[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dokumententrägervorrichtung mit einer Heizeinrichtung
sowie ein Dokumentenbearbeitungssystem, insbesondere ein Dokumentenpersonalisierungssystem.
Die zu bearbeitenden Dokumente können hierbei insbesondere kartenförmige oder buchförmige
Dokumente und insbesondere Sicherheitsdokumente, wie etwa Ausweisdokumente oder Kreditkarten,
Bankkarten, Mitgliedskarten und ähnliches, sein.
[0002] Aus dem Stand der Technik ist eine Vielzahl verschiedener Typen von personalisierten
Dokumenten, insbesondere in Kartenform oder Buchform bekannt. So gehören beispielsweise
buchartige Passdokumente oder einzelne Seiten davon (z.B. die sog. "Pass-Inhaberseite"
oder Papierseiten), Ausweiskarten und viele Arten von personalisierten Chipkarten,
etwa Bankkarten, Kreditkarten, Ausweiskarten, Mitgliedskarten, Zugangsberechtigungskarten
usw. oder personenbezogene (meist kartenförmige) Etiketten jeweils zur Gruppe der
personalisierten Dokumente.
[0003] Dabei bedeutet "Personalisierung" bzw. "personalisiert", dass das entsprechende Dokument
eine dokumentenindividuelle Information enthält oder trägt, die typischerweise einem
Inhaber des Dokuments zugeordnet ist. So kann die Information etwa in einigen Fällen
den Inhaber identifizieren, beispielsweise anhand seines Namens, seines Passfotos,
einer Identitätsnummer oder anderer Merkmale, die auf dem Dokument aufgedruckt, anderweitig
aufgebracht oder eingebracht oder in ihm, insbesondere in Form von Daten, gespeichert
sind. Die Personalisierung kann dabei insbesondere individuell auf eine einzelne Person
bezogen sein oder aber auch auf eine bestimmte begrenzte Gruppe von Personen, beispielsweise
Mitarbeiter eines Unternehmens.
[0004] Anstelle oder zusätzlich zu einer Personalisierung von Dokumenten kann anwendungsabhängig
vorgesehen sein, dass eine Mehrzahl von Dokumenten auf dieselbe Art und Weise bearbeitet
wird, beispielsweise um jedes Dokument mit einer für eine Mehrzahl von Dokumenten
gleichen und daher nicht dokumentenindividuellen Information zu versehen.
[0005] Das Bearbeiten der Dokumente zum Versehen derselben mit dokumentenindividueller und/oder
nicht dokumentenindividueller Information kann dabei insbesondere mittels Druckens,
mittels Gravur oder, insbesondere im Falle einer Kunststoffoberfläche, mittels gezielter
lokaler Verfärbung des Oberflächenmaterials des Dokuments, insbesondere in Graustufen
bzw. Abstufungen davon, durch Energieeinwirkung, insbesondere mittels eines geeigneten
Lasers erfolgen.
[0006] Bei einigen Bearbeitungsarten kann es insbesondere erforderlich sein, das zu bearbeitende
Dokument zumindest temporär zu erwärmen, beispielsweise um eine aufgedruckte Tinte
beschleunigt zu trocknen oder zumindest zu fixieren.
[0007] In der Offenlegungsschrift
DE 10 2006 031 024 A1 sind eine Druckeinrichtung und ein Verfahren zum Bedrucken von Personalisierungsdokumenten
beschrieben. Die Druckeinrichtung umfasst dabei eine Druckeinheit zum Bedrucken eines
in einem Druckbereich befindlichen Personalisierungsdokuments und eine Zuführeinheit
zum nacheinander Zuführen der Personalisierungsdokumente in den Druckbereich. Die
Zuführeinheit weist dabei mehrere verfahrbare Trägereinrichtungen auf, um ein zu bedruckendes
Personalisierungsdokument aufzunehmen und in den Druckbereich und aus dem Druckbereich
zu verfahren. Die Vorrichtung weist zudem eine Antriebseinrichtung auf, um die Trägereinrichtungen
entlang einer Zuführungsrichtung auf verschiedenen senkrecht zur Zuführungsrichtung
angeordneten Ebenen zu verfahren. Sie weist des Weiteren eine Steuereinheit zum Ansteuern
der Antriebsvorrichtung auf, sodass die mehreren Trägereinrichtungen jeweils im Wechsel
zwischen einer Aufnahmeposition, in der ein Personalisierungsdokument aufgenommen
wird, und dem Druckbereich bewegt werden. Dies erfolgt so, dass die Antriebseinrichtung
die mehreren Trägereinrichtungen beim Verfahren in Zuführrichtung auf den verschiedenen
Ebenen aneinander vorbei führt.
[0008] Die Druckeinrichtung aus der
DE 10 2006 031 024 A1 ist insbesondere dazu vorgesehen hochautomatisiert eine Vielzahl von Dokumenten mit
hohem Durchsatz zu bearbeiten, wobei insbesondere auch das Be- und Entladen der zu
bearbeitenden Dokumente von den Trägereinrichtungen automatisiert erfolgt.
[0009] Es gibt jedoch auch Anwendungsfälle, bei denen stattdessen ein manuelles Be- und
Entladen vorgesehen ist, insbesondere im Zusammenhang mit der Bearbeitung von Kleinserien
von Dokumenten oder vereinzelten Dokumentenbearbeitungen.
[0010] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung anzugeben,
bei der eine verbesserte Handhabung von Dokumenten bei Dokumentenbearbeitungssystemen
ermöglicht ist, die eine Wärmebehandlung der Dokumente bei deren Bearbeitung und ein
Be- oder Entladen des Dokumentenbearbeitungssystems durch eine Bedienperson vorsehen.
[0011] Die Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Lehre der unabhängigen Ansprüche erreicht.
Verschiedene Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
[0012] Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft eine Dokumententrägervorrichtung zum Tragen
und Transportieren eines Dokuments in einem Dokumentenbearbeitungssystem, insbesondere
in einem Dokumentenpersonalisierungssystem. Die Dokumententrägervorrichtung weist
auf: (i) einen Werkstückträger mit einer Auflagefläche zur Aufnahme eines Dokuments;
(ii) eine Heizeinrichtung mit einem Wärmeleitelement zur Übertragung von durch die
Heizeinrichtung erzeugter Wärme; und (iii) einen Aktuator zur Bewirkung einer Relativbewegung
zwischen dem Wärmeleitelement und dem Werkstückträger, um zwischen einem ersten Betriebsmodus
und einem zweiten Betriebsmodus der Dokumententrägervorrichtung zu wechseln. In dem
ersten Betriebsmodus erstreckt sich das Wärmeleitelement, ohne dabei mit dem Werkstückträger
in mechanischem Kontakt zu stehen, durch eine oder mehrere Aussparungen im Werkstückträger
im Bereich der Auflagefläche hindurch, um von der Heizeinrichtung erzeugte Wärme zumindest
abschnittsweise auf ein auf der Auflagefläche des Werkstückträgers aufgenommenes Dokument
übertragen zu können. In dem zweiten Betriebsmodus weist das Wärmeleitelement einen
gegenüber seiner Lage im ersten Betriebsmodus vergrößerten Abstand von der Auflagefläche
auf.
[0013] Im ersten Betriebsmodus kann der Abstand des Wärmeleitelements von der Auflagefläche
insbesondere Null betragen und es ist sogar denkbar, dass das Wärmeleitelement die
Auflagefläche im Bereich zumindest einer der Aussparungen durchdringt und somit gegenüber
der Auflagefläche herausragt.
[0014] Unter einer "Dokumententrägervorrichtung" im Sinne der Erfindung ist eine Aufnahmevorrichtung
für ein zu bearbeitendes Dokument zu verstehen, die dazu vorgesehen ist, das Dokument
während des Bearbeitungsvorgangs in einen Wirkbereich zumindest einer Bearbeitungseinrichtung
zu überführen und dabei zu tragen. Dazu kann die Dokumententrägervorrichtung insbesondere
konfiguriert sein, das Dokument (i) tablettartig zu tragen, (ii) zumindest teilweise
in einem Hohlraum (Kavität) der Dokumententrägervorrichtung aufzunehmen, oder (iii)
mittels einer Fixiereinrichtung an oder in der Dokumententrägervorrichtung zu fixieren,
jeweils um es beim Verfahren der Dokumententrägervorrichtung mit dieser mit zu bewegen.
[0015] Unter einer "Auflagefläche" im Sinne der Erfindung ist insbesondere eine Fläche an
der Oberfläche der Dokumententrägervorrichtung zu verstehen, die dazu konfiguriert
und vorgesehen ist, bei der Aufnahme eines zu bearbeitenden Dokuments mit diesem in
mechanischen Kontakt zu kommen, um das Dokument in dem Zeitraum zwischen seinem Beladen
und Entladen zu tragen bzw. bei einer dabei stattfindenden Bewegung zu führen. Die
Auflagefläche kann insbesondere, zumindest abschnittweise, eben sein.
[0016] Unter einem "Wärmeleitelement" im Sinne der Erfindung ist ein Körper aus einem Material
zu verstehen, der eine gute Wärmeleitfähigkeit aufweist, wobei hier darunter eine
Wärmeleitfähigkeit von zumindest 1 W/(K·m), bevorzugt von mehr als 10 W/(K·m), besonders
bevorzugt von mehr als 100 W/(K·m) zu verstehen ist. Insbesondere kann das Wärmeleitelement
aus einem metallischen Werkstoff gefertigt sein, und dabei insbesondere Eisen oder
Aluminium enthalten oder daraus bestehen.
[0017] Ein Dokument ist auf der Auflagefläche des Werkstückträgers "aufgenommen", im Sinne
der Erfindung, wenn es mit der Auflagefläche in mechanischem Kontakt steht, insbesondere
so, dass von der Auflagefläche eine Stütz- oder Tragekraft auf das Dokument ausgeübt
wird. Die Auflagefläche kann daher insbesondere horizontal verlaufen. Es sind jedoch
auch andere Lagen und sogar zeitlich variable Lagen denkbar, so dass die Auflagefläche
nicht zwingend der auf das Dokument wirkenden Schwerkraft entgegenwirken muss, aber
kann.
[0018] Die hierein gegebenenfalls verwendeten Begriffe "umfasst", "beinhaltet", "schließt
ein", "weist auf", "hat", "mit", oder jede andere Variante davon sollen eine nicht
ausschließliche Einbeziehung abdecken. So ist beispielsweise ein Verfahren oder eine
Vorrichtung, die eine Liste von Elementen umfasst oder aufweist, nicht notwendigerweise
auf diese Elemente beschränkt, sondern kann andere Elemente einschließen, die nicht
ausdrücklich aufgeführt sind oder die einem solchen Verfahren oder einer solchen Vorrichtung
inhärent sind.
[0019] Ferner bezieht sich "oder", sofern nicht ausdrücklich das Gegenteil angegeben ist,
auf ein inklusives oder und nicht auf ein exklusives "oder". Zum Beispiel wird eine
Bedingung A oder B durch eine der folgenden Bedingungen erfüllt: A ist wahr (oder
vorhanden) und B ist falsch (oder nicht vorhanden), A ist falsch (oder nicht vorhanden)
und B ist wahr (oder vorhanden), und sowohl A als auch B sind wahr (oder vorhanden).
[0020] Die Begriffe "ein" oder "eine", wie sie hier verwendet werden, sind im Sinne von
"ein/eine oder mehrere" definiert. Die Begriffe "ein anderer" und "ein weiterer" sowie
jede andere Variante davon sind im Sinne von "zumindest ein Weiterer" zu verstehen.
[0021] Der Begriff "Mehrzahl", wie er hier verwendet wird, ist im Sinne von "zwei oder mehr"
zu verstehen.
[0022] Unter "konfiguriert" oder "Konfiguration", "eingerichtet" bzw. Abwandlungen dieser
Begriffe ist im Sinne der Erfindung zu verstehen, dass die entsprechende Vorrichtung
bereits dazu hergerichtet oder einstellbar - d.h. konfigurierbar - ist, eine bestimmte
Funktion zu erfüllen. Die Konfiguration bzw. Einrichtung kann dabei beispielsweise
über eine entsprechende Einstellung von Parametern eines Prozessablaufs oder von hardware-
oder softwareimplementierten Schaltern oder ähnlichem zur Aktivierung bzw. Deaktivierung
von Funktionalitäten bzw. Einstellungen erfolgen.
[0023] Bei der vorgenannten Dokumententrägervorrichtung kann das durch die Heizeinrichtung
erhitzte Wärmeleitelement im ersten Betriebsmodus, d.h. während der Dokumentenbearbeitung,
Wärme auf ein auf der Auflagefläche aufgenommenes Dokument übertragen, etwa um zuvor
darauf aufgebrachte, insbesondere aufgedruckte, Tinte anzutrocknen und damit zu fixieren
oder sogar ganz zu trocknen. Während des vorausgegangenen Beladevorgangs und des der
Bearbeitung nachfolgenden Entladevorgangs sind dagegen die nächstgelegenen Oberflächen
des Wärmeleitelements von dem Dokument und der Auflagefläche entfernt innerhalb der
zumindest einen Aussparung oder von der Dokumentenfläche aus gesehen sogar vollständig
hinter dem Werkstückträger angeordnet, so dass die Gefahr, dass ein Benutzer eines
mit einer solchen Dokumententrägervorrichtung ausgestatteten Dokumentenbearbeitungssystems
beim Be- oder Entladevorgang mit dem erhitzten Wärmeleitelement in Berührung kommt
und sich dabei eventuell eine Verbrennung zuzieht, zumindest deutlich reduziert oder
sogar vollständig gebannt ist.
[0024] Dies ermöglicht es insbesondere auch, die Heizeinrichtung durchgehend zu betreiben,
anstatt sie nur während der eigentlichen Dokumentenbearbeitung zu aktivieren und zu
ihrem manuellen Be- oder Entladen zu deaktivieren. Insbesondere sind somit auch keine
Abkühlzeiten bezüglich des Wärmeleitelements erforderlich, um eine ausreichende Sicherheit
des Bedieners zu gewährleisten. Die Dokumentententrägervorrichtung weist somit eine
integrierte Heizeinrichtung und einen integrierten Verbrennungsschutz auf und ist
somit besonders bedienerfreundlich. Auch lässt sich so aufgrund des Wegfalls von Abkühlungs-
und erneuten Aufheizzeiten die pro Dokument aufzuwendende Gesamtzeit für Beladen,
Bearbeiten und Entladen reduzieren und somit insgesamt ein höherer Dokumentendurchsatz
erzielen.
[0025] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der Dokumententrägervorrichtung beschrieben,
die jeweils, soweit dies nicht ausdrücklich ausgeschlossen wird oder technisch unmöglich
ist, beliebig miteinander sowie mit dem im Weiteren beschriebenen zweiten Aspekten
der Erfindung kombiniert werden können.
[0026] Bei einigen Ausführungsformen weist das Wärmeleitelement einen plattenförmigen Rumpf
mit einer Anzahl N ≥ 1 von sich von einer Seite des Rumpfs aus von diesem weg erstreckenden
Vorsprüngen auf. Dabei erstrecken sich die Vorsprünge in dem ersten Betriebsmodus
jeweils durch eine zugeordnete der Aussparungen im Werkstückträger hindurch, ohne
dabei mit dem Werkstückträger in mechanischem Kontakt zu stehen, um von der Heizeinrichtung
erzeugte Wärme zumindest abschnittsweise auf ein auf der Auflagefläche des Werkstückträgers
aufgenommenes Dokument übertragen zu können. Die Vorsprünge sind dagegen in dem zweiten
Betriebsmodus zumindest teilweise aus der jeweiligen Aussparung zurückgezogen, um
so einen gegenüber ihrer jeweiligen Lage im ersten Betriebsmodus größeren Abstand
von der Auflagefläche aufzuweisen. Diese Konstruktion ermöglicht es, die Wärmeübertragung
auf das Dokument an verschiedenen diskreten Stellen des Dokuments zu bewirken und
dabei das Wärmeleitelement dennoch einstückig auszuführen und den o.g. Verbrennungsschutz
zu ermöglichen. Das Übertragen der Wärme an verschiedenen diskreten Stellen anstelle
einer über einen gesamten zu beheizenden Flächenabschnitt eines Dokuments gleichmäßigen
Wärmeübertragung erleichtert es zudem, unerwünschte lokale Überhitzungen zu vermeiden,
da in den Zwischenräumen zwischen den Vorsprüngen überschüssige Hitze entweichen kann
oder jedenfalls eine geringere Erwärmung stattfinden kann.
[0027] Bei einigen Ausführungsformen weist zumindest einer der Vorsprünge eine Zylinderform
auf. Das kann insbesondere auch für sämtliche anderen Vorsprünge des Wärmeleitelements
gleichermaßen gelten. Diese Geometrie fördert einen möglichst isotropen Wärmeeintrag
an den Orten der Wärmeübertragung, was auch zu einem Schutz vor lokalen Überhitzungen
oder mechanischen Einwirkungen, die zu einer Beschädigung des Dokuments beitragen
könnten, wie dies etwa bei Vorsprüngen mit eckigem Querschnitt leichter der Fall sein
könnte, beiträgt.
[0028] Bei einigen Ausführungsformen ist der Werkstückträger mittels einer Federung so federnd
gelagert, dass er sich bei einer Beaufschlagung der Auflagefläche mit einer dazu zumindest
anteilig orthogonal zu der Auflagefläche gerichteten Anpresskraft entlang eines Federwegs
unter gleichzeitiger Bewirkung einer durch die Federung bewirkten Gegenkraft bewegen
kann, die dieser Bewegung entgegenwirkt. So kann eine Fixierung des Dokuments mittels
der Anpresskraft bewirkt werden und zudem aufgrund der Federung auch eine mechanische
Beeinträchtigung des Dokuments durch die Anpresskraft effektiv vermieden werden. Der
Werkstückträger kann hier insbesondere in Form einer Andruckplatte ausgebildet sein,
also einer Platte, die mittels der Federkraft der Federung auf das Dokument eine der
Anpresskraft entgegenwirkende Andruckkraft (die o.g. Gegenkraft) ausüben kann, so
dass eine das Dokument (oder einen im Weiteren beschriebenen Adapter) fixierende Klemmwirkung
auf das Dokument (bzw. den Adapter) ausgeübt wird.
[0029] Dabei ist bei einigen dieser Ausführungsformen der Federweg so begrenzt, dass der
Werkstückträger, wenn er entlang des gesamten Federwegs bewegt wird, an keinem Punkt
dieser Bewegung mit der Heizeinrichtung oder dem Wärmeleitelement unmittelbar oder
mittelbar über zumindest ein anderes Bauteil in mechanischen Kontakt kommt. So können
eine unerwünschte Erhitzung des Werkstückträgers sowie damit einhergehende Verbrennungsgefahren
für einen Benutzer der Vorrichtung oder unerwünschte Temperatureinwirkungen auf das
Dokument, insbesondere in nicht zur Erhitzung im Rahmen der Dokumentenbearbeitung
vorgesehenen Bereichen des Dokuments, vermieden werden.
[0030] Die Begrenzung des Federwegs kann bei einigen Ausführungsformen insbesondere mittels
eines mechanischen Anschlags für die Bewegung des Werkstückträgers entlang des Federwegs
ausgebildet sein. Dies stellt eine besonders einfache und zuverlässige Möglichkeit
zur Implementierung einer Federwegbegrenzung dar.
[0031] Bei einigen Ausführungsformen kann die Federung zumindest ein Federelement aufweisen,
das elastischen Schaumstoff enthält oder daraus besteht. Insbesondere kann zumindest
ein Federelement als Schaumstoffmatte ausgebildet sein oder eine solche aufweisen.
Dies stellt eine besonders kostengünstige, zuverlässige und robuste, sowie langlebige
Möglichkeit zur Ausbildung der Federung dar.
[0032] Bei einigen Ausführungsformen weist die Dokumententrägervorrichtung des Weiteren
einen Deckel auf, der zwischen einer geöffneten und einer geschlossenen Stellung beweglich
angeordnet ist. In der geöffneten Stellung gibt er die Auflagefläche zum Be- und Entladen
eines Dokuments frei und in der geschlossenen Stellung wirkt er als Klemmmechanismus
zur Fixierung eines auf der Auflagefläche aufgenommenen Dokuments. Insbesondere kann
der Deckel auch so ausgestaltet sein, dass er in der geschlossenen Stellung die vorgenannte
Anpresskraft auf ein auf der Auflagefläche aufgenommenes Dokument ausüben kann. Um
eine Bearbeitung eines auf der Auflagefläche aufgenommenen Dokuments zu ermöglichen,
kann der Deckel eine oder mehrere Öffnungen aufweisen, durch die hindurch die Bearbeitung
des Dokuments erfolgen kann, beispielsweise in Form einer Bedruckung, einer Laserbehandlung
oder einer Datenübertragung auf einen in dem Dokument vorhandenen Chip mit Datenempfangseinrichtung
und Datenspeicher.
[0033] Bei einigen Ausführungsformen ist der Aktuator konfiguriert, auf Basis eines magnetischen
Wirkprinzips die Relativbewegung zwischen dem Wärmeleitelement und dem Werkstückträger
zu bewirken. Auf diese Weise ist ein besonders schneller und energiesparender Wechsel
zwischen dem ersten und dem zweiten Betriebsmodus der Dokumententrägervorrichtung
möglich. Auch kann ein solcher magnetischer Aktuator besonders raumsparend implementiert
werden.
[0034] Bei einigen Ausführungsformen weist die Dokumententrägervorrichtung des Weiteren
eine Sensoreinrichtung auf, die konfiguriert ist, eine Temperatur des Werkstückträgers
oder eines darauf gelagerten Dokuments oder eine andere technische Größe, die mit
dieser Temperatur in einem Abhängigkeitsverhältnis steht, sensorisch zu erfassen.
Dabei ist die Dokumententrägervorrichtung konfiguriert, die Heizeinrichtung in Abhängigkeit
von der mittels der Sensoreinrichtung erfassten Temperatur oder anderen technischen
Größe zu steuern. Dies kann insbesondere im Sinne einer Temperatursteuerung oder Regelung
im Hinblick auf eine Zieltemperatur oder die Vermeidung von Überhitzungen oder von
zur gewünschten Dokumentenbearbeitung nicht ausreichend hohen Temperaturen genutzt
werden. Besonders vorteilhaft ist es dabei, dass die Sensoreinrichtung, die einen
oder mehrere einzelnen Sensoren aufweisen kann, selbst Teil der Dokumententrägervorrichtung
ist und somit mit dieser und insbesondere einem ggf. darin aufgenommenen Dokument
gemeinsam bewegt, insbesondere in einem mit einer solchen Dokumententrägervorrichtung
ausgestatteten Dokumentenbearbeitungssystem verfahren werden kann. Somit ist unabhängig
von einer solcher Bewegung eine durchgängige Überwachung der Temperatur bzw. der damit
in Abhängigkeit stehenden Größe(n) ermöglicht, insbesondere auch bei einer festen
relativen räumlichen Lage zwischen der Sensoreinrichtung und dem Dokument bzw. dem
Werkstückträger als Ganzes, was eine besonders zuverlässige Messung fördert.
[0035] Die Sensoreinrichtung kann insbesondere konfiguriert sein, eine Oberflächentemperatur
des Werkstückträgers oder eines darauf gelagerten Dokuments zu messen, beispielsweise
mittels Erfassung von Infrarotstrahlung. Der Begriff "Steuern" im Sinne der Erfindung
kann sowohl ein Steuern (ohne Regelschleife) und/oder ein Regeln (mit Regelschleife)
im Sinne der Steuerungs- und Regelungstechnik umfassen.
[0036] Bei einigen Ausführungsformen ist die Dokumententrägervorrichtung konfiguriert, bei
ihrem Betrieb die Heizeinrichtung sowohl während sie sich im ersten Betriebsmodus
befindet als auch während sie sich im zweiten Betriebsmodus befindet zur Erzeugung
von Wärme zu betreiben. Die Heizeinrichtung kann somit durchgängig betrieben werden,
ohne dass zwischen verschiedenen Bearbeitungsvorgängen oder für nacheinander zu bearbeitenden
Dokumenten jeweils eine Abkühlungsphase gefolgt von einer Aufheizphase für die Heizeinrichtung
vorgesehen werden muss. Dies ist insbesondere durch den vorgenannten konstruktiven
Verbrennungsschutz ermöglicht und erlaubt einen besonders energieeffizienten Betrieb
und einen gesteigerten Dokumentendurchsatz, da die andernfalls für das Abkühlen bzw.
Aufheizen beim Bearbeitungsprozesswechsel und/ oder Dokumentenwechsel benötigten Zeitspannen
eingespart werden können.
[0037] Bei einigen Ausführungsformen weist die Dokumententrägervorrichtung des Weiteren
zumindest einen Adapter auf, der konfiguriert ist, auf der Auflagefläche des Werkstückträgers
aufgenommen und dort mittels einer Fixiereinrichtung auf lösbare Weise lösbar fixiert
zu werden, um zumindest ein lateral auf eine bestimmte Form und Größe unterhalb der
Größe der Auflagefläche begrenztes Aufnahmefach für ein zu bearbeitendes Dokument
zu definieren. Dabei ist die Lage des jeweiligen Aufnahmefachs durch den Adapter so
definiert, dass zumindest eine der Aussparungen im Werkstückträger im Bereich des
Aufnahmefachs liegt. So kann ein in dem Aufnahmefach aufgenommenes Dokument durch
die Heizeinrichtung über das Wärmeleitelement im ersten Betriebsmodus erwärmt werden.
Der Adapter kann insbesondere so mit der Dokumententrägervorrichtung verbunden sein,
dass er bei Bedarf manuell oder automatisch auf die Auflagefläche bewegt, insbesondere
geklappt oder geschwenkt oder geschoben, werden kann. Alternativ kann er auch ein
von dem Werkstückträger lösbares Bauteil sein, dass als Zubehör für die Dokumententrägervorrichtung
verfügbar ist, um bei Bedarf, insbesondere manuell oder automatisch, auf die Auflagefläche
aufgebracht zu werden.
[0038] Insbesondere kann die äußere Kontur des Adapters so gestaltet sein, dass sie mit
zumindest einer die Auflagefläche begrenzenden Wand- oder Rahmenfläche des Werkstückträgers,
etwa im Sinne einer Verzahnung oder Rastung, zusammenwirken kann, um den Adapter auf
der Auflagefläche auszurichten oder bezüglich einer oder mehreren Richtungen zu fixieren.
Mit Hilfe eines oder mehrerer verschiedener solcher Adapter kann die Dokumententrägervorrichtung
auf einfache und zuverlässige Weise je nach Größe des aufzunehmenden Dokuments speziell
zu dessen Aufnahme konfiguriert werden, so dass verschiedene Dokumententypen, insbesondere
Dokumentengrößen, dieselbe Dokumententrägervorrichtung verwenden können. Beispielsweise
kann die Auflagefläche als Ganzes zur Aufnahme eines Reisepasses, z.B. im ID-3 Format,
ausgelegt sein, während ein solcher Adapter ein kleineres, speziell für Karten, wie
etwa Kreditkarten oder Bankkarten, vorgesehenes Aufnahmefach, z.B. im ID-1 Format,
definieren kann. Somit wird eine hinsichtlich des Dokumententyps bzw. der Dokumentengröße
flexible Verwendung der Dokumententrägervorrichtung ermöglicht.
[0039] Bei einigen dieser Ausführungsformen weist zumindest einer der Adapter eine Platte
mit zumindest einer darin ausgebildeten Aussparung zur Definition eines jeweiligen
Aufnahmefachs auf. Die Aussparung kann insbesondere, zumindest im Wesentlichen, eine
Rechteckform (optional mit abgerundeten Ecken) aufweisen und an die Größe von zu bearbeitenden
Dokumenten angepasst sein. Insbesondere können Größe und Form des Aufnahmefachs einer
standardisierten Dokumentgröße, insbesondere einem der insbesondere in der Norm ISO/IEC
7810 spezifizierten Dokumentenformate wie etwa dem ID-1-Format für Karten oder dem
ID-3-Format für Reisepässe, entsprechen. Durch die so erreichte Passung kann das Dokument
insbesondere gegen unerwünschte translatorische oder rotatorische Bewegungen auf der
Auflagefläche gesichert werden und so insbesondere auch die Qualität einer Dokumentenbearbeitung
eines in dem Aufnahmefach aufgenommenen Dokuments verbessert bzw. gesichert werden.
[0040] Bei einigen Ausführungsformen weist zumindest einer der Adapter einen Klemmmechanismus
zum lösbaren Fixieren eines Dokuments in dem bzw. einem durch den Adapter definierten
Aufnahmefach auf. So kann, insbesondere zusätzlich zur o.g. Passung, eine Sicherung
des Dokuments gegen unerwünschte Bewegungen relativ zur Auflagefläche und somit gegen
Qualitätseinbußen bei einer Bearbeitung des Dokuments erreicht werden.
[0041] Bei einigen Ausführungsformen weist die Dokumententrägervorrichtung zumindest einen
ersten und einen zweiten der Adapter auf, die sich voneinander so unterscheiden, dass
der erste Adapter ein erstes Aufnahmefach zur Aufnahme eines das erste Aufnahmefach,
zumindest im Wesentlichen, lateral ausfüllenden Dokuments in einer ersten Orientierung
und der zweite Adapter ein zweites Aufnahmefach zur Aufnahme eines das zweite Aufnahmefach,
zumindest im Wesentlichen, lateral ausfüllenden Dokuments in einer zweiten, von der
ersten Orientierung verschiedenen Orientierung, jeweils relativ zum Werkstückträger,
definiert. Dabei ist die Lage des jeweiligen Aufnahmefachs durch den jeweiligen Adapter
so definiert, dass zumindest eine der Aussparungen im Werkstückträger im Bereich des
jeweiligen Aufnahmefachs liegt. So kann ein in dem Aufnahmefach aufgenommenes Dokument
durch die Heizeinrichtung über das Wärmeleitelement im ersten Betriebsmodus erwärmt
werden. "Lateral" bedeutet hier insbesondere "in einer parallel zur Auflagefläche
(bzw. einem ebenen Abschnitt davon) verlaufenden Ebene". Die Dicke des Dokuments erstreckt
sich dagegen bei dieser Betrachtung orthogonal zu den lateralen Dimensionen (Länge,
Breite) des Aufnahmefachs bzw. Dokuments.
[0042] Bei einigen Ausführungsformen kann zumindest einer der Adapter alternativ in einer
ersten Orientierung oder in einer zweiten Orientierung auf der Auflagefläche auf lösbare
Weise fixiert werden, so dass das Aufnahmefach je nach Orientierung des Adapters eine
entsprechende, je nach Orientierung des Adapters unterschiedliche Orientierung aufweist.
So kann mit Hilfe eines einzigen Adapters die Möglichkeit zur Aufnahme eines Dokuments
in den zwei verschiedenen Orientierungen ermöglicht werden. Das kann insbesondere
dann vorteilhaft genutzt werden, wenn das Dokument (i) an zwei verschiedenen Stellen
oder (ii) an gleicher Stelle aber bei unterschiedlichen Dokumentenorientierungen unter
Wärmeeinwirkung bearbeitet werden soll oder (iii) durch eine solche Bearbeitung Merkmale,
insbesondere Sicherheitsmerkmale, auf dem Dokument ausgebildet werden sollen, die
von der Bearbeitungsrichtung abhängen, wie beispielsweise CLI-(changeable laser image)
oder MLI-(multiple laser image) Bilder.
[0043] Bei einigen Ausführungsformen weist der Werkstückträger eine Schicht zur Abschirmung
der Auflagefläche gegenüber Magnetfeldern auf. Die Schicht kann insbesondere eine
ferrimagnetische Oxidkeramik (Ferrit) enthalten und insbesondere vollständig daraus
ausgebildet sein. So lässt sich eine Abschirmung des zur Aufnahme des Dokuments vorgesehenen
Raumbereichs gegenüber unerwünschten und insbesondere bereits auf dem Dokument elektrisch
oder magnetisch gespeicherte Daten potentiell störenden elektromagnetischen Wellen
erreichen.
[0044] Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft ein Dokumentenbearbeitungssystem, das eine
Dokumententrägervorrichtung nach dem ersten Aspekt der Erfindung aufweist. Dabei ist
die Dokumententrägervorrichtung innerhalb des Dokumentenbearbeitungssystems verfahrbar
zwischen: (i) einer Dokumentenbeladeposition, an der die Auflagefläche des Dokumententrägers
zur Aufnahme eines Dokuments zugänglich ist; (ii) zumindest einer Dokumentenbearbeitungsposition,
an der jeweils eine Bearbeitung eines währenddessen durch die Dokumententrägervorrichtung
auf der Auflagefläche getragenen Dokuments mittels zumindest einer der jeweiligen
Dokumentenbearbeitungsposition zugeordneten Dokumentenbearbeitungseinrichtung erfolgen
kann; und (iii) einer Dokumentenentladeposition, an der die Auflagefläche des Dokumententrägers
zur Entladung eines Dokuments davon zugänglich ist. Die Dokumentenentladeposition
kann bei einigen Varianten insbesondere mit der Dokumentenbeladeposition zusammenfallen.
[0045] Unter einer "Bearbeitungseinrichtung" im Sinne der Erfindung ist insbesondere ein
Subsystem des Dokumentenbearbeitungssystems zu verstehen, das dazu eingerichtet ist,
ein Dokument zu bearbeiten, insbesondere mit Informationen zu versehen. Dazu kann
die Bearbeitungseinrichtung insbesondere eine Druckeinrichtung, beispielsweise einen
Tintenstrahldrucker oder einen Drop-on-Demand Drucker (DoD-Drucker), einen Markierungslaser
oder einen Programmierkopf zum Schreiben von als Daten vorliegenden Informationen
auf einen in dem Dokument vorhandenen Datenspeicher aufweisen. Auch kann die Bearbeitungseinrichtung
multifunktional sein und zu diesem Zwecke mehrere verschiedenen Dokumentenbearbeitungsfunktionalitäten
aufweisen, wie beispielsweise Tintenstrahldrucken, Laserbehandlung und Datenübertragung.
Im Falle des Bedruckens können die Informationen mit einer oder mehreren Tinten, zu
denen insbesondere eine für einen Monochromen Druck vorgesehene Tinte (z. B. für Graustufen-
oder Schwarzdruck bzw. Abstufungen davon), eine oder mehrere Farbtinten, eine oder
mehrere UVfluoreszierende, und/oder eine oder mehrere IR-sensitive Tinten gehören
können, auf das Dokument aufgebracht werden. Darüber hinaus ist es möglich, dass die
Bearbeitungseinrichtung eine Kombination aus zumindest einer Druckeinrichtung zum
Aufbringen von mindestens einer Tinte sowie mindestens eine der jeweiligen Druckeinrichtung
nachgeordnete zusätzliche Nachbehandlungseinrichtung für die jeweilige Tinte, insbesondere
eine Lichtquelle zum Trocknen der monochromen, mehrfarbigen und IR-Sensitiven Tinten
und/ oder eine Quelle für ultraviolettes (UV) Licht zum Aushärten UVfluoreszierender
Tinten aufweist.
[0046] Auch die vorgenannte Heizeinrichtung der Dokumententrägervorrichtung selbst kann
insbesondere zum Teil- oder Austrocknen von aufgebrachter Tinte genutzt werden. Zudem
kann die Bearbeitungseinrichtung zusätzlich oder alternativ dazu eingerichtet sein,
eine transparente Tinte oder Beschichtung, insbesondere mittels einer weiteren dafür
geeigneten Druckeinrichtung, aufzubringen (z.B. "Liquid Coating"). Auch können optional
in der Vorrichtung zum Bearbeiten von Dokumenten mehrere Bearbeitungseinrichtungen
vorgesehen sein, insbesondere so, dass sie die Dokumente seriell oder parallel verarbeiten.
Verschiedene Bearbeitungseinrichtungen können in einigen Varianten dazu auch unterschiedliche
Verfahrensschritte ausführen, wie etwa Bedrucken oder Lasern einerseits und Schreiben
von elektronischen Daten in einen Speicher des Dokuments andererseits.
[0047] Bei einigen Ausführungsformen des Dokumentenbearbeitungssystem weist dieses des Weiteren
eine Inspektionseinrichtung, insbesondere eine kamerabasierte Inspektionseinrichtung,
auf, die konfiguriert ist, eine Lage, ein Format, einen Dokumententyp oder ein Layout
eines auf der Auflagefläche des Werkstückträgers aufgenommenen Dokuments sensorisch
zu erfassen. Das Dokumentenbearbeitungssystem ist dann zudem konfiguriert, zumindest
eine der Dokumentenbearbeitungseinrichtungen in Abhängigkeit von der erfassten Lage,
dem erfassten Format, dem erfassten Dokumententyp bzw. dem erfassten Layout des Dokuments
zu steuern, um entsprechend zugeordnete spezifische Bearbeitung des Dokuments zu veranlassen.
[0048] Die genannte sensorische Erfassung eines Layouts des Dokuments kann insbesondere
derart genutzt werden, dass während etwaiger vorgelagerter Bearbeitungsprozesse oder
bereits bei der Herstellung des Dokumentes darauf bereits ein initiales Grundlayout
aufgebracht wird, das insbesondere mit gewissen Elementen wie bestimmten Mustern (z.
B. Wappen), Farben, Linien, Rändern, feste Bezeichnungen oder Buchstaben (z. B. Wohnort,
Unterschrift, BRD, US) usw. enthält, und das in jedem Dokument einer Serie von zu
bearbeitenden Dokumenten, und zwar unabhängig von einer etwaigen nachfolgenden individuellen
Personalisierung (etwa bzgl. eines bestimmten Dokumenteninhabers), enthalten ist.
Dieses Grundlayout kann insbesondere spezifisch für den jeweiligen Dokumententyp (Pass
oder Karte) bzw. Einsatzgebiet (z. B. Land) oder Art der Benutzung (z. B. Führerschein,
Polizeiausweis usw.) ausgebildet und als Vorlage im Dokumentenbearbeitungssystem abgespeichert
sein. Dieses Grundlayout kann dann das Dokument insbesondere in verschiedene Layoutbereiche
unterteilen (siehe Fig. 3).
[0049] Das Dokumentenbearbeitungssystem kann insbesondere konfiguriert sein, vor der Dokumentenbearbeitung
(Personalisierung), automatisch über das Format die Größe bzw. die Abmessungen des
Dokumentes und anhand dessen auch seinen Dokumententyp zu erkennen. Auch kann automatisch
erkannt werden, um welches Layout im zu bearbeitenden Dokument und um welche Layoutbereiche
es sich handelt, in denen dann die eigentlichen Informationen (z. B. Personalisierung),
z.B. mittels Laser oder Drucker, aufgebracht werden. Auch die Ausrichtung dieser Layoutbereiche
durch die Lage des Dokuments wird erkannt (z. B. Dokument weist eine Fehlorientierung,
z.B. eine leichte Verdrehung, bezüglich der Dokumententrägervorrichtung oder ggf.
einem Aufnahmefach eines Adapters) auf. Das Dokumentenbearbeitungssystem kann dann
insbesondere auch konfiguriert sein, beruhend auf der erkannten Ausrichtung mittels
einer, insbesondere softwarebasierten, Kalibrierung eine Layoutanpassung vorzunehmen.
Dies kann beispielsweise im Falle mittels einer eine erkannte Verdrehung kompensierenden
Gegendrehung (Korrektur) des Bearbeitungslayouts, erfolgen, um auf Basis dieser Korrektur
das Dokument fehlerfrei bearbeiten zu können.
[0050] Das Dokumentenbearbeitungssystem kann insbesondere des Weiteren konfiguriert sein,
nach der Bearbeitung eines Dokuments, z.B. kurz vor dessen Ausgabe, eine Qualitätsinspektion
dahingehend auszuführen, ob die im Rahmen der Bearbeitung auf oder in das Dokumente
gebrachten Informationen an sich korrekt sind (z.B. mittels Vergleich mit Referenzinformationen)
oder auf korrekte Weise auf- bzw. eingebracht wurden, insbesondere im richtigen Layoutbereich
liegen, korrekt bzgl. des Layouts angeordnet und ausgerichtet sind und ob irgendwelche
Mängel durch die Bearbeitung aufgetreten sind. Es kann dann ein entsprechendes Signal
oder Mitteilung ausgegeben werden, das kennzeichnend dafür ist, welcher Fehler bei
der Qualitätsinspektion erkannt wurde.
[0051] Bei einigen Ausführungsformen weist das Dokumentenbearbeitungssystem (200) des Weiteren
eine Sensoreinrichtung auf, die konfiguriert ist, eine Temperatur des Werkstückträgers
oder eines darauf gelagerten Dokuments oder eine andere technische Größe, die mit
dieser Temperatur in einem Abhängigkeitsverhältnis steht, sensorisch zu erfassen.
Zudem ist das Dokumentenbearbeitungssystem konfiguriert, die Heizeinrichtung oder
eine andere Funktionseinheit des Dokumentenbearbeitungssystems oder einen dadurch
ausführbaren Prozessablauf zur Bearbeitung des Dokuments in Abhängigkeit von der mittels
der Sensoreinrichtung erfassten Temperatur oder anderen technischen Größe zu steuern.
Dies kann insbesondere zur Qualitätssicherung bzw. Überwachung für die Dokumentenbearbeitung,
zur Erkennung von etwaigen Fehlfunktionen des Dokumentenbearbeitungssystems oder zur
Erkennung von temperaturabhängig auftretenden oder identifizierbaren Materialfehlern
oder Fertigungsfehlern im bzw. am Dokument verwendet werden.
[0052] Bei einigen dieser Ausführungsformen ist das Dokumentenbearbeitungssystem insbesondere
konfiguriert, einen durch das Dokumentenbearbeitungssystem ausführbaren Prozessablauf
zur Bearbeitung des Dokuments in Abhängigkeit von der mittels der Sensoreinrichtung
erfassten Temperatur oder anderen technischen Größe so zu steuern, dass der Prozessablauf
unterbrochen oder abgebrochen wird, wenn gemäß der von der Sensoreinrichtung durchgeführten
Erfassung der Temperatur bzw. der damit in einem Abhängigkeitsverhältnis stehenden
Größe eine vorbestimmte Solltemperatur des zu bearbeitenden Dokuments innerhalb eines
vorbestimmten Zeitintervalls nicht erreicht oder überschritten wird. So kann potentiellen
Qualitätsmängeln oder anderen der o.g. Probleme effektiv begegnet werden und zudem
unnötige Prozessierungszeit für Ausschussdokumente eingespart werden.
[0053] Bei einigen Ausführungsformen ist zumindest eine Dokumentenbearbeitungseinrichtung
konfigurierbar, eine zu bearbeitende Oberfläche eines Dokuments wahlweise aus verschiedenen
Bearbeitungsrichtungen zu bearbeiten. Insbesondere kann die Dokumentenbearbeitungseinrichtung
konfigurierbar, insbesondere variabel orientierbar, sein, wahlweise CLI- (changeable
laser image) oder MLI-(multiple laser image) Bilder auf oder in einer Oberfläche eines
zu bearbeitenden Dokuments zu erzeugen. Dies ermöglicht eine besonders effiziente
Dokumentenbearbeitung, bei der das Dokument trotz wahlweiser oder kumulativer Bearbeitung
aus verschieden Bearbeitungsrichtungen seine Lage, insbesondere Orientierung, bezüglich
der Dokumententrägervorrichtung während seiner Bearbeitung beibehalten kann. Bei einigen
Systemvarianten kann es lediglich erforderlich sein, um sowohl Vorder- und Rückseite
des Dokuments zu bearbeiten, das Dokument noch entsprechend nach der Bearbeitung der
Vorderseite auf die Rückseite umzudrehen bzw. umgekehrt.
Die in Bezug auf den ersten Aspekt der Erfindung erläuterten Merkmale und Vorteile
gelten entsprechend auch für den zweiten Aspekt der Erfindung.
[0054] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung im Zusammenhang mit
den Figuren.
[0055] Dabei zeigt:
Fig. 1 schematisch perspektivische Ansichten einer Dokumententrägervorrichtung gemäß
einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung (a) mit geöffnetem
Klappdeckel und (b) mit geschlossenem Klappdeckel;
Fig. 2 schematisch eine Aufsicht auf die Dokumententrägervorrichtung aus Fig. 1 mit
geschlossenem Klappdeckel und (a) darunterliegendem (Karten-)Adapter und (b) ohne
Kartenadapter, aber mit zwei eingezeichneten beispielhaften Lagen des Aufnahmefachs
eines Kartenadapters;
Fig. 3 schematisch eine Aufsicht auf die Dokumententrägervorrichtung aus Fig. 1 mit
geschlossenem Klappdeckel und darunterliegendem in der Dokumententrägervorrichtung
aufgenommenen Reisepassdokument;
Fig. 4 schematisch eine seitliche Querschnittansicht in der in Fig. 2(a) gezeigten Querschnittsebene
A-A der Dokumententrägervorrichtung aus Fig. 1 in einem ersten Betriebsmodus zur Dokumentenerwärmung
und (b) einem zweiten Betriebsmodus mit einer in Sicherheitsstellung verbrachter Heizeinrichtung;
und
Fig. 5 schematisch eine seitliche Querschnittansicht eines Dokumentenbearbeitungssystems
mit einer Dokumententrägervorrichtung, gemäß einer beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung.
[0056] In den Figuren werden durchgängig dieselben Bezugszeichen für dieselben oder einander
entsprechenden Elemente der Erfindung verwendet.
[0057] Die in
Fig. 1 dargestellte beispielhafte Ausführungsform einer Dokumententrägervorrichtung 100
weist einen Werkstückträger 105 mit einer in mehrere Abschnitte bzw. Teilflächen 105a
und 105b aufgeteilten Auflagefläche zur Aufnahme eines zu bearbeitenden Dokuments
D (vgl. Fig. 4) auf. Die beiden Abschnitte 105a und 105b sind durch einen Zwischenspalt
105c separiert. Dies dient insbesondere dazu, buchartige Dokumente, wie beispielsweise
Reisepässe gut bearbeiten zu können, da hier der Buchrücken in dem Zwischenspalt 105c
Platz finden kann, während gegenüberliegende Seiten des Reisepasses durch die beiden
Abschnitte 105a bzw. 105b der Auflagefläche getragen werden. Es sind jedoch auch Ausführungsformen
möglich, bei denen der Werkstückträger 105 bzw. dessen Auflagefläche durchgängig gestaltet
sind und somit ein Zwischenspalt 105c entfällt.
[0058] Im Bereich der Auflagefläche, im vorliegenden Beispiel im Bereich der Teilfläche
105a, befinden sich in einer rasterartigen Anordnung eine Mehrzahl von Aussparungen
110, die insbesondere jeweils einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen können. Sie
dienen als Durchtrittsöffnungen für ein mit einer Heizeinrichtung 130 (vgl. Fig. 4)
verbundenes Wärmeleitelement 115, das beweglich unterhalb des Werkstückträgers 105
angeordnet ist und mittels eines Aktuators so bewegt werden kann, dass es zumindest
abschnittsweise in die Aussparungen 110 eingreifen kann, um von der Heizeinrichtung
130 erzeugte Wärme an ein auf der Auflagefläche 105a gelagertes Dokument (in Fig.
1 nicht dargestellt) abgeben zu können. Eine derartige Erwärmung eines auf der Auflagefläche
105a, 105b gelagerten zu bearbeitenden Dokuments kann insbesondere zur Trocknung oder
Fixierung von zuvor aufgebrachter Tinte vorgesehen sein.
[0059] Die Dokumententrägervorrichtung 100 weist zudem einen Deckel 120 auf, der hier als
um ein Scharnier 120a schwenkbarer Klappdeckel ausgebildet ist. Er ist in
Fig. 1 (a) im geöffneten Zustand und in
Fig. 1 (b) im geschlossenen Zustand dargestellt. Der Klappdeckel 120 weist eine vorzugsweise
großflächige Öffnung 120b auf, durch die hindurch im geschlossenen Zustand des Klappdeckels
eine Bearbeitung, beispielsweise eine Bedruckung, eines auf der Auflagefläche 105a,
105b gelagerten Dokuments D möglich ist.
[0060] Die Dokumententrägervorrichtung 100 ist insbesondere als Subsystem eines Dokumentenbearbeitungssystems
einsetzbar, wie beispielsweise des im Weiteren unter Bezugnahme auf Fig. 5 erläuterten
Dokumentenbearbeitungssystem.
[0061] Fig. 2 (a) zeigt eine Aufsicht auf die Dokumententrägervorrichtung 100 von oben mit geschlossenem
Klappdeckel 120, wobei sich auf der Auflagefläche der Dokumententrägervorrichtung
100 ein zugehöriger Adapter 125, insbesondere ein Kartenadapter, mit einem dadurch
definierten Aufnahmefach 125a für ein kartenförmiges Dokument D, wie etwa einen kartenförmigen
Personalausweis oder eine Debit- oder Kreditkarte, befindet. Das Aufnahmefach 125a
kann insbesondere dem vorgenannten normierten ID-1 Format entsprechen. Der Adapter
125 kann insbesondere im Wesentlichen plattenförmig ausgebildet sein und beispielsweise
aus Kunststoff bestehen. In dem Aufnahmefach 125a kann insbesondere ein Bereich 125b
definiert sein, der zur Herstellung oder Bearbeitung eines Bilds auf dem kartenförmigen
Dokument D vorgesehen ist. Dieser Bildbereich 125b kann insbesondere mit dem durch
die Aussparungen 110 definierten Heizbereich der Dokumententrägervorrichtung 100 überlappen,
insbesondere deckungsgleich sein, sodass der Bildbereich 125b mittels der Heizeinrichtung
130 und dem daran gekoppelten Wärmeleitelement 115 beheizt werden kann. Der Adapter
125 weist im vorliegenden Beispiel zudem eine Klemmeinrichtung 125c auf, mittels derer
eine in dem Aufnahmefach aufgenommene Karte D mechanisch mittels Klemmung fixiert
werden kann.
[0062] Fig. 2 (b) zeigt dieselbe Ansicht der Dokumententrägervorrichtung 100 nochmals, jedoch diesmal
ohne eingelegten Kartenadapter 125. Zum Zwecke der Illustration verschiedener Ausführungsformen
des Adapters sind jedoch zwei besonders bevorzugte mögliche Lagen 125a (entsprechend
Fig. 2 (a)) und 125d des Aufnahmefaches des Kartenadapters mit ihren zugehörigen Bildbereichen
125b bzw. 125e eingezeichnet. Anstelle dieser beiden beispielhaften Lagen sind auch
andere Lagen denkbar, wobei das Aufnahmefach 125a bzw. 125d, insbesondere dessen jeweilige
Bildbereiche 125b bzw. 125e, soweit definiert, jeweils mit der Anordnung der Aussparungen
110 zumindest abschnittsweise überlappen müssen, um die gewünschte Wärmezufuhr von
der Heizeinrichtung 130 zu ermöglichen.
[0063] In
Fig. 3 ist eine weitere Aufsicht auf die Dokumententrägervorrichtung 100 von oben mit geschlossenem
Klappdeckel 120 dargestellt, wobei auf dem Werkstückträger ein zu bearbeitendes, aufgeschlagenes
buchartiges Passdokument D, welches insbesondere das vorgenannte normierte ID-3-Format
aufweisen kann, aufgenommen ist. Auf dem Dokument sind einige verschiedene Layoutbereiche
L1 bis L4 gekennzeichnet, die jeweils im Rahmen einer Bearbeitung des Dokuments D
eine zugeordnete Bearbeitung erfahren sollen.
[0064] Die Layoutbereiche L1, L2 und L3 liegen dabei auf einer linken Passseite, insbesondere
der sogenannten Seite 2, während der Layoutbereich L4 auf einer rechten Passseite,
insbesondere der sogenannten Seite 3, liegt. Während die Seite 2 typischerweise aus
Kunststoff oder einem Kunststoffschichten enthaltenden Laminat gebildet ist, ist die
Seite 3 oftmals aus einem Papierwerkstoff gefertigt. Der Layoutbereich L1 kann insbesondere
dazu vorgesehen sein, Seriennummern, Inhaberdaten, wie etwa Name und Vorname, oder
andere besonders wichtige Informationen aufzunehmen. Der Layoutbereich L2, der insbesondere
mit dem Heizbereich der Dokumententrägervorrichtung überlappen oder sogar mit diesem
deckungsgleich sein kann, kann insbesondere zur Aufnahme eines Passfotos bzw. -bildes
eines Passinhabers vorgesehen sein, und der Layoutbereich L3 kann das Kernstück der
sogenannten Datenseite (Seite 2) bilden, in dem eine Reihe von meist inhaber- oder
austellerspezifischen Daten aufgenommen ist, zu denen insbesondere Vorname, Familienname,
Geburtsdatum, Ausstellungsort und Ausstellungsdatum des Dokumentes D gehören können.
Der Layoutbereich L4 auf der Seite 3 ist zudem oftmals insbesondere zur Aufnahme einzelner
biometrischer Angaben, wie der Körpergröße oder der Augenfarbe des Passinhabers oder
auch seines Passbildes, vorgesehen.
[0065] Die Layoutbereiche für eine Karte im ID-3-Format entsprechen im Wesentlichen denen
des Passdokuments D im ID-1 Format, sind aber kleiner bzw. auf die Größe der Karte
angepasst. Im Falle der Vorderseite der in das Aufnahmefach des Adapters eingebrachten
Karte, können die Layoutbereiche L2 und L3 insbesondere im Hinblick auf die mit den
jeweiligen in diesen Layoutbereiche auf das Dokument aufzubringenden Informationen
denjenigen des buchartigen Passdokuments D entsprechen. Im Falle der Rückseite der
in das Aufnahmefach des Adapters eingebrachten Karte können dann die Layoutbereiche
L1 und L4 ebenfalls denjenigen des buchartigen Passdokuments D entsprechen.
[0066] Vorzugsweise ist die Größe der Aufnahmefläche des Werkstückträgers 105 so festgelegt,
dass sie einerseits ohne die Verwendung eines Adapters 125 bereits zur Aufnahme eines
gängigen Dokumentenformats (z.B. ID-3) konfiguriert ist, während durch zusätzliche
Verwendung eines Adapters 125 auch demgegenüber kleinere Dokumentenformate (z.B. ID-1)
gut zur Bearbeitung aufgenommen und fixiert werden können. Wenn kein Adapter 125 zum
Einsatz kommt, erfolgt die Fixierung des Dokuments D auf dem Werkstückträger 105 mittels
einer durch den Deckel 120 im geschlossenen Zustand desselben ausgeübten Klemmwirkung
auf das Dokument D. Bei Verwendung eines Adapters 125, kann die Fixierung des Dokuments
stattdessen, wie bereits vorausgehend beschrieben, insbesondere durch einen Klemmmechanismus
125c des Adapters 125 selbst erfolgen, wobei dann vorteilhaft der Adapter 125 als
Ganzes durch den geschlossenen Deckel 120 auf dem Werkstückträger 105 per Klemmwirkung
und gegebenenfalls mechanische Ausrichtung durch eine oder mehrere die Auflagefläche
begrenzende Wandflächen des Werkstückträgers 105 fixiert wird.
[0067] Fig. 4 zeigt die Dokumententrägervorrichtung 100 in der in Fig. 2(a) gezeigten und durch
den Bildbereich 125b des Aufnahmefachs 125a laufenden Querschnittsebene A-A der Dokumententrägervorrichtung
aus Fig. 1. Bei den Ansichten aus Fig. 4 ist der Klappdeckel 120 jeweils geschlossen
und ein kartenförmiges Dokument D in dem Aufnahmefach 125a des Kartenadapters 125
zur Bearbeitung auf der Auflagefläche des Werkstückträgers 105 aufgenommen. Der Werkstückträger
105 ist federnd gelagert, sodass er im Zusammenwirken mit dem geschlossenen Klappdeckel
120 eine Klemmwirkung auf den Kartenadapter 125 ausüben kann. Die Federung ist hier
beispielhaft mittels einer elastischen Schaumstoffmatte 140 ausgebildet.
[0068] Zur Begrenzung des Federwegs ist ein mechanischer Anschlag in Form einer Hülse 145
vorgesehen. Optional kann, wie dargestellt, eine Schicht 150 in oder auf dem Werkstückträger
105 vorgesehen sein, um den Aufnahmebereich für das Dokument D und gegebenenfalls
den Kartenadapter 125 gegenüber potenziell störenden elektromagnetischen Wellen abzuschirmen.
Solche störenden elektromagnetischen Wellen könnten insbesondere aus dem Inneren eines
Personalisierungssystems, dessen Teil die Dokumententrägervorrichtung 100 bilden kann,
stammen und insbesondere auf gegebenenfalls vorhandene magnetische Schicht des Dokuments
D, insbesondere Datenspeicherschichten, wirken und somit darauf bereits gespeicherte
Daten beschädigen oder gar löschen. Die Schicht 150 kann insbesondere eine ferrimagnetische
Oxidkeramik (Ferrit) enthalten oder vollständig daraus ausgebildet sein.
[0069] Unterhalb des durch die Aussparungen 110 im Werkstückträger 105 gebildeten Bildbereichs
125b ist eine Heizeinrichtung 130 mit einem darauf montierten und als Platte mit zylindrischen
Vorsprüngen 115a ausgebildeten Wärmeleitelement 115 vorgesehen. Die Vorsprünge 115a
korrespondieren zu den Aussparungen 110 und sind so geformt und dimensioniert, dass
sie in einem in
Fig. 4 (a) illustrierten ersten Betriebsmodus der Dokumententrägervorrichtung 100 durch die
Aussparungen 110 hindurch oder zumindest in diese hinein greifen, ohne sie zu berühren,
um von der Heizeinrichtung 130 erzeugte Wärme in Richtung des im Aufnahmefach 125a
aufgenommenen Dokuments D zu leiten (Betriebsstellung).
[0070] Die Heizeinrichtung 130 ist (optional) in einem zugehörigen Heizeinrichtungsträger
130a gelagert und mittels eines Aktuators senkrecht zu der Auflagefläche 105a, 105b
verfahrbar, um zwischen dem ersten Betriebsmodus und einem in
Fig. 4 (b) illustrierten zweiten Betriebsmodus zu wechseln, in dem die Heizeinrichtung und das
Wärmeleitelement weiter von der Auflagefläche entfernt sind (Sicherheitsstellung)
als im ersten Betriebsmodus. Der Aktuator ist hier als Hubmagnet mit einem beweglichen
Teil 135a (Anker) und einem dazu korrespondierenden feststehenden Teil (Spule) 135b
ausgebildet. Im zweiten Betriebsmodus bzw. der Sicherheitsstellung sind die durch
die Heizeinrichtung 130 erhitzten Vorsprünge 115a der Wärmeleitplatte 115 somit in
die oder sogar aus den Aussparungen 110 zurückgezogen und somit vor unbeabsichtigten
Berührungen durch einen Benutzer geschützt (Verbrennungsschutz).
[0071] Während der erste Betriebsmodus somit zum Bearbeiten des Dokuments und dessen gleichzeitiger
Wärmebehandlung dient, ist der zweite Betriebsmodus insbesondere ein Sicherheitsmodus,
der vor allem beim Beladen und/oder Entladen der Dokumententrägervorrichtung 100 mit
einem Dokument D (mit dazu dann zumindest temporär geöffnetem Klappdeckel 120) zum
Einsatz kommen kann. Aufgrund des auf diese Weise ermöglichten Verbrennungsschutzes,
kann die Heizeinrichtung 130 unabhängig davon, ob aktuell die Dokumententrägervorrichtung
100 sich im ersten oder in dem zweiten Betriebsmodus befindet, durchgängig beheizt
werden, sodass insbesondere zeit- und energieaufwändige Aufheiz- und Abkühlvorgänge
je einzelnem zu bearbeitenden Dokument D unterbleiben können und somit die Effizienz
gesteigert werden kann.
[0072] In
Fig. 5 ist schließlich noch eine beispielhafte Ausführungsform eines Dokumentenbearbeitungssystems
200 illustriert, in dem die vorgenannte Dokumententrägervorrichtung 100 als Subsystem
verwendet werden kann. Bei dem Dokumentenbearbeitungssystem 200 ist die Dokumententrägervorrichtung
100 innerhalb des Dokumentenbearbeitungssystems 200 zwischen verschiedenen Stellungen
bzw. Positionen verfahrbar. Die Dokumententrägervorrichtung 100 kann dazu insbesondere
über eine Miniaturführung geführt sein und mittels Zahnriemen und einem Motor verfahrbar
sein (nicht in Fig. 5 dargestellt).
[0073] Zu den genannten Stellungen gehören insbesondere eine Beladeposition 205 sowie eine
Entladeposition 210 zum Beladen bzw. Entladen der Dokumententrägervorrichtung 100
mit einem zu bearbeitenden bzw. bereits bearbeiteten Dokument D. Im gezeigten Beispiel
fallen diese beiden Positionen 205 und 210 zusammen. Es ist jedoch auch denkbar, die
Beladeposition 205 an anderer Stelle als die Entladeposition 210 vorzusehen, beispielsweise
so, dass die Dokumententrägervorrichtung 100 ohne Richtungswechsel zwischen diesen
beiden Positionen 205 und 210 verfahren und dabei an einer oder mehreren auf diesem
Weg liegenden Bearbeitungspositionen des Dokumentenbearbeitungssystems 200 bearbeitet
werden kann.
[0074] An einer der Positionen (Inspektionsposition) kann insbesondere eine Inspektion der
mit einem Dokument D beladenen Dokumententrägervorrichtung 100 erfolgen. Zweckmäßig
kann das Dokumentenbearbeitungssystem 200 zu diesem Zweck einen Bildsensor bzw. eine
Kamera 220 aufweisen, in dessen bzw. deren Sichtfeld 220a sich die Dokumententrägervorrichtung
100 und somit das dadurch aufgenommene Dokument befindet, wenn sie an der Inspektionsposition
anhält oder diese durchläuft. Die visuelle Inspektion kann insbesondere dazu dienen,
eine exakte Lage des Dokuments D in der Dokumententrägervorrichtung 100 zu bestimmen
und die weiteren Verarbeitungsschritte basierend darauf, insbesondere im Sinne einer
Ausrichtung der zugehörigen Dokumentenbearbeitung gemäß der bestimmten exakten Lage
des Dokuments, vorzunehmen. So können möglicherweise aufgrund von Toleranzen auftretende
Schwankungen der exakten Lage des Dokuments effektiv kompensiert und somit eine gleichbleibend
hohe Bearbeitungsqualität erreicht werden. Auch eine Bestimmung des Dokumententyps
oder eine Überprüfung im Hinblick darauf, ob das Dokument falsch eingelegt oder beschädigt
ist, können im Rahmen der Inspektion erfolgen.
[0075] Zur Bearbeitung des Dokuments kann insbesondere eine Druckeinrichtung 225, beispielsweise
eine Tintenstrahldruckeinrichtung, sowie eine Laserbearbeitungseinrichtung mit einem
Laser 230 vorgesehen sein. Eine derartige Laserbearbeitung ist insbesondere zur Auf-
bzw. Einbringung von Informationen auf Kunststoffmaterialien, wie beispielsweise der
vorgenannten "Seite 2" eines Passdokuments oder Karten, anwendbar. Insbesondere ist
es auch möglich, durch Kombination einer Bedruckung durch die Druckeinrichtung 225
mit einer Laserbehandlung ein kombiniertes Bild zusammenzusetzen. Beispielsweise kann
dies im bekannten CMYK-Farbraum so erfolgen, dass die Farbkomponenten C, M und Y mittels
Tintenstrahldrucks und die weitere Farbkomponente K ("Key", schwarz) mittels Laserbehandlung
auf das Dokument D aufgebracht werden. Die Bedruckung ist bei dem in Fig. 5 illustrierten
Dokumentenbearbeitungssystem 200 an der Position 225a und die Laserbehandlung an der
Position 230a vorgesehen, die im Wirkbereich des Lasers 230 liegt.
[0076] Es ist insbesondere möglich, die Richtung, aus der der Laserstrahl auf die Oberfläche
des zu bearbeitenden Dokuments D trifft, zu konfigurieren, sodass insbesondere wahlweise
CLI- oder MLI-Bearbeitungen möglich sind. Stattdessen oder kumulativ ist es jedoch
auch möglich, durch die Verwendung verschiedener Kartenadapter mit verschiedener Orientierung
der jeweiligen Aufnahmefächer 125a bzw. 125d, wie in Fig. 2 (b) illustriert, solche
verschiedenen Bearbeitungsrichtungen zu erreichen.
[0077] Zur Einbringung von Daten in eine Speichervorrichtung des zu bearbeitenden Dokuments
D kann zudem eine Programmiereinrichtung vorgesehen sein, die insbesondere einen,
beispielsweise magnetischen oder elektrischen, Programmierkopf 235 aufweisen kann,
um an einer Datenübertragungsposition 235a Daten in das Dokument einzuspeichern. Insbesondere
kann die Programmiereinrichtung als Schreib-/Lesevorrichtung zur kontaktlosen oder
kontaktbehafteten Datenübertragung zu oder von einem im Dokument enthaltenen Chip
ausgebildet sein, etwa als RFID- Schreib-/Lesevorrichtung.
[0078] Die Datenübertragung erfolgt idealerweise nach einer Dokumentenbearbeitung mittels
Bedruckens und vor einer Dokumentenbearbeitung mittels Laser. So hat die Tinte nach
dem Bedrucken etwas mehr Zeit zum Trocknen, bevor mit dem Lasern gestartet wird.
[0079] Das Dokumentenbearbeitungssystems 200 kann zudem noch eine Mensch-Maschine-Schnittstelle
215, insbesondere einen Touch-Screen, für seine Bedienung und zur Ausgabe von Informationen
bezüglich aktueller Betriebszustände oder von Fehlermeldungen oder anderen für einen
Benutzer des Dokumentenbearbeitungssystems 200 relevanten Informationen bezüglich
des Dokumentenbearbeitungssystems 200 oder eines laufenden Dokumentenbearbeitungsprozesses
aufweisen. Insbesondere kann dies so ausgestaltet sein, dass über die Mensch-Maschine-Schnittstelle
215 eine Auswahl von bestimmten Dokumentenbearbeitungsprozessen (Jobauswahl) oder
Bearbeitungsaufträgen erfolgen kann, oder ein durch eine Kamera aufgenommenes Bild
des Dokuments D an zumindest einem Zeitpunkt während seiner Verarbeitung durch das
Dokumentenbearbeitungssystem 200 anzeigbar ist. Zudem kann die Mensch-Maschine-Schnittstelle
215 so konfigurierbar sein, dass damit ein Soll-Layout für das Dokument und seine
Soll-Lage im Vergleich mit einem sensorisch erfassten Ist-Layout und einer Ist-Lage
des Dokuments verglichen bzw. betrachtet werden können, insbesondere in Echtzeit.
[0080] Während vorausgehend wenigstens eine beispielhafte Ausführungsform beschrieben wurde,
ist zu bemerken, dass eine große Anzahl von Variationen dazu existiert. Es ist dabei
auch zu beachten, dass die beschriebenen beispielhaften Ausführungsformen nur nichtlimitierende
Beispiele darstellen, und es nicht beabsichtigt ist, dadurch den Umfang, die Anwendbarkeit
oder die Konfiguration der hier beschriebenen Vorrichtungen und Verfahren zu beschränken.
Vielmehr wird die vorausgehende Beschreibung dem Fachmann eine Anleitung zur Implementierung
mindestens einer beispielhaften Ausführungsform liefern, wobei sich versteht, dass
verschiedene Änderungen in der Funktionsweise und der Anordnung der in einer beispielhaften
Ausführungsform beschriebenen Elemente vorgenommen werden können, ohne dass dabei
von dem in den angehängten Ansprüchen jeweils festgelegten Gegenstand sowie seinen
rechtlichen Äquivalenten abgewichen wird.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0081]
- 100
- Dokumententrägervorrichtung
- 105
- Werkstückträger
- 105a,b
- Teilflächen einer Auflagefläche des Werkstückträgers
- 105c
- Zwischenspalt in Auflagefläche des Werkstückes
- 110
- Aussparungen in Werkstückträger bzw. Auflagefläche
- 115
- Wärmeleitelement
- 120
- Deckel
- 120a
- Klappscharnier
- 120b
- Öffnung in Deckel 120
- 125
- Adapter
- 125a, d
- Aufnahmefach
- 125b, e
- Bildbereich innerhalb des Aufnahmefachs
- 125c
- Klemmmechanismus
- 130
- Heizeinrichtung
- 130a
- Heizeinrichtungsträger
- 135a
- beweglicher Teil (Anker) des Aktuators (Hubmagnets)
- 135b
- feststehender Teil (Spule) des Aktuators (Hubmagnets)
- 140
- Federung, insbesondere Schaumstoffmatte
- 145
- Anschlag, insbesondere Hülse
- 150
- Ferritschicht
- 200
- Dokumentenbearbeitungssystem
- 205
- Beladeposition
- 210
- Entladeposition (fällt in Fig. 5 mit Beladeposition zusammen)
- 215
- Mensch-Maschinen-Schnittstelle, insbes. Touchscreen
- 220
- Bildsensor
- 220a
- Sichtbereich des Bildsensors
- 225
- Druckeinrichtung
- 225a
- Druckposition
- 230
- Laser
- 230a
- Wirkbereich des Lasers zur Dokumentenbearbeitung
- 235
- Programmierkopf
- 235a
- Datenübertragungsposition
- D
- Dokument
- L1
- Layoutbereich für Ausweisnummern auf zweiter Passseite (Kunststoff)
- L2
- Layoutbereich Passbild
- L3
- Layoutbereich Personalisierungsdaten auf zweiter Passseite (Kunststoff)
- L4
- Layoutbereich dritte Passseite (Papier)
1. Dokumententrägervorrichtung (100) zum Tragen und Transportieren eines Dokuments (D)
in einem Dokumentenbearbeitungssystem (200), wobei die Dokumententrägervorrichtung
(100) aufweist:
einen Werkstückträger (105) mit einer Auflagefläche (105a,b) zur Aufnahme eines Dokuments;
eine Heizeinrichtung (130) mit einem Wärmeleitelement (115) zur Übertragung von durch
die Heizeinrichtung (130) erzeugter Wärme; und
einen Aktuator (135a, 135b) zur Bewirkung einer Relativbewegung zwischen dem Wärmeleitelement
(115) und dem Werkstückträger, um zwischen einem ersten Betriebsmodus und einem zweiten
Betriebsmodus der Dokumententrägervorrichtung (100) zu wechseln,
wobei in dem ersten Betriebsmodus sich das Wärmeleitelement, ohne dabei mit dem Werkstückträger
(105) in mechanischem Kontakt zu stehen, durch eine oder mehrere Aussparungen (110)
im Werkstückträger (105) im Bereich der Auflagefläche (105a,b) hindurch erstreckt,
um von der Heizeinrichtung (130) erzeugte Wärme zumindest abschnittsweise auf ein
auf der Auflagefläche (105a,b) des Werkstückträgers (105) aufgenommenes Dokument (D)
übertragen zu können; und
wobei in dem zweiten Betriebsmodus das Wärmeleitelement (115) einen gegenüber seiner
Lage im ersten Betriebsmodus vergrößerten Abstand von der Auflagefläche (105a,b) aufweist.
2. Dokumententrägervorrichtung (100) nach Anspruch 1, wobei:
das Wärmeleitelement (115) einen plattenförmigen Rumpf mit einer Anzahl N ≥ 1 von
sich von einer Seite des Rumpfs aus von diesem weg erstreckenden Vorsprüngen (115a)
aufweist;
wobei sich die Vorsprünge (115a) in dem ersten Betriebsmodus jeweils durch eine zugeordnete
der Aussparungen (110) im Werkstückträger (105) hindurch erstrecken, ohne dabei mit
dem Werkstückträger (105) in mechanischem Kontakt zu stehen, um von der Heizeinrichtung
(130) erzeugte Wärme zumindest abschnittsweise auf ein auf der Auflagefläche (105a,b)
des Werkstückträgers (105) aufgenommenes Dokument (D) übertragen zu können, und
wobei die Vorsprünge (115a) in dem zweiten Betriebsmodus dagegen zumindest teilweise
aus der jeweiligen Aussparung (110) zurückgezogen sind, um so einen gegenüber ihrer
jeweiligen Lage im ersten Betriebsmodus größeren Abstand von der Auflagefläche (105a,b)
aufzuweisen.
3. Dokumententrägervorrichtung (100) nach Anspruch 2, wobei zumindest einer der Vorsprünge
(115a) eine Zylinderform aufweist.
4. Dokumententrägervorrichtung (100) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, wobei der
Werkstückträger (105) mittels einer Federung (140) so federnd gelagert ist, dass er
sich bei einer Beaufschlagung der Auflagefläche (105a,b) mit einer dazu zumindest
anteilig orthogonal zu der Auflagefläche (105a,b) gerichteten Anpresskraft entlang
eines Federwegs unter gleichzeitiger Bewirkung einer durch die Federung (140) bewirkten
Gegenkraft bewegen kann, die dieser Bewegung entgegenwirkt.
5. Dokumententrägervorrichtung (100) nach Anspruch 4, wobei der Federweg so begrenzt
ist, dass der Werkstückträger, wenn er entlang des gesamten Federwegs bewegt wird,
an keinem Punkt dieser Bewegung mit der Heizeinrichtung (130) oder dem Wärmeleitelement
(115) unmittelbar oder mittelbar über zumindest ein anderes Bauteil in mechanischen
Kontakt kommt.
6. Dokumententrägervorrichtung (100) nach Anspruch 5, wobei die Begrenzung des Federwegs
mittels eines mechanischen Anschlags für die Bewegung des Werkstückträgers (105) entlang
des Federwegs ausgebildet ist.
7. Dokumententrägervorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 4 bis 6, wobei die Federung
(140) zumindest ein Federelement aufweist, das elastischen Schaumstoff enthält oder
daraus besteht.
8. Dokumententrägervorrichtung (100) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, des Weiteren
aufweisend einen Deckel (120), der zwischen einer geöffneten und einer geschlossenen
Stellung beweglich angeordnet ist, wobei er in der geöffneten Stellung die Auflagefläche
(105a,b) zum Be- und Entladen eines Dokuments (D) freigibt und in der geschlossenen
Stellung die Auflagefläche (105a,b) so abdeckt, dass zwischen der Auflagefläche (105a,b)
und dem Deckel (120) ein zumindest zweiseitig geschlossener Aufnahmeraum für ein zu
bearbeitendes Dokument (D) definiert ist.
9. Dokumententrägervorrichtung (100) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, wobei der
Aktuator (135a, 135b) konfiguriert ist, auf Basis eines magnetischen Wirkprinzips
die Relativbewegung zwischen dem Wärmeleitelement (115) und dem Werkstückträger (105)
zu bewirken.
10. Dokumententrägervorrichtung (100) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, des Weiteren
aufweisend eine Sensoreinrichtung, die konfiguriert ist, eine Temperatur des Werkstückträgers
(105) oder eines darauf gelagerten Dokuments (D) oder eine andere technische Größe,
die mit dieser Temperatur in einem Abhängigkeitsverhältnis steht, sensorisch zu erfassen;
wobei die Dokumententrägervorrichtung (100) konfiguriert ist, die Heizeinrichtung
(130) in Abhängigkeit von der mittels der Sensoreinrichtung erfassten Temperatur oder
anderen technischen Größe zu steuern.
11. Dokumententrägervorrichtung (100) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, wobei die
Dokumententrägervorrichtung (100) konfiguriert ist, bei ihrem Betrieb die Heizeinrichtung
(130) sowohl während sie sich im ersten Betriebsmodus befindet als auch während sie
sich im zweiten Betriebsmodus befindet zur Erzeugung von Wärme zu betreiben.
12. Dokumententrägervorrichtung (100) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, des Weiteren
aufweisend zumindest einen Adapter, der konfiguriert ist, auf der Auflagefläche (105a,b)
des Werkstückträgers (105) aufgenommen und dort mittels einer Fixiereinrichtung auf
lösbare Weise lösbar fixiert zu werden, um zumindest ein lateral auf eine bestimmte
Form und Größe unterhalb der Größe der Auflagefläche (105a,b) begrenztes Aufnahmefach
(125a; 125d) für ein zu bearbeitendes Dokument (D) zu definieren, wobei die Lage des
jeweiligen Aufnahmefachs (125a; 125d) durch den Adapter (125) so definiert ist, dass
zumindest eine der Aussparungen (110) im Werkstückträger (105) im Bereich des Aufnahmefachs
(125a; 125d) liegt.
13. Dokumententrägervorrichtung (100) nach Anspruch 12, wobei zumindest einer der Adapter
(125) eine Platte mit zumindest einer darin ausgebildeten Aussparung (110) zur Definition
eines jeweiligen Aufnahmefachs (125a; 125d) aufweist.
14. Dokumententrägervorrichtung (100) nach Anspruch 12 oder 13, wobei zumindest einer
der Adapter (125) einen Klemmmechanismus (125c) zum lösbaren Fixieren eines Dokuments
(D) in dem bzw. einem durch den Adapter (125) definierten Aufnahmefach (125a; 125d)
aufweist.
15. Dokumententrägervorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 12 bis 14, aufweisend zumindest
einen ersten und einen zweiten der Adapter, die sich voneinander so unterscheiden,
dass der erste Adapter (125) ein erstes Aufnahmefach (125a; 125d) zur Aufnahme eines
das erste Aufnahmefach, zumindest im Wesentlichen, lateral ausfüllenden Dokuments
(D) in einer ersten Orientierung und der zweite Adapter (125) ein zweites Aufnahmefach
(125a; 125d) zur Aufnahme eines das zweite Aufnahmefach, zumindest im Wesentlichen,
lateral ausfüllenden Dokuments (D) in einer zweiten, von der ersten Orientierung verschiedenen
Orientierung, jeweils relativ zum Werkstückträger, definiert, wobei die Lage des jeweiligen
Aufnahmefachs (125a; 125d) durch den jeweiligen Adapter (125) so definiert ist, dass
zumindest eine der Aussparungen (110) im Werkstückträger (105) im Bereich des jeweiligen
Aufnahmefachs (125a; 125d) liegt.
16. Dokumententrägervorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 12 bis 15, wobei zumindest
einer der Adapter (125) alternativ in einer ersten Orientierung oder in einer zweiten
Orientierung auf der Auflagefläche (105a,b) auf lösbare Weise fixiert werden kann,
so dass das Aufnahmefach (125a; 125d) je nach Orientierung des Adapters (125) eine
entsprechende, je nach Orientierung des Adapters (125) unterschiedliche Orientierung
aufweist.
17. Dokumententrägervorrichtung (100) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, wobei der
Werkstückträger eine Schicht (150) zur Abschirmung der Auflagefläche (105a,b) gegenüber
Magnetfeldern aufweist.
18. Dokumentenbearbeitungssystem (200), aufweisend eine Dokumententrägervorrichtung (100)
nach einem der vorausgehenden Ansprüche, wobei die Dokumententrägervorrichtung (100)
innerhalb des Dokumentenbearbeitungssystems (200) verfahrbar ist, zwischen:
einer Dokumentenbeladeposition (205), an der die Auflagefläche (105a,b) des Werkstückträgers
zur Aufnahme eines Dokuments (D) zugänglich ist;
zumindest einer Dokumentenbearbeitungsposition (225a; 230a; 235a), an der jeweils
eine Bearbeitung eines währenddessen durch die Dokumententrägervorrichtung (100) auf
der Auflagefläche (105a,b) getragenen Dokuments (D) mittels zumindest einer der jeweiligen
Dokumentenbearbeitungsposition (225a; 230a; 235a) zugeordneten Dokumentenbearbeitungseinrichtung
(225; 230; 235) erfolgen kann; und
einer Dokumentenentladeposition (210), an der die Auflagefläche (105a,b) des Werkstückträgers
zur Entladung eines Dokuments (D) davon zugänglich ist.
19. Dokumentenbearbeitungssystem (200) nach Anspruch 18, des Weiteren aufweisend eine
Inspektionseinrichtung (220), die konfiguriert ist, eine Lage, ein Format oder einen
Dokumententyp sowie ein Layout eines auf der Auflagefläche (105a,b) des Werkstückträgers
(105) aufgenommenen Dokuments (D) sensorisch zu erfassen;
wobei das Dokumentenbearbeitungssystem (200) konfiguriert ist, zumindest eine der
Dokumentenbearbeitungseinrichtungen (225, 230) in Abhängigkeit von der erfassten Lage,
dem erfassten Format oder dem erfassten Dokumententyp sowie dem erfassten Layout des
Dokuments (D) zu steuern, um entsprechend zugeordnete spezifische Bearbeitung des
Dokuments (D) zu veranlassen.
20. Dokumentenbearbeitungssystem (200) nach Anspruch 18 oder 19, des Weiteren aufweisend
eine Sensoreinrichtung, die konfiguriert ist, eine Temperatur des Werkstückträgers
(105) oder eines darauf gelagerten Dokuments (D) oder eine andere technische Größe,
die mit dieser Temperatur in einem Abhängigkeitsverhältnis steht, sensorisch zu erfassen;
wobei das Dokumentenbearbeitungssystem (200) konfiguriert ist, die Heizeinrichtung
(130) oder eine andere Funktionseinheit des Dokumentenbearbeitungssystems (200) oder
einen dadurch ausführbaren Prozessablauf zur Bearbeitung des Dokuments (D) in Abhängigkeit
von der mittels der Sensoreinrichtung erfassten Temperatur oder anderen technischen
Größe zu steuern.
21. Dokumentenbearbeitungssystem (200) nach Anspruch 20, wobei das Dokumentenbearbeitungssystem
(200) konfiguriert ist, einen durch das Dokumentenbearbeitungssystem (200) ausführbaren
Prozessablauf zur Bearbeitung des Dokuments (D) in Abhängigkeit von der mittels der
Sensoreinrichtung erfassten Temperatur oder anderen technischen Größe so zu steuern,
dass der Prozessablauf unterbrochen oder abgebrochen wird, wenn gemäß der von der
Sensoreinrichtung durchgeführten Erfassung der Temperatur bzw. der damit in einem
Abhängigkeitsverhältnis stehenden Größe eine vorbestimmte Solltemperatur des zu bearbeitenden
Dokuments innerhalb eines vorbestimmten Zeitintervalls nicht erreicht oder überschritten
wird.