[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Abgas- und/oder Luftschornstein-Schachtelement,
für einen Abgas- und/oder Luftschornstein mit mindestens einem Mantelelement und mindestens
einem Abgas- und/oder Luftleitelement, sowie ein Schornsteinsystem mit einem Mantelelement
und einem Abgas- und/oder Luftleitelement.
[0002] Es ist bekannt, einen Installationsschacht oder einen Schornstein aus Schachtelementen
aufzubauen. Hierzu werden meist einzelne Schachtelemente oder Mantelelemente aus Beton,
Ziegel, Fermiculit oder gipsähnlichen Stoffen verwendet. Dabei weisen die Schachtelemente
z. B. aus Beton, Blähton oder Fermiculit im Schomsteinbau üblicherweise einen quaderförmigen
Querschnitt auf und bilden einen Außenmantel des Schornsteins. Innerhalb des Außenmantels
sind üblicherweise Isoliermaterialien und ein Abgas- und/oder Luftleitelement angeordnet.
Durch die bekanntermaßen feuerbeständigen Eigenschaften der Beton- oder Fermiculitsteine
wird hierbei eine entsprechende, baurechtlich erforderliche Brand- und Standsicherheit
erreicht. Ein vergleichbar aufgebauter Schornstein ist z. B. aus der
EP 3 653 935 A1 bekannt.
[0003] Es ist auch bekannt, z. B. aus der
DE 20 2012 001 083 U1, eine Platte aus miteinander verklebten Lagen aus Holzwerkstoffen herzustellen, wobei
eine mittlere Schicht mit Brandschutzsalzen imprägniert ist.
[0004] Zudem ist es bekannt, Schachtelemente für Installationsschächte aus Calciumsilikatplatten
herzustellen, die ebenfalls bekanntermaßen feuerbeständige Eigenschaften aufweisen.
[0005] Nachteilig bei den bekannten Abgas- und/oder Luftschornstein-Schachtelementen und
Schornsteinsystemen ist beispielsweise der hohe Energieaufwand für deren Herstellung
und den Transport zum Bestimmungsort. Insbesondere bei der Herstellung von z. B. Blähton-,
Beton-, Fermiculit- oder Calciumsilikat- Abgas- und/oder Luftschornstein-Schachtelementen
entsteht eine erhebliche Abgas- und CO2-Beastung. Zudem entsteht durch das Gewicht
der bekannten Abgas- und/oder Luftschornstein-Schachtelemente auch beim Transport
zum Bestimmungsort eine erhebliche Abgas- und CO2-Beastung. Darüber hinaus weisen
die bekannten Abgas- und/oder Luftschornstein-Schachtelementen und Schomsteinsystem
eine optisch nur bedingt ansprechende Oberfläche auf, sodass üblicherweise ein Verputzen
der Außenfläche nötig ist. Das dafür benötigte Material erzeugt in der Herstellung
und im Transport eine zusätzliche Abgas- und CO2-Beastung.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten Abgas- und/oder Luftschornstein-Schachtelementen
und Schornsteinsysteme dahingehend weiterzubilden, dass die vorstehend genannten Nachteile
vermieden werden und insbesondere die Brand- und Standsicherheit auf ansprechende
und umweltfreundliche Weise erreicht wird.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche
1 und 10 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0008] Das erfindungsgemäße Abgas- und/oder Luftschornstein-Schachtelement ist für einen
Einsatz bei einem Abgas- und/oder Luftschomstein mit mindestens einem Mantelelement
und mindestens einem Abgas- und/oder Luftleitelement geeignet. Erfindungsgemäß ist
mindestens ein Außenmantelelement aus einer Holzplatte gebildet und mindestens ein
Innenmantelelement aus einer Holzplatte gebildet. Dadurch kann einerseits die wärmedämmende
Eigenschaft von Holz besonders vorteilhaft ausgenutzt werden und andererseits eine
entsprechende Feuerfestigkeit oder Brandbeständigkeit erreicht und gegenüber einem
Einzelelement weiter erhöht werden. Insbesondere ermöglicht dies durch die vergrößerte,
hier verdoppelte, verfügbare Oberfläche auch ein wirksameres Beschichten und/oder
Imprägnieren mit Mitteln, welche die Feuerfestigkeit oder Brandbeständigkeit weiter
erhöhen. Durch den Aufbau mit dem Außenmantelelement und dem Innenmantelelement aus
je einer Holzplatte werden auch die Wärmedämmung und die Feuerfestigkeit gegenüber
einer einzelnen Holzplatte entsprechender Dicke verbessert, da mehrere Oberflächen
zu überwinden sind. So kann die nötige Brand- und Standsicherheit erreicht werden,
insbesondere bei gegenüber den bekannten Lösungen deutlich verringerter Abgas- und
CO2-Beastung für die Herstellung und den Transport. Zu einem geringeren Gewicht und
der verringerten Abgasbelastung bei der Herstellung ermöglicht die erfindungsgemäße
Lösung auch eine optisch sehr ansprechende Holzoberfläche. Dadurch kann auch ein zusätzliches
Verputzen der Außenfläche entfallen, was eine weitere Reduzierung der Abgas- und CO2-Beastung
ermöglicht und am Bestimmungsort kein zusätzliches Gewerk zum Verputzen erfordert.
[0009] Das erfindungsgemäße Abgas- und/oder Luftschornstein-Schachtelement kann dabei ein
Teil eines Abgas- und/oder Luftschornstein-Schachtmantels sein. Ein solcher Schachtmantel
kann insbesondere eine rechteckige Querschnittsfläche aufweisen. Jede von vier Seiten
dieser rechteckigen Querschnittsfläche kann insbesondere eines der Außenmantelelemente
und eines der Innenmantelelemente aufweisen. Dabei kann insbesondere die rechteckige
Querschnittsfläche und vorteilhafter Weise ein Abschnitt des Schachtmantels durch
ein Verbinden von je vier Außenmantelelementen und je vier Innenmantelelementen erreicht
werden. Unter einem Schaltelement ist daher insbesondere sowohl je eines von z. B.
vier Außenmantelelementen zu verstehen, als insbesondere auch ein aus zwei oder drei
Einzelelementen vormontiertes L-förmiges oder U-förmiges Teilmantelelement.
[0010] Unter einer Holzplatte ist im Sinne der vorliegenden Erfindung insbesondere ein im
Wesentlichen die Form einer Platte aufweisendes Bauteil aus einem Holzwerkstoff zu
verstehen. Als Holzwerkstoff ist dabei insbesondere Massivholz zu verstehen, besonders
bevorzugt Lärchen-Massivholz. Jedoch sind insbesondere auch Werkstoffe als Holzwerkstoff
zu verstehen, die durch Zerkleinem von Holz und anschließendem Zusammenfügen der dabei
gewonnenen Strukturelemente erzeugt werden. Die Größe und Form der Holzpartikel sowie
das Zusammenfügen beeinflussen dabei die Art des Holzwerkstoffes und dessen Eigenschaften.
Die Holzpartikel können mit oder ohne Bindemittel miteinander verbunden sein. Als
Holzwerkstoffe im Sinne der Erfindung gelten daher insbesondere z. B. Faserplatten,
Spanplatten oder Sperrholzplatten. Eine Holzplatte ist im Sinne der vorliegenden Erfindung
kann auch eine Beschichtung und/oder eine Imprägnierung aufweisen, die die brand-
und/oder feuerhemmenden Eigenschaften zumindest verstärkt.
[0011] In einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung ist mindestens
ein zwischen dem Außenmantelelement und Innenmantelelement angeordnetes Zwischenmantelelement
aus einer Holzplatte gebildet. Dadurch können die Wärmedämmung und die Feuerfestigkeit
durch die zusätzlichen Oberflächen weiter erhöht werden. Dies ermöglicht auch, bei
gleicher Gesamtdicke durch reduzierte Tiefe, d.h. Dicke, der Einzelelemente - und
dadurch bei vergleichbarem Gesamtgewicht - die Wärmedämmung und die Feuerfestigkeit
noch weiter zu verbessern.
[0012] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung sind ein
Außenmantelseitiges erstes Zwischenelement und ein Innenmantelseitiges zweites Zwischenelement
je aus einer Holzplatte gebildet. Dadurch kommen insbesondere durch die weiteren zusätzlichen
Oberflächen die vorgenannten Vorteile noch ausgeprägter zum Tragen. Zusätzlich können
dadurch die Einzelelemente eine weiter reduzierte Tiefe, d.h. Dicke, aufweisen. Dies
ermöglicht neben einem vereinfachten Transport insbesondere eine einfachere Handhabung
bei der Herstellung, z. B. beim Zuschnitt aus Halbzeugen. Zudem wird so ein besonders
standfester und brandfester Aufbau ermöglicht und eine besonders einfache und stabile
Verbindung von z. B. vier Abgas- und/oder Luftschornstein-Schachtelementen zu einem
Abgas- und/oder Luftschomstein-Schachtmantel ermöglicht.
[0013] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung ist das
Innenmantelelement und/oder das Außenmantelelement und insbesondere mindestens eines
der Zwischenelemente aus einer feuerfesten Massivholzplatte gebildet, insbesondere
aus einer Lärchen-Massivholzplatte, d.h. einer Massivholzplatte aus Lärchenholz. Dabei
ermöglicht die durchgehende Oberflächenstruktur des Massivholzes eine besonders hohe
Feuerbeständigkeit jeder Oberfläche und der Aufbau mit dem Außenmantelelement und
dem Innenmantelelement eine besonders effektive Nutzung dieser Beständigkeit Einen
besonders vorteilhaften Kompromiss aus Feuerfestigkeit und Standfestigkeit sowie Witterungsbeständigkeit
und Gesamtgewicht ermöglicht der Einsatz von Lärchen-Massivholzplatten.
[0014] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung sind mindestens
das Außenmantelelement und das Innenmantelelement, insbesondere mit dem ersten und
zweiten Zwischenmantelelement, durch mindestens einen Stift, eine Schraube und/oder
einen Nagel verbunden, insbesondere pressverbunden, besonders bevorzugt durch mindestens
einen Holznagel, Dadurch wird einerseits die Standfestigkeit deutlich erhöht und andererseits
durch den Pressverbund die Feuerbeständigkeit weiter verbessert. Denn durch den Pressverbund
ist eine Zufuhr von Luftsauerstoff an die anliegenden Oberflächen weitgehend unterbunden
und dadurch die Feuerbeständigkeit des Gesamtverbunds der Mantelelemente weiter erhöht.
[0015] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung ist das
mindestens eine Außenmantelelement entlang einer Hochachse des Abgas- und/oder Luftschornstein-Schachtelements
zu dem mindestens einen Innenmantelelement versetzt angeordnet, insbesondere um einen
Betrag, der mindestens einer Tiefe der Holzplatte entspricht. Dadurch wird auf einfache
Weise eine Verbindung mehrerer Abgas- und/oder Luftschornstein-Schachtelemente über-
oder hintereinander zu einem Abgas- und/oder Luftschornstein-Schacht durch Nut- und
Sickentechnik oder Stufentechnik ermöglicht. Die Nut oder eine Stufe entsteht durch
das versetzte Anordnen an der Seite des Abgas- und/oder Luftschornstein-Schachtelements,
an der das Außenmantelelement überstehen angeordnet ist. Mehrere gleich ausgebildete
Abgas- und/oder Luftschornstein-Schachtelemente können daher bei der Montage sehr
einfach und intuitiv aufeinander- oder aneinandergesteckt werden. Insbesondere bei
einer Ausgestaltung mit zwei Zwischenelementen ermöglicht eine zum Außenmantelelement
bündige Anordnung des erstes Zwischenelement eine zum Innenmantelelement bündige Anordnung
des zweiten Zwischenelement eine besonders standfeste Stufenverbindung.
[0016] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung ist von
dem Innenmantelelement zu dem Außenmantelelement ein je nach außen hin nächstliegendes
der Mantelelemente entlang einer Senkrechten zur Hochachse des Abgas- und/oder Luftschornstein-Schachtelements
je versetzt angeordnet und so bemessen, dass es auf beiden Seiten das nach außen hin
nächstliegende der Mantelelemente um je einen Betrag überragt, der je einer Dicke
der Holzplatte entspricht. Dies ermöglicht eine besonders einfache und gleichermaßen
Standfeste Verbindung von zwei oder drei Einzelelementen. zu einem z. B. vormontierten
L-förmigen oder U-förmigen Bausatz, oder von vier Mantelelementen zu einem Abgas-
und/oder Luftschomstein-Schachtmantelteil. Es wird dadurch besonders vorteilhaft ermöglicht,
dass Enden der Einzelelemente treppenartig aneinander zum Anliegen gebracht und so
besonders einfach zu einem Abgas- und/oder Luftschornstein-Schachtmantel mit hoher
Standfestigkeit zusammengefügt werden können, beispielsweise durch randseitig eingebrachten
Stift oder Bolzen oder eine Schraube.
[0017] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung ist das
Abgas- und/oder Luftschornstein-Schachtelement eingerichtet, mit weiteren, im Wesentlichen
identisch aufgebauten Elementen durch eine Stift-, Schraub-, Zapf-, Nagel-, Klammer-,
und/oder Klebeverbindung zu einem L-Förmigen oder U-Förmigen Teilmantelelement verbunden
zu werden und/oder zu einem Quaderförmigen Mantelelement. Hierzu kann einerseits die
versetzte Anordnung der Einzelelemente genutzt werden und zusätzlich können Klebefugen,
Ausnehmungen und/oder Bohrungen für die Stifte, Schrauben, Zapfen, Nägel oder Klammer
vorgesehen sein. Dies ermöglicht eine besonders vorteilhafte Handhabung beim Aufbau
des gesamten Mantelelements, das sich bei geringem Gewicht und einer geringen Abgas-
und CO2-Beastung auch durch eine hohe Brand- und Standfestigkeit auszeichnet.
[0018] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung ist an
dem Innenmantelelement, an dem Außenmantelelement und/oder an einem der Zwischenelemente
eine Isolierstoff- und/oder Dämmstoffschicht angeordnet. Dadurch kommen die genannten
Vorteile in einem noch größeren Maß zum Tragen und gleichermaßen ist dadurch eine
Feinabstimmung auf spezifische Einsatzkonstellationen einfacher möglich. Die Dämmstoffschicht
kann dabei vorteilhafter Weise Steinwolle, Glaswolle und/oder Mineralschaum umfassen,
und/oder organische oder synthetische Bestandteile aufweisen.
[0019] Eine weitere Lösung für die gennannte Aufgabe stellt ein Schornsteinsystem mit mindestens
einem Mantelelement, mindestens einem Abgas- und/oder Luftleitelement und insbesondere
einem Isolierstoffraum zwischen dem Mantelelement und dem Abgas- und/oder Luftleitelement,
dadurch bereit, dass mindestens ein Teil einer seitlichen Außenfläche des Mantelelements
ein oben beschriebenes Abgas- und/oder Luftschornstein-Schachtelement aufweist. Durch
den Aufbau mit dem Außenmantelelement und dem Innenmantelelement aus je einer Holzplatte
werden einerseits die für ein Schomsteinsystem unerlässlichen Anforderungen and die
Wärmedämmung und die Feuerfestigkeit erreicht. Dadurch kann auch die nötige Brand-
und Standsicherheit bei gegenüber den bekannten Lösungen deutlich verringerter Abgas-
und CO2-Beastung für die Herstellung und den Transport erreicht werden. Zudem wird
gleichzeitig auch eine optisch sehr ansprechende Holzoberfläche des Schomsteinsystems
ermöglicht. Dadurch kann auch das übliche zusätzliche Verputzen der Außenfläche entfallen.
Nicht nur die Herstellung von Holz ist, gegenüber den herkömmlicherweise verwendeten
Materialien, CO2-Neutral. Vielmehr ermöglicht das erfindungsgemäße Schomsteinsystem
auch eine Gewichtsersparnis und erfordert keinen zusätzlichen Verputz. Dadurch werden
insgesamt die Anforderungen an die Stand- und Brandfestigkeit bei einer deutlichen
Reduzierung der Abgas- und CO2-Beastung erreicht.
[0020] In einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Schomsteinsystems besteht
das mindestens eine Mantelelement im Wesentlichen aus den oben beschriebenen Abgas-
und/oder Luftschornstein-Schachtelementen, wobei insbesondere entlang einer Hochachse
mehrere der Mantelelemente übereinander angeordnet sind um einen Abgas- und/oder Luftschornstein
auszubilden. Dadurch wird insbesondere die Montage des Schornsteinsystems am Bestimmungsort
vereinfacht. Die Montage kann von Fachpersonal mit herkömmlichem Werkzeug vorgenommen
werden und erfordert insbesondere kein zusätzliches Verputzen. Daher ist kein Fachpersonal
aus verschiedenen Gewerken erforderlich. Mindestens eines der Mantelelemente kann
dabei eine Putztür und einen Kondensatablauf mit Zuluftgitter/ Verschlussedelstahlblech
oder dergleichen aufweisen, oder mit einem Gründungsteil aus Leichtbetonstein verbindbar
oder verbunden sein, das die Putztür etc. aufweisen kann. Dadurch ergibt sich insgesamt
ein besonders einfach aufzubauendes Schomsteinsystem, dessen Herstellung, Transport
und Aufbau ermöglichen, dass die Anforderungen an die Stand- und Brandfestigkeit bei
deiner deutlichen Reduzierung der Abgas- und CO2-Beastung erreicht werden.
[0021] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht eines schematisch dargestellten Abgas- und/oder Luftschomstein-Schachtelements,
- Fig. 2
- eine Draufsicht von zwei zu einem L-Förmigen Teilmantelelement zusammengefügten Abgas-
und/oder Luftschornstein-Schachtelementen,
- Fig. 3
- eine Draufsicht eines schematisch dargestellten quaderförmigen Mantelelements aus
vier Abgas- und/oder Luftschornstein-Schachtelementen in einem Schornsteinsystem,
und
- Fig. 4
- eine Darstellung von zwei Mantelelementen übereinander in der Seitenansicht bei einem
Zusammenbau des Schornsteinsystems.
[0022] Figur 1 zeigt eine Draufsicht auf ein schematisch dargestelltes Abgas- und/oder Luftschornstein-Schachtelement
1, das im Folgenden der Einfachheit halber auch gleichbedeutend als das Schachtelement
1 bezeichnet wird. Die Hochachse des Schachtelements 1 verläuft, da Figur 1 eine Draufsicht
zeigt, in die Zeichnungsebene hinein. In der Figur unten dargestellt ist ein Außenmantelelement
2. Oberhalb von dem Außenmantelelement 2 ist ein Außenmantelseitiges erstes Zwischenelement
4 und ein Innenmantelseitiges zweites Zwischenelement 5 erkennbar. Oberhalb von dem
zweiten Zwischenmantelelement 5 ist ein Innenmantelelement 3 angeordnet. Alle Mantelelemente
2, 3, 4, 5 sind je aus einer Holzplatte gebildet. Das Innenmantelelement 3 und das
Außenmantelelement 2 sind aus einer Massivholzplatte aus Lärchenholz gebildet. Wie
in Figur 1 erkennbar sind das Außenmantelelement 2 und das Innenmantelelement 3 mit
dem ersten und zweiten Zwischenmantelelement 4, 5 durch Holznägel 6 pressverbunden.
Durch die vergleichsweise vielen Oberflächen und den Pressverbund werden die Anforderungen
and die Brand- und Standfestigkeit bei einem besonders vorteilhaften Gesamtgewicht
erreicht. Dabei erzeugt die Herstellung des Schachtelements 1 nur eine minimale Abgas-
und CO2-Beastung.
[0023] Wie ebenfalls in Figur 1 erkennbar, ist von dem Innenmantelelement 3 zu dem Außenmantelelement
2 ein je nach außen hin nächstliegendes der Mantelelemente 2, 4, 5 entlang einer Senkrechten
zur Hochachse des Schachtelements 1 je versetzt angeordnet und je so bemessen, dass
es auf beiden Seiten das nach innen hin nächstliegende der Mantelelemente 2, 3, 4
um je den Betrag überragt, der je einer Tiefe 7 der Holzplatte entspricht. Dadurch
entsteht an den Seiten ein treppenartiger Aufbau. Insbesondere durch diesen Aufbau
ist das Schachtelement 1 eingerichtet, mit einem zweiten, identisch aufgebauten Schachtelement
1 mittels einer Klebeverbindung 8 zu einem L-Förmigen Teilmantelelement 9 verbunden
zu werden, wie es in Figur 2 dargestellt ist.
[0024] Das in Figur 2 gezeigte L-Förmige Teilmantelelement 9 ist ebenfalls in der Draufsicht
dargestellt. Am Bestimmungsort können zwei solche Teilmantelelemente 9 zu einem Mantelelement
verbunden werden, z. B. mittels einer Schraubverbindung und/oder einer weiteren Klebeverbindung
8. Mehrere so entstandene Mantelelemente können dann zu einem Schacht zusammengesetzt
werden, im hier in Figur 2 dargestellten Beispiel zu einem Installationsschacht. In
der Figur 2 und den Figuren 3 bis 4 sind die Holznägel 6 nicht mehr dargestellt. Dennoch
sind in allen gezeigten Ausführungen der Figuren 2, 3 und 4 die Außenmantelelemente
2 und die Innenmantelelemente 3 mit dem ersten und zweiten Zwischenmantelelement 4,
5 jeweils identisch durch Holznägel 6 pressverbunden.
[0025] Figur 3 zeigt eine Draufsicht auf ein schematisch dargestelltes Schornsteinsystem
10 mit einem Mantelelement, einem Abgas- und Luftleitelement 11 und einem Isolierstoffraum
12 zwischen dem Mantelelement und dem Abgas- und Luftleitelement 11. Das Abgas- und
Luftleitelement 11 besteht hier aus einem Edelstahl-Doppelrohr, bei dem Abgas im runden
Rohrbereich nach oben abgeleitet wird und Zuluft für eine Feuerstelle im ovalen Rohrbereich
von oben nach unten geleitet wird. Es ist im Mantel durch nicht dargestellte Abstandsstreben
fixiert. Der Isolierstoffraum 12 ist im dargestellten Beispiel mit Luft als Isolierstoff
gefüllt, kann aber auch andere Isoliermaterialien enthalten. Auf allen vier Seiten
des Schomsteinsystems 10 ist nicht nur die seitliche Außenfläche des Mantelelements,
sondern der komplette Mantel durch Je ein Schachtelement 1 gebildet. Jedes der Mantelelemente
besteht daher aus einem Schachtelementen 1.
[0026] In Figur 4 ist in der Seitenansicht ein Zusammenbau von zwei Mantelelementen des
Schornsteinsystems 10 dargestellt. Das obere Mantelelement wird von oben nach unten
auf das untere Mantelelement aufgesetzt, wie durch Pfeile verdeutlicht. Nach dem Zusammensetzten
sind dann entlang einer Hochachse mehrere der Mantelelemente übereinander angeordnet
und bilden, zusammen mit weiteren Mantelelementen, einen Abgas- und Luftschornstein.
Die einzelnen Mantelelementen können zusätzlich z. B. durch eine nicht dargestellte
Schraubverbindung etc. aneinander gesichert werden. Um die Mantelelemente einfach
und Standfest zusammensetzen zu können, ist das Außenmantelelement 2 entlang der Hochachse
des Schachtelements 1 zu dem Innenmantelelement 3 versetzt angeordnet und zwar um
einen Betrag, der dem Doppelten einer Tiefe 7 der Holzplatte entspricht. Das erstes
Zwischenmantelelement 4 ist so angeordnet wie das Außenmantelelement 2 und das zweite
Zwischenmantelelement 5 ist so angeordnet wie das Innenmantelelement 3. Dies ergibt
eine Stufenverbindung, die gleichermaßen ein einfaches Zusammensetzen und eine hohe
Standfestigkeit ermöglicht.
[0027] Die aus je vier Schachtelementen 1 gebildeten Mantelelemente des Schornsteinsystems
10 können damit sehr einfach von Fachpersonal am Bestimmungsort zu einem Abgas- und
Luftschornstein zusammengesetzt werden, der alle Anforderungen an die Brand- und Standfestigkeit
mehr als erfüllt. Dabei ist der Mantel aus einem nachwachsenden Rohstoff gebildet
und daher CO2-neutral. Bei der Herstellung und beim Transport ist die Abgas- und CO2-Beastung
in erheblichem Maße reduziert und durch die optisch ansprechende und Witterungsbeständige
Holzoberfläche entfällt auch ein ansonsten üblicher Verputz. Dadurch ermöglicht der
dargestellte Aufbau insgesamt eine große Reduzierung der Abgas- und CO2-Beastung bei
gleichermaßen großer Brand- und Standfestigkeit.
[0028] Da es sich bei dem vorhergehenden, detailliert beschriebenen Schachtelement 1 bzw.
Schomsteinsystem 10 um ein Ausführungsbeispiel handelt, kann es in üblicher Weise
vom Fachmann in einem weiten Umfang modifiziert werden, ohne den Bereich der Erfindung
zu verlassen. Insbesondere können die konkreten Ausgestaltungen z. B. der einzelnen
Mantelelemente abweichen. Weiterhin schließt die Verwendung der unbestimmten Artikel
"ein" bzw. "eine" nicht aus, dass die betreffenden Merkmale auch mehrfach bzw. mehrmals
vorhanden sein können.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 1
- Abgas- und/oder Luftschornstein-Schachtelement
- 2
- Außenmantelelement
- 3
- Innenmantelelement
- 4
- Erstes Zwischenmantelelement
- 5
- Zweites Zwischenmantelelement
- 6
- Holznagel
- 7
- Tiefe der Holzplatte
- 8
- Klebverbindung
- 9
- U-Förmiges Teilmantelelement
- 10
- Schornsteinsystem beim Zusammenbau
- 11
- Abgas- und Luftleitelement
- 12
- Isolierstoffraum
1. Abgas- und/oder Luftschomstein-Schachtelement (1), für einen Abgas- und/oder Luftschornstein
mit mindestens einem Mantelelement und mindestens einem Abgas- und/oder Luftleitelement,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Außenmantelelement (2) aus einer Holzplatte gebildet ist und mindestens
ein Innenmantelelement (3) aus einer Holzplatte gebildet ist.
2. Abgas- und/oder Luftschornstein-Schachtelement (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein zwischen dem Außenmantelelement (2) und Innenmantelelement (3) angeordnetes
Zwischenmantelelement (4, 5) aus einer Holzplatte gebildet ist.
3. Abgas- und/oder Luftschornstein-Schachtelement (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Außenmantelseitiges erstes Zwischenelement (4) und ein Innenmantelseitiges zweites
Zwischenelement (5) je aus einer Holzplatte gebildet sind.
4. Abgas- und/oder Luftschornstein-Schachtelement (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, dass das Innenmantelelement (3) und/oder das Außenmantelelement (2) und insbesondere mindestens
eines der Zwischenelemente (4, 5) aus einer feuerfesten Massivholzplatte gebildet
ist, insbesondere aus einer Lärchen- Massivholzplatte.
5. Abgas- und/oder Luftschornstein-Schachtelement (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens das Außenmantelelement (2) und das Innenmantelelement (3), insbesondere
mit dem ersten und zweiten Zwischenmantelelement (4, 5), durch mindestens einen Stift,
eine Schraube und/oder einen Nagel verbunden sind, insbesondere pressverbunden sind,
besonders bevorzugt durch mindestens einen Holznagel (6).
6. Abgas- und/oder Luftschornstein-Schachtelement (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Außenmantelelement (2) entlang einer Hochachse des Schachtelements
(1) zu dem mindestens einen Innenmantelelement (3) versetzt angeordnet ist, insbesondere
um einen Betrag, der mindestens einer Tiefe (7) der Holzplatte entspricht.
7. Abgas- und/oder Luftschornstein-Schachtelement (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, dass von dem Innenmantelelement (3) zu dem Außenmantelelement (2) ein je nach außen hin
nächstliegendes der Mantelelemente (2, 4, 5) entlang einer Senkrechten zur Hochachse
des Schachtelements (1) je versetzt angeordnet und so bemessen ist, dass es auf beiden
Seiten das nach innen hin nächstliegende der Mantelelemente (2, 3, 4) um je einen
Betrag überragt, der je einer Tiefe (7) der Holzplatte entspricht.
8. Abgas- und/oder Luftschornstein-Schachtelement (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, dass es eingerichtet ist, mit weiteren, im Wesentlichen identisch aufgebauten Elementen
durch eine Stift-, Schraub-, Zapf-, Nagel-, Klammer-, und/oder Klebeverbindung (8)
zu einem L-Förmigen oder U-Förmigen Teilmantelelement (9) verbunden zu werden und/oder
zu einem Quaderförmigen Mantelelement.
9. Abgas- und/oder Luftschornstein-Schachtelement (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Innenmantelelement (3), an dem Außenmantelelement (2) und/oder an einem der
Zwischenelemente (4, 5) eine Isolierstoff- und/oder Dämmstoffschicht angeordnet ist.
10. Schornsteinsystem (10) mit mindestens einem Mantelelement, mindestens einem Abgas-
und/oder Luftleitelement (11) und insbesondere einem Isolierstoffraum (12) zwischen
dem Mantelelement und dem Abgas- und/oder Luftleitelement (11), dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Teil einer seitlichen Außenfläche des Mantelelements ein Abgas- und/oder
Luftschornstein-Schachtelement (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 aufweist.
11. Schornsteinsystem (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Mantelelement im Wesentlichen aus Abgas- und/oder Luftschornstein-Schachtelementen
(1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 besteht und insbesondere entlang einer Hochachse
mehrere der Mantelelemente übereinander angeordnet sind.