(19)
(11) EP 4 000 937 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.05.2022  Patentblatt  2022/21

(21) Anmeldenummer: 21208215.0

(22) Anmeldetag:  15.11.2021
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B41J 11/00(2006.01)
B41J 13/12(2006.01)
G06K 13/07(2006.01)
B41J 11/06(2006.01)
B65H 5/04(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
B41J 11/06; B41J 13/12; B65H 5/04; G06K 13/07; B41J 11/0024; B65H 2701/1914
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 16.11.2020 DE 102020130239

(71) Anmelder: Mühlbauer GmbH & Co. KG
93426 Roding (DE)

(72) Erfinder:
  • SCHREITER, Julia
    09221 Neukirchen (DE)
  • MÜLLER, Stefan
    08297 Zwönitz (DE)

(74) Vertreter: Platzöder, Michael Christian 
Wallinger Ricker Schlotter Tostmann Patent- und Rechtsanwälte Partnerschaft mbB Zweibrückenstrasse 5-7
80331 München
80331 München (DE)

   


(54) BEHEIZBARE DOKUMENTENTRÄGERVORRICHTUNG UND DAMIT AUSGESTATTETES DOKUMENTENBEARBEITUNGSSYSTEM


(57) Eine Dokumententrägervorrichtung zum Tragen und Transportieren eines Dokuments in einem Dokumentenbearbeitungssystem, insbesondere in einem Dokumentenpersonalisierungssystem, weist auf: einen Werkstückträger mit einer Auflagefläche zur Aufnahme eines Dokuments; eine Heizeinrichtung mit einem Wärmeleitelement zur Übertragung von durch die Heizeinrichtung erzeugter Wärme; und einen Aktuator zur Bewirkung einer Relativbewegung zwischen dem Wärmeleitelement und dem Werkstückträger, um zwischen einem ersten Betriebsmodus und einem zweiten Betriebsmodus der Dokumententrägervorrichtung zu wechseln. In dem ersten Betriebsmodus erstreckt sich das Wärmeleitelement, ohne dabei mit dem Werkstückträger in mechanischem Kontakt zu stehen, durch eine oder mehrere Aussparungen im Werkstückträger im Bereich der Auflagefläche hindurch, um von der Heizeinrichtung erzeugte Wärme zumindest abschnittsweise auf ein auf der Auflagefläche des Werkstückträgers aufgenommenes Dokument übertragen zu können. In dem zweiten Betriebsmodus weist das Wärmeleitelement einen gegenüber seiner Lage im ersten Betriebsmodus vergrößerten Abstand von der Auflagefläche auf.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dokumententrägervorrichtung mit einer Heizeinrichtung sowie ein Dokumentenbearbeitungssystem, insbesondere ein Dokumentenpersonalisierungssystem. Die zu bearbeitenden Dokumente können hierbei insbesondere kartenförmige oder buchförmige Dokumente und insbesondere Sicherheitsdokumente, wie etwa Ausweisdokumente oder Kreditkarten, Bankkarten, Mitgliedskarten und ähnliches, sein.

[0002] Aus dem Stand der Technik ist eine Vielzahl verschiedener Typen von personalisierten Dokumenten, insbesondere in Kartenform oder Buchform bekannt. So gehören beispielsweise buchartige Passdokumente oder einzelne Seiten davon (z.B. die sog. "Pass-Inhaberseite" oder Papierseiten), Ausweiskarten und viele Arten von personalisierten Chipkarten, etwa Bankkarten, Kreditkarten, Ausweiskarten, Mitgliedskarten, Zugangsberechtigungskarten usw. oder personenbezogene (meist kartenförmige) Etiketten jeweils zur Gruppe der personalisierten Dokumente.

[0003] Dabei bedeutet "Personalisierung" bzw. "personalisiert", dass das entsprechende Dokument eine dokumentenindividuelle Information enthält oder trägt, die typischerweise einem Inhaber des Dokuments zugeordnet ist. So kann die Information etwa in einigen Fällen den Inhaber identifizieren, beispielsweise anhand seines Namens, seines Passfotos, einer Identitätsnummer oder anderer Merkmale, die auf dem Dokument aufgedruckt, anderweitig aufgebracht oder eingebracht oder in ihm, insbesondere in Form von Daten, gespeichert sind. Die Personalisierung kann dabei insbesondere individuell auf eine einzelne Person bezogen sein oder aber auch auf eine bestimmte begrenzte Gruppe von Personen, beispielsweise Mitarbeiter eines Unternehmens.

[0004] Anstelle oder zusätzlich zu einer Personalisierung von Dokumenten kann anwendungsabhängig vorgesehen sein, dass eine Mehrzahl von Dokumenten auf dieselbe Art und Weise bearbeitet wird, beispielsweise um jedes Dokument mit einer für eine Mehrzahl von Dokumenten gleichen und daher nicht dokumentenindividuellen Information zu versehen.

[0005] Das Bearbeiten der Dokumente zum Versehen derselben mit dokumentenindividueller und/oder nicht dokumentenindividueller Information kann dabei insbesondere mittels Druckens, mittels Gravur oder, insbesondere im Falle einer Kunststoffoberfläche, mittels gezielter lokaler Verfärbung des Oberflächenmaterials des Dokuments, insbesondere in Graustufen bzw. Abstufungen davon, durch Energieeinwirkung, insbesondere mittels eines geeigneten Lasers erfolgen.

[0006] Bei einigen Bearbeitungsarten kann es insbesondere erforderlich sein, das zu bearbeitende Dokument zumindest temporär zu erwärmen, beispielsweise um eine aufgedruckte Tinte beschleunigt zu trocknen oder zumindest zu fixieren.

[0007] In der Offenlegungsschrift DE 10 2006 031 024 A1 sind eine Druckeinrichtung und ein Verfahren zum Bedrucken von Personalisierungsdokumenten beschrieben. Die Druckeinrichtung umfasst dabei eine Druckeinheit zum Bedrucken eines in einem Druckbereich befindlichen Personalisierungsdokuments und eine Zuführeinheit zum nacheinander Zuführen der Personalisierungsdokumente in den Druckbereich. Die Zuführeinheit weist dabei mehrere verfahrbare Trägereinrichtungen auf, um ein zu bedruckendes Personalisierungsdokument aufzunehmen und in den Druckbereich und aus dem Druckbereich zu verfahren. Die Vorrichtung weist zudem eine Antriebseinrichtung auf, um die Trägereinrichtungen entlang einer Zuführungsrichtung auf verschiedenen senkrecht zur Zuführungsrichtung angeordneten Ebenen zu verfahren. Sie weist des Weiteren eine Steuereinheit zum Ansteuern der Antriebsvorrichtung auf, sodass die mehreren Trägereinrichtungen jeweils im Wechsel zwischen einer Aufnahmeposition, in der ein Personalisierungsdokument aufgenommen wird, und dem Druckbereich bewegt werden. Dies erfolgt so, dass die Antriebseinrichtung die mehreren Trägereinrichtungen beim Verfahren in Zuführrichtung auf den verschiedenen Ebenen aneinander vorbei führt.

[0008] Die Druckeinrichtung aus der DE 10 2006 031 024 A1 ist insbesondere dazu vorgesehen hochautomatisiert eine Vielzahl von Dokumenten mit hohem Durchsatz zu bearbeiten, wobei insbesondere auch das Be- und Entladen der zu bearbeitenden Dokumente von den Trägereinrichtungen automatisiert erfolgt.

[0009] Es gibt jedoch auch Anwendungsfälle, bei denen stattdessen ein manuelles Be- und Entladen vorgesehen ist, insbesondere im Zusammenhang mit der Bearbeitung von Kleinserien von Dokumenten oder vereinzelten Dokumentenbearbeitungen.

[0010] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung anzugeben, bei der eine verbesserte Handhabung von Dokumenten bei Dokumentenbearbeitungssystemen ermöglicht ist, die eine Wärmebehandlung der Dokumente bei deren Bearbeitung und ein Be- oder Entladen des Dokumentenbearbeitungssystems durch eine Bedienperson vorsehen.

[0011] Die Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Lehre der unabhängigen Ansprüche erreicht. Verschiedene Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

[0012] Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft eine Dokumententrägervorrichtung zum Tragen und Transportieren eines Dokuments in einem Dokumentenbearbeitungssystem, insbesondere in einem Dokumentenpersonalisierungssystem. Die Dokumententrägervorrichtung weist auf: (i) einen Werkstückträger mit einer Auflagefläche zur Aufnahme eines Dokuments; (ii) eine Heizeinrichtung mit einem Wärmeleitelement zur Übertragung von durch die Heizeinrichtung erzeugter Wärme; und (iii) einen Aktuator zur Bewirkung einer Relativbewegung zwischen dem Wärmeleitelement und dem Werkstückträger, um zwischen einem ersten Betriebsmodus und einem zweiten Betriebsmodus der Dokumententrägervorrichtung zu wechseln. In dem ersten Betriebsmodus erstreckt sich das Wärmeleitelement, ohne dabei mit dem Werkstückträger in mechanischem Kontakt zu stehen, durch eine oder mehrere Aussparungen im Werkstückträger im Bereich der Auflagefläche hindurch, um von der Heizeinrichtung erzeugte Wärme zumindest abschnittsweise auf ein auf der Auflagefläche des Werkstückträgers aufgenommenes Dokument übertragen zu können. In dem zweiten Betriebsmodus weist das Wärmeleitelement einen gegenüber seiner Lage im ersten Betriebsmodus vergrößerten Abstand von der Auflagefläche auf.

[0013] Im ersten Betriebsmodus kann der Abstand des Wärmeleitelements von der Auflagefläche insbesondere Null betragen und es ist sogar denkbar, dass das Wärmeleitelement die Auflagefläche im Bereich zumindest einer der Aussparungen durchdringt und somit gegenüber der Auflagefläche herausragt.

[0014] Unter einer "Dokumententrägervorrichtung" im Sinne der Erfindung ist eine Aufnahmevorrichtung für ein zu bearbeitendes Dokument zu verstehen, die dazu vorgesehen ist, das Dokument während des Bearbeitungsvorgangs in einen Wirkbereich zumindest einer Bearbeitungseinrichtung zu überführen und dabei zu tragen. Dazu kann die Dokumententrägervorrichtung insbesondere konfiguriert sein, das Dokument (i) tablettartig zu tragen, (ii) zumindest teilweise in einem Hohlraum (Kavität) der Dokumententrägervorrichtung aufzunehmen, oder (iii) mittels einer Fixiereinrichtung an oder in der Dokumententrägervorrichtung zu fixieren, jeweils um es beim Verfahren der Dokumententrägervorrichtung mit dieser mit zu bewegen.

[0015] Unter einer "Auflagefläche" im Sinne der Erfindung ist insbesondere eine Fläche an der Oberfläche der Dokumententrägervorrichtung zu verstehen, die dazu konfiguriert und vorgesehen ist, bei der Aufnahme eines zu bearbeitenden Dokuments mit diesem in mechanischen Kontakt zu kommen, um das Dokument in dem Zeitraum zwischen seinem Beladen und Entladen zu tragen bzw. bei einer dabei stattfindenden Bewegung zu führen. Die Auflagefläche kann insbesondere, zumindest abschnittweise, eben sein.

[0016] Unter einem "Wärmeleitelement" im Sinne der Erfindung ist ein Körper aus einem Material zu verstehen, der eine gute Wärmeleitfähigkeit aufweist, wobei hier darunter eine Wärmeleitfähigkeit von zumindest 1 W/(K·m), bevorzugt von mehr als 10 W/(K·m), besonders bevorzugt von mehr als 100 W/(K·m) zu verstehen ist. Insbesondere kann das Wärmeleitelement aus einem metallischen Werkstoff gefertigt sein, und dabei insbesondere Eisen oder Aluminium enthalten oder daraus bestehen.

[0017] Ein Dokument ist auf der Auflagefläche des Werkstückträgers "aufgenommen", im Sinne der Erfindung, wenn es mit der Auflagefläche in mechanischem Kontakt steht, insbesondere so, dass von der Auflagefläche eine Stütz- oder Tragekraft auf das Dokument ausgeübt wird. Die Auflagefläche kann daher insbesondere horizontal verlaufen. Es sind jedoch auch andere Lagen und sogar zeitlich variable Lagen denkbar, so dass die Auflagefläche nicht zwingend der auf das Dokument wirkenden Schwerkraft entgegenwirken muss, aber kann.

[0018] Die hierein gegebenenfalls verwendeten Begriffe "umfasst", "beinhaltet", "schließt ein", "weist auf", "hat", "mit", oder jede andere Variante davon sollen eine nicht ausschließliche Einbeziehung abdecken. So ist beispielsweise ein Verfahren oder eine Vorrichtung, die eine Liste von Elementen umfasst oder aufweist, nicht notwendigerweise auf diese Elemente beschränkt, sondern kann andere Elemente einschließen, die nicht ausdrücklich aufgeführt sind oder die einem solchen Verfahren oder einer solchen Vorrichtung inhärent sind.

[0019] Ferner bezieht sich "oder", sofern nicht ausdrücklich das Gegenteil angegeben ist, auf ein inklusives oder und nicht auf ein exklusives "oder". Zum Beispiel wird eine Bedingung A oder B durch eine der folgenden Bedingungen erfüllt: A ist wahr (oder vorhanden) und B ist falsch (oder nicht vorhanden), A ist falsch (oder nicht vorhanden) und B ist wahr (oder vorhanden), und sowohl A als auch B sind wahr (oder vorhanden).

[0020] Die Begriffe "ein" oder "eine", wie sie hier verwendet werden, sind im Sinne von "ein/eine oder mehrere" definiert. Die Begriffe "ein anderer" und "ein weiterer" sowie jede andere Variante davon sind im Sinne von "zumindest ein Weiterer" zu verstehen.

[0021] Der Begriff "Mehrzahl", wie er hier verwendet wird, ist im Sinne von "zwei oder mehr" zu verstehen.

[0022] Unter "konfiguriert" oder "Konfiguration", "eingerichtet" bzw. Abwandlungen dieser Begriffe ist im Sinne der Erfindung zu verstehen, dass die entsprechende Vorrichtung bereits dazu hergerichtet oder einstellbar - d.h. konfigurierbar - ist, eine bestimmte Funktion zu erfüllen. Die Konfiguration bzw. Einrichtung kann dabei beispielsweise über eine entsprechende Einstellung von Parametern eines Prozessablaufs oder von hardware- oder softwareimplementierten Schaltern oder ähnlichem zur Aktivierung bzw. Deaktivierung von Funktionalitäten bzw. Einstellungen erfolgen.

[0023] Bei der vorgenannten Dokumententrägervorrichtung kann das durch die Heizeinrichtung erhitzte Wärmeleitelement im ersten Betriebsmodus, d.h. während der Dokumentenbearbeitung, Wärme auf ein auf der Auflagefläche aufgenommenes Dokument übertragen, etwa um zuvor darauf aufgebrachte, insbesondere aufgedruckte, Tinte anzutrocknen und damit zu fixieren oder sogar ganz zu trocknen. Während des vorausgegangenen Beladevorgangs und des der Bearbeitung nachfolgenden Entladevorgangs sind dagegen die nächstgelegenen Oberflächen des Wärmeleitelements von dem Dokument und der Auflagefläche entfernt innerhalb der zumindest einen Aussparung oder von der Dokumentenfläche aus gesehen sogar vollständig hinter dem Werkstückträger angeordnet, so dass die Gefahr, dass ein Benutzer eines mit einer solchen Dokumententrägervorrichtung ausgestatteten Dokumentenbearbeitungssystems beim Be- oder Entladevorgang mit dem erhitzten Wärmeleitelement in Berührung kommt und sich dabei eventuell eine Verbrennung zuzieht, zumindest deutlich reduziert oder sogar vollständig gebannt ist.

[0024] Dies ermöglicht es insbesondere auch, die Heizeinrichtung durchgehend zu betreiben, anstatt sie nur während der eigentlichen Dokumentenbearbeitung zu aktivieren und zu ihrem manuellen Be- oder Entladen zu deaktivieren. Insbesondere sind somit auch keine Abkühlzeiten bezüglich des Wärmeleitelements erforderlich, um eine ausreichende Sicherheit des Bedieners zu gewährleisten. Die Dokumentententrägervorrichtung weist somit eine integrierte Heizeinrichtung und einen integrierten Verbrennungsschutz auf und ist somit besonders bedienerfreundlich. Auch lässt sich so aufgrund des Wegfalls von Abkühlungs- und erneuten Aufheizzeiten die pro Dokument aufzuwendende Gesamtzeit für Beladen, Bearbeiten und Entladen reduzieren und somit insgesamt ein höherer Dokumentendurchsatz erzielen.

[0025] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der Dokumententrägervorrichtung beschrieben, die jeweils, soweit dies nicht ausdrücklich ausgeschlossen wird oder technisch unmöglich ist, beliebig miteinander sowie mit dem im Weiteren beschriebenen zweiten Aspekten der Erfindung kombiniert werden können.

[0026] Bei einigen Ausführungsformen weist das Wärmeleitelement einen plattenförmigen Rumpf mit einer Anzahl N ≥ 1 von sich von einer Seite des Rumpfs aus von diesem weg erstreckenden Vorsprüngen auf. Dabei erstrecken sich die Vorsprünge in dem ersten Betriebsmodus jeweils durch eine zugeordnete der Aussparungen im Werkstückträger hindurch, ohne dabei mit dem Werkstückträger in mechanischem Kontakt zu stehen, um von der Heizeinrichtung erzeugte Wärme zumindest abschnittsweise auf ein auf der Auflagefläche des Werkstückträgers aufgenommenes Dokument übertragen zu können. Die Vorsprünge sind dagegen in dem zweiten Betriebsmodus zumindest teilweise aus der jeweiligen Aussparung zurückgezogen, um so einen gegenüber ihrer jeweiligen Lage im ersten Betriebsmodus größeren Abstand von der Auflagefläche aufzuweisen. Diese Konstruktion ermöglicht es, die Wärmeübertragung auf das Dokument an verschiedenen diskreten Stellen des Dokuments zu bewirken und dabei das Wärmeleitelement dennoch einstückig auszuführen und den o.g. Verbrennungsschutz zu ermöglichen. Das Übertragen der Wärme an verschiedenen diskreten Stellen anstelle einer über einen gesamten zu beheizenden Flächenabschnitt eines Dokuments gleichmäßigen Wärmeübertragung erleichtert es zudem, unerwünschte lokale Überhitzungen zu vermeiden, da in den Zwischenräumen zwischen den Vorsprüngen überschüssige Hitze entweichen kann oder jedenfalls eine geringere Erwärmung stattfinden kann.

[0027] Bei einigen Ausführungsformen weist zumindest einer der Vorsprünge eine Zylinderform auf. Das kann insbesondere auch für sämtliche anderen Vorsprünge des Wärmeleitelements gleichermaßen gelten. Diese Geometrie fördert einen möglichst isotropen Wärmeeintrag an den Orten der Wärmeübertragung, was auch zu einem Schutz vor lokalen Überhitzungen oder mechanischen Einwirkungen, die zu einer Beschädigung des Dokuments beitragen könnten, wie dies etwa bei Vorsprüngen mit eckigem Querschnitt leichter der Fall sein könnte, beiträgt.

[0028] Bei einigen Ausführungsformen ist der Werkstückträger mittels einer Federung so federnd gelagert, dass er sich bei einer Beaufschlagung der Auflagefläche mit einer dazu zumindest anteilig orthogonal zu der Auflagefläche gerichteten Anpresskraft entlang eines Federwegs unter gleichzeitiger Bewirkung einer durch die Federung bewirkten Gegenkraft bewegen kann, die dieser Bewegung entgegenwirkt. So kann eine Fixierung des Dokuments mittels der Anpresskraft bewirkt werden und zudem aufgrund der Federung auch eine mechanische Beeinträchtigung des Dokuments durch die Anpresskraft effektiv vermieden werden. Der Werkstückträger kann hier insbesondere in Form einer Andruckplatte ausgebildet sein, also einer Platte, die mittels der Federkraft der Federung auf das Dokument eine der Anpresskraft entgegenwirkende Andruckkraft (die o.g. Gegenkraft) ausüben kann, so dass eine das Dokument (oder einen im Weiteren beschriebenen Adapter) fixierende Klemmwirkung auf das Dokument (bzw. den Adapter) ausgeübt wird.

[0029] Dabei ist bei einigen dieser Ausführungsformen der Federweg so begrenzt, dass der Werkstückträger, wenn er entlang des gesamten Federwegs bewegt wird, an keinem Punkt dieser Bewegung mit der Heizeinrichtung oder dem Wärmeleitelement unmittelbar oder mittelbar über zumindest ein anderes Bauteil in mechanischen Kontakt kommt. So können eine unerwünschte Erhitzung des Werkstückträgers sowie damit einhergehende Verbrennungsgefahren für einen Benutzer der Vorrichtung oder unerwünschte Temperatureinwirkungen auf das Dokument, insbesondere in nicht zur Erhitzung im Rahmen der Dokumentenbearbeitung vorgesehenen Bereichen des Dokuments, vermieden werden.

[0030] Die Begrenzung des Federwegs kann bei einigen Ausführungsformen insbesondere mittels eines mechanischen Anschlags für die Bewegung des Werkstückträgers entlang des Federwegs ausgebildet sein. Dies stellt eine besonders einfache und zuverlässige Möglichkeit zur Implementierung einer Federwegbegrenzung dar.

[0031] Bei einigen Ausführungsformen kann die Federung zumindest ein Federelement aufweisen, das elastischen Schaumstoff enthält oder daraus besteht. Insbesondere kann zumindest ein Federelement als Schaumstoffmatte ausgebildet sein oder eine solche aufweisen. Dies stellt eine besonders kostengünstige, zuverlässige und robuste, sowie langlebige Möglichkeit zur Ausbildung der Federung dar.

[0032] Bei einigen Ausführungsformen weist die Dokumententrägervorrichtung des Weiteren einen Deckel auf, der zwischen einer geöffneten und einer geschlossenen Stellung beweglich angeordnet ist. In der geöffneten Stellung gibt er die Auflagefläche zum Be- und Entladen eines Dokuments frei und in der geschlossenen Stellung wirkt er als Klemmmechanismus zur Fixierung eines auf der Auflagefläche aufgenommenen Dokuments. Insbesondere kann der Deckel auch so ausgestaltet sein, dass er in der geschlossenen Stellung die vorgenannte Anpresskraft auf ein auf der Auflagefläche aufgenommenes Dokument ausüben kann. Um eine Bearbeitung eines auf der Auflagefläche aufgenommenen Dokuments zu ermöglichen, kann der Deckel eine oder mehrere Öffnungen aufweisen, durch die hindurch die Bearbeitung des Dokuments erfolgen kann, beispielsweise in Form einer Bedruckung, einer Laserbehandlung oder einer Datenübertragung auf einen in dem Dokument vorhandenen Chip mit Datenempfangseinrichtung und Datenspeicher.

[0033] Bei einigen Ausführungsformen ist der Aktuator konfiguriert, auf Basis eines magnetischen Wirkprinzips die Relativbewegung zwischen dem Wärmeleitelement und dem Werkstückträger zu bewirken. Auf diese Weise ist ein besonders schneller und energiesparender Wechsel zwischen dem ersten und dem zweiten Betriebsmodus der Dokumententrägervorrichtung möglich. Auch kann ein solcher magnetischer Aktuator besonders raumsparend implementiert werden.

[0034] Bei einigen Ausführungsformen weist die Dokumententrägervorrichtung des Weiteren eine Sensoreinrichtung auf, die konfiguriert ist, eine Temperatur des Werkstückträgers oder eines darauf gelagerten Dokuments oder eine andere technische Größe, die mit dieser Temperatur in einem Abhängigkeitsverhältnis steht, sensorisch zu erfassen. Dabei ist die Dokumententrägervorrichtung konfiguriert, die Heizeinrichtung in Abhängigkeit von der mittels der Sensoreinrichtung erfassten Temperatur oder anderen technischen Größe zu steuern. Dies kann insbesondere im Sinne einer Temperatursteuerung oder Regelung im Hinblick auf eine Zieltemperatur oder die Vermeidung von Überhitzungen oder von zur gewünschten Dokumentenbearbeitung nicht ausreichend hohen Temperaturen genutzt werden. Besonders vorteilhaft ist es dabei, dass die Sensoreinrichtung, die einen oder mehrere einzelnen Sensoren aufweisen kann, selbst Teil der Dokumententrägervorrichtung ist und somit mit dieser und insbesondere einem ggf. darin aufgenommenen Dokument gemeinsam bewegt, insbesondere in einem mit einer solchen Dokumententrägervorrichtung ausgestatteten Dokumentenbearbeitungssystem verfahren werden kann. Somit ist unabhängig von einer solcher Bewegung eine durchgängige Überwachung der Temperatur bzw. der damit in Abhängigkeit stehenden Größe(n) ermöglicht, insbesondere auch bei einer festen relativen räumlichen Lage zwischen der Sensoreinrichtung und dem Dokument bzw. dem Werkstückträger als Ganzes, was eine besonders zuverlässige Messung fördert.

[0035] Die Sensoreinrichtung kann insbesondere konfiguriert sein, eine Oberflächentemperatur des Werkstückträgers oder eines darauf gelagerten Dokuments zu messen, beispielsweise mittels Erfassung von Infrarotstrahlung. Der Begriff "Steuern" im Sinne der Erfindung kann sowohl ein Steuern (ohne Regelschleife) und/oder ein Regeln (mit Regelschleife) im Sinne der Steuerungs- und Regelungstechnik umfassen.

[0036] Bei einigen Ausführungsformen ist die Dokumententrägervorrichtung konfiguriert, bei ihrem Betrieb die Heizeinrichtung sowohl während sie sich im ersten Betriebsmodus befindet als auch während sie sich im zweiten Betriebsmodus befindet zur Erzeugung von Wärme zu betreiben. Die Heizeinrichtung kann somit durchgängig betrieben werden, ohne dass zwischen verschiedenen Bearbeitungsvorgängen oder für nacheinander zu bearbeitenden Dokumenten jeweils eine Abkühlungsphase gefolgt von einer Aufheizphase für die Heizeinrichtung vorgesehen werden muss. Dies ist insbesondere durch den vorgenannten konstruktiven Verbrennungsschutz ermöglicht und erlaubt einen besonders energieeffizienten Betrieb und einen gesteigerten Dokumentendurchsatz, da die andernfalls für das Abkühlen bzw. Aufheizen beim Bearbeitungsprozesswechsel und/ oder Dokumentenwechsel benötigten Zeitspannen eingespart werden können.

[0037] Bei einigen Ausführungsformen weist die Dokumententrägervorrichtung des Weiteren zumindest einen Adapter auf, der konfiguriert ist, auf der Auflagefläche des Werkstückträgers aufgenommen und dort mittels einer Fixiereinrichtung auf lösbare Weise lösbar fixiert zu werden, um zumindest ein lateral auf eine bestimmte Form und Größe unterhalb der Größe der Auflagefläche begrenztes Aufnahmefach für ein zu bearbeitendes Dokument zu definieren. Dabei ist die Lage des jeweiligen Aufnahmefachs durch den Adapter so definiert, dass zumindest eine der Aussparungen im Werkstückträger im Bereich des Aufnahmefachs liegt. So kann ein in dem Aufnahmefach aufgenommenes Dokument durch die Heizeinrichtung über das Wärmeleitelement im ersten Betriebsmodus erwärmt werden. Der Adapter kann insbesondere so mit der Dokumententrägervorrichtung verbunden sein, dass er bei Bedarf manuell oder automatisch auf die Auflagefläche bewegt, insbesondere geklappt oder geschwenkt oder geschoben, werden kann. Alternativ kann er auch ein von dem Werkstückträger lösbares Bauteil sein, dass als Zubehör für die Dokumententrägervorrichtung verfügbar ist, um bei Bedarf, insbesondere manuell oder automatisch, auf die Auflagefläche aufgebracht zu werden.

[0038] Insbesondere kann die äußere Kontur des Adapters so gestaltet sein, dass sie mit zumindest einer die Auflagefläche begrenzenden Wand- oder Rahmenfläche des Werkstückträgers, etwa im Sinne einer Verzahnung oder Rastung, zusammenwirken kann, um den Adapter auf der Auflagefläche auszurichten oder bezüglich einer oder mehreren Richtungen zu fixieren. Mit Hilfe eines oder mehrerer verschiedener solcher Adapter kann die Dokumententrägervorrichtung auf einfache und zuverlässige Weise je nach Größe des aufzunehmenden Dokuments speziell zu dessen Aufnahme konfiguriert werden, so dass verschiedene Dokumententypen, insbesondere Dokumentengrößen, dieselbe Dokumententrägervorrichtung verwenden können. Beispielsweise kann die Auflagefläche als Ganzes zur Aufnahme eines Reisepasses, z.B. im ID-3 Format, ausgelegt sein, während ein solcher Adapter ein kleineres, speziell für Karten, wie etwa Kreditkarten oder Bankkarten, vorgesehenes Aufnahmefach, z.B. im ID-1 Format, definieren kann. Somit wird eine hinsichtlich des Dokumententyps bzw. der Dokumentengröße flexible Verwendung der Dokumententrägervorrichtung ermöglicht.

[0039] Bei einigen dieser Ausführungsformen weist zumindest einer der Adapter eine Platte mit zumindest einer darin ausgebildeten Aussparung zur Definition eines jeweiligen Aufnahmefachs auf. Die Aussparung kann insbesondere, zumindest im Wesentlichen, eine Rechteckform (optional mit abgerundeten Ecken) aufweisen und an die Größe von zu bearbeitenden Dokumenten angepasst sein. Insbesondere können Größe und Form des Aufnahmefachs einer standardisierten Dokumentgröße, insbesondere einem der insbesondere in der Norm ISO/IEC 7810 spezifizierten Dokumentenformate wie etwa dem ID-1-Format für Karten oder dem ID-3-Format für Reisepässe, entsprechen. Durch die so erreichte Passung kann das Dokument insbesondere gegen unerwünschte translatorische oder rotatorische Bewegungen auf der Auflagefläche gesichert werden und so insbesondere auch die Qualität einer Dokumentenbearbeitung eines in dem Aufnahmefach aufgenommenen Dokuments verbessert bzw. gesichert werden.

[0040] Bei einigen Ausführungsformen weist zumindest einer der Adapter einen Klemmmechanismus zum lösbaren Fixieren eines Dokuments in dem bzw. einem durch den Adapter definierten Aufnahmefach auf. So kann, insbesondere zusätzlich zur o.g. Passung, eine Sicherung des Dokuments gegen unerwünschte Bewegungen relativ zur Auflagefläche und somit gegen Qualitätseinbußen bei einer Bearbeitung des Dokuments erreicht werden.

[0041] Bei einigen Ausführungsformen weist die Dokumententrägervorrichtung zumindest einen ersten und einen zweiten der Adapter auf, die sich voneinander so unterscheiden, dass der erste Adapter ein erstes Aufnahmefach zur Aufnahme eines das erste Aufnahmefach, zumindest im Wesentlichen, lateral ausfüllenden Dokuments in einer ersten Orientierung und der zweite Adapter ein zweites Aufnahmefach zur Aufnahme eines das zweite Aufnahmefach, zumindest im Wesentlichen, lateral ausfüllenden Dokuments in einer zweiten, von der ersten Orientierung verschiedenen Orientierung, jeweils relativ zum Werkstückträger, definiert. Dabei ist die Lage des jeweiligen Aufnahmefachs durch den jeweiligen Adapter so definiert, dass zumindest eine der Aussparungen im Werkstückträger im Bereich des jeweiligen Aufnahmefachs liegt. So kann ein in dem Aufnahmefach aufgenommenes Dokument durch die Heizeinrichtung über das Wärmeleitelement im ersten Betriebsmodus erwärmt werden. "Lateral" bedeutet hier insbesondere "in einer parallel zur Auflagefläche (bzw. einem ebenen Abschnitt davon) verlaufenden Ebene". Die Dicke des Dokuments erstreckt sich dagegen bei dieser Betrachtung orthogonal zu den lateralen Dimensionen (Länge, Breite) des Aufnahmefachs bzw. Dokuments.

[0042] Bei einigen Ausführungsformen kann zumindest einer der Adapter alternativ in einer ersten Orientierung oder in einer zweiten Orientierung auf der Auflagefläche auf lösbare Weise fixiert werden, so dass das Aufnahmefach je nach Orientierung des Adapters eine entsprechende, je nach Orientierung des Adapters unterschiedliche Orientierung aufweist. So kann mit Hilfe eines einzigen Adapters die Möglichkeit zur Aufnahme eines Dokuments in den zwei verschiedenen Orientierungen ermöglicht werden. Das kann insbesondere dann vorteilhaft genutzt werden, wenn das Dokument (i) an zwei verschiedenen Stellen oder (ii) an gleicher Stelle aber bei unterschiedlichen Dokumentenorientierungen unter Wärmeeinwirkung bearbeitet werden soll oder (iii) durch eine solche Bearbeitung Merkmale, insbesondere Sicherheitsmerkmale, auf dem Dokument ausgebildet werden sollen, die von der Bearbeitungsrichtung abhängen, wie beispielsweise CLI-(changeable laser image) oder MLI-(multiple laser image) Bilder.

[0043] Bei einigen Ausführungsformen weist der Werkstückträger eine Schicht zur Abschirmung der Auflagefläche gegenüber Magnetfeldern auf. Die Schicht kann insbesondere eine ferrimagnetische Oxidkeramik (Ferrit) enthalten und insbesondere vollständig daraus ausgebildet sein. So lässt sich eine Abschirmung des zur Aufnahme des Dokuments vorgesehenen Raumbereichs gegenüber unerwünschten und insbesondere bereits auf dem Dokument elektrisch oder magnetisch gespeicherte Daten potentiell störenden elektromagnetischen Wellen erreichen.

[0044] Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft ein Dokumentenbearbeitungssystem, das eine Dokumententrägervorrichtung nach dem ersten Aspekt der Erfindung aufweist. Dabei ist die Dokumententrägervorrichtung innerhalb des Dokumentenbearbeitungssystems verfahrbar zwischen: (i) einer Dokumentenbeladeposition, an der die Auflagefläche des Dokumententrägers zur Aufnahme eines Dokuments zugänglich ist; (ii) zumindest einer Dokumentenbearbeitungsposition, an der jeweils eine Bearbeitung eines währenddessen durch die Dokumententrägervorrichtung auf der Auflagefläche getragenen Dokuments mittels zumindest einer der jeweiligen Dokumentenbearbeitungsposition zugeordneten Dokumentenbearbeitungseinrichtung erfolgen kann; und (iii) einer Dokumentenentladeposition, an der die Auflagefläche des Dokumententrägers zur Entladung eines Dokuments davon zugänglich ist. Die Dokumentenentladeposition kann bei einigen Varianten insbesondere mit der Dokumentenbeladeposition zusammenfallen.

[0045] Unter einer "Bearbeitungseinrichtung" im Sinne der Erfindung ist insbesondere ein Subsystem des Dokumentenbearbeitungssystems zu verstehen, das dazu eingerichtet ist, ein Dokument zu bearbeiten, insbesondere mit Informationen zu versehen. Dazu kann die Bearbeitungseinrichtung insbesondere eine Druckeinrichtung, beispielsweise einen Tintenstrahldrucker oder einen Drop-on-Demand Drucker (DoD-Drucker), einen Markierungslaser oder einen Programmierkopf zum Schreiben von als Daten vorliegenden Informationen auf einen in dem Dokument vorhandenen Datenspeicher aufweisen. Auch kann die Bearbeitungseinrichtung multifunktional sein und zu diesem Zwecke mehrere verschiedenen Dokumentenbearbeitungsfunktionalitäten aufweisen, wie beispielsweise Tintenstrahldrucken, Laserbehandlung und Datenübertragung. Im Falle des Bedruckens können die Informationen mit einer oder mehreren Tinten, zu denen insbesondere eine für einen Monochromen Druck vorgesehene Tinte (z. B. für Graustufen- oder Schwarzdruck bzw. Abstufungen davon), eine oder mehrere Farbtinten, eine oder mehrere UVfluoreszierende, und/oder eine oder mehrere IR-sensitive Tinten gehören können, auf das Dokument aufgebracht werden. Darüber hinaus ist es möglich, dass die Bearbeitungseinrichtung eine Kombination aus zumindest einer Druckeinrichtung zum Aufbringen von mindestens einer Tinte sowie mindestens eine der jeweiligen Druckeinrichtung nachgeordnete zusätzliche Nachbehandlungseinrichtung für die jeweilige Tinte, insbesondere eine Lichtquelle zum Trocknen der monochromen, mehrfarbigen und IR-Sensitiven Tinten und/ oder eine Quelle für ultraviolettes (UV) Licht zum Aushärten UVfluoreszierender Tinten aufweist.

[0046] Auch die vorgenannte Heizeinrichtung der Dokumententrägervorrichtung selbst kann insbesondere zum Teil- oder Austrocknen von aufgebrachter Tinte genutzt werden. Zudem kann die Bearbeitungseinrichtung zusätzlich oder alternativ dazu eingerichtet sein, eine transparente Tinte oder Beschichtung, insbesondere mittels einer weiteren dafür geeigneten Druckeinrichtung, aufzubringen (z.B. "Liquid Coating"). Auch können optional in der Vorrichtung zum Bearbeiten von Dokumenten mehrere Bearbeitungseinrichtungen vorgesehen sein, insbesondere so, dass sie die Dokumente seriell oder parallel verarbeiten. Verschiedene Bearbeitungseinrichtungen können in einigen Varianten dazu auch unterschiedliche Verfahrensschritte ausführen, wie etwa Bedrucken oder Lasern einerseits und Schreiben von elektronischen Daten in einen Speicher des Dokuments andererseits.

[0047] Bei einigen Ausführungsformen des Dokumentenbearbeitungssystem weist dieses des Weiteren eine Inspektionseinrichtung, insbesondere eine kamerabasierte Inspektionseinrichtung, auf, die konfiguriert ist, eine Lage, ein Format, einen Dokumententyp oder ein Layout eines auf der Auflagefläche des Werkstückträgers aufgenommenen Dokuments sensorisch zu erfassen. Das Dokumentenbearbeitungssystem ist dann zudem konfiguriert, zumindest eine der Dokumentenbearbeitungseinrichtungen in Abhängigkeit von der erfassten Lage, dem erfassten Format, dem erfassten Dokumententyp bzw. dem erfassten Layout des Dokuments zu steuern, um entsprechend zugeordnete spezifische Bearbeitung des Dokuments zu veranlassen.

[0048] Die genannte sensorische Erfassung eines Layouts des Dokuments kann insbesondere derart genutzt werden, dass während etwaiger vorgelagerter Bearbeitungsprozesse oder bereits bei der Herstellung des Dokumentes darauf bereits ein initiales Grundlayout aufgebracht wird, das insbesondere mit gewissen Elementen wie bestimmten Mustern (z. B. Wappen), Farben, Linien, Rändern, feste Bezeichnungen oder Buchstaben (z. B. Wohnort, Unterschrift, BRD, US) usw. enthält, und das in jedem Dokument einer Serie von zu bearbeitenden Dokumenten, und zwar unabhängig von einer etwaigen nachfolgenden individuellen Personalisierung (etwa bzgl. eines bestimmten Dokumenteninhabers), enthalten ist. Dieses Grundlayout kann insbesondere spezifisch für den jeweiligen Dokumententyp (Pass oder Karte) bzw. Einsatzgebiet (z. B. Land) oder Art der Benutzung (z. B. Führerschein, Polizeiausweis usw.) ausgebildet und als Vorlage im Dokumentenbearbeitungssystem abgespeichert sein. Dieses Grundlayout kann dann das Dokument insbesondere in verschiedene Layoutbereiche unterteilen (siehe Fig. 3).

[0049] Das Dokumentenbearbeitungssystem kann insbesondere konfiguriert sein, vor der Dokumentenbearbeitung (Personalisierung), automatisch über das Format die Größe bzw. die Abmessungen des Dokumentes und anhand dessen auch seinen Dokumententyp zu erkennen. Auch kann automatisch erkannt werden, um welches Layout im zu bearbeitenden Dokument und um welche Layoutbereiche es sich handelt, in denen dann die eigentlichen Informationen (z. B. Personalisierung), z.B. mittels Laser oder Drucker, aufgebracht werden. Auch die Ausrichtung dieser Layoutbereiche durch die Lage des Dokuments wird erkannt (z. B. Dokument weist eine Fehlorientierung, z.B. eine leichte Verdrehung, bezüglich der Dokumententrägervorrichtung oder ggf. einem Aufnahmefach eines Adapters) auf. Das Dokumentenbearbeitungssystem kann dann insbesondere auch konfiguriert sein, beruhend auf der erkannten Ausrichtung mittels einer, insbesondere softwarebasierten, Kalibrierung eine Layoutanpassung vorzunehmen. Dies kann beispielsweise im Falle mittels einer eine erkannte Verdrehung kompensierenden Gegendrehung (Korrektur) des Bearbeitungslayouts, erfolgen, um auf Basis dieser Korrektur das Dokument fehlerfrei bearbeiten zu können.

[0050] Das Dokumentenbearbeitungssystem kann insbesondere des Weiteren konfiguriert sein, nach der Bearbeitung eines Dokuments, z.B. kurz vor dessen Ausgabe, eine Qualitätsinspektion dahingehend auszuführen, ob die im Rahmen der Bearbeitung auf oder in das Dokumente gebrachten Informationen an sich korrekt sind (z.B. mittels Vergleich mit Referenzinformationen) oder auf korrekte Weise auf- bzw. eingebracht wurden, insbesondere im richtigen Layoutbereich liegen, korrekt bzgl. des Layouts angeordnet und ausgerichtet sind und ob irgendwelche Mängel durch die Bearbeitung aufgetreten sind. Es kann dann ein entsprechendes Signal oder Mitteilung ausgegeben werden, das kennzeichnend dafür ist, welcher Fehler bei der Qualitätsinspektion erkannt wurde.

[0051] Bei einigen Ausführungsformen weist das Dokumentenbearbeitungssystem (200) des Weiteren eine Sensoreinrichtung auf, die konfiguriert ist, eine Temperatur des Werkstückträgers oder eines darauf gelagerten Dokuments oder eine andere technische Größe, die mit dieser Temperatur in einem Abhängigkeitsverhältnis steht, sensorisch zu erfassen. Zudem ist das Dokumentenbearbeitungssystem konfiguriert, die Heizeinrichtung oder eine andere Funktionseinheit des Dokumentenbearbeitungssystems oder einen dadurch ausführbaren Prozessablauf zur Bearbeitung des Dokuments in Abhängigkeit von der mittels der Sensoreinrichtung erfassten Temperatur oder anderen technischen Größe zu steuern. Dies kann insbesondere zur Qualitätssicherung bzw. Überwachung für die Dokumentenbearbeitung, zur Erkennung von etwaigen Fehlfunktionen des Dokumentenbearbeitungssystems oder zur Erkennung von temperaturabhängig auftretenden oder identifizierbaren Materialfehlern oder Fertigungsfehlern im bzw. am Dokument verwendet werden.

[0052] Bei einigen dieser Ausführungsformen ist das Dokumentenbearbeitungssystem insbesondere konfiguriert, einen durch das Dokumentenbearbeitungssystem ausführbaren Prozessablauf zur Bearbeitung des Dokuments in Abhängigkeit von der mittels der Sensoreinrichtung erfassten Temperatur oder anderen technischen Größe so zu steuern, dass der Prozessablauf unterbrochen oder abgebrochen wird, wenn gemäß der von der Sensoreinrichtung durchgeführten Erfassung der Temperatur bzw. der damit in einem Abhängigkeitsverhältnis stehenden Größe eine vorbestimmte Solltemperatur des zu bearbeitenden Dokuments innerhalb eines vorbestimmten Zeitintervalls nicht erreicht oder überschritten wird. So kann potentiellen Qualitätsmängeln oder anderen der o.g. Probleme effektiv begegnet werden und zudem unnötige Prozessierungszeit für Ausschussdokumente eingespart werden.

[0053] Bei einigen Ausführungsformen ist zumindest eine Dokumentenbearbeitungseinrichtung konfigurierbar, eine zu bearbeitende Oberfläche eines Dokuments wahlweise aus verschiedenen Bearbeitungsrichtungen zu bearbeiten. Insbesondere kann die Dokumentenbearbeitungseinrichtung konfigurierbar, insbesondere variabel orientierbar, sein, wahlweise CLI- (changeable laser image) oder MLI-(multiple laser image) Bilder auf oder in einer Oberfläche eines zu bearbeitenden Dokuments zu erzeugen. Dies ermöglicht eine besonders effiziente Dokumentenbearbeitung, bei der das Dokument trotz wahlweiser oder kumulativer Bearbeitung aus verschieden Bearbeitungsrichtungen seine Lage, insbesondere Orientierung, bezüglich der Dokumententrägervorrichtung während seiner Bearbeitung beibehalten kann. Bei einigen Systemvarianten kann es lediglich erforderlich sein, um sowohl Vorder- und Rückseite des Dokuments zu bearbeiten, das Dokument noch entsprechend nach der Bearbeitung der Vorderseite auf die Rückseite umzudrehen bzw. umgekehrt.
Die in Bezug auf den ersten Aspekt der Erfindung erläuterten Merkmale und Vorteile gelten entsprechend auch für den zweiten Aspekt der Erfindung.

[0054] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung im Zusammenhang mit den Figuren.

[0055] Dabei zeigt:

Fig. 1 schematisch perspektivische Ansichten einer Dokumententrägervorrichtung gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung (a) mit geöffnetem Klappdeckel und (b) mit geschlossenem Klappdeckel;

Fig. 2 schematisch eine Aufsicht auf die Dokumententrägervorrichtung aus Fig. 1 mit geschlossenem Klappdeckel und (a) darunterliegendem (Karten-)Adapter und (b) ohne Kartenadapter, aber mit zwei eingezeichneten beispielhaften Lagen des Aufnahmefachs eines Kartenadapters;

Fig. 3 schematisch eine Aufsicht auf die Dokumententrägervorrichtung aus Fig. 1 mit geschlossenem Klappdeckel und darunterliegendem in der Dokumententrägervorrichtung aufgenommenen Reisepassdokument;

Fig. 4 schematisch eine seitliche Querschnittansicht in der in Fig. 2(a) gezeigten Querschnittsebene A-A der Dokumententrägervorrichtung aus Fig. 1 in einem ersten Betriebsmodus zur Dokumentenerwärmung und (b) einem zweiten Betriebsmodus mit einer in Sicherheitsstellung verbrachter Heizeinrichtung; und

Fig. 5 schematisch eine seitliche Querschnittansicht eines Dokumentenbearbeitungssystems mit einer Dokumententrägervorrichtung, gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung.



[0056] In den Figuren werden durchgängig dieselben Bezugszeichen für dieselben oder einander entsprechenden Elemente der Erfindung verwendet.

[0057] Die in Fig. 1 dargestellte beispielhafte Ausführungsform einer Dokumententrägervorrichtung 100 weist einen Werkstückträger 105 mit einer in mehrere Abschnitte bzw. Teilflächen 105a und 105b aufgeteilten Auflagefläche zur Aufnahme eines zu bearbeitenden Dokuments D (vgl. Fig. 4) auf. Die beiden Abschnitte 105a und 105b sind durch einen Zwischenspalt 105c separiert. Dies dient insbesondere dazu, buchartige Dokumente, wie beispielsweise Reisepässe gut bearbeiten zu können, da hier der Buchrücken in dem Zwischenspalt 105c Platz finden kann, während gegenüberliegende Seiten des Reisepasses durch die beiden Abschnitte 105a bzw. 105b der Auflagefläche getragen werden. Es sind jedoch auch Ausführungsformen möglich, bei denen der Werkstückträger 105 bzw. dessen Auflagefläche durchgängig gestaltet sind und somit ein Zwischenspalt 105c entfällt.

[0058] Im Bereich der Auflagefläche, im vorliegenden Beispiel im Bereich der Teilfläche 105a, befinden sich in einer rasterartigen Anordnung eine Mehrzahl von Aussparungen 110, die insbesondere jeweils einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen können. Sie dienen als Durchtrittsöffnungen für ein mit einer Heizeinrichtung 130 (vgl. Fig. 4) verbundenes Wärmeleitelement 115, das beweglich unterhalb des Werkstückträgers 105 angeordnet ist und mittels eines Aktuators so bewegt werden kann, dass es zumindest abschnittsweise in die Aussparungen 110 eingreifen kann, um von der Heizeinrichtung 130 erzeugte Wärme an ein auf der Auflagefläche 105a gelagertes Dokument (in Fig. 1 nicht dargestellt) abgeben zu können. Eine derartige Erwärmung eines auf der Auflagefläche 105a, 105b gelagerten zu bearbeitenden Dokuments kann insbesondere zur Trocknung oder Fixierung von zuvor aufgebrachter Tinte vorgesehen sein.

[0059] Die Dokumententrägervorrichtung 100 weist zudem einen Deckel 120 auf, der hier als um ein Scharnier 120a schwenkbarer Klappdeckel ausgebildet ist. Er ist in Fig. 1 (a) im geöffneten Zustand und in Fig. 1 (b) im geschlossenen Zustand dargestellt. Der Klappdeckel 120 weist eine vorzugsweise großflächige Öffnung 120b auf, durch die hindurch im geschlossenen Zustand des Klappdeckels eine Bearbeitung, beispielsweise eine Bedruckung, eines auf der Auflagefläche 105a, 105b gelagerten Dokuments D möglich ist.

[0060] Die Dokumententrägervorrichtung 100 ist insbesondere als Subsystem eines Dokumentenbearbeitungssystems einsetzbar, wie beispielsweise des im Weiteren unter Bezugnahme auf Fig. 5 erläuterten Dokumentenbearbeitungssystem.

[0061] Fig. 2 (a) zeigt eine Aufsicht auf die Dokumententrägervorrichtung 100 von oben mit geschlossenem Klappdeckel 120, wobei sich auf der Auflagefläche der Dokumententrägervorrichtung 100 ein zugehöriger Adapter 125, insbesondere ein Kartenadapter, mit einem dadurch definierten Aufnahmefach 125a für ein kartenförmiges Dokument D, wie etwa einen kartenförmigen Personalausweis oder eine Debit- oder Kreditkarte, befindet. Das Aufnahmefach 125a kann insbesondere dem vorgenannten normierten ID-1 Format entsprechen. Der Adapter 125 kann insbesondere im Wesentlichen plattenförmig ausgebildet sein und beispielsweise aus Kunststoff bestehen. In dem Aufnahmefach 125a kann insbesondere ein Bereich 125b definiert sein, der zur Herstellung oder Bearbeitung eines Bilds auf dem kartenförmigen Dokument D vorgesehen ist. Dieser Bildbereich 125b kann insbesondere mit dem durch die Aussparungen 110 definierten Heizbereich der Dokumententrägervorrichtung 100 überlappen, insbesondere deckungsgleich sein, sodass der Bildbereich 125b mittels der Heizeinrichtung 130 und dem daran gekoppelten Wärmeleitelement 115 beheizt werden kann. Der Adapter 125 weist im vorliegenden Beispiel zudem eine Klemmeinrichtung 125c auf, mittels derer eine in dem Aufnahmefach aufgenommene Karte D mechanisch mittels Klemmung fixiert werden kann.

[0062] Fig. 2 (b) zeigt dieselbe Ansicht der Dokumententrägervorrichtung 100 nochmals, jedoch diesmal ohne eingelegten Kartenadapter 125. Zum Zwecke der Illustration verschiedener Ausführungsformen des Adapters sind jedoch zwei besonders bevorzugte mögliche Lagen 125a (entsprechend Fig. 2 (a)) und 125d des Aufnahmefaches des Kartenadapters mit ihren zugehörigen Bildbereichen 125b bzw. 125e eingezeichnet. Anstelle dieser beiden beispielhaften Lagen sind auch andere Lagen denkbar, wobei das Aufnahmefach 125a bzw. 125d, insbesondere dessen jeweilige Bildbereiche 125b bzw. 125e, soweit definiert, jeweils mit der Anordnung der Aussparungen 110 zumindest abschnittsweise überlappen müssen, um die gewünschte Wärmezufuhr von der Heizeinrichtung 130 zu ermöglichen.

[0063] In Fig. 3 ist eine weitere Aufsicht auf die Dokumententrägervorrichtung 100 von oben mit geschlossenem Klappdeckel 120 dargestellt, wobei auf dem Werkstückträger ein zu bearbeitendes, aufgeschlagenes buchartiges Passdokument D, welches insbesondere das vorgenannte normierte ID-3-Format aufweisen kann, aufgenommen ist. Auf dem Dokument sind einige verschiedene Layoutbereiche L1 bis L4 gekennzeichnet, die jeweils im Rahmen einer Bearbeitung des Dokuments D eine zugeordnete Bearbeitung erfahren sollen.

[0064] Die Layoutbereiche L1, L2 und L3 liegen dabei auf einer linken Passseite, insbesondere der sogenannten Seite 2, während der Layoutbereich L4 auf einer rechten Passseite, insbesondere der sogenannten Seite 3, liegt. Während die Seite 2 typischerweise aus Kunststoff oder einem Kunststoffschichten enthaltenden Laminat gebildet ist, ist die Seite 3 oftmals aus einem Papierwerkstoff gefertigt. Der Layoutbereich L1 kann insbesondere dazu vorgesehen sein, Seriennummern, Inhaberdaten, wie etwa Name und Vorname, oder andere besonders wichtige Informationen aufzunehmen. Der Layoutbereich L2, der insbesondere mit dem Heizbereich der Dokumententrägervorrichtung überlappen oder sogar mit diesem deckungsgleich sein kann, kann insbesondere zur Aufnahme eines Passfotos bzw. -bildes eines Passinhabers vorgesehen sein, und der Layoutbereich L3 kann das Kernstück der sogenannten Datenseite (Seite 2) bilden, in dem eine Reihe von meist inhaber- oder austellerspezifischen Daten aufgenommen ist, zu denen insbesondere Vorname, Familienname, Geburtsdatum, Ausstellungsort und Ausstellungsdatum des Dokumentes D gehören können. Der Layoutbereich L4 auf der Seite 3 ist zudem oftmals insbesondere zur Aufnahme einzelner biometrischer Angaben, wie der Körpergröße oder der Augenfarbe des Passinhabers oder auch seines Passbildes, vorgesehen.

[0065] Die Layoutbereiche für eine Karte im ID-3-Format entsprechen im Wesentlichen denen des Passdokuments D im ID-1 Format, sind aber kleiner bzw. auf die Größe der Karte angepasst. Im Falle der Vorderseite der in das Aufnahmefach des Adapters eingebrachten Karte, können die Layoutbereiche L2 und L3 insbesondere im Hinblick auf die mit den jeweiligen in diesen Layoutbereiche auf das Dokument aufzubringenden Informationen denjenigen des buchartigen Passdokuments D entsprechen. Im Falle der Rückseite der in das Aufnahmefach des Adapters eingebrachten Karte können dann die Layoutbereiche L1 und L4 ebenfalls denjenigen des buchartigen Passdokuments D entsprechen.

[0066] Vorzugsweise ist die Größe der Aufnahmefläche des Werkstückträgers 105 so festgelegt, dass sie einerseits ohne die Verwendung eines Adapters 125 bereits zur Aufnahme eines gängigen Dokumentenformats (z.B. ID-3) konfiguriert ist, während durch zusätzliche Verwendung eines Adapters 125 auch demgegenüber kleinere Dokumentenformate (z.B. ID-1) gut zur Bearbeitung aufgenommen und fixiert werden können. Wenn kein Adapter 125 zum Einsatz kommt, erfolgt die Fixierung des Dokuments D auf dem Werkstückträger 105 mittels einer durch den Deckel 120 im geschlossenen Zustand desselben ausgeübten Klemmwirkung auf das Dokument D. Bei Verwendung eines Adapters 125, kann die Fixierung des Dokuments stattdessen, wie bereits vorausgehend beschrieben, insbesondere durch einen Klemmmechanismus 125c des Adapters 125 selbst erfolgen, wobei dann vorteilhaft der Adapter 125 als Ganzes durch den geschlossenen Deckel 120 auf dem Werkstückträger 105 per Klemmwirkung und gegebenenfalls mechanische Ausrichtung durch eine oder mehrere die Auflagefläche begrenzende Wandflächen des Werkstückträgers 105 fixiert wird.

[0067] Fig. 4 zeigt die Dokumententrägervorrichtung 100 in der in Fig. 2(a) gezeigten und durch den Bildbereich 125b des Aufnahmefachs 125a laufenden Querschnittsebene A-A der Dokumententrägervorrichtung aus Fig. 1. Bei den Ansichten aus Fig. 4 ist der Klappdeckel 120 jeweils geschlossen und ein kartenförmiges Dokument D in dem Aufnahmefach 125a des Kartenadapters 125 zur Bearbeitung auf der Auflagefläche des Werkstückträgers 105 aufgenommen. Der Werkstückträger 105 ist federnd gelagert, sodass er im Zusammenwirken mit dem geschlossenen Klappdeckel 120 eine Klemmwirkung auf den Kartenadapter 125 ausüben kann. Die Federung ist hier beispielhaft mittels einer elastischen Schaumstoffmatte 140 ausgebildet.

[0068] Zur Begrenzung des Federwegs ist ein mechanischer Anschlag in Form einer Hülse 145 vorgesehen. Optional kann, wie dargestellt, eine Schicht 150 in oder auf dem Werkstückträger 105 vorgesehen sein, um den Aufnahmebereich für das Dokument D und gegebenenfalls den Kartenadapter 125 gegenüber potenziell störenden elektromagnetischen Wellen abzuschirmen. Solche störenden elektromagnetischen Wellen könnten insbesondere aus dem Inneren eines Personalisierungssystems, dessen Teil die Dokumententrägervorrichtung 100 bilden kann, stammen und insbesondere auf gegebenenfalls vorhandene magnetische Schicht des Dokuments D, insbesondere Datenspeicherschichten, wirken und somit darauf bereits gespeicherte Daten beschädigen oder gar löschen. Die Schicht 150 kann insbesondere eine ferrimagnetische Oxidkeramik (Ferrit) enthalten oder vollständig daraus ausgebildet sein.

[0069] Unterhalb des durch die Aussparungen 110 im Werkstückträger 105 gebildeten Bildbereichs 125b ist eine Heizeinrichtung 130 mit einem darauf montierten und als Platte mit zylindrischen Vorsprüngen 115a ausgebildeten Wärmeleitelement 115 vorgesehen. Die Vorsprünge 115a korrespondieren zu den Aussparungen 110 und sind so geformt und dimensioniert, dass sie in einem in Fig. 4 (a) illustrierten ersten Betriebsmodus der Dokumententrägervorrichtung 100 durch die Aussparungen 110 hindurch oder zumindest in diese hinein greifen, ohne sie zu berühren, um von der Heizeinrichtung 130 erzeugte Wärme in Richtung des im Aufnahmefach 125a aufgenommenen Dokuments D zu leiten (Betriebsstellung).

[0070] Die Heizeinrichtung 130 ist (optional) in einem zugehörigen Heizeinrichtungsträger 130a gelagert und mittels eines Aktuators senkrecht zu der Auflagefläche 105a, 105b verfahrbar, um zwischen dem ersten Betriebsmodus und einem in Fig. 4 (b) illustrierten zweiten Betriebsmodus zu wechseln, in dem die Heizeinrichtung und das Wärmeleitelement weiter von der Auflagefläche entfernt sind (Sicherheitsstellung) als im ersten Betriebsmodus. Der Aktuator ist hier als Hubmagnet mit einem beweglichen Teil 135a (Anker) und einem dazu korrespondierenden feststehenden Teil (Spule) 135b ausgebildet. Im zweiten Betriebsmodus bzw. der Sicherheitsstellung sind die durch die Heizeinrichtung 130 erhitzten Vorsprünge 115a der Wärmeleitplatte 115 somit in die oder sogar aus den Aussparungen 110 zurückgezogen und somit vor unbeabsichtigten Berührungen durch einen Benutzer geschützt (Verbrennungsschutz).

[0071] Während der erste Betriebsmodus somit zum Bearbeiten des Dokuments und dessen gleichzeitiger Wärmebehandlung dient, ist der zweite Betriebsmodus insbesondere ein Sicherheitsmodus, der vor allem beim Beladen und/oder Entladen der Dokumententrägervorrichtung 100 mit einem Dokument D (mit dazu dann zumindest temporär geöffnetem Klappdeckel 120) zum Einsatz kommen kann. Aufgrund des auf diese Weise ermöglichten Verbrennungsschutzes, kann die Heizeinrichtung 130 unabhängig davon, ob aktuell die Dokumententrägervorrichtung 100 sich im ersten oder in dem zweiten Betriebsmodus befindet, durchgängig beheizt werden, sodass insbesondere zeit- und energieaufwändige Aufheiz- und Abkühlvorgänge je einzelnem zu bearbeitenden Dokument D unterbleiben können und somit die Effizienz gesteigert werden kann.

[0072] In Fig. 5 ist schließlich noch eine beispielhafte Ausführungsform eines Dokumentenbearbeitungssystems 200 illustriert, in dem die vorgenannte Dokumententrägervorrichtung 100 als Subsystem verwendet werden kann. Bei dem Dokumentenbearbeitungssystem 200 ist die Dokumententrägervorrichtung 100 innerhalb des Dokumentenbearbeitungssystems 200 zwischen verschiedenen Stellungen bzw. Positionen verfahrbar. Die Dokumententrägervorrichtung 100 kann dazu insbesondere über eine Miniaturführung geführt sein und mittels Zahnriemen und einem Motor verfahrbar sein (nicht in Fig. 5 dargestellt).

[0073] Zu den genannten Stellungen gehören insbesondere eine Beladeposition 205 sowie eine Entladeposition 210 zum Beladen bzw. Entladen der Dokumententrägervorrichtung 100 mit einem zu bearbeitenden bzw. bereits bearbeiteten Dokument D. Im gezeigten Beispiel fallen diese beiden Positionen 205 und 210 zusammen. Es ist jedoch auch denkbar, die Beladeposition 205 an anderer Stelle als die Entladeposition 210 vorzusehen, beispielsweise so, dass die Dokumententrägervorrichtung 100 ohne Richtungswechsel zwischen diesen beiden Positionen 205 und 210 verfahren und dabei an einer oder mehreren auf diesem Weg liegenden Bearbeitungspositionen des Dokumentenbearbeitungssystems 200 bearbeitet werden kann.

[0074] An einer der Positionen (Inspektionsposition) kann insbesondere eine Inspektion der mit einem Dokument D beladenen Dokumententrägervorrichtung 100 erfolgen. Zweckmäßig kann das Dokumentenbearbeitungssystem 200 zu diesem Zweck einen Bildsensor bzw. eine Kamera 220 aufweisen, in dessen bzw. deren Sichtfeld 220a sich die Dokumententrägervorrichtung 100 und somit das dadurch aufgenommene Dokument befindet, wenn sie an der Inspektionsposition anhält oder diese durchläuft. Die visuelle Inspektion kann insbesondere dazu dienen, eine exakte Lage des Dokuments D in der Dokumententrägervorrichtung 100 zu bestimmen und die weiteren Verarbeitungsschritte basierend darauf, insbesondere im Sinne einer Ausrichtung der zugehörigen Dokumentenbearbeitung gemäß der bestimmten exakten Lage des Dokuments, vorzunehmen. So können möglicherweise aufgrund von Toleranzen auftretende Schwankungen der exakten Lage des Dokuments effektiv kompensiert und somit eine gleichbleibend hohe Bearbeitungsqualität erreicht werden. Auch eine Bestimmung des Dokumententyps oder eine Überprüfung im Hinblick darauf, ob das Dokument falsch eingelegt oder beschädigt ist, können im Rahmen der Inspektion erfolgen.

[0075] Zur Bearbeitung des Dokuments kann insbesondere eine Druckeinrichtung 225, beispielsweise eine Tintenstrahldruckeinrichtung, sowie eine Laserbearbeitungseinrichtung mit einem Laser 230 vorgesehen sein. Eine derartige Laserbearbeitung ist insbesondere zur Auf- bzw. Einbringung von Informationen auf Kunststoffmaterialien, wie beispielsweise der vorgenannten "Seite 2" eines Passdokuments oder Karten, anwendbar. Insbesondere ist es auch möglich, durch Kombination einer Bedruckung durch die Druckeinrichtung 225 mit einer Laserbehandlung ein kombiniertes Bild zusammenzusetzen. Beispielsweise kann dies im bekannten CMYK-Farbraum so erfolgen, dass die Farbkomponenten C, M und Y mittels Tintenstrahldrucks und die weitere Farbkomponente K ("Key", schwarz) mittels Laserbehandlung auf das Dokument D aufgebracht werden. Die Bedruckung ist bei dem in Fig. 5 illustrierten Dokumentenbearbeitungssystem 200 an der Position 225a und die Laserbehandlung an der Position 230a vorgesehen, die im Wirkbereich des Lasers 230 liegt.

[0076] Es ist insbesondere möglich, die Richtung, aus der der Laserstrahl auf die Oberfläche des zu bearbeitenden Dokuments D trifft, zu konfigurieren, sodass insbesondere wahlweise CLI- oder MLI-Bearbeitungen möglich sind. Stattdessen oder kumulativ ist es jedoch auch möglich, durch die Verwendung verschiedener Kartenadapter mit verschiedener Orientierung der jeweiligen Aufnahmefächer 125a bzw. 125d, wie in Fig. 2 (b) illustriert, solche verschiedenen Bearbeitungsrichtungen zu erreichen.

[0077] Zur Einbringung von Daten in eine Speichervorrichtung des zu bearbeitenden Dokuments D kann zudem eine Programmiereinrichtung vorgesehen sein, die insbesondere einen, beispielsweise magnetischen oder elektrischen, Programmierkopf 235 aufweisen kann, um an einer Datenübertragungsposition 235a Daten in das Dokument einzuspeichern. Insbesondere kann die Programmiereinrichtung als Schreib-/Lesevorrichtung zur kontaktlosen oder kontaktbehafteten Datenübertragung zu oder von einem im Dokument enthaltenen Chip ausgebildet sein, etwa als RFID- Schreib-/Lesevorrichtung.

[0078] Die Datenübertragung erfolgt idealerweise nach einer Dokumentenbearbeitung mittels Bedruckens und vor einer Dokumentenbearbeitung mittels Laser. So hat die Tinte nach dem Bedrucken etwas mehr Zeit zum Trocknen, bevor mit dem Lasern gestartet wird.

[0079] Das Dokumentenbearbeitungssystems 200 kann zudem noch eine Mensch-Maschine-Schnittstelle 215, insbesondere einen Touch-Screen, für seine Bedienung und zur Ausgabe von Informationen bezüglich aktueller Betriebszustände oder von Fehlermeldungen oder anderen für einen Benutzer des Dokumentenbearbeitungssystems 200 relevanten Informationen bezüglich des Dokumentenbearbeitungssystems 200 oder eines laufenden Dokumentenbearbeitungsprozesses aufweisen. Insbesondere kann dies so ausgestaltet sein, dass über die Mensch-Maschine-Schnittstelle 215 eine Auswahl von bestimmten Dokumentenbearbeitungsprozessen (Jobauswahl) oder Bearbeitungsaufträgen erfolgen kann, oder ein durch eine Kamera aufgenommenes Bild des Dokuments D an zumindest einem Zeitpunkt während seiner Verarbeitung durch das Dokumentenbearbeitungssystem 200 anzeigbar ist. Zudem kann die Mensch-Maschine-Schnittstelle 215 so konfigurierbar sein, dass damit ein Soll-Layout für das Dokument und seine Soll-Lage im Vergleich mit einem sensorisch erfassten Ist-Layout und einer Ist-Lage des Dokuments verglichen bzw. betrachtet werden können, insbesondere in Echtzeit.

[0080] Während vorausgehend wenigstens eine beispielhafte Ausführungsform beschrieben wurde, ist zu bemerken, dass eine große Anzahl von Variationen dazu existiert. Es ist dabei auch zu beachten, dass die beschriebenen beispielhaften Ausführungsformen nur nichtlimitierende Beispiele darstellen, und es nicht beabsichtigt ist, dadurch den Umfang, die Anwendbarkeit oder die Konfiguration der hier beschriebenen Vorrichtungen und Verfahren zu beschränken. Vielmehr wird die vorausgehende Beschreibung dem Fachmann eine Anleitung zur Implementierung mindestens einer beispielhaften Ausführungsform liefern, wobei sich versteht, dass verschiedene Änderungen in der Funktionsweise und der Anordnung der in einer beispielhaften Ausführungsform beschriebenen Elemente vorgenommen werden können, ohne dass dabei von dem in den angehängten Ansprüchen jeweils festgelegten Gegenstand sowie seinen rechtlichen Äquivalenten abgewichen wird.

BEZUGSZEICHENLISTE



[0081] 
100
Dokumententrägervorrichtung
105
Werkstückträger
105a,b
Teilflächen einer Auflagefläche des Werkstückträgers
105c
Zwischenspalt in Auflagefläche des Werkstückes
110
Aussparungen in Werkstückträger bzw. Auflagefläche
115
Wärmeleitelement
120
Deckel
120a
Klappscharnier
120b
Öffnung in Deckel 120
125
Adapter
125a, d
Aufnahmefach
125b, e
Bildbereich innerhalb des Aufnahmefachs
125c
Klemmmechanismus
130
Heizeinrichtung
130a
Heizeinrichtungsträger
135a
beweglicher Teil (Anker) des Aktuators (Hubmagnets)
135b
feststehender Teil (Spule) des Aktuators (Hubmagnets)
140
Federung, insbesondere Schaumstoffmatte
145
Anschlag, insbesondere Hülse
150
Ferritschicht
200
Dokumentenbearbeitungssystem
205
Beladeposition
210
Entladeposition (fällt in Fig. 5 mit Beladeposition zusammen)
215
Mensch-Maschinen-Schnittstelle, insbes. Touchscreen
220
Bildsensor
220a
Sichtbereich des Bildsensors
225
Druckeinrichtung
225a
Druckposition
230
Laser
230a
Wirkbereich des Lasers zur Dokumentenbearbeitung
235
Programmierkopf
235a
Datenübertragungsposition
D
Dokument
L1
Layoutbereich für Ausweisnummern auf zweiter Passseite (Kunststoff)
L2
Layoutbereich Passbild
L3
Layoutbereich Personalisierungsdaten auf zweiter Passseite (Kunststoff)
L4
Layoutbereich dritte Passseite (Papier)



Ansprüche

1. Dokumententrägervorrichtung (100) zum Tragen und Transportieren eines Dokuments (D) in einem Dokumentenbearbeitungssystem (200), wobei die Dokumententrägervorrichtung (100) aufweist:

einen Werkstückträger (105) mit einer Auflagefläche (105a,b) zur Aufnahme eines Dokuments;

eine Heizeinrichtung (130) mit einem Wärmeleitelement (115) zur Übertragung von durch die Heizeinrichtung (130) erzeugter Wärme; und

einen Aktuator (135a, 135b) zur Bewirkung einer Relativbewegung zwischen dem Wärmeleitelement (115) und dem Werkstückträger, um zwischen einem ersten Betriebsmodus und einem zweiten Betriebsmodus der Dokumententrägervorrichtung (100) zu wechseln,

wobei in dem ersten Betriebsmodus sich das Wärmeleitelement, ohne dabei mit dem Werkstückträger (105) in mechanischem Kontakt zu stehen, durch eine oder mehrere Aussparungen (110) im Werkstückträger (105) im Bereich der Auflagefläche (105a,b) hindurch erstreckt, um von der Heizeinrichtung (130) erzeugte Wärme zumindest abschnittsweise auf ein auf der Auflagefläche (105a,b) des Werkstückträgers (105) aufgenommenes Dokument (D) übertragen zu können; und

wobei in dem zweiten Betriebsmodus das Wärmeleitelement (115) einen gegenüber seiner Lage im ersten Betriebsmodus vergrößerten Abstand von der Auflagefläche (105a,b) aufweist.


 
2. Dokumententrägervorrichtung (100) nach Anspruch 1, wobei:
das Wärmeleitelement (115) einen plattenförmigen Rumpf mit einer Anzahl N ≥ 1 von sich von einer Seite des Rumpfs aus von diesem weg erstreckenden Vorsprüngen (115a) aufweist;

wobei sich die Vorsprünge (115a) in dem ersten Betriebsmodus jeweils durch eine zugeordnete der Aussparungen (110) im Werkstückträger (105) hindurch erstrecken, ohne dabei mit dem Werkstückträger (105) in mechanischem Kontakt zu stehen, um von der Heizeinrichtung (130) erzeugte Wärme zumindest abschnittsweise auf ein auf der Auflagefläche (105a,b) des Werkstückträgers (105) aufgenommenes Dokument (D) übertragen zu können, und

wobei die Vorsprünge (115a) in dem zweiten Betriebsmodus dagegen zumindest teilweise aus der jeweiligen Aussparung (110) zurückgezogen sind, um so einen gegenüber ihrer jeweiligen Lage im ersten Betriebsmodus größeren Abstand von der Auflagefläche (105a,b) aufzuweisen.


 
3. Dokumententrägervorrichtung (100) nach Anspruch 2, wobei zumindest einer der Vorsprünge (115a) eine Zylinderform aufweist.
 
4. Dokumententrägervorrichtung (100) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, wobei der Werkstückträger (105) mittels einer Federung (140) so federnd gelagert ist, dass er sich bei einer Beaufschlagung der Auflagefläche (105a,b) mit einer dazu zumindest anteilig orthogonal zu der Auflagefläche (105a,b) gerichteten Anpresskraft entlang eines Federwegs unter gleichzeitiger Bewirkung einer durch die Federung (140) bewirkten Gegenkraft bewegen kann, die dieser Bewegung entgegenwirkt.
 
5. Dokumententrägervorrichtung (100) nach Anspruch 4, wobei der Federweg so begrenzt ist, dass der Werkstückträger, wenn er entlang des gesamten Federwegs bewegt wird, an keinem Punkt dieser Bewegung mit der Heizeinrichtung (130) oder dem Wärmeleitelement (115) unmittelbar oder mittelbar über zumindest ein anderes Bauteil in mechanischen Kontakt kommt.
 
6. Dokumententrägervorrichtung (100) nach Anspruch 5, wobei die Begrenzung des Federwegs mittels eines mechanischen Anschlags für die Bewegung des Werkstückträgers (105) entlang des Federwegs ausgebildet ist.
 
7. Dokumententrägervorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 4 bis 6, wobei die Federung (140) zumindest ein Federelement aufweist, das elastischen Schaumstoff enthält oder daraus besteht.
 
8. Dokumententrägervorrichtung (100) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, des Weiteren aufweisend einen Deckel (120), der zwischen einer geöffneten und einer geschlossenen Stellung beweglich angeordnet ist, wobei er in der geöffneten Stellung die Auflagefläche (105a,b) zum Be- und Entladen eines Dokuments (D) freigibt und in der geschlossenen Stellung die Auflagefläche (105a,b) so abdeckt, dass zwischen der Auflagefläche (105a,b) und dem Deckel (120) ein zumindest zweiseitig geschlossener Aufnahmeraum für ein zu bearbeitendes Dokument (D) definiert ist.
 
9. Dokumententrägervorrichtung (100) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, wobei der Aktuator (135a, 135b) konfiguriert ist, auf Basis eines magnetischen Wirkprinzips die Relativbewegung zwischen dem Wärmeleitelement (115) und dem Werkstückträger (105) zu bewirken.
 
10. Dokumententrägervorrichtung (100) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, des Weiteren aufweisend eine Sensoreinrichtung, die konfiguriert ist, eine Temperatur des Werkstückträgers (105) oder eines darauf gelagerten Dokuments (D) oder eine andere technische Größe, die mit dieser Temperatur in einem Abhängigkeitsverhältnis steht, sensorisch zu erfassen;
wobei die Dokumententrägervorrichtung (100) konfiguriert ist, die Heizeinrichtung (130) in Abhängigkeit von der mittels der Sensoreinrichtung erfassten Temperatur oder anderen technischen Größe zu steuern.
 
11. Dokumententrägervorrichtung (100) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, wobei die Dokumententrägervorrichtung (100) konfiguriert ist, bei ihrem Betrieb die Heizeinrichtung (130) sowohl während sie sich im ersten Betriebsmodus befindet als auch während sie sich im zweiten Betriebsmodus befindet zur Erzeugung von Wärme zu betreiben.
 
12. Dokumententrägervorrichtung (100) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, des Weiteren aufweisend zumindest einen Adapter, der konfiguriert ist, auf der Auflagefläche (105a,b) des Werkstückträgers (105) aufgenommen und dort mittels einer Fixiereinrichtung auf lösbare Weise lösbar fixiert zu werden, um zumindest ein lateral auf eine bestimmte Form und Größe unterhalb der Größe der Auflagefläche (105a,b) begrenztes Aufnahmefach (125a; 125d) für ein zu bearbeitendes Dokument (D) zu definieren, wobei die Lage des jeweiligen Aufnahmefachs (125a; 125d) durch den Adapter (125) so definiert ist, dass zumindest eine der Aussparungen (110) im Werkstückträger (105) im Bereich des Aufnahmefachs (125a; 125d) liegt.
 
13. Dokumententrägervorrichtung (100) nach Anspruch 12, wobei zumindest einer der Adapter (125) eine Platte mit zumindest einer darin ausgebildeten Aussparung (110) zur Definition eines jeweiligen Aufnahmefachs (125a; 125d) aufweist.
 
14. Dokumententrägervorrichtung (100) nach Anspruch 12 oder 13, wobei zumindest einer der Adapter (125) einen Klemmmechanismus (125c) zum lösbaren Fixieren eines Dokuments (D) in dem bzw. einem durch den Adapter (125) definierten Aufnahmefach (125a; 125d) aufweist.
 
15. Dokumententrägervorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 12 bis 14, aufweisend zumindest einen ersten und einen zweiten der Adapter, die sich voneinander so unterscheiden, dass der erste Adapter (125) ein erstes Aufnahmefach (125a; 125d) zur Aufnahme eines das erste Aufnahmefach, zumindest im Wesentlichen, lateral ausfüllenden Dokuments (D) in einer ersten Orientierung und der zweite Adapter (125) ein zweites Aufnahmefach (125a; 125d) zur Aufnahme eines das zweite Aufnahmefach, zumindest im Wesentlichen, lateral ausfüllenden Dokuments (D) in einer zweiten, von der ersten Orientierung verschiedenen Orientierung, jeweils relativ zum Werkstückträger, definiert, wobei die Lage des jeweiligen Aufnahmefachs (125a; 125d) durch den jeweiligen Adapter (125) so definiert ist, dass zumindest eine der Aussparungen (110) im Werkstückträger (105) im Bereich des jeweiligen Aufnahmefachs (125a; 125d) liegt.
 
16. Dokumententrägervorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 12 bis 15, wobei zumindest einer der Adapter (125) alternativ in einer ersten Orientierung oder in einer zweiten Orientierung auf der Auflagefläche (105a,b) auf lösbare Weise fixiert werden kann, so dass das Aufnahmefach (125a; 125d) je nach Orientierung des Adapters (125) eine entsprechende, je nach Orientierung des Adapters (125) unterschiedliche Orientierung aufweist.
 
17. Dokumententrägervorrichtung (100) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, wobei der Werkstückträger eine Schicht (150) zur Abschirmung der Auflagefläche (105a,b) gegenüber Magnetfeldern aufweist.
 
18. Dokumentenbearbeitungssystem (200), aufweisend eine Dokumententrägervorrichtung (100) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, wobei die Dokumententrägervorrichtung (100) innerhalb des Dokumentenbearbeitungssystems (200) verfahrbar ist, zwischen:

einer Dokumentenbeladeposition (205), an der die Auflagefläche (105a,b) des Werkstückträgers zur Aufnahme eines Dokuments (D) zugänglich ist;

zumindest einer Dokumentenbearbeitungsposition (225a; 230a; 235a), an der jeweils eine Bearbeitung eines währenddessen durch die Dokumententrägervorrichtung (100) auf der Auflagefläche (105a,b) getragenen Dokuments (D) mittels zumindest einer der jeweiligen Dokumentenbearbeitungsposition (225a; 230a; 235a) zugeordneten Dokumentenbearbeitungseinrichtung (225; 230; 235) erfolgen kann; und

einer Dokumentenentladeposition (210), an der die Auflagefläche (105a,b) des Werkstückträgers zur Entladung eines Dokuments (D) davon zugänglich ist.


 
19. Dokumentenbearbeitungssystem (200) nach Anspruch 18, des Weiteren aufweisend eine Inspektionseinrichtung (220), die konfiguriert ist, eine Lage, ein Format oder einen Dokumententyp sowie ein Layout eines auf der Auflagefläche (105a,b) des Werkstückträgers (105) aufgenommenen Dokuments (D) sensorisch zu erfassen;
wobei das Dokumentenbearbeitungssystem (200) konfiguriert ist, zumindest eine der Dokumentenbearbeitungseinrichtungen (225, 230) in Abhängigkeit von der erfassten Lage, dem erfassten Format oder dem erfassten Dokumententyp sowie dem erfassten Layout des Dokuments (D) zu steuern, um entsprechend zugeordnete spezifische Bearbeitung des Dokuments (D) zu veranlassen.
 
20. Dokumentenbearbeitungssystem (200) nach Anspruch 18 oder 19, des Weiteren aufweisend eine Sensoreinrichtung, die konfiguriert ist, eine Temperatur des Werkstückträgers (105) oder eines darauf gelagerten Dokuments (D) oder eine andere technische Größe, die mit dieser Temperatur in einem Abhängigkeitsverhältnis steht, sensorisch zu erfassen;
wobei das Dokumentenbearbeitungssystem (200) konfiguriert ist, die Heizeinrichtung (130) oder eine andere Funktionseinheit des Dokumentenbearbeitungssystems (200) oder einen dadurch ausführbaren Prozessablauf zur Bearbeitung des Dokuments (D) in Abhängigkeit von der mittels der Sensoreinrichtung erfassten Temperatur oder anderen technischen Größe zu steuern.
 
21. Dokumentenbearbeitungssystem (200) nach Anspruch 20, wobei das Dokumentenbearbeitungssystem (200) konfiguriert ist, einen durch das Dokumentenbearbeitungssystem (200) ausführbaren Prozessablauf zur Bearbeitung des Dokuments (D) in Abhängigkeit von der mittels der Sensoreinrichtung erfassten Temperatur oder anderen technischen Größe so zu steuern, dass der Prozessablauf unterbrochen oder abgebrochen wird, wenn gemäß der von der Sensoreinrichtung durchgeführten Erfassung der Temperatur bzw. der damit in einem Abhängigkeitsverhältnis stehenden Größe eine vorbestimmte Solltemperatur des zu bearbeitenden Dokuments innerhalb eines vorbestimmten Zeitintervalls nicht erreicht oder überschritten wird.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente