(19)
(11) EP 4 002 593 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.05.2022  Patentblatt  2022/21

(21) Anmeldenummer: 21206972.8

(22) Anmeldetag:  08.11.2021
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H01R 4/48(2006.01)
H01R 107/00(2006.01)
H01R 9/24(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
H01R 9/2433; H01R 2107/00; H01R 4/4836
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 17.11.2020 LU 102206

(71) Anmelder: Phoenix Contact GmbH & Co. KG
32825 Blomberg (DE)

(72) Erfinder:
  • BUSCH, Gordon
    32825 Blomberg (DE)
  • POLLMANN, STEPHAN
    32689 Kalletal (DE)

(74) Vertreter: Muth, Bruno 
Phoenix Contact GmbH & Co. KG Intellectual Property Licenses & Standards Flachsmarktstraße 8
32825 Blomberg
32825 Blomberg (DE)

   


(54) KLEMME FÜR ELEKTRISCHE LEITUNGEN


(57) Eine Klemme (1) für elektrische Leitungen (L1) umfasst ein Gehäuse (G), an dem mehrere Anschlüsse (A1-A6) zum elektrischen Anschließen von jeweils einer elektrischen Leitung (L1) an jeweils einen im Gehäuse (G) angeordneten Anschlussleiter (14A-14F) vorgesehen sind. Dabei ist vorgesehen, dass das Gehäuse (G) mehrere Sicherungsaufnahmen (R) aufweist, die jeweils benachbart zu einem der Anschlüsse (A1-A6) angeordnet sind und an denen jeweils eine Sicherung (2) einsetzbar ist, um den Anschlussleiter (14A-14F) des jeweiligen Anschlusses (A1-A6) mit einem gemeinsamen Sammelanschlussleiter (14) elektrisch zu verbinden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Klemme für elektrische Leitungen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine abgesicherte Klemme nach Anspruch 13.

[0002] Eine derartige Klemme umfasst ein Gehäuse, an dem mehrere Anschlüsse zum elektrischen Anschließen von jeweils einer elektrischen Leitung an jeweils einen im Gehäuse angeordneten Anschlussleiter vorgesehen sind.

[0003] Eine solche Klemme, in der Form einer Trennklemme mit mehreren parallelen Trennelementen, ist in der DE 20 2016 103 277 U1 beschrieben.

[0004] Klemmen wie die vorstehend benannte vorbekannte Klemme werden beispielsweise gemeinsam mit weiteren Modulen auf Trägerschienen oder in Schaltschränken montiert. Dabei werden die Module so zusammengestellt, wie es der jeweilige Anwendungsfall erfordert. Das bedeutet allerdings regelmäßig, dass mehrere verschiedene Module für das jeweils passende Montagesystem vorgehalten werden müssen.

[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte Klemme für elektrische Leitungen zur Verfügung zu stellen.

[0006] Diese Aufgabe wird durch einen Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

[0007] Demnach ist vorgesehen, dass das Gehäuse mehrere Sicherungsaufnahmen aufweist, die jeweils benachbart zu einem der Anschlüsse angeordnet sind und an (insbesondere in) denen jeweils eine Sicherung einsetzbar ist, um den Anschlussleiter des jeweiligen Anschlusses mit einem gemeinsamen Sammelanschlussleiter elektrisch zu verbinden. Mit einer in eine der Sicherungsaufnahmen eingesetzten Sicherung ist also der Anschlussleiter des jeweiligen Anschlusses mit dem gemeinsamen Sammelanschlussleiter elektrisch verbindbar.

[0008] Dies ermöglicht es, eine besonders kompakte Klemme zu schaffen, die unabhängig von einem bestimmten Montagesystem und damit besonders flexibel einsetzbar ist, da nicht mehrere, oder nur vergleichsweise wenige, Module zusammengeschlossen werden brauchen. Der Sammelanschlussleiter erstreckt sich z.B. senkrecht zu den einzelnen Anschlussleitern.

[0009] Die Sicherungsaufnahmen sind z.B. entlang einer ersten Geraden angeordnet und/oder die Anschlüsse sind entlang einer zweiten Geraden angeordnet. Dabei kann die zweite Gerade parallel zur ersten Geraden verlaufen. Hierdurch wird eine besonders kompakte Bauform ermöglicht. Die Klemme ist z.B. in Form einer Klemmleiste ausgebildet.

[0010] Ferner können die Sicherungsaufnahmen paarweise mit einem (insbesondere jeweils gleichen) Versatz zueinander angeordnet sein, wobei die jeweils benachbarten Anschlüsse mit demselben Versatz zueinander angeordnet sind. Hierdurch wird nicht nur eine kompakte Bauform ermöglicht, sondern auch eine optische Zuordnung erleichtert, was dazu beiträgt, einen fehlerhaften Anschluss zu verhindern.

[0011] Zumindest einer der Anschlüsse ist optional in Form eines Push-In-Anschlusses ausgebildet. Es können auch sämtliche Anschlüsse der Klemme jeweils in Form eines Push-In-Anschlusses ausgebildet sein. Das ermöglicht einen besonders einfachen und schnellen Anschluss der Klemme. Darüber hinaus ist es möglich, derartige Push-In-Anschlüsse besonders platzsparend auszubilden und anzuordnen.

[0012] Die Klemme weist ferner einen Sammelanschluss auf, über den eine elektrische Leitung elektrisch an den Sammelanschlussleiter anschließbar ist. Ein an diesem Sammelanschluss angelegtes elektrisches Potential kann über die einzelnen eingesetzten Sicherungen an die mehreren Anschlüsse gelegt werden.

[0013] Optional ist eine Leiterplatte vorgesehen. Diese kann sich parallel zum Sammelanschlussleiter erstrecken. Optional weist die Leiterplatte für jeden der Anschlussleiter jeweils einen Kontakt auf.

[0014] Gemäß einer Weiterbildung ist für jeden der Anschlüsse eine über die Leiterplatte aktivierbare Anzeige vorgesehen, welche z.B. eine Leuchtdiode, LED, umfasst. Dabei können die Leiterplatte und die Anzeigen dazu ausgebildet sein, jeweils den Zustand einer eingesetzten Sicherung anzuzeigen.

[0015] Das Gehäuse umfasst optional ein erstes Gehäuseteil und ein weiteres Gehäuseteil. Dabei kann das erste Gehäuseteil in Form einer Oberschale ausgebildet sein. Optional ist darin das weitere Gehäuseteil einsetzbar. Dies ermöglicht eine einfache Herstellung und zudem auch eine robuste Bauweise.

[0016] Optional sind das erste Gehäuseteil und das weitere Gehäuseteil mit Formschlussmittels, insbesondere mittels Rasthaken, formschlüssig miteinander verbindbar, insbesondere verrastbar. Dies erlaubt eine besonders schnelle und sichere Montage.

[0017] Gemäß einer Weiterbildung ist das erste Gehäuseteil einstückig ausgebildet (alternativ oder zusätzlich ist das weitere Gehäuseteil einstückig ausgebildet). Das erste Gehäuseteil bildet Öffnungen für die mehreren Anschlüsse und für die mehreren Sicherungsaufnahmen aus. Auch dies ermöglicht eine besonders schnelle Montage und robuste Bauweise.

[0018] Optional sind jeweils an den Sicherungsaufnahmen montierbare, insbesondere mit den Sicherungsaufnahmen verschraubbare Sicherungshalter vorgesehen. Durch jeden Sicherungshalter kann eine Sicherung derart in der Sicherungsaufnahme gehalten werden, dass die Sicherung den Anschlussleiter des jeweiligen Anschlusses mit dem gemeinsamen Sammelanschlussleiter elektrisch verbindet.

[0019] Gemäß einer Weiterbildung sind die Sicherungshalter jeweils zur Aufnahme einer Sicherung in Form einer Glasschmelzsicherung ausgebildet. Hiermit können Lichtbogen effektiv kontrolliert werden.

[0020] Gemäß einem Aspekt wird eine abgesicherte Klemme bereitgestellt, umfassend die Klemme nach einer beliebigen hierin beschriebenen Ausgestaltung und zumindest eine in eine der Sicherungsaufnahmen eingesetzte oder elektrisch kontaktierend einsetzbare Sicherung.

[0021] Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke soll nachfolgend anhand des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1
eine Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer Klemme für elektrische Leitungen mit mehreren Sicherungen;
Fig. 2
eine Ansicht von einigen Bauteilen der Klemme gemäß Fig. 1;
Fig. 3
eine Ansicht eines Sammelanschlussleiters der Klemme gemäß Fig. 1;
Fig. 4
eine Ansicht einer Leiterplatte der Klemme gemäß Fig. 1; und
Fig. 5
eine Querschnittsansicht der Klemme gemäß Fig. 1.


[0022] Fig. 1 zeigt eine Klemme 1 zum Anschluss von elektrischen Leitungen L1, L2. Die Klemme 1 umfasst ein Gehäuse G mit, neben einem hier zur vereinfachten Bezugnahme als Sammelanschluss A bezeichneten Anschluss, mehrere, beispielhaft sechs (alternativ z.B. zwei, vier, acht, zehn oder zwölf) Anschlüssen A1-A6 für jeweils einen elektrischen Leiter L1. Der Sammelanschluss A und jeder der Anschlüsse A1-A6 sind am gemeinsamen Gehäuse G vorgesehen. Der Sammelanschluss A und jeder der Anschlüsse A1-A6 bilden jeweils eine Aufnahme aus, in die ein elektrischer Leiter L1, L2 eingeschoben werden kann, um im Inneren der Klemme 1 einen Kontaktbereich elektrisch zu kontaktieren. Die Leiterzuführrichtung an Sammelanschluss A und/oder an jedem der Anschlüsse A1-A6 kann parallel oder orthogonal zum Schieber 16 erfolgen.

[0023] Das Gehäuse G bildet ferner mehrere, im gezeigten Beispiel sechs, Sicherungsaufnahmen R aus, die jeweils benachbart zu einem der Anschlüsse A1-A6 angeordnet sind. In jede der Sicherungsaufnahmen R ist eine Sicherung 2 einsetzbar, wie anhand von Fig. 5 gezeigt. Die Sicherungen 2 können derart in die jeweilige Sicherungsaufnahme eingesetzt werden, dass die jeweilige Sicherung 2 innerhalb der entsprechenden Aufnahme angeordnete Kontakte elektrisch kontaktieren kann. Über jeden der der Anschlüsse A1-A6 kann ein jeweils daran angeschlossener elektrischer Leiter L1 elektrisch mit einem am Sammelanschluss A angeschlossenen elektrischen Leiter L2 verbunden werden, und zwar unter Zwischenschaltung von einer der Sicherungen 2.

[0024] Der Sammelanschluss A weist einen größeren Querschnitt auf im Vergleich zu den einzelnen Anschlüssen A1-A6. Sowohl der Sammelanschluss A als auch die Anschlüsse A1-A6 sind in Form von Push-In-Anschlüssen ausgebildet. Die Leiterzufuhrrichtung kann abhängig von der Ausprägung des Push-in Anschlusses parallel oder orthogonal zum Schieber 16 erfolgen. Die elektrischen Leitungen L1, L2, z.B. Kabel, können somit einfach in die jeweilige Aufnahme A, A1-A6 eingeschoben werden, um im Inneren der Klemme 1 einen elektrischen Kontakt herzustellen und zugleich daran festgehalten zu werden. Diese Funktionsweise wird weiter unten noch näher erläutert werden. Zum Lösen der Verbindung der elektrischen Leitungen L1, L2 mit der Klemme 1 umfasst die Klemme jeweils einen Schieber 16, der mittels einem Werkzeug, z.B. dem Werkzeug W, betätigbar ist, vorliegend tiefer in das Gehäuse G geschoben werden kann.

[0025] Neben jedem der Schieber 16 der parallelen Anschlüsse A1-A6 ist eine (optionale) Anzeige 15 angeordnet (alternativ an einer anderen Stelle). Im gezeigten Beispiel ist hierzu jeweils eine LED im Gehäuse G untergebracht. Mittels der Anzeige 15 ist der Zustand der jeweiligen Sicherung 13 anzeigbar, also insbesondere, ob die Sicherung 13 zerstört oder intakt ist. Neben dem Sammelanschluss A (genauer: neben dem Schieber 16 des Sammelanschlusses A) ist eine Öffnung ausgebildet, durch die ein Prüfkontakt 19 zugänglich ist, z.B. um eine am Sammelanschluss A anliegende Spannung zu prüfen.

[0026] Das Gehäuse G umfasst ein in Fig. 1 gezeigtes erstes Gehäuseteil 10, welches vorliegend in Form einer Oberschale ausgebildet ist. Das erste Gehäuseteil 10 ist einstückig ausgebildet. Das erste Gehäuseteil 10 ist durch Spritzguss herstellbar und vorliegend hergestellt.

[0027] Das Gehäuse G umfasst Formschlussmittel, vorliegend zur Ausbildung von Schwalbenschwanzverbindungen, um mit baugleichen Klemmen 1 oder allgemein mit passend ausgebildeten Komponenten formschlüssig verbunden zu werden. So können mehrere Klemmen 1 und/oder weitere Komponenten zu einer längeren Reihe verbunden werden.

[0028] An der Oberseite des ersten Gehäuseteils 10 sind Einführöffnungen der Anschlüsse A, A1-A6 angeordnet. Ebenso sind an dieser Oberseite die Sicherungsaufnahmen R angeordnet (und, im gezeigten Beispiel, auch die Schieber 16). Ferner ist hier (optional) an der Oberseite eine Beschriftungsfläche vorgesehen, vorliegend zwischen den Anschlüssen A1-A6 und den zugeordneten Sicherungsaufnahmen R.

[0029] Neben dem (oberen) ersten Gehäuseteil 10 umfasst das Gehäuse G ein (z.B. in Fig. 5 gezeigtes) zweites Gehäuseteil 11 und ein (z.B. in Fig. 2 gezeigtes) drittes Gehäuseteil 12.

[0030] Das erste Gehäuseteil 10 ist im montierten Zustand der Klemme 1 mit dem dritten Gehäuseteil 12 fest verbunden, und zwar konkret formschlüssig. Hierzu umfassen das erste und das dritte Gehäuseteil 10, 12 Rastelemente, sodass die Gehäuseteile 10, 12 einfach, schnell und sicher aneinander befestigt werden können. Vorliegend sind am ersten Gehäuseteil 10 mehrere Öffnungen 106 vorgesehen, konkret in Seitenwänden (die sich im Wesentlichen senkrecht zur Oberseite erstrecken). Am dritten Gehäuseteil 12 sind entsprechende Rasthaken 120 ausgebildet, die dazu eingerichtet sind, mit den Öffnungen 106 des ersten Gehäuseteils 10 zu verrasten.

[0031] Fig. 2 zeigt das bereits angesprochene dritte Gehäuseteil 12. Das dritte Gehäuseteil 12 ist so ausgestaltet, dass es in das erste Gehäuseteil 10 einsetzbar ist.

[0032] Fig. 2 und 3 zeigen ferner einen Anschlussleiter, der zur vereinfachten Bezugnahme im Folgenden als Sammelanschlussleiter 14 bezeichnet wird. Über den Sammelanschlussleiter 14 ist der Sammelanschluss A mit den Sicherungen 2 elektrisch verbindbar. Über die in die Sicherungsaufnahmen R eingesetzten Sicherungen 2 sind die Anschlussleiter 14A-14F des jeweiligen Anschlusses A1-A6 mit dem gemeinsamen Sammelanschlussleiter 14 elektrisch verbindbar. Hierzu umfasst der Sammelanschlussleiter 14 mehrere, vorliegend sechs, Kontakte K. Jeder der Kontakte K weist vorliegend eine Vertiefung auf. Wie insbesondere anhand der Fig. 3 und 5 zu erkennen ist, beschreibt die Vertiefung den Abschnitt eines Kegels. So können zylindrische Sicherungen 2 mit verschiedenen Querschnitten sicher und elektrisch kontaktierend gehalten werden.

[0033] Der Sammelanschlussleiter 14 umfasst einen Kontaktbereich 141, der durch die in den Sammelanschluss A eingesteckte elektrische Leitung L1 elektrisch kontaktierbar ist. Ferner umfasst der Sammelanschlussleiter 14 den Prüfkontakt 19.

[0034] Jeder der mehreren, vorliegend sechs, Anschlüsse A1-A6 ist über jeweils einen Anschlussleiter 14A-14E mit einem Kontakt K1-K6 elektrisch verbunden. Jeder der Anschlussleiter 14A-14F umfasst einen Kontaktbereich 141, der durch die in den entsprechenden Anschluss A1-A6 eingesteckte elektrische Leitung L1 elektrisch kontaktierbar ist. Die Anschlussleiter 14A-14F weisen jeweils einen U-förmigen Abschnitt auf (siehe insbesondere Fig. 2), von dem ein Halteabschnitt 140 absteht. Der Haltebereich 140 jedes Anschlussleiters 14A-14F weist eine Öffnung auf, durch die die Sicherung 2 hindurch gesteckt werden kann und mit der im vorliegenden Beispiel der jeweilige Sicherungshalter 13 verschraubt werden kann, siehe insbesondere Fig. 5. Die Haltebereiche 140 bilden jeweils die Kontakte K1-K6 der Anschlussleiter 14A-14F aus.

[0035] Der Sammelanschlussleiter 14 umfasst einen längserstreckten Streifen, an dem die mehreren, vorliegend sechs, Kontakte K des Sammelanschlussleiters 14 vorgesehen sind. Der Sammelanschlussleiter 14 erstreckt sich über die Anschlussleiter 14A-14F hinweg. Jeweils einer der Kontakte K des Sammelanschlussleiters 14 ist auf den Kontakt K1-K6 von einem der Anschlussleiter 14A-14F ausgerichtet.

[0036] Die Kontakte K des Sammelanschlussleiters 14 und die Kontakte K1-K6 der Anschlussleiter 14A-14F sind voneinander beabstandet. Zwischen dem Sammelanschlussleiter 14 und jedem der Anschlussleiter 14A-14F ist somit eine Trennstelle vorgesehen, welche mittels der jeweiligen Sicherung 2 elektrisch geschlossen werden kann.

[0037] Die Sicherungsaufnahmen R sind entlang einer ersten Geraden angeordnet und die Anschlüsse A1-A6 sind entlang einer zweiten Geraden angeordnet. Die zweite Gerade verläuft parallel zur ersten Geraden. Ferner sind die Sicherungsaufnahmen R paarweise mit einem Versatz zueinander angeordnet, wobei die jeweils benachbarten Anschlüsse A1-A6 mit demselben Versatz zueinander angeordnet sind.

[0038] Insbesondere anhand von Fig. 2 und 4 ist eine Leiterplatte 18 der Klemme 1 veranschaulicht. Die Leiterplatte 18 ist länglich und erstreckt sich parallel zum längserstreckten Streifen des Sammelanschlussleiters 14. Die Leiterplatte 18 umfasst elektrische Bauelemente 181, vorliegend mehrere elektrische Bauelemente 181 pro Anschluss A1-A8. Über jeweils einen Kontakt 180 sind Leitungen auf der Leiterplatte 18 elektrisch mit dem Sammelanschlussleiter 14 und den einzelnen Anschlussleitern 14A-14F verbunden. Mittels den Bauelementen 181 der Leiterplatte 18 können die Zustände der Sicherungen 2 erfasst werden. Mittels der Leiterplatte 18 können die bereits erwähnen LEDs (oder andere Leuchtanzeigen) der Anzeigen 15 mit einer Spannung beaufschlagt werden, um den Zustand der Sicherungen 2 anzuzeigen.

[0039] Die Leiterplatte 18 ist optional mit einer externen Stromquelle verbunden und kann eine Kommunikationsschnittstelle aufweisen, um die Zustände der Sicherungen 2 zu kommunizieren, z.B. an eine von der Klemme 1 beabstandete Vorrichtung.

[0040] Insbesondere anhand von Fig. 2 und 5 ist zu erkennen, dass das dritte Gehäuseteil 12 eine Trennwand 121 ausbildet, die sich isolierend zwischen dem Sammelanschlussleiter 14 und der Leiterplatte 18 erstreckt.

[0041] Fig. 5 zeigt die Klemme 1 im Querschnitt. Um die Sicherungen 2 am Gehäuse G zu sichern, umfasst die Klemme 1 für jede Sicherungsaufnahme R einen Sicherungshalter 13. Die Sicherungshalter 13 weisen jeweils einen Eingriffsbereich 133 zum Eingriff durch das Werkzeug W auf. Vorliegend ist der Eingriffsbereich 133 jeweils in Form eines Schlitzes ausgebildet, in welchen mit dem als Schlitzschraubendreher ausgebildeten Werkzeug W eingegriffen werden kann. Die Sicherungshalter 13 sind in die Sicherungsaufnahmen R einschraubbar. Vorliegend umfassen die Sicherungshalter 13 hierzu ein Außengewinde und die Öffnungen der Halteabschnitte 140 der Anschlussleiter 14A-14F umfassen ein Innengewinde.

[0042] Die Sicherung 2 ist in den Sicherungshalter 13 eingesetzt, vorliegend unter Zwischenschaltung einer optionalen Feder, sodass Sicherungen 2 verschiedener Längen eingesetzt werden können. Über die Feder und/oder das Material des Sicherungshalters 13 und/oder über einen in Fig. 5 nicht gezeigten zusätzlichen Leiter ist die Sicherung 2 (sowohl im intakten als auch im zerstörten Zustand der Sicherung 2) mit einem Ende elektrisch mit dem jeweiligen Anschlussleiter A1-A6 verbunden. Das andere Ende der Sicherung 2 ist (sowohl im intakten als auch im zerstörten Zustand der Sicherung 2) mit dem Sammelanschlussleiter 14 elektrisch verbunden.

[0043] Wie bereits erwähnt sind die Anschlüsse A, A1-A6 in Form von Push-In-Anschlüssen ausgebildet. Hierzu ist für jeden der Anschlüsse A, A1-A6 eine Kontaktfeder 17 vorgesehen.

[0044] Das zweite Gehäuseteil 11 umfasst für jeden der Anschlüsse A1-A6 (die über jeweils ein Trennelement 13 mit dem Sammelanschluss A elektrisch verbindbar sind, oder im Allgemeinen über eine in der Aufnahme R angeordnete Komponenten mit dem Sammelanschluss A elektrisch in Wirkverbindung stehen) ein Lager 115.

[0045] Die Kontaktfedern 17 sind jeweils am entsprechenden Lager 115 des zweiten Gehäuseteils 11 gelagert. Die Kontaktfeder 17 umfasst zwei Federschenkel. Eine in den entsprechenden Anschluss A, A1-A6 eingesteckte elektrische Leitung L1, L2 verdrängt einen Federschenkel der Kontaktfeder 17, gleitet an einer Endkante davon entlang und wird dann durch den Federschenkel der Kontaktfeder 17 elektrisch kontaktierend gegen den entsprechenden Kontaktbereich 141 gedrängt.

[0046] Um die elektrische Leitung L1, L2 wieder vom Anschluss A, A1-A6 zu trennen, kann der Schieber 16 tiefer in das Gehäuse G geschoben werden, sodass der Schieber 16 den Federschenkel der Kontaktfeder 17 von der elektrischen Leitung L1, L2 löst und diese zerstörungsfrei entnommen werden kann.

[0047] Die Kombination der Push-In-Anschüsse mit den Sicherungsaufnahmen R erlaubt eine besonders kompakte Ausführung, da die Entriegelung durch den Schieber 16 besonders platzsparend zwischen der Aufnahme des jeweiligen Anschlusses A1-A6 und der entsprechenden Sicherungsaufnahme R angeordnet werden kann, und weil die dafür angepasste Form der Anschlussleiter 14A-14F synergetisch zur Kontaktierung der Kontaktfeder 17 eingesetzt werden kann. Die Anschlüsse A1-A6 weisen z.B. einen Nennquerschnittsbereich von 4 mm2 bis 10 mm2 für die einsteckbaren (abisolierten) elektrischen Leitungen L1 auf. Die (zylindrischen) Sicherungen 2 haben z.B. Abmessungen von 5 mm Durchmesser × 20 mm Länge.

[0048] Ebenfalls insbesondere anhand von Fig. 5 ist zu erkennen, dass das Gehäuse G eine Unterseite aufweist, an der optional Montagematerial befestigt werden kann, insbesondere je nach Einsatzort angepasstes Montagematerial. Beispielsweise kann an der ebenen Unterseite ein doppelseitiges Klebeband fixiert werden. Alternativ oder zusätzlich können mit in Fig. 5 erkennbaren, beidseitigen Führungen entsprechende Schienen verbunden werden. Ferner ist es möglich, mit den bereits erwähnten Formschlussmitteln Montagebausteine zu verbinden, z.B. mit Montagebausteine mit zumindest einem Schraubloch. Insbesondere da das Gehäuse G abgeschlossen ausführbar ist, ist auch eine fliegende Verbindung in nicht fixierter Montage möglich.

[0049] Die Klemme 1 bildet folglich einen Sammelblock mit Anschlüssen für den Sammelanschlussleiter in Form einer Sammelschiene und davon abgehende Einzelanschlüsse (die Anschlüsse A1-A6), sowie einer Trennzone für eine Sicherung pro Einzelanschluss. Die Klemme 1 kann insbesondere als Potentialsammelblock oder Potentialverteilerblock dienen.

Bezugszeichenliste



[0050] 
1
Klemme
10
erstes Gehäuseteil
100
Ausnehmung
101
Aufnahmeabschnitt
102
Außenwand
103
Einführschräge
104
Ausnehmung
105
Schacht
106
Öffnung
11
zweites Gehäuseteil
115
Lager
12
drittes Gehäuseteil
120
Rasthaken
121
Trennwand
13
Sicherungshalter
130
Befestigungsbereich
133
Eingriffsbereich
14
(Sammel-)Anschlussleiter
14A-14F
Anschlussleiter
140
Halteabschnitt
141
Kontaktbereich
15
Anzeige
16
Schieber
17
Kontaktfeder
18
Leiterplatte
180
Kontakt
181
Bauelement
19
Prüfkontakt
2
Sicherung
A
(Sammel-)Anschluss
A1-A6
Anschluss
G
Gehäuse
K, K1-K6
Kontakt
L1, L2
elektrische Leitung
R
Sicherungsaufnahme
W
Werkzeug



Ansprüche

1. Klemme (1) für elektrische Leitungen (L1), mit einem Gehäuse (G), an dem mehrere Anschlüsse (A1-A6) zum elektrischen Anschließen von jeweils einer elektrischen Leitung (L1) an jeweils einen im Gehäuse (G) angeordneten Anschlussleiter (14A-14F) vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (G) mehrere Sicherungsaufnahmen (R) aufweist, die jeweils benachbart zu einem der Anschlüsse (A1-A6) angeordnet sind und an denen jeweils eine Sicherung (2) einsetzbar ist, um den Anschlussleiter (14A-14F) des jeweiligen Anschlusses (A1-A6) mit einem gemeinsamen Sammelanschlussleiter (14) elektrisch zu verbinden.
 
2. Klemme (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungsaufnahmen (R) entlang einer ersten Geraden und die Anschlüsse (A1-A6) entlang einer zweiten Geraden angeordnet sind, wobei die zweite Gerade parallel zur ersten Geraden verläuft.
 
3. Klemme (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungsaufnahmen (R) paarweise mit einem Versatz zueinander angeordnet sind, wobei die jeweils benachbarten Anschlüsse (A1-A6) mit demselben Versatz zueinander angeordnet sind.
 
4. Klemme (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der Anschlüsse (A1-A6) in Form eines Push-In-Anschlusses ausgebildet ist.
 
5. Klemme (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Sammelanschluss (A), über den eine elektrische Leitung (L2) elektrisch an den Sammelanschlussleiter (14) anschließbar ist.
 
6. Klemme (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich eine Leiterplatte (18) parallel zum Sammelanschlussleiter (14) erstreckt und für jeden der Anschlussleiter (14A-14F) einen Kontakt (180) aufweist.
 
7. Klemme (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass für jeden der Anschlüsse (A1-A6) eine über die Leiterplatte (18) aktivierbare Anzeige (15) vorgesehen ist, um jeweils den Zustand einer eingesetzten Sicherung (2) anzuzeigen.
 
8. Klemme (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (G) ein erstes Gehäuseteil (10) und ein weiteres Gehäuseteil (12) umfasst, wobei das erste Gehäuseteil (10) in Form einer Oberschale ausgebildet ist, in die das weitere Gehäuseteil (12) einsetzbar ist.
 
9. Klemme (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Gehäuseteil (10) und das weitere Gehäuseteil (12) mittels Rasthaken (103) formschlüssig miteinander verrastbar sind.
 
10. Klemme (1) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Gehäuseteil (10) einstückig ausgebildet ist und Öffnungen für die mehreren Anschlüsse (A1-A6) und für die mehreren Sicherungsaufnahmen (R) ausbildet.
 
11. Klemme (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch jeweils mit den Sicherungsaufnahmen (R) verschraubbare Sicherungshalter (13).
 
12. Klemme (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungshalter (13) jeweils zur Aufnahme einer Sicherung (2) in Form einer Glasschmelzsicherung ausgebildet sind.
 
13. Abgesicherte Klemme, umfassend die Klemme (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche und zumindest eine in eine der Sicherungsaufnahmen (R) eingesetzte oder elektrisch kontaktierend einsetzbare Sicherung (2).
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente