Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Sperreinheit für ein mit einem Schachtdeckel verschliessbares
Schachtbauwerk sowie einen Gerätesatz eines Verschlusssystems umfassend eine solche
Sperreinheit. Weiter bezieht sich die Erfindung auf ein Schachtbauwerk, insbesondere
einen Abwasserschacht, welches mit einem Schachtdeckel verschliessbar ist und wenigstens
ein vom übrigen Schachtvolumen abtrennbares und mit einem Verschlusssystem verschliessbares
Teilvolumen aufweist. Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur Sanierung eines Schachtbauwerks.
Stand der Technik
[0002] Schachtbauwerke sind essentielle Bestandteile von öffentlichen und privaten Infrastruktureinrichtungen.
Durch Schachtbauwerke ist es erst möglich, im Untergrund verlaufende Infrastrukturleitungen,
wie z.B. Abwasser-, Wasser-, Strom- oder Telekommunikationsleitungen über längere
Distanzen zu verlegen, in Netzstrukturen miteinander zu verbinden, zu unterhalten
und bei Bedarf zu erneuern.
[0003] Schachtbauwerke weisen typischerweise einen im Untergrund vorliegenden oder in einem
anderen Bauwerk eingebetteten Hohlraum auf, welcher durch eine Öffnung zugänglich
ist und mit einem Schachtverschluss oder Schachtdeckel an der Oberfläche verschlossen
werden kann. Infrastrukturleitungen der jeweiligen Infrastruktureinrichtungen, beispielsweise
Rohrleitungen, Kanäle, Rinnen und/oder Kabel, münden dann in den Hohlraum des Schachtbauwerks
und/oder werden durch diesen hindurchgeführt. Damit ist es möglich, Infrastrukturleitungen
im Schachtbauwerk zusammenzuführen, aufzutrennen, Richtungsänderungen vorzunehmen
oder Höhenüberbrückungen zu realisieren. Auch können Infrastrukturleitungen im oder
durch das Schachtbauwerk hindurch überprüft, unterhalten und/oder gereinigt werden.
[0004] Gewisse Infrastrukturleitungen werden jedoch mit Vorteil nicht gemeinsam durch das
gleiche Schachtbauwerk geführt bzw. dies kann sogar gesetzlich verboten sein. So wäre
beispielsweise die gleichzeitige Nutzung eines Schachtbauwerks für Stromleitungen
und wasserführenden Leitungen im Allgemeinen problematisch, da es beispielsweise bei
Beschädigungen der Leitungen zu Kurzschlüssen durch das im Schachtbauwerk vorhandene
Wasser kommen könnte.
[0005] Ähnlich verhält sich die Situation bei Abwassersystemen: Damit bei Regen das Niederschlagswasser
nicht in Massen in die Kläranlagen gelangt, was die Wasserreinigung erschwert oder
sogar komplett verhindert, schreibt beispielsweise das schweizerische Gewässerschutzgesetz
mittlerweile vollständig getrennte Kanalnetze für verschmutztes Abwasser (= Schmutzwasser)
und Niederschlagswasser (insbesondere Regenwasser) vor (Niederschlagswasser wird auch
als Meteorwasser bezeichnet und ist Wasser aus natürlichem Niederschlag, das im Gegensatz
zum verschmutztem Abwasser nicht durch Gebrauch verunreinigt wurde). Diese doppelte
Kanalisation wird auch "Trennsystem" genannt.
[0006] Dies hat den Nachteil, dass bei Abwassersystemen stets zwei getrennte Schachtbauwerke
zu erstellen sind, eines für das Niederschlagswasser-Kanalnetz und eines für das Schmutzwasser-Kanalnetz.
Gegenüber den älteren "Mischsystemen", bei welchen Niederschlagswasser-Leitungen und
die Schmutzwasser-Leitungen noch durch gemeinsame Schachtbauwerke geführt wurden,
bringt dies insbesondere einen grösseren baulichen Aufwand, höhere Kosten und einen
grösseren Platzbedarf im Untergrund als auch an der Oberfläche mit sich.
[0007] Ältere Abwasserkanalnetze, welche auf Mischsystemen basieren, werden typischerweise
derart saniert, dass das bestehende Schachtbauwerk nur noch für das Schmutzwasser-Kanalnetz
verwendet wird, während daneben ein zusätzliches Schachtbauwerk für das Niederschlagswasser-Kanalnetz
erstellt wird - oder umgekehrt. Damit steigt der Platzbedarf bei einer Sanierung von
älteren Abwasserkanalnetzen im Bereich der Schachtbauwerke aber stark an. Dies ist
insbesondere an Orten mit begrenztem Platz im Untergrund, z.B. in städtischen Bereichen
mit einer hohen Dichte an unterirdisch geführten Infrastruktureinrichtungen oder im
Bereich von Gleisanlagen von Strassenbahnen und Zügen, welche hinsichtlich Bodenbewegungen
heikel sind, problematisch.
[0008] Die
EP 3 696 330 (Renggli) beschreibt in diesem Zusammenhang ein Gerätesatz eines Verschlusssystems für ein
mit einem Schachtdeckel verschliessbares Schachtbauwerk. Mit einem solchen Gerätesatz
lassen sich Schachtbauwerke realisieren, in welchen zwei oder mehr durch ein Schachtbauwerk
verlaufende Infrastrukturleitungen im selben Schachtbauwerk mit einem Verschluss flüssigkeitsdicht
voneinander getrennt werden können. Das Verschlusssystem beinhaltet unter anderem
eine Sperreinheit für den Schachtdeckel, wobei die Sperreinheit eine Sperrstellung
und eine Neutralposition einnehmen kann, und wobei die Sperreinheit derart ausgelegt
ist, dass sie in montiertem Zustand in der Sperrstellung ein vollständiges Schliessen
eines Schachtdeckels verunmöglicht, während sie in der Neutralposition das vollständige
Schliessen des Schachtdeckels zulässt. Dabei kann die Sperreinheit derart ausgebildet
sein, dass ein Sperrelement der Sperreinheit in der Sperrstellung an einer Führung
des Sperrelements abgestützt und/oder eingehakt und damit blockiert wird. Damit wird
verhindert, dass durch unbeabsichtigte Einwirkung von grossen Kräften, wie z.B. durch
Auftreten van Personen, das Sperrelement aus der Sperrstellung in die Neutralposition
bewegt werden kann.
[0009] Es hat sich aber gezeigt, dass bei beim System wie es in der
EP 3 696 330 beschrieben ist, in speziellen Fällen die Gefahr besteht, dass das Sperrelement der
Sperreinheit beispielsweise bei aufgelegtem Schachtdeckel durch unsachgemässe Einwirkung
von schweren Maschinen von der Sperrstellung in die Neutralposition gedrückt werden
kann. Dadurch besteht das Risiko, dass der Schachtdeckel unsachgemäss verschlossen
werden kann, obschon der Verschluss im Inneren des Schachtbauwerkt nicht verschlossen
ist.
[0010] Es besteht daher Bedarf nach verbesserten Lösungen, welche die genannten Nachteile
weniger oder gar nicht aufweisen.
Darstellung der Erfindung
[0011] Aufgabe der Erfindung ist es daher, verbesserte und sicherere Lösungen für die Sanierung
und/oder Erstellung von Schachtbauwerken für Infrastruktureinrichtungen bereitzustellen.
Im Besonderen sollen vorteilhafte Vorrichtungen und/oder Verfahren bereitgestellt
werden, mit welchen Schachtbauwerke für Infrastruktureinrichtungen in möglichst sicherer,
Platz sparender, kostengünstiger und/oder einfacher Weise erstellt oder saniert werden
können. Dies insbesondere im Zusammenhang mit Infrastruktureinrichtungen, bei welchen
mehrere und unterschiedliche Infrastrukturleitungen getrennt voneinander zu führen
sind. Im Speziellen sollen entsprechende Vorrichtungen und Verfahren für Abwassersysteme
mit getrennten Kanalnetzen für Schmutzwasser und Niederschlagswasser bereitgestellt
werden.
[0012] Die Lösung dieser Aufgaben ist durch die unabhängigen Ansprüche definiert.
[0013] Ein erster Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft demnach eine Sperreinheit für
ein mit einem Schachtdeckel verschliessbares Schachtbauwerk, wobei die Sperreinheit
einen Sperrstellung und eine Neutralstellung einnehmen kann, und wobei die Sperreinheit
derart ausgelegt ist, dass sie in montiertem Zustand in der Sperrstellung ein vollständiges
Schliessen eines Schachtdeckels verunmöglicht, während sie in der Neutralstellung
das vollständige Schliessen des Schachtdeckels zulässt, wobei die Sperreinheit umfasst:
- a) einen Grundkörper mit welchem die Sperreinheit in einem Bereich der Öffnung des
Schachtbauwerks, insbesondere unmittelbar unterhalb der Schachtabdeckung, bevorzugt
an einer inneren Wandung des Schachtbauwerks, angebracht werden kann;
- b) ein durch eine Führung im oder am Grundkörper beweglich gelagertes Sperrelement,
welches zwischen einer Sperrstellung und eine Neutralstellung bewegt werden kann,
- c) ein beweglich gelagertes Arretierelement, welches zwischen einer Freigabestellung
und einer Arretierstellung, sowie optional einer Neutralstellung, bewegt werden kann,
- d) wobei das Arretierelement derart ausgestaltet und angeordnet ist, dass es:
- (i) in der Freigabestellung eine Bewegung des Sperrelements zulässt;
- (ii) in der Arretierstellung derart mit dem Sperrelement zusammenwirkt, dass das Sperrelement
blockiert ist.
[0014] Eine solche Sperreinheit eignet sich im Besonderen, um zuverlässig zu verhindern,
dass ein Schachtbauwerk mit dem zugehörigen Schachtdeckel verschlossen werden kann,
wenn das Schachtbauwerk bzw. dessen innere Bestandteile, wie z.B. ein Verschluss,
nicht in der erforderlichen Konfiguration vorliegen. Dies kann insbesondere dadurch
erreicht werden, dass die Sperreinheit mit den inneren Bestandteilen des Schachtbauwerks,
z.B. einem Verschluss, welcher verschiedene durch das Schachtbauwerk verlaufende Infrastrukturleitungen
flüssigkeitsdicht voneinander trennt, gekoppelt wird oder ist.
[0015] Dadurch, dass die Sperreinheit nebst dem Sperrelement zusätzlich ein Arretierelement
aufweist, welches das Sperrelement in der Arretierstellung blockiert, kann das Sperrelement
zusätzlich vor einer unzulässigen Bewegung geschützt werden. Entsprechend muss zum
Entsperren des Sperrelements zusätzlich das Arretierelement gelöst bzw. in die Freigabestellung
bewegt werden. Dies reduziert die Gefahr einer unzulässigen Bewegung des Sperrelements
von der Sperrstellung in die Neutralstellung wesentlich.
[0016] In der Arretierstellung wirkt das Arretierelement derart mit dem Sperrelement zusammen,
dass das Sperrelement blockiert ist und verhindert wird, dass das Sperrelement aus
der Sperrstellung bewegbar ist und/oder in die Neutralstellung bewegbar ist. Liegt
das Arretierelement dagegen in der Freigabestellung vor, so gibt es das Sperrelement
frei, so dass dieses in die Neutralposition bewegt werden kann.
[0017] Gemäss einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Führung der Sperreinheit eine
Linearführung, insbesondere eine quaderförmige Nut und/oder ein quaderförmiger Hohlraum.
Damit lässt sich das Sperrelement z.B. entlang einer geraden Line aus der Führung
herausbewegen, was sich für die Anwendungen bei Schachtbauwerken als vorteilhaft und
zuverlässig erwiesen hat.
[0018] Insbesondere lässt sich mit einer Linearführung eine Sperreinheit realisieren, welche
besonders kompakt ist. Wird die Führung beispielsweise direkt unterhalb der Schachtabdeckung
im Schachtbauwerk angebracht, so dass das Sperrelement in Richtung Schachtöffnung
bewegbar ist, reicht bereits eine relativ kleine Translation des Sperrelements, um
das Schliessen des Schachtbauwerks mit der Schachtabdeckung zu verunmöglichen.
[0019] Die Führung ist bevorzugt als U-förmige Profilleiste ausgestaltet, wobei das Sperrelement
im konkaven Bereich des U-förmigen Profils geführt wird. Weiter bevorzugt ist die
U-förmige Profilleiste entlang der Längsachse mit einer Abdeckung verschlossen. Damit
wird ein Führungskanal in Form eines quaderförmigen Hohlraums geschaffen.
[0020] Prinzipiell sind jedoch auch anders ausgestaltete Sperreinheiten möglich. Beispielsweise
kann die Sperreinheit ein drehbar gelagertes Sperrelement, z.B. einen Bolzen, umfassen.
Der Bolzen kann so gelagert und ausgebildet sein, dass er sich im Bereich der Schachtöffnung
von einer horizontalen Ausrichtung (Neutralstellung) in eine vertikale Ausrichtung
(Sperrstellung) bewegen lässt. Auch möglich als Sperrelement ist eine asymmetrisch
gelagert Scheibe, welche in die Schachtöffnung eingeschwenkt werden kann.
[0021] Bevorzugt ist die Sperrreinheit derart ausgelegt, dass die Führung in montierten
Zustand der Sperreinheit in vertikaler Richtung verläuft. In Kombination mit einer
Linearführung kann so die Gravitationskraft genutzt werden, um das Sperrelement und/oder
das Arretierelement in der Führung in eine der Richtungen zu bewegen oder die Bewegung
zu unterstützen. So lassen sich z.B. bestimmte Stellungen, z.B. die Arretierstellung
des Arretierelements, automatisch erreichen. Es ist aber z.B. auch möglich, die Sperreinheit
so auszurichten, dass die Führung in montiertem Zustand schräg zur vertikalen Richtung
oder horizontal verläuft.
[0022] Gemäss einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind das Sperrelement und das
Arretierelement in derselben Führung, insbesondere einer Linearführung, gelagert.
Dies vereinfacht den Aufbau wesentlich. Zudem hat sich gezeigt, dass mit dieser Massnahme
eine hohe Zuverlässigkeit uns Robustheit der Sperreinheit erreicht wird.
[0023] Gemäss einer besonders bevorzugten Ausführungsform stehen Sperrelement und Arretierelement
in der Führung in direkten Kontakt.
[0024] Im Besonderen ist die Sperreinheit derart ausgebildet, dass das Arretierelement,
wenn sich das Sperrelement in der Sperrstellung befindet, automatisch in die Arretierstellung
bewegt wird, bevorzugt durch Einwirkung der Gravitationskraft und/oder einer Federkraft.
[0025] Mit Vorteil ist die Sperreinheit derart ausgebildet, dass ein Massenschwerpunkt des
Arretierelements in der Freigabestellung in vertikaler Richtung auf einer Höhe vorliegt,
welche über der Höhe des Arretierelements in der Arretierstellung liegt. Damit kann
das Arretierelement z.B. rein durch die Gravitationskraft von der Freigabestellung
in die Arretierstellung bewegt werden, insbesondere sobald das Sperrelement die Sperrstellung
erreicht hat. Dies stellt sicher, dass das Arretierelement in jedem Fall in die Arretierstellung
bewegt wird, ohne dass zusätzliche Massnahmen notwendig wären.
[0026] In einerweiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Sperreinheit derart ausgebildet,
dass das Arretierelement zusätzlich eine Neutralposition einnehmen kann, welche sich
von der Freigabestellung und der Arretierstellung unterscheidet.
[0027] Mit Vorteil ist die Sperreinheit derart ausgebildet, dass ein Massenschwerpunkt des
Arretierelements in der Neutralposition in vertikaler Richtung auf einer Höhe vorliegt,
welche über der Höhe des Arretierelements in der Arretierstellung liegt und unterhalb
einer Höhe des Arretierelements in der Freigabestellung liegt.
[0028] Mit Vorteil verschliesst das Arretierelement in der Neutralposition die Führung zusammen
mit dem Sperrelement, wenn dieses in der Neutralstellung vorliegt. Dadurch wird verhindert,
dass Schmutz in die Führung gelangt und es kann eine kompakte Konstruktion des Sperrelements
erreicht werden. Es sind aber auch andere Ausführungen möglich, bei welchen das Arretierelement
die Führung nicht verschliesst.
[0029] Weiter ist es bevorzugt, wenn die Sperreinheit derart ausgebildet ist, dass das Arretierelement
in der Neutralposition und/oder in der Freigabestellung auf dem Sperrelement aufliegt.
Damit wird verhindert, dass das Arretierelement bei einem vertikalen Verlauf der Führung
nach unten aus dieser herausfällt. Zudem lässt sich mit dieser Massnahme erreichen,
dass das Arretierelement bei einer Bewegung des Sperrelements von diesem automatisch
mitbewegt wird.
[0030] Besonders bevorzugt ist die Sperreinheit derart ausgebildet, dass das Sperrelement
in der Sperrstellung abgestützt wird, insbesondere auf einem Sockel. Damit wird zusätzlich
verhindert, dass durch unbeabsichtigte Einwirkung von grossen Kräften, wie z.B. durch
Auftreten von Personen oder das Überfahren mit Fahrzeugen, das Sperrelement aus der
Sperrposition in die Neutralposition bewegt werden kann. Es sind aber auch andere
Massnahmen zum Abstützen möglich.
[0031] Besonders bevorzugt ist das Sperrelement ein leistenförmiges Element ist, welches
an einem ersten Ende einen senkrecht zu einer Längsachse des leistenförmigen Elements
vorstehenden Endabschnitt aufweist und/oder am entgegengesetzten Ende über einen senkrecht
zur Längsachse des leistenförmigen Elements vorstehenden Vorsprung aufweist. Der Endabschnitt
ist jener Bereich, welcher zur Erzielung der Sperrwirkung aus der Führung herausbewegt
werden kann.
[0032] Im Besonderen verfügt die Sperreinheit über einen Sockel, insbesondere einen in der
Führung angeordneten Sockel.
[0033] Bevorzugt ist der Sockel derart ausgelegt, dass das Sperrelement in der Neutralstellung
auf diesem aufliegt und weiter bevorzugt vollständig in der Führung aufgenommen ist.
Verläuft die Führung in vertikaler Richtung wird so verhindert, dass das Sperrelement
unten aus der Führung herausrutscht.
[0034] Besonders bevorzugt wird eine Bewegungsfreiheit des Sperrelements in allen Bewegungsrichtungen
durch einen in der Führung angebrachten Sockel begrenzt. Der Sockel ist bevorzugt
als Anschlag für den Endabschnitt und/oder den Vorsprung des Sperrelements ausgelegt
ist, insbesondere ist der Sockel zwischen Endabschnitt und Vorsprung angeordnet.
[0035] Gemäss einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Sperreinheit derart ausgelegt,
dass das Sperrelement in der Sperrstellung auf dem Sockel abgestützt ist.
[0036] Noch weiter bevorzugt verfügt das Sperrelement zwischen Endabschnitt und Vorsprung
über eine Ausnehmung, insbesondere eine rechteckförmige Ausnehmung, welche eine Länge
aufweist, die im Wesentlichen einer Länge des Sockels in Längsrichtung der Führung
entspricht und/oder welche eine Breite aufweist, die im Wesentlichen einer Breite
des Sockels in einer Richtung senkrecht zur Längsrichtung der Führung entspricht.
[0037] Insbesondere ist die Ausnehmung so dimensioniert, dass das Sperrelement, wenn dieses
mit der Ausnehmung im Bereich des Sockels vorliegt, den Sockel im Bereich der Ausnehmung
wenigstens teilweise umgreifen kann. Damit kann das Sperrelement in der Sperrstellung
am Sockel abgestützt werden.
[0038] Insbesondere ist das Arretierelement ein leistenförmiges Element, welches an seinem
ersten Ende einen ersten abgewinkelten Endbereich und an seinem entgegengesetzten
Ende einen zweiten abgewinkelten Endbereich aufweist, wobei bevorzugt der erste und
der zweite abgewinkelte Endbereich senkrecht zu einer Längsachse des Arretierelements
verlaufen.
[0039] Im Besonderen umgreift das Arretierelement das Sperrelement in der Freigabestellung
und/oder der Neutralposition mit den beiden abgewinkelten Endbereichen.
[0040] Eine Länge des Sperrelements in Längsrichtung entspricht vorteilhafterweise in etwa
einer Länge des Freiraums zwischen den abgewinkelten Endbereichen des Arretierelements
oder die Länge des Sperrelement ist kleiner.
[0041] Insbesondere ist die Sperreinheit derart ausgebildet, dass das Sperrelement bei der
Bewegung von der Neutralstellung in die Sperrstellung eine lineare Bewegung und/oder
eine Kippbewegung, ausführt. Besonders bevorzugt eine lineare Bewegung und eine Kippbewegung.
[0042] Vorteilhafterweise ist die Sperreinheit derart ausgebildet, dass das Sperrelement
eine Kippbewegung ausführen kann, wenn das Sperrelement maximal aus der Führung herausragt
und sich das Arretierelement in der Freigabestellung befindet.
[0043] Weiter ist es bevorzugt, wenn die Sperreinheit derart ausgebildet ist, dass das Arretierelement,
wenn dieses in der Neutralposition vorliegt, durch eine Bewegung des Sperrelements,
insbesondere eine lineare Bewegung, in die Freigabestellung bewegt wird.
[0044] Besonders bevorzugt liegt das Arretierelement, bevorzugt mit dem ersten abgewinkelten
Endbereich, in der Neutralposition auf dem Sperrelement auf, insbesondere auf dem
Endabschnitt des Sperrelements. Damit kann das Arretierelement beim der Bewegung des
Sperrelements von der Neutralstellung in die Sperrstellung mitbewegt werden.
[0045] Weiter bevorzugt verfügt das Sperrelement, insbesondere der Endabschnitt des Sperrelements,
über eine abgeschrägte Auflagefläche für das Arretierelement, insbesondere für den
ersten abgewinkelten Endbereich des Arretierelements. "Abgeschrägt" meint dabei, dass
die Fläche in einem Winkel von 5 - 95°, insbesondere 5 - 50°, zur Horizontalen steht.
Durch die Schräge erzeugt das Gewicht des Arretierelements eine in horizontaler Richtung
wirkende Kraftkomponente, welche dazu führt, dass das Sperrelement, wenn dieses weit
genug aus der Führung herausragt, eine Kippbewegung ausführt und so in die Sperrstellung
bewegt wird. Dabei wird insbesondere das Arretierelement freigegeben, so dass dieses
durch die Gravitationskraft nach unten in die Arretierstellung bewegt wird.
[0046] Besonders bevorzugt ragt das Sperrelement in der Sperrstellung aus der Führung heraus
und wird auf dem Grundkörper und/oder dem Sockel abgestützt, wobei die Längsachse
des Sperrelements schrägt zur Längsachse der Führung und/oder schräg zur Längsachse
des Arretierelements verläuft.
[0047] Dabei ist es bevorzugt, wenn in der Arretierstellung der erste abgewinkelte Endbereich
des Arretierelements das Sperrelement in der Sperrstellung blockiert, so dass eine
Kippbewegung des Sperrelements verhindert wird. Hierfür ist der erste abgewinkelte
Endbereich des Arretierelements in der Arretierstellung bevorzugt in die Führung abgesenkt.
Indem die Kippbewegung des Sperrelements blockiert wird, kann sich das Sperrelement
nicht aus der schrägen Position bzw. der Sperrstellung bewegen, was wiederum eine
Bewegung entlang der Längsachse der Führung verhindert.
[0048] Im Besonderen ragt der erste abgewinkelte Endbereich des Arretierelements in der
Freigabestellung aus der Führung heraus und/oder der erste abgewinkelte Endbereich
des Arretierelements ist in der Arretierstellung in die Führung abgesenkt.
[0049] Weiter ist es bevorzugt, wenn das Arretierelement ein Betätigungselement, insbesondere
einen Griff, zum manuellen Bewegen des Arretierelements von der Arretierstellung in
die Freigabestellung verfügt. Damit kann das Arretierelement durch eine definierte
Bewegung in die Freigabestellung bewegt werden.
[0050] Weiter ist es bevorzugt, dass die Sperreinheit über eine Schnittstelle zum Anschluss
eines mechanischen Kopplungselements, insbesondere eines Seils und/oder eines Koppelgetriebes,
für das Sperrelement verfügt. Damit lässt sich das Sperrelement z.B. durch einen Vorgang
im Innern des Schachtbauwerks, beispielsweise dem Öffnen eines Verschlusses, automatisch
ansteuern bzw. in die Sperrstellung bewegen.
[0051] Bevorzugt ist daher das Sperrelement mit einem mechanischen Kopplungselement, insbesondere
einem Seil und/oder einem Koppelgetriebe, verbunden.
[0052] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft einen Gerätesatz eines Verschlusssystems
für ein mit einem Schachtdeckel verschliessbares Schachtbauwerk, wobei der Gerätesatz
umfasst:
- a) einen Verschluss zum Öffnen und Verschliessen eines vom übrigen Schachtvolumen
abtrennbaren Teilvolumens;
- b) eine im Schachtbauwerk einbaubare Fassung, welche zur Aufnahme des Verschlusses
ausgelegt ist;
- c) eine Schliesseinheit, welche über eine Verriegelungsstellung und eine Freigabestellung
verfügt, mit welcher der Verschluss in der Fassung verriegelt oder freigegeben werden
kann, so dass er in verriegeltem Zustand in der Fassung mechanisch fixierbar ist;
- d) eine Sperreinheit wie sie vorstehend definiert ist;
wobei die Sperreinheit derart mit der Schliesseinheit gekoppelt werden kann oder ist,
dass bei einer Freigabe des Verschlusses die Sperreinheit in die Sperrstellung bewegt
wird und dass eine Bewegung der Sperreinheit in die Neutralstellung nur bei verriegeltem
Verschluss möglich ist.
[0053] Dabei ist das Sperrelement bevorzugt mit einem mechanischen Kopplungselement, insbesondere
einem Seil und/oder einem Koppelgetriebe, mit dem Verschluss gekoppelt.
[0054] Aufgrund des Arretierelements der Sperreinheit kann das Sperrelement zudem nur dann
aus der Sperrstellung bewegt werden, wenn das Arretierelement in die Freigabestellung
bewegt wird oder in dieser vorliegt.
[0055] Mit einem solchen Gerätesatz lassen sich Schachtbauwerke realisieren, in welchen
zwei oder mehr durch ein Schachtbauwerk verlaufende Infrastrukturleitungen im selben
Schachtbauwerk flüssigkeitsdicht voneinander getrennt werden können. Hierzu kann in
einem bereits bestehenden Schachtbauwerk oder in einem neu zu erstellenden Schachtbauwerk
ein vom übrigen Schachtvolumen abtrennbares Teilvolumen realisiert werden, welches
sodann mit dem erfindungsgemässen Verschluss geöffnet oder verschlossen werden kann.
[0056] Wird der Verschluss mit der Schliesseinheit verriegelt, sind das abtrennbare Teilvolumen
und das übrige Teilvolumen vollständig voneinander separiert. Ist die Schliesseinheit
in der Freigabestellung und wird der Verschluss geöffnet, besteht dagegen ein Zugang
zum abtrennbaren Teilvolumen aus dem übrigen Teilvolumen heraus. Damit ist bei Bedarf,
z.B. für Unterhaltsarbeiten, ein Zugang zu den einzelnen Infrastrukturleitungen durch
ein einziges Schachtbauwerk mit einer einzigen Schachtabdeckung möglich, während im
Normalbetrieb die Infrastrukturleitungen vollständig voneinander getrennt durch dasselbe
Schachtbauwerk geführt werden.
[0057] Die Sperreinheit für den Schachtdeckel und dessen Kopplung an die Schliesseinheit
gewährleistet dabei, dass das Schachtbauwerk nur bei korrekt und vollständig verriegeltem
Verschluss geschlossen werden kann. Damit wird sichergestellt, dass das abtrennbare
Teilvolumen und das übrige Schachtvolumen bei geschlossenem Schachtdeckel sicher voneinander
getrennt sind. Fehlmanipulationen werden so nahezu ausgeschlossen. Mit anderen Worten
kann mit einem einzigen Schachtbauwerk ein System realisiert werden, welches eine
ebenso zuverlässige und sichere Trennung von unterschiedlichen Infrastrukturleitungen
ermöglicht wie ein herkömmliches Trennsystem, bei welchem die Zugänge zu den Infrastrukturleitungen
über separate Schachtbauwerke realisiert werden.
[0058] Der erfindungsgemässe Gerätesatz ermöglicht es somit, bestehende Schachtsysteme bei
unverändertem Platzbedarf zu sanieren, so dass diese für Trennsysteme genutzt werden
können. Des Weiteren können neue Schachtsysteme mit dem erfindungsgemässen Gerätesatz
direkt für Trennsysteme konzipiert werden. In beiden Fällen ergibt sich eine signifikante
Kostenreduktion und Platzeinsparung, letzteres sowohl im Untergrund als auch an der
Oberfläche, an welcher lediglich eine einzelne Schachtabdeckung notwendig ist.
[0059] Weiter können Bau- bzw. Sanierungsarbeiten bei Verwendung des erfindungsgemässen
Gerätesatzes erheblich vereinfacht werden. Im Besonderen sind für die Bau- bzw. Sanierungsarbeiten
im Vergleich mit herkömmlichen Trennsystemen deutlich kleinere und einfacher zu betreibende
Baustellen möglich. Bei Neubauten kommt man beispielsweise mit deutlich kleineren
Grabenprofilen aus, während bei Sanierungsarbeiten oder der Umrüstung eines älteren
gemischten Systems auf ein Trennsystem der Boden gar nicht geöffnet werden muss, da
die Sanierung direkt im bestehenden Schacht durchgeführt werden kann.
[0060] Der erfindungsgemässe Gerätesatz ist insbesondere von Interesse für die Sanierung
oder Erstellung von Schachtbauwerken für Abwasserinfrastrukturleitungen. Derzeit existieren
nämlich noch viele ältere Abwasserinfrastrukturen, bei welchen Niederschlagswasserleitungen
und Schmutzwasserleitungen durch gemeinsame Schachtbauwerke, sogenannte Kombischächte
geführt werden.
[0061] Da bei derartigen Schachtbauwerken sowohl die Niederschlagswasserleitungen als auch
die Schmutzwasserleitungen im Schachtbauwerk üblicherweise in nach oben offenen Rinnen
geführt werden, besteht die Gefahr, dass bei einer Verstopfung der einen oder der
anderen Leitung Niederschlagswasser in die Schmutzwasserleitung gelangt oder umgekehrt.
Indem nun eine der beiden Rinnen im Schachtbauwerk räumlich abgetrennt und mit einem
Verschluss des erfindungsgemässen Gerätesatzes verschlossen wird, kann eine relativ
einfache und kostengünstige Sanierung des Schachtbauwerks erreicht werden, welches
den neuen Anforderungen entspricht.
[0062] Der Verschluss ist vorteilhafterweise als Deckel ausgebildet, insbesondere als vollständig
aus der Fassung entnehmbarer Deckel und/oder ein von der Fassung vollständig lösbarer
Deckel. Beispielsweise handelt es sich um einen im Wesentlichen rechteckförmigen,
quadratischen, kreisrunden oder elliptischen Deckel. Der Deckel ist im Besonderen
ein flaches Teil, dessen Höhe in Richtung des zu verschliessenden Durchlasses kleiner
ist eine Länge und eine Breite des Deckels oder kleiner als ein Durchmesser des Deckels.
Andere Formen sind aber grundsätzlich ebenfalls möglich.
[0063] Ein vollständig aus der Fassung entnehmbarer Deckel und/oder ein von der Fassung
vollständig lösbarer Deckel hat insbesondere den Vorteil, dass der Deckel oder ein
Scharnier des Deckels den Zugang zur Infrastrukturleitung im abgeschlossenen Teilvolumen
nicht behindert und der Deckel in verschiedenen Richtungen aus der Fassung entnommen
werden kann. Letzteres ist insbesondere in räumlich engen Schachtbauwerken vorteilhaft.
[0064] Falls erwünscht, kann der Deckel aber auch beweglich an der Fassung angebracht sein,
z.B. über einen Öffnungsmechanismus wie beispielsweise ein Scharnier.
[0065] Unter einer "Fassung" wird vorliegend insbesondere ein Auflageelement für den Verschluss
verstanden, welches zum Einbau in das Schachtbauwerk, insbesondere in eine Wandung
des abzutrennenden Teilvolumens, ausgelegt ist. Die Fassung definiert insbesondere
einen Durchlass zwischen dem abzutrennenden Teilvolumen und dem übrigen Schachtvolumen.
Der Durchlass kann z.B. rechteckförmig, quadratisch, kreisrund oder elliptisch sein.
[0066] Fassung und Verschluss sind insbesondere derart aufeinander abgestimmt, dass der
Verschluss einen durch die Fassung definierten Durchlass flüssigkeitsdicht verschliessen
kann.
[0067] Die Fassung ist mit Vorteil einstückig ausgebildet. Dies vereinfacht den Einbau und
Montageaufwand. Die Fassung kann aber grundsätzlich auch aus mehreren Komponenten
bestehen, welche beispielsweise beim Einbau zusammengefügt werden.
[0068] Bevorzugt ist die Fassung derart ausgelegt, dass der Verschluss nicht durch die Fassung
hindurchführbar ist. Dies insbesondere unabhängig von der Ausrichtung des Verschlusses
gegenüber der Fassung. Damit kann verhindert werden, dass der Verschluss bei Wartungsarbeiten
in das abzutrennende Teilvolumen fällt und schlimmstenfalls in die darin verlaufende
Infrastrukturleitung gelangt.
[0069] Die Fassung ist gemäss einer vorteilhaften Ausführungsform als Rahmen ausgebildet.
Bevorzugt umgibt der Rahmen den Verschluss, welcher bevorzugt als Deckel vorliegt,
in eingelegtem Zustand im Bereich einer Mantelfläche des Verschlusses und/oder in
einem Kantenbereich des Verschlusses wenigstens teilweise, insbesondere vollständig.
[0070] Im Besonderen ist der Rahmen im vorgesehenen Kontaktbereich mit dem Deckel im Wesentlichen
komplementär zu einem Kantenbereich des Deckels ausgestaltet und/oder an einen Kantenbereich
des Deckels angeformt. Besonders bevorzugt verfügt die Fassung über einen Absatz,
auf welchen der Kantenbereich des Verschluss vollständig auflegbar ist.
[0071] Besonders bevorzugt weist der Rahmen im vorgesehenen Kontaktbereich mit dem Deckel
eine Rechteckform, Quadratform, Kreisform oder Ellipsenform auf.
[0072] Mit den vorstehend beschriebenen Rahmen wird sowohl eine stabile und definierte Auflage
für den Verschluss gebildet als auch ein Durchlass zum abzutrennenden Teilvolumen
definiert.
[0073] Die Schliesseinheit umfasst bevorzugt einen bewegbaren, insbesondere einen schwenkbaren,
Riegel sowie eine Verriegelungsvorrichtung. Der Riegel ist dabei so ausgelegt, dass
er in die Verriegelungsvorrichtung eingreifen kann und in der Verriegelungsstellung
den Verschluss in der Fassung fixiert.
[0074] Gemäss einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist der bewegbare Riegel am
Verschluss angeordnet. Besonders bevorzugt handelt es sich um einen schwenkbaren Riegel,
insbesondere mit einem Griff zur manuellen Betätigung. Mit anderen Worten ist der
Riegel bevorzugt schwenkbar am Verschluss gelagert. Hierbei kann beispielsweise eine
auf der einen Seite der Lagerung vorliegender Abschnitt des Riegels als Griff zur
manuellen Betätigung dienen, während der Abschnitt auf der anderen Seite der Lagerung
als Eingriffselement ausgebildet ist, welches zum Eingriff in die Verriegelungsvorrichtung
dient.
[0075] Besonders bevorzugt ist der Riegel ein leistenförmiges oder stangenförmiges Element,
welches optional einen zu einem Griff gebogenen Abschnitt aufweist. Damit lassen sich
zuverlässige und kompakte aber dennoch stabile und sichere Verriegelungen erreichen,
welche zudem gut von Hand bedient werden können. Der Riegel kann aber im Prinzip auch
eine andere Form aufweisen.
[0076] Die Verriegelungsvorrichtung ist bevorzugt an der Fassung angebracht oder zur Anordnung
an der Fassung und/oder einem inneren Bereich des Schachtbauwerks, insbesondere einer
Wandung des abzutrennenden Teilvolumens, ausgelegt. Besonders bevorzugt ist die Verriegelungsvorrichtung
zur Anordnung an der Fassung vorgesehen. Wenn die Verriegelungsvorrichtung nicht bereits
an der Fassung angeordnet ist, kann es im Gerätesatz als ein von der Fassung separates
Teil vorliegen.
[0077] Zur Befestigung der Verriegelungsvorrichtung an der Fassung verfügt die Fassung und/oder
die Verriegelungsvorrichtung mit Vorteil über entsprechende Verbindungselemente, z.B.
Schraubenlöcher, Gewindebohrungen und/oder Gewindestangen, welche zusammenwirken können,
so dass eine feste Verbindung hergestellt wird. Die Verriegelungsvorrichtung kann
beispielsweise nach erfolgter Montage der Fassung im Schachtbauwerk an der Fassung
befestigt werden.
[0078] Wird die Verriegelungsvorrichtung an der Fassung befestigt, kann dessen Position
genau festgelegt werden, was fehlerhafte Positionierungen bei der Montage im Wesentlichen
ausschliesst.
[0079] Grundsätzlich ist es aber auch möglich, die Verriegelungsvorrichtung unabhängig von
der Fassung neben dieser direkt im Schachtbauwerk zu befestigen.
[0080] Ebenfalls denkbar ist es, die Verriegelungsvorrichtung am Verschluss anzuordnen und
den Riegel an der Fassung oder ausserhalb dieser im Schachtbauwerk anzubringen. Dies
kann für spezielle Anwendungen von Vorteil sein.
[0081] Die Verriegelungsvorrichtung verfügt in einer vorteilhaften Ausführungsform über
ein bewegbares Element, welches insbesondere zwischen einer Schliessposition und einer
Öffnungsposition bewegbar ist. Dieses kann dazu dienen, die Kopplung mit der Sperreinheit
zu realisieren.
[0082] Das bewegbare Element ist insbesondere derart ausgestaltet und gelagert, dass es
eine Translationsbewegung und/oder eine Drehbewegung, insbesondere sowohl eine Translationsbewegung
als auch eine Drehbewegung, ausführen kann.
[0083] Eine Bewegung des bewegbaren Elements wird bevorzugt durch einen in einer Führungsnut
und/oder in einem Führungsschlitz der Verriegelungsvorrichtung geführten Abschnitt
des bewegbaren Elements, insbesondere einen am bewegbaren Element vorliegenden Führungsstift,
Vorsprung und/oder Flansch, begrenzt. Damit kann die Bewegung des bewegbaren Elements
genau definiert oder begrenzt werden.
[0084] Das bewegbare Element umfasst mit Vorteile einen in axialer Richtung entlang einer
Längsachse bewegbaren Bolzen, insbesondere einen im Wesentlichen zylindrischen Bolzen,
wobei bevorzugt der Bolzen zusätzlich eine Drehbewegung um die Längsachse ausführen
kann.
[0085] Grundsätzlich kann das bewegbare Element aber auch eine andere Form aufweisen, z.B.
die Form einer drehbar gelagerten Scheibe.
[0086] Die Verriegelungsvorrichtung ist dabei bevorzugt derart ausgebildet ist, dass das
bewegbare Element beim Entriegeln der Schliesseinheit durch Einwirkung des sich beim
Entriegeln bewegenden Riegels eine definierte Bewegung in die Öffnungsposition ausführt.
[0087] Hierzu kann am bewegbaren Element in einer vorteilhaften Ausführungsform ein Mitnahmeelement
ausgebildet sein, z.B. eine Ausnehmung und/oder ein Vorsprung, im Speziellen ein Flansch.
Das Mitnahmeelement dient insbesondere dazu, die Bewegung des Riegels mechanisch auf
das bewegbare Element zu übertragen. Es sind aber auch andere Kopplungen denkbar.
[0088] Das Gegenhalteelement ist bevorzugt derart ausgebildet, dass das bewegbare Element
in der Öffnungsposition durch ein Sicherungselement gehalten wird, so dass das bewegbare
Element nur bei einer Entsicherung des Sicherungselements in die Schliessposition
bewegbar ist.
[0089] Mit anderen Worten ist das Gegenhalteelement insbesondere derart ausgebildet, dass
das bewegbare Element in der Öffnungsposition durch ein Sicherungselement blockiert
wird, so dass eine Rückbewegung des bewegbaren Elements in die Schliessposition verhindert
wird, solange das Sicherungselement nicht entsichert wird. Dies verhindert, dass das
bewegbare Element durch eine einfache Manipulation am bewegbaren Element selbst in
die Schliessposition zurückgeführt wird.
[0090] Das Sicherungselement ist dabei mit Vorteil derart ausgebildet, dass die Blockierung
des bewegbaren Elements in der Öffnungsposition durch den sich bei der Verriegelung
des Verschlusses bewegenden Riegel gelöst wird, wenn der Riegel die Verriegelungsposition
eingenommen hat, insbesondere so dass sich das bewegbare Element wieder in die Schliessposition
bewegen lässt.
[0091] Damit wird erreicht, dass eine Blockierung des bewegbaren Elements in der Öffnungsposition
durch das Sicherungselement nur dann gelöst werden kann, wenn der Verschluss in der
Fassung eingelegt und mit der Schliesseinheit verriegelt ist.
[0092] Das Sicherungselement umfasst im Besonderen eine in der Verriegelungsvorrichtung
beweglich gelagerte Arretierung, welche in eine am bewegbaren Element vorliegenden
Vertiefung, Verjüngung und/oder Einschnürung eingreift und/oder verrastet, wenn das
bewegbare Element die Öffnungsposition erreicht hat. Dies bevorzugt rein durch die
Gravitationskraft.
[0093] Das Sicherungselement kann dabei z.B. durch ein Federelement in der Eingriffs- und/oder
Verrastposition gehalten werden. Dies kann bei grossen Erschütterungen hilfreich sein,
da damit verhindert werden kann, dass das Sicherungselement unbeabsichtigt aus der
Eingriffs- und/oder Verrastposition entweichen kann.
[0094] Das Sicherungselement ist insbesondere so ausgelegt, dass wenn es im Bereich der
Vertiefung, Verjüngung und/oder Einschnürung eingreift, ein Freiraum zwischen einem
Bodenbereich und dem Sicherungselement vorliegt, im Besonderen so, dass es zur Entsicherung
oder zur Aufhebung des Eingriffs und/oder der Verrastung durch den in den Freiraum
einschwenkbaren Riegel angehoben werden kann.
[0095] Die Arretierung ist bevorzugt als flächiges Teil mit einer durchgehenden Bohrung,
insbesondere als rechteckförmiges Plättchen mit einer zentralen Bohrung, ausgestaltet.
Die Arretierung ist insbesondere zwischen zwei plattenförmigen Elementen in der Verriegelungsvorrichtung
gelagert, so dass eine Bewegung in einer Richtung senkrecht zur Längsachse des beweglichen
Elements möglich ist.
[0096] In diesem Fall liegt das bewegbare Element bevorzugt in Form eines zylindrischen
Schiebebolzens vor, welcher in einem Anschnitt eine Einschnürung aufweist, in welche
das flächige Teil zur Blockierung eingreifen kann.
[0097] Die Sperreinheit ist mit Vorteil mechanisch mit der Schliesseinheit gekoppelt. Dies
insbesondere über ein Koppelgetriebe und/oder ein Seil. Damit kann der erfindungsgemässe
Gerätesatz gänzlich ohne elektrische Energie verwendet werden, was den Aufwand beim
Einbau reduziert und eine sichere Funktion gewährleistet.
[0098] Besonders bevorzugt erfolgt die Kopplung über einen Bowdenzug. Unter einem Bowdenzug
ist insbesondere ein bewegliches Maschinenelement zu verstehen, welches zur Übertragung
einer mechanischen Bewegung oder einer Zugkraft mittels einer flexibel verlegbaren
Kombination aus einem Drahtseil und einer in Verlaufsrichtung druckfesten Hülle ausgelegt
ist.
[0099] Im Speziellen ist bevorzugt eine Bewegung des Sperrelements in der Sperreinheit mechanisch,
insbesondere über einen Bowdenzug, mit dem bewegbaren Element in der Verrieglungsvorrichtung
gekoppelt, insbesondere so, dass bei einer Bewegung des beweglichen Elements von der
Schliessposition zur Öffnungsposition das Sperrelement der Sperreinheit von der Neutralstellung
in die Sperrstellung bewegt wird.
[0100] Die Verwendung eines Seils, insbesondere eines Bowdenzugs, hat den Vorteil, dass
der Gerätesatz in unterschiedlichsten Schachtbauwerken eingesetzt werden kann, da
die Kopplung flexibel verlegt oder montiert werden kann. Damit kann der erfindungsgemässe
Gerätesatz auch in stark verwinkelten Schachtbauten oder in verschiedenen Schachtbauwerken
mit ganz unterschiedlichen Höhen problemlos eingesetzt werden.
[0101] Prinzipiell kann die Kopplung zwischen Schliesseinheit und Sperreinheit aber auch
durch eine elektrische, optische und/oder elektronische Kopplung erfolgen, beispielsweise
über ein elektrisches Stromversorgungskabel, ein elektrisches Signalkabel, eine optisches
Signalleitung und/oder eine drahtlose Signalübertragung.
[0102] Die Sperreinheit kann in diesem Fall beispielsweise einen elektromagnetischen Stellantrieb
zur Betätigung des Sperrelements umfassen.
[0103] Gemäss einer weiteren möglichen Ausführungsform umfasst die Sperreinheit einen elektrischen,
elektronischen, elektromechanischen und/oder optischen Sensor, z.B. ein Reedkontakt,
eine Lichtschranke und/oder ein mechanischer Endlagenschalter, welcher eine Neutral-
und Sperrstellung der Sperreinheit detektieren kann.
[0104] In der Schliesseinheit kann insbesondere ein elektrischer, elektronischer, elektromechanischer
und/oder optischer Sensor vorliegen, z.B. ein Reedkontakt, eine Lichtschranke und/oder
ein mechanischer Endlagenschalter, welcher eine Öffnungs- und Verriegelungsposition
der Schliesseinheit detektieren kann.
[0105] Der Gerätesatz kann auch eine Steuereinheit umfassen, mit welcher elektrisch oder
elektronisch betriebene Komponenten gesteuert werden können.
[0106] Gemäss einer besonderen Ausführungsform kann der Gerätesatz eine Datenübertragungsschnittstelle
beinhalten. Die Datenübertragungsschnittstelle ist insbesondere so ausgelegt, dass
beispielsweise die Zustände von einem oder mehreren Sensoren an der Schliesseinheit
und/oder der Sperreinheit an eine ausserhalb des Schachtbauwerks vorliegende Überwachungseinheit
übermittelt werden. Die Übermittlung kann dabei kabelgebunden und/oder drahtlos erfolgen.
[0107] Im Falle der Verwendung von elektrisch betriebenen Komponenten kann eine benötigte
Stromversorgung beispielsweise durch einen Stromnetzanschluss, einen Akkumulator,
eine Batterie und/oder photovoltaische Zelle erreicht werden. Die photovoltaische
Zelle ist entsprechend ausserhalb des Schachtbauwerks anzuordnen.
[0108] Die Fassung, der Verschluss, die Sperreinheit und/oder die Schliesseinheit sind bevorzugt
im Wesentlichen aus Metall und/oder Kunststoff gefertigt. Beim Metall handelt es sich
insbesondere um einen nichtrostenden Stahl.
[0109] Besonders bevorzugt besteht die Fassung, der Verschluss, die Sperreinheit und/oder
die Schliesseinheit zu wenigstens 95 Gew.-% aus Metall, insbesondere aus nichtrostendem
Stahl, während ein Anteil an Kunststoff, z.B. für Dichtungen und/oder Seilführungen,
bei maximal 5 Gew.-% liegt.
[0110] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Schachtbauwerk, welches
mit einem Schachtdeckel verschliessbar ist und wenigstens ein vom übrigen Schachtvolumen
abtrennbares und verschliessbares Teilvolumen aufweist, umfassend einen Gerätesatz
eines Verschlusssystems wie er vorstehend beschrieben ist. Der Gerätesatz liegt dabei
in montierten Zustand vor.
[0111] Insbesondere liegt dabei die Fassung in einer das abtrennbare Teilvolumen umgebenden
Wandung vor und definiert einen Durchlass zwischen dem Teilvolumen und dem übrigen
Schachtvolumen. Der so gebildete Durchlass ist im Besonderen der einzige Durchlass
zwischen dem übrigen Schachtvolumen und dem abtrennbaren Teilvolumen.
[0112] Der Verschluss ist bevorzugt derart ausgelegt, dass er den Durchlass vollständig
und wasserdicht verschliesst, wenn er in der Fassung eingelegt und mit der Schliesseinheit
verriegelt ist.
[0113] Weiter ist die Sperreinheit im Schachbauwerk insbesondere derart angeordnet ist,
dass sie in der Sperrstellung ein vollständiges Schliessen des Schachtdeckels verunmöglicht,
während sie in der Neutralstellung das vollständige Schliessen des Schachtdeckels
zulässt.
[0114] Im Besonderen ist die Sperreinheit derart ausgebildet und angeordnet, dass das Sperrelement
in der Sperrstellung bei geöffnetem Schachtbauwerk durch die Öffnung des Schachtbauwerks
hindurch oder aus dieser herausragt. Damit wird effektiv verhindert, dass das Schachtbauwerk
mit der Schachtabdeckung verschlossen werden kann.
[0115] Besonderes bevorzugt ist die Sperreinheit in einem Bereich der Öffnung des Schachtvolumens,
insbesondere unmittelbar unterhalb der Schachtabdeckung, insbesondere an einer inneren
Wandung des Schachtbauwerks, angebracht. Dadurch kann die Sperreinheit kompakt ausgebildet
werden, da sie direkt dort angeordnet ist, wo die Sperrwirkung benötigt wird.
[0116] Bevorzugt ist die Sperrreinheit derart angebracht, dass die Führung der Sperreinheit
in vertikaler Richtung verläuft, wie dies vorstehend beschrieben ist.
[0117] Prinzipiell kann die Sperreinheit aber auch an einer anderen Position im Schachtbauwerk
angeordnet werden. Das Sperrelement ist dann entsprechend so auszugestalten, dass
es dennoch im Bereich der Schachtabdeckung seine Sperrwirkung entfalten kann. Dies
kann z.B. durch ein längeres Sperrelement und/oder durch einen oder mehrere Umlenkhebel
erreicht werden.
[0118] Wie bereits im Zusammenhang mit dem Gerätesatz erläutert, ist die Sperreinheit derart
mit der Schliesseinheit gekoppelt, dass bei einer Freigabe des Verschlusses die Sperreinheit
in die Sperrstellung bewegt wird und dass eine Bewegung der Sperreinheit in die Neutralstellung
nur bei verriegeltem Verschluss möglich ist. Ein Schliessen der Schachtabdeckung bei
geöffnetem Verschluss wird damit verunmöglicht.
[0119] Beim Schachtbauwerk handelt es sich insbesondere um ein durch eine Person begehbares
Schachtbauwerk. Bevorzugt ist das Schachtbauwerk im Untergrund angeordnet.
[0120] Eine Schachtöffnung des Schachtbauwerks bei entferntem Schachtdeckel ist insbesondere
derart ausgelegt, dass eine Person in das Schachtbauwerk gelangen kann.
[0121] Bevorzugt weist das Schachtbauwerk eine Schachtöffnung mit einem minimalen Durchmesser
von 50 cm, insbesondere mindestens 60 cm, auf. Ein Durchmesser der Schachtöffnung
beträgt bevorzugt 50 - 300 cm, insbesondere 60 - 200 cm. Eine Tiefe des Schachtbauwerks
beträgt bevorzugt mindestens 80 cm, insbesondere mindestens 100 cm, besonders bevorzugt
mindestens 150 cm. Eine Tiefe des Schachtbauwerks beträgt insbesondere 80 - 10'000
cm, bevorzugt 100 - 5'000 cm.
[0122] Beim Schachtbauwerk handelt es sich insbesondere um einen Abwasserschacht. Besonders
bevorzugt ist das Schachtbauwerk ein Kombischacht, in welchem eine erste abwasserführende
Leitung durch das abgetrennte Teilvolumen verläuft und eine zweite abwasserführende
Leitung vollständig ausserhalb des Teilvolumens durch einen Bereich des übrigen Schachtvolumens
verläuft.
[0123] Die erste abwasserführende Leitung ist dabei insbesondere eine Niederschlagswasser-führende
Leitung einer Kanalisation, während die zweite Leitung eine Schmutzwasserführende
Leitung einer Kanalisation ist, oder umgekehrt.
[0124] Die erste abwasserführende Leitung und/oder die zweite abwasserführende Leitung ist
bevorzugt als eine nach oben offene Rinne ausgebildet.
[0125] Im Besonderen sind das abgetrennte Teilvolumen und das übrige Schachtvolumen flüssigkeitsdicht,
insbesondere wasserdicht, voneinander getrennt, wenn der Verschluss mit der Schliesseinheit
verriegelt ist. Dies insbesondere so, dass keine Flüssigkeit, im Besonderen kein Wasser,
vom Teilvolumen in das übrige Schachtvolumen oder umgekehrt gelangen kann. Hierfür
verfügt die Fassung und/oder der Verschluss bevorzugt über ein oder mehrere Dichtungen.
[0126] In einem weiteren Aspekt bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren
zur Sanierung eines Schachtbauwerks, welches mit einem Schachtdeckel verschliessbar
ist. Dabei wird im ursprünglichen Schachtvolumen ein vom verbleibenden Schachtvolumen
abgetrenntes Teilvolumen hergestellt und ein wie oben beschriebenes Verschlusssystem
eingebaut, insbesondere so, dass ein wie vorstehend beschriebenes Schachtbauwerk erzeugt
wird.
[0127] Beim zu sanierenden Schachtbauwerk handelt es sich insbesondere um ein Schachtbauwerk
in welchen zwei oder mehr Infrastrukturleitungen verlaufen. Besonders bevorzugt handelt
es sich um einen Abwasserschacht eines Kanalisationsnetzes.
[0128] Im Besonderen wird bei der Sanierung wenigstens eine der beiden Infrastrukturleitungen
durch eine Einfassung von der anderen Infrastrukturleitung räumlich separiert, so
dass eine Infrastrukturleitung im Teilvolumen vorliegt.
[0129] Im Besonderen ist das zu sanierenden Schachtbauwerk ein Abwasserschacht, durch welchen
vor der Sanierung eine erste nach oben wenigstens teilweise offenen Rinne zur Leitung
von Abwasser, insbesondere eine Niederschlagswasser-führende Rinne, und eine zweite
nach oben wenigstens teilweise offene Rinne, insbesondere eine Schmutzwasserführende
Rinne, verläuft.
[0130] Im Besonderen wird bei der Sanierung wenigstens eine der beiden Rinnen durch eine
Einfassung von der anderen Rinne räumlich separiert wird, so dass die erste Rinne
im Teilvolumen vorliegt.
[0131] Die Einfassung wird bevorzugt aus Beton, Mauerwerk und/oder Kunststoff gefertigt.
Besonders bevorzugt wird die Einfassung aus Beton gefertigt. Damit werden besonders
stabile, dauerhafte und dichte Einfassungen ermöglicht.
[0132] Eine Einfassung aus Beton kann durch Giessen von Beton vor Ort, insbesondere unter
Verwendung einer Schalung, erfolgen und/oder durch Einbau von Betonfertigteilen hergestellt
werden.
[0133] Die Fassung des erfindungsgemässen Gerätesatzes wird mit Vorteil in die Einfassung
integriert. Z.B. kann diese beim Giessen des Betons eingegossen werden. Damit wird
eine stabile, dichte und dauerhafte Befestigung der Fassung erreicht. Prinzipiell
kann die Fassung aber auch nachträglich in die Einfassung eingebaut werden, beispielsweise
durch einlegen und befestigen der Fassung in einer in der Einfassung vorliegenden
Öffnung.
[0134] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung eines Sperreinheit
oder eines Gerätesatzes für ein Verschlusssystem wie vorstehend beschrieben zur Sanierung
und/oder Herstellung eines Schachtbauwerks. Das Schachtbauwerk ist dabei bevorzugt
wie vorstehend beschrieben ausgelegt.
[0135] Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben
sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0136] Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine in ein Schachtbauwerk einbaubare und in Form eines Rahmens vorliegende Fassung;
- Fig. 2
- einen Verschluss in Form eines Deckels welcher zur Aufnahme in die Fassung aus Fig.
1 ausgelegt ist und an der Oberseite einen schwenkbaren Riegel aufweist;
- Fig. 3a
- eine Verriegelungsvorrichtung, welche zusammen mit dem am Deckel angeordneten Riegel
aus Fig. 2 eine Schliesseinheit bildet, in der Schliessposition bei geöffneten Gehäuse.
Die Verriegelungsvorrichtung ist zur Befestigung am Rahmen aus Fig. 1 ausgelegt;
- Fig. 3b
- die Verriegelungsvorrichtung 300 aus Fig. 3a in der Öffnungsposition;
- Fig. 3c
- die Verriegelungsvorrichtung Fig. 3b mit angebrachter Gehäuseabdeckung;
- Fig. 3d, 3e
- die Verriegelungsvorrichtung aus den Fig. 3a und 3b von der hinteren Seite an welcher
der Eingriffsschlitz den Riegel aus Fig. 2 vorliegt;
- Fig. 4
- den Rahmen aus Fig. 1 mit darin eingelegtem Deckel aus Fig. 2 und der am Rahmen angebrachten
Verriegelungsvorrichtung aus den Fig. 3a - 3d;
- Fig. 5a
- eine Sperreinheit mit einem in einer Führung beweglich gelagerten Sperrelement in
der Neutralstellung sowie einem Arretierelement in der Neutralposition in einer perspektivischen
Ansicht von der Hinterseite (ohne hintere Abdeckung);
- Fig. 5b
- die Sperreinheit aus Fig. 5a in einer teilwesen Schnittansicht von der in Fig. 5a
rechten Seite her betrachtet;
- Fig. 5c
- die Sperreinheit aus den Fig. 5a mit montierter hinterer Abdeckung von der Hinterseite
her betrachtet;
- Fig. 5d
- die Sperreinheit aus Fig. 5b mit angehobenen Sperrelement und Arretierelement in der
Freigabestellung;
- Fig. 5e
- die Situation nachdem das Sperrelement die Sperrstellung erreicht hat, indem es ausgehend
von der Position aus Fig. 5d eine Kippbewegung nach links ausgeführt hat;
- Fig. 5f
- die Sperreinheit mit dem Sperrelement in der Sperrstellung und dem Arretierelement
550 in der Arretierstellung in einer perspektivischen Ansicht von der Hinterseite
(ohne hintere Abdeckung)
- Fig. 5g
- die Sperreinheit aus Fig. 5f in einer teilwesen Schnittansicht von der in Fig. 5f
rechten Seite her betrachtet;
- Fig. 5h
- eine teilweise Schnittdarstellung durch den Bereich der Öffnung eines Schachts mit
montierten Sperreinheit;
- Fig. 6
- einen erfindungsgemässen Abwasserschacht mit einem abgetrennten Teilvolumen welcher
mit den in den Fig. 1 - 5 gezeigten Komponenten des Verschlusssystems ausgestattet
ist in einer teilweise aufgeschnittenen Darstellung;
- Fig. 7
- einen Schnitt durch den Abwasserschacht aus Fig. 6 entlang der Linie A - A;
- Fig. 8
- einen Schnitt durch den unteren Bereich eines älteren und zu sanierenden Kombischachts,
in welchem eine Niederschlagswasserrinne und Schmutzwasserrinne durch ein gemeinsames
Schachtvolumen geführt werden;
- Fig. 9
- einen zweiten Verriegelungsvorrichtung, welcher anstelle oder zusätzlich zum Verriegelungsmechanismus
aus den Fig. 3a - 3e verwendet werden kann, in der Schliessposition bei geöffneten
Gehäuse;
- Fig. 10
- die Verriegelungsvorrichtung aus Fig. 11 mit angebrachter Gehäuseabdeckung;
- Fig. 11
- die Verriegelungsvorrichtung aus Fig. 12 in der Öffnungsposition von der hinteren
Seite an welcher der Eingriffsschlitz für einen Riegel angebracht ist;
- Fig. 12a ― c
- den Bewegungsablauf in der Verriegelungsvorrichtung aus Fig. 13 beim Einschwenken
des Riegels;
- Fig. 13
- eine Aufsicht aus das in der Verriegelungsvorrichtung angeordnete Sicherungselement;
- Fig. 14a
- einen Ausschnitt aus der Anordnung aus Fig. 14b im Längsschnitt entlang der Längsachse
des Gehäuses;
- Fig. 14b
- die Situation aus Fig. 16a, nachdem das Sperrelement durch den Riegel bzw. das daran
angeordnete Eingriffselement oben bewegt wurde.
[0137] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0138] Fig. 1 zeigt eine in ein Schachtbauwerk einbaubare und in Form eines Rahmens 100
vorliegende Fassung, welcher zur Aufnahme eines Deckels 200 wie er in Fig. 2 gezeigt
ist, ausgelegt ist.
[0139] Der Rahmen 100 liegt als ebener, einstückiger rechteckförmiger Rahmen vor, welcher
im Innern einen rechteckförmigen Durchlass 101 bildet. Im Bereich des in Fig. 1 oberen
Randes verfügt der Rahmen 100 über einen nach aussen auskragenden und umlaufenden
Absatz 110, welcher zur Auflage des Kantenbereichs des Deckels 200 aus Fig. 2 ausgelegt
ist.
[0140] An der in Fig. 1 rechten, oberen Kante ist am Rahmen 100 zudem ein erster rechteckförmiger
Vorsprung 120 angeordnet, welcher in der Ebene der Öffnungsfläche des rechteckförmigen
Durchlasses 101 liegt. Der Vorsprung 120 dient dazu, die in Fig. 3 gezeigte Verriegelungseinheit
am Rahmen 100 zu befestigen.
[0141] An der gegenüberliegenden Kante, in Fig. 1 an der linken, unteren Kante, ist ein
zweiter rechteckförmiger Vorsprung 130 in der gleichen Weise wie der erste Vorsprung
120 angeordnet. Am zweiten Vorsprung sind an der Oberseite zwei beabstandete und parallel
verlaufende Haltelemente 131, 132 angebracht, welche mit ihren freien Enden in den
über den Absatz 110 ragen. Zwischen dem Absatz 110 und den beiden Haltelementen 131,
132 liegt dabei je ein schlitzartiger Freiraum vor, in welchen der in Fig. 2 gezeigte
Deckel 200 seitlich eingeschoben werden kann. Die Halteelemente 131, 132 dienen dazu,
bei eingelegtem Deckel 200 eine Bewegung desselben in einer Richtung senkrecht zur
Ebene der Durchlassöffnung zu verhindern.
[0142] Weiter sind unterhalb des zweiten Vorsprungs 130, zwei Verankerungselemente 141,
142 angebracht. An der gegenüberliegenden Seite, unterhalb des ersten Vorsprungs 120,
sind baugleiche Verankerungselemente angebracht (in Fig. 1 nicht sichtbar). Die Verankerungselemente
dienen dazu, den Rahmen 100 beim Einbetonieren zusätzliche zu verankern.
[0143] Fig. 2 zeigt einen in Form eines einstückigen Deckels 200 vorliegenden Verschluss.
Der Deckel weist eine rechteckförmige Oberseite 201 auf, von welchem ein nach innen
versetzter umlaufender Rechteckrahmen 202 absteht. Damit bildet der Randbereich der
Oberseite 201 in Bezug auf den Rechteckrahmen 202 einen diesen vollständig umlaufenden,
flanschartigen Vorsprung.
[0144] Die rechteckförmige Oberseite 201 bzw. der im Randbereich gebildete flanschartige
Vorsprung der Oberseite 201 des Deckels 200 ist dabei komplementär zum auskragenden
Absatz 110 am Rahmen 100 ausgebildet, während der Rechteckrahmen 202 komplementär
zum rechteckförmigen Durchlass 101 des Rahmens ausgestaltet ist. Daher kann der flanschartige
Randbereich des Deckel 200 unter die beiden Halteelemente 131, 132 geschoben und auf
dem Absatz 110 aufliegend im Rahmen 100 aufgenommen und gehalten werden, was in Fig.
4 gezeigt ist.
[0145] Der Deckel 200 verfügt am Rechteckrahmen 202 und/oder am im Randbereich gebildeten
flanschartigen Vorsprung der Oberseite 201 über nicht dargestellte Dichtungen, z.B.
aus Kunststoff. Damit kann die Durchlassöffnung 101 bei eingelegtem Deckel 200 wasserdicht
verschlossen werden. Die Dichtungen können dabei so angebracht werden, dass die Durchlassöffnung
101 auch bei erhöhtem Wasserdruck in beide Richtungen wasserdicht verschlossen ist.
[0146] Im Bereich der in Fig. 2 rechten, oberen Kante, ist des Weiteren ein schwenkbarer
Riegel 250 an der Oberseite 201 des Deckels 200 angebracht. Der Riegel 250 ist in
einer Ebene parallel zur Oberseite 201 des Deckels 200 schwenkbar und an einer senkrecht
zur Oberseite 201 angeordneten Drehachse 253 gelagert. Das hintere freie Ende des
Riegels 250, welches sich über der Oberfläche 201 befindet, ist zu einem Griff 252
geformt, mit welchen der Riegel 250 geschwenkt werden kann. Das entgegengesetzte freie
Ende des Riegels 250 ist als L-förmiges Eingriffselement 251 ausgebildet, welches
in der Ebene der Oberfläche 201 über diese hinausragt und zum Eingriff in die in den
Fig. 3a - 3d gezeigte Verriegelungsvorrichtung 300 ausgelegt ist. Das L-förmige Eingriffselements
251 verfügt dabei in Schwenkrichtung am freien Ende über eine Abschrägung bzw. Fase.
[0147] Fig. 3a zeigt eine Verriegelungsvorrichtung 300, welche zur Befestigung am Vorsprung
120 des Rahmens 100 ausgelegt ist, in der Schliessposition bei geöffneten Gehäuse.
Die Verriegelungsvorrichtung 300 besteht aus einem quaderförmigen Gehäuse 301 in welchem
ein in axialer Richtung entlang der Längsachse des Gehäuses 301 bewegbarer, zylinderförmiger
Bolzen 310 angeordnet ist. Der Bolzen 310 wird durch insgesamt drei rechteckförmige
und den Innenraum des Gehäuses unterteilende Zwischenwände 331, 332, 333 mit zentralen
Ausnehmungen geführt, so dass er in axialer Richtung verschiebbar und um die Längsachse
drehbar ist.
[0148] Am Bolzen 310 ist ein in Längsrichtung verlaufender, quaderförmiger Vorsprung 314
angebracht. Da die von links her gesehen erste Zwischenwand 331 eine zum Querschnitt
des Bolzens im Bereich des quaderförmigen Vorsprungs komplementäre Ausnehmung aufweist,
kann der Bolzen 310 in der in Fig. 3a gezeigten Drehposition nicht in axialer Richtung
nach links bewegt werden, da der quaderförmiger Vorsprung 314 an der ersten Zwischenwand
331 ansteht. Eine Bewegung in Fig. 3a nach rechts wird zudem durch einen in radialer
Richtung vom Bolzen 310 abstehenden Führungsstift 311 mit kugelförmigem Griff, welcher
an der zweiten Zwischenwand 332 ansteht, verhindert.
[0149] Des Weiteren steht im in Fig. 3a hinteren Bereich ein flanschartiges Mitnahmeelement
312 in radialer Richtung vom Bolzen 310 ab. Das Mitnahmeelement 312 dient dazu, die
Bewegung des Riegels 250, welcher in geschlossenem Zustand über einen an der Hinterseite
eingebrachten Eingriffsschlitz 340 (siehe Fig. 3d) in das Gehäuse 301 eingreift (siehe
Fig. 4), beim Öffnen mechanisch auf den Bolzen 310 zu übertragen.
[0150] Am hinteren Ende des Bolzens 310 verfügt dieser über einen stufenartig verjüngten
Abschnitt 313. In diesem Bereich ist zudem eine Befestigungsvorrichtung in Form einer
zentralen Längsbohrung und einer in radialer Richtung in die Bohrung einschraubbaren
Schraube zur Befestigung eines Drahtseils 370 angeordnet. Das Drahtseil ist Bestandteil
eines Bowdenzugs, welcher eine Kopplung mit den in den Fig. 5a - 5h gezeigten Sperreinheit
500 ermöglicht.
[0151] Zwischen der zweiten Zwischenwand 332 und der dritten Zwischenwand 333 liegt ein
Sicherungselement 320 in Form flachen und rechteckförmigen Metallstücks mit einer
durchgehenden Bohrung vor. Das Metallstück ist in Bezug auf seine Höhe (diese wird
in Fig. 3a senkrecht zur Längsachse nach oben gemessen) kleiner als die Zwischenwände
332, 333.
[0152] Nebst den zentralen Ausnehmungen verfügen die beiden Zwischenwände 332, 333 zudem
im unteren Bereich über eine Ausnehmung 341, welche derart dimensioniert sind, dass
das freie Ende des Eingriffselements 251 aus Fig. 2 in den Bereich unter die beiden
Zwischenwände 332, 333 geschoben werden kann.
[0153] Das Sicherungselement 320 ist so dimensioniert, dass wenn es im Bereich der Verjüngung
313 eingerastet ist (wenn der Bolzen entsprechend nach vorne bewegt wurde), in den
Freiraum 341 hineinragt, dabei aber nicht auf der unteren Bodenplatte des Gehäuses
301 aufliegt. Damit kann das Eingriffselement 251 mit seinem gefasten Bereich das
Sicherungselement 320 beim Einschwenken anheben. Zugleich ist das Sicherungselement
320 so dimensioniert, dass es durch das Eingriffselement 251 derart angehoben wird,
dass die zentrale Bohrung einen Durchgang für den nicht verjüngten Abschnitt des Bolzens
310 bildet, so dass dieser in axialer Richtung durch die Zwischenwände 332, 333 geschoben
werden kann.
[0154] Fig. 3b zeigt die Verriegelungsvorrichtung 300 aus Fig. 3a in der Öffnungsposition.
Ausgehend von der Situation in Fig. 3a wurde der Bolzen 310 mit dem Führungsstift
311 mit kugelförmigem Griff um 90° nach oben gedreht (so dass Bolzen mit dem quaderförmiger
Vorsprung 314 durch die erste Zwischenwand 331 hindurch bewegbar ist) und im Gehäuse
301 in axialer Richtung in Fig. 3b zur linken Seite bewegt.
[0155] Dabei wurde das Seil 370 in das Gehäuse 301 hineingezogen, womit sich die in den
Fig. 5a - 5h gezeigte Sperreinheit betätigen lässt.
[0156] In der in Fig. 3b gezeigten Öffnungsposition ist der Bolzen 310 so weit nach vorne
bewegt worden, dass das Sicherungselement 320 in den verjüngten Abschnitt 313 am Ende
des Bolzens 310 gefallen ist. Ohne eine Anhebung des Sicherungselements 320 (was durch
beim Schliessen durch den in den Eingriffsschlitz 340 eingreifenden Riegel erfolgt),
kann der Bolzen 310 daher nicht mehr in axialer Richtung bzw. in die in Fig. 3a gezeigte
Position bewegt werden.
[0157] In Fig. 3c ist die Verriegelungsvorrichtung 300 aus Fig. 3b mit angebrachter Gehäuseabdeckung
380 dargestellt. Die Gehäuseabdeckung 380 verfügt dabei über einen Führungsschlitz
381 in welchem der vom Bolzen 310 abstehenden Führungsstift 311 mit kugelförmigem
Griff geführt wird. Damit werden die zulässigen Dreh- und Axialbewegungen des Bolzens
310 definiert.
[0158] Die Figuren 3d und 3e zeigen die Verriegelungsvorrichtung 300 aus den Fig. 3a und
3b von der hinteren Seite an welcher der Eingriffsschlitz 340 für den Riegel 250 in
einem zentralen Bereich der unteren Kante im Gehäuse 301 eingebracht ist.
[0159] Fig. 4 zeigt den Rahmen 100 mit darin eingelegtem Deckel 200 und der am Vorsprung
120 des Rahmens 100 angebrachten Verriegelungsvorrichtung 300.
[0160] Der am Deckel 200 angebrachte, schwenkbare Riegel 250 greift mit dem Eingriffselement
251 in den Eingriffsschlitz 340 der Verriegelungsvorrichtung 300 ein, so dass der
Deckel im Rahmen verriegelt wird. Die Verriegelungsvorrichtung 300 befindet sich in
Fig. 4 in der Schliessposition, wie sie in den Fig. 3a und 3d dargestellt ist. Das
Eingriffselement 251 befindet sich dabei im Bereich zwischen dem Mitnahmeelement 312
und den Zwischenwänden 332, 333, wobei das vorderste Ende des Eingriffselements 251
unter das Sicherungselement 320 ragt und dieses in angehobenem Zustand hält.
[0161] Im dem der Verriegelungsvorrichtung 300 gegenüberliegenden Bereich des Rahmens 100
liegt der Deckel 200 zwischen den Halteelementen 131,132 und der Auflagefläche 110
vor. Damit ist der Deckel 200 im Rahmen 100 verriegelt ist.
[0162] Die Fig. 5a zeigt eine Sperreinheit 500 mit einem in einer Führung 510 beweglich
gelagerten Sperrelement 520 in der Neutralstellung sowie einem Arretierelement 550
in der Neutralposition in perspektivischen Ansichten von der Hinterseite (ohne hintere
Abdeckung). Fig. 5b zeigt das gleiche Sperrelement 500 in einer teilwesen Schnittansicht
von der in Fig. 5a rechten Seite her betrachtet.
[0163] In Fig. 5c ist das Sperrelement 500 mit montierter hinterer Abdeckung 510a von der
Hinterseite her gezeigt. Die Hinterseite ist diejenige Seite mit welcher das Sperrelement
500 an einem Schacht befestigt wird.
[0164] Die Führung 510 besteht aus einer beidseitig offene U-förmigen Profilleiste mit seitlich
abstehenden Befestigungsflanschen 511, 512 und bildet mit diesen zusammen und der
hinteren Abdeckung 510a den Grundkörper der Sperreinheit. Das Sperrelement 520 ist
als leistenförmiges Element mit einem Rechteckprofil ausgebildet, welches in der in
Fig. 5a gezeigten Neutralposition vollständig im konkaven Bereich in der Führung 510
aufgenommen ist.
[0165] Das Sperrelement 520 weist an seinem oberen freien Ende einen keilförmigen Endabschnitt
521 auf. Am entgegengesetzten bzw. am unteren Ende 522 verfügt das Sperrelement 520
über einen Vorsprung bzw. einen L-förmigen Fuss, welcher in etwa die Breite des konkaven
Bereichs im U-förmigen Profil 520 aufweist.
[0166] Des Weiteren ist im konkaven Bereich der Führung 510 zwischen dem Endabschnitt 521
und dem unteren Ende 522 seitlich ein quaderförmiger Sockel 515 an der Führung 510
angebracht.
[0167] Das Sperrelement 520 weist zwischen den beiden Enden 521, 522 eine seitliche rechteckfömige
Ausnehmung 523 auf, welche in etwa die Grösse des Sockels 515 hat, so dass die Ausnehmung
523 das Sperrelement den Sockel 515 teilweise umgreifen kann (siehe Fig. 5g).
[0168] Ein Seil 370 ist am unteren Ende 522 des Sperrelements 521 befestigt und wird durch
eine oberhalb liegende Durchführung 513 im Sockel 515 aus der Führung 510 herausgeführt
(und bei der Verwendung mit der Schliesseinheit gekoppelt).
[0169] Die Sperreinheit 500 verfügt des Weiteren über eine Arretierelement 550, welche in
den Fig. 5a und 5b in der Neutralposition vorliegt. Das Arretiertelement 550 ist wie
das Sperrelement 520 als leistenförmiges Element mit einem Rechteckprofil ausgebildet,
welches in der in Fig. 5a und 5b gezeigten Neutralposition ebenfalls vollständig im
konkaven Bereich in der Führung 510 aufgenommen ist. Als Betätigungselement 560 ist
am Arretierelement zudem ein aus der Führung 510 herausragender Griff angebracht.
[0170] Das Arretierelement 550 verfügt an seinem ersten oder oberen Ende über einen ersten
abgewinkelten Endbereich 551 und an seinem entgegengesetzten Ende über einen zweiten
abgewinkelten Endbereich 552. Das Arretierelement 550 umgreift das Sperrelement 520
in der Neutralposition mit den beiden abgewinkelten Endbereichen 551, 552, wobei eine
Länge des Sperrelements 520 in Längsrichtung in etwa einer Länge des Freiraums zwischen
den abgewinkelten Endbereichen 551, 552 des Arretierelements 550 entspricht.
[0171] Der Endabschnitt 521 des Sperrelements und der erste abgewinkelte Endbereich 551
des Arretierelements 550 verschliessen die Führung 510 am oberen Ende im Wesentlichen
bündig.
[0172] Die Fig. 5d zeigt die Sperreinheit 500 aus Fig. 5b mit dem Arretierelement 550 in
der Freigabestellung.
[0173] Die in Fig. 5d gezeigte Position wurden wie folgt erreicht: Ausgehend von der Neutralstellung
in Fig. 5a und 5b wurde das Sperrelement 520 durch Zug am Seil 370 in der Führung
510 in Längsrichtung angehoben bis der Endabschnitt 521 des Sperrelements 520 vollständig
aus der Führung 510 herausragte. Dabei wurde das mit dem ersten abgewinkelten Endbereich
551 auf dem Endabschnitt 521 aufliegende Arretierelement mitangehoben. Das Sperrelement
520 kann in dieser Position eine Kippbewegung nach links ausführen.
[0174] Fig. 5e zeigt die Situation nachdem das Sperrelement 520 die Sperrstellung erreicht
hat, indem es ausgehend von der Position aus Fig. 5d eine Kippbewegung nach links
ausgeführt hat. Dies erfolgt aufgrund der schrägen Kontaktfläche des Endabschnitts
521 automatisch durch seitliche Krafteinwirkung des ersten Endbereichs 551. Durch
die schräge Anordnung umgreift das die Ausnehmung 523 den Sockel 515 im oberen Bereich,
wobei die obere Begrenzungskante 523a der Ausnehmung 523 auf der Oberseite des Sockels
515 aufliegt. Ist die Sperreinheit 500 an einem Schachtbauwerk montiert, kann der
Endabschnitt 520 in der Sperrstellung zudem auch z.B. an der Fassung eines Schachtdeckels
abgestützt sein, was in Fig. 5h gezeigt ist.
[0175] Fig. 5f und 5g zeigt die Sperreinheit 500 mit dem Sperrelement 520 in der Sperrstellung
und dem Arretierelement 550 in der Arretierstellung (in Fig. 5f ist die hintere Abdeckung
510a zur besseren Veranschaulichung nicht dargestellt). Die Arretierstellung wird
erreicht, in dem das Arretierelement 550 durch das Wegkippen des Sperrelements 520
freigegeben wird und durch Einwirkung der Gravitationskraft nach unten fällt. Dabei
wird es vollständig ins Innere der Führung 510 abgesenkt, bis es mit dem ersten abgewinkelten
Endbereich 551 auf dem Sockel 515 aufliegt. In dieser Position sichert es das Sperrelement
520 in der verkippten Position in dem der erste abgewinkelte Endbereich 551 den für
das Zurückkippen notwendigen Freiraum versperrt. Da das Sperrelement auf dem Sockel
515 aufliegt, kann es auch durch Krafteinwirkung nicht nach unten gedrückt werden.
[0176] Solange über das Seil 370 eine Zugkraft wirkt, was bei angekoppelter Schliesseinheit
300 und nicht verriegeltem Riegel 250 stets der Fall ist, kann sich das Sperrelement
520 zudem nicht in die Führung 510 hineinbewegen, selbst wenn das Arretierelement
550 wieder aus der Führung herausbewegt wird.
[0177] Um das Sperrelement 520 aus der Sperrstellung in die Neutralstellung zu bewegen,
muss somit (i) der Riegel 250 korrekt geschlossen werden, so dass die Zugkraft am
Seil 370 entfernt wird und (ii) zudem das Arretierelement 550 über die Betätigungsvorrichtung
560 angehoben wird, bis es den Endabschnitt 521 des Sperrelements 520 mit dem ersten
abgewinkelten Ende 551 überragt. Erfolgt dies, kann das Sperrelement 550 aus der schrägen
Sperrstellung zurückkippen und zusammen mit dem aufliegenden Arretierelement 550 in
die Neutralstellung bewegt werden.
[0178] Fig. 5h zeigt eine teilweise Schnittdarstellung durch den Bereich der Öffnung eines
Schachts 590 mit der montierten Sperreinheit 500. Dabei befindet sich das Sperrelement
520 in der Sperrstellung und das Arretierelement 550 in der Arretierstellung. Der
Gründkörper der Sperreinheit, welche aus der Führung 510, der hinteren Abdeckung 510a
und den Befestigungsflanschen 511, 512 gebildet wird, ist bündig mit der Fassung 591
für den Schachtdeckel 592 im Innern des Schachts montiert, so dass die Längsachse
der Führung 510 vertikal verläuft.
[0179] Der aus der Führung 510 herausragende Endabschnitt 521 des Sperrelements 520 verunmöglicht
dabei das vollständige Einlegen des Schachtdeckels 592 in die Fassung 591. Der Schachtdeckel
592 kann daher nicht in die Schliesskonfiguration (angedeutet durch die unterbrochene
Linie) gebracht werden.
[0180] Fig. 6 zeigt eine Anordnung 600 bei welcher ein im Untergrund anzuordnendes Schachtbauwerk
in Form eines rohrförmigen Abwasserschachts 601 mit einem erfindungsgemässen Gerätesatz
ausgestattet ist. In der Darstellung in Fig. 6 ist der Abwasserschacht 601 im oberen
Bereich der Mantelfläche teilweise aufgeschnitten, damit das Innenleben besser sichtbar
ist. In der Realität weist der Abwasserschacht 601 aber eine durchgehende Mantelfläche
auf, wie dies durch die unterbrochenen Linien angedeutet ist.
[0181] Der Gerätesatz umfasst die Fassung 100 aus Fig. 1, der Deckel 200 aus Fig. 2, der
Verrieglungsmechanismus 300 aus den Fig. 3a - 3e und die Sperreinheit 500 aus den
Fig. 5a - 5g.
[0182] Der Abwasserschacht 601 verfügt über eine kreisrunde und im Wesentlichen ebenerdig
anzuordnende Öffnung 610 am oberen Ende. Die Öffnung kann mit einem in Fig. 6 nicht
dargestellten Deckel, welcher auf die die Öffnung 610 umgebenden Kantenbereiche das
Abwasserschachts 601 aufgelegt werden kann, verschlossen werden.
[0183] Am unteren Ende des Abwasserschachts 601, verlaufen eine nach oben offene Niederschlagswasserinne
620 und eine nach oben offene Schmutzwasserrinne 630 im Wesentlichen parallel und
horizontal durch den Abwasserschacht 601 hindurch. Dies ist insbesondere in Fig. 7,
welche einen Schnitt entlang der Linie A - A in Fig. 6 zeigt, gut sichtbar. Die Leitungen
sind zum Anschluss an ein Kanalisationsnetz vorgesehen. Entsprechend handelt es sich
beim Abwasserschacht 601 um einen Kombischacht.
[0184] Die Niederschlagswasserrinne 620 verläuft dabei durch ein vom übrigen Schachtvolumen
603 abtrennbares bzw. abgetrenntes Teilvolumen 602, während die Schmutzwasserrinne
630 vollständig ausserhalb des Teilvolumens 602 durch den Bereich des übrigen Schachtvolumens
603 verläuft. Die Trennung der beiden Rinnen 620, 630 ist dabei durch eine betonierte
Einfassung 650 realisiert, welche den die Niederschlagswasserrinne 620 im Abwasserschacht
601 vollständig umgibt. Im horizontalen Deckenbereich der Einfassung 650 ist dabei
die Fassung 100 aus Fig. 1 einbetoniert. In die Fassung 100 ist der Deckel aus Fig.
2 eingelegt und mit dem daran befestigten Verriegelungsmechanismus 300 aus den Fig.
3a - 3e verriegelt. In diesem Zustand sind das Teilvolumen 602 und das übrige Schachtvolumen
603 wasserdicht voneinander getrennt. So kann bei geschlossenem Deckel 200 keine Flüssigkeit
vom Teilvolumen in das übrige Schachtvolumen oder umgekehrt gelangen.
[0185] Im Bereich der Öffnung 610 des Abwasserschachts 601 ist zudem die Sperreinheit 500
aus den Fig. 5a - 5g angebracht. Dies so, dass die Längsachse der Sperreinheit 500
vertikal verläuft und das Sperrelement 520 in geschlossenem Zustand ein Auflegen der
Schachtabdeckung und Verschliessen der Öffnung 610 des Abwasserschachts 601 ermöglicht.
In diesem Fall liegt die Sperreinheit in der in den Fig. 5a und 5b gezeigten Neutralstellung
vor.
[0186] Die Kopplung zwischen dem Verriegelungsmechanismus 300 und der Sperreinheit 500 erfolgt
durch ein Seil 370, welches Bestanteil eines Bowdenzugs ist, der an der inneren Wandung
des Abwasserschachts 601 verläuft und befestigt ist.
[0187] Wird nun der Führungsstift 311 mit kugelförmigem Griff am Verriegelungsmechanismus
300 aus der in Fig. 3a gezeigten Schliessposition um 90° nach oben gedreht und danach
der Riegel 250 am Deckel 200 durch eine Schwenkbewegung geöffnet, wird das am Riegel
vorliegende Eingriffselement 251 gegen das Mitnahmeelement 312 gedrückt und der Bolzen
310 so weit nach vorne bewegt, dass das Sicherungselement 320 in den verjüngten Abschnitt
313 am Ende des Bolzens 310 fällt (dies entspricht der in Fig. 3b und 3c gezeigten
Öffnungsposition). Aufgrund der Bewegung des Bolzen 310 wird das am Bolzen befestigte
Seil 370 in das Gehäuse 301 des Verriegelungsmechanismus 300 gezogen, was wiederum
dazu führt, dass das am anderen Ende des Seil 370 befestigte Sperrelement 520 in der
Sperreinheit 500 in vertikaler Richtung aus der Führung 510 heraus durch die Öffnung
610 angehoben wird. In diesem Zustand verunmöglicht das aus der Führung 510 ragende
Sperrelement ein Auflegen der Schachtabdeckung und damit das Verschliessen der Öffnung
610 des Abwasserschachts 601.
[0188] Erst bei einem vollständigen Schliessen und Verriegeln des Deckels 200 mit der Verriegelungseinheit
300 kann der Bolzen 310 in die Schliessposition zurückbewegt werden, womit auch die
Zugkraft auf das Seil 370 aufgehoben wird. Dies, weil das Eingriffselement 251 bei
Verriegeln das im verjüngten Abschnitt 313 des Bolzen 310 verrastete Sicherungselement
320 anhebt, so dass der Bolzen 310 in Richtung der Längsachse zurückbewegt werden
kann. Befindet sich der Verriegelungsmechanismus sodann wieder in der Schliessposition,
kann das Sperrelement 520 in der Sperreinheit in die Neutralstellung zurückgeschoben
werden - sofern zugleich das Arretierelement 550 angehoben wird - und ein Verschliessen
der Öffnung 610 des Abwasserschachts 601 ist wieder möglich.
[0189] Damit ist sichergestellt, dass der Abwasserschacht 601 nur geschlossen werden kann,
wenn der Deckel 200 korrekt verschlossen ist und die beiden Volumen 602, 603, bzw.
die Niederschlagswasserrinne 620 und die Schmutzwasserrinne 630 wasserdicht voneinander
getrennt sind.
[0190] Fig. 8 zeigt einen Schnitt durch den unteren Bereich eines typischen, zu sanierenden
Kombischachts 701, in welchem eine Niederschlagswasserrinne 720 und Schmutzwasserrinne
730 durch ein gemeinsames Schachtvolumen geführt werden. Hierbei ist problematisch,
dass Wasser aus der einen Rinne in die andere Rinne gelangen kann, was gemäss neueren
Bestimmungen nicht mehr zulässig ist.
[0191] Mit dem erfindungsgemässen Gerätesatz bzw. mit der Fassung 100, dem Deckel 200, dem
Verriegelungsmechanismus 300 und der Sperreinheit 500, lässt sich der Kombischacht
701 aber mit relativ geringem Aufwand in einen Schacht wie er in den Fig. 6 und 7
gezeigt ist, umbauen. Hierfür genügt es, eine Einfassung um die eine Rinne zu erstellen
und darin das erfindungsgemässe Verschlusssystem einzubauen.
[0192] Fig. 9 zeigt einen zweiten Verriegelungsvorrichtung 300a, welcher anstelle oder zusätzlich
zum Verriegelungsmechanismus 300 aus den Fig. 3a - 3e verwendet werden kann, in der
Schliessposition bei geöffneten Gehäuse.
[0193] Die Verriegelungsvorrichtung 300a besteht aus einem quaderförmigen Gehäuse 301a in
welchem ein in axialer Richtung entlang der Längsachse des Gehäuses 301a bewegbarer,
zylinderförmiger Bolzen 310a angeordnet ist. Der Bolzen 310a wird durch zwei rechteckförmige
und den Innenraum des Gehäuses unterteilende Zwischenwände 332a, 333a mit zentralen
Ausnehmungen sowie in einer Ausnehmung in der rechteckförmigen Stirnseite 331a des
Gehäuses 301a geführt, so dass des Bolzen in axialer Richtung verschiebbar und um
die Längsachse drehbar ist.
[0194] Des Weiteren ist ein flanschartiges Mitnahmeelement 312a rund um den Bolzen 310a
herum angeordnet. Das Mitnahmeelement 312a dient dazu, die Bewegung eines Riegels
(z.B. ein Riegel wie in Fig. 2 gezeigt), welcher in geschlossenem Zustand über einen
an der Hinterseite eingebrachten Eingriffsschlitz 340a (siehe Fig. 13) in das Gehäuse
301a eingreifen kann, beim Öffnen mechanisch auf den Bolzen 310a zu übertragen. Zudem
dient das Mitnahmeelement 312a als Anschlag, welcher die axiale Bewegung des Bolzens
310a entlang der Längsachse im Gehäuse 301a limitiert. Im Bereich des Mitnahmeelements
312a steht zudem in radialer Richtung ein Führungsstift 311a mit kugelförmigem Griff
vom Bolzen 310a ab.
[0195] Zwischen den Zwischenwänden 332a, 333a liegt ein Sicherungselement 320a in Form flachen
und rechteckförmigen Metallstücks mit einer durchgehenden Bohrung vor. Das Metallstück
ist in Bezug auf seine Höhe (diese wird in Fig. 13 senkrecht zur Längsachse nach oben
gemessen) kleiner als die Zwischenwände 332a, 333a.
[0196] Nebst den zentralen Ausnehmungen verfügen die beiden Zwischenwände 332a, 333a zudem
im unteren Bereich über Ausnehmungen 341a, welche derart dimensioniert sind, dass
das freie Ende eines Eingriffselements 251a (vgl. Fig. 14a - 14c) in den Bereich unter
die beiden Zwischenwände 332a, 333a geschoben werden kann.
[0197] Am hinteren Ende des Bolzens 321 verfügt dieser über einen stufenartig verjüngten
Abschnitt 313. In diesem Bereich ist zudem eine Befestigungsvorrichtung in Form einer
zentralen Längsbohrung und einer in radialer Richtung in die Bohrung einschraubbare
Schraube zur Befestigung eines Drahtseils 370a angeordnet. Das Drahtseil ist Bestandteil
eines Bowdenzugs, welcher eine Kopplung mit der in den Fig. 5a - 5g gezeigten Sperreinheit
500 ermöglicht.
[0198] Das Sicherungselement 320a ist so dimensioniert, dass, wenn es im Bereich der Verjüngung
313a eingerastet ist, in den Freiraum 341a hineinragt, dabei aber nicht auf der unteren
Bodenplatte des Gehäuses 301a aufliegt. Damit kann das Eingriffselement 251a mit seinem
gefasten Bereich das Sicherungselement 320a beim Einschwenken anheben. Zugleich ist
das Sicherungselement so dimensioniert, dass es durch das Eingriffselement 251a derart
angehoben wird, dass die zentrale Bohrung einen Durchgang für den nicht verjüngten
Abschnitt des Bolzens 310a bildet, so dass dieser in axialer Richtung durch die Zwischenwände
332a, 333a geschoben werden kann.
[0199] In Fig. 10 ist die Verriegelungsvorrichtung 300a aus Fig. 9 mit angebrachter Gehäuseabdeckung
380a dargestellt. Die Gehäuseabdeckung 380a verfügt dabei über einen Führungsschlitz
381a, in welchem der vom Bolzen 310a abstehende Führungsstift 311a mit kugelförmigem
Griff geführt wird. Damit werden die zulässigen Dreh- und Axialbewegungen des Bolzens
310a definiert.
[0200] Fig. 11 zeigt die Verriegelungsvorrichtung 300a aus Fig. 10 in der Öffnungsposition
von der hinteren Seite an welcher der Eingriffsschlitz 340a für einen Riegel im Bereich
der unteren Kante im Gehäuse 301a eingebracht ist. Da sich die Verriegelungsvorrichtung
in Fig. 13 in der Öffnungsposition befindet, ragt der Bolzen 310a aus der Stirnseite
331a heraus und der Führungsstift 311a mit kugelförmigem Griff ist im Führungsschlitz
in Richtung der Stirnseite 331a geschoben und nach oben gedreht.
[0201] Die Fig. 12a - 12b zeigt den Bewegungsablauf in der Verriegelungsvorrichtung 300a
aus Fig. 11 beim Einschwenken eines um eine Drehachse 253a schwenkbaren Riegels 250a,
welcher an der Oberfläche 201a eines zweiten Deckels 200a angebracht ist. Zur Veranschaulichung
ist dabei das Gehäuse teilweise aufgeschnitten, um die inneren Bereiche darzustellen.
In der Realität ist das Gehäuse aber wie in Fig. 11 gezeigt verschlossen.
[0202] Der zweite Deckel 200a ist dabei ähnlich ausgebildet wie der Deckel 200 aus Fig.
2, verfügt aber über einen anders ausgeformten Riegel 250a. Das hintere freie Ende
des Riegels 250a liegt als U-förmig zurückgebogener Griff 252a vor, während das entgegengesetzte
freie Ende als gerades, leistenförmiges Eingriffselement 251a mit einer seitlichen
Abschrägung bzw. Fase im Bereich des freien Endes vorliegt.
[0203] In Fig. 12a zeigt die Situation, nachdem der Deckel 200a in die zugehörige Fassung
eingelegt wurde, wobei der schwenkbare Riegel 250a am vollständig über die Oberfläche
201a des Deckels 200a geschwenkt ist.
[0204] Damit der schwenkbare Riegel 250a in die Verriegelungsvorrichtung 300a eingreifen
kann, wird der abstehenden Führungsstift 311a mit kugelförmigem Griff nach oben bewegt,
so dass eine Einkerbung 312a.1 im Mitnahmeelement 312a das Einschwenken des Eingriffselements
251a in den Bereich zwischen Mitnahmeelement 312a und Zwischenwand 332a ermöglicht.
Diese Situation ist in Fig. 12b dargestellt.
[0205] Wird der Riegel 250a wie in Fig. 12c gezeigt weiter in die Verriegelungsvorrichtung
300a eingeschwenkt, wird das Eingriffselement 251a unter die Zwischenwände 332a, 333a
geschoben wobei das Sperrelement 320a angehoben wird. Dies wird durch die Fase am
Eingriffselement 251a erleichtert. Damit ist der Bolzen 320a freigegeben.
[0206] In der in Fig. 12c gezeigten Position ist der Deckel 200a vollständig und sicher
verschlossen. Entsprechend kann durch Zug am Seil (bewirkt z.B. durch eine Krafteinwirkung
auf das Sperrelement in der Sperreinheit) oder durch ein manuelles Verschieben des
Führungsstift 311a mit kugelförmigem Griff der Bolzen 320a zurück in die das Gehäuse
301a geschoben werden. Damit lässt sich eine angekoppelte Sperreinheit in die Neutralposition
bewegen, so dass eine Schachtabdeckung angebracht und der Schacht verschlossen werden
kann.
[0207] Fig. 13 zeigt eine Aufsicht aus das im Wesentlichen rechteckförmige Sicherungselement
320a der Verriegelungsvorrichtung 300a aus den Fig. 9 - 12c. In einem zentralen Bereich
liegt dabei eine Bohrung 320a.1 vor, welche derart dimensioniert ist, dass Sicherungselement
auch auf dem nicht-verjüngten Abschnitt des Bolzens 320a auf diesem verschiebbar ist.
In der rechten unteren Ecke verfügt das Sicherungselement 310a über eine quaderförmige
Aussparung.
[0208] Fig. 14a zeigt einen Ausschnitt aus der Anordnung aus Fig. 12b im Längsschnitt entlang
der Längsachse des Gehäuses 301a. Das Sperrelement 320a, welches zwischen den beiden
Zwischenwänden 332a, 333a beweglich gelagert vorliegt, ist dabei in der Verjüngung
313a verrastet und verhindert, dass der Bolzen 310a in Fig. 14a nach links geschoben
werden kann, da dieser am Übergang zum dickeren Abschnitt am Sperrelement 320a ansteht.
[0209] In Fig. 14b zeigt die Situation aus Fig. 14a, nachdem das Eingriffselement 251a in
den Freiraum 341a geschoben wurde und das Sperrelement 320a dadurch nach oben bewegt
wurde. In dieser Position ist der Durchgang für den Bolzen 310a frei, da die zentrale
Bohrung im Sperrelement 320a nun direkt mit den Ausnehmungen in den Zwischenwänden
332a, 333a überlappt. Damit liegt ein durchgehender Freiraum vor, welcher es ermöglicht,
den Bolzen 310a nach links zu bewegen.
[0210] Bei der Verriegelungsvorrichtung 300 aus den Fig. 3a - 3e funktioniert der Mechanismus
analog.
[0211] Die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele sind lediglich als illustrative
Beispiele zu verstehen, welche im Rahmen der Erfindung beliebig modifiziert werden
können.
[0212] So kann anstelle des Rahmens 100 aus Fig. 1 ein anderer Rahmen verwendet werden,
welcher sich z.B. in Richtung des Durchgangs erweitert oder verengt. Auch kann der
Rahmen anstelle einer Reckteckform eine runde Form haben und beispielsweise als ringförmiger
Rahmen vorliegen. Auch kann der Rahmen 100 oder ein anders ausgestalteter Rahmen zusätzliche
Verbindungselemente zum Verschliessen des Deckels beinhalten und/oder keine oder andere
Verankerungselemente aufweisen.
[0213] Ebenso kann der Deckel 200 aus Fig. 2 eine andere Form haben, z.B. eine runde Form,
und/oder zusätzliche Verbindungselemente zum Verschliessen in der Fassung aufweisen.
Auch kann im Deckel ein Sensor integriert werden, z.B. ein Drucksensor, mit welchem
sich ein eine physikalische Messgrösse, z.B. der Druck, im abgetrennten Teilvolumen
messen oder überwachen lässt.
[0214] Auch machbar ist es grundsätzlich, die Verriegelungsvorrichtungen 300, 300a aus den
Fig. 3a - 3e und 11 - 13 auf einem der Deckel 200, 200a anzuordnen und den zugehörigen
schwenkbaren Riegel 250, 250a an der Fassung oder dem Rahmen 100 anzuordnen.
[0215] Nebst der bereits gezeigten alternativen Verriegelungsvorrichtung 300a aus den Fig.
9 - 11 kann anstelle der Verriegelungsvorrichtung 300 aus den Fig. 3a - 3e auch eine
anders ausgestaltete oder modifiziert Verriegelungsvorrichtung eingesetzt werden.
Beispielsweise kann das Sicherungselement 320, 320a mit einer Federkraft nach unten
gedrückt werden, so dass ein unbeabsichtigtes Zurückspringen bei sehr starken Erschütterungen
in jedem Fall ausgeschlossen wird.
[0216] Anstelle der in den Fig. 5a - 5g gezeigten Sperreinheit 500 lassen sich auch anders
ausgestaltete oder modifizierte Sperreinrichtungen verwenden.
[0217] Die Kopplung zwischen Schliesseinheit und Sperreinheit kann anstelle oder zusätzlich
zu einem Seilzug bzw. Bowdenzug auch durch ein mechanisches Getriebe, z.B. unter Verwendung
von Kopplungsstangen, Zahnrädern und/oder Ketten, realisiert werden.
[0218] Des Weiteren kann das in Fig. 6 gezeigte Schachtbauwerk 601 eine andere Form haben
und/oder mehr als zwei Infrastrukturleitungen beinhalten. In letzterem Fall können
auch mehrere erfindungsgemässe Verschlusssysteme in einen einzelnen Schacht eingebaut
werden, wobei alle Infrastrukturleitungen voneinander getrennt werden.
[0219] Zusammenfassend ist festzustellen, dass eine neuartige Sperreinheit und ein vorteilhaftes
Verschlusssystem für Schachtbauwerke geschaffen wurde, welche die Herstellung und
Sanierung von Schachtbauwerken für unterschiedliche und zu trennende Infrastrukturleitungen
wesentlich vereinfacht und dabei die Sicherheit bestmöglich gewährleistet.