Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Beschichten eines Werkstücks,
das bevorzugt zumindest abschnittsweise aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff oder
dergleichen besteht.
Stand der Technik
[0002] Beispielsweise im Bereich der Möbel- und Bauelementeindustrie werden Werkstücke häufig
an einer ihrer Flächen mit einem Beschichtungsmaterial versehen, beispielsweise einer
Kante. Das Anbringen des Beschichtungsmaterials erfolgt üblicherweise mittels eines
geeigneten Füge- bzw. Haftmittels, das beispielsweise in Form von Schmelzkleber auf
das Werkstück oder auf das Beschichtungsmaterial aufgebracht wird.
[0003] Alternativ ist es ebenfalls üblich, das Füge- bzw. Haftmittel bereits vorab auf dem
Beschichtungsmaterial oder auch dem Werkstück vorzusehen bzw. integral mit diesen
auszubilden. In diesem Falle wird das Fügemittel im Zuge des Beschichtungsvorganges
mittels einer geeigneten Vorrichtung aktiviert oder aktiviert gehalten.
[0004] Vorrichtungen zum Beschichten eines Werkstücks mit einer Aktivierungseinrichtung
zum Aktivieren des Fügemittels, das zum Fügen des Beschichtungsmaterials auf die zu
beschichtende Oberfläche des Werkstücks dient, sind aus der
DE 10 2017 122 701 A1 und der
DE 10 2019 133 934.0 bekannt. Hierbei wird ein Luftstrom, welcher mittels einer externen Druckluftanlage
generiert wird, in der Beschichtungsvorrichtung bzw. in der Aktivierungseinrichtung
erhitzt und zum Aktivieren des Fügemittels verwendet.
[0005] Eine externe Druckluftanlage ist beim Anwender einer derartigen Vorrichtung zum Beschichten
eines Werkstücks in den meisten Fällen bereits vorhanden. Jedoch hat sich gezeigt,
dass die verfügbaren Druckluftanlagen und Druckluftnetze nur eine unzureichende Versorgungssicherheit
hinsichtlich Qualität und Leistungsstabilität der Druckluft bieten. Beispielsweise
kann verunreinigte Luft die Messergebnisse von Sensoren verfälschen, was die Regelung
des Luftstroms stört. Dies hat zur Folge, dass eine konstante Energiemenge des Luftstroms
nur schwer regelbar ist und es unter Umständen zu einem vollständigen Ausfall der
Regelungsgeräte kommen kann. Schwankt die Energiemenge des Luftstroms in der Aktivierungseinrichtung,
wirkt sich dies letztendlich negativ auf das Beschichtungsergebnis aus.
Darstellung der Erfindung
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren
zum Beschichten eines Werkstücks zur Verfügung zu stellen, welche einen gleichbleibenden
Aktivierungsvorgang des Werkstücks und/oder des Beschichtungsmaterials mit einem konstanten
Aktivierungsergebnis sicherstellt.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 und einem Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 15 gelöst. In den Unteransprüchen
finden sich vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung.
[0008] Der Erfindung liegt dabei insbesondere die Erkenntnis zugrunde, dass ein gleichbleibender
Aktivierungsvorgang des Werkstücks und/oder des Beschichtungsmaterials mit einem konstanten
Aktivierungsergebnis nur dann gewährleistet ist, wenn sowohl das Generieren des Luftstroms
als auch das Erwärmen dessen nicht durch externe Einflüsse gestört wird.
[0009] In diesem Zusammenhang wurde erkannt, dass externe Einflüsse auf ein Minimum reduziert
werden können, wenn der Luftstrom direkt in der Vorrichtung zur Beschichtung von Werkstücken
generiert und erhitzt wird.
[0010] Unter Nutzung dieser Erkenntnisse stellt die Erfindung eine Vorrichtung zum Beschichten
eines Werkstücks, das bevorzugt zumindest abschnittsweise aus Holz, Holzwerkstoffen,
Kunststoff oder dergleichen besteht, umfassend eine Andrückeinrichtung zum Andrücken
eines Beschichtungsmaterials an eine zu beschichtende Oberfläche des Werkstücks, eine
Fördereinrichtung zum Herbeiführen einer Relativbewegung zwischen dem Werkstück und
der Andrückeinrichtung, eine Aktivierungseinrichtung zum Aktivieren des Werkstücks,
und/oder des Beschichtungsmaterials, und/oder einer Funktionsschicht, dadurch gekennzeichnet,
dass die Aktivierungseinrichtung aufweist eine Fluidenergiemaschine zum Erzeugen eines
Fluidstroms, welche bevorzugt in einem Druckbereich von 0 bis 10 bar, weiter bevorzugt
in einem Druckbereich von 2 bis 6 bar arbeitet, und eine Temperierungseinrichtung
zum Erwärmen des Fluidstroms, die mit der Fluidenergiemaschine derart gekoppelt ist,
dass an einem Fluideinlass ein Fluid, insbesondere Luft, zugeführt und an einem Fluidauslass
ein erwärmter Fluidstrom abgegeben werden kann, welcher auf ein zu aktivierendes Werkstück
und/oder Werkstückbeschichtungsmaterial ausrichtbar ist.
[0011] Die Erfindung sorgt somit dafür, dass ein Fluidstrom sowohl direkt in der Aktivierungseinrichtung
erzeugt als auch erhitzt und anschließend sofort auf das zu aktivierende Werkstück
und/oder das zu aktivierende Werkstückbeschichtungsmaterial gelenkt wird. Dies hat
den Vorteil, dass die Vorrichtung zum Beschichten von Werkstücken vollständig unabhängig
von einer externen Fluid- bzw. Druckluftanlage und einem entsprechenden Fluid- bzw.
Druckluftnetz ist. Dies bietet dem Betreiber der Vorrichtung mehr Flexibilität bei
der Aufstellung der Anlage und macht zudem eine kostspielige Versorgungsperipherie
überflüssig. Dies spart wiederrum zusätzliche Baukomponenten bei der Installation
und ermöglicht eine platzsparende Aufstellung.
[0012] Außerdem ist es von Vorteil, dass Störungen bei externen Versorgungsystemen, beispielsweise
wie ein vollständiger Ausfall der externen Fluid- bzw. Druckluftanlage, keine Auswirkungen
auf den Betrieb der Vorrichtung zum Beschichten von Werkstücken haben. Dies erhöht
letztendlich die Produktionssicherheit.
[0013] Weiterhin ist es vorteilhaft, dass die Aktivierungseinrichtung bereits bei der Montage
im Werk vollständig in die Vorrichtung zur Beschichtung von Werkstücken integriert
wird und einen aufwendigen Anschluss an externe Systeme, wie eine Fluid- bzw. Druckluftanlage
am Aufstellungsort, verzichtbar macht.
[0014] Zudem kann gewährleistet werden, dass die Qualität und die Leistungsstabilität des
erzeugten und erwärmten Fluidstroms weitestgehend von der Aktivierungseinrichtung
selbst bestimmt wird und entsprechend auf die Vorrichtung zum Beschichten bzw. den
Beschichtungsvorgang individuell ausgelegt werden kann. Dies hat den Vorteil, dass
negative Einflüsse wie Druckschwankungen oder verunreinigte Fluide bzw. Druckluft
einer externen Fluid- bzw. Druckluftanlage ausgeschlossen werden, was letztendlich
ein konstant hohes Aktivierungsergebnis sicherstellt.
[0015] Nachdem die Erzeugung und Erwärmung des Fluidstroms direkt in der Aktivierungseinrichtung
erfolgt und dieser direkt am Fluidauslass auf das zu aktivierende Werkstück und/oder
Beschichtungsmaterial trifft, können Leistungsverluste durch Reibung und Wärmeabgabe
beim Transport des erwärmten Fluids bzw. Luftstroms geringgehalten und folglich Kosten
gespart werden.
[0016] Bevorzugt ist die Vorrichtung zum Beschichten derart eingerichtet, dass sie eine
Steuereinheit aufweist, die eingerichtet ist, die Temperierungseinrichtung und/oder
die Fluidenergiemaschine derart zu steuern und/oder zu regeln, dass der Fluidstrom
mit definierbaren Parametern, insbesondere Volumenstrom, Druck und/oder Temperatur,
auf das zu aktivierende Werkstück, und/oder Werkstückbeschichtungsmaterial, und/oder
die zu aktivierende Funktionsschicht trifft und/oder eine definierte Energiemenge
überträgt. Dies ermöglicht es, den Aktivierungsvorgang eines Werkstücks, und/oder
Beschichtungsmaterials, und/oder Funktionsschicht flexibel zu steuern und auf unterschiedliche
Werkstücke bzw. Beschichtungsmaterialen anzupassen. Dies hat den Vorteil, dass unterschiedliche
Werkstück- und Beschichtungsmaterialien aktiviert und verarbeitet werden können.
[0017] Durch die Regelung von Volumenstrom, Druck und/oder Temperatur des Fluidstroms können
außerdem externe Einflüsse kompensiert und dauerhaft eine konstante Energiemenge zum
Aktivieren des Werkstücks und/oder des Beschichtungsmaterials zur Verfügung gestellt
werden. Dies gewährleistet eine konstantes Aktivierungsergebnis.
[0018] Des Weiteren ist es dadurch möglich, die Aktivierungseinrichtung flexibel zu steuern,
sodass diese nur im Betrieb ist, wenn ein Werkstück und/oder Beschichtungsmaterial
tatsächlich aktiviert werden muss. Mit anderen Worten kann die Aktivierungseinrichtung
im Leerlauf bzw. bei Produktionspausen flexibel abschalten. Auf diese Weise wird der
Energieverbrauch gesenkt und Kosten gespart.
[0019] In einer noch weiter bevorzugten Ausgestaltung ist die Vorrichtung derart ausgeführt,
dass die Steuereinheit einen Vorschub des Werkstücks und/oder des Beschichtungsmaterials
derart regelt, dass eine definierte Energiemenge durch den behandelten Fluidstrom
auf das Werkstück und/oder das Beschichtungsmaterial übertragen wird. Dies ermöglicht
es, die Energiemenge des Fluidstroms während der Aktivierung bedarfsgerecht auf dem
Werkstück, und/oder dem Beschichtungsmaterial, und/oder der Funktionsschicht zu verteilen.
Dies hat den Vorteil, dass die benötigte Energiemenge zur Aktivierung auch ausschließlich
über den Vorschub regel- und/oder steuerbar ist oder dies kombiniert mit der Steuerung
und/oder Regelung der Temperierungseinrichtung und/oder der Fluidenergiemaschine erfolgen
kann.
[0020] Bevorzugt wird weiterhin für die Vorrichtung, dass die Fluidenergiemaschine einen,
insbesondere drehzahlregelbaren, Elektromotor aufweist, welcher eine Beschaufelung,
insbesondere ein zweifaches Turbinenrad, zum Erzeugen des Fluidstroms in Bewegung
setzt. Auf diese Weise wird der Fluidstrom flexibel, schnell und bedarfsgerecht mittels
des Elektromotors generiert. Dies ist dahingehend vorteilhaft, dass nur die Energiemenge
über den eingestellten Fluidstrom auf das zu aktivierende Werkstück und/oder Beschichtungsmaterial
übertragen wird, welche tatsächlich benötigt wird.
[0021] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Vorrichtung derart ausgeführt,
dass die Temperierungseinrichtung eine, insbesondere regelbare, Energiequelle aufweist,
welche mittels Widerstandsheizpatronen, Laser, Mikrowellen, Infrarot, Plasma, und/oder
Ultraschall den Fluidstrom erwärmt. Auf diese Weise wird die Energiemenge des Fluidstroms
flexibel, schnell und bedarfsgerecht mittels der entsprechenden Temperierungseinrichtung
eingestellt. Dies hat den Vorteil, dass nur die Energiemenge über den eingestellten
Fluidstrom auf das zu aktivierende Werkstück und/oder Beschichtungsmaterial übertragen
wird, welche tatsächlich benötigt wird.
[0022] Bevorzugt wird weiterhin, dass eine Auffangvorrichtung, insbesondere eine trichterförmige
Auffanghaube, derart in einem Fluidstrom nach dem Fluidauslass angeordnet ist, dass
der auf das zu aktivierende Werkstück und/oder Werkstückbeschichtungsmaterial gerichtete
Fluidstrom des Fluidauslasses im Auffangbereich der Auffangvorrichtung liegt. Dies
stellt sicher, dass der erwärmte Fluidstrom nicht in die Umgebung fließt. Der Vorteil
liegt hierbei in der Tatsache, dass die Umgebung nicht unnötig aufgeheizt wird und
der Fluidstrom nach der Aktvierung zur weiteren Verwendung gesammelt wird bzw. umleitbar
ist.
[0023] In einer weiter bevorzugten Ausführungsform ist die Vorrichtung derart ausgeführt,
dass der behandelte Fluidstrom in einem Innenbereich der Auffangvorrichtung auf das
Werkstück und/oder das Beschichtungsmaterial trifft. Auf diese Weise werden auch die
Teile des Fluidstroms in den Auffangbereich der Auffangvorrichtung geleitet und von
dieser erfasst, welche beim Auftreffen auf das Werkstück und/oder das Beschichtungsmaterial
in unterschiedliche Raumrichtungen abgelenkt werden.
[0024] Weiterhin wird bevorzugt, dass ein durch die Auffangvorrichtung abgeführter Fluidstrom
mittels einer Fluidleitungsvorrichtung zum Fluideinlass zurückgeführt wird. Dies ermöglicht
es, dass der Teil der Energiemenge des Fluidstroms, welcher bei der Aktivierung nicht
auf das Werkstück und/oder das Beschichtungsmaterial übertragen wird, zur Fluidenergiemaschine
bzw. zur Temperierungseinrichtung zurückgeführt wird. Daraus ergibt sich der Vorteil,
dass die Temperierungseinrichtung nur die Energiemenge aufwenden muss, die dem Fluidstrom
während des Aktivierungsvorgangs entzogen wird. Dadurch wird die Umgebung nicht unnötig
erwärmt und die Energiekosten gesenkt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Vorrichtung derart ausgeführt,
dass der am Fluideinlass zugeführte Fluidstrom aus dem durch die Auffangvorrichtung
rückgeführten Fluidstrom und einem und/oder mehreren zusätzlichen externen Fluidströmen
besteht. Dadurch ist es möglich, einen Fluidstrom zur Aktivierung des Werkstücks und/oder
des Beschichtungsmaterials zu generieren, der aus verschiedenen Komponenten besteht.
Es besteht weiterhin der Vorteil, über einen externen Fluidstrom mit niedriger Energiemenge
auch die Temperatur des rückgeführten Fluidstroms bzw. des zur Aktivierung verwendeten
Fluidstroms senken zu können.
[0025] Bevorzugt wird weiterhin für die Vorrichtung, dass nach dem Fluideinlass und vor
der Fluidenergiemaschine und der Temperierungseinrichtung eine Filtervorrichtung zum
Aufbereiten des Fluids geschaltet ist, insbesondere zum Abreichern von Feststoffpartikeln.
Diese stellt sicher, dass keine Fremdpartikel und/oder Fluide, welche aus der Umgebung
und/oder von dem Werkstück und/oder dem Beschichtungsmaterial stammen, in die Fluidenergiemaschine
und die Temperierungseinrichtung gelangen. Dies hat den Vorteil, dass die Aktivierungseinrichtung
vor Schäden geschützt wird. Auch das Werkstück und/oder das Beschichtungsmaterial
selbst werden auf diese Weise vor unerwünschten Komponenten geschützt.
[0026] Ein weitere bevorzugte Ausführungsform der Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
dass am Fluidauslass eine, insbesondere verstellbare, Umlenkvorrichtung, insbesondere
Umlenkdüse, zum Umlenken des behandelten Fluidstroms in alle verschiedenen Raumrichtungen
vorgesehen ist. Dies ermöglicht es, den Fluidstrom in unterschiedlichen Winkeln auf
das Werkstück- und/oder Beschichtungsmaterial auftreffen zu lassen.
[0027] Weiter bevorzugt wird, dass mittels der Umlenkvorrichtung die Austrittshöhe des Fluidstroms
variabel einstellbar ist. Auf diese Weise kann ein entsprechender Längenabschnitt
auf dem zu aktivierenden Werkstück- und/oder Beschichtungsmaterial eingestellt werden.
[0028] Noch weiter bevorzugt wird, dass die Steuereinheit die Umlenkvorrichtung zum Einstellen
der Austrittshöhe und/oder der Raumrichtung des behandelten Fluidstroms steuert und/oder
regelt. Dies ermöglicht es, die Austrittshöhe und/oder die Raumrichtung des behandelten
Fluidstroms während des Beschichtungsvorgangs variabel auf unterschiedliche Werkstücke
und/oder Beschichtungsmaterialen und/oder verschiedene Werkstück- und/oder Beschichtungsmaterial-Geometrien
anzupassen. Auf diese Weise ist ein flexibler und effizienter Aktivierungs- bzw. Beschichtungsprozess
in der Vorrichtung möglich.
[0029] Bevorzugt wird weiterhin für die Vorrichtung, dass die Umlenkvorrichtung vor der
Andrückeinrichtung zwischen dem zu beschichtenden Werkstück und dem Beschichtungsmaterial
angeordnet ist. Dies ermöglicht eine platzsparende Anordnung, wobei die Aktivierung
des Werkstücks und/oder des Beschichtungsmaterials erst kurz vor der Andrückeinrichtung
erfolgt. Dies hat den Vorteil, dass die Verweildauer des aktivierten Werkstücks und/oder
das Beschichtungsmaterials bis zur Andrückeinrichtung möglichst kurz ist, sodass das
Werkstück und/oder des Beschichtungsmaterial optimal aktiviert in der Andrückeinrichtung
ankommt. Dies schließt jedoch nicht aus, dass die Verweildauer des aktivierten Werkstücks
und/oder des Beschichtungsmaterials bei Bedarf auch möglichst lang gestaltet werden
kann, indem die Umlenkvorrichtung in einem entsprechend großen Abstand vor der Andrückeinrichtung
zwischen dem zu beschichtenden Werkstück und dem Beschichtungsmaterial angeordnet
ist.
[0030] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Beschichten eines Werkstücks mit einer Beschichtungsvorrichtung
weist die folgenden Schritte auf. Fördern des Werkstücks relativ zur Aktivierungseinrichtung
und zur Andrückeinrichtung, Erzeugen und Erwärmen des Fluidstroms in der Aktivierungseinrichtung
in Abhängigkeit von Geometrie, und/oder Materialeigenschaften des Werkstücks, und/oder
des Beschichtungsmaterials, und/oder der Funktionsschicht, und/oder der Relativbewegung
des Werkstücks, Aktivieren des Werkstücks, und/oder des Beschichtungsmaterials, und/oder
der Funktionsschicht mit dem in der Aktivierungseinrichtung erzeugten Fluidstrom,
Andrücken des aktivierten Beschichtungsmaterials an die zu beschichtende Oberfläche
des Werkstücks und/oder des Beschichtungsmaterials an die zu beschichtende Oberfläche
des aktivierten Werkstücks.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0031] Weitere Merkmale und Vorteile der Vorrichtungen ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen.
Von diesen Zeichnungen zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Draufsicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Beschichten eines
Werkstücks;
- Fig. 2
- einen schematischen Aufbau der Aktivierungseinrichtung der erfindungsgemäßen Beschichtungsvorrichtung
gemäß einer ersten Ausführungsform;
- Fig. 3
- einen schematischen Aufbau der Aktivierungseinrichtung der erfindungsgemäßen Beschichtungsvorrichtung
gemäß einer zweiten Ausführungsform.
Beschreibung von Ausführungsformen
[0032] Es ist für den Fachmann ersichtlich, dass einzelne, jeweils in verschiedenen Ausführungsformen
beschriebene Merkmale auch in einer einzigen Ausführungsform umgesetzt werden können,
sofern sie nicht strukturell inkompatibel sind. Gleichermaßen können verschiedene
Merkmale, die im Rahmen einer einzelnen Ausführungsform beschrieben sind, auch in
mehreren Ausführungsformen einzeln oder in jeder geeigneten Unterkombination vorgesehen
sein.
[0033] Eine Vorrichtung 17 zum Beschichten eines Werkstücks 11 ist in Fig. 1 in einer schematischen
Draufsicht gezeigt. Die Vorrichtung 17 dient zum Beschichten von Werkstücken, die
bevorzugt zumindest abschnittsweise aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff oder dergleichen
bestehen, wie sie im Bereich der Möbel- und Bauelementeindustrie verbreitet zum Einsatz
kommen. Bei dem Beschichtungsmaterial 1 kann es sich beispielsweise um eine Schmalflächenbeschichtung
(Kante) aus unterschiedlichsten Materialien wie etwa Kunststoff, Furnier, Papier oder
auch Metall handeln. Alternativ oder zusätzlich können jedoch auch eine Breitfläche
oder jede andere beliebige Oberfläche eines Werkstücks 11 mit einem Beschichtungsmaterial
1 versehen werden.
[0034] Obgleich die vorliegende Erfindung nicht hierauf beschränkt ist, weist das Beschichtungsmaterial
1 eine Funktionsschicht 2 auf, die auf der dem Werkstück 11 zugewandten Seite des
Beschichtungsmaterials 1 vorgesehen ist. Bei der Funktionsschicht 2 kann es sich beispielsweise
um ein mittels Wärme aktivierbares Haftmittel wie etwa einen Schmelzkleber handeln.
Alternativ ist es auch denkbar, dass das Beschichtungsmaterial 1 eine integrale Schicht
2 aufweist, die durch Aktivierung Hafteigenschaften entfaltet, wie etwa verschiedene
aufschmelzbare Kunststoffe. Auch kann das gesamte Beschichtungsmaterial 1 aus einem
entsprechenden Material bestehen, sodass keine diskrete Funktionsschicht 2 vorliegt.
Darüber hinaus ist es auch denkbar, dass sich die zu aktivierende Funktionsschicht
2 auf dem Werkstück 11 selbst befindet und/oder mit diesem integral verbunden ist.
Außerdem kann die Funktionsschicht auch separat zugeführt und aktiviert werden.
[0035] Die zum Aktivieren der Funktionsschicht verwendete Wärme bzw. Wärmeenergie wird insbesondere
mittels eines Fluidstroms transportiert. Mit anderen Worten handelt es sich hierbei
um eine erzwungene Konvektion, wobei der Teilchentransport durch äußere Einwirkung,
zum Beispiel durch ein Gebläse oder eine Pumpe erzwungen wird. Bei dem erwärmten (Druck-)Fluid
kann es sich im einfachsten Falle um Heißluft handeln. Es ist jedoch ebenso möglich,
dass das Fluid andere Gase und/oder gegebenenfalls auch Flüssigkeiten bzw. Flüssigkeitströpfchen
enthält.
[0036] Die Vorrichtung umfasst zunächst eine Andrückeinrichtung 12, die in der vorliegenden
Ausführungsform eine Andruckrolle aufweist und zum Andrücken des Beschichtungsmaterials
1 an eine zu beschichtende Oberfläche des Werkstücks 1 dient.
[0037] Darüber hinaus umfasst die Beschichtungsvorrichtung 16 eine Fördereinrichtung, beispielsweise
in Form eines Förderbandes, Förderriemens, Förderkette oder dergleichen, die in Fig.
1 jedoch nicht gezeigt ist.
[0038] Des Weiteren umfasst die Beschichtungsvorrichtung 17 eine Aktivierungseinrichtung
15, die in der vorliegenden Ausführungsform ein erwärmtes Fluid abgibt, welches zum
Aktivieren der Funktionsschicht 2 dient. Fig. 1 zeigt als Draufsicht die Umlenkvorrichtung
4 und die Auffangvorrichtung der Aktivierungseinrichtung 15, wobei die Umlenkvorrichtung
4 insbesondere zwischen dem Werkstück 11 und dem Beschichtungsmaterial 1 derart angeordnet,
dass diese keilförmig in Richtung der Anpresseinrichtung 12 gerichtet ist und das
erwärmte Fluid in Richtung des Beschichtungsmaterials 1 abgibt. Die Vorschubrichtung
des Werkstücks 11 und die Vorschubrichtung des Beschichtungsmaterials 1 bilden gemäß
dieser Ausführungsform einen spitzen Winkel, wobei der entsprechende Winkelscheitel
ein Punkt zwischen der Anpressrolle 12 und dem Werkstück 11 ist, an welchem das Beschichtungsmaterial
1 an das Werkstück 11 angepresst wird.
[0039] Fig. 2 zeigt den schematischen Aufbau einer ersten Ausführungsform der Aktivierungseinrichtung
15, welche Teil der Beschichtungsvorrichtung 16 ist. Die Umlenkeinrichtung 4 und die
Auffangvorrichtung 14 der Aktivierungseinrichtung 15 sind jedoch auch in Fig. 1 dargestellt.
Die Aktivierungseinrichtung 15 umfasst eine Fluidenergiemaschine 6, welche einen Fluidstrom
erzeugt und bevorzugt in einem Druckbereich von 0 bis 10 bar, weiter bevorzugt in
einem Druckbereich von 2 bis 6 bar arbeitet. In der vorliegenden Ausführungsform ist
diese insbesondere mit einem zweifachen Turbinenrad ausgeführt, welches mittels eines
drehzahlregelbaren Elektromotors angetrieben wird. Es sind auch drei- oder mehrflügelige
Turbinenräder denkbar. Darüber hinaus sind außerdem beispielweise auch Elektromotoren
in Kombination mit einem Scheibenläufer, Verdichterrad oder einem anderen Turbinenrad
oder dergleichen möglich. Ein Kolbenkompressor kann ebenfalls zum Erzeugen eines Fluidstroms
verwendet werden. Es ist außerdem denkbar, dass die Fluidenergiemaschine selbst oder
deren einzelne Komponenten beispielsweise integral mit der Beschichtungsvorrichtung
ausgeführt und/oder unterhalb derer angeordnet sind.
[0040] Gemäß dieser Ausführungsform ist ein Fluideinlass an der Fluidenergiemaschine 6 vorgesehen,
an welchem beispielweise Frischluft 10 zugeführt bzw. angesaugt wird. Darüber hinaus
ist auch eine Zufuhr von anderen Gasen und/oder Flüssigkeiten zusätzlich oder anstelle
von Frischluft 10 denkbar. Auf diese Weise kann ein Fluidstrom mit einer definierten
Zusammensetzung generiert werden.
[0041] Zwischen Fluideinlass und der Fluidenergiemaschine 6 ist insbesondere eine Filtervorrichtung
zum Aufbereiten des Fluids geschaltet, beispielweise zum Abreichern von Feststoffpartikeln
und/oder Flüssigkeiten, die jedoch nicht in Fig. 2 gezeigt ist. Es können hier beispielsweise
Universal-, Koaleszenz-, Staub-, Aktivkohle, und/oder Ultrafeinfilter verwendet werden.
[0042] Des Weiteren ist die Fluidenergiemaschine 6 gemäß der ersten Ausführungsform derart
mit einer Temperierungseinrichtung 5 gekoppelt, dass der erzeugte Fluidstrom direkt
in die Temperierungseinrichtung 5 geleitet wird. In dieser wird der Fluidstrom insbesondere
erwärmt, mit anderen Worten wird Wärmeenergie auf die Teilchen des Fluidstroms übertragen.
Dies kann beispielsweise mittels Widerstandsheizpatronen, Laser, Mikrowellen, Infrarot,
Plasma, und/oder Ultraschall oder dergleichen erfolgen. Die Temperierungseinrichtung
5 ist jedoch nicht darauf beschränkt dem Fluidstrom Wärme zuzuführen, sondern kann
auch dazu verwendet werden, um dem Fluidstrom Wärme zu entziehen. Vielmehr dient die
Temperierungseinrichtung 5 dazu die thermische Energie des Fluidstroms definiert einzustellen.
[0043] Darüber hinaus weist die Aktivierungseinrichtung 15 eine insbesondere verstellbare
Umlenkvorrichtung 4 auf, die beispielsweise als Umlenkdüse ausgeführt sein kann. Diese
umfasst den Fluidauslass und dient zum Umlenken des erwärmten Fluidstroms 3 in alle
verschiedenen Raumrichtungen. Die Umlenkvorrichtung 4, und insbesondere die Umlenkdüse,
ist derart ausgeführt, dass eine Austrittshöhe H des Fluidstroms einstellbar ist.
Die Austrittshöhe H ist in diesem Zusammenhang definiert als die räumliche Ausdehnung
in eine Richtung gemessen in einer Maßangabe. Auch die räumliche Ausdehnung eines
zu aktivierenden Werkstücks 11 und/oder des entsprechenden Beschichtungsmaterials
1 weist in eine bestimmte Raumrichtung ein definierbares Längenmaß auf, sodass die
Austrittshöhe H des Fluidstroms an jenes angepasst werden kann. Mit anderen Worten
kann die Ausdehnung des Fluidstroms entsprechend einem Abstand zwischen zwei Punkten
im Raum bzw. auf dem zu aktivierenden Werkstück 11 und/oder dem entsprechenden Beschichtungsmaterial
1 variabel angepasst werden. In Figur 2 ist die Austrittshöhe H des Fluidstroms insbesondere
als eine Länge und/oder Breite des Beschichtungsmaterials 1 bzw. der Funktionsschicht
2 definiert.
[0044] Gemäß dieser Ausführungsform umfasst die Aktivierungseinrichtung 15 eine Auffangvorrichtung
14, welche beispielsweise haubenförmig ist. Gemäß Figur 2 wird das Beschichtungsmaterial
1 mit der Funktionsschicht 2 in einem Innenbereich der Auffangvorrichtung 14 entlang
geführt. Hierbei ist die Umlenkvorrichtung 4 derart ausgerichtet, dass der erwärmte
Fluidstrom über eine entsprechende Eintrittsöffnung der Auffangvorrichtung 14 auf
das Beschichtungsmaterial 1 mit der Funktionsschicht 2 trifft.
[0045] Die Auffangvorrichtung 14 umfasst außerdem eine Abführöffnung, an welche eine Fluidleitungsvorrichtung
8 gekoppelt ist, um das in der Auffangvorrichtung 14 gesammelte Fluid abzuführen und
direkt zu dem Fluideinlass an der Fluidenergiemaschine 6 zu leiten.
[0046] Die Auffangvorrichtung 14 kann insbesondere als Absaugvorrichtung ausgeführt sein,
welche den erwärmten Fluidstrom aktiv abführt. Der Absaugeffekt kann sich beispielsweise
durch einen von der Fluidenergiemaschine 6 erzeugten Unterdruck ergeben. Durch Ausführung
der Auffangvorrichtung 14 als Venturi-Düse ist ebenfalls ein Absaugeffekt zu erzielen.
[0047] Fig. 3 zeigt den schematischen Aufbau der Aktivierungseinrichtung 15 aus Fig. 1 gemäß
einer zweiten Ausführungsform. Diese unterscheidet sich der von der ersten Ausführungsform
dahingehend, dass der Fluideinlass an der Temperierungseinrichtung 5 vorgesehen ist.
Mit anderen Worten, die Fluidenergiemaschine 6 ist mit der Temperierungseinrichtung
5 derart gekoppelt, dass das externe Fluid 10 und/oder das über die Fluidleitungsvorrichtung
8 zurückgeführte Fluid zuerst über einen Fluideinlass an der Temperierungseinrichtung
5 angesaugt und temperiert wird, und erst anschließend über die Fluidenergiemaschine
6 zum Fluidauslass an der Umlenkvorrichtung 4 transportiert wird. Gemäß dieser Ausführungsform
ist die Filtereinrichtung (nicht gezeigt in Fig. 3) insbesondere zwischen dem Fluideinlass
und der Temperierungseinrichtung 5 geschaltet.
[0048] Die Vorrichtung 16 zum Beschichten eines Werkstücks umfasst sowohl gemäß der ersten
als auch der zweiten Ausführungsform eine Steuereinheit 17. Diese steuert insbesondere
die Fördereinrichtung, die Umlenkvorrichtung 4, die Auffangvorrichtung 14, die Temperierungseinrichtung
5 und/oder die Fluidenergiemaschine 6. Mit Hilfe der Steuereinheit 17 und einem Regler
13 ist es möglich verschiedene Fluidstrom-Parameter wie beispielsweise Volumenstrom,
Druck und/oder Temperatur zu regeln, um eine konstante Energiemenge über den Fluidstrom
zu transportieren. Beispielsweise regelt der Regler 13 die Drehzahl des Elektromotors
7 der Fluidenergiemaschine, um einen definierten Fluidvolumenstrom einzustellen. Es
ist auch denkbar, dass der Regler 13 beispielsweise die Energiequelle regelt, sodass
eine definierte Energiemenge auf den Fluidstrom übertragen wird.
[0049] Bei einer derartige Steuerung und Regelung sind insbesondere unterschiedliche Sensoren
in der Beschichtungsvorrichtung 16 vorgesehen, um beispielsweise Volumenstrom, Druck
und/oder Temperatur des Fluids bzw. des Fluidstroms zu erfassen. Diese können beispielsweise
am Fluidauslass der Umlenkvorrichtung 4 und/oder im Bereich der Auffangvorrichtung
14 vorgesehen sein. Darüber hinaus ist es auch denkbar, dass ein Sensor den Aktivierungszustand
des Werkstücks 11 und/oder des Beschichtungsmaterials 1 bzw. der Funktionsschicht
2 erfasst und auf dieser Basis die Energiemenge des Fluidstroms regelt. Beispielsweise
kann in diesem Zusammenhang die Temperatur des zu aktivierenden Werkstücks 11 und/oder
des Beschichtungsmaterials 1 bestimmt werden.
[0050] Weiterhin kann insbesondere die auf das Werkstück 11 und/oder das Beschichtungsmaterial
1 zu übertragene Energiemenge durch eine Steuerung und Regelung des Vorschubs des
Werkstücks 11 und/oder das Beschichtungsmaterials 1 eingestellt werden. Dazu ist beispielsweise
durch Steuerung und Regelung der Fördereinrichtung möglich.
[0051] Darüber hinaus steuert die Steuereinheit 17 insbesondere die Umlenkvorrichtung 4,
sodass die Austrittshöhe H und/oder die Raumrichtung des erwärmten Fluidstroms entsprechend
auf die Geometrie und/oder die Materialzusammensetzung von unterschiedlichen Werkstücken
11 und/oder Beschichtungsmaterialen 1 und/oder Funktionsschichten 2 im Durchlauf angepasst
wird.
[0052] Die oben beschriebene Steuerung und Regelung der einzelnen Komponenten der Beschichtungsvorrichtung
16 und/oder der verschiedene Parameter des Fluid(-stroms) kann im Beschichtungsprozess
einzeln und/oder kombiniert im Verbund erfolgen.
Bezugszeichenliste
[0053]
- 1
- Beschichtungsmaterial, Schmalflächenbeschichtung
- 2
- Funktionsschicht
- 3
- behandeltes Fluid, Heißluft
- 4
- Umlenkeinrichtung, Umlenkdüse
- 5
- Temperierungseinrichtung
- 6
- Fluidenergiemaschine, Luftstromerzeuger
- 7
- Antriebsmotor, Elektromotor
- 8
- Fluidleitungsvorrichtung, Absaugluft
- 9
- Fluidströmung, Luftströmung
- 10
- externer Fluidstrom, Frischluft
- 11
- Werkstück
- 12
- Andrückeinrichtung
- 13
- Regler
- 14
- Auffangvorrichtung
- 15
- Aktvierungseinrichtung
- 16
- Vorrichtung zum Beschichten eines Werkstücks
- 17
- Steuereinheit
1. Vorrichtung (16) zum Beschichten eines Werkstücks (11), das bevorzugt zumindest abschnittsweise
aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff oder dergleichen besteht, umfassend:
eine Andrückeinrichtung (12) zum Andrücken eines Beschichtungsmaterials (1) an eine
zu beschichtende Oberfläche des Werkstücks (11),
eine Fördereinrichtung zum Herbeiführen einer Relativbewegung zwischen dem Werkstück
(11) und der Andrückeinrichtung (12),
eine Aktivierungseinrichtung (15) zum Aktivieren des Werkstücks (1), und/oder des
Beschichtungsmaterials (1), und/oder einer Funktionsschicht (2),
dadurch gekennzeichnet, dass die Aktivierungseinrichtung (15) aufweist
eine Fluidenergiemaschine (6) zum Erzeugen eines Fluidstroms (9), welche bevorzugt
in einem Druckbereich von 0 bis 10 bar, weiter bevorzugt in einem Druckbereich von
2 bis 6 bar arbeitet, und
eine Temperierungseinrichtung (5) zum Erwärmen des Fluidstroms, die mit der Fluidenergiemaschine
(6) derart gekoppelt ist, dass
an einem Fluideinlass ein Fluid (10), insbesondere Luft, zugeführt und an einem Fluidauslass
ein erwärmter Fluidstrom (3) abgegeben werden kann, welcher auf ein zu aktivierendes
Werkstück (11) und/oder Werkstückbeschichtungsmaterial (1) ausrichtbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Steuereinheit (17) aufweist, die eingerichtet ist, die Temperierungseinrichtung
(5) und/oder die Fluidenergiemaschine (6) derart zu steuern und/oder zu regeln, dass
der Fluidstrom (3) mit definierbaren Parametern, insbesondere Volumenstrom, Druck
und/oder Temperatur, auf das zu aktivierende Werkstück (11), und/oder Werkstückbeschichtungsmaterial
(1), und/oder die zu aktivierende Funktionsschicht (2) trifft und/oder eine definierte
Energiemenge überträgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (17) einen Vorschub des Werkstücks (11), und/oder des Beschichtungsmaterials
(1), und/oder der Funktionsschicht (2) derart regelt, dass eine definierte Energiemenge
durch den behandelten Fluidstrom (3) auf das Werkstück (11) und/oder das Beschichtungsmaterial
(1) übertragen wird.
4. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fluidenergiemaschine (6) einen, insbesondere drehzahlregelbaren, Elektromotor
(7) aufweist, welcher eine Beschaufelung, insbesondere ein zweifaches Turbinenrad,
zum Erzeugen des Fluidstroms in Bewegung setzt.
5. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperierungseinrichtung (5) eine, insbesondere regelbare, Energiequelle aufweist,
welche mittels Widerstandsheizpatronen, Laser, Mikrowellen, Infrarot, Plasma, und/oder
Ultraschall den Fluidstrom erwärmt.
6. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Auffangvorrichtung (14), insbesondere eine trichterförmige Auffanghaube, derart
in einem Fluidstrom nach dem Fluidauslass angeordnet ist, dass der auf das zu aktivierende
Werkstück (11) und/oder Werkstückbeschichtungsmaterial (1) gerichtete Fluidstrom des
Fluidauslasses im Auffangbereich der Auffangvorrichtung (14) liegt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der behandelte Fluidstrom in einem Innenbereich der Auffangvorrichtung (14) auf das
Werkstück (11) und/oder das Beschichtungsmaterial (1) trifft.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein durch die Auffangvorrichtung (14) abgeführter Fluidstrom mittels einer Fluidleitungsvorrichtung
(8) zum Fluideinlass zurückgeführt wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der am Fluideinlass zugeführte Fluidstrom aus dem durch die Auffangvorrichtung (14)
rückgeführten Fluidstrom und einem und/oder mehreren zusätzlichen externen Fluidströmen
(10) besteht.
10. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Fluideinlass und vor der Fluidenergiemaschine (6) und der Temperierungseinrichtung
(5) eine Filtervorrichtung zum Aufbereiten des Fluids geschaltet ist, insbesondere
zum Abreichern von Feststoffpartikeln.
11. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Fluidauslass eine, insbesondere verstellbare, Umlenkvorrichtung (4), insbesondere
Umlenkdüse, zum Umlenken des behandelten Fluidstroms (3) in alle verschiedenen Raumrichtungen
vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Umlenkvorrichtung die Austrittshöhe (H) des behandelten Fluidstroms (3)
variabel einstellbar ist.
13. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2, 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (17) die Umlenkvorrichtung (4) zum Einstellen der Austrittshöhe
(H) und/oder der Raumrichtung des behandelten Fluidstroms (3) steuert und/oder regelt.
14. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkvorrichtung (4) vor der Andrückeinrichtung (12) zwischen dem zu beschichtenden
Werkstück (11) und dem Beschichtungsmaterial (1) angeordnet ist.
15. Verfahren zum Beschichten eines Werkstücks mit einer Beschichtungsvorrichtung nach
einem der vorherigen Ansprüche mit den Schritten:
Fördern des Werkstücks (11) relativ zur Aktivierungseinrichtung (15) und zur Andrückeinrichtung
(12),
Erzeugen und Erwärmen des Fluidstroms in der Aktivierungseinrichtung (15) in Abhängigkeit
von Geometrie, und/oder Materialeigenschaften des Werkstücks (11), und/oder des Beschichtungsmaterials
(1), und/oder der Funktionsschicht (2), und/oder der Relativbewegung des Werkstücks
(11),
Aktivieren des Werkstücks (11), und/oder des Beschichtungsmaterials (1), und/oder
der Funktionsschicht (2) mit dem in der Aktivierungseinrichtung erzeugten Fluidstrom,
Andrücken des aktivierten Beschichtungsmaterials (1) an die zu beschichtende Oberfläche
des Werkstücks (11) und/oder des Beschichtungsmaterials (1) an die zu beschichtende
Oberfläche des aktivierten Werkstücks (11).