[0001] Die Erfindung betrifft einen Brandschutzeinsatz ohne Sperrwasser, für einen Bodenablauf
sowie ein System aus einem Bodenablauf und einem solchen Brandschutzeinsatz.
[0002] Bodenabläufe sind beispielsweise in Geschossdecken, auf Flachdächern oder auf einem
Parkdeck angeordnet und dienen der Abfuhr von Wasser. Bodenabläufe bilden einen Durchbruch
in der sie aufnehmenden Decke und damit eine Schwachstelle im Fall eines Brandes.
So müssen nach bautechnischen Vorschriften Maßnahmen getroffen werden, eine Ausbreitung
von Feuer und Rauch insbesondere aus einem unterhalb des Bodenablaufs befindlichen
Raums nach oben durch den Bodenablauf zu verhindern.
[0003] Es sind Brandschutzeinsätze sowohl mit als auch ohne Sperrwasser bekannt, die Dämmschichtbildner
umfassen, die im Falle eines Brandes hitzebedingt aufschäumen und somit den Ablauf
verschließen, beschrieben beispielsweise in
DE 10 2013 109 367 A1 und
DE 10 2005 046 149 B4. Bei derartigen Brandschutzeinsätzen ist der Dämmschichtbildner meist in Form eines
sich entlang der Innenwand des Bodenablaufs erstreckenden Kreisrings angeordnet, wobei
über den Bodenablauf abfließendes Wasser durch eine von dem Kreisring umschlossene
Öffnung abfließt. Im Brandfall schäumt der Dämmschichtbildner von der Innenwand des
Bodenablaufs nach innen auf und verschließt somit den Bodenablauf.
[0004] Aus
EP 1 640 518 A1 ist ein Bodenablauf mit einem Geruchsverschluss, also mit Sperrwasser, bekannt, wobei
an einer Unterseite des Geruchsverschlusses ein mit einem Dämmschichtbildner gefüllter
kegelförmiger Becher angeordnet ist. Im Brandfall löst sich der Becher vom dem Geruchsverschluss
und fällt in eine tieferliegende Rohrmündung, wobei der aufschäumende Dämmschichtbildner
den Ablauf verschließt.
[0005] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
einen Brandschutzeinsatz ohne Sperrwasser für einen Bodenablauf bereitzustellen, der
im Brandfall schnell und zuverlässig reagiert.
[0006] Die Erfindung löst die Aufgabe durch einen Brandschutzeinsatz gemäß Anspruch 1 sowie
durch ein System gemäß Anspruch 7. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der
abhängigen Ansprüche, der Beschreibung sowie der Figuren.
[0007] Der erfindungsgemäße Brandschutzeinsatz ist für einen Bodenablauf vorgesehen und
geeignet, kann also in einen Bodenablauf eingesetzt werden. Der Brandschutzeinsatz
umfasst ein Einsatzelement mit einem Grundkörper und mit sich von dem Grundkörper
nach außen erstreckenden Haltearmen, wobei der Grundkörper im in den Bodenablauf eingesetzten
Zustand des Brandschutzeinsatzes über die Haltearme mittig in dem Bodenablauf gehalten
ist und zwar in einem Abstand zu einer Innenwand des Bodenablaufs, sodass im Brandfall
ein im Grundkörper angeordneter Dämmschichtbildner ausgehend von der Mitte des Bodenablaufs
nach außen hin aufschäumt und den Bodenablauf verschließt. Der Brandschutzeinsatz
ist also dazu ausgebildet, zumindest mit dem Grundkörper mittig im Bodenablauf zu
sitzen. Der Brandschutzeinsatz ist wasserlos, weist also kein Sperrwasser auf, insbesondere
keinen Geruchsverschluss.
[0008] Das erfindungsgemäße System aus einem Bodenablauf und einem solchen Brandschutzeinsatz
sieht folglich vor, dass der Brandschutzeinsatz in den Bodenablauf eingesetzt ist,
nämlich in eine Einlauföffnung des Bodenablaufs zum Abführen von Oberflächenwasser.
Der Brandschutzeinsatz kann an der Einlauföffnung sowie insbesondere auch an der anschließenden
Innenwand des Bodenablaufs gehalten sein, wie noch erläutert wird. Bei dem erfindungsgemäßen
System ist der Grundkörper über die Haltearme in einem Abstand zu einer Innenwand
des Bodenablaufs mittig in dem Bodenablauf angeordnet, sodass der im Grundkörper angeordnete
Dämmschichtbildner im Brandfall ausgehend von der Mitte des Bodenablaufs nach außen
hin aufschäumt und den Bodenablauf verschließt. An den Bodenablauf kann ein Ablaufrohr
anschließen, zum Abführen des Oberflächenwassers beispielsweise in eine Kanalisation.
Das System umfasst also insbesondere kein Sperrwasser/Geruchsverschluss.
[0009] Der erfindungsgemäße Brandschutzeinsatz ist derart ausgebildet, dass im in den Bodenablauf
eingesetzten Zustand der den Dämmschichtbildner aufweisende Grundkörper mittig in
dem Bodenablauf gehalten ist. Der Grundkörper ist dabei über die Haltearme zu allen
Seiten in einem gleichen Abstand zu einer Innenwand, also einer Rohrwandung, des Bodenablaufs
gehalten. Der, insbesondere zylinderförmige, Grundkörper weist einen kleineren Durchmesser
auf als die Einlauföffnung des Bodenablaufs und als der anschließende durch die Innenwand
des Bodenablaufs umschlossene Hohlraum. Es verbleibt so ein Freiraum zwischen dem
Grundkörper und der ihn umgebenden Innenwand des Bodenablaufs. Über die Einlauföffnung
in den Bodenablauf gelangendes Oberflächenwasser kann durch diesen Freiraum zwischen
Grundkörper des Brandschutzeinsatzes und Innenwand des Bodenablaufs entlang durch
den Bodenablauf fließen. Das Oberflächenwasser kann dabei insbesondere die Haltearme
des Brandschutzeinsatzes passieren.
[0010] Erfindungsgemäß weist das Einsatzelement einen Dämmschichtbildner auf, der im Brandfall
aufschäumt und den Bodenablauf verschließt. Der Dämmschichtbildner ist in dem Grundkörper
aufgenommen, kann insbesondere in dem Grundkörper wasserdicht gegenüber der Umgebung
verschlossen sein. So ist der Dämmschichtbildner vor über den Bodenablauf abfließendem
Wasser geschützt. Der Dämmschichtbildner kann in einem Aufnahmeraum des Grundkörpers
aufgenommen sein. Bevorzugt ist der Dämmschichtbildner an einem im Verwendungszustand
des Brandschutzeinsatzes unteren Ende des Grundkörpers angeordnet. Somit ist der Dämmschichtbildner
einem eventuellen Brandherd näher. Der Dämmschichtbildner kann durch Aufschäumen den
Bodenablauf von innen verschließen. Ein Aufsteigen von Rauch, Feuer bzw. Hitze aus
einem unterhalb des Bodenablauf stattfindenden Brand durch den Bodenablauf nach oben
in einen darüber befindlichen Bereich kann so verhindert oder vermindert werden. Aufgrund
der erfindungsgemäßen Anordnung des Grundkörpers und damit des Dämmschichtbildners
mittig im Bodenablauf schäumt der Dämmschichtbildner bei entsprechender Hitzeeinwirkung
bezogen auf den Bodenablauf von innen nach außen auf. Dies führt gegenüber den eingangs
erwähnten Brandschutzeinsätzen, bei denen der Dämmschichtbildner von außen nach innen
aufschäumt, zu einem schnelleren, gleichmäßigeren und zuverlässigeren Verschließen
des Bodenablaufs im Brandfall.
[0011] Nach einer Ausgestaltung ist der Dämmschichtbildner dazu ausgebildet, ausgehend von
der Mitte des Bodenablaufs nach außen hin zu allen Seiten, insbesondere gleichmäßig,
aufzuschäumen. Der Dämmschichtbildner kann also ausgehend von dem Grundkörper radial
nach außen hin in alle Richtungen gleichmäßig aufschäumen. Der Dämmschichtbildner
kann innerhalb des Grundkörpers beispielsweise radial gleichmäßig verteilt angeordnet
sein, sodass eine solches Aufschäumen zu allen Seiten hin erfolgt. Bei dem System
schäumt also der Dämmschichtbildner im Brandfall ausgehend von der Mitte des Bodenablaufs
nach außen hin zu allen Seiten auf. Somit wird der Bodenablauf besonders zuverlässig
verschlossen.
[0012] Nach einer Ausgestaltung ist der Grundkörper zylinderförmig ausgebildet. Der zylinderförmige
Grundkörper kann im in den Bodenablauf eingesetzten Zustand des Brandschutzeinsatzes
über die Haltearme konzentrisch zu der Innenwand des Bodenablaufs angeordnet sein.
In anderen Worten bildet die Innenwand des Bodenablaufs einen Hohlzylinder, zu dem
der Grundkörper des Brandschutzeinsatzes konzentrisch angeordnet sein kann. Somit
wird eine besonders exakt mittige Anordnung erreicht, was die erwähnten Vorteile noch
verstärkt.
[0013] Nach einer Ausgestaltung erstrecken sich die Haltearme vom Grundkörper ausgehend
radial nach außen. Nach einer Ausgestaltung sind die Haltearme gleichmäßig entlang
des Umfangs des Grundkörpers verteilt angeordnet. Es können beispielsweise drei Haltearme
vorgesehen sein, die entlang des Umfangs des Grundkörpers um jeweils 120° zueinander
versetzt angeordnet sind. Nach einer weiteren Ausgestaltung weisen die Haltearme jeweils
obere Halteabschnitte auf, die sich von einer oberen, zentralen Haltebasis am Grundkörper
radial nach außen erstrecken. Die Haltearme können in einem Verwendungszustand des
Brandschutzeinsatzes, also eingesetzt in den Bodenablauf, über die oberen Halteabschnitte
jeweils an einem Rand der Einlauföffnung des Bodenablaufs aufliegen. Die Haltearme
können weiterhin sich von den oberen Halteabschnitten nach unten forterstreckende
Anlageabschnitte der aufweisen, die im Verwendungszustand des Brandschutzeinsatzes
in Anlage zu der Innenwand des Bodenablaufs kommen. Der Brandschutzeinsatz ist somit
besonders sicher in dem Bodenablauf gehalten. Die Anlageabschnitte können wiederum
an ihren unteren Enden mit einer unteren, zentralen Haltebasis miteinander und/oder
mit dem Grundkörper verbunden sein. Die Bezeichnungen "untere" und "obere" beziehen
sich hierbei auf den Verwendungszustand des Brandschutzeinsatzes.
[0014] Nach einer Ausgestaltung ist der Dämmschichtbildner in einem Aufnahmeraum des Grundkörpers
aufgenommen, der dazu ausgebildet ist, bei Aufschäumen des Dämmschichtbildners fächerartig
nach außen aufzuklappen und den Dämmschichtbildner im aufgeschäumten Zustand in dem
Bodenablauf zu halten. Der mittig in dem Bodenablauf gehaltene Grundkörper kann also
zumindest in einem den Dämmschichtbildner aufweisenden Abschnitt fächerartig nach
außen aufklappen. Unter einem Aufklappen des Aufnahmeraums ist insbesondere das Aufklappen
von fächerartigen Elementen zu verstehen, die einen Teil der den Aufnahmeraum nach
außen begrenzenden Wandung bilden können. Auch können separate fächerartig aufklappende
Elemente innerhalb des Aufnahmeraums vorgesehen sein. Im nach außen aufgeklappten
Zustand können die Elemente dabei insbesondere an der Innenwand des Bodenablaufs zur
Anlage kommen. Auch können die fächerartigen Elemente anderweitig im aufgeklappten
Zustand gehalten sein. Diese fächerartigen Elemente werden insbesondere durch das
Aufschäumen des Dämmschichtbildners nach außen gedrückt und halten im aufgeklappten
Zustand den Dämmschichtbildner innerhalb des Bodenablaufs. Somit wird der Dämmschichtbildner
am Herunterfallen gehindert, was einen besonders sicheren Brandschutz gewährleistet.
[0015] Nach einer Ausgestaltung umfasst der Brandschutzeinsatz ein relativ zu dem Grundkörper
bewegliches Verschlusselement mit einem Deckel und einem sich von dem Deckel in den
Grundkörper hineinerstreckenden Stößel, wobei das Verschlusselement zwischen einer
Freigabestellung, in der der Deckel eine Einlauföffnung des Bodenablaufs freigibt,
und einer Verschlussstellung, in der der Deckel die Einlauföffnung des Bodenablaufs
verschließt, verstellbar ist. Nach einer diesbezüglichen Ausgestaltung ist das Verschlusselement
in die Verschlussstellung vorgespannt, jedoch durch ein an einem von dem Deckel fortweisenden
Ende des Stößels angeordnetes Sicherungselement entgegen der Vorspannung in der Freigabestellung
gehalten ist, wobei das Sicherungselement dazu ausgebildet ist, im Brandfall nachzugeben,
sodass die Bewegung des Verschlusselements in die Verschlussstellung freigegeben wird.
Der Deckel des Verschlusselements kann in der Verschlussstellung die Einlauföffnung
des Bodenablaufs verschließen und so ein Aufsteigen von Rauch, Feuer bzw. Hitze durch
den Bodenablauf nach oben verhindern oder vermindern. Das Sicherungselement reagiert
dabei insbesondere auf die durch den Brand auftretenden hohen Temperaturen. So kann
das Sicherungselement sich beispielsweise verformen und/oder es kann schmelzen. So
kann das Sicherungselement derart weich werden, dass es der Vorspannung des Verschlusselements
in die Verschlussstellung keine ausreichende Gegenkraft mehr aufbringen kann, sodass
der Stößel des Verschlusselements freigegeben wird. Bei einer Ausbildung des Sicherungselements
als Sicherungsplatte kann der Stößel die Sicherungsplatte dann durchstoßen. Das Sicherungselement
ist insbesondere an einem von dem Deckel fortweisenden Ende des Stößels angeordnet.
Der Stößel kann folglich ein mit dem Deckel verbundenes erstes Ende und ein dem ersten
Ende gegenüberliegendes zweites Ende aufweisen, wobei das zweite Ende das von dem
Deckel fortweisende Ende ist. Während der Deckel des Verschlusselements zumindest
in der Freigabestellung oberhalb der Einlauföffnung des Bodenablaufs angeordnet ist,
befindet sich das von dem Deckel fortweisende Ende des Stößels relativ tief in dem
Bodenablauf. Das an diesem Ende angeordnete Sicherungselement ist somit einem unterhalb
des Bodenablaufs befindlichen Raum möglichst nahe. Da bei einem Brand in dem darunterliegenden
Raum Feuer, Hitze und Rauch durch die Rohrleitungen nach oben aufsteigen, kommen diese
frühzeitig mit dem Sicherungselement in Kontakt. Das Sicherungselement kann somit
frühzeitig nachgeben und der Brandschutzeinsatz damit frühzeitig auf einen Brand reagieren.
Dies ist insbesondere gegenüber der eingangs erwähnten
DE 10 2005 046 149 B4 von Vorteil, die aufgrund der oberhalb der Einlauföffnung angeordneten Abstandshalter
erst recht spät auf einen solchen Brand reagieren kann. Das Verschlusselement kann
insbesondere vor dem Dämmschichtbildner auslösen, wie noch erläutert wird.
[0016] Nach einer Ausgestaltung kann das Sicherungselement derart ausgebildet sein, dass
es im Brandfall weich wird und/oder schmilzt, wie erwähnt. Das Sicherungselement kann
somit den Weg freimachen für eine Bewegung des Stößels und damit des gesamten Verschlusselements
in Richtung der Vorspannung, also in Richtung der Verschlussstellung. Das Sicherungselement
wird insbesondere aufgrund der Einwirkung der durch den Brand bedingten Hitze weich
oder schmilzt. Das Sicherungselement kann eine Schmelztemperatur aufweisen, die unterhalb
der üblicherweise bei einem solchen Brand in dem Bodenablauf auftretenden Temperaturen
liegt. Nach einer Ausgestaltung kann das Sicherungselement aus Kunststoff bestehen.
Das Sicherungselement kann insbesondere, wie erwähnt, eine Sicherungsplatte sein.
[0017] Nach einer Ausgestaltung ist das Verschlusselement mittels einer auf ein Gegenlager
des Verschlusselements wirkenden Feder in die Verschlussstellung vorgespannt. Die
Feder kann beispielsweise in einem Aufnahmeraum des Einsatzelements aufgenommen sein.
Der Aufnahmeraum kann gegenüber dem Bodenablauf derart abgedichtet sein, dass über
den Bodenablauf abzuführendes Oberflächenwasser nicht in den Aufnahmeraum eintreten
kann.
[0018] Nach einer Ausgestaltung gibt das Sicherungselement bei Erreichen einer ersten Temperatur
nach und der Dämmschichtbildner schäumt bei Erreichen einer zweiten Temperatur auf,
wobei die erste Temperatur kleiner ist als die zweite Temperatur. Nach dieser Ausgestaltung
reagiert folglich ein erster Sicherheitsmechanismus, nämlich das Verschließen der
Einlauföffnung durch den Deckel des Verschlusselements, eher als ein zweiter Sicherungsmechanismus,
nämlich das Aufschäumen des Dämmschichtbildners. Das Sicherungselement kann beispielsweise
dazu ausgebildet sein, bei der geringeren, ersten Temperatur zu schmelzen oder aufzuweichen.
Im Falle eines Brandes kommt es somit zunächst zur Verstellung des Verschlusselements
in die Verschlussstellung, was den Bodenablauf gegenüber dem darüber befindlichen
Raum abschließt. Hierdurch kann nicht weiter heiße Luft oder Feuer in den darüber
befindlichen Raum gelangen, sodass sich die heiße Luft in dem Bodenablauf anstaut.
Dies führt zu einer besonders schnellen Erhöhung der Temperatur, was wiederum zu einem
besonders schnellen Reagieren, also Expandieren, des Dämmschichtbildners führt.
[0019] Eine Ausgestaltung der Erfindung wird im Folgenden anhand von Figuren erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Brandschutzeinsatzes in einer
längs ausgeschnittenen Darstellung in der Freigabestellung,
- Figur 2
- den Brandschutzeinsatz aus Figur 1 eingesetzt in einen Bodenablauf,
- Figur 3
- den Brandschutzeinsatz aus Fig. 1 in einer anderen Schnittdarstellung,
- Figur 4
- den Brandschutzeinsatz aus Fig. 2 mit dem Verschlusselement in der Verschlussstellung,
und
- Figur 5
- den Brandschutzeinsatz mit aufgeklapptem Fächer.
[0020] Soweit nichts anderes angegeben ist, bezeichnen im Folgenden gleiche Bezugszeichen
gleiche Gegenstände.
[0021] In den Figuren ist in perspektivischer Ansicht ein erfindungsgemäßer Brandschutzeinsatz
10 ersichtlich, wobei dieser aufgeschnitten dargestellt ist. Der Brandschutzeinsatz
10 umfasst ein Einsatzelement 12 mit einem zylinderförmigen Grundkörper 14 und sich
von dem Grundkörper nach außen erstreckenden Haltearmen 16. In dieser Ausgestaltung
sind drei Haltearme vorgesehen, die gleichmäßig entlang des Umfangs des zylinderförmigen
Grundkörpers 14 verteilt angeordnet sind. Aufgrund der Schnittdarstellungen sind jedoch
nur zwei Haltearme ersichtlich. Mit oberen Halteabschnitten 16a, die sich von einer
oberen zentralen Haltebasis 16c radial nach außen erstrecken, liegen die Haltearme
16 in einem Verwendungszustand des Brandschutzeinsatzes, also eingesetzt in einen
Bodenablauf, jeweils an einem Rand einer Einlauföffnung 42 des Bodenablaufs 40 auf,
wie in Figur 2 zu erkennen. Von den Halteabschnitten 16a nach unten forterstreckende
Anlageabschnitte 16b der Haltearme 16 sind über eine untere zentrale Haltebasis 16d
miteinander verbunden und kommen in Anlage zu einer Innenwand, also einer Rohrwandung,
des Bodenablaufs 40. Über die Haltearme 16 ist der Grundkörper 14 mittig in dem Bodenablauf
40 gehalten, wobei der zylinderförmige Grundkörper 40 konzentrisch zu dem Bodenablauf
40, also insbesondere zu dessen Innenwand, angeordnet ist. Der Brandschutzeinsatz
10 ist ein Brandschutzeinsatz ohne Sperrwasser, also ohne Geruchsverschluss. Das System
aus Brandschutzeinsatz 10 und Bodenablauf 40 umfasst also kein Sperrwasser/Geruchsverschluss,
wie den Figuren unmittelbar zu entnehmen.
[0022] Der Brandschutzeinsatz 10 umfasst weiterhin ein relativ zu dem Einsatzelement 12
bewegliches Verschlusselement 18 mit einem Deckel 20 und einem sich von dem Deckel
20 in das Einsatzelement 12 hineinerstreckenden Stößel 22. Der Stößel 22 weist ein
dem Deckel 20 zugewandtes erstes Ende 22a und ein von den Deckel 20 fortweisendes
Ende 22b auf. Der Stößel 22 erstreckt sich durch einen korrespondierend gebildeten
Aufnahmeraum des Grundkörpers 14 hindurch, wobei er mit seinem ersten Ende 22a nach
oben aus dem Grundkörper 14 herausragt und mit seinem zweiten Ende 22b nach unten
aus dem Grundkörper 14 herausragt. Der Stößel 22 erstreckt sich somit entlang einer
Zylinderlängsachse des Grundkörpers 14. Entlang dieser Längsachse ist der Stößel 22
und damit das gesamte Verschlusselement 20 relativ zu dem Einsatzelement 12 und damit
dem Grundkörper 14 beweglich. Das Verschlusselement 18 ist über ein Federelement 24
in eine in Fig. 4 ersichtliche Verschlussstellung vorgespannt. Das Federelement 24
ist in einem Aufnahmeraum 25 des Grundkörpers 14 aufgenommen und wirkt auf ein mit
dem Stößel 22 verbundenes Gegenlager 26. Durch diese Federvorspannung wirkt auf das
Verschlusselement 18 eine Kraft entlang der Zylinderlängsachse L nach unten. Dichtungselemente
27 sind im Bereich des oberen Endes des Grundkörpers 14 zur Abdichtung gegenüber der
Haltebasis 16c und im Bereich des unteren Endes des Grundkörpers 14 zur Abdichtung
gegenüber der Haltebasis 16d angeordnet.
[0023] Das Verschlusselement 18 wird durch ein Sicherungselement 28 entgegen der Vorspannung
in der in den Fig. 1 bis 3 ersichtlichen Freigabestellung gehalten. Das Sicherungselement
28 ist vorliegend als Sicherungsplatte ausgebildet und ist an dem von dem Deckel 20
fortweisenden zweiten Ende 22b des Stößels 22 angeordnet. Das Sicherungselement 28
bringt der Vorspannung des Stößels 22 eine Gegenkraft entgegen. Über Halteelemente
30 ist das Sicherungselement 28 mit einem unteren Ende des Grundkörpers 14 verbunden.
[0024] Der Brandschutzeinsatz befindet sich in den Fig. 1 bis 3 im Normalzustand, also ohne
Vorliegen eines Brandes mit dem Verschlusselement in der Freigabestellung. In diesem
Zustand wird der Brandschutzeinsatz in einen Bodenablauf eingesetzt, sodass die Halteabschnitte
16a an einem Rand der Einlauföffnung 42 des Bodenablaufs 40 aufsetzen und die Anlageabschnitte
16b an der Innenwand des Bodenablaufs anliegen, wie erwähnt. Der Grundkörper 14 weist
folglich einen kleineren Durchmesser auf als die Innenwand des Bodenablaufs, sodass
Oberflächenwasser zwischen dem Deckel 20 und den Halteabschnitten 16a eintreten, nach
unten in den Bodenablauf einfließen und den Grundkörper 14 außenseitig passieren kann.
In der Freigabestellung ist die Einlauföffnung 42 des Bodenablaufs dabei durch den
Deckel 20 freigegeben.
[0025] Im Falle eines Brandes in einem unterhalb des Bodenablaufs befindlichen Raum gelangt
Hitze durch die Rohrleitungen nach oben bis zu dem Bodenablauf und damit dem Brandschutzeinsatz
10. Mit steigender Temperatur gibt das Sicherungselement 28 derart nach, dass keine
ausreichende Gegenkraft gegenüber der Federvorspannung mehr besteht. Insbesondere
kann das Sicherungselement 28 teilweise oder vollständig schmelzen. Damit ist der
Stößel 22 in seiner Bewegung nach unten frei und das Verschlusselement 18 wird in
die Verschlussstellung verstellt, welche in Fig. 4 ersichtlich ist. Wie durch den
Vergleich zwischen den Fig. 3 und 4 deutlich wird, bewegt sich das Verschlusselement
18 beim Übergang von der Freigabestellung in die Verschlussstellung entlang der Zylinderlängsachse
L relativ zu dem Einsatzelement 12 nach unten. Das in einem Freiraum des Grundkörpers
14 laufende Gegenlager 26 wird dabei durch die Feder 24 nach unten gedrückt. Somit
bewegt sich der Deckel 20 auf die Halteabschnitte 16a zu und verschließt die Einlauföffnung
42 des Bodenablaufs 40. Somit wird verhindert, dass Feuer, Rauch und Hitze von unten
durch den Bodenablauf nach oben in einen darüber befindlichen Raum gelangen können.
[0026] Aufgrund der Anordnung des Sicherungselements an dem von dem Deckel fortweisenden
und damit dem unteren Ende des Stößels kann der Brandschutzeinsatz besonders schnell
auf einen Brand reagieren. So liegt das Sicherungselement wesentlich näher am Brandherd
als vergleichbare auslösende Elemente bei Brandschutzeinsätzen aus dem Stand der Technik.
[0027] Der Brandschutzeinsatz 10 weist zudem erfindungsgemäß einen Dämmschichtbildner 32
auf, der in einem Aufnahmeraum 34 des Grundkörpers 14 aufgenommen ist (in Figur 4
ist der Dämmschichtbildner nicht dargestellt). Der Aufnahmeraum 34 befindet sich in
einem unteren Bereich des Grundkörpers 14 und damit ebenfalls nahe an dem Brandherd.
Bei aufsteigender Hitze reagiert der Dämmschichtbildner 32 und schäumt auf, wobei
in dem Aufnahmeraum 34 angeordnete fächerartige Elemente 36 nach außen aufklappen
und den Dämmschichtbildner 32 so im aufgeschäumten Zustand in dem Bodenablauf halten.
Somit wird der Dämmschichtbildner 32 vor einem Herunterfallen geschützt. Dies ist
in Figur 5 dargestellt, die den Brandschutzeinsatz 10 wiederum im Verwendungszustand,
also eingesetzt in den Bodenablauf 40 zeigt.
[0028] Es ist ersichtlich, dass der aufgeschäumte Dämmschichtbildner 32 den gesamten Querschnitt
des Bodenablaufs 10 ausfüllt und somit sicher verschließt. Der sich ausdehnende Dämmschichtbildner
32 hat dabei auch die Wandung des Grundkörpers 14 zumindest in dem den Aufnahmeraum
34 umgebenden Bereich nach außen fortgeschoben. Der Grundköper 14 ist in Figur 5 nicht
dargestellt, kann jedoch zumindest im Bereich des oberen Aufnahmeraums 25 weiterhin
vorgesehen sein. Zudem ist in Figur 5 gut zu erkennen, dass der Deckel 20 die Einlauföffnung
des Bodenablaufs 40 derart verschließt, dass ein Aufsteigen von Feuer und Rauch verhindert
oder zumindest vermindert werden kann. Insbesondere in Zusammenwirkung mit dem aufgeschäumten
Dämmschichtbildner wird der Bodenablauf sicher verschlossen.
[0029] Dank der erfindungsgemäßen Anordnung des Grundkörpers 14 und damit des Dämmschichtbildners
32 mittig im Bodenablauf 40 schäumt der Dämmschichtbildner 32 bezogen auf den Bodenablauf
40 von innen nach außen gleichmäßig auf und verschließt den Bodenablauf 40 somit schnell,
gleichmäßig und zuverlässig. Dies ist insbesondere von Vorteil gegenüber Brandschutzeinsätzen
mit Dämmschichtbildnern, die von außen nach innen aufschäumen.
[0030] Es kann dabei vorgesehen sein, dass das Sicherungselement 28 bei einer ersten Temperatur
nachgibt und der Dämmschichtbildner 32 bei einer zweiten Temperatur aufschäumt, wobei
die erste Temperatur kleiner ist als die zweite Temperatur. Das Sicherungselement
28 kann folglich bereits bei einer niedrigeren Temperatur auf den Brand reagieren
als der Dämmschichtbildner 32. Dies führt dazu, dass zunächst durch Verstellen des
Verschlusselements in die Verschlussstellung die Einlauföffnung des Bodenablaufs geschlossen
wird. Hierdurch sammelt sich unterhalb des Deckels 20 recht schnell eine große Hitze,
was wiederum zu einem schnellen Erreichen der zweiten Temperatur und damit zu einem
frühzeitigen Aufschäumen des Dämmschichtbildners 32 führt. Somit wird ein besonders
effektiver Brandschutz erreicht.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 10
- Brandschutzeinsatz
- 12
- Einsatzelement
- 14
- Grundkörper
- 16
- Haltearme
- 16a
- Halteabschnitte
- 16b
- Anlageabschnitte
- 16c
- Haltebasis
- 16d
- Haltebasis
- 18
- Verschlusselement
- 20
- Deckel
- 22
- Stößel
- 22a
- erstes (dem Deckel zugewandtes) Ende
- 22b
- zweites (dem Deckel abgewandtes) Ende
- 24
- Feder
- 25
- Aufnahmeraum
- 26
- Gegenlager
- 27
- Dichtungselemente
- 28
- Sicherungselement
- 30
- Halteelemente
- 31
- Schraubhilfe
- 32
- Dämmschichtbildner
- 34
- Aufnahmeraum
- 36
- fächerartige Elemente
- 40
- Bodenablauf
- L
- Zylinderlängsachse
1. Brandschutzeinsatz (10) ohne Sperrwasser für einen Bodenablauf (40), umfassend ein
Einsatzelement (12) mit einem Grundkörper (14) und sich von dem Grundkörper (14) nach
außen erstreckenden Haltearmen (16), wobei der Grundkörper (14) im in den Bodenablauf
(40) eingesetzten Zustand des Brandschutzeinsatzes (10) über die Haltearme (16) in
einem Abstand zu einer Innenwand des Bodenablaufs (40) mittig in dem Bodenablauf (40)
gehalten ist, sodass im Brandfall ein im Grundkörper (14) angeordneter Dämmschichtbildner
(32) ausgehend von der Mitte des Bodenablaufs (40) nach außen hin aufschäumt und den
Bodenablauf (40) verschließt.
2. Brandschutzeinsatz (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Dämmschichtbildner (32) dazu ausgebildet ist, ausgehend von der Mitte des Bodenablaufs
(40) nach außen hin zu allen Seiten aufzuschäumen.
3. Brandschutzeinsatz (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (14) zylinderförmig ausgebildet und im in den Bodenablauf (40) eingesetzten
Zustand des Brandschutzeinsatzes (10) über die Haltearme (16) konzentrisch zu der
Innenwand des Bodenablaufs (40) angeordnet ist.
4. Brandschutzeinsatz (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Haltearme (16) vom Grundkörper (14) ausgehend radial nach außen erstrecken
und/oder dass die Haltearme (16) gleichmäßig entlang des Umfangs des Grundkörpers
(14) verteilt angeordnet sind.
5. Brandschutzeinsatz (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Dämmschichtbildner (32) in einem Aufnahmeraum (34) des Grundkörpers (14) aufgenommen
ist, der dazu ausgebildet ist, bei Aufschäumen des Dämmschichtbildners (32) fächerartig
nach außen aufzuklappen und den Dämmschichtbildner (32) im aufgeschäumten Zustand
in dem Bodenablauf (40) zu halten.
6. Brandschutzeinsatz (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein relativ zu dem Grundkörper (14) bewegliches Verschlusselement (18) mit einem
Deckel (20) und einem sich von dem Deckel (20) in den Grundkörper (14) hineinerstreckenden
Stößel (22), wobei das Verschlusselement (18) zwischen einer Freigabestellung, in
der der Deckel (20) eine Einlauföffnung des Bodenablaufs (40) freigibt, und einer
Verschlussstellung, in der der Deckel (20) die Einlauföffnung des Bodenablaufs (40)
verschließt, verstellbar ist.
7. Brandschutzeinsatz (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement (18) in die Verschlussstellung vorgespannt, jedoch durch ein
an einem von dem Deckel (20) fortweisenden Ende (22b) des Stößels (22) angeordnetes
Sicherungselement (28) entgegen der Vorspannung in der Freigabestellung gehalten ist,
wobei das Sicherungselement (28) dazu ausgebildet ist, im Brandfall nachzugeben, sodass
die Bewegung des Verschlusselements (18) in die Verschlussstellung freigegeben wird.
8. System aus einem Bodenablauf (40) und einem Brandschutzeinsatz (10) gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 7, wobei der Bodenablauf (40) eine Einlauföffnung zum Abführen von
Oberflächenwasser und zum Überleiten des Oberflächenwassers in ein Ablaufrohr aufweist,
wobei der Brandschutzeinsatz (10) in den Bodenablauf (40) eingesetzt ist, sodass der
Grundkörper (14) über die Haltearme (16) in einem Abstand zu einer Innenwand des Bodenablaufs
(40) mittig in dem Bodenablauf (40) angeordnet ist und der im Grundkörper (14) angeordnete
Dämmschichtbildner (32) im Brandfall ausgehend von der Mitte des Bodenablaufs (40)
nach außen hin aufschäumt und den Bodenablauf (40) verschließt.
9. System nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Dämmschichtbildner (32) ausgehend von der Mitte des Bodenablaufs (40) nach außen
hin zu allen Seiten aufschäumt.
10. System nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (14) zylinderförmig ausgebildet und über die Haltearme (16) konzentrisch
zu der Innenwand des Bodenablaufs (40) angeordnet ist.