[0001] Die Erfindung betrifft ein Gefache zur Aufbewahrung und zum Transport von Gegenständen
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Verpackungsanordnung mit einem derartigen
Gefache.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind eine Vielzahl von Kartonagen und Faltkartons zur Aufbewahrung
und zum Transport von Gegenständen, insbesondere von Flaschen, bekannt. So beschreibt
die
DE 20 2012 005 327 U1 einen Faltkarton für mehrere Flaschen, welche in benachbarten Aufnahmeräumen angeordnet
sind, wobei Trennwände vorgesehen sind, um benachbarte Aufnahmeräume zu beabstanden
und somit eine Federungswirkung zu erzielen.
[0003] Gegenstand der
DE 20 2008 013 208 U1 ist eine Innenverpackung aus Karton zum stoßsicheren Verpacken von Flaschen, wobei
die Innenverpackung im Wesentlichen quaderförmig ist und die Flasche klemmend aufnimmt
und wobei ein nach innen gerichteter Falz zum klemmenden Einfügen in eine Außenverpackung
mit Ausnehmungen in den Eckbereichen dieses Falzes angeordnet ist. Hierdurch ist die
Flasche besser stoßgeschützt und es lassen sich Flaschen verschiedenen Durchmessers
verpacken und transportieren. Die
DE 203 18 053 U1 zeigt eine Verpackung zur Aufbewahrung und zum Transport von Gegenständen mit einer
quaderförmigen Außenverpackung bestehend aus mit Ausnehmungen versehenen und über
diese in einander greifende Kartonelemente, wobei die freien Enden jedes Kartonelements
miteinander verbindbar sind.
[0005] Die bekannten Flaschenverpackungen und Kartonagen bieten jedoch noch immer keinen
optimalen Schutz gegen äußere Stöße, welche z.B. beim Werfen oder Umfallen der befüllten
Kartons auf dem Transportwege entstehen können. Darüber hinaus werden bei den bekannten
Kartonverpackungen große Materialmengen benötigt und es können in der Regel nur eine
gerade Anzahl von Flaschen in einem größeren Karton abgepackt werden.
[0006] Es besteht somit die Aufgabe, ein Gefache zur Aufbewahrung und zum Transport von
Gegenständen, insbesondere von Flaschen, innerhalb einer quaderförmigen Außenverpackung
so weiterzubilden, dass eine optimale Bruchsicherheit der transportierten Gegenstände
auch bei unsanftem Umgang mit der Außenverpackung gewährleistet wird, wobei nur ein
geringer Materialbedarf vorhanden ist.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und eine Verpackungsanordnung unter Verwendung eines derartigen Gefaches
sind den Unteransprüchen entnehmbar.
[0008] Das erfindungsgemäße Gefache zur Aufbewahrung und zum Transport von Gegenständen
innerhalb einer quaderförmigen Außenverpackung weist mehrere mit Halbschlitzen versehene
und über diese Halbschlitze ineinandergreifende Kartonelemente auf, wobei die freien
Enden jedes Kartonelements unter Bildung eines topologischen Rings miteinander verbunden
sind, wobei ein erstes Kartonelement eine quadratische Draufsicht mit einer Seitenlänge
von 3 (willkürlich gewählten) Einheiten aufweist, wobei ein zweites und ein drittes
Kartonelement jeweils zu einer rechteckigen Draufsicht mit einer Seitenlänge von einer
bzw. fünf Einheiten gefaltet sind und nacheinander auf das erste Kartonelement gesteckt
werden können.
[0009] Unter einem topologischen Ring ist hierbei jede beliebige Form zu verstehen, bei
der die freien Enden des jeweiligen Kartonelements sich berühren und an Ihrem Berührungspunkt
miteinander verbunden sind. Der topologische Ring muss nicht ringförmig sein, sondern
kann, wie nachfolgend dargestellt auch quadratischen oder rechteckigen Querschnitt
aufweisen.
[0010] Hierbei ist das dritte Kartonelement vorzugsweise orthogonal zu dem zweiten Kartonelement
angeordnet.
[0011] Die Verbindung der freien Enden der Kartonelemente, bei der Bildung des topologischen
Rings kann beispielsweise eine Klebe-, Steck- oder Faltverbindung sein.
[0012] Vorzugsweise erstreckt sich jeder Halbschlitz über die hälftige Höhe des jeweiligen
Kartonelements.
[0013] Jeder Halbschlitz weist an seinem randseitigen Ende vorzugsweise eine Erweiterung
auf.
[0014] Gegenstand der Erfindung ist auch eine Verpackungsanordnung für Gegenstände mit einem
derartigen Gefache, wobei das Gefache mit den Kartonelementen in einem Winkel von
ca. 45 ° zu den Wandungen der Außenverpackung verläuft.
[0015] Vorteilhafterweise besteht auch die Außenverpackung aus Karton.
[0016] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die
begleitenden Zeichnungen näher erläutert. Diese zeigen:
- Fig. 1
- einen Aufriss einer Außenverpackung, in welche das erfindungsgemäße Gefache eingefügt
wird;
- Fig. 2
- einen Aufriss von drei Kartonelementen, welche eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Gefaches bilden;
- Fig. 3a
- ein erstes Kartonelement zur Bildung des Gefaches, aufgefaltet, halb zusammengefaltet
sowie gefaltet und verschlossen;
- Fig. 3b
- ein zweites Kartonelement zur Bildung des Gefaches, aufgefaltet, halb zusammengefaltet
sowie gefaltet und verschlossen;
- Fig. 3c
- ein drittes Kartonelement zur Bildung des Gefaches, aufgefaltet, halb zusammengefaltet
sowie gefaltet und verschlossen;
- Fig. 3d
- die drei übereinander angeordneten Kartonelemente aus den Figuren 3a, 3b und 3c in
Explosionsdarstellung vor dem Zusammenstecken zu einem Gefache;
- Fig. 4
- das gemäß Fig. 3d zusammengesteckte Gefache beim Einfügen in die zusammengefaltete
Außenverpackung gemäß Figur 1; und
- Fig. 5
- Eine Draufsicht auf das in der offenen Außenverpackung befindliche Gefache.
[0017] Figur 1 zeigt einen Aufriss einer Außenverpackung 1, wie sie nach dem Stand der Technik
bereits bekannt ist und in einer Vielzahl von Anwendungsfällen als Kartonverpackung
oder Kartonage verwendet wird. Die Außenverpackung 1 besteht aus Karton und lässt
sich in bekannter Weise zusammenfalten, so dass der in Figur 4 unten dargestellte
(geöffnete) Karton entsteht. Ein näheres Eingehen auf die entsprechende Faltungstechnik
erscheint nicht geboten, da es sich bei der Außenverpackung gemäß Figur 1 um ein Standardprodukt
handelt.
[0018] Das eigentliche Gefache, welches in die Außenverpackung 1 gemäß Figur 1 eingesetzt
wird, zeigt im Aufriss die Figur 2. In Figur 2 sind die drei Kartonelemente, 6, 7
und 8, welche das erfindungsgemäße Gefache bilden, in einer Figur dargestellt, was
mit dem Herstellungsprozess zusammenhängt. Vorzugsweise können nämlich alle drei Kartonelemente
6, 7 und 8 auf einer Maschine gefertigt werden, wobei die in Figur 2 horizontal verlaufenden
Trennlinien bereits Bruchlinien sind, entlang derer die drei Kartonelemente 6, 7 und
8 anschließend ohne weiteres voneinander getrennt werden können.
[0019] Alle drei Kartonelemente 6, 7 und 8 weisen die gleiche Höhe H auf, die in Figur 2
links eingezeichnet ist.
[0020] Ferner sind alle drei Kartonelemente 6, 7 und 8 entlang ihrer Breite (in Figur 2
von links nach rechts verlaufend) in virtuelle Einheiten E unterteilt, und zwar, abgesehen
von den freien Enden 6A, 6B, 7A, 7B, 8A und 8B der Kartonelemente 6, 7 und 8 in zwölf
derartiger virtueller Einheiten E. Bei den virtuellen Einheiten E handelt es sich
um Längeneinheiten, die für die Anordnung der weiter unten zu erörternden Halbschlitze
3, 4 und 5 sowie für die spätere Falzung der Kartonelemente 6, 7 und 8 maßgeblich
sind.
[0021] In Figur 2 eingezeichnet sind Halbschlitze 3 (für das zweite Kartonelement 6), 4
(für das dritte Kartonelement 7) und 5 für das erste Kartonelement 8. Die Halbschlitze
3, 4 und 5 erstrecken sich jeweils von einer Längsseite (in Figur 2 von rechts nach
links verlaufend) des jeweiligen Kartonelements 6, 7 bzw. 8 bis zur Mitte (also der
hälftigen Höhe H) des jeweiligen Kartonelements 6, 7 bzw. 8. Die Halbschlitze 3, 4
und 5 weisen an ihren randseitigen Enden jeweils eine Erweiterung 9 auf, welche beim
späteren Zusammenstecken der Kartonelemente 6, 7 und 8 zu einen Gefache hilfreich
ist.
[0022] Figur 2 zeigt (ohne Bezugszahlen) vertikal, also in Richtung der Höhe H der einzelnen
Kartonelemente 6, 7 und 8 verlaufende Falzlinien. Entlang dieser Falzlinien werden
die Kartonelemente 6, 7 und 8 nach Ihrer Trennung gefalzt.
[0023] An den in Figur 2 rechts dargestellten freien Enden 6A, 7A und 8A weisen die Kartonelemente
6, 7 bzw. 8 Laschen 10 auf. An ihren gegenüberliegenden freien Enden 6B, 7B bzw. 8B
weisen die Kartonelemente 6, 7 bzw. 8 sich jeweils über die gesamte Höhe H der Kartonelemente
6, 7 bzw. 8 verlaufende Hervorstehungen 11 auf, welche in ihrer Mitte Ausnehmungen
12 haben, deren Breite etwas größer ist als die Breite der Laschen 10, so dass die
Kartonelemente 6, 7 und 8 nach dem Zusammenfalten unter Bildung eines topologischen
Rings dadurch stabilisiert werden können, dass die Laschen 10 in die Ausnehmungen
12 eingeführt werden.
[0024] Zur Erstellung des Gefaches werden die in Figur 2 dargestellten Kartonelemente 6,
7 und 8 zunächst entlang der sie verbindenden horizontalen Bruchlinien voneinander
getrennt und anschließend entlang der gestrichelt dargestellten Falzlinie jeweils
in die gleiche Richtung gefaltet, so dass sich jeweils die freien Enden 6A und 6B,
7A und 7B sowie 8A und 8B berühren. Es ist erkennbar, dass das erste Kartonelement
8, bei dem die benachbarten Falzlinien jeweils einen Abstand von drei Einheiten E
aufweisen, im Ergebnis einen, von oben betrachtet, quadratischen Querschnitt mit einer
Seitenlänge von drei Einheiten E aufweist. Ferner ist ersichtlich, dass das zweite
und dritte Kartonelement 6 bzw. 7 nach dem Zusammenfalten, von oben betrachtet, jeweils
einen rechteckigen Querschnitt mit einer Länge von fünf Einheiten E und einer Breite
von einer Einheit E aufweisen.
[0025] Der Vorgang des Falzens und Zusammenfügens der freien Enden ist in den Figuren 3a,
3b und 3c im Einzelnen dargestellt, wobei Figur 3b das erste Kartonelement 8, Figur
3a das zweite Kartonelement 6 und Figur 3c das dritte Kartonelement 7 zeigt. In den
Figuren 3a, 3b und 3c jeweils oben dargestellt sind die Kartonelemente 6, 7 und 8
mit angedeuteten Falzungen um die in Figur 2 gestrichelt dargestellten Falzlinien.
Außerdem sind die Hervorstehungen 11, in welchen die Ausnehmungen 12 angeordnet sind,
bereits umgefalzt. In Figur 3 in der mittleren Ebene, also nach den oberen, nach unten
weisenden Pfeilen, sind die Kartonelemente 6, 7 und 8 bereits nahezu zusammengefaltet
dargestellt, jedoch noch nicht geschlossen. Die freien Enden 6A und 6B, 7A und 7B
sowie 8A und 8B stehen sich also noch gegenüber und die Laschen 10 sind noch nicht
in die Ausnehmungen 12 eingefügt.
[0026] In Figur 3 unten sind die Kartonelemente 6, 7 und 8 durch Einfügen der Laschen 10
in die Ausnehmungen 12 fertiggestellt und weisen rechteckige bzw. quadratische Grundform
auf.
[0027] Die Halbschlitze 3, 4 und 5 sind nun derart in den Kartonelementen 6, 7 und 8 angeordnet,
dass zunächst das zweite Kartonelement 6 von unten in das erste Kartonelement 8 eingeschoben
werden kann. Hierbei greifen die Seitenwände des ersten Kartonelements 8 in die diesem
zugewendeten Halbschlitze 3 des zweiten Kartonelements 1 ein, so dass die zusammengefügten
Kartonelemente 6 und 8 insgesamt die Höhe H aufweisen. Anschließend können die zusammengefügten
Kartonelemente 6 und 8 mit dem dritten Kartonelement 7 zusammengefügt werden, indem
sie gemeinsam darauf geschoben werden, wobei die unteren Halbschlitze des zweiten
Kartonelements 6 in die nach oben gerichteten Halbschlitze des dritten Kartonelements
7 eingreifen und anschließend die in Figur 4 dargestellte Struktur aus den drei miteinander
verbundenen Kartonelementen 6, 7 und 8 entsteht. Diese Struktur, nämlich das Gefache,
kann dann in die in Figur 4 ebenfalls dargestellte Außenverpackung 1 eingefügt werden,
welche in Figur 5, zusammen mit dem Gefache, von oben dargestellt ist. Wie man aus
Figur 5 erkennen kann, laufen die Seitenwände der Kartonelemente 6, 7 und 8 des Gefaches
in einem Winkel von ca. 45 ° zu den Seitenwänden der Außenverpackung 1. Hierdurch
ergibt sich zum einen die Möglichkeit, eine ungerade Anzahl von Gegenständen, z.B.
Flaschen, in die jeweiligen Fächer einzufügen. Zum anderen ist ersichtlich, dass eine
sehr gute Stoßfestigkeit gegeben ist, weil die Kraft beim Fall des Kartons immer von
zwei Seitenwandungen aufgenommen wird. Auch ist ersichtlich, dass zur Erstellung des
Gefaches nur wenig Material verbraucht wird.
[0028] Neben dem genannten Ausführungsbeispiel sind eine Vielzahl weiterer Ausführungsbeispiele
denkbar, welche gemeinsam haben, dass mehrere Kartonelemente jeweils unter Bildung
eines topologischen Rings gefaltet und anschließend miteinander verbunden werden.
1. Gefache zur Aufbewahrung und zum Transport von Gegenständen innerhalb einer quaderförmigen
Außenverpackung (1), bestehend aus mit Halbschlitzen (3, 4, 5) versehenen und über
diese Halbschlitze (3, 4, 5) ineinandergreifenden Kartonelementen (6, 7, 8), wobei
die freien Enden (6A, 6B; 7A, 7B; 8A, 8B) jedes Kartonelements (6, 7, 8) unter Bildung
eines topologischen Rings miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Kartonelement (8) zu einer quadratischen Draufsicht mit einer Seitenlänge
von drei Einheiten (E) gefaltet ist und ein zweites (6) und ein drittes Kartonelement
(7) jeweils zu einer rechteckigen Draufsicht mit einer Seitenlänge von einer bzw.
fünf Einheiten (E) gefaltet sind.
2. Gefache nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das dritte Kartonelement (7) orthogonal zu dem zweiten Kartonelement (6) angeordnet
ist.
3. Gefache nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung der freien Enden (6A, 6B; 7A, 7B; 8A, 8B) der Kartonelemente (6, 7,
8) eine Klebe-, Steck- oder Faltverbindung ist.
4. Gefache nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich jeder Halbschlitz (3, 4, 5) über die hälftige Höhe (H) des Kartonelements (6,
7, 8) erstreckt.
5. Gefache nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Halbschlitz (3, 4, 5) an seinem randseitigen Ende eine Erweiterung (9) aufweist.
6. Verpackungsanordnung für Gegenstände mit einem Gefache nach einem der voranstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gefache mit den Kartonelementen (6, 7, 8) in einem Winkel von ca. 45° zu der
Außenverpackung (1) verläuft.
7. Verpackungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenverpackung (1) aus Karton besteht.