Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Behandeln
eines Behälters, umfassend das Befüllen des Behälters mit einem Füllprodukt, vorzugsweise
einem Getränk in einer Getränkeabfüllanlage.
Stand der Technik
[0002] In der Fluidabfüllung im Lebensmittelbereich sind Füllorgane unterschiedlicher Bauart
bekannt. Hierbei wird zwischen den grundlegenden Produktarten nicht-karbonisierter
(stiller) und karbonisierter (CSD) Flüssigkeiten unterschieden. Im Fall nicht-karbonisierter
Produkte, wie beispielsweise bei der Abfüllung von stillem Wasser, Saft usw., wird
die Flüssigkeit üblicherweise in einem Freistrahl in den Behälter gefüllt. Im Unterschied
dazu wird bei der Abfüllung karbonisierter Produkte, wie beispielsweise Bier, Sprudelwasser,
Softdrinks usw., die Flüssigkeit üblicherweise an der Behälterinnenwand entlang in
den Behälter geleitet, um ein Ausgasen und Schaumbildung zu vermindern.
[0003] Der Durchfluss des Füllprodukts durch das Füllorgan und damit das Einleiten in einen
Behälter wird zumeist durch ein Füllventil gesteuert, das einen Ventilkegel umfasst,
der in einer zum Ventilkegel komplementär geformten Ventilaufnahme sitzt. Durch Anheben
des Ventilkegels aus der Ventilaufnahme wird so der Füllvorgang gestartet, und durch
anschließendes Absenken des Ventilkegels auf die Ventilaufnahme wird der Füllvorgang
wieder beendet.
[0004] Bei der Abfüllung insbesondere karbonisierter Produkte kann der zu befüllende Behälter
gegen das Füllorgan abgedichtet werden. Um ein Ausgasen und Schaumbildung weiter zu
vermindern, kann der Behälter im Rahmen des sogenannten Gegendruckverfahrens unter
Überdruck gesetzt werden, damit das CO
2 in der flüssigen Phase gebunden bleibt. Hierzu wird der Behälter an das Füllorgan
gasdicht angepresst und vor dem Füllstart mit einem Spanngas, beispielsweise CO
2, vorgespannt. Nach dem Vorspannen beginnt die Abfüllung. Anstatt eines Ventilkegels
wie im Fall der Freistrahlabfüllung übernimmt die Funktion des Öffnens/Schließens
des Ventils ein Drallkörper, der darüber hinaus die strömende Flüssigkeit in Rotation
versetzt. Wird der Drallkörper angehoben, fließt das Produkt über eine strömungstechnisch
optimierte Kontur für die Wandabfüllung durch den Ringspalt in den angepressten Behälter.
Durch die Fliehkräfte der Rotation wird die Flüssigkeit nach außen getrieben und fließt
dann an der Behälterinnenwand entlang, weshalb diese Art der Abfüllung auch als "Wandabfüllung"
bezeichnet wird. Gleichzeitig kann das Gas im Behälter über eine Bohrung im Drallkörper
und einer daran angebundenen Ventilstange entweichen. Bei Füllende wird der Ringspalt
geschlossen, indem der Drallkörper gegen die Auslaufkontur gepresst wird. Anschließend
wird der Behälter auf Umgebungsdruck entlastet und vom Füllorgan getrennt.
[0005] Der Füllvorgang kann demnach eine Reihe von Schritten aufweisen, umfassend das druckdichte
Anpressen des Behälters gegen das Füllorgan, einen Gasaustausch insbesondere im Fall
sauerstoffempfindlicher Füllprodukte, eine Druckerhöhung oder Druckabsenkung im Behälter,
das Einbringen des Füllprodukts sowie eine Entlastung des Behälters.
[0006] Die Füllorgane sind üblicherweise mit Sensoren ausgestattet, um einen oder mehrere
Schritte des Füllvorgangs zu überwachen. So kann die Eindosierung des Füllprodukts
in den Behälter beispielsweise mittels eines Durchflussmessers im Produktzulauf oder
einer in die Behältermündung eintauchenden elektrischen Stabsonde überwacht werden.
Im Unterschied zur Freistrahlabfüllung kann das Behältergewicht bei der Wandabfüllung
nicht gemessen werden, da der Behälter an das Füllorgan angepresst wird. Es ist weiterhin
bekannt, einen Drucksensor in den Gasweg des Füllorgans zu integrieren, um so den
beabsichtigten Über- oder Unterdruck im Behälter zu überwachen. Für die Information,
ob ein Behälter ordnungsgemäß unter dem Füllorgan vorhanden ist, werden üblicherweise
Ultraschallschranken verwendet, die aus Kostengründen nicht auf dem mitdrehenden Karussell,
sondern stationär am Einlauf und gegebenenfalls an einigen zusätzlichen Stellen installiert
sind.
[0007] Die vorstehend dargelegten Sensoren überwachen die Befüllung des Behälters entweder
indirekt, beispielsweise über den Durchfluss des Füllprodukts in den Behälter, oder
direkt durch eine eintauchende Sonde. In beiden Fällen kann ein mangelhafter Füllvorgang
jedoch nur bedingt erkannt werden, da nur der Schritt des Einleitens des Füllprodukts
in den Behälter überwacht wird. Die Bildung von Schaum, insbesondere im Fall karbonisierter
Getränke, in den Schritten des Einleitens des Füllprodukts in den Behälter sowie Entspannens
des Behälters kann so jedoch nicht oder nur unzureichend überwacht werden. Durch einen
zusätzlichen Drucksensor im Füllorgan können die Schritte des Gasaustauschs im Behälter,
der Druckerhöhung oder Evakuierung sowie der Entlastung überwacht werden; allerdings
ist der Drucksensor zumeist ein zusätzlicher Sensor, installiert in jedem Füllorgan.
Die Eindosierung des Füllprodukts in den Behälter kann durch einen Drucksensor nicht
zufriedenstellend überwacht werden, so dass weiterhin und zusätzlich ein Durchflussmesser
und/oder eine Füllhöhensonde erforderlich sind. Die Schritte des Einbringens und Entfernen
des Behälters werden entweder nicht oder durch weitere Sensoren überwacht.
[0008] Zusammenfassend wird der Füllvorgang derzeit entweder durch Anwendung einer Vielzahl
von Sensoren überwacht, was zu hohen Kosten, einem hohen Wartungsaufwand usw. führt,
oder es wird ein Kompromiss angestrebt, bei dem nur die nötigsten Schritte überwacht
werden, was wiederum zu Lasten der Zuverlässigkeit und Qualität geht.
Darstellung der Erfindung
[0009] Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine verbesserte Vorrichtung sowie ein
verbessertes Verfahren zum Behandeln eines Behälters, umfassend das Befüllen des Behälters
mit einem Füllprodukt, bereitzustellen, insbesondere die Zuverlässigkeit des Abfüllvorgans
bei gleichzeitiger maschinenbaulicher Vereinfachung zu verbessern.
[0010] Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein
Verfahren mit den Merkmalen des quasi-nebengeordneten Verfahrensanspruchs gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen folgen aus den Unteransprüchen, der folgenden Darstellung
der Erfindung sowie der Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele.
[0011] Die Vorrichtung und das Verfahren gemäß der Erfindung dienen dem Behandeln eines
Behälters, vorzugsweise in einer Getränkeabfüllanlage. Darunter fällt zumindest das
Befüllen des Behälters mit einem Füllprodukt.
[0012] Als abzufüllende Produkte kommen insbesondere Getränke, beispielsweise Wasser, Softdrinks,
Bier, Mischgetränke und dergleichen in Betracht. Besonders bevorzugt werden karbonisierte
Getränke abgefüllt.
[0013] Neben dem eigentlichen Einleiten des Füllprodukts in den Behälter können je nach
Füllprodukt und/oder Prozess weitere Schritte sinnvoll oder erforderlich sein. So
ist es im Rahmen eines Gegendruck- oder Unterdruckverfahrens erforderlich, den Behälter
gegen eine Mündung des Füllorgans anzupressen und den Behälter mit einem entsprechenden
Unterdruck oder Überdruck zu beaufschlagen. Weiterhin können Schritte des Spülens,
Reinigens, Vorspannens, Evakuierens, Entlastens usw. Teil des Füllvorgangs sein, die
hierin gemeinsam als "Behandlung" des Behälters bezeichnet sind.
[0014] Die Vorrichtung gemäß der Erfindung, die hierin auch als "Füllorgan" bezeichnet ist,
umfasst einen Ventilgrundkörper mit einem Auslauf zum Einleiten des Füllprodukts in
den Behälter und einer Drallkammer, die mit dem Auslauf in Fluidverbindung steht und
eingerichtet ist, um das Füllprodukt während des Einleitens in den Behälter in Drall
zu versetzen. Ferner weist die Vorrichtung einen Ventilkegel auf, der zumindest teilweise
im Ventilkörper angeordnet ist, eine Axialrichtung definiert und vorzugsweise zumindest
einen Teil der Wandung der Drallkammer ausbildet. Ein Gaskanal durchdringt den Ventilkegel
in Axialrichtung.
[0015] Der Ventilkegel erstreckt sich vorzugsweise in Axialrichtung durch den Ventilgrundkörper,
wobei die Formulierung "erstreckt sich ... durch" nicht so zu verstehen ist, dass
der Ventilkegel den Ventilgrundkörper in Axialrichtung beidseitig überragt. In anderen
Worten, die Abmessung des Ventilkegels in Axialrichtung kann kleiner sein als die
des Ventilgrundkörpers.
[0016] Der Ventilkegel ist für eine Durchflussregelung des Füllprodukts durch den Auslauf
vorzugsweise in Axialrichtung verschiebbar eingerichtet. Zu diesem Zweck wirkt der
Ventilkegel beispielsweise mit einem Ventilsitz zusammen, der Teil des Ventilgrundkörpers
sein kann.
[0017] Unter der Bezeichnung "Durchflussregelung" ist hierin eine Änderung des Durchflusses
durch Verstellung des Ventilkegels gemeint, wobei eine vollständige Unterbindung des
Durchflusses, d.h. ein Durchfluss von Null umfasst ist. Ein binäres Ein- und Ausschalten
des Durchflusses fällt somit ebenso unter die Durchflussregelung wie eine graduelle
Änderung des Volumenstroms. Die Verstellbarkeit des Ventilkegels erfolgt vorzugsweise
translatorisch entlang der durch den Ventilkegel und Auslauf determinierten Axialrichtung.
Der Ventilkegel kann innerhalb eines Arbeitswegs graduell verstellbar sein.
[0018] Die Behältermündung befindet sich während der Befüllung normalerweise direkt unterhalb
des Auslaufs. Die Behältermündung kann zu diesem Zweck an einem Mündungsabschnitt
des Ventilgrundkörpers anliegen. Alternativ ist das Füllorgan auch als Freistrahlventil
anwendbar.
[0019] Erfindungsgemäß umfasst die Vorrichtung eine Sensoreinrichtung mit einem Sensorkopf,
der zur Detektion zumindest eines Signals eingerichtet und im Gaskanal angeordnet
ist.
[0020] Vorzugsweise ist die Sensoreinrichtung der einzige Sensor des Füllorgans, d.h. die
Erfindung erlaubt es, dass das Füllorgan keine weiteren Sensoren, wie beispielsweise
einen Durchflussmesser oder eine Füllstandsonde, aufweist, da die hierin dargelegte
Sensoreinrichtung so angeordnet und eingerichtet ist, dass nicht nur eine sondern
vorzugsweise mehrere Messgrößen während der Behandlung des Behälters überwacht werden
können.
[0021] Die Anwendung einer solchen im Gaskanal des Füllorgans mit Drallkammer platzierten
Sensoreinrichtung ermöglicht eine maschinenbauliche Vereinfachung, da bisher verwendete
Sensoren, beispielsweise für Durchfluss, Füllstand, Behälterdetektion (Flada) und
Druck, ersetzt und gleichzeitig mehrere oder sogar alle Schritte im Füllvorgang mit
einem Sensor kontinuierlich überwacht werden können. Dies führt zu einem geringeren
Wartungsaufwand, einer verbesserten Zuverlässigkeit und Kostenersparnis aufgrund weniger
Sensoren und weniger Varianten.
[0022] Darüber hinaus können Schritte bzw. Abläufe während des Füllvorgangs, die bisher
nicht oder nur unzureichend überwacht werden konnten, beispielsweise betreffend den
Vorgang des Positionierens und/oder Anpressens des Behälters gegen den Mündungsabschnitt
des Füllorgans, durch die Sensoreinrichtung überwacht werden.
[0023] Durch einen kompakten Aufbau des Füllorgans kann der Sensorkopf in sehr kurzem Abstand
zur Behältermündung positioniert werden, wodurch sich ein großes Sensorsichtfeld erzielen
lässt. Dies wird weiter durch den Drall des Füllprodukts unterstützt, wodurch ein
stabiles "Auge" beim Abfüllen gebildet wird, durch das der Sensorkopf ungestört "hindurchschauen"
kann.
[0024] Da das Füllorgan mit dem Ventilgrundkörper sowohl für die Wandabfüllung als auch
zur Freistrahlfüllung bzw. für atmosphärisch abzufüllende Produkte anwendbar ist,
reduziert sich die Vielzahl an Füllorganvarianten für unterschiedliche Anwendungen.
Somit reduzieren sich der Pflege- sowie Wartungsaufwand und die Anzahl an Maschinenvarianten.
Abfüllanlagen, die mit Füllorganen der hierin beschriebenen Art ausgestattet sind,
sind universell einsetzbar. Mit ihnen lässt sich eine große Vielfalt unterschiedlicher
Getränke, Behälterformate und -materialien (PET, Glas, Dose, still, karbonisiert usw.)
abfüllen.
[0025] Vorzugsweise weist der Sensorkopf eine Sende-/Empfangsfläche auf, die eingerichtet
ist, um ein Sendesignal in Richtung Behälter auszusenden und ein durch das Sendesignal
veranlasstes Empfangssignal zu empfangen. Das durch das Sendesignal veranlasste Empfangssignal
kann beispielsweise eine Reflexion des Sendesignals oder ein durch das Sendesignal
induziertes Signal sein. In anderen Worten, der Sensorkopf sendet gemäß dieser Ausführungsform
ein Sendesignal in den am oder unterhalb des Auslaufs positionieren Behälter aus.
Der Behälter, ein sich darin befindliches Gas oder Fluid veranlasst oder beeinflusst
beispielsweise eine Reflexion des Signals, das wiederum vom Sensorkopf detektiert
wird. Aus der Abschwächung, Laufzeitverzögerung, Interferenz usw. kann nun auf Messgrößen
geschlossen werden, wie beispielsweise auf den Abstand zum Behälterboden, die Füllhöhe
im Behälter, den Schaumgehalt, die Schaumhöhe, Gaszusammensetzung, Gasdruck, strukturelle
Beschaffenheit des Behälters und dergleichen.
[0026] Besonders bevorzugt ist das Sendesignal ein Ultraschallsignal. In anderen Worten,
die Sensoreinrichtung ist vorzugsweise als Ultraschallreflextaster bzw. Ultraschallsensor
ausgebildet. In diesem Fall bilden der Gaskanal und die Behälterwand einen Resonanzraum
für das Ultraschallsignal. Der Behälterboden oder die Flüssigkeitsoberfläche fungieren
als Reflexionsflächen. Allerdings kann die Sensoreinrichtung auch ein anderes Messprinzip
bzw. Messverfahren anwenden, wie beispielsweise eine optische Messung oder ein auf
Radarwellen oder Mikrowellen beruhendes Messverfahren.
[0027] Vorzugsweise weist die Vorrichtung eine Auswerteeinrichtung auf, die mit der Sensoreinrichtung
in Kommunikation steht und eingerichtet ist, um aus den von der Sensoreinrichtung
detektierten Signalen auf eine oder mehrere Messgrößen zu schließen. Die gewünschte
Messgröße kann aus den detektierten Signalen beispielsweise errechnet, aus einem funktionalen
Zusammenhang oder einer Datenbank entnommen oder auf andere Weise ermittelt werden.
Als geeignete Messgröße(n) kommen insbesondere in Betracht: Füllhöhe des Füllprodukts
im Behälter; Gasdruck, - zusammensetzung oder -konzentration im Gaskanal sowie Behälter;
Schaummenge/-höhe und/oder Schaumbeschaffenheit im Behälter; Behälterposition; struktureller
Zustand des Behälters, d.h. beispielsweise ob der Behälter defekt ist. Die Kommunikation
zwischen der Sensoreinrichtung und der Auswerteeinrichtung kann analog oder digital,
drahtlos oder drahtgebunden erfolgen. Ferner können die Sensoreinrichtung und die
Auswerteeinrichtung integral oder durch getrennte elektronische Komponenten realisiert
sein. So kann die Auswerteeinrichtung beispielsweise gemeinsam mit dem Sensorkopf
in einem einzigen Sensorgehäuse installiert sein.
[0028] Vorzugsweise weist die Vorrichtung ferner eine Füllorgansteuerung auf, die mit der
Auswerteeinrichtung in Kommunikation steht und eingerichtet ist, um die Behandlung
des Behälters zu steuern und/oder zu regeln. Die durch Sensoreinrichtung und Auswerteeinrichtung
ermittelten Messgrößen können somit für die Steuerung bzw. Regelung des Füllvorgangs
genutzt werden. Die Behandlung umfasst hierbei vorzugsweise einen oder mehrere der
folgenden Schritte: Positionieren des Behälters relativ zum Füllorgan; druckdichtes
Anpressen des Behälters gegen einen Mündungsabschnitt des Ventilgrundkörpers; Einleiten
eines Gases (beispielsweise CO
2, Reinluft, Stickstoff usw.) durch den Gaskanal in den Behälter, beispielsweise um
den Behälter zu spülen, zu reinigen und/oder vorzuspannen; Abziehen eines Gases durch
den Gaskanal aus dem Behälter; Erzeugen eines Überdrucks im Behälter; Erzeugen eines
Unterdrucks im Behälter; Einleiten des Füllprodukts in den Behälter; Entlasten des
Behälters; Entfernen des Behälters vom Mündungsabschnitt des Ventilgrundkörpers.
[0029] Die Formulierungen "Positionieren des Behälters relativ zum Füllorgan" und "druckdichtes
Anpressen des Behälters gegen einen Mündungsabschnitt des Ventilgrundkörpers" umfassen
nicht nur eine Bewegung des Behälters relativ zum Füllorgan, sondern alternativ oder
zusätzlich kann auch das Füllorgan selbst bewegt werden, um die gewünschte relative
Position bzw. Lage zwischen Füllorgan und Behälter zu erzielen.
[0030] Die Bezeichnungen "Überdruck" und "Unterdruck" sind in erster Linie relativ zueinander
zu verstehen, sie können sich jedoch auch auf den Normaldruck beziehen.
[0031] Die Auswerteeinrichtung kann Bestandteil der Füllorgansteuerung sein oder mit einer
solchen in Kommunikation stehen, um den Abfüllvorgang zu steuern und/oder zu regeln.
Die Kommunikation kann analog oder digital, drahtgebunden oder drahtlos erfolgen.
Die Auswerteeinrichtung und Füllorgansteuerung können zentral oder dezentral, Bestandteil
internetbasierter und/oder cloudbasierter Anwendungen oder auf andere Weise implementiert
sein, sowie gegebenenfalls auf Datenbanken zugreifen. Die Auswerteeinrichtung und
Füllorgansteuerung können beispielsweise softwaregestützt durch eine Recheneinheit
implementiert sein.
[0032] Vorzugsweise weist die Drallkammer eine Ringform oder spezieller die Form eines Torus
auf, deren Querschnittskontur in Erstreckungsrichtung sowie senkrecht zur Erstreckungsrichtung
eine rundliche Form hat. Die Drallkammer erstreckt sich vorzugsweise im Wesentlichen
axialsymmetrisch um den Ventilkegel.
[0033] In anderen Worten, die Drallkammerwandung ist vorzugsweise sowohl entlang der Ringachse
derselben als auch senkrecht dazu geometrisch im Wesentlichen stetig und differenzierbar.
Die Formulierung "im Wesentlichen" weist zum einen darauf hin, dass Ecken beispielsweise
in den Mündungsbereichen eines Hauptzulaufs sowie etwaigen, weiter unten beschriebenen
Nebenzuläufen nicht immer vermeidbar sind, und zum anderen, dass geometrische Bezeichnungen,
wie etwa "stetig, "differenzierbar", "Eckpunkte" usw., nicht ideal-mathematisch auszulegen
sind. Wichtig ist diesbezüglich, dass die genannten Querschnittskonturen der Drallkammer
keine polygonale, etwa rechteckige, Form haben.
[0034] Es sei darauf hingewiesen, dass sich räumliche Angaben, wie etwa "unter", "unterhalb",
"über", "oberhalb" usw. auf die Einbaulage des Füllorgans beziehen, die durch die
Schwerkraftrichtung eindeutig bestimmt ist. Die Axialrichtung desselben stimmt im
Einbauzustand zumindest im Wesentlichen mit der Schwerkraftrichtung überein.
[0035] Der Ventilgrundkörper benötigt gemäß dieser Ausführungsvariante weder Drallkörper,
wie etwa Leitflügel oder Drallkanäle, noch zusätzliche Strömungsführungen und ist
somit sehr kompakt, hygienisch und tolerant für disperse Fest-/Flüssigkeitsmischungen,
die beispielsweise Fruchtstückchen, Slurry, Fruchtfasern oder dergleichen enthalten.
Ferner ist die Größe von Stückchen in der Strömung aufgrund des Verzichts auf Drallkörper
kaum begrenzt. Der Ventilgrundkörper erlaubt eine vollständige Ausspülung des Ventilinnenraums
mit minimaler Spülmenge, aufgrund hoher Turbulenzen, die in der Drallkammer erzielbar
sind, und einer vergleichsweise kleinen Oberfläche. Zudem weist die Drallkammer im
Wesentlichen keine Ecken auf, in denen sich Aromastoffe, Fruchtstückchen und dergleichen
verfangen könnten. Auch dadurch wird die Durchspülbarkeit optimiert. Aus diesen Gründen
ist der Ventilgrundkörper für den flexiblen, behälterweisen Füllproduktwechsel, insbesondere
durch hinzudosierbare Komponenten, besonders geeignet.
[0036] Vorzugsweise weist die Drallkammer wie oben erwähnt die Form eines Torus auf. Die
Bezeichnung "Torus" bezieht sich hierbei nicht nur auf einen Rotationskörper konstruiert
aus einer Kreiskontur, auch wenn dies bevorzugt ist, sondern die Rotationskontur bzw.
-fläche kann ebenso elliptisch, oval oder auf andere Weise rundlich sein, solange
auf polygonale Ecken und Kanten verzichtet wird. Durch einen solchen rotationssymmetrischen
Aufbau werden die Ausbildung eines gleichmäßigen Dralls sowie die Ausspülbarkeit weiter
unterstützt.
[0037] Die Drallkammer erstreckt sich vorzugsweise im Wesentlichen axialsymmetrisch um den
Ventilkegel. Der Ventilkegel durchdringt die Drallkammer in diesem Fall zentral, wodurch
der Ventilkegel synergetisch einen Teil der die Drallkammer bildenden Wandung ausbildet.
Auf diese Weise kann der Ventilgrundkörper noch kompakter gestaltet werden, wobei
die Funktionalitäten des Ventilkegels und der Drallkammer baulich integriert sind.
[0038] Vorzugsweise weist der Ventilgrundkörper einen Hauptzulauf auf, der tangential in
die Drallkammer mündet und eingerichtet ist, um das Füllprodukt oder eine Hauptkomponente
des Füllprodukts so in die Drallkammer einzuleiten, dass das Füllprodukt in der Drallkammer
in Drall versetzt wird.
[0039] Die Bezeichnung "tangential" erfordert hierin keine geometrisch perfekte tangentiale
Anbindung des Hauptzulaufs. Vielmehr kann es baulich sinnvoll sein, den Hauptzulauf
in einem gewissen Winkel in die Drallkammer einmünden zu lassen. Wichtig ist, dass
die Einströmrichtung in diesem Fall im Wesentlichen seitlich und wandseitig, d.h.
nicht von oben oder seitlich-zentral, erfolgt und so unmittelbar zu einem Drall, d.h.
Ringstrom, in der Drallkammer führt.
[0040] Durch den tangentialen Einlauf des Füllprodukts aus dem Hauptzulauf in die Drallkammer
wird dieses optimal in Drall versetzt, wodurch das Füllprodukt zentrifugalkraftbedingt
nach außen getrieben wird und nach Austritt aus dem Auslauf in einer Spiralbewegung
an der Behälterwand abwärts strömt. Die Verjüngung bzw. Einschnürung der Drallkammer
zum Auslauf hin hat einen Druckabfall und damit eine Verstetigung des Dralls zur Folge.
Dies führt zum einen zu einem gleichmäßigen, wohldefinierten Drall über den Umfang
hinweg und ist zum anderen ein maßgeblicher Bestimmungsfaktor für die Durchflussmenge.
Der seitliche, d.h. tangential in die Drallkammer einmündende Hauptzulauf schafft
zudem Platz oberhalb der Drallkammer. Der Raum ist unverbaut und kann genutzt werden,
um den Ventilgrundkörper modular zu erweitern, beispielsweise mit der oben dargelegten
Sensoreinrichtung, so dass die Variantenbildung bzw. Differenzierung des Füllorgans
für konkrete Anwendungen spät erfolgen kann, wodurch sich Kosten und Ressourcen einsparen
lassen.
[0041] Vorzugsweise geht zumindest die axiale Außenwandung der Drallkammer stetig und differenzierbar
in den Hauptzulauf über, um die Drallbildung und Ausspülbarkeit zu optimieren. Aus
den gleichen Gründen weist der Hauptzulauf im Bereich der Mündung in die Drallkammer
vorzugsweise im Wesentlichen die gleiche Querschnittskontur senkrecht zur Erstreckungsrichtung
wie die Drallkammer auf. Vorzugsweise sind beide Konturen kreisförmig mit im Wesentlichen
gleichem Durchmesser. Auf diese Weise geht die tangentiale Zuführung des Füllprodukts
optimal in den Ringstrom innerhalb der Drallkammer über.
[0042] Vorzugsweise ist der Auslauf ringförmig, wobei sich die ebenfalls ringförmige Drallkammer
allmählich zum Auslauf hin verjüngt, wodurch das Füllprodukt nach Austritt aus dem
Auslauf in einer Spiralbewegung im Behälter abwärts strömt. Mittels einer gezielten
Beschleunigung des Füllprodukts im Ringkanal zwischen Drallkammer und Auslauf ist
ein rasches und kontrolliertes Abfüllen realisierbar. Die Drallkammer hat vorzugsweise
eine zur Achse des ringförmigen Auslaufs axialsymmetrische Form.
[0043] Vorzugsweise weist der Ventilgrundkörper einen Ventilsitz auf, wobei der Ventilkegel
und der Ventilsitz so eingerichtet sind, dass der Ventilkegel in einer Absperrstellung
für ein vollständiges Verschließen des Auslaufs mit dem Ventilsitz dichtend in Kontakt
steht. Die Integration von Durchflussregel- und Absperrfunktion im Ventilgrundkörper
erlaubt eine Reduzierung der Bauteile und eine Vereinfachung des Produktweges. Dies
führt zu geringeren Druckverlusten und trägt zu einer schonenderen Produktbehandlung
sowie einer geringeren Schaumbildung beim Füllvorgang bei.
[0044] Vorzugsweise weist der Ventilkegel eine kegelförmige Auslaufkontur auf, die sich
zum Auslauf hin verjüngt, und erstreckt sich zumindest teilweise in die Drallkammer.
Auf diese Weise ist die Bauform des Ventilgrundkörpers besonders kompakt.
[0045] Vorzugsweise weist der Ventilgrundkörper einen oder mehrere Nebenzuläufe auf, die
in die Drallkammer münden und eingerichtet sind, um entsprechend ein oder mehrere
Zusatzkomponenten des Füllprodukts so in die Drallkammer einzuleiten, dass sich diese
darin mit der Hauptkomponente vermischen. Durch die Nebenzuläufe findet die Zumischung
von etwaigen Zusatzkomponenten direkt in der Drallkammer statt, wodurch eine gute
Ausspülbarkeit des Ventilgrundkörpers sichergestellt und eine etwaige Aromaverschleppung
minimiert wird. Zudem ist das Füllorgan damit für Anwendungen in Abfüllanlagen, die
für eine flexible Dosierung und einen sofortigen Produktwechsel vorgesehen sind, besonders
geeignet.
[0046] Das Füllprodukt wird in diesem Fall aus mehreren Komponenten, einer Hauptkomponente
wie etwa Wasser oder Saft und zumindest einer Zusatzkomponente wie etwa Sirup, direkt
in der Drallkammer des Füllorgans zusammengemischt. Hierbei werden bei der Abfüllung
die Zusatzkomponenten des Füllprodukts in die Drallkammer eingebracht und gemeinsam
in den zu befüllenden Behälter unter Drall eingeleitet.
[0047] Das Einleiten der Zusatzkomponente(n) in die Drallkammer kann so erfolgen, dass die
zuvor durch die Hauptzufuhr zugeführte Hauptkomponente rückwärts verdrängt wird. Das
verdrängte Volumen der Hauptkomponente wird beispielsweise mittels eines Durchflussmessers
ermittelt, und damit ist ebenfalls das Volumen der zudosierten Komponente(n) bekannt
und steuerbar. Bei der anschließenden Abfüllung des Füllprodukts in den Behälter wird
die Hauptkomponente zusammen mit den zudosierten Komponenten vollständig aus dem Füllorgan
in den Behälter gespült, wobei gleichzeitig die Gesamtfüllmenge mit demselben Durchflussmesser
oder der Sensoreinrichtung ermittelt werden kann. Beim nächsten Abfüllzyklus können
die Füllmengen und auch die zudosierten Komponentenmengen neu bestimmt werden. Damit
ist eine hochflexible und hygienische Abfüllung individualisierter Getränke im Wesentlichen
ohne Umstellzeiten möglich.
[0048] Vorzugsweise weist der Ventilgrundkörper ein Ventilgehäuse auf, das zumindest einen
Teil der die Drallkammer sowie den Auslauf begrenzenden Wandung bildet, wodurch der
Ventilgrundkörper baulich vereinfacht und besonders zuverlässig ist. Das Ventilgehäuse
kann einstückig gefertigt sein. Vorzugsweise ist das Ventilgehäuse ein Gusskörper.
[0049] Vorzugsweise wird zumindest einer der Nebenzuläufe durch Öffnungen im Ventilgehäuse
gebildet. Durch die Integration der Zufuhr von Dosagekomponenten in das Ventilgehäuse
sind keine Schläuche oder zusätzlichen Leitungen erforderlich. Auf diese Weise werden
auf baulich einfache und zuverlässige Weise die Ausspülbarkeit des Ventilgrundkörpers
optimiert und eine etwaige Aromaverschleppung minimiert.
[0050] Vorzugsweise weist der Ventilgrundkörper eine Membran aus einem verformbaren Material
auf, die einen Teil der die Drallkammer begrenzenden Wandung bildet, vorzugsweise
im oberen Bereich. An einer Außenkontur, die vorzugsweise kreisförmig ist, ist die
Membran am Ventilgehäuse und an einer Innenkontur, die vorzugsweise ebenfalls kreisförmig
ist, am Ventilkegel angebunden. Der seitliche, d.h. tangential in die Drallkammer
einmündende Hauptzulauf schafft neben den vorstehend genannten technischen Wirkungen
Platz oberhalb der Drallkammer, der zur Montage der Membran, welche die Drallkammer
im oberen Bereich abdichtet, genutzt werden kann.
[0051] Die Membran ist aus einem verformbaren bzw. flexiblen Material gefertigt, wodurch
sie der Axialbewegung des Ventilkegels folgen kann und gleichzeitig eine hygienische
Abdichtung gewährleistet. Der Arbeitsbereich des Ventilkegels bestimmt zugleich den
Grad der Verformbarkeit, den das Material der Membran zu leisten hat. Durch diese
Funktionalität sind die Bezeichnungen "flexibel", "verformbar" usw. in Bezug auf die
Membran bestimmt. Die Flexibilität der Membran und die Materialbeschaffenheit, insbesondere
im Fall von Teflon, unterstützen zudem eine Abfüllung des Füllprodukts unter Drall
auch bei sehr geringen Füllströmen. Einem etwaigen unbeabsichtigten lokalen Maximum
des Durchflusses zu Beginn des Abfüllvorgangs, bevor sich ein gleichmäßiger Durchfluss
unter Drall einstellt, kann durch Verstellung des Ventilkegels bzw. durch ein stromaufwärts
gelegenes Regelventil entgegengesteuert werden.
[0052] Die Symmetrie der Membran erlaubt zudem eine Ausführung mit einer hohen Lastspielzahl,
wie sie für Füllorgane zumeist notwendig ist. Vorzugsweise weist die Membran einen
ringförmigen Einspannabschnitt auf, der zur Befestigung am Ventilgehäuse eingerichtet
ist.
[0053] Vorzugsweise weist die Vorrichtung zumindest einen Gasweg auf, der seitlich in den
Gaskanal einmündet. So können beispielsweise eine Gaszuleitung, um Spanngas, Spülgas
und/oder dergleichen dem Gaskanal zuzuführen, und eine Gasableitung, um Gas aus dem
Behälter abzuleiten, als Gaswege vorgesehen sein. Der eine oder die mehreren Gaswege
sind vorzugsweise entsprechend als flexibler Schlauch ausgeführt, wodurch sie die
Axialbewegung des Ventilkegels ausgleichen können.
[0054] Einer oder mehrere der Gaswege münden vorzugsweise im Wesentlichen unmittelbar unterhalb
des Sensorkopfs in den Gaskanal ein. Auf diese Weise kann durch synergetische Wirkung
der Gasströme im Gaskanal eine Verschmutzung des Sensorkopfs unterbunden oder zumindest
vermindert werden.
[0055] Einer oder mehrere der Gaswege können tangential in den zentralen Gaskanal geführt
werden. Eine solche tangentiale Anordnung der Gaswege führt in einem Reinigungsbetrieb,
beispielsweise mit Wasser, zu einer effektiven Reinigung des Sensorkopfs.
[0056] Die oben genannte Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren zum Behandeln eines Behälters,
umfassend das Befüllen des Behälters mit einem Füllprodukt, vorzugsweise einem Getränk
in einer Getränkeabfüllanlage, gelöst, wobei das Verfahren aufweist: Bereitstellen
einer Vorrichtung gemäß einer der vorstehend dargelegten Ausführungsvarianten; Einleiten
des Füllprodukts in die Drallkammer des Ventilgrundkörpers und Versetzen des Füllprodukts
in der Drallkammer in einen Drall; Ausleiten des unter Drall stehenden Füllprodukts
aus der Drallkammer über den Auslauf des Ventilgrundkörpers in den Behälter, wodurch
das Füllprodukt an der Behälterinnenwand entlang in den Behälter fließt; und Detektieren
zumindest eines Signals, das sich aus dem Behälter durch den Gaskanal fortpflanzt
durch den Sensorkopf der Sensoreinrichtung.
[0057] Die Merkmale, technischen Wirkungen, Vorteile sowie Ausführungsbeispiele, die in
Bezug auf die Vorrichtung beschrieben wurden, gelten analog für das Verfahren.
[0058] So wird aus den oben genannten Gründen aus den von der Sensoreinrichtung detektierten
Signalen vorzugsweise auf eine oder mehrere Messgrößen geschlossen, insbesondere auf
eine Füllhöhe des Füllprodukts im Behälter und/oder einen Gasdruck, -zusammensetzung
oder - konzentration im Gaskanal sowie Behälter und/oder eine Schaummenge/-höhe bzw.
Schaumbeschaffenheit im Behälter und/oder eine Behälterposition und/oder einen strukturellen
Zustand des Behälters.
[0059] Vorzugsweise umfasst die Behandlung des Behälters aus den oben genannten Gründen
einen oder mehrere der folgenden Schritte: Positionieren des Behälters relativ zum
Füllorgan; druckdichtes Anpressen des Behälters gegen einen Mündungsabschnitt des
Ventilgrundkörpers; Einleiten eines Gases durch den Gaskanal in den Behälter; Abziehen
eines Gases durch den Gaskanal aus dem Behälter; Erzeugen eines Überdrucks im Behälter;
Erzeugen eines Unterdrucks im Behälter; Einleiten des Füllprodukts in den Behälter;
Entlasten des Behälters; Entfernen des Behälters vom Mündungsabschnitt des Ventilgrundkörpers.
[0060] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele ersichtlich. Die darin beschriebenen Merkmale können
alleinstehend oder in Kombination mit einem oder mehreren der oben dargelegten Merkmale
umgesetzt werden, insofern sich die Merkmale nicht widersprechen. Die folgende Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele erfolgt dabei mit Bezug auf die begleitenden Figuren.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0061] Bevorzugte weitere Ausführungsformen der Erfindung werden durch die nachfolgende
Beschreibung der Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
- Figur 1
- einen schematischen Querschnitt eines Füllorgans mit einer Sensoreinrichtung, einer
Auswerteeinrichtung und einer Füllorgansteuerung;
- Figur 2
- eine perspektivische Schnittansicht eines Ventilgrundkörpers des Füllorgans mit Drallkammer,
Ventilkegel und Membran;
- Figur 3
- eine Querschnittsansicht des Ventilgrundkörpers der Figur 2;
- Figur 4
- eine Querschnittsansicht eines Ventilgrundkörpers mit Drallkammer, Ventilkegel und
Membran gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel;
- Figur 5
- den Ventilgrundkörper der Figur 4 in einer Draufsicht.
Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
[0062] Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der Figuren beschrieben.
Dabei sind gleiche, ähnliche oder gleichwirkende Elemente in den Figuren mit identischen
Bezugszeichen versehen, und auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente wird
teilweise verzichtet, um Redundanz zu vermeiden.
[0063] Die Figur 1 ist eine schematische Querschnittsansicht einer Vorrichtung 1 zum Befüllen
eines Behälters 100 mit einem Füllprodukt. Die Vorrichtung 1 ist hierin auch als "Füllorgan"
bezeichnet oder umfasst ein solches. Als abzufüllende Produkte kommen insbesondere
Getränke, beispielsweise Wasser, Softdrinks, Bier, Mischgetränke und dergleichen in
Betracht. Besonders bevorzugt werden durch das Füllorgan 1 karbonisierte Getränke
abgefüllt.
[0064] Das Füllorgan 1 umfasst einen Ventilgrundkörper 10. Die Figur 2 ist eine perspektivische
Ansicht des Ventilgrundkörpers 10. Die Figur 3 zeigt den Ventilgrundkörper 10 in einer
Querschnittsansicht.
[0065] Der Ventilgrundkörper 10 weist eine als Ringkanal bzw. Torus ausgeführte Drallkammer
11 auf. Der Ventilgrundkörper 10 weist ferner einen in der Perspektive der Figuren
1, 2 und 3 nicht sichtbaren Hauptzulauf 12 auf, der tangential oder im Wesentlichen
tangential in die Drallkammer 11 mündet. Der Hauptzulauf 12 geht aus dem Ausführungsbeispiel
der Figuren 4 und 5 hervor.
[0066] Im unteren Bereich des Ventilgrundkörpers 10 verjüngt sich die Drallkammer 11 zu
einem ringförmigen Auslauf 13, aus dem das Füllprodukt während der Abfüllung austritt
und in einen unterhalb des Ventilgrundkörpers 10 platzierten Behälter 100 einläuft.
[0067] Es sei darauf hingewiesen, dass sich räumliche Angaben, wie etwa "unter", "unterhalb",
"über", "oberhalb" usw. auf die Einbaulage des Füllorgans 1 beziehen, die durch die
Schwerkraftrichtung eindeutig bestimmt ist. Ferner weist das Füllorgan 1 bzw. dessen
Ventilgrundkörper 10 durch den ringförmigen Auslauf 13 eine eindeutig definierte Axialrichtung
auf, die im Einbauzustand zumindest im Wesentlichen mit der Schwerkraftrichtung übereinstimmt.
[0068] Durch die tangentiale Zufuhr des Füllprodukts aus dem Hauptzulauf 12 in die Drallkammer
11 wird dieses in Drall versetzt, wodurch das Füllprodukt zentrifugalkraftbedingt
nach außen getrieben wird und nach Austritt aus dem Ventilgrundkörper 10 weiter nach
außen gelangt und an der Behälterwand abwärts strömt. Die Verjüngung bzw. Einschnürung
der Drallkammer 11 zum Auslauf 13 hin führt zum einen zu einem gleichmäßigen, wohldefinierten
Drall über den Umfang hinweg und ist zum anderen ein maßgeblicher Bestimmungsfaktor
für die Durchflussmenge. Ist der Grad der Verjüngung, insbesondere die Abmessung des
Ringspalts am Auslauf 13, einstellbar, lässt sich somit eine integrierte Durchflussregelung
gegebenenfalls bis hin zur Absperrung realisieren.
[0069] Die vorstehend genannte Durchflussregelung lässt sich wie folgt implementieren: Gemäß
dem Ausführungsbeispiel der Figuren 1, 2 und 3 weist der Ventilgrundkörper 10 zu diesem
Zweck einen Ventilkegel 14 auf, der eine zylindrische, sich zum Auslauf 13 hin verjüngende
Form hat. Der sich an die Drallkammer 11 anschließende Ringspalt wird innenseitig
zumindest abschnittsweise von der Außenumfangsfläche des Ventilkegels 14 gebildet.
Außen wird der Ringspalt von einem Ventilgehäuse 15 begrenzt bzw. gebildet. Der Ventilkegel
14 ist gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel in Axialrichtung, d.h. nach oben
und unten, verschiebbar eingerichtet. Auf diese Weise lässt sich der Ringspalt am
Auslauf 13 vergrößern und verkleinern. Die Höhenverstellung des Ventilkegels 14 erfolgt
innerhalb eines Arbeitsbereichs, d.h. zwischen einer vollständig geöffneten Position
und einer geschlossenen Position oder einer Position des minimalen Durchflusses, vorzugsweise
stufenlos. Wird durch die Innenform des Ventilgehäuses 15 ein Ventilsitz 16 gebildet,
der in einer Schließstellung des Füllorgans 1 mit dem Ventilkegel 14 dichtend in Kontakt
steht, kann der Auslauf 13 vollständig verschlossen werden, wodurch eine Absperrfunktion
realisiert wird.
[0070] Der seitliche, d.h. tangential in die Drallkammer 11 einmündende Hauptzulauf 12 schafft
neben den vorstehend genannten technischen Wirkungen zudem Platz oberhalb der Drallkammer
11. Der Raum ist unverbaut und kann zur Montage einer Membran 17 genutzt werden, welche
die Drallkammer 11 im oberen Bereich abdichtet.
[0071] Die Membran 17 weist eine kreisförmige Außenkontur auf, die direkt oder indirekt
über ein Befestigungsmittel am Ventilgehäuse 15 angebunden ist. Die Membran 17 ist
radial innen am Ventilkegel 14 befestigt. Die Membran 17 ist aus einem flexiblen Material,
vorzugsweise Teflon, gefertigt, wodurch sie der Axialbewegung des Ventilkegels 14
folgen kann und gleichzeitig eine hygienische Abdichtung der Drallkammer 11 gewährleistet.
Die Symmetrie der Membran 17 erlaubt zudem eine Ausführung mit einer hohen Lastspielzahl,
wie sie für Füllorgane 1 zumeist notwendig ist.
[0072] Der Ventilgrundkörper 10 weist ferner einen Gaskanal 18 auf, der den Ventilkegel
14 in Axialrichtung zentral durchdringt. Der Gaskanal 18 dient zum Einleiten eines
Gases, wie beispielsweise Spülgas, Spanngas und dergleichen, und fungiert gleichzeitig
als Rückgaskanal, um etwaiges Gas, das während eines Gasaustauschs abzuführen ist
und/oder während der Befüllung aus dem Behälter 100 verdrängt wird, abzuleiten. Der
Gaskanal 18 kann jedoch auch als Mehrkanalkonstruktion, beispielsweise Rohr-in-Rohr-Konstruktion,
realisiert sein, etwa um separate Zu- und Abgaswege zu schaffen.
[0073] In den Gaskanal münden seitlich ein oder mehrere Gaswege 18a, 18b ein, beispielsweise
eine Gaszuleitung 18a, um das Gas - Spanngas, Spülgas usw. - dem Gaskanal 18 zuzuführen,
und eine Gasableitung 18b, um Gas aus dem Behälter 100 abzuleiten. Die Gaswege 18a,
18b sind vorzugsweise jeweils als flexibler Schlauch ausgeführt, wodurch sie die Axialbewegung
des Ventilkegels 14 ausgleichen können.
[0074] Der Ventilkegel 14 endet im Wesentlichen direkt unterhalb einer Drosselstelle, d.h.
der engsten Stelle des den Auslauf 13 bildenden Ringspalts, wodurch ein definierter
Wechsel von einer einphasigen Spaltströmung zu einer Wandfilmströmung im Behälter
100 realisiert wird. Es wird so eine wohldefinierte, gleichbleibende Abrisskante der
Flüssigkeit gebildet, und zwar an der Stelle mit der höchsten Strömungsgeschwindigkeit.
Vorzugsweise befindet sich der Ventilsitz 16, d.h. die Absperrstelle, in unmittelbarer
Nähe zur Abrisskante, wodurch die Oberflächen, die zu einem Nachtropfen führen könnten,
minimiert werden.
[0075] Der Ventilkegel 14 ist vorzugsweise aus Teflon gefertigt, wodurch das Ablaufverhalten
aufgrund der geringen Oberflächenenergie verbessert wird. Wenn zudem das Ventilgehäuse
15 aus Edelstahl gefertigt ist, kann durch eine solche Materialpaarung eine vollständige
Abdichtung auch bei hohen Differenzdrücken sichergestellt werden.
[0076] Der Ventilgrundkörper 10 benötigt abgesehen vom Ventilkegel 14 weder Drallkörper,
wie etwa Leitflügel oder Drallkanälen, noch zusätzliche Strömungsführungen und ist
somit sehr hygienisch und tolerant für disperse Fest-/Flüssigkeitsmischungen, die
beispielsweise Fruchtstückchen, Slurry, Fruchtfasern oder dergleichen enthalten. Ferner
ist die Größe von Stückchen in der Strömung aufgrund des Verzichts auf Drallkörper
kaum begrenzt. Zum Abfüllen großer Stückchen, beispielsweise mit Volumina von 5 ×
5 × 5 mm oder darüber, kann der Ventilkegelhub während des Füllvorgangs flexibel erhöht
werden.
[0077] Der Ventilgrundkörper 10 ist besonders für die oben dargelegte Wandabfüllung geeignet,
bei der das Füllprodukt spiralförmig an der Behälterinnenwand abwärts läuft. Allerdings
kann ein mit dem Ventilgrundkörper 10 ausgestattetes Füllorgan 1 auch als Freistrahlventil
angewendet werden. In diesem Fall kann der Ventilgrundkörper 10 als hygienisches Regelventil
verwendet werden, indem dieses in eine entsprechende Füllproduktleitung mit anschließender
Beruhigungsstrecke und gegebenenfalls Gassperre am Auslauf eingebaut wird. Sofern
erforderlich, kann der Drall durch einen radialen statt tangentialen Haupteinlauf
12 entfernt werden.
[0078] Der Ventilgrundkörper 10 erlaubt eine vollständige Ausspülung des Ventilinnenraums,
insbesondere der Drallkammer 11 und des sich in Füllrichtung daran anschließenden
Auslaufs 13, mit minimaler Spülmenge, aufgrund hoher Turbulenzen, die in der Drallkammer
11 erzielbar sind, und einer vergleichsweise kleinen Oberfläche. Aus diesem Grund
ist der Ventilgrundkörper 10 für einen häufigen, beispielsweise bis zu behälterweisen,
Wechsel des Füllprodukts, insbesondere hinzudosierbarer Komponenten, besonders geeignet.
Aufgrund der besonders guten Ausspülbarkeit ist der Ventilgrundkörper 10 auch in aseptischen
Füllmaschinen anwendbar.
[0079] Die Integration von Regel- und Absperrfunktion im Ventilgrundkörper 10 erlaubt eine
Reduzierung der Bauteile und eine Vereinfachung des Produktweges. Dies führt zu geringeren
Druckverlusten und trägt zu einer schonenderen Produktbehandlung sowie einer geringeren
Schaumbildung beim Füllvorgang bei.
[0080] Die kompakte Bauform des Ventilgrundkörpers 10 ermöglicht zudem eine hygienische
Integration des Ventilkegelantriebs und gegebenenfalls weiterer Steuerungsfunktionen
im Ventilkopf, d.h. oberhalb der Drallkammer 11, beispielsweise eine Integration von
Gasventilen zum Vorspannen der Behälter 100, Rückgasleitungen, Entlastungsleitungen,
Magnetventilen für weitere separate Steuerungsfunktionen im Bereich des Füllorgans
1, wie etwa Ventil heben und senken, Komponenten zudosieren und dergleichen. Ebenso
kann beispielsweise eine Steuerungsplatine zur Realisierung dezentraler Steuerungsarchitekturen
im Ventilkopf installiert werden.
[0081] Da das Füllorgan 1 mit dem Ventilgrundkörper 10 modular erweiterbar ist und zudem
sowohl für die Wandabfüllung als auch zur Freistrahlfüllung bzw. für atmosphärisch
abzufüllende Produkte anwendbar ist, reduziert sich die Vielzahl an Füllorganvarianten
für unterschiedliche Anwendungen. Somit reduzieren sich der Pflege- sowie Wartungsaufwand
und die Anzahl an Maschinenvarianten. Abfüllanlagen, die mit Füllorganen 1 der hierin
beschriebenen Art ausgestattet sind, sind universell einsetzbar. Mit ihnen lässt sich
eine große Vielfalt unterschiedlicher Getränke, Behälterformate und -materialien (PET,
Glas, Dose, still, karbonisiert usw.) abfüllen.
[0082] Die Figur 4 ist eine Querschnittsansicht eines Ventilgrundkörpers 10 mit Drallerzeugung
gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel. Eine Draufsicht auf den Ventilgrundkörper
10 ist in der Figur 5 gezeigt. Der grundlegende Aufbau und die damit verbundenen technischen
Funktionen ähneln dem Ausführungsbeispiel der Figuren 1, 2 und 3. Der Ventilgrundkörper
10 gemäß den Figuren 4 und 5 hat jedoch einen gegenüber den vorstehend beschriebenen
Ausführungsvarianten erweiterten Funktionsumfang.
[0083] So weist der Ventilgrundkörper 10 zwei weitere Zuläufe auf, die hierin als erster
und zweiter Nebenzulauf 12a, 12b bezeichnet sind. Die Anzahl von zwei Nebenzuläufen
12a, 12b ist nur beispielhaft und kann je nach Anwendungszweck variieren.
[0084] Die Nebenzuläufe 12a, 12b ermöglichen die Zuführung weiterer Komponenten, die hierin
auch als Zusatzkomponente(n) bezeichnet sind, direkt in die Drallkammer 11 hinein.
Um die Mengen der Zusatzkomponenten dosieren zu können, können die Nebenzuläufe 12a,
12b jeweils mit einem Dosageventil 19a ausgestattet sein. Das dem Nebenzulauf 12b
zugehörige Dosageventil ist in der Perspektive der Figur 4 nicht erkennbar, kann jedoch
wie das Dosageventil 19a ausgebildet sein.
[0085] Durch die Nebenzuläufe 12a, 12b findet die Zumischung von Zusatzkomponenten direkt
in der Drallkammer 11 statt, wodurch eine gute Ausspülbarkeit des Ventilgrundkörpers
10 sichergestellt und eine etwaige Aromaverschleppung minimiert wird. Durch die Integration
der Zufuhr von Dosagekomponenten in das Ventilgehäuse 15 sind keine Schläuche oder
zusätzlichen Leitungen erforderlich. Auf diese Weise ist der Ventilgrundkörper 10
besonders für einen Produktsofortwechsel geeignet.
[0086] Der Ventilgrundkörper 10 ist in mehrerlei Hinsicht modular aufgebaut und kann so
auf einfache Weise funktional erweitert und angepasst werden. Die Membran 17 weist
einen Einspannabschnitt 17a auf, der zur Befestigung im Ventilgehäuse 15 eingerichtet
ist. Der Einspannabschnitt 17a ist ein ringförmiges Gebilde, das einstückiger Bestandteil
der Membran 17 oder als separates Element daran befestigt sein kann. Im radial inneren
Bereich ist die Membran 17 am Ventilkegel 14 befestigt.
[0087] Bevorzugt ist eine Materialpaarung aus Teflon für den Ventilkegel 14 und für die
Membran 17. Die Flexibilität der Membran und die Materialbeschaffenheit unterstützen
eine Abfüllung des Füllprodukts unter Drall auch bei sehr geringen Füllströmen. Zudem
wird einem etwaigen unbeabsichtigten lokalen Maximum des Durchflusses zu Beginn eines
Abfüllvorgangs, bevor sich ein gleichmäßiger Durchfluss unter Drall einstellt, entgegengesteuert.
In Kombination mit einem Ventilkegel 14 aus Teflon, der das Ablaufverhalten aufgrund
geringer Oberflächenenergie optimiert, kann so eine gleichmäßige, ruhige und störungsfreie
Abfüllung mit kurzen Füllzeiten realisieren werden.
[0088] Der modulare Aufbau erlaubt, dass verschiedene Membrane 17 und/oder Ventilkegel 14
mit unterschiedlichen Strömungs- und Abfülleigenschaften angewendet und kombiniert
werden können, ohne dass der gesamte Ventilgrundkörper 10 neu entworfen werden muss.
Der übrige Ventilgrundkörper 10, insbesondere das Ventilgehäuse 15, kann ein unveränderliches,
standardisiertes Bauteil sein, während die Ventileigenschaften einfach durch die bauliche
Einheit aus Ventilkegel 14 und Membran 17 variabel sind. Auf diese Weise können beispielsweise
die Größe der Drallkammer 11, die Form des Ventilkegels 14, insbesondere dessen Auslaufkontur,
Vorspannposition und Vorspannkraft des Ventilkegels 14 durch die Membran 17 und dergleichen
auf einfache Weise modifiziert und an die gewünschte Anwendungsumgebung angepasst
werden.
[0089] Zurückkommend auf die Figuren 1 und 4 ist darin eine mögliche Anbindung eines flaschenförmigen
Behälters 100 an einen Mündungsabschnitt 15c des Ventilgehäuses 15 gezeigt. Der Behälter
100 hat eine Behältermündung 101, die im Modus der Wandabfüllung mit dem Mündungsabschnitt
15c in Kontakt steht, wodurch das Füllprodukt während der Abfüllung, durch die Drallkammer
11 in Drall versetzt, unter Einwirkung der Zentrifugalkraft in einer Spiralbewegung
an der Behälterwand abwärts strömt.
[0090] Der vorstehend dargelegte tangentiale Hauptzulauf 12 belässt die Oberseite des Ventilgrundkörpers
10 auf eine Weise unverbaut, dass ein oder mehrere modulare Ventilkomponenten angebaut
werden können. Zudem ist durch die Wandabfüllung des Füllprodukts der Raum in der
Achse des Behälters 100 nur mit Gas gefüllt, so dass diese zentralen Abschnitte des
Füllorgans 1 für eine Sensoreinrichtung 20 genutzt werden können, deren Aufbau und
Funktion im Weiteren mit Bezug auf die Figur 1 dargelegt wird.
[0091] Die Sensoreinrichtung 20 weist ein Sensorgehäuse 21 auf, das sich vorzugsweise zentral
in Verlängerung des Ventilkegels 14 bzw. des Gaskanals 18 nach oben erstreckt. Die
Sensoreinrichtung 20 weist ferner einen Sensorkopf 22 mit einer Sende-/Empfangsfläche
22a auf.
[0092] Die Sensoreinrichtung 20 ist vorzugsweise als Ultraschallreflextaster bzw. Ultraschallsensor
ausgebildet. In diesem Fall bilden der Gaskanal 18 und die Behälterwand einen Resonanzraum
für das Ultraschallsignal. Der Behälterboden oder die Flüssigkeitsoberfläche fungieren
als Reflexionsflächen. Allerdings kann die Sensoreinrichtung 20 auch ein anderes Messprinzip
bzw. Messverfahren implementieren, wie beispielsweise eine optische Messung oder ein
auf Radarwellen oder Mikrowellen beruhendes Messverfahren.
[0093] Durch den kompakten Aufbau des Füllorgans 1 kann der Sensorkopf 21 in sehr kurzem
Abstand zur Behältermündung 101 positioniert werden, wodurch sich ein großes Sensorsichtfeld
S erzielen lässt. Dies wird weiter durch den Drall des Füllprodukts unterstützt, wodurch
ein stabiles "Auge" beim Abfüllen gebildet wird, durch das der Sensorkopf 21 ungestört
"hindurchschauen" kann. Dadurch ist zweierlei möglich, entweder die Sensoreinrichtung
20 unmittelbar als Füllstandsensor, der die Entfernung der Flüssigkeitsoberfläche
des Füllprodukts im Behälter 100 vom Sensorkopf 22 erfasst, anzuwenden oder zusätzlich
einen Füllstandsensor (in den Figuren nicht gezeigt) zu installieren.
[0094] Einer, mehrere oder alle der Gaswege 18a, 18b münden vorzugsweise im Wesentlichen
unmittelbar unterhalb des Sensorkopfs 22 in den Gaskanal 18 ein. Auf diese Weise kann
durch synergetische Wirkung der Gasströme im Gaskanal 18 eine Verschmutzung der Sende-/Empfangsfläche
22a unterbunden oder zumindest vermindert werden.
[0095] Einer, mehrere oder alle der Gaswege 18a, 18b können tangential in den zentralen
Gaskanal 18 geführt werden. Eine solche tangentiale Anordnung der Gaswege 18a, 18b
vor der Sende-/Empfangsfläche 22a führt in einem Reinigungsbetrieb, beispielsweise
mit Wasser, zu einer effektiven Reinigung der Sende-/Empfangsfläche 22a. Außerdem
kommt der Sensorkopf 22 im normalen Betrieb ohne übermäßiges Überschäumen während
der Abfüllung nur mit gasförmigen Medien in Kontakt, nicht jedoch mit Flüssigkeiten.
Im Falle eines etwaigen Berstens des Behälters 100 ist der Sensorkopf 22 durch die
Platzierung im Gaskanal 18 gut vor herumfliegenden Bruchstücken wie etwa Glasscherben
geschützt.
[0096] Die Sensoreinrichtung 20 erlaubt eine Überwachung mehrerer oder sogar aller Schritte
des Abfüllvorgangs. Zu diesem Zweck ist eine Auswerteeinrichtung 30 vorgesehen, die
mit der Sensoreinrichtung 20 in Kommunikation steht und eingerichtet ist, um die analogen
oder digitalen Detektionssignale der Sensoreinrichtung 20 auszuwerten. So können die
Detektionssignale der Sensoreinrichtung 20 von der Auswerteeinrichtung 30 beispielsweise
herangezogen werden, um auf eine oder mehrere der folgenden Messgrößen zu schließen:
Füllhöhe des Füllprodukts im Behälter 100; Gasdruck im Gaskanal 18 bzw. Behälter 100;
Schaummenge/-höhe bzw. Schaumbeschaffenheit im Behälter 100; Behälterposition relativ
zum Mündungsabschnitt 15c; struktureller Zustand des Behälters 100, d.h. ob der Behälter
100 intakt oder beschädigt ist.
[0097] Die Auswerteeinrichtung 30 kann Bestandteil einer Füllorgansteuerung 40 sein oder
mit einer solchen in Kommunikation stehen, um den Abfüllvorgang zu steuern und/oder
zu regeln. Die Kommunikation kann analog oder digital, drahtgebunden oder drahtlos
erfolgen. Die Auswerteeinrichtung 30 und Füllorgansteuerung 40 können zentral oder
dezentral, Bestandteil internetbasierter und/oder cloudbasierter Anwendungen oder
auf andere Weise implementiert sein, sowie gegebenenfalls auf Datenbanken zugreifen.
Die Sensoreinrichtung 20, Auswerteeinrichtung 30 und Füllorgansteuerung 40 können
integral oder durch getrennte elektronische Komponenten realisiert sein. So kann die
Auswerteeinrichtung 30 beispielsweise, im Unterschied zur Darstellung der Figur 1,
im Sensorgehäuse 21 installiert sein, und die Auswerteeinrichtung 30 und Füllorgansteuerung
40 können beispielsweise softwaregestützt durch eine Recheneinheit implementiert sein.
[0098] Wenn die Position des Behälters 100 relativ zum Füllorgan 1 verändert wird, etwa
während des Einbringens, Anpressens und Entnehmens des Behälters 100, ändert sich
auch das von der Sensoreinrichtung 20 empfangene Signal, wodurch Schritte, die mit
einer Positions- bzw. Lageänderung des Behälters 100 einhergehen, überwacht und entsprechend
gesteuert werden können. Auf diese Weise lässt sich beispielsweise der Füllvorgang
automatisch starten, sobald ein Behälter 100 vorhanden ist und sich an der korrekten
Position befindet.
[0099] Aufgrund der Abhängigkeit der Schallgeschwindigkeit von Gaseigenschaften, wie beispielsweise
Zusammensetzung, Druck, Temperatur usw., können ferner Schritte des Gasaustauschs,
der Druckerhöhung oder Absenkung/Evakuierung durch die Sensoreinrichtung 20 überwacht
und entsprechend gesteuert werden.
[0100] Ebenso kann eine etwaige Schaumbildung während des Befüllens und/oder Entlastens
des Behälters 100 durch die Sensoreinrichtung 20 überwacht werden.
[0101] Die Überwachung und Regelung der Dosierung des Füllprodukts ist bei allen Behältern
100 möglich. Als Regelgröße kann der Anstieg der Füllgeschwindigkeit verwendet werden.
[0102] Behälterdefekte, beispielsweise Flaschenplatzer, lassen sich ebenso durch die Sensoreinrichtung
20 erkennen.
[0103] Der vorstehend beschriebene Anwendungsumfang der Sensoreinrichtung 20 ist im Fall
eines Messprinzips, das auf dem Aussenden und Detektieren von Ultraschallwellen beruht,
gegeben. Allerdings kann der Anwendungsumfang vollständig oder zumindest teilweise
auch durch andere Messverfahren wie beispielsweise optische Messungen erzielt werden.
[0104] Die Anwendung einer solchen im Gaskanal 18 des Füllorgans 1 mit Drallkammer 11 platzierten
Sensoreinrichtung 20 ermöglicht eine maschinenbauliche Vereinfachung, da bisher verwendete
Sensoren, beispielsweise für Durchfluss, Füllstand, Behälterdetektion (Flada) und
Druck, ersetzt und gleichzeitig mehrere oder sogar alle Schritte im Füllvorgang mit
einem einzigen Sensor kontinuierlich überwacht werden können.
[0105] Darüber hinaus können Schritte bzw. Abläufe während des Füllvorgangs, die bisher
nicht oder nur unzureichend überwacht werden konnten, betreffend etwa den Vorgang
des Positionierens und/oder Anpressens des Behälters 100 gegen den Mündungsabschnitt
15c des Füllorgans 1, durch die Sensoreinrichtung 20 überwacht werden.
[0106] Der Einsatz einer einzigen Sensoreinrichtung 20 im Füllorgan 1 führt zu einem geringeren
Wartungsaufwand und einer Kostenersparnis aufgrund weniger Sensoren und weniger Varianten.
[0107] Es ist möglich, die Sensoreinrichtung 20 sowohl für PET-Flaschen als auch für Glasflaschen,
Dosen oder andere Behälterarten anzuwenden, wodurch Sensorvarianten reduziert werden.
[0108] Auch Füllprodukte mit geringen Leitfähigkeiten können im Unterschied zu elektrischen
Stabsonden problemlos gemessen werden.
[0109] Der Einsatz von Durchflussmessern, etwa kostenintensiven Coriolis-Massendurchflussmessern,
ist nicht notwendig.
[0110] Die notwendige Kommunikation zwischen der Auswerteeinrichtung 30, der Füllorgansteuerung
40 und/oder einer übergeordneten Anlagensteuerung kann bei dezentralen Steuerungskonzepten
wesentlich reduziert werden. Auch die Anforderung an die erlaubte Übermittlungsverzögerung
wird reduziert, da beispielsweise das Startsignal für den Abfüllvorgang nicht mehr
übermittelt werden muss.
[0111] Soweit anwendbar, können alle einzelnen Merkmale, die in den Ausführungsbeispielen
dargestellt sind, miteinander kombiniert und/oder ausgetauscht werden, ohne den Bereich
der Erfindung zu verlassen.
Bezuqszeichenliste
[0112]
- 1
- Füllorgan/Vorrichtung zum Befüllen eines Behälters mit einem Füllprodukt
- 10
- Ventilgrundkörper
- 11
- Drallkammer
- 12
- Hauptzulauf
- 12a
- Erster Nebenzulauf
- 12b
- Zweiter Nebenzulauf
- 13
- Auslauf
- 14
- Ventilkegel
- 15
- Ventilgehäuse
- 15c
- Mündungsabschnitt
- 16
- Ventilsitz
- 17
- Membran
- 17a
- Einspannabschnitt
- 18
- Gaskanal
- 18a
- Gasweg
- 18b
- Gasweg
- 19a
- Dosageventil
- 20
- Sensoreinrichtung
- 21
- Sensorgehäuse
- 22
- Sensorkopf
- 22a
- Sende-/Empfangsfläche
- 30
- Auswerteeinrichtung
- 40
- Füllorgansteuerung
- 100
- Behälter
- 101
- Behältermündung
- S
- Sichtfeld
1. Vorrichtung (1) zum Behandeln eines Behälters (100), umfassend das Befüllen des Behälters
(100) mit einem Füllprodukt, vorzugsweise einem Getränk in einer Getränkeabfüllanlage,
wobei die Vorrichtung (1) aufweist:
einen Ventilgrundkörper (10) mit einem Auslauf (13) zum Einleiten des Füllprodukts
in den Behälter (100) und einer Drallkammer (11), die mit dem Auslauf (13) in Fluidverbindung
steht und eingerichtet ist, um das Füllprodukt während des Einleitens in den Behälter
(100) in Drall zu versetzen;
einen Ventilkegel (14), der zumindest teilweise im Ventilkörper (10) angeordnet ist,
eine Axialrichtung definiert und den ein Gaskanal (18) in Axialrichtung durchdringt,
wobei der Ventilkegel (14) vorzugsweise für eine Durchflussregelung des Füllprodukts
durch den Auslauf (13) in Axialrichtung verschiebbar eingerichtet ist; und
eine Sensoreinrichtung (20) mit einem Sensorkopf (22), der zur Detektion zumindest
eines Signals eingerichtet und im Gaskanal (18) angeordnet ist.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensorkopf (22) eine Sende-/Empfangsfläche (22a) aufweist, die eingerichtet ist,
um ein Sendesignal in Richtung Behälter (100) auszusenden und ein durch das Sendesignal
veranlasstes Empfangssignal zu empfangen, wobei das Sendesignal vorzugsweise ein Ultraschallsignal,
optisches Signal, eine Radarwelle oder Mikrowelle ist.
3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass diese ferner eine Auswerteeinrichtung (30) aufweist, die mit der Sensoreinrichtung
(20) in Kommunikation steht und eingerichtet ist, um aus den von der Sensoreinrichtung
(20) detektierten Signalen auf eine oder mehrere Messgrößen zu schließen, vorzugsweise
auf eine Füllhöhe des Füllprodukts im Behälter (100) und/oder einen Gasdruck, -zusammensetzung
oder - konzentration im Gaskanal (18) sowie Behälter (100) und/oder eine Schaummenge/-höhe
und/oder Schaumbeschaffenheit im Behälter (100) und/oder eine Behälterposition und/oder
einen strukturellen Zustand des Behälters (100).
4. Vorrichtung (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass diese ferner eine Füllorgansteuerung (40) aufweist, die mit der Auswerteeinrichtung
(30) in Kommunikation steht und eingerichtet ist, um die Behandlung des Behälters
(100) zu steuern und/oder zu regeln, wobei die Behandlung vorzugsweise einen oder
mehrere der folgenden Schritte umfasst: Positionieren des Behälters (100); druckdichtes
Anpressen des Behälters (100) gegen einen Mündungsabschnitt (15c) des Ventilgrundkörpers
(10); Einleiten eines Gases durch den Gaskanal (18) in den Behälter (100); Abziehen
eines Gases durch den Gaskanal (18) aus dem Behälter (100); Erzeugen eines Überdrucks
im Behälter (100); Erzeugen eines Unterdrucks im Behälter (100); Einleiten des Füllprodukts
in den Behälter (100); Entlasten des Behälters (100); Entfernen des Behälters (100)
vom Mündungsabschnitt (15c) des Ventilgrundkörpers (10).
5. Vorrichtung (1) nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drallkammer (11) eine Ringform, vorzugsweise die Form eines Torus, aufweist,
deren Querschnittskontur in Erstreckungsrichtung sowie senkrecht zur Erstreckungsrichtung
eine rundliche Form hat, wobei sich die Drallkammer (11) vorzugsweise im Wesentlichen
axialsymmetrisch um den Ventilkegel (14) erstreckt.
6. Vorrichtung (1) nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilgrundkörper (10) einen Hauptzulauf (12) aufweist, der tangential in die
Drallkammer (11) mündet und eingerichtet ist, um das Füllprodukt oder eine Hauptkomponente
des Füllprodukts so in die Drallkammer (11) einzuleiten, dass das Füllprodukt in der
Drallkammer (11) in Drall versetzt wird.
7. Vorrichtung (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die axiale Außenwandung der Drallkammer (11) stetig und differenzierbar
in den Hauptzulauf (12) übergeht, und/oder der Hauptzulauf (12) im Bereich der Mündung
in die Drallkammer (11) im Wesentlichen die gleiche Querschnittskontur senkrecht zur
Erstreckungsrichtung wie die Drallkammer (11) aufweist.
8. Vorrichtung (1) nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslauf (13) ringförmig ist und sich die Drallkammer (12) allmählich zum Auslauf
(13) hin verjüngt, wodurch das Füllprodukt nach Austritt aus dem Auslauf (13) in einer
Spiralbewegung im Behälter (100) abwärts strömt.
9. Vorrichtung (1) nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilgrundkörper (10) einen Ventilsitz (16) aufweist, wobei der Ventilkegel
(14) und der Ventilsitz (16) so eingerichtet sind, dass der Ventilkegel (14) in einer
Absperrstellung für ein vollständiges Verschließen des Auslaufs (13) mit dem Ventilsitz
(16) dichtend in Kontakt steht.
10. Vorrichtung (1) nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilgrundkörper (10) einen oder mehrere Nebenzuläufe (12a, 12b) aufweist, die
in die Drallkammer (11) münden und eingerichtet sind, um entsprechend ein oder mehrere
Zusatzkomponenten des Füllprodukts so in die Drallkammer (11) einzuleiten, dass sich
diese darin mit einer Hauptkomponente des Füllprodukts vermischen.
11. Vorrichtung (1) nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilgrundkörper (10) ein Ventilgehäuse (15), das zumindest einen Teil der die
Drallkammer (11) sowie den Auslauf (13) begrenzenden Wandung bildet, und eine Membran
(17) aus einem verformbaren Material aufweist, die einen weiteren Teil der die Drallkammer
(11) begrenzenden Wandung bildet und an einer Außenkontur am Ventilgehäuse (15) angebunden
ist.
12. Vorrichtung (1) nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass diese zumindest einen Gasweg (18a, 18b), vorzugsweise als flexibler Schlauch ausgeführt,
aufweist, der seitlich, vorzugsweise tangential, in den Gaskanal (18) einmünden, wobei
der zumindest eine Gasweg (18a, 18b) vorzugsweise unmittelbar unterhalb des Sensorkopfs
(22) in den Gaskanal (18) einmündet.
13. Verfahren zum Behandeln eines Behälters (100), umfassend das Befüllen des Behälters
(100) mit einem Füllprodukt, vorzugsweise einem Getränk in einer Getränkeabfüllanlage,
wobei das Verfahren aufweist:
Bereitstellen einer Vorrichtung (1) nach einem der vorigen Ansprüche;
Einleiten des Füllprodukts in die Drallkammer (11) des Ventilgrundkörpers (10) und
Versetzen des Füllprodukts in der Drallkammer (11) in einen Drall;
Ausleiten des unter Drall stehenden Füllprodukts aus der Drallkammer (11) über den
Auslauf (13) des Ventilgrundkörpers (10) in den Behälter (100), wodurch das Füllprodukt
an der Behälterinnenwand entlang in den Behälter (100) fließt; und
Detektieren zumindest eines Signals, das sich aus dem Behälter (100) durch den Gaskanal
(18) fortpflanzt durch den Sensorkopf (22) der Sensoreinrichtung (20).
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass aus den von der Sensoreinrichtung (20) detektierten Signalen auf eine oder mehrere
Messgrößen geschlossen wird, vorzugsweise auf eine Füllhöhe des Füllprodukts im Behälter
(100) und/oder einen Gasdruck, -zusammensetzung oder -konzentration im Gaskanal (18)
sowie Behälter (100) und/oder eine Schaummenge/-höhe und/oder Schaumbeschaffenheit
im Behälter (100) und/oder eine Behälterposition und/oder einen strukturellen Zustand
des Behälters (100).
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlung des Behälters (100) einen oder mehrere der folgenden Schritte umfasst:
Positionieren des Behälters (100); druckdichtes Anpressen des Behälters (100) gegen
einen Mündungsabschnitt (15c) des Ventilgrundkörpers (10); Einleiten eines Gases durch
den Gaskanal (18) in den Behälter (100); Abziehen eines Gases durch den Gaskanal (18)
aus dem Behälter (100); Erzeugen eines Überdrucks im Behälter (100); Erzeugen eines
Unterdrucks im Behälter (100); Einleiten des Füllprodukts in den Behälter (100); Entlasten
des Behälters (100); Entfernen des Behälters (100) vom Mündungsabschnitt (15c) des
Ventilgrundkörpers (10).