[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verarbeiten eines Gegenstandes, bei dem
der Gegenstand mittels einer Digitaldruckanlage mit einem Druckbild bedruckt und danach
in wenigstens einer Arbeitsstation weiterverarbeitet wird, wobei die wenigstens eine
Arbeitsstation mittels einer elektrischen Steuerung gesteuert wird. Die Erfindung
betrifft zudem eine Vorrichtung zum Durchführen eines derartigen Verfahrens.
[0002] Viele Gegenstände werden heute für unterschiedlichste Anforderungen mit einem Druckbild
bedruckt. So wird beispielsweise die Oberfläche einer Papierbahn heute in vielen unterschiedlichen
Anwendungen und für viele unterschiedliche Zwecke mit einem Dekor bedruckt. Unter
einem Dekor wird vorliegend insbesondere eine grafische, besonders vorzugsweise eine
bildliche Darstellung verstanden, mit der der optische Eindruck, den die bedruckte
Papierbahn erweckt, verändert werden soll. Die Papierbahn liegt in Form einer Rolle
vor und wird zum Bedrucken von der Rolle abgerollt oder abgewickelt. Vorzugsweise
wird es nach dem Bedrucken auf die richtige Größe, jeweils von der Anwendung abhängt,
zurechtgeschnitten. Dies kann, muss jedoch nicht, direkt nach dem Bedrucken geschehen.
Es ist auch möglich, nach dem Bedrucken der Papierbahn diese auf eine weitere Rolle
aufzurollen und einem nächsten Arbeitsschritt zuzuführen.
[0003] Die Verwendung einer Digitaldruckanlage zum Bedrucken der Oberfläche des Gegenstandes
hat eine Reihe von Vorteilen. So kann beispielsweise sehr schnell und problemlos von
einem Dekor auf ein anderes Dekor umgeschaltet werden. Dazu müssen keine Walzen oder
ähnliche Elemente ausgebaut oder getauscht werden, sodass die Umrüst-Zeiten sehr gering
sind.
[0004] Bedruckte Gegenstände, beispielsweise Papierbahnen, werden je nach Anwendung in wenigstens
einer folgenden Arbeitsstation weiterverarbeitet. Die Arbeitsstation ist vorzugsweise
eine Vorrichtung oder Anlage, die mittels einer elektrischen Steuerung, insbesondere
einem in einer elektronischen Datenverarbeitungseinrichtung ablaufenden Steuerungsprogramm,
gesteuert wird. Unterschiedliche Steuerparameter sind notwendig und werden verwendet,
um die Vorrichtung oder Anlage, die die Arbeitsstation bildet oder ein Teil der Arbeitsstation
ist, zu steuern.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren so weiterzuentwickeln, dass
der Produktionsprozess der Weiterverarbeitung verbessert und effizienter gestaltet
wird.
[0006] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, dass sich dadurch auszeichnet, dass mittels der Digitaldruckanlage
wenigstens ein Steuerzeichen auf den Gegenstand aufgebracht wird, das in oder vor
der Arbeitsstation mittels wenigstens einem Sensor erfasst und der elektrischen Steuerung
übermittelt wird, die in Abhängigkeit der übermittelten Steuerzeichen die wenigstens
eine Arbeitsstation steuert.
[0007] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es daher nicht mehr notwendig, Informationen
darüber, wie der Arbeitsschritt in der wenigstens einen weiteren Arbeitsstation erfolgen
soll, separat an die elektrische Steuerung, durch die die Arbeitsstation gesteuert
wird, zu übergeben. Vielmehr wird der bedruckte Gegenstand, beispielsweise eine bedruckte
Papierbahn, als Datenträger und Informationsträger verwendet. Auf diese Weise ist
sichergestellt, dass die für die jeweilige bedruckte Papierbahn zutreffenden Steuerzeichen
an die elektrische Steuerung übergeben werden. Eine versehentliche Fehlsteuerung der
wenigstens einen weiteren Arbeitsstation ist ausgeschlossen, sofern das richtige Steuerzeichen
auf die Papierbahn aufgebracht wird.
[0008] Vorzugsweise werden so viele Steuerzeichen auf den Gegenstand aufgebracht, wie notwendig
sind, um die folgende Arbeitsstation zu steuern. Je nach Art und Vorrichtung der Arbeitsstation
können dies unterschiedlich viele und unterschiedliche Steuerzeichen sein. In einer
bevorzugten Ausgestaltung wird der bedruckte Gegenstand in mehreren Arbeitsstationen
weiterverarbeitet, wobei vorzugsweise Steuerzeichen für jede der folgenden Arbeitsstation
auf den Gegenstand aufgebracht werden, die in Abhängigkeit bestimmter Parameter des
Gegenstandes gesteuert und betrieben werden sollen. Derartige Parameter können beispielsweise
die Länge, die Breite, die Dichte, die Dicke oder das aufgedruckte Druckbild sein
aber auch den vorgesehenen Einsatzzweck, eine Gebindegröße, Lieferzeitraum und Lieferort
oder sonstige Parameter sein.
[0009] Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es möglich, Eingangsparameter des Gegenstandes,
das aufgebrachte Druckbild und/oder den Verwendungszweck des mit dem Gegenstand hergestellten
Produktes oder Zwischenproduktes zu verändern, und dabei nur das Druckbild und/oder
die aufgebrachten Steuerzeichen zu verändern. Insbesondere ist es vorzugsweise nicht
notwendig, Veränderungen der Einstellungen, beispielsweise der Arbeitsparameter, der
Arbeitsstation, in der der bedruckte Gegenstand weiterverarbeitet wird, separat vorzunehmen.
Derartige Änderungen, die notwendig sind oder sein können, können über die veränderten
Steuerzeichen an die elektrische Steuerung der folgenden Arbeitsstation übermittelt
werden, die die Arbeitsstation entsprechend verändert ansteuert. Dabei können unterschiedliche
Produktionsparameter verwirklicht und Änderungen schnell und einfach vorgenommen werden.
[0010] Das Druckbild enthält vorzugsweise ein Dekor, mit dem der optische Eindruck des bedruckten
Gegenstandes, der beispielsweise eine Papierbahn ist, verändert werden soll. Alternativ
oder zusätzlich dazu enthält das Druckbild wenigstens ein Foto, das beim Verfahren
ausgedruckt und später weiterverarbeitet werden soll. Auch Verpackung-Druckverfahren,
bei denen eine Verpackung bedruckt wird, können als erfindungsgemäße Verfahren ausgebildet
werden. Die Verpackung ist dann der zu bedruckende und zu verarbeitende Gegenstand
und das Druckbild enthält beispielsweise ein Dekor und/oder Informationen über den
in der Verpackung später enthaltenen Gegenstand.
[0011] Vorteilhafterweise wird das wenigstens eine Steuerzeichen gleichzeitig mit dem Druckbild,
vorzugsweise in das Druckbild, gedruckt. Dazu wird besonders bevorzugt die Digitaldruckanlage
verwendet, mit der auch das Druckbild gedruckt wird. Das wenigstens eine Steuerzeichen
kann auf einen nicht mit dem Druckbild bedruckten Teil des Gegenstandes, beispielsweise
den Rand, aufgebracht werden. Alternativ oder zusätzlich dazu wird wenigstens ein
Steuerzeichen in das Druckbild, also auf den Teil des Gegenstandes, der mit dem Druckbild
überdeckt ist, aufgebracht. Vorzugsweise ist das wenigstens eine Steuerzeichen derart
ausgebildet, dass es mit dem menschlichen Auge nicht wahrnehmbar ist. Dabei kann beispielsweise
eine spezielle Tinte und/oder ein spezielles Pigment verwendet werden, dass erst im
UV-Licht oder im IR-Licht sichtbar ist. Das wenigstens eine Steuerzeichen wird jedoch
vorzugsweise mit einer Tinte aufgebracht, die für das menschliche Auge prinzipiell
sichtbar ist. Das Steuerzeichen wird jedoch so im Dekor angeordnet, dass es das menschliche
Auge nicht erkennt, sodass es keinen störenden Eindruck im Dekor hinterlässt. Dies
ist beispielsweise mit Verfahren aus der Kopierschutztechnologie oder digitaler Wasserzeichen
bekannt. Im Druckbild sind dabei beispielsweise mittels Software in den einzelnen
Farbseparationen Signale z.B. Zeichen/Codes so platziert, dass diese für das menschliche
Auge nicht sichtbar sind, jedoch mittels optischer Messtechnik und spezieller Software
auslesbar sind. Z.B. hat die Firma Filligrade (
www.filigrade.com) eine App entwickelt, womit es möglich ist, mittels Handykamera und Software in der
App ein "Wasserzeichen" oder andere Informationen. Damit ist es beispielsweise möglich,
von einer Verpackung oder aus einem Dekor Informationen auszulesen, die für das menschliche
Auge nicht wahrnehmbar sins.
[0012] Vorzugsweise ist der wenigstens eine Sensor ein optischer Sensor, insbesondere eine
Kamera, beispielsweise eine Infrarot- oder UV- Kamera. Eine Infrarot- Kamera ist eine
Kamera, die in der Lage ist, Infrarotstrahlung zu detektieren. Eine UV-Kamera hingegen
ist in der Lage, ultraviolette Strahlung zu detektieren. Vorzugsweise ist der optische
Sensor in der Lage, für den Menschen sichtbares Licht zu detektieren.
[0013] Vorteilhafterweise wird der Abschnitt des Gegenstandes, der von dem wenigstens einen
Sensor erfasst wird, mit einer elektromagnetischen Strahlung, beispielsweise Infrarot-Strahlung
oder ultraviolette Strahlung bestrahlt. Optische Sensoren sind in der Lage, elektromagnetische
Strahlung zu detektieren, die von dem bedruckten Gegenstand, also beispielsweise von
einer bedruckten Papierbahn, ausgesendet oder reflektiert wird. Durch die Bestrahlung
mit Infrarotstrahlung einer bestimmten Wellenlänge, beispielsweise im Infrarot-Bereich
oder im ultravioletten Bereich, ist es möglich, bestimmte Pigmente, Farbstoffe oder
andere Zusätze zum Leuchten anzuregen. Man spricht in diesem Zusammenhang von Flureszens
oder Luminiszenz. Die Strahlungsquelle, die die elektromagnetische Strahlung aussendet
ist beispielsweise eine Leuchte und vorzugsweise Teil der Arbeitsstation.
[0014] Der wenigstens eine Sensor erfasst das wenigstens eine Steuerzeichen und sendet Sensordaten
an die elektrische Steuerung. Vorzugsweise wird beispielsweise durch eine Bilderkennungssoftware
das Steuerzeichen aus den vom Sensor gesendeten Sensordaten ermittelt, was besonders
bevorzugt innerhalb der elektrischen Steuerung der Arbeitsstation erfolgt. Die Arbeitsstation
verfügt über eine elektronische Datenverarbeitungseinrichtung, insbesondere einen
Mikroprozessor oder Computer, der in der Lage ist, elektronische Datenverarbeitungsprogramme
ablaufen zu lassen. Damit ist es der elektrischen Steuerung möglich, die Sensordaten
zu verarbeiten und die darin enthaltenen vom Sensor erfassten Steuerzeichen zu detektieren.
In den Steuerzeichen sind Informationen enthalten, beispielsweise codiert, die von
der elektrischen Steuerung verarbeitet werden und Informationen über Arbeitsparameter
der jeweiligen Arbeitsstation enthalten. Die elektrische Steuerung ist eingerichtet,
diese Informationen über Arbeitsparameter den Steuerzeichen zu entnehmen und die Arbeitsstation
diesen Arbeitsparametern entsprechend zu steuern.
[0015] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist wenigstens eine Arbeitsstation eine Imprägnierstation,
in der der Gegenstand zumindest teilweise ein Material imprägniert wird. Dies ist
insbesondere bei bedruckten Papierbahnen von Vorteil, die beispielsweise auf ein Trägermaterial,
insbesondere eine Holzwerkstoffplatte, aufgebracht werden sollen. Das wenigstens eine
Steuerzeichen enthält vorzugsweise Informationen über eine Position des Steuerzeichen
auf dem Gegenstand und/oder eine Zusammensetzung und/oder Menge des Materials, dass
für die Imprägnierung verwendet wird. Eine Imprägnierstation wird beispielsweise verwendet,
um den gesamten Gegenstand zu imprägnieren, nachdem das Dekor aufgedruckt wurde. Dadurch
wird der Gegenstand, beispielsweise eine Papierbahn beispielsweise wasserdicht oder
zumindest wasserunanfällig und das Druckbild, insbesondere ein Dekor, wird geschützt.
In diesem Zustand wird der imprägnierte Gegenstand beispielsweise verwendet, um auf
einen Träger, beispielsweise eine Holzwerkstoffplatte, aufgebracht zu werden. Gegebenenfalls
wird der Gegenstand, insbesondere eine Papierbahn, zuvor in geeignet große Stücke
aufgeteilt, beispielsweise geschnitten. In einer alternativen Ausgestaltung wird die
Imprägnierstation verwendet, um nur einen Teil des bedruckten Gegenstandes zu imprägnieren.
Dabei kann das Material, das zum Imprägnieren verwendet wird, auch so ausgebildet
sein, dass es nur auf eine Seite des Gegenstandes aufgebracht wird. Es kann sich um
einen thermoplastischen Kunststoff handeln, der vorzugsweise in flüssiger oder zumindest
verformbarer Form aufgebracht wird.
[0016] In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel geschieht dies auf den letzten
Metern einer Papierbahn, die mit der Digitaldruckanlage bedruckt wurde, sodass beim
Aufwickeln der Papierbahn auf eine Rolle wenige Umdrehungen, beispielsweise 3, 5 oder
7 Wicklungen mit dem Material beaufschlagt und/oder imprägniert wurden. Beim Aushärten
des Materials entsteht auf diese Weise eine Umverpackung, die vorzugsweise wasserdicht
ist und beispielsweise bedruckt oder beschriftet werden kann. Dazu ist es von Vorteil,
wenn die letzten Meter der Papierbahn für die Imprägnierstation erkennbar sind. Daher
ist es in diesem Fall von Vorteil, wenn das wenigstens eine Steuerzeichen Informationen
über seine eigene Position auf der Papierbahn enthält. So kann beispielsweise die
Information enthalten sein, dass das Steuerzeichen 100 m, bevorzugt 50 m, besonders
bevorzugt 20 m vor dem Ende der Papierbahn angeordnet ist. Der Sensor erkennt dieses
Steuerzeichen, übermittelt die Sensordaten an die elektrische Steuerung und diese
erkennt, wann und insbesondere das die Imprägnierstation das Material, das zum Imprägnieren
oder Beschichten aufgebracht werden soll, aufzubringen ist.
[0017] Vorzugsweise wird die bedruckte Papierbahn oder ein anderer bedruckter Gegenstand
auf einen Träger aufgebracht, der in mehrere Elemente, insbesondere Paneele, aufgeteilt
wird. Der Träger weist vorzugsweise eine Holzwerkstoffplatte auf, auf die der bedruckte
Gegenstand, gegebenenfalls nach dem Imprägnieren, aufgebracht wird. Der Träger ist
in der Regel nicht in Form einer endlosen Rolle oder Bahn vorhanden, sondern, insbesondere
bei Holzwerkstoffplatten, liegt in großen Platten vor, auf die entsprechend große
Stücke der Papierbahn aufgebracht werden. In einer Zuschneidestation wird der bedruckte
Gegenstand in Lagen, sogenannte Sheets, der gewünschten Größe zugeschnitten. Die Größe
entspricht vorzugsweise der Größe der Holzwerkstoffplatten, auf die die Lagen aufgebracht
werden sollen. Vorzugsweise enthält das wenigstens eine Steuerzeichen Informationen
darüber, wie groß die Holzwerkstoffplatten sind, sodass die elektrische Steuerung
aus dem wenigstens ein Steuerzeichen erkennt, wie die Zuschneidestation angesteuert
und betrieben werden muss, um Lagen der Papierbahn zu erzeugen, die die gewünschte
Größe aufweisen. Die Holzwerkstoffplatten werden in mehrere Elemente aufgeteilt. Dies
geschieht bevorzugt, nachdem die zugeschnittenen Lagen des bedruckten Gegenstandes
aufgebracht, beispielsweise aufgeklebt oder auflaminiert wurden vorzugsweise enthält
das wenigstens eine Steuerzeichen Informationen darüber, wie groß, insbesondere wie
lang und wie bereit, die einzelnen Elemente sind, damit eine Trennstation von ihrer
elektrischen Steuerung, der die Informationen aus dem Steuerzeichen übermittelt wurden,
entsprechend gesteuert werden kann.
[0018] In einer bevorzugten Ausgestaltung werden Gebinde zusammengestellt, in denen eine
Mehrzahl der so hergestellten Elemente verpackt werden. Dies ist beispielsweise bei
Paneelen, die als Fußbodenverkleidung, Wandverkleidung und/oder Deckenverkleidung
verwendet werden können, von Vorteil. Oftmals sind Elemente mit unterschiedlichen
Dekoren gewünscht, um beispielsweise bei einer aus mehreren dieser Elemente zusammengesetzten
Verkleidung Wiederholungen des Dekors zu vermeiden. Dies ist insbesondere dann von
Vorteil, wenn eine Echtholz-Verkleidung imitiert werden soll, da Wiederholungen des
Dekors in der Natur nicht vorkommen. Vorzugsweise hängt die Zusammensetzung der Gebinde
von dem wenigstens ein Steuerzeichen ab. Die verschiedenen Dekore, die die einzelnen
Elemente aufweisen, werden in der Regel gemeinsam in einem einzigen Druckvorgang mittels
der Digitaldruckanlage auf den Gegenstand aufgebracht, der in diesem Ausführungsbeispiel
vorzugsweise eine Papierbahn ist. Erst beim Zuschneiden und beim Trennen des Gegenstandes
und/oder des Trägers werden die einzelnen Dekore getrennt. Das wenigstens eine Steuerzeichen
enthält beispielsweise eine Nummer oder eine Kennzeichnung der einzelnen Dekore, sodass
eine Packstation, die die einzelnen Gebinde zusammengestellt, anhand der Steuerzeichen
erkennen und steuern kann, welche Elemente in einem Gebinde zusammengefasst und gegebenenfalls
gemeinsam verpackt werden sollen.
[0019] Alternativ oder zusätzlich dazu wird wenigstens ein Steuerzeichen nach dem Aufdruck
des Druckbildes aufgebracht. Es enthält vorzugsweise Informationen über die Qualität
des Druckbildes, insbesondere eines Dekors. Diese Qualität kann beispielsweise nach
dem Aufdrucken des Druckbildes ermittelt werden, indem das aufgedruckte Druckbild,
insbesondere ein aufgebrachtes Dekor mit einem Soll-Dekor verglichen wird. Eine Sortierstation
kann dann mit einer elektrische Steuerung so gesteuert werden, dass sie in Abhängigkeit
der aufgebrachten Steuerzeichen sortiert und beispielsweise Elemente erster Wahl,
zweiter Wahl und Ausschuss sortiert und unterschiedlichen Arbeitsstationen weiterleitet.
[0020] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe zudem durch eine Vorrichtung zum Durchführen
eines der hier beschriebenen Verfahren.
[0021] Die Arbeitsbreite einer digitalen Druckanlage beträgt vorzugsweise wenigstens 1300
mm, bevorzugt wenigstens 1600 mm, besonders bevorzugt wenigstens 2000 mm und höchstens
2300 mm, bevorzugt höchstens 2200 mm und besonders bevorzugt höchstens 2100 mm. Die
Geschwindigkeit der Anlage, mit der die zu bedruckende Oberfläche durch die Anlage
bewegt wird, beträgt beim Bedrucken von Papier vorzugsweise wenigstens 80 m/min, bevorzugt
wenigstens 100 m/min und besonders bevorzugt wenigstens 130 m/min und höchstens 270
m/min, bevorzugt höchstens 200 m/min und besonders bevorzugt höchstens 140 m/min.
Beim Bedrucken schwererer Gegenstände, beispielsweise Holzwerkstoffplatten beträgt
die Geschwindigkeit vorzugsweise wenigstens 60 m/min, bevorzugt wenigstens 70 m/min
und besonders bevorzugt wenigstens 80 m/min und höchstens 110 m/min, bevorzugt höchstens
100 m/min und besonders bevorzugt höchstens 90 m/min.
[0022] Wird auf die zu bedruckende Oberfläche ein Primer aufgetragen, beträgt die aufgetragene
Menge vorzugsweise wenigstens 1 g/m
2, bevorzugt wenigstens 2 g/m
2 und besonders bevorzugt wenigstens 3 g/m
2 und höchstens 10 g/m
2, bevorzugt höchstens 6 g/m
2, besonders bevorzugt höchstens 4 g/m
2.
[0023] In einem ersten Ausführungsbeispiel wird auf einer Papierdigitaldruckanlage (ein
Holzdekor produziert. Das Holzdekor hat die Rapportabmessungen von 1400mm Länge und
die Breite 2070mm. In der Produktionsanlage wurden über einen Sensor die Restmeter
auf der Rolle bei 100m, 50m und 10m erkannt. Es wurden an diesen Positionen Steuerzeichen
mit unterschiedlicher Farbe gesetzt: Ein erstes Zeichen in blau bei 100m, ein zweites
Zeichen in Gelb bei 50m, ein drittes Zeichen in Rot bei 10m. Die Rolle wird zur Weiterverarbeitung
in den Rollenwechsler eines Imprägnierkanals, der die folgende Arbeitsstationen bildet,
eingesetzt. Über den wenigstens einen Sensor werden Sensordaten an die elektrische
Steuerung gesendet, die die Farben der Steuerzeichen erkennen und auswerten kann.
So wird beispielsweise bei dem 100m Steuerzeichen ein akustisches Signal ausgeben,
bei dem 50m Steuerzeichen der automatische Rollenwechsler angesteuert und geprüft,
ob beispielsweise eine Folgerolle vorhanden ist. Bei dem roten Steuerzeichen bzw.
10m bis Rollenende wird vollautomatisch ein Rollenwechsel vollzogen. Dies bedeutet,
das Papier wird automatisch abschlagen und an die "neue" Rolle geklebt ohne die Produktion
zu unterbrechen. Das Ergebnis ist eine Rolle mit nur wenigen Restmetern auf dem Kern
ohne die Produktion zu unterbrechen.
[0024] In einem zweiten Ausführungsbeispiel wird auf einer Papierdigitaldruckanlage ein
Holzdekor produziert. Das Holzdekor hat die Rapportabmessungen von 1400mm Länge und
die Breite 2070mm. In der Produktionsanlage wird ein Dekor produziert welches aus
insgesamt 60 verschieden Dielen besteht verteilt auf drei Druckdateien. Um diese Vielfalt
auch der späteren Verpackung wiederzufinden werden in die Druckdateien bereits Vorfeld
Steuerzeichen in Form von Markierungen gesetzt um die Dielen und die Druckdateien
einzeln zuordnen zu können. So erhält beispielsweise jede Diele eine Zahl, die mittels
Software so in die Separationen eingebettet ist das diese mit dem menschlichen Auge
nicht sichtbar ist allerdings von optischen Messgeräten und einer entsprechenden Bilderkennungssoftware
erkannt werden kann. Dies ist beispielsweise von Filigrade oder aus dem Kopierschutz
für Dekore bekannt. Nach der Fußbodenproduktion und Profilierung kann beim Verpacken
der Dielen jede Verpackungseinheit unterschiedliche Dielen enthalten. Möglich ist
auch die Verpackung mit den Nummern der Dielen zu bedrucken um dem Verbraucher eine
maximal große Vielfalt zu bieten.
[0025] In einem dritten Ausführungsbeispiel wird auf einer Papierdigitaldruckanlage mit
einer Arbeitsbreite von 2070mm, bei einer Geschwindigkeit von 135m/min ein Holzdekor
produziert. Das Holzdekor hat die Rapportabmessungen von 1400mm Länge und die Breite
2070mm. Die Druckanlage ist mit dem Inline Überwachungssystem ACMS (ipac) ausgerüstet.
Die einzelnen Rapporte werden jeweils mit einem Ähnlichkeitsindex in Prozent (%) bewertet
und in einer weiteren kleinen Digitaldruckeinheit im Randbereich markiert (Prozentsatz).
[0026] In der Weiterverarbeitung, beispielsweise beim Verpressen in einer Kurztaktpresse
werden die Prozentsätze mit einem Sensor und der entsprechenden Erkennungssoftware
der elektrischen Steuerung ausgelesen und ausgewertet. Diese Informationen werden
für eine automatische Sortierstation genutzt. Es werden beispielsweise jeweils die
Prozentsätze 85-90%, 90-95%, 95-100% getrennt von einander abgestapelt.
[0027] Die eng gefassten Qualitätssortierungen können getrennt von einander ausgeliefert
werden.
[0028] In einem vierten Ausführungsbeispiel wird auf einer Papierdigitaldruckanlage ein
Holzdekor produziert. Das Holzdekor hat die Rapportabmessungen von 1400mm Länge und
die Breite 2070mm. Die Druckanlage ist mit einen Überwachungssystem ausgestattet welches
die Bahnbreite/Drucklänge der einzelnen Rapport überwacht und speichert. Die einzelnen
Werte werden in einer weiteren kleinen Digitaldruckeinheit im Randbereich gedruckt.
[0029] In der Weiterverarbeitung, beispielsweise in einer Imprägnierstation werden die Prozentsätze
mit einer Messeinrichtung ausgelesen und ausgewertet. Diese Informationen werden an
die Steuerung des Imprägnierkanals weiter gegeben. Das Rezept kann so automatisch
an die Parameter des zu imprägnieren Material optimal angepasst werden.
[0030] Mithilfe der beiliegenden Zeichnung wird nachfolgend ein Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung näher erläutert. Es zeigt
Figur 1 - den schematischen Ablauf eines Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
[0031] Figur 1 zeigt von oben nach unten schematisch den Ablauf eines Verfahrens gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Drei Gegenstände 2 werden mit
unterschiedlichen Steuerzeichen 4, die schematisch durch unterschiedliche geometrische
Figuren und Objekte dargestellt sind, bedruckt. Dies geschieht in einer nicht dargestellten
Digitaldruckanlage. Die so bedruckten Gegenstände 2 durchlaufen eine Erfassungsstation
6 mit wenigstens einem Sensor 8, der eingerichtet ist, zumindest den Teil der Gegenstände
2 zu erfassen, die mit den Steuerzeichen 4 bedruckt sind. Vorzugsweise ist der Sensor
8 jedoch eingerichtet, die gesamte bedruckte Oberfläche des Gegenstandes 2 zu erfassen.
Der Sensor 8 übermittelt die Sensordaten über eine Datenleitung 10 an eine elektrische
Steuerung 12, die als elektronische Datenverarbeitungseinrichtung dargestellt ist.
Auch wenn die Datenleitung 10 als Kabel dargestellt ist, ist dies keine notwendige
Ausführungsform. Selbstverständlich sind auch kabellose Kommunikationen zwischen dem
Sensor 8 und der elektrischen Steuerung 12 möglich und gegebenenfalls von Vorteil.
[0032] Die elektrische Steuerung 12 wertet die vom Sensor 8 über die Datenleitung 10 übermittelten
Sensorsignale aus. Dies geschieht beispielsweise über eine Bilderkennungssoftware,
die in der Lage ist, die Steuerzeichen 4 aus dem übrigen in Figur 1 nicht dargestellten
Druckbild zu extrahieren, zu erkennen und auszuwerten. Die darin enthaltenen Informationen
werden in einer Sortierstation 14, die nur schematisch als oval dargestellt ist, verarbeitet
und sorgen dafür, dass sich im gezeigten Ausführungsbeispiel die weiteren Produktionswege
16 der mit unterschiedlichen Steuerzeichen 4 bedruckten Gegenstände 2 trennen. Sie
werden unterschiedlichen Bearbeitungsstationen 18 zugeführt, die in Figur 1 schematisch
mit dem jeweiligen Steuerzeichen gekennzeichnet sind. Es entstehen drei unterschiedliche
Produkte 20 die ebenfalls durch das jeweilige Steuerzeichen, diesmal als inverse Darstellung,
gekennzeichnet sind.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 2
- Gegenstand
- 4
- Steuerzeichen
- 6
- Erfassungsstation
- 8
- Sensor
- 10
- Datenleitung
- 12
- elektrische Steuerung
- 14
- Sortierstation
- 16
- Produktionsweg
- 18
- Bearbeitungsstation
- 20
- Produkt
1. Verfahren zum Verarbeiten eines Gegenstandes (2), bei dem der Gegenstand (2) mittels
einer Digitaldruckanlage mit einem Druckbild bedruckt und danach in wenigstens einer
Arbeitsstation weiterverarbeitet wird, wobei die wenigstens eine Arbeitsstation mittels
einer elektrischen Steuerung (12) gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Digitaldruckanlage wenigstens ein Steuerzeichen (4) auf den Gegenstand
(2) aufgebracht wird, das in oder vor der Arbeitsstation mittels wenigstens einem
Sensor (8) erfasst und der elektrischen Steuerung (12) übermittelt wird, die in Abhängigkeit
der übermittelten Steuerzeichen (12) die wenigstens eine Arbeitsstation steuert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Steuerzeichen (4) gleichzeitig mit dem Druckbild, vorzugsweise
in das Druckbild, gedruckt wird, wobei das Steuerzeichen (4) vorzugsweise derart ausgebildet
ist, dass es nicht mit dem menschlichen Auge wahrnehmbar ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Sensor (8) ein optischer Sensor, insbesondere eine Kamera, beispielsweise
eine Infrarot- oder UV-Kamera, ist.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abschnitt des Gegenstandes (2), der von dem wenigstens einen Sensor (8) erfasst
wird, mit einer elektromagnetischen Strahlung, beispielsweise IR-Strahlung oder UV-Strahlung
bestrahlt wird.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Arbeitsstation eine Imprägnierstation ist, in der der Gegenstand
(2) zumindest teilweise mit einem Material imprägniert wird, und das wenigstens eine
Steuerzeichen (4) Informationen über eine Position des Steuerzeichens (4) auf dem
Gegenstand (2) und/oder eine Zusammensetzung und/oder Menge des Materials enthält.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenstand (2) eine Papierbahn, ist, die auf einen Träger aufgebracht wird, oder
der Träger ist, wobei der in mehrere Elemente, insbesondere Paneele aufgeteilt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass Gebinde mit einer Mehrzahl der Elemente zusammengestellt und verpackt werden, wobei
eine Zusammensetzung der Gebinde von dem wenigstens einen Steuerzeichen (4)abhängt.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Steuerzeichen (4) nach dem Aufdrucken des Druckbildes aufgebracht
wird und Informationen über die Qualität des Dekors aufweist, wobei wenigstens eine
Arbeitsstation eine Sortierstation ist, in der in Abhängigkeit des Steuerzeichens
(4) sortiert wird.
9. Vorrichtung zum Durchführen eines Verfahrens nach einem der vorstehenden Ansprüche.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Verfahren zum Verarbeiten eines Gegenstandes (2), bei dem der Gegenstand (2) mittels
einer Digitaldruckanlage mit einem Druckbild bedruckt und danach in wenigstens einer
Arbeitsstation weiterverarbeitet wird, wobei die wenigstens eine Arbeitsstation mittels
einer elektrischen Steuerung (12) gesteuert wird, wobei mittels der Digitaldruckanlage
wenigstens ein Steuerzeichen (4) gleichzeitig mit dem Druckbild auf den Gegenstand
(2) aufgebracht wird, das in oder vor der Arbeitsstation mittels wenigstens einem
Sensor (8) erfasst und der elektrischen Steuerung (12) übermittelt wird, die in Abhängigkeit
der übermittelten Steuerzeichen (12) die wenigstens eine Arbeitsstation steuert,
dadurch gekennzeichnet, dass
- wenigstens eine Arbeitsstation eine Imprägnierstation ist, in der der Gegenstand
(2) zumindest teilweise mit einem Material imprägniert wird, und das wenigstens eine
Steuerzeichen (4) Informationen über eine Position des Steuerzeichens (4) auf dem
Gegenstand (2) und/oder eine Zusammensetzung und/oder Menge des Materials enthält
und/oder
- der Gegenstand (2) eine Papierbahn, ist, die auf einen Träger aufgebracht wird,
oder der Träger ist, wobei der Träger in mehrere Elemente, insbesondere Paneele aufgeteilt
wird und Gebinde mit einer Mehrzahl der Elemente zusammengestellt und verpackt werden,
wobei eine Zusammensetzung der Gebinde von dem wenigstens einen Steuerzeichen (4)
abhängt und/oder
- der Gegenstand (2) eine Papierbahn ist und das Steuerzeichen (4) Informationen über
seine eigene Position auf der Papierbahn enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Steuerzeichen (4) in das Druckbild gedruckt wird, wobei das Steuerzeichen
(4) vorzugsweise derart ausgebildet ist, dass es nicht mit dem menschlichen Auge wahrnehmbar
ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Sensor (8) ein optischer Sensor, insbesondere eine Kamera, beispielsweise
eine Infrarot- oder UV-Kamera, ist.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abschnitt des Gegenstandes (2), der von dem wenigstens einen Sensor (8) erfasst
wird, mit einer elektromagnetischen Strahlung, beispielsweise IR-Strahlung oder UV-Strahlung
bestrahlt wird.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Steuerzeichen (4) nach dem Aufdrucken des Druckbildes aufgebracht
wird und Informationen über die Qualität des Dekors aufweist, wobei wenigstens eine
Arbeitsstation eine Sortierstation ist, in der in Abhängigkeit des Steuerzeichens
(4) sortiert wird.
6. Vorrichtung zum Durchführen eines Verfahrens nach einem der vorstehenden Ansprüche.