelags
an dessen Elementen Temperaturen auf, die wesentlich voneinander abweichen und hohe
mechanische Spannungen verursachen können. Das punktuelle Auftreten hoher Temperaturen
kann zu Schäden am Siebbelag, in dessen Peripherie oder in dessen Arbeitsbereich,
z.B. an Verbindungsstellen oder an einzelnen Drähten des Drahtgeflechts führen.
[0007] Nebst thermischen Materialschäden durch Schmelzen können aufgrund mechanischer Spannungen
weitere Materialschäden auftreten. Durch mechanische Spannungen können Teile des Siebbelags
oder Drahtgeflechts aufreissen, weshalb das Siebwerkzeug mit entsprechendem Aufwand
ersetzt werden muss.
[0008] Wesentlich ist auch, dass eine punktuell unzulässig hohe Erwärmung des Prozessguts
auftreten kann. Pharmazeutische Pulver oder auch Nahrungsmittel in Pulverform können
durch Erwärmung strukturell verändert werden und die geforderten Eigenschaften verlieren.
Durch partielle Schäden kann hingegen das ganze bearbeitete Prozessgut gegebenenfalls
nicht mehr weiter verwendet werden.
[0009] Weiterhin ist zu beachten, dass bekannte Siebwerkzeuge nur in einem schmalen Anwendungsbereich
einsetzbar sind. Zur Erfüllung verschiedener Siebfunktionen sind in der Regel mehrere
Siebwerkzeuge erforderlich.
[0010] Dabei ist zu beachten, dass Siebwerkzeuge nicht nur zum konventionellen Sieben, sondern
auch für andere Zwecke verwendet werden. Beispielsweise werden Medien durch den Siebbelag
zu einem bearbeiteten Produkt geführt.
[0011] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine verbessertes Siebwerkzeug,
das unter Anwendung von Ultraschallenergie arbeitet, und eine Siebvorrichtung mit
einem solchen Siebwerkzeug zu schaffen.
[0012] Die Siebvorrichtung soll es erlauben, ein Produkt oder Prozessgut effizient zu bearbeiten,
zu sieben oder zu mischen oder zu dosieren oder unter Einwirkung weiterer Medien zu
verändern.
[0013] Die Siebvorrichtung soll möglichst keinen oder nur geringen Wartungsaufwand verursachen.
Sofern eine Wartung der Siebvorrichtung erforderlich ist, soll diese mit geringem
Aufwand rasch durchgeführt werden können, sodass nur geringe Wartungskosten und Ausfallzeiten
für die Siebvorrichtung resultieren.
[0014] Weiterhin soll die Siebvorrichtung rasch und mit minimalem Aufwand an geänderte Arbeitsprozesse
angepasst werden können.
[0015] Das Siebwerkzeug soll eine effiziente Bearbeitung des Prozessguts gewährleisten,
sodass das Prozessgut oder bearbeitete Produkt optimal gesiebt oder gemischt oder
dosiert oder auf andere Weise verändert werden kann.
[0016] Beim Sieben von Prozessgut soll ein erhöhter Materialdurchsatz erzielt werden. Weiterhin
soll es möglich sein, Prozessgut auch in Kleinstmengen präzise zu mischen oder zu
dosieren. Sofern eine andere Bearbeitung des Prozessguts vorgesehen ist, sollen Partikel
des Prozessguts zuverlässig vereinzelt und bearbeitet, z.B. mit anderen Medien beaufschlagt
werden können.
[0017] Das Siebwerkzeug soll eine optimale Übertragung von Ultraschallenergie auf den Siebbelag
und das Prozessgut gewährleisten. Dabei sollen thermische und mechanische Überlastungen
des Siebwerkzeugs oder Teilen davon ebenso vermieden werden, wie eine unzulässige
Erwärmung des Prozessguts oder des bearbeiteten Produkts.
[0018] Das Siebwerkzeug soll weitgehend wartungsfrei arbeiten. Falls hingegen trotzdem eine
Wartung, gegebenenfalls ein Austausch eines Siebbelags, einmal notwendig werden sollte,
so sollen die Wartungsarbeiten rasch und mit minimalem Aufwand durchführbar sein.
[0019] Mit einem einzigen Siebwerkzeug soll es zudem möglich sein, unterschiedliche Arbeitsprozesse
gleichzeitig zu unterstützen, z.B. mehr als ein Siebverfahren gleichzeitig durchzuführen.
[0020] Diese Aufgabe wird mit einem Siebwerkzeug und einer Siebvorrichtung gelöst, welche
die in Anspruch 1 bzw. 11 angegebenen Merkmale aufweisen. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in weiteren Ansprüchen angegeben.
[0021] Das Siebwerkzeug, das der Bearbeitung eines Prozessmaterials dient, umfasst einen
Siebbelag, der mit wenigstens einem Kopplungselement verbunden ist, das über einen
Ultraschallwandler mit einem Ultraschallgenerator verbindbar ist. Das Prozessmaterial
ist beispielsweise ein Nahrungsmittelprodukt, ein chemisches Produkt, oder ein pharmazeutisches
Produkt, das ganz oder teilweise durch den Siebbelag hindurchgeführt wird. Typischerweise
wird das Prozessmaterial als Pulver, Granulat oder in einer Mischform zugeführt.
[0022] Erfindungsgemäss ist eine mit einer Oberseite und einer Unterseite versehene metallene
Arbeitsplatte vorgesehen, die wenigstens einen Anschlussbereich, an dem das wenigstens
eine Kopplungselement, das stabförmig ausgebildet und aus Metall gefertigt ist, angeschweisst
ist, und die wenigstens einen Transferbereich mit ersten Transferöffnungen umfasst,
der einen ersten Siebbelag bildet.
[0023] Das Siebwerkzeug umfasst somit eine Arbeitsplatte mit einem einstückig integrierten
Siebbelag, in den Ultraschallenergie direkt einkoppelbar ist. Zwischen dem angeschweissten
Kopplungselement oder den angeschweissten Kopplungselementen und dem Siebbelag bzw.
allen Elementen des Siebbelags bestehen somit keine weiteren Übergänge, wie peripher
am Siebbelag vorgesehene Klemmstellen, Schweissstellen, Klebestellen, und der weichen,
welche die einströmende Ultraschallenergie überwinden muss und die in der Regel Ultraschallenergie
absorbieren und sich erwärmen.
[0024] Es resultieren somit keine Energieverluste an Übergängen, welche eine höhere Einkopplung
an Ultraschallenergie erfordert, die wiederum zu erhöhten Energieverlusten und erhöhter
Erwärmung führt. Da Energieverluste vermieden werden, arbeitet das erfindungsgemässe
Siebwerkzeug mit erhöhter Effizienz und erfordert weniger Ultraschallenergie, wodurch
Verluste und Erwärmungen noch weiter reduziert werden, die an der Schweissstelle des
Kopplungselements auftreten. Die Schweissstelle wird daher weniger belastet.
[0025] Da eine erhöhte Erwärmung des Siebbelags und insbesondere auch punktuell erhöhte
Erwärmungen oder sogenannte Hotspots innerhalb oder an der Peripherie des Siebbelags
entfallen, werden auch Temperaturdehnungen innerhalb des Siebbelags vermieden, die
zu einer mechanischen Beschädigung des Siebwerkzeugs oder Teilen davon führen könnten.
Erfindungsgemässe Siebwerkzeuge können daher weitgehend verschleissfrei und wartungsfrei
betrieben werden.
[0026] Da eine erhöhte Erwärmung des Siebbelags und punktuell erhöhte Erwärmungen darin
entfallen, ergeben sich auch keine nachteiligen Einwirkungen auf das bearbeitete Prozessgut.
[0027] Da bei der Einkopplung von Ultraschallenergie Erwärmungen und Hotspots im Siebwerkzeug
weitgehend vermieden werden, erlaubt das Siebwerkzeug somit auch die Einkopplung erhöhter
Ultraschallenergie, um das Prozessgut zu bearbeiten, welches mit konventionellen Siebwerkzeugen
nicht oder nicht effizient bearbeitet werden kann. Das erfindungsgemässe Siebwerkzeug
kann daher bedarfsweise mit geringen Energiemengen oder auch mit sehr hohen Energiemengen
betrieben werden, und weist somit eine hohe Dynamik auf.
[0028] Beim Bearbeiten, insbesondere Sieben von Prozessgut wird aufgrund der hohen Effizienz
des Siebwerkzeugs ein erhöhter Durchsatz von Prozessmaterial erzielt, welches beim
Bearbeitungsprozess den Siebwerkzeug zugeführt und von diesem wieder entnommen wird.
Das Prozessgut muss dabei nicht zwingend durch den Siebbelag hindurch geführt werden.
Stattdessen kann ein Medium, welches der Bearbeitung des Prozessguts dient, durch
den Siebbelag hindurch geführt werden. Beispielsweise wird das Prozessgut oberhalb
des Siebbelags unter Einwirkung der von Ultraschallenergie vereinzelt gehalten, während
durch den Siebbelag des Siebwerkzeugs ein Medium hindurch geführt wird, mittels dessen
die vereinzelten Partikel des Prozessguts beaufschlagt werden. Beispielsweise wird
Luft, Gas, Feuchtigkeit, Dampf oder ein pulverförmiges Prozessmaterial durch das erste
Siebwerkzeug oder ein weiteres Siebwerkzeug zugeführt. Während der Bearbeitung werden
die Partikel des Prozessguts z.B. beschichtet und/oder in ihrer Struktur verändert
und/oder kompaktiert und/oder mit weiteren Partikeln des Prozessguts oder des zugeführten
Pulvers gekoppelt.
[0029] Die Verwendung der entsprechend stabilen Arbeitsplatte erlaubt es zudem, das Siebwerkzeug
vorteilhaft mit wenigstens einem weiteren Werkzeug bzw. einer Werkzeugeinheit zu koppeln,
mittels der das Prozessmaterial vorbearbeitet oder nachbearbeitet werden kann. Beispielsweise
ist eine Werkzeugeinheit vorgesehen, mittels der das Prozessmaterial gefördert und/oder
durchmischt und/oder aufgetrennt und/oder verwirbelt und/oder mit einer weiteren Materialkomponente
gemischt oder beaufschlagt werden kann.
[0030] Die Werkzeugeinheit kann bewegte Teile und/oder nicht-bewegte Teile aufweisen. Vorzugsweise
ist ein Antriebsmotor vorgesehen, mittels dessen bewegte Teile angetrieben werden
können. Beispielsweise ist auf einer Seite der Arbeitsplatte des Siebwerkzeugs wenigstens
ein Rotor vorgesehen, mittels dessen zugeführtes Prozessmaterial aufgetrennt und/oder
verwirbelt und/oder gegen die Arbeitsplatte geführt oder gedrückt werden kann. Auf
der anderen Seite kann wiederum ein Rotor vorgesehen sein, mittels dessen das durch
den Siebbelag geführte Prozessmaterial verwirbelt wird, sodass es gleichmässig verteilt
abgegeben werden kann.
[0031] VORZUGSWEISE weist die Arbeitsplatte wenigstens ein Montageelement auf, mittels dessen
die wenigstens eine zusätzliche Werkzeugeinheit gehalten werden kann. Die stabile
Arbeitsplatte dient dabei einerseits als Siebbelag und andererseits als Basisplatte
für die Verbindung mit weiteren Werkzeugen.
[0032] In einer vorzugsweisen Ausgestaltung umfasst die Arbeitsplatte eine Öffnung oder
Lageröffnung in der eine Rotorwelle hindurchgeführt und vorzugsweise gelagert oder
beispielsweise mittels einer Lagerbüchse gehalten ist, sodass mittels der Rotorwelle
wenigstens ein Rotor oberhalb der Arbeitsplatte und/oder wenigstens ein Rotor unterhalb
der Arbeitsplatte angetrieben werden kann.
[0033] Das Siebwerkzeug kann in seinen Dimensionen und der Struktur des Siebbelags an die
vorliegenden Prozesse und Prozessmaterialien angepasst werden. Im Bereich der Pharmazie
z.B., können Kleinstmengen eines Prozessguts mit Siebwerkzeugen mit entsprechend geringen
Abmessungen z.B. mit Oberflächen des Siebbelags im Bereich von nur 1 cm
2 bearbeitet werden. Im Bereich der Nahrungsmittelindustrie können Siebbeläge mit Oberflächen
im Bereich von mehreren Quadratmetern eingesetzt werden. Die Arbeitsplatte weist z.B.
eine Dicke in einem Bereich von 0.5 mm - 20 mm, weiter bevorzugt in einem Bereich
von 1 mm - 5 mm und eine Oberfläche in einem Bereich von 1 cm2 - 16 m2 auf.
[0034] In vorzugsweisen Ausgestaltungen ist das Kopplungselement oder die Arbeitsplatte
in ihrem Anschlussbereich oder im Transferbereich gekrümmt. Vorzugsweise sind das
Kopplungselement und der Anschlussbereich gekrümmt. Auf diese Weise gelingt eine optimale
Einkopplung von Ultraschallenergie in den Transferbereich der Arbeitsplatte. Der Transferbereich
kann zudem eine Oberflächenwelligkeit aufweisen, die bei entsprechend gewählter Frequenz
der Ultraschallenergie und bei gegebener Partikelgrösse des Prozessguts verbesserte
Arbeitsergebnisse, insbesondere eine optimale Vereinzelung der Partikel des Prozessguts
ergibt.
[0035] Die Arbeitsplatte und das wenigstens eine Kopplungselement sind vorzugsweise aus
demselben Material gefertigt. Für die Fertigung des Siebwerkzeugs werden vorzugsweise
hochwertige Metalle, wie Edelstahl, Chromstahl, Aluminium, Kupfer oder Titan, verwendet.
[0036] In bevorzugten Ausgestaltungen ist vorgesehen, dass an der Oberseite der Arbeitsplatte
und/oder an der Unterseite der Arbeitsplatte wenigstens ein zweiter Siebbelag angeordnet
ist. Beispielsweise wird ein zweiter, dritter oder weiterer Siebbelag in der Ausgestaltung
eines Drahtgeflechts oder einer Lochplatte auf die Arbeitsplatte aufgelegt. Typischerweise
sind die Transferöffnungen, Maschenöffnungen oder Lochöffnungen dieses wenigstens
einen zweiten Siebbelags kleiner gewählt als die Transferöffnungen der Arbeitsplatte.
Besonders bevorzugt werden zweite und weitere Siebbeläge eingesetzt, die aus Metall
gefertigt sind. Einsetzbar sind hingegen auch aus Kunststoff gefertigte Siebbeläge.
[0037] Aus der Verwendung eines weiteren Siebbelags resultieren zahlreiche Vorteile. Der
zweite oder zweite und weitere Siebbelag wird strukturell durch die Arbeitsplatte
gestützt und muss daher keine Eigenstabilität aufweisen. Die Siebbeläge können daher
in einfacher Weise und mit minimalem Aufwand gefertigt werden. Es sind z.B. Drahtgeflechte
mit dünnen Drähten oder dünne Metallplatten oder Folien einsetzbar, die in einfacher
Weise, z.B. mittels Stanztechnik, Ätztechnik oder Lasertechnik gefertigt oder bearbeitet
werden können. Die Siebbeläge können mit geringen Kosten und idealer Anpassung an
die Prozesse des Anwenders gefertigt werden.
[0038] Zweite oder weitere Siebbeläge können bedarfsweise auf dem Siebwerkzeug befestigt
und mit wenigen Handgriffen ausgetauscht werden. Eine Anpassung an Prozessänderungen
ist ohne Austausch des Siebwerkzeugs und nur mit Austausch des zweiten oder weiteren
Siebbelags möglich. Das Siebwerkzeug kann somit rasch an beliebige Prozesse angepasst
werden.
[0039] Ultraschallenergie wird in der Folge nicht nur peripher, sondern über die gesamte
Fläche des zweiten oder weiteren Siebbelags gleichmässig in diese eingekoppelt. Es
resultieren keine Erwärmung und keine Hotspots innerhalb der zusätzlich aufgelegten
Siebbeläge. Aufgrund der optimalen Einkopplung von Ultraschallenergie über die gesamte
Fläche des Siebbelags resultieren optimale Arbeitsergebnisse und nur minimale Belastungen
der Siebbeläge. Aufgrund der optimalen Einkopplung von Ultraschallenergie kann die
eingekoppelten Ultraschallenergie wiederum reduziert werden. Sofern hingegen eine
Einkopplung war Ultraschallenergie erwünscht ist, treten aufgrund der optimalen Einkopplung
keine Erwärmung und keine Schäden am Siebbelag auf.
[0040] Die Ankopplung eines flexiblen Siebbelags an die Arbeitsplatte erfolgt vorzugsweise
durch Montageelemente und wird durch das aufgelegte Prozessgut im Arbeitsbereich unterstützt.
Ferner kann auf einer Seite ein atmosphärischer Überdruck vorgesehen werden, durch
den der wenigstens eine zweite Siebbelag gegen die Arbeitsplatte gedrückt oder gezogen
wird.
[0041] Vorzugsweise sind Montageelemente vorgesehen, mittels denen der wenigstens eine zweite
Siebbelag an die Arbeitsplatte angedrückt und gegebenenfalls gespannt wird. Die Montageelemente
können mit dem Siebwerkzeug formschlüssig oder kraftschlüssig verbunden sein oder
beim Vorgang der Montage des Siebwerkzeugs in der Siebvorrichtung verbunden werden.
[0042] Vorzugsweise weist die Arbeitsplatte auf wenigstens einer Seite eine oder mehrere
Ausnehmungen auf, in der oder in denen der wenigstens eine zweite Siebbelag oder die
Montageelemente gehalten sind. Das Siebwerkzeug kann daher auch mit der Ausrüstung
von weiteren Siebbelägen flach und dünn ausgestaltet und vorteilhaft in beliebigen
Prozessen eingesetzt werden.
[0043] Vorzugsweise ist der wenigstens eine zweite Siebbelag durch einen Montagerahmen aus
Metall oder Kunststoff gehalten. Der Montagerahmen ist mit weiteren Montageelementen,
wie Schrauben aus Metall oder Kunststoff oder pneumatischen Elementen, wie aufblasbaren
Reifen, mit der Arbeitsplatte verbunden. Vorzugsweise wird ein Montagerahmen aus Kunststoff
verwendet, der mittels Kunststoffschrauben fixiert wird. Der Montagerahmen kann eine
beliebige geometrische Form aufweisen z.B. rund oder rechteckig ausgebildet sein.
[0044] Die Verwendung pneumatischer Elemente erlaubt es, das Siebwerkzeug in einfacher Weise
zu installieren und wieder zu lösen, beispielsweise um einen neuen zweiten oder weiteren
Siebbelag aufzulegen.
[0045] In vorzugsweisen Ausgestaltungen ist an der Oberseite und/oder an der Unterseite
der Arbeitsplatte wenigstens ein umlaufendes eingeprägtes oder ausgeformtes Formelement,
wie eine umlaufende Nut oder ein umlaufender Ring vorgesehen. Korrespondierend zu
diesem Formelement weist der wenigstens eine zweite Siebbelag ein ausgeformtes oder
eingeprägtes Konterelement auf. Durch die formschlüssige Verbindung des Formelements
und des Konterelements wird gewährleistet, dass der zweite oder weitere Siebbelag
automatisch korrekt montiert wird.
[0046] In vorzugsweisen Ausgestaltungen ist vorgesehen, dass der zweite Siebbelag und wenigstens
ein dritter Siebbelag vorzugsweise identisch ausgebildet und gegeneinander derart
verschoben sind, dass ein kombinierter Siebbelag resultiert. Auf diese Weise kann
durch Verschiebung der zweiten und dritten Siebbeläge wahlweise ein kombinierter Siebbelag
mit Transferöffnungen geschaffen werden, deren Abmessungen durch die gegenseitige
Verschiebung der Siebbeläge definiert wird.
[0047] In vorzugsweisen Ausgestaltungen kann der zweite Siebbelag ebenso gegenüber der Arbeitsplatte
verschoben werden, um eine Arbeitsplatte mit einem kombinierten Siebbelag zu schaffen.
[0048] In weiteren vorzugsweisen Ausgestaltungen ist vorgesehen, dass die Arbeitsplatte
mehrere Transferbereiche mit Transferöffnungen umfasst. Die Transferbereiche können
unterschiedliche Abmessungen aufweisen und/oder die Transferöffnungen können unterschiedliche
Abmessungen aufweisen, wobei Transferbereiche beliebiger Grösse mit Transferöffnungen
beliebiger Grösse versehen sein können. Die einzelnen Transferbereiche sind vorzugsweise
an der Oberseite und/oder der Unterseite der Trennplatte durch Wände, gegebenenfalls
Wände von Behältern oder Rohren voneinander getrennt. Jedem Transferbereiche kann
ferner ein Rohr oder ein Behälter zugeordnet sein. Mit nur einem Siebwerkzeug können
daher mehrere Prozesse bedient werden. Jeder Transferbereich kann innerhalb eines
Arbeitsprozesses getrennt von den anderen Transferbereichen eingesetzt werden.
[0049] An den Transferbereich oder an eine oder mehrere Transferbereiche können an der Unterseite
und/oder der Oberseite der Arbeitsplatte eine Trennwand, ein Transferrohr oder ein
Behälter anschliessen. Beispielsweise ist an der Oberseite der Trennplatte ein Transferrohr
an einen der Transferbereiche angeschlossen und an dessen Unterseite ein Behälter
vorgesehen, welcher das bearbeitete Prozessgut aufnimmt.
[0050] In vorzugsweisen Ausgestaltungen ist der Anschlussbereich des Siebwerkzeugs gegenüber
dem Transferbereich geneigt. Das Siebwerkzeug kann daher beliebig ausgestaltet und
an die Infrastruktur der Anlage angepasst sein, die für den Arbeitsprozess vorgesehen
ist. Der Anschlussbereich kann Teil einer Wand, wie einer Trennwand oder einer Behälterwand
sein.
[0051] Die Siebvorrichtung kann eines oder mehrere Siebwerkzeuge aufweisen, von denen jedes
über wenigstens ein Kopplungselement und einen Ultraschallwandler mit einem Ultraschallgenerator
verbunden ist. Die einzelnen Ultraschallwandler sind vorzugsweise individuell ansteuerbar,
sodass die Siebwerkzeuge und Teile davon individuell an jede Prozessstufe angepasst
werden können.
[0052] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine für verschiedene Arbeitsprozesse einsetzbare erfindungsgemässe Siebvorrichtung
1 mit einem Siebwerkzeug 10, das eine Arbeitsplatte 11 aufweist, die einen Transferbereich
119 mit ersten Transferöffnungen 110 und zwei Anschlussbereiche 118 umfasst, in denen
gekrümmt verlaufende Kopplungselemente 16 angeschweisst sind, denen von einem Ultraschallgenerator
3 über je einen Ultraschallwandler 2 Ultraschallenergie zuführbar ist;
- Fig. 2
- das Siebwerkzeug 10 von Fig. 1 in Explosionsdarstellung mit der Arbeitsplatte 11,
die innerhalb des Transferbereichs 119 mit den ersten Transferöffnungen 110 einen
ersten Siebbelag bildet, mit einem zweiten Siebbelag 12 und einem dritten Siebbelag
13, die mittels eines Montagerahmens 18 auf der Arbeitsplatte 11 fixierbar sind;
- Fig. 3
- in Explosionsdarstellung ein Siebwerkzeug 10 mit der Arbeitsplatte 11 von Fig. 2,
an der in dieser Ausgestaltung an der Unterseite der zweite Siebbelag 12 und an der
Oberseite der dritte Siebbelag 13 mittels je eines Montagerahmens 18 fixierbar ist;
- Fig. 4a
- ein erfindungsgemässes Siebwerkzeug 10, das nur einen mit einem Kopplungselement 16
verschweissten Anschlussbereich 118 aufweist und das mittels pneumatischen Elementen
51, 52 montierbar ist;
- Fig. 4b
- einen Teil der Arbeitsplatte 11 von Fig. 4a mit ersten Transferöffnungen 110;
- Fig. 4c
- das Siebwerkzeug 10 von Fig. 4a in Explosionsdarstellung;
- Fig. 5
- ein Siebwerkzeug 10 gemäss Fig. 4a in einer vorzugsweisen Ausgestaltung mit einer
Arbeitsplatte 11 mit mehreren Transferbereichen 119A, 119B, 119C und 119D, die erste
Transferöffnungen 110A, 110B, 110C, 110D mit unterschiedlichen Abmessungen aufweisen;
- Fig. 6
- zwei Siebwerkzeuge 10 gemäss Fig. 4a, die kombiniert miteinander ein zweistufiges
Siebwerkzeug 100 bilden;
- Fig. 7
- ein Siebwerkzeug 10 mit einem Anschlussbereich 118 und einem Transferbereich 119,
die gegeneinander geneigt sind, und einer anschliessenden Wand 116, wie einer der
Wand eines Rohrs oder Behälters;
- Fig. 8a
- eine Siebvorrichtung 1 mit einem Siebwerkzeug 10, das mit einer Werkzeugeinheit 19
verbunden ist, die der Vorbearbeitung eines zugeführten Prozessmaterials dient, und
die einen Rotor oder Propeller 191 umfasst, der von einer Rotorwelle 192 oberhalb
des Transferbereichs 119 der Arbeitsplatte 11 gehalten ist;
- Fig. 8b
- einen Teil der Siebvorrichtung 1 von Fig. 8a mit der vorzugsweise ausgestalteten Werkzeugeinheit
19, die einen Rotor 191A oberhalb und zwei Rotoren 191B, 191C unterhalb des Transferbereichs
119 der Arbeitsplatte 11 hält; und
- Fig. 8c
- die Siebvorrichtung 1 von Fig. 8a mit einer Fördervorrichtung 9, mittels der Prozessmaterial
zuführbar und wegführbar ist.
[0053] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemässe Siebvorrichtung 1 mit einer Montagestruktur 100,
mittels der ein Siebwerkzeug 10 gehalten ist oder mehrere seriell oder parallel zueinander
angeordnete Siebwerkzeuge 10 gehalten sind. Sofern mehrere Siebwerkzeuge 10 vorhanden
sind, so können diese gleiche oder unterschiedliche Siebbeläge aufweisen. Mittels
der Siebvorrichtung 1 sind mehrere Prozesse zur Bearbeitung eines Siebguts 61 in Prozessstufen,
die parallel oder seriell zueinander angeordnet sind, durchführbar. Das Siebwerkzeug
10 ist mittels Montageelementen 51, 52 gehalten bzw. mit der Montagevorrichtung 100
verbunden. Die Montagevorrichtung 100 und die Montageelemente 51, 52 sind schematisch
durch strichpunktierte Linien gezeigt. Als Montageelemente 51, 52 sind vorzugsweise
Halterungen aus Kunststoff vorgesehen. In einer bevorzugten Ausgestaltung ist wenigstens
ein pneumatisches Element, wie ein dehnbarer oder aufblasbarer Schlauch oder Reifen,
vorgesehen, mittels dessen das Siebwerkzeug 10 an der Montagevorrichtung 100 fixierbar
ist. Mittels eines pneumatischen Elements 51 kann das Siebwerkzeug 10 z.B. von oben
an die Montagevorrichtung 100 angerückt werden. Alternativ werden von der Montagevorrichtung
100 zwei pneumatische Elemente 51, 52 gehalten, wie dies in Fig. 4a exemplarisch gezeigt
ist. Durch Aufblasen der pneumatischen Elemente 51, 52, vorzugsweise steuerbar mittels
einer Steuereinheit 8, kann das Siebwerkzeug 10 fixiert und wieder gelöst werden.
Ein Austausch des Siebwerkzeugs 10 kann daher bequem innerhalb weniger Sekunden erfolgen.
Diese Lösung kann auch für konventionelle Siebwerkzeuge eingesetzt werden, die einen
Montagerahmen mit einem Siebbelag aufweisen. In diesem Fall ist der Montagerahmen
mittels der pneumatischen Elemente 51, 52 fixierbar.
[0054] Fig. 1 zeigt das Siebwerkzeug 10 oder eines der Siebwerkzeuge 10, das eine Arbeitsplatte
11 mit zwei Anschlussbereichen 118 und einem dazwischenliegenden Transferbereich 119
aufweist. An die Anschlussbereiche 118 sind gebogene oder gekrümmte stabförmige und
aus Metall bestehende Kopplungselemente 16 angeschweisst, an die je ein Ultraschallwandler
2 angeschlossen ist. In den Ultraschallwandlern 2 sind vorzugsweise piezoelektrische
Elemente vorgesehen, die starr mit dem Kopplungselementen 16 verbunden sind. Den Ultraschallwandlern
2 wird von einem Ultraschallgenerator 3 über Anschlussleitungen 31 und 32 eine im
Ultraschallbereich liegende Wechselspannung zugeführt, die durch die Piezoelemente
der Ultraschallwandler 2 in mechanische Schwingungen umgewandelt werden, die auf die
Kopplungselemente 16 übertragen werden. Durch die gekrümmten Kopplungselemente 16
wird die Ultraschallenergie optimal in die Arbeitsplatte 11 eingekoppelt und kann
sich innerhalb der einstückigen Arbeitsplatte 11 gleichmässig verteilen.
[0055] Durch die Einkopplung von Ultraschallenergie optional über zwei Kopplungselemente
16 können mechanische Schwingungen entsprechend hoher Amplitude auf die Arbeitsplatte
übertragen werden, ohne dass diese thermisch oder mechanisch überlastet wird. Ferner
können die mechanischen Schwingungen individuell zugeschaltet, abgeschaltet oder in
Frequenz und Amplitude geändert werden.
[0056] Der Ultraschallgenerator 3 wird über eine Steuerleitung 81 von einem Steuergerät
8 gesteuert. Durch entsprechende Steuerung des Ultraschallgenerators 3 können elektrische
Wechselspannungssignale im Unterschallbereich mit gewählter Frequenz und Amplitude
vorzugsweise selektiv über die Leitungen 31, 32 zu den angeschlossenen Ultraschallwandlern
2 übertragen werden.
[0057] Die Frequenz der vom Ultraschallgenerator 3 abgegebenen Signale kann umgetastet werden,
um stehende Wellen innerhalb der Arbeitsplatte 11 zu vermeiden. Durch unterschiedliche
Einwirkung von Ultraschallenergie von beiden Seiten der Arbeitsplatte 11 über die
Kopplungselemente 16 kann zudem auf das Prozessgut 61 eingewirkt werden, um dieses
zu bewegen und vorzugsweise gleichmässig zu verteilen. Zur Überwachung des Arbeitsprozesses
und vorzugsweise auch des Prozessgut 61 ist vorzugsweise wenigstens ein Sensor 7,
beispielsweise eine Kamera vorgesehen, deren Signale über die Messleitung 82 zur Steuereinheit
8 übertragen werden. Die Steuereinheit 8 kann die Abgabe von Ultraschallenergie an
die beiden Kopplungselemente 16 daher anhand der Auswertung der Sensorsignale steuern.
[0058] Mittels der Steuereinheit 8 kann auch ein Prozess zur Dosierung von Prozessgut durchgeführt
werden. Beispielsweise werden die Transferöffnungen 110, 120, 130 eines Siebbelags
11, 12, 13 innerhalb einer Periode, in der keine Ultraschallenergie eingekoppelt wird,
mit Prozessgut gefüllt. In der FOLGE wird Ultraschallenergie zugeführt und die Transferöffnungen
110, 120, 130 werden entleert.
[0059] Das Prozessgut 61 kann auf verschiedene Arten bearbeitet werden. Beispielsweise wird
das Prozessgut 61 durch das Siebwerkzeug 11 hindurchgeführt und gesiebt an einen Aufnahmebehälter
4 oder an ein Förderband 40 abgegeben. Das bearbeitete Prozessgut 62 kann auch in
weiteren Prozessstufen weiter bearbeitet werden. Das Prozessgut 61 kann auch oberhalb
des Siebwerkzeugs 10 unter Zufuhr von Medien 71, 72 bearbeitet werden, ohne dass es
durch die Arbeitsplatte 11 hindurch geführt wird. Stattdessen kann wenigstens ein
Medium 71, wie Luft, Gas oder Dampf, durch die Arbeitsplatte 11 hindurch geführt werden,
um das Prozessgut 61 oder die vereinzelten Partikel des Prozessgut 61 zu behandeln
oder zu beaufschlagen. Beispielsweise wird Luft 71 mit einer bestimmten Temperatur
durch die Arbeitsplatte 11 hindurch geführt, um dieses zu verwirbeln und ein Dampf
oder Nebel 72 von oben eingeblasen, um die Partikel des Prozessguts 61 zu beaufschlagen.
Anschliessend kann das bearbeitete Prozessgut 62 oberhalb der Arbeitsplatte 11 weggeführt
werden.
[0060] In der gezeigten Ausgestaltung ist die Arbeitsplatte 11 optional mit einem zweiten
Siebbelag 12 versehen, welcher zweite Transferöffnungen 120 aufweist. Der erste Siebbelag
der Arbeitsplatte 11, der durch den Transferbereich 119 und erste Transferöffnungen
110 gebildet wird, ist daher kaum sichtbar.
[0061] Der zweite Siebbelag 12 ist peripher von einem Montagerahmen 18 gehalten, der mittels
Montageschrauben 181 mit der Arbeitsplatte 11 verbunden ist. Mittels des Montagerahmens
18 soll der zweite Siebbelag 12 lediglich gehalten und gegen die Arbeitsplatten 11
gedrückt werden, weshalb der Montagerahmen 18 und die Montageschrauben 181 vorzugsweise
aus Kunststoff gefertigt sind und dadurch keine Ultraschallenergie absorbieren.
[0062] Fig. 2 zeigt das Siebwerkzeug 10 von Fig. 1 in einer Explosionsdarstellung mit der
einstückigen Arbeitsplatte 11. Der zwischen den Anschlussbereichen 118 liegende rechteckige
Transferbereich 119 weist zehn Lochreihen mit je zehn Transferöffnungen 110 auf und
ist leicht in die Arbeitsplatte 11 eingesenkt.
[0063] Die Arbeitsplatte 11 bzw. der Transferbereich 119 bildet mit den Transferöffnungen
110 den ersten Siebbelag, der für sich allein für die Bearbeitung eines Prozessguts
61 genügen kann. Dazu kann der Transferbereich 119 mit einer beliebigen Anzahl von
Transferöffnungen 110 mit bedarfsweise gewählten Abmessungen versehen werden. Die
Transferöffnungen 110 werden vorzugsweise äquidistant auf einer entsprechend vorgesehenen
Fläche angeordnet. Diese Fläche kann nach Bedarf des Anwenders regelmässig oder unregelmässig
verlaufen und z.B. mehrere Flügel, Kreise, Rechtecke oder dergleichen umfassen, um
einen beliebigen Siebbelag zu bilden. Die Arbeitsplatte 11 wird vorzugsweise an die
Infrastruktur einer Prozessanlage, z.B. an Rohre oder Kanäle angepasst und kann ebenfalls
beliebige regelmässige oder unregelmässige Formen aufweisen und z.B. rechteckförmig
oder kreisförmig ausgebildet sein.
[0064] Die Transferöffnungen 110 können auf beliebige Weise, z.B. durch mechanische Werkzeuge
oder Lasergeräte, in die Arbeitsplatte 11 eingearbeitet werden. Sofern die Arbeitsplatte
11 im Transferbereich 119 relativ dünn gewählt ist, werden Öffnungen vorzugsweise
eingestanzt oder durch Laserstrahlen eingefügt.
[0065] Wie Fig. 1 zeigt, können beliebig ausgebildete Kopplungselemente 16 mit den Anschlussbereichen
118 der Arbeitsplatte verbunden werden. Fig. 7 zeigt, dass der oder die Anschlussbereiche
118 gegenüber dem Transferbereich 119 geneigt sein können. Beispielsweise kann der
Anschlussbereich 118 modular oder einstückig an eine Trennwand, wie an eine Wand eines
Rohrs oder Behälters 116 anschliessen.
[0066] Über die Kopplungselemente 16 auf die Arbeitsplatte 11 eingekoppelte Ultraschallenergie
verbreitet sich praktisch verlustlos über den gesamten Transferbereich 119, der einen
ersten Siebbelag bildet. Sofern die Arbeitsplatte 11 und der Transferbereich 119 mit
den Transferöffnungen 110 an den Arbeitsprozess angepasst ist, so kann das Prozessgut
61 mit minimaler Ultraschallenergie optimal bearbeitet werden. Aufgrund der direkten
und gleichmässigen Verteilung der Ultraschallenergie treten auf der Arbeitsplatte
11 keine Erwärmung und keine Hotspots auf, welche den Siebbelag oder auch das Prozessgut
61 belasten könnten.
[0067] Das Siebwerkzeug 10 mit der Arbeitsplatte 11 kann daher mit maximaler Effizienz und
ohne Verschleisserscheinungen betrieben werden.
[0068] Wie Fig. 2 zeigt, kann der Transferbereich 119 optional mit einem zweiten Siebbelag
12 oder weiteren Siebbelägen, z.B. einem dritten Siebbelag 13 abgedeckt werden. In
den meisten Anwendungen wird die Auflage nur eines zweiten Siebbelags 12 den Anforderungen
genügen.
[0069] Die Auflage wenigstens eines zweiten Siebbelags 12 ist mit verschiedenen wesentlichen
Vorteilen verbunden, die bereits eingangs beschrieben wurden. Wie dies in Fig. 2 gezeigt
ist, können die weiteren Siebbeläge 12, 13 sehr dünn ausgebildet sein und dadurch
besonders einfach gefertigt werden. Die Siebbeläge 12, 13 können einfach montiert
und auch rasch und problemlos wieder ausgetauscht werden.
[0070] Da sich die Ultraschallenergie gleichmässig über die gesamte Arbeitsplatte 11 verteilt
erfolgt ebenfalls eine gleichmässige Übertragung der Ultraschallenergie auf die aufgelegten
weiteren Siebbeläge 12, 13. Im Zentralbereich des zweiten Siebbelags 12 oder der weiteren
Siebbeläge 12, 13 werden diese durch das Prozessgut 61 an die Arbeitsplatte 11 angedrückt,
sodass auch in diesem Bereich eine optimale und gleichmässige Einkopplung von Ultraschallenergie
erfolgt. Die weiteren Siebbeläge 12, 13 sind daher nicht nur mechanisch durch die
anliegende Arbeitsplatte 11, sondern auch thermisch gegen unerwünschte Einwirkungen
geschützt. Die Arbeitsplatte 11 wirkt zudem als Kühlkörper, falls sich aufgelegte
Siebbeläge 12, 13 erwärmen sollten. Durch die Arbeitsplatte 11 wird daher auch ein
optimaler Betrieb des weiteren Siebbelags 12 oder der weiteren Siebbeläge 12, 13 gewährleistet.
[0071] Wie erwähnt ist der Transferbereich 119 vorzugsweise leicht eingesenkt und von einem
umlaufenden Montagekanal oder einer umlaufenden Einformung 111 umschlossen, die der
Aufnahme des Montagerahmens 18 dient.
[0072] Innerhalb des Montagekanals 111 ist ein umlaufendes Formelement 112, in dieser Ausgestaltung
eine umlaufende Nut, vorgesehen, in die eine dazu korrespondierendes ausgeformtes
Konterelement 122; 132 einfügbar ist, das am wenigstens einen zweiten Siebbelag vorgesehen
ist. Es können auch mehrere Formelemente 112 oder Teil von Formelementen 112 vorgesehen
sein, die es erlauben, den zweiten Siebbelag 12 gegenüber der Arbeitsplatte 11 zu
verschieben oder die es erlauben, den zweiten und den dritten Siebbelag 12, 13 gegeneinander
zu verschieben.
[0073] In der Ausgestaltung von Fig. 2 umfassen der zweite Siebbelag 12 und der dritte Siebbelag
13 zweite bzw. dritte Transferöffnungen 120, 130, die unterschiedliche Abmessungen
aufweisen. Es können auch identische zweite und dritte oder weitere Siebbeläge 12,
13 vorgesehen sein, die gegebenenfalls gegeneinander verschoben werden, um die Transferöffnungen
120, 130 bedarfsweise zu verschliessen.
[0074] Fig. 3 zeigt in Explosionsdarstellung ein Siebwerkzeug 10 mit der Arbeitsplatte 11
von Fig. 2, an der in dieser Ausgestaltung an der Unterseite der zweite Siebbelag
12 von Fig. 2 und an der Oberseite der dritte Siebbelag 13 von Fig. 2 mittels je eines
Montagerahmens 18 fixierbar ist. Die Arbeitsplatte 11 kann daher ohne weitere Siebbeläge
12, 13 eingesetzt oder an der Unterseite und der Oberseite wahlweise mit identischen
oder unterschiedlichen Siebbelägen 12, 13 beliebiger Anzahl versehen werden.
[0075] Fig. 4a zeigt ein erfindungsgemässes Siebwerkzeug 10, das nur einen mit einem Kopplungselement
16 verschweissten Anschlussbereich 118 aufweist und das mittels pneumatischen Elementen
51, 52 montierbar ist. Der an den Anschlussbereich 118 angrenzende Transferbereich
119 ist kreisförmig ausgebildet und zwischen den beiden reifenförmigen pneumatischen
Elementen 51, 52 gehalten, die z.B. zur Infrastruktur einer Anlage gehören. Zur Entnahme
des Siebwerkzeugs 10 werden die pneumatischen Elemente 51, 52 evakuiert. Zur Fixierung
des Siebwerkzeugs 10 werden die pneumatischen Elemente 51, 52 wieder aufgeblasen.
Dabei kann gleichzeitig der gezeigte Montagering 18 gegen die Arbeitsplatte 11 gedrückt
werden, um wenigstens einen aufgelegten Siebbelag 12 zu fixieren. Der Siebbelag 12
kann daher innerhalb weniger Minuten ausgetauscht werden, um eine Anpassung an eine
Prozessänderung vorzunehmen.
[0076] Fig. 4b zeigt einen Teil der Arbeitsplatte 11 von Fig. 4a mit ersten Transferöffnungen
110 sowie mit dem zweiten Siebbelag 12, der als Geflecht ausgebildet ist.
[0077] Fig. 4c zeigt das Siebwerkzeug 10 von Fig. 4a in Explosionsdarstellung. Der zweite
Siebbelag 12 ist diesmal an der Oberseite der Arbeitsplatte 11 angeordnet.
[0078] Fig. 5 zeigt ein Siebwerkzeug 10 gemäss Fig. 4a in einer vorzugsweisen Ausgestaltung
mit einer Arbeitsplatte 11 mit mehreren Transferbereichen 119A, 119B, 119C und 119D,
die erste Transferöffnungen 110A, 110B, 110C, 110D mit unterschiedlichen Abmessungen
aufweisen. Die einzelnen Transferbereiche 119A, 119B, 119C und 119D sind durch Trennwände
151, 152 voneinander getrennt, sodass mit demselben Siebwerkzeug 10 in vier Quadranten
unterschiedliche Siebprozesse durchgeführt werden können. Die Siebprozesse können
unabhängig voneinander sein oder wahlweise aneinander anschliessen. Die Transferbereichen
119A, 119B, 119C und 119D können auch auf anders ausgestalteten Flächen, z.B. rechteckigen
oder kreisförmigen Flächen angeordnet sein, sodass Rohre oder Behälter mit entsprechendem
Querschnitt angeschlossen werden können.
[0079] Fig. 6 zeigt zwei Siebwerkzeuge 10 gemäss Fig. 4a, die kombiniert miteinander ein
zweistufiges Siebwerkzeug 100 bilden. Stattdessen könnten auch zwei oder mehrere Siebwerkzeuge
gemäss Fig. 1 oder Fig. 5 miteinander kombiniert und mechanisch gekoppelt werden.
Beim unteren Siebwerkzeug 10 ist der Transferbereich 119 gegenüber den Anschlussbereich
118 abgesenkt, sodass ein zweiter Siebbelag 12 in einfacher Weise eingelegt werden
kann.
[0080] Fig. 8a zeigt eine Siebvorrichtung 1 mit einem Siebwerkzeug 10, das mit einer vorzugsweise
vorgesehenen Werkzeugeinheit 19 verbunden ist, die der Vorbearbeitung eines zugeführten
Prozessmaterials dient. Das Siebwerkzeug 10 ist von einer Halterung 92 gehalten und
teilweise von einem Haltering 921 umschlossen. Oberhalb des Transferbereichs 119 ist
ein im Schnittdarstellung gezeigter becherförmiger Eingangskanal 91 angeordnet, der
den Transferbereich 119 umschliesst und in denen ein Prozessmaterial eingeführt wird
oder mehrere unterschiedliche Prozessmaterialien eingeführt werden. Ein Teil des Eingangskanals
91 wurde weggeschnitten, um den Blick auf das Siebwerkzeug 10 freizulegen.
[0081] Unterhalb des Transferbereichs 119 schliesst ein trichterförmiger Ausgangskanal 93
an die Arbeitsplatte 11 an, von dem ebenfalls ein Viertel weggeschnitten wurde. Prozessmaterial
kann daher durch den Eingangskanal 91 dem Siebwerkzeug 10 zugeführt und durch den
Ausgangskanal 93 weggeführt werden.
[0082] Durch die Arbeitsplatte 11 ist im Transferbereich 119 eine Rotorwelle 192 hindurchgeführt,
die von einem Antriebsmotor 193 angetrieben wird und die einen Rotor 191 mit zwei
Rotorblättern 1911 antreibt. Bei einer Rotation des Rotors 191 wird das zugeführte
Prozessmaterial oberhalb des Transferbereichs 119 gleichmässig verteilt und gegebenenfalls
gegen die Arbeitsplatte 11 gedrückt.
[0083] Die Arbeitsplatte 11 kann daher vorteilhaft zum Halten wenigstens eines Teils der
Werkzeugeinheit 19 verwendet werden, weshalb das Siebwerkzeug 10 und die Werkzeugeinheit
19 vorteilhaft miteinander kombinierbar und/oder verbindbar sind.
[0084] Mit der Halterung 92 ist zusätzlich ein Vibrator 14 verbunden, welcher mechanische
Schwingungen verursacht. Auf das Siebwerkzeug 10 wirken somit mechanische Schwingungen
des Vibrators 14, über den Ultraschallwandler 2 und das Kopplungselement 16 zugeführte
Ultraschallwellen und gegebenenfalls mechanische Kräfte des Rotors 191 ein.
[0085] Fig. 8b zeigt einen Teil der Siebvorrichtung 1 von Fig. 8a mit der vorzugsweise ausgestalteten
Werkzeugeinheit 19 mit einer Rotorwelle 192, die einen Rotor 191A oberhalb und zwei
Rotoren 191B, 191C unterhalb des Transferbereichs 119 der Arbeitsplatte 11 hält. Die
Rotorwelle 192 ist in einer Lagerbüchse 199 gehalten, die in eine Lageröffnung 1190
in der Mitte des Transferbereichs 119 der Arbeitsplatte 11 vorgesehene Lageröffnung
1190 eingesetzt ist. Die beiden Rotoren 191B, 191C unterhalb der Arbeitsplatte 11
können gleichsinnig oder gegensinnig arbeiten, sodass beispielsweise Prozessmaterial
angesaugt und/oder verwirbelt wird, wie dies mit zwei Pfeilen symbolisch dargestellt
ist.
[0086] Ferner ist es möglich, voneinander getrennte Werkzeugeinheiten 19 unterhalb und oberhalb
der Arbeitsplatte 11 anzuordnen. Die Arbeitsplatte 11 dient daher nicht nur als Werkzeugplatte,
sondern als Basisplatte für die Montage zusätzlicher Werkzeugeinheiten 19. Es ist
somit ein einfacher und kompakter Aufbau des Siebwerkzeugs und weiterer Werkzeugeinheiten
19 möglich.
[0087] Fig. 8c zeigt die auf einem Gestell 90 angeordnete Siebvorrichtung 1 von Fig. 8a
mit einer Fördervorrichtung 9, mittels der Prozessmaterial zuführbar und wegführbar
ist.
[0088] Die Fördervorrichtung 9 umfasst den Eingangskanal 91 und den Ausgangskanal 93 sowie
eine Transportvorrichtung 94, die unterhalb des Ausgangskanals 93 von elastischen
Seilen 95 schwebend gehalten ist. Die Transportvorrichtung 94 ist als Transportrahmen
oder Förderkanal mit einem nach oben geöffneten V-Profil ausgebildet.
[0089] Der Transportrahmen 94 ist über Verteilplatten 161, vorzugsweise gekrümmte, stabförmige
Kopplungselemente 16 und Ultraschallwandler 2 mit einem Ultraschallgenerator 3 verbunden,
durch den Ultraschallenergie auf den metallenen Transportrahmen 94 übertragbar ist.
[0090] Der Ultraschallgenerator 3 von Fig. 1 und Fig. 8c erzeugt elektrische Wechselspannungssignale
im Ultraschallbereich von z.B. 25 kHz bis 45 kHz. Die Wechselspannungssignale werden
im Ultraschallwandler 2 z.B. Piezoelementen zugeführt, die z.B. durch eine Kopplungsstange
fest mit dem Kopplungsstab 16 verbunden sind. Die elektrischen Wechselspannungssignale
werden durch die Piezoelemente in mechanische Schwingungen umgewandelt und über den
Kopplungsstab 16 und die Verteilplatte 161 auf den Transportrahmen 94 übertragen.
[0091] Die Verteilplatte 161 kann mit dem Transportrahmen 94 verschweisst oder, wie in Fig.
8c gezeigt, einstückig verbunden sein.
[0092] Durch die Einkopplung über den Kopplungsstab 16 und die Verteilplatte 161 wird die
Ultraschallenergie nicht punktuell, sondern entlang der Anschlussseite der Verteilplatte
161 in den Transportrahmen 94 eingekoppelt. Probleme, die bei der konventionellen
punktuellen Einkopplung der Ultraschallenergie resultieren, wie Überhitzungen und
Materialspannungen, welche die Verbindungsstelle zerstören könnten, werden vermieden.
Die Ultraschallenergie wird über einen grösseren Bereich in den Transportrahmen 94
eingekoppelt, weshalb einerseits Einkopplungsverluste reduziert werden und andererseits
eine optimale Verteilung und Wirkung der Ultraschallenergie im Transportrahmen 94
erzielt wird. Besonders vorteilhaft ist die gezeigte einstückige Verbindung der Verteilplatten
161 mit dem Transportrahmen 94. Insgesamt reduziert sich der Fertigungsaufwand, da
der Transportrahmen 94 und die Verteilplatte 161 in einem Arbeitsschritt gefertigt
werden können. Das Anschweissen der Verteilplatten 161 entfällt. Ebenso entfallen
Übergangswiderstände und Materialspannungen an den verschweissten Verbindungsstellen.
Weiterhin entfallen thermische Belastungen der Verbindungsstellen, da sich die thermische
Energie schneller verteilen kann, sodass stets optimale Betriebsbedingungen vorliegen.
Ebenso werden durch die Verteilplatten 161 unvorteilhafter Rückwirkungen vom Prozessmaterial
auf die Ultraschallvorrichtung, insbesondere die Ultraschallwandler 2 vermieden, die
bei einer punktuellen Verbindung der Kopplungsstäbe 16 auftreten könnten. Sofern das
Prozessmaterial beispielsweise eine Temperatur im Bereich von 200° aufweist, erfolgt
über die Verteilplatten 161 eine wesentliche Abkühlung und dadurch eine reduzierte
Wärmeeinwirkung auf den Ultraschallwandler 2.
[0093] Durch die elastischen Seile 95 wird der Transportrahmen 94 praktisch schwebend gehalten.
Ein Abfluss eingekoppelter Ultraschallenergie über Montageelemente wird vermieden.
Die Ultraschallenergie kann sich über den Transportrahmen 94 gleichmässig verteilen
und eine optimale Wirkung entfalten. Das Prozessmaterial kann vorteilhaft verteilt
und reibungsfrei über den geneigt gehaltenen Transportrahmen 94 nach unten gleiten.
Fördergeschwindigkeit des Prozessmaterials kann durch Steuerung der Zufuhr von Ultraschallenergie
gesteuert werden, sodass eine dosierte Abgabe erfolgen kann.
1. Siebwerkzeug (10) zur Bearbeitung eines Prozessmaterials mit einem Siebbelag, der
mit wenigstens einem Kopplungselement (16) verbunden ist, das über einen Ultraschallwandler
(2) mit einem Ultraschallgenerator (3) verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine mit einer Oberseite und einer Unterseite versehene metallene Arbeitsplatte (11)
vorgesehen ist, die wenigstens einen Anschlussbereich (118), an dem das wenigstens
eine Kopplungselement (16), das stabförmig ausgebildet und aus Metall gefertigt ist,
angeschweisst ist, und die wenigstens einen Transferbereich (119) mit ersten Transferöffnungen
(110) umfasst, der einen ersten Siebbelag bildet, durch den das Prozessmaterial oder
Teile davon hindurch treten können.
2. Siebwerkzeug (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsplatte (11) wenigstens ein Montageelement (1190) aufweist, mittels dessen
wenigstens eine motorisierte oder nicht-motorisierte Werkzeugeinheit (19), welche
der zusätzlichen Bearbeitung, wie der Förderung, Durchmischung, oder Auftrennung,
des Prozessmaterials dient, mit dem Siebwerkzeug (10) kombinierbar oder verbindbar
ist.
3. Siebwerkzeug (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkzeugeinheit (19) eine Rotorwelle (192) umfasst, welche in einem als Lageröffnung
(1190) ausgebildeten Montageelement senkrecht oder geneigt zur Arbeitsplatte (11)
drehbar gehalten ist und die andere Oberseite oder der Unterseite der Arbeitsplatte
(11) oder an der Oberseite und der Unterseite der Arbeitsplatte (11) wenigstens einen
Rotor (191A, 191B, 191C) hält.
4. Siebwerkzeug (10) nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass an der Oberseite der Arbeitsplatte (11) oder an der Unterseite der Arbeitsplatte
(11) wenigstens ein zweiter Siebbelag (12; 13), wie ein Drahtgeflecht oder eine Lochplatte,
anliegt oder dass an der Oberseite und der Unterseite der Arbeitsplatte (11) je wenigstens
ein zweiter Siebbelag (12; 13) anliegt, wobei der wenigstens eine zweite Siebbelag
(12; 13) mit zweiten oder weiteren Transferöffnungen (120; 130) versehen ist, die
kleiner sind als die ersten Transferöffnungen (110) der Arbeitsplatte (11).
5. Siebwerkzeug (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine zweite Siebbelag (12, 13) mittels Montageelementen (18, 181;
51, 52) an die Arbeitsplatte (11) angedrückt oder gespannt ist oder dass die Arbeitsplatte
(11) auf wenigstens einer Seite eine oder mehrere Ausnehmungen (111, 112) aufweist,
in der oder in denen der wenigstens eine zweite Siebbelag (12, 13) oder die Montageelemente
(18, 181) gehalten sind.
6. Siebwerkzeug (10) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Montagerahmen (18) aus Metall oder Kunststoff vorgesehen ist, welcher mittels
weiteren Montageelementen (181; 51, 52), wie Schrauben (181) aus Metall oder Kunststoff
oder pneumatischen Elementen (51, 52), wie aufblasbaren Schläuchen oder Reifen, mit
der Arbeitsplatte (11) verbunden ist und den wenigstens einen zweiten Siebbelag (12,
13) an die Arbeitsplatte (11) angedrückt.
7. Siebwerkzeug (10) nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsplatte (11) an der Oberseite oder der Unterseite wenigstens ein eingeprägtes
oder ausgeformtes Formelement (112), wie eine umlaufende Nut oder einen umlaufenden
Ring aufweist, an welchem Formelement (112) ein dazu korrespondierendes ausgeformtes
oder eingeprägtes Konterelement (122; 132) gehalten ist, das am wenigstens einen zweiten
Siebbelag (12, 13) vorgesehen ist.
8. Siebwerkzeug (10) nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Siebbelag (12) und wenigstens ein dritter Siebbelag (13) vorzugsweise
identisch ausgebildet und gegeneinander derart verschoben sind, dass ein kombinierter
Siebbelag resultiert oder dass der zweite Siebbelag (12) und wenigstens ein dritter
Siebbelag (13) zweite bzw. dritte Transferöffnungen (120; 130) mit unterschiedlichen
Abmessungen aufweisen.
9. Siebwerkzeug (10) nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsplatte (11) mehrere Transferbereiche (119A, 119, 119C, 119D) mit Transferöffnungen
(110A, 110, 110C, 110D) umfasst, wobei die Transferbereiche (119A, 119B, 119C, 119D)
oder Transferöffnungen (110A, 110, 110C, 110D) gleiche oder unterschiedliche Abmessungen
aufweisen und dass die Transferbereiche (119A, 119B, 119C, 119D) vorzugsweise durch
Wände oder Rohre (151, 152) voneinander getrennt sind.
10. Siebwerkzeug (10) nach einem der Ansprüche 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlussbereich (118) gegenüber dem Transferbereich (119) geneigt ist und gegebenenfalls
an eine Wand (116), wie eine Trennwand oder Behälterwand, anschliesst.
11. Siebvorrichtung (1) mit einem Ultraschallgenerator (3), der einerseits über Steuerleitungen
(81) mit einer Steuereinheit (8) verbunden ist und der andererseits durch eine Ausgangsleitung
(31) mit wenigstens einem Ultraschallwandler (2) verbunden ist, und mit einer Montagestruktur
(70), von der wenigstens ein Siebwerkzeug (10) nach einem der Ansprüche 1 - 10 gehalten
ist, das eine metallene Arbeitsplatte (11) aufweist, die wenigstens einen Anschlussbereich
(118) mit einem Kopplungselement (16), das mit dem wenigstens einen Ultraschallwandler
(2) verbunden ist, und die wenigstens einen Transferbereich (119) mit ersten Transferöffnungen
(110), der einen ersten Siebbelag bildet, umfasst.
12. Siebvorrichtung (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass an der Oberseite der Arbeitsplatte (11) oder an der Unterseite der Arbeitsplatte
(11) wenigstens ein zweiter Siebbelag (12; 13), wie ein Drahtgeflecht oder eine Lochplatte,
anliegt oder dass an der Oberseite und der Unterseite der Arbeitsplatte (11) je wenigstens
ein zweiter Siebbelag (12; 13) anliegt, wobei der wenigstens eine zweite Siebbelag
(12; 13) mit zweiten oder weiteren Transferöffnungen (120; 130) versehen ist, die
kleiner sind als die ersten Transferöffnungen (110) der Arbeitsplatte (11).
13. Siebvorrichtung (1) nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsplatte (11) mehrere Transferbereiche (119A, 119, 119C, 119D) mit Transferöffnungen
(110A, 110, 110C, 110D) umfasst, wobei die Transferbereiche (119A, 119B, 119C, 119D)
oder Transferöffnungen (110A, 110, 110C, 110D) gleiche oder unterschiedliche Abmessungen
aufweisen und dass die Transferbereiche (119A, 119B, 119C, 119D) vorzugsweise durch
Wände oder Rohre (151, 152) voneinander getrennt sind.
14. Siebwerkzeug (10) nach Anspruch 11, 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass an den Transferbereich (119) oder an einen oder mehrere der Transferbereiche (119A,
119B, 119C, 119D), an der Unterseite und/oder der Oberseite der Arbeitsplatte (11)
ein Transferrohr (116), ein Behälter (116), oder eine Trennwand (116), die aus Metall
oder Plastik gefertigt sind, anschliesst.
15. Siebvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 11 - 14, dadurch gekennzeichnet, dass ein pneumatisch betätigbares Montageelement (51, 52), wie ein Schlauch oder ein Reifen,
vorgesehen ist, mittels dessen das Siebwerkzeuge (10) auf der Montagestruktur (70)
fixierbar ist, oder dass zwei pneumatisch betätigbare Montageelemente (51, 52), wie
ein Schlauch oder ein Reifen, vorgesehen ist, mittels dessen das Siebwerkzeuge (10)
an der Montagestruktur (70) fixierbar ist.