[0001] Die Erfindung betrifft ein Fundamentmodul für einen Telekommunikationsmast. Ein Telekommunikationsmast
benötigt weitere Infrastrukturkomponenten, damit er betrieben werden kann. Üblicherweise
wird neben einem Telekommunikationsmast ein Fundament erstellt, auf dem verschiedene
Infrastrukturkomponenten aufgestellt und angeschlossen werden. Dazu zählen ein oder
mehrere Container oder Schaltschränke mit elektrischen und/oder elektronischen Komponenten,
eine Zähleranschlusssäule (ZAS) mit einem oder mehreren Stromzählern, ein Kabelbrückenständer,
der mit dem Telekommunikationsmast verbunden, ist, sowie elektrische Anschlüsse und
Kommunikationsanschlüsse.
[0002] Zur Herstellung des Fundaments wird üblicherweise eine Baugrube ausgehoben, geschalt,
bewehrt und in Ortbeton betoniert. Im Anschluss daran werden die einzelnen mechanischen,
elektrischen und elektronischen Komponenten montiert und angeschlossen. Hierfür sind
Bohrarbeiten, zusätzliche Dübel und Werkzeuge erforderlich. Zudem müssen die Bohrlöcher
vor Wasserzutritt geschützt werden, da ansonsten die Gefahr von Frostabsprengungen
besteht. In einzelnen Fällen werden Telekommunikationsmasten auch an Stellen aufgebaut,
die für Baustellenfahrzeuge schlecht erreichbar sind. Daneben können Witterungseinflüsse
die Herstellung von Fundamenten und die Montage der weiteren Komponenten erschweren,
sodass der gesamte Vorgang zeitraubend und nicht besonders effizient ist.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Fundamentmodul für einen Telekommunikationsmast
anzugeben, dass einfacher hergestellt und angeschlossen werden kann.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Fundamentmodul für einen Telekommunikationsmast
mit den folgenden Komponenten vorgesehen: eine als Betonfertigteil ausgebildete Fundamentplatte,
die wenigstens eine Durchgangsöffnung aufweist, wenigstens einen auf der Fundamentplatte
angeordneten Container und/oder Schaltschrank, in dem elektrische und/oder elektronische
Komponenten aufgenommen sind, eine sich in Längsrichtung der Fundamentplatte erstreckende,
mit einer Abdeckung versehene Rinne, und wenigstens eine auf der Fundamentplatte angeordnete
Zähleranschlusssäule.
[0005] Die Erfindung beruht auf der Idee, dass ein Fundamentmodul mit der Systemtechnik
und allen benötigten Anschlüssen in einem Fertigteilwerk vorgefertigt, verkabelt und
elektrisch geprüft wird. Das Fundamentmodul weist eine integrierte Rinne auf, die
mit einer Abdeckung versehen ist und die zur Aufnahme von Stromanschlussleitungen
und Kommunikationsleitungen dient. Dieses vorgefertigte Modul wird anschließend zur
Baustelle transportiert, an dem gewünschten Einbauort aufgestellt und an Schnittstellen
von Energieversorgungsunternehmen und Masttechnik angeschlossen. Dadurch entfallen
sämtlicher Betonierarbeiten auf der Baustelle, das Fundamentmodul kann einfach auf
einen geeigneten Untergrund wie ein Splittpolster gesetzt werden. Auf diese Weise
kann die Herstellung und Montage effizienter durchgeführt werden, wodurch sich Kostenvorteile
ergeben.
[0006] Vorzugsweise ist die Abdeckung abnehmbar, die dadurch abgedeckte Rinne dient zur
Unterbringung elektrischer Leitungen.
[0007] Optional kann auf der Fundamentplatte ein Kabelbrückenständer und/oder ein Standrohr
angeordnet sein.
[0008] Im Rahmen der Erfindung wird es bevorzugt, dass die Komponenten des erfindungsgemäßen
Fundamentmoduls auf der Fundamentplatte vormontiert sind und in dem vormontierten
Zustand an einen gewünschten Einbauort transportiert werden. Dementsprechend werden
Montagearbeiten am Einbauort vermieden oder zumindest auf ein Minimum beschränkt.
In Abhängigkeit der zulässigen Nutzlast eines für den Transport zu einem Einbauort
benutzten LKWs können ein Mastsegment und das erfindungsgemäße Fundamentmodul zusammen,
gegebenenfalls übereinander, transportiert werden.
[0009] Das erfindungsgemäße Fundamentmodul kann als weitere Komponente eine oder mehrere
Stromanschlussleitungen aufweisen. Die Stromanschlussleitungen werden für den Betrieb
des Telekommunikationsmast sowie den Betrieb der zugehörigen elektrischen und oder
elektronischen Komponenten benötigt. Bei der Montage an dem Einbauort werden die Stromanschlussleitungen
lediglich noch an ein Netz eines Energieversorgungsunternehmens angeschlossen. Die
Stromanschlussleitungen sind in der Rinne des Fundamentmoduls aufgenommen.
[0010] Das erfindungsgemäße Fundamentmodul kann als weitere Komponente eine oder mehrere
Kommunikationsleitungen umfassen. Diese sind ebenfalls vormontiert und müssen bei
der Montage an dem Einbauort lediglich noch an dort vorhandene Leitungen eines Kommunikationsnetzes
angeschlossen werden. Die Kommunikationsleitungen sind ebenfalls in der Rinne des
Fundamentmoduls aufgenommen.
[0011] Um die Handhabung des erfindungsgemäßen vorgefertigten Fundamentmoduls weiter zu
vereinfachen, können an gegenüberliegenden Seiten der Fundamentplatte Transportanker
angeordnet sein. Die Transportanker können seitlich an der Fundamentplatte eingeschraubt
sein und ermöglichen das Befestigen eines Lastgurts, eines Hebezeugs und dergleichen.
Alternativ kann die Fundamentplatte an ihrer Unterseite abgerundet sein und/oder Einprägungen
aufweisen, um die erwähnten Transportmittel zu schonen.
[0012] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass links und/oder
rechts neben der Rinne Ankerschienen zur Befestigung der auf der Fundamentplatte angeordneten
Komponenten in der Fundamentplatte integriert sind.
[0013] Optional können in Querrichtung der Rinne C-Schienen eingebaut sein, die sowohl eine
Verschiebung der auf der Fundamentplatte angeordneten technischen Komponenten als
auch eine flexible Fixierung dieser technischen Komponenten ermöglichen.
[0014] Daneben betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Fundamentmoduls
für einen Telekommunikationsmast.
[0015] Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst die folgenden Schritte: Herstellen einer Fundamentplatte
als Betonfertigteil, die wenigstens eine Durchgangsöffnung und eine sich in Längsrichtung
der Fundamentplatte erstreckende, mit einer Abdeckung versehene Rinne aufweist, Montieren
wenigstens eines Containers und/oder Schaltschranks, in dem elektrische und/oder elektronische
Komponenten aufgenommen sind, auf der Fundamentplatte, Montieren wenigstens einer
Zähleranschlusssäule auf der Fundamentplatte und Anbringen eines die Fundamentplatte
durchsetzenden Kabelschutzrohrs unter der Zähleranschlusssäule.
[0016] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird es bevorzugt, dass die Komponenten des Fundamentmoduls
nach der Montage und vor dem Transport an den Einbauort getestet werden. Anschließend
kann das vorgefertigte Fundamentmodul an den Einbauort transportiert und angeschlossen
werden.
[0017] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen erläutert. Die Zeichnungen sind schematische Darstellungen und
zeigen:
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes Fundamentmodul in einer Seitenansicht,
- Fig. 2
- das in Fig. 1 gezeigte Fundamentmodul in einer perspektivischen Ansicht,
- Fig. 3
- eine Draufsicht des in Fig. 1 gezeigten Fundamentmoduls, und
- Fig. 4
- einen Schnitt entlang der Linie IV-IV von Fig. 3.
[0018] Das in den Fig. 1 bis 4 gezeigte Fundamentmodul 1 für einen (nicht dargestellten)
Telekommunikationsmast ist auf einer Fundamentplatte 2 aufgebaut. Die Fundamentplatte
2 ist ein Betonfertigteil, das in einem Fertigteilwerk hergestellt und im Wesentlichen
quaderförmig ausgebildet ist.
[0019] Auf der Fundamentplatte 2 ist eine Reihe von Komponenten angeordnet. Es handelt sich
dabei um eine Zähleranschlusssäule (ZAS) 3, die einen oder mehrere Stromzähler umfasst.
In Fig. 1 erkennt man, dass die Fundamentplatte 2 unter der Zähleranschlusssäule 3
eine Durchgangsöffnung 4 aufweist. Die Durchgangsöffnung 4 verläuft vertikal, von
der Oberseite der Fundamentplatte 2 bis zu deren Unterseite und ermöglicht die Durchführung
von im Boden verlegten Leitungen in die Zähleranschlusssäule 3, um diese anzuschließen
und mit einem Stromnetz zu verbinden. Optional kann die Fundamentplatte 2 auch mehrere
derartige Durchgangsöffnungen 4 aufweisen. In diesem Ausführungsbeispiel befindet
sich die vertikale Durchgangsöffnung 4 seitlich, in der Nähe des Endes der Fundamentplatte
2.
[0020] Neben der Zähleranschlusssäule 3 befindet sich auf der Fundamentplatte 2 ein schematisch
dargestellter Schaltschrank 5, der an seiner Vorderseite eine Tür aufweist. Der Schaltschrank
5 ist unmittelbar auf der Fundamentplatte 2 angeordnet, d.h. ohne dazwischenliegende
Bauteile. In dem Schaltschrank 5 sind elektrische und/oder elektronische Komponenten
aufgenommen, die für den Betrieb eines Telekommunikationsmasts erforderlich sind.
Neben dem Schaltschrank befindet sich an der rechten Seite der Fundamentplatte 2 ein
Standrohr 9, an dem ein weiterer Schaltschrank 8 angeordnet ist.
[0021] Das Fundamentmodul 1 weist eine integrierte Rinne 7 auf, die sich in Längsrichtung
der Fundamentplatte 2 erstreckt und mit einer abnehmbaren Abdeckung 6 versehen ist.
In der Rinne 7 können elektrische Leitungen, die für den Betrieb des Telekommunikationsmasts
erforderlich sind, untergebracht werden, die Rinne 7 dient somit als Kabelkanal. Die
elektrischen Leitungen können in die Zähleranschlusssäule 3 oder in den Schaltschrank
5 geführt sein. Die abnehmbare Abdeckung 6 der Rinne 7 weist an mehreren Stellen Aussparungen
auf, durch die in der Rinne 7 verlaufende elektrische Leitungen nach außen zu einer
der technischen Komponenten geführt werden können. Die Rinne 7 weist zu beiden Seiten
ein Gefälle auf, wodurch automatisch eine Entwässerung gewährleistet ist.
[0022] Fig. 4 ist eine geschnittene Ansicht entlang der Linie IV-IV von Fig. 3. Man erkennt
dort, dass die Rinne 7 als quaderförmige Aussparung in der Fundamentplatte 2 ausgebildet
ist und sich über deren gesamte Länge erstreckt. Entlang der Rinne 7 sind an beiden
Seiten Ankerschienen angebracht, die zur Befestigung des Schaltschranks 5 oder anderer
technischer Komponenten dienen.
[0023] Optional kann auf der Fundamentplatte ein Kabelbrückenständer vorgesehen sein.
[0024] Sämtliche Komponenten des Fundamentmoduls 1 werden vor dem Transport an einen Einbauort
auf der Fundamentplatte 2 vormontiert. Die Schaltschränke 5, 8 werden mit den erforderlichen
elektrischen und/oder elektronischen Komponenten bestückt und soweit möglich elektrisch
angeschlossen. Die einzelnen Komponenten werden getestet. Nach dem Abschluss dieser
Qualitätssicherung wird das Fundamentmodul 1 an den gewünschten Einbauort transportiert
und lediglich noch mechanisch und elektrisch angeschlossen.
Bezugszeichenliste
[0025]
- 1
- Fundamentmodul
- 2
- Fundamentplatte
- 3
- Zähleranschlusssäule
- 4
- Durchgangsöffnung
- 5
- Schaltschrank
- 6
- Abdeckung
- 7
- Rinne
- 8
- Schaltschrank
- 9
- Standrohr
1. Fundamentmodul (1) für einen Telekommunikationsmast, umfassend die folgenden Komponenten:
- eine als Betonfertigteil ausgebildete Fundamentplatte (2), die wenigstens eine Durchgangsöffnung
(4) aufweist,
- wenigstens einen auf der Fundamentplatte (2) angeordneten Schaltschrank (5), in
dem elektrische und/oder elektronische Komponenten aufgenommen sind,
- eine sich in Längsrichtung der Fundamentplatte (2) erstreckende, mit einer Abdeckung
(6) versehene Rinne (7), und
- wenigstens eine auf der Fundamentplatte (2) angeordnete Zähleranschlusssäule (3).
2. Fundamentmodul nach Anspruch 1, wobei auf der Fundamentplatte (2) ein Kabelbrückenständer
und/oder ein Standrohr angeordnet ist.
3. Fundamentmodul nach Anspruch 1 oder 2, dessen Komponenten auf der Fundamentplatte
(2) vormontiert sind und in dem vormontierten Zustand an einen Einbauort transportierbar
sind.
4. Fundamentmodul nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Rinne (7) in Längsrichtung
der Fundamentplatte (2) zu einer Seite oder zu beiden Seiten ein Gefälle aufweist.
5. Fundamentmodul nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei es als weitere Komponente
eine oder mehrere Stromanschlussleitungen umfasst.
6. Fundamentmodul nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei es als weitere Komponente
eine oder mehrere Kommunikationsleitungen umfasst.
7. Fundamentmodul nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei an gegenüberliegenden
Seiten der Fundamentplatte (2) Transportanker angeordnet sind.
8. Fundamentmodul nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Fundamentplatte (2)
an ihrer Unterseite abgerundet ist und/oder Einprägungen aufweist.
9. Fundamentmodul nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei links und/oder rechts
neben der Rinne (7) Ankerschienen zur Befestigung der auf der Fundamentplatte (2)
angeordneten Komponenten in der Fundamentplatte (2) integriert sind.
10. Verfahren zur Herstellung eines Fundamentmoduls (1) für einen Telekommunikationsmast,
mit den folgenden Schritten:
- Herstellen einer Fundamentplatte (2) als Betonfertigteil, die wenigstens eine Durchgangsöffnung
(4) und eine sich in Längsrichtung der Fundamentplatte (2) erstreckende, mit einer
Abdeckung (6) versehene Rinne (7) aufweist,
- Montieren wenigstens eines Schaltschranks (5, 10), in dem elektrische und/oder elektronische
Komponenten aufgenommen sind, auf der Fundamentplatte (2), und
- Montieren wenigstens einer Zähleranschlusssäule (3) auf der Fundamentplatte (2).
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei die Komponenten des Fundamentmoduls (1) nach der
Montage und vor dem Transport an einen Einbauort getestet werden.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, wobei das vorgefertigte Fundamentmodul (1) an
einen Einbauort transportiert und angeschlossen wird.