[0001] Die Erfindung betrifft eine thermische Auslöseeinrichtung zum Auslösen eines selbsttätigen
Schliessens einer Brandschutzklappe in einem Luftkanal. Die thermische Auslöseeinrichtung
ist zur Anbringung an dem Luftkanal ausgebildet. Sie ist zudem über ein zumindest
eine erste und zweite (elektrische) Leitung oder Ader umfassendes Anschlusskabel mit
einem Stellantrieb zum Schliessen der Brandschutzklappe bei Überschreiten eines vorgebbaren
Kanallufttemperaturgrenzwerts im Inneren des Luftkanals verbindbar bzw. verbunden.
[0002] Ein solcher Luftkanal ist z.B. für die Klimatisierung eines Gebäudes oder zur Entrauchung
eines Gebäudes im Brandfall vorgesehen. Der Kanallufttemperaturgrenzwert liegt insbesondere
in einem Temperaturbereich von 65°C bis 120°C, vorzugsweise in einem Bereich von 72°C
bis 95°C. Ein solcher Stellantrieb wird auch als Brandschutzklappenantrieb bezeichnet.
[0003] Bekannte thermische Auslöseeinrichtungen sind zur Unterbrechung einer über die thermische
Auslöseeinrichtung durchgeschleiften Stromversorgungsleitung des Stellantriebs eingerichtet.
Die durchgeschleifte Stromversorgungsleitung erfüllt dabei die Funktion einer Sicherheitsschleife.
Es wird daher im einfachsten Fall die Stromversorgung des Stellantriebs durch die
Auslöseeinrichtung unterbrochen.
[0004] Brandschutzklappenantriebe nach der EN-Norm 15650 benötigen eine thermische Auslöseeinrichtung,
die bei erhöhter Temperatur, typischerweise in einem Brandfall, im Luftkanal oder
ausserhalb des Luftkanals die Schliessung der Brandschutzklappe auslöst. Eine solche
thermische Auslöseeinrichtung wird nach der EN-Norm 10294-4 und zukünftig nach der
internationalen Norm ISO 21925-1, Annex B, C, D geprüft. Dazu wird üblicherweise eine
Thermosicherung in der Ausführung als Schmelzsicherung oder ein «Bimetall» eingesetzt,
welche bei erhöhter Temperatur die Stromversorgung des Stellantriebs unterbricht.
Es wird folglich die Stromversorgung für den Stellantrieb über die bekannten thermischen
Auslöseeinrichtungen geführt (siehe auch FIG. 1). Der Stellantrieb fährt dann die
Brandschutzklappe selbsttätig, wie z.B. mithilfe im Stellantrieb gespeicherter mechanischer
Energie (Federspeicher) oder mithilfe gespeicherter elektrischer Energie (Kondensator,
Akkumulator), in die sichere Geschlossen-Position.
[0005] Die bekannten thermischen Auslöseeinrichtungen haben folgende Nachteile:
Eine als Schmelzsicherung realisierte thermische Auslöseeinrichtung, eine sogenannte
Thermosicherung, hat die Eigenschaft, dass sie die Stromversorgung des Stellantriebs
bei einer vorgegebenen Grenztemperatur unterbricht. Eine solche Thermosicherung ist
nicht rücksetzbar. Üblicherweise werden zwei derartige Thermosicherungen in Reihe
geschaltet, wobei dann die erste Thermosicherung im Inneren des Luftkanals und die
zweite Thermosicherung in der Umgebung ausserhalb des Luftkanals platziert ist. Erreicht
eine der Thermosicherungen ihre jeweilige Grenztemperatur, so wird dadurch die Stromversorgung
des Stellantriebs unterbrochen oder mit anderen Worten die Sicherheitsschleife geöffnet.
[0006] Ein weiterer Nachteil ist, dass für unterschiedliche Einsatzgebiete und/oder nationalen
Normerfordernissen entsprechend Thermosicherungen mit unterschiedlichen auslösenden
Grenztemperaturen vorgehalten werden müssen. Ein weiterer Nachteil ist, dass Thermosicherungen
bereits beim Transport oder bei der Lagerung bei Erreichen der Grenztemperatur auslösen
können. Oftmals wird die Lagertemperatur der Sicherung vom Hersteller im Datenblatt
eingeschränkt.
[0007] Zudem ist bei der Ausführung einer thermischen Auslöseeinrichtung als Schmelzsicherung
die Produktion in SMD-Ausführung nicht möglich, da die Schmelzsicherung bereits beim
Auflöten bzw. während des Lötprozesses (Reflow-Lötprozess, Schwall-Lötprozess) durchschmelzen
würde.
[0008] Weist eine thermische Auslöseeinrichtung einen auf einem Bimetall basierenden, manuell
rücksetzbaren Schalter auf, so ist eine solche Auslöseeinrichtung manuell rücksetzbar.
[0009] Allerdings können auch diese Auslöseeinrichtungen beim Transport oder bei der Lagerung
bei Erreichen der Grenztemperatur auslösen. Zudem sind solche Auslöseeinrichtungen
mechanisch aufwändig, als Bauteil überaus raumgreifend und teuer. Auch können die
auf einem Bimetall basierenden Auslöseeinrichtungen während des Lötprozesses auslösen.
Hier kann sogar ein manuelles Rücksetzen im Rahmen der Fertigung notwendig sein.
[0010] Ausgehend von dem eingangs genannten Stand der Technik ist es eine Aufgabe der Erfindung,
eine robustere thermische Auslöseeinrichtung anzugeben.
[0011] Zudem ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine thermische Auslöseeinrichtung anzugeben,
die flexibler einsetzbar ist.
[0012] Die Aufgabe der Erfindung wird mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen genannt.
[0013] Erfindungsgemäss umfasst die thermische Auslöseeinrichtung eine elektronische Steuereinheit
sowie einen mit der Steuereinheit verbundenen ersten Temperatursensor zur fortlaufenden
Erfassung eines Kanallufttemperaturwerts im Inneren des Luftkanals. Die Steuereinheit
weist eine erste Schnittstelle auf oder ist mit einer solchen verbunden. Die erste
Schnittstelle ist mit einer Schnittstellenleitung als dritte Leitung des Anschlusskabels
verbunden. Alternativ ist diese Schnittstelle mit einer Modulatoreinheit zur Aufmodulierung
eines Signals in die erste oder zweite Leitung verbunden.
[0014] Die Steuereinheit ist dazu eingerichtet, bei Überschreiten des Kanallufttemperaturgrenzwerts
durch den Kanallufttemperaturwert ein Auslösesignal an der ersten Schnittstelle auszugeben.
Alternativ ist die Steuereinheit dazu eingerichtet, bei Überschreiten des Kanallufttemperaturgrenzwerts
durch den Kanallufttemperaturwert die Ausgabe eines Nichtauslösesignals an der ersten
Schnittstelle zu stoppen.
[0015] Der besondere Vorteil der Erfindung liegt darin, dass ein einfaches Anschlusskabel
zur Verbindung der thermischen Auslöseeinrichtung mit dem Stellantrieb verwendet werden
kann. Im einfachsten Fall ist das Anschlusskabel ein Schnittstellenkabel, insbesondere
ein serielles Schnittstellenkabel, wie z.B. ein USB- oder RS232-Kabel. Ein solches
Schnittstellenkabel umfasst zumindest zwei (Signal-)Leitungen mit einem kleinen Leitungsquerschnitt,
insbesondere eine erste Leitung für ein Bezugspotenzial (Masse), eine zweite Leitung
für eine Versorgungsspannung und gegebenenfalls eine (Signal-)Leitung als dritte Leitung
für die Übertragung des Auslösesignals bzw. des Nichtauslösesignals an der ersten
Schnittstelle.
[0016] Das Auslösesignal bzw. das Nichtauslösesignals kann alternativ zur Schnittstellenleitung
induktiv, kapazitiv oder resistiv einem durch die Leitung des Bezugspotenzial (erste
Leitung) fliessenden Strom oder einem durch die Leitung der Versorgungsspannung (zweite
Leitung) fliessenden Strom aufmoduliert werden.
[0017] Über die Leitungen des Bezugspotenzials und der Versorgungsspannung wird die «Elektronik»
der erfindungsgemässen thermischen Auslöseeinrichtung versorgt. Bei den vorgenannten
Leitungen handelt es sich somit um Signalleitungen. Die Versorgungsspannung ist vorzugsweise
eine (konstante) Gleichspannung. Sie weist bezogen auf das Bezugspotenzial Spannungswerte
insbesondere im Bereich von 3 V bis 24 V, vorzugsweise bei 3.3 V oder 5 V, auf. Insbesondere
ist der Leitungsquerschnitt für eine maximale dauerhafte Stromtragefähigkeit von 250
mA, vorzugsweise von 100 mA, ausgelegt. Die Länge eines solchen Anschlusskabels liegt
insbesondere im Bereich von 1 m bis 5 m. Das Anschlusskabel kann auch ungeschirmt
sein.
[0018] Im Vergleich dazu ist bei bekannten Lösungen ein speziell geschirmtes, teures Anschlusskabel
erforderlich, dessen Leitungen hinsichtlich der zulässigen Strombelastungen den gesamten
Hinstrom als auch den gesamten Rückstrom über die Sicherheitsschleife ausgelegt sein
müssen. Da über die Leitungen des Hin- und Rückstroms der Motorstrom für den Stellbetrieb
des Stellantriebs geführt wird, weisen diese einen Leitungsquerschnitt für eine maximale
Stromtragefähigkeit von 0,5 A bis 2A auf.
[0019] Die aufwändige Schirmung ist im Sinne eines Masse- oder Erdschlusses zusammen mit
einer entsprechenden Masse- bzw. Erdschlusserfassung nachteilig erforderlich, um ein
mögliches Verschmelzen des Hin- und Rückleiters in einem Brandfall zu detektieren.
Anderenfalls würde die Sicherheitsschleife durch einen solchen Kurzschluss nicht unterbrochen
werden. Die Brandschutzklappe würde dann fatalerweise geöffnet bleiben.
[0020] Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass durch die Übertragung eines
geeigneten, d.h. eines hinreichend sicheren bzw. hinreichend nichtmanipulierbaren
Auslösesignals von der thermischen Auslöseeinrichtung über das Anschlusskabel zum
Stellantrieb eine sichere Auslösung des selbsttätigen Schliessens der Brandschutzklappe
durch den Stellantrieb möglich ist. Insbesondere ist die Steuereinheit dazu eingerichtet,
das Auslösesignal wiederholt, vorzugsweise zyklisch an der ersten Schnittstelle auszugeben,
wie z.B. mit einer Wiederholfrequenz in einem Bereich von 0.1 Hz bis 1 kHz, vorzugsweise
in einem Bereich von 1 Hz bis 100 Hz.
[0021] Ist dagegen die Steuereinheit dazu eingerichtet, bei Überschreiten des Kanallufttemperaturgrenzwerts
durch den Kanallufttemperaturwert die Ausgabe eines Nichtauslösesignals an der ersten
Schnittstelle zu stoppen, so ist eine vorteilhaft sehr sichere Auslösung des selbsttätigen
Schliessens der Brandschutzklappe durch den Stellantrieb nach dem Totmann-Prinzip
möglich. So führt jegliches Ausbleiben des Nichtauslösesignals, wie z.B. ein Stopp
der Ausgabe durch die Steuereinheit, ein Ausstecken oder Durchtrennen des Anschlusskabels
oder ein Verbrennen oder Schmelzen des Anschlusskabels im Brandfall, zum sicheren
Auslösen des selbsttätigen Schliessens der Brandschutzklappe.
[0022] Insbesondere ist die Steuereinheit dazu eingerichtet, das Nichtauslösesignal wiederholt,
vorzugsweise zyklisch an der ersten Schnittstelle auszugeben, wie z.B. mit einer Wiederholfrequenz
in einem Bereich von 0.1 Hz bis 1 kHz, vorzugsweise in einem Bereich von 1 Hz bis
100 Hz.
[0023] Das Auslösesignal wie auch das Nichtauslösesignal kann z.B. ein Sinus- oder Rechtecksignal
mit vorgegebener Frequenz oder ein an der ersten Schnittstelle angelegter konstanter
Spannungspegel mit vorgegebenem Spannungswert sein. Ist die erste Schnittstelle eine
Datenschnittstelle, insbesondere eine serielle Datenschnittstelle, so kann das Auslösesignal
und das Nichtauslösesignal ein hinreichend sicheres bzw. hinreichend nichtmanipulierbares
Datensignal sein. Ein solches Datensignal kann eine vorgegebene Folge von Datenbits,
wie z.B. von 8 Datenbits wie beispielsweise «10011101» oder 16 Datenbits wie beispielsweise
«1001000101011100» umfassen. Das Datensignal kann alternativ eine sich deterministisch
ändernde Folge von Datenbits umfassen. Die serielle Datenschnittstelle kann eine UART/RS232-
oder USB-Datenschnittstelle sein.
[0024] Der erste Temperatursensor ist insbesondere ein Thermistor, also ein temperaturabhängiger
elektrischer Widerstand. Vorzugsweise weist ein solcher Thermistor einen sogenannten
PT100, PT500 oder PT1000 als Platin-Messwiderstand auf. Die zuvor genannten Platin-Messwiderstände
weisen dabei vorteilhaft einen von der Temperatur abhängigen linearen Widerstandsverlauf
auf. Alternativ kann der Thermistor ein sogenannter NTC (für Negative Temperature
Coefficient) oder ein PTC (für Positive Temperature Coefficient) sein.
[0025] Der erste Temperatursensor ist folglich kein Temperaturschalter, wie dies bei Thermosicherungen
oder Bimetall-Schaltern im Stand der Technik der Fall ist. Er ist vielmehr dazu ausgebildet,
einen der erfassten Temperatur zugeordneten elektrischen Widerstandswert bereitzustellen.
Alternativ kann der Temperatursensor ein digitaler Temperatursensor sein, der einen
der erfassten Temperatur zugeordneten Digitalwert als elektrisches Signal ausgibt.
[0026] Die Steuereinheit ist vorzugsweise ein Mikrocontroller. Bei einem solchen Mikrocontroller
handelt es sich um eine prozessorgestützte elektronische Verarbeitungseinheit. Auf
dem Mikrocontroller sind geeignete Programmschritte geladen bzw. ladbar, die durch
den Mikrocontroller bzw. durch dessen Prozessor ausführbar sind. Der Mikrocontroller
weist einen vorzugsweise nichtflüchtigen elektronischen Speicher auf, wie z.B. ein
Flash-Speicher, in dem die ausführbaren Programmroutinen gespeichert sind. Der Mikrocontroller
weist typischerweise neben dem elektronischen Speicher, dem Prozessor und einem RAM-Speicher
zumindest eine der nachfolgend genannten integrierten Hardware-Funktionseinheit auf:
Analog-/DigitalUmsetzer, Digital-/Analog-Umsetzer, digitale Ein-/AusgabeEinheit, serielle
Busschnittstelle, Timer, Signalprozessor, Watch-Dog und Temperatursensor.
[0027] Damit ist im Vergleich zum Stand der Technik der Vorteil verbunden, dass der Kanallufttemperaturgrenzwert,
also die Auslösetemperatur, variabel eingestellt werden kann. Der Kanallufttemperaturgrenzwert
kann z.B. in Form eines Datenbytes in der elektronischen Steuereinheit hinterlegt
sein. Dadurch kann die gleiche Hardware für unterschiedliche Anwendungen konfiguriert
werden und somit die Variantenvielfalt reduziert werden.
[0028] Ein weiterer Vorteil liegt in der Rücksetzbarkeit der erfindungsgemässen Auslöseeinrichtung
im Vergleich zu den irreversiblen Thermosicherungen beim Stand der Technik.
[0029] Im Vergleich zu den raumgreifenden Bimetall-Schaltern ist der Platzbedarf bei der
erfindungsgemässen Auslöseeinrichtung minimiert. Die Rücksetzung kann z.B. mittels
eines kleinen Tasters oder Mikroschalters erfolgen.
[0030] Zudem ist bei der thermischen Auslöseeinrichtung vorteilhaft keine versehentlich
Auslösung bei der Lagerung und beim Transport möglich. Auch kann mit Vorteil bei der
Herstellung einer Auslöseeinrichtung ein automatisiertes, kostengünstiges Lötverfahren
angewandt werden.
[0031] Nach einer Ausführungsform der thermischen Auslöseeinrichtung ist die Steuereinheit
mit einem zweiten Temperatursensor zur fortlaufenden Erfassung eines Umgebungslufttemperaturwerts
ausserhalb des Luftkanals verbunden. Alternativ kann die Steuereinheit einen solchen
zweiten Temperatursensor aufweisen. Die Steuereinheit ist dazu eingerichtet, bei Überschreiten
eines vorgebbaren Umgebungslufttemperaturgrenzwerts durch den Umgebungslufttemperaturwert
das Auslösesignal an der ersten Schnittstelle auszugeben oder die Ausgabe des Nichtauslösesignals
an der ersten Schnittstelle zu stoppen.
[0032] Insbesondere kann die Steuereinheit nach einer weiteren Ausführungsform dazu eingerichtet
sein, das Auslösesignal an der ersten Schnittstelle auszugeben oder die Ausgabe des
Nichtauslösesignals an der ersten Schnittstelle zu stoppen, falls eine Temperaturanstiegsrate
des jeweiligen erfassten Temperaturwerts eine zugehörige vorgebbare Mindesttemperaturanstiegsrate
im Bereich von 10°/min, insbesondere von 20°/min, überschreitet.
[0033] Durch das Auswerten des jeweiligen zeitlichen Temperaturanstiegs ist vorteilhaft
eine schnellere Auslösung möglich, da dann erwartungsgemäss mit dem baldigen Überschreiten
des Kanallufttemperaturgrenzwerts bzw. des Umgebungslufttemperaturgrenzwerts gerechnet
werden kann. Dies ermöglicht eine Prognose über den weiteren Temperaturverlauf und
eine frühzeitige Auslösung bei stark ansteigender Temperatur im Brandfall.
[0034] Einer weiteren Ausführungsform zufolge weist die thermische Auslöseeinrichtung ein
Gehäuse sowie einen im Gehäuse angeordneten Schaltungsträger auf. Das Gehäuse weist
eine Sensoröffnung zum Herausführen eines Abschnitts des Schaltungsträgers aus dem
Gehäuse auf. Der erste Temperatursensor ist auf dem Schaltungsträgerabschnitt angeordnet.
[0035] Das Gehäuse ist vorzugsweise aus einem temperaturbeständigen Kunststoff, d.h. aus
einem Kunststoff hergestellt, der für Temperaturen bis 150°C mechanisch stabil ist.
Der Schaltungsträger ist vorzugsweise eine Leiterplatte, wie z.B. eine Leiterplatte
aus einem FR4-Material.
[0036] Durch das Herausführen des ersten Temperatursensors aus dem Gehäuse ist ein konstruktiv
besonders einfacher Aufbau einer Auslöseeinrichtung möglich. Zugleich ist ein schnelles
Ansprechen des ersten Temperatursensors auf Temperaturänderungen im Luftkanal sichergestellt.
[0037] Insbesondere umschliesst das Gehäuse den Schaltungsträger im Wesentlichen flächig
mit einer maximalen Gehäusetiefe von 4 cm, insbesondere von 2.5 cm. Dadurch resultiert
eine äusserst kompakte Bauweise der erfindungsgemässen Auslöseeinrichtung. Insbesondere
umschliesst das Gehäuse den Schaltungsträger hermetisch. Die entsprechenden Öffnungen
im Gehäuse für den elektrischen Anschluss der Auslöseleitung, für das Herausführen
des Abschnitts mit dem ersten Temperatursensor sowie für den manuell betätigbaren
Schalter sind vorzugsweise staub- und feuchtigkeitsdicht abgedichtet bzw. verschlossen.
Die Sensoröffnung kann insbesondere mit einem Wärmeleitenden Kleber verschlossen werden.
Alternativ oder zusätzlich kann der Temperatursensor in ein thermisch leitendes Käppchen
vergossen werden.
[0038] Insbesondere sind am Gehäuse der thermischen Auslöseeinrichtung zwei aussenliegende,
sich gegenüberliegende Schnappelemente angeordnet oder angeformt. Die Schnappelemente
sind derart ausgestaltet, dass diese mit dem Einschieben der thermischen Auslöseeinrichtung
in eine geometrisch darauf abgestimmte schlitzförmige Öffnung im Luftkanal mit der
schlitzförmigen Öffnung verrasten. Dadurch ist eine besonders einfache und zugleich
mechanisch stabile Befestigung der erfindungsgemässen Auslöseeinrichtung am Luftkanal,
d.h. an einer Wandung des Luftkanals, möglich.
[0039] Nach einer Ausführungsform ist die elektronische Steuereinheit ein Mikrocontroller,
der sich bei ordnungsgemässer Anbringung der Auslöseeinrichtung am Luftkanal auf einem
ausserhalb des Luftkanals liegenden Abschnitt des Schaltungsträgers befindet. Der
zweite Temperatursensor ist im Mikrocontroller integriert, vorzugsweise auf dem Chipplättchen
(Die) des Mikrocontrollers. Der Mikrocontroller ist programmiert, fortlaufend einen
Umgebungslufttemperaturwert zu erfassen.
[0040] Der besondere Vorteil liegt hier darin, dass auf einen separaten Temperatursensor
als Bauelement verzichtet werden kann. Dadurch vereinfacht sich der Schaltungsaufbau
der erfindungsgemässen Auslöseeinrichtung. Insbesondere weist der Mikrocontroller
ein Chipgehäuse, vorzugsweise ein Kunststoff- oder Keramikgehäuse, auf. Das Chipgehäuse
ist wärmleitend, insbesondere kontaktbehaftet wärmeleitend, mit dem Gehäuse der thermischen
Auslöseeinrichtung verbunden. Das Chipgehäuse kann z.B. direkt am Gehäuse der Auslöseeinrichtung
anliegen. Es kann zur verbesserten Wärmeübertragung z.B. eine Wärmeleitpaste zwischen
dem Chipgehäuse und dem Gehäuse der Auslöseeinrichtung, analog zur verbesserten Wärmeabfuhr
bei einem Kühlkörper, eingebracht sein.
[0041] Einer weiteren Ausführungsform zufolge weist die Auslöseeinrichtung einen manuell
betätigbaren, mit der Steuereinheit elektrisch verbundenen Schalter, insbesondere
einen Taster, auf. Die Steuereinheit ist dazu eingerichtet, im ausgelösten Zustand
der thermischen Auslöseeinrichtung und nach Betätigung des Schalters die vorzugsweise
wiederholte Ausgabe des Auslösesignals an der ersten Schnittstelle zu stoppen oder
das Nichtauslösesignal an der ersten Schnittstelle vorzugsweise wiederholt auszugeben.
Mittels der Steuereinheit ist dann der binäre Schaltzustand des Schalters einlesbar.
Der Schalter ist z.B. von der Aussenseite des Gehäuses der thermischen Auslöseeinrichtung
her manuell durch einen Benutzer betätigbar. Dadurch ist auf besonders einfache Weise
ein Rücksetzen der thermischen Auslöseeinrichtung möglich.
[0042] Alternativ oder zusätzlich kann die Steuereinheit dazu eingerichtet sein, im nichtausgelösten
Zustand der thermischen Auslöseeinrichtung und nach Betätigung des Schalters das Auslösesignal
vorzugsweise wiederholt an der ersten Schnittstelle zum (testweisen) Auslösen des
selbsttätigen Schliessens des Stellantriebs auszugeben oder die vorzugsweise wiederholte
Ausgabe des Nichtauslösesignals an der ersten Schnittstelle zu stoppen.
[0043] Die Steuereinheit kann schliesslich zusätzlich dazu eingerichtet sein, nach einer
weiteren Betätigung des Schalters die vorzugsweise wiederholte Ausgabe des Auslösesignals
an der ersten Schnittstelle wieder zu stoppen oder die vorzugsweise wiederholte Ausgabe
des Nichtauslösesignals an der ersten Schnittstelle wieder aufzunehmen.
[0044] Dadurch ist auf einfache Weise ein Test der thermischen Auslöseeinrichtung auf ihre
Funktionsfähigkeit hin möglich.
[0045] Einer weiteren Ausführungsform zufolge weist die Auslöseeinrichtung ein optisches
Anzeigeelement auf, insbesondere eine LED. Das optische Anzeigeelement ist zumindest
mittelbar durch die Steuereinheit ansteuerbar. Die Steuereinheit ist dazu eingerichtet
bzw. programmiert, das optische Anzeigeelement im ausgelösten Zustand der thermischen
Auslöseeinrichtung dauerleuchtend oder blinkend anzusteuern. Alternativ kann die Steuereinheit
dazu eingerichtet sein, das optische Anzeigeelement im nichtausgelösten Zustand dauerleuchtend
anzusteuern. Dadurch ist eine direkte Statusausgabe an der thermischen Auslöseeinrichtung
möglich.
[0046] Nach einer weiteren Ausführungsform ist die Steuereinheit dazu eingerichtet, einen
aktuellen Kanallufttemperaturwert und/oder aktuellen Umgebungslufttemperaturwert und/oder
gegebenenfalls den Schaltzustand des mit der Steuereinheit verbundenen Schalters als
Daten an der ersten Schnittstelle bzw. Datenschnittstelle auszugeben.
[0047] Alternativ oder zusätzlich kann die Steuereinheit dazu eingerichtet sein, an der
ersten Schnittstelle bzw. an der ersten Datenschnittstelle anliegende, von einer zweiten
Schnittstelle bzw. von einer zweiten Datenschnittstelle des Stellantriebs stammende
Daten zu empfangen, wobei die Daten einen aktualisierten Kanallufttemperaturgrenzwert
und/oder einen aktualisierten Umgebungslufttemperaturgrenzwert und/oder aktualisierte
Mindesttemperaturanstiegsraten und/oder gegebenenfalls einen mittels der Steuereinheit
an das optische Anzeigeelement auszugebenden Leuchtzustand umfassen. Zudem ist die
Steuereinheit dazu eingerichtet, den in der Steuereinheit gespeicherten Kanallufttemperaturgrenzwert
und/oder Umgebungslufttemperaturgrenzwert und/oder die Mindesttemperaturanstiegsraten
durch den aktualisierten Kanallufttemperaturgrenzwert, und/oder durch den aktualisierten
Umgebungslufttemperaturgrenzwert und/oder durch die aktualisierten Mindesttemperaturanstiegsraten
zu ersetzen.
[0048] Nach einer Ausführungsform ist die zwischen der ersten Schnittstelle und zwischen
der ersten oder zweiten Leitung des Anschlusskabels geschaltete Modulatoreinheit zur
Aufmodulierung des Auslösesignals oder des Nichtauslösesignals eingerichtet. Dabei
ist die Modulatoreinheit zugleich eine Modulator/Demodulator-Einheit. Diese Modulator/Demodulator-Einheit
ist dann zusätzlich zur Demodulierung von auf der ersten oder zweiten Leitung aufmodulierten,
von einer zweiten Schnittstelle des Stellantriebs stammenden Daten sowie zur Weiterleitung
der demodulierten Daten an die erste Datenschnittstelle der thermischen Auslöseeinrichtung
eingerichtet.
[0049] Der Modulator und der Demodulator können separate Baueinheiten oder eine kombinierte
Baueinheit sein. Der Modulator kann dazu eingerichtet sein, auf induktivem, kapazitiven
oder ohmschen Wege elektrische Signale in die erste oder zweite Leitung des Anschlusskabels
modulierend einzukoppeln, wie z.B. im Sinne eines Powerline-Modems. In entsprechender
Weise kann der Demodulator dazu eingerichtet sein, auf induktivem, kapazitiven oder
ohmschen Wege elektrische Signale aus der ersten oder zweiten Leitung des Anschlusskabels
auszukoppeln und zu demodulieren.
[0050] Für den Fall der Signalaufmodulierung in die erste oder zweite Leitung kann das zum
Anschluss des Stellantriebs an die thermische Auslöseeinrichtung vorgesehene Anschlusskabel
als erste Leitung eine (einzige) Bezugspotenzialleitung und als zweite Leitung eine
(einzige) Versorgungsspannungsleitung zur elektrischen Stromversorgung der Auslöseeinrichtung
umfassen. Die erste Leitung kann auch die Schirmung des Anschlusskabels selbst ein.
Das Anschlusskabel kann somit auch ein Koaxialkabel sein.
[0051] Die Aufgabe der Erfindung wird weiter durch eine Anordnung aus einem Stellantrieb,
eingerichtet zum selbsttätigen Schliessen einer Brandschutzklappe in einem Luftkanal,
und aus einer erfindungsgemässen thermischen Auslöseeinrichtung gelöst. Der Stellantrieb
ist dabei über ein Anschlusskabel mit der thermischen Auslöseeinrichtung verbunden.
Weiter umfasst der Stellantrieb eine Steuereinrichtung sowie einen nachgeschalteten
Motortreiber für einen Elektromotor des Stellantriebs. Die Steuereinrichtung des Stellantriebs
ist eingerichtet, Steuerbefehle an den Motortreiber zumindest zum Öffnen und zum selbsttätigen
Schliessen der an dem Stellantrieb angeschlossenen Brandschutzklappe auszugeben. Die
elektronische Steuereinrichtung weist eine zweite Schnittstelle auf oder ist mit einer
solchen verbunden. Zudem ist die elektronische Steuereinrichtung dazu eingerichtet,
bei Empfang eines Auslösesignals an der zweiten Schnittstelle oder bei Ausbleiben
eines Nichtauslösesignals an der zweiten Schnittstelle Steuerbefehle zum selbsttätigen
Schliessen der an dem Stellantrieb angeschlossenen Brandschutzklappe an den Motortreiber
auszugeben.
[0052] Nach einer Ausführungsform der Anordnung umfassen die erste und zweite Schnittstelle
je eine zueinander kompatible Datenschnittstelle, insbesondere eine serielle Datenschnittstelle,
vorzugsweise eine UART/RS232- oder USB-Datenschnittstelle.
[0053] Schliesslich weist nach einer weiteren Ausführungsform der Stellantrieb eine Rückstellfeder
zum selbsttätigen Schliessen der angeschlossenen Brandschutzklappe im ausgelösten
Zustand der thermischen Auslöseeinrichtung auf. Die Steuereinrichtung des Stellantriebs
ist dazu eingerichtet, das Auslösesignal oder das Nichtauslösesignal zu empfangen
und eine Energieversorgung des Motortreibers, d.h. die Strom- oder Spannungsversorgung
des Motortreibers, bei Empfang des Auslösesignals oder bei Ausbleiben des Nichtauslösesignals
abzuschalten.
[0054] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie
die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die in Verbindung
mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Hierbei zeigen in schematischer Darstellung:
- FIG 1
- schematisch den Aufbau einer thermischen Auslöseeinrichtung mit zwei in Reihe geschalteter
Thermosicherungen nach dem Stand der Technik zur Unterbrechung der Stromversorgung
eines Stellantriebs,
- FIG 2
- schematisch den Aufbau einer beispielhaften thermischen Auslöseeinrichtung mit einer
elektronischen Steuereinheit und mit zwei Temperatursensoren sowie eine Anordnung
gemäss der Erfindung,
- FIG 3
- eine Ausführungsform der beispielhaften thermischen Auslöseeinrichtung mit einer Datenübertragungsmöglichkeit
zwischen Auslöseeinrichtung und Stellantrieb gemäss der Erfindung,
- FIG 4
- eine Schnittdarstellung durch eine beispielhafte thermische Auslöseeinrichtung gemäss
der Erfindung quer zur Strömungsrichtung in einem Luftkanal, und
- FIG 5
- eine Schnittdarstellung durch die thermische Auslöseeinrichtung gemäss FIG 4 entlang
der in FIG 4 eingetragenen Blickrichtung V.
[0055] FIG 1 zeigt schematisch den Aufbau einer thermischen Auslöseeinrichtung mit Aufbau
einer bekannten thermischen Auslöseeinrichtung 10 mit zwei in Reihe geschalteter Thermosicherungen
6, 7 zur Unterbrechung der Stromversorgung eines Stellantriebs 1.
[0056] Mit dem Bezugszeichen 8 ist ein Anschlusskabel mit einer Hinleitung HL und mit einer
Rückleitung RL zur Verbindung der Auslöseeinrichtung 10 mit dem Stellantrieb 1 über
dessen elektrischen Anschluss 3 bezeichnet. Aus der FIG 1 ist ersichtlich, dass bei
Auslösen einer der Thermosicherungen 6, 7 die Stromversorgung des Stellantriebs 1
entlang des Pfads Stromversorgungsanschluss 2, Steuereinheit SE des Stellantriebs
1, Hinleitung HL, beide Thermosicherungen 6, 7, Rückleitung RL, Elektromotor des Stellantriebs
1, Steuereinheit SE und zurück zum Stromversorgungsanschluss 2 unterbrochen wird.
Mit V
IN ist eine dort anliegende Eingangsspannung bezeichnet. Der Stellantrieb 1 wirkt in
bekannter Weise auf eine Brandschutzklappe 4 in einem Luftkanal 5 ein, um diese nach
Auslösung selbsttätig zu schliessen. Mit ϑ
a ist dabei eine Umgebungslufttemperatur ausserhalb des Luftkanals 5 bezeichnet und
mit ϑ
i eine Kanallufttemperatur im Inneren des gezeigten Luftkanals 5.
[0057] FIG 2 zeigt schematisch den Aufbau einer beispielhaften thermischen Auslöseeinrichtung
10 mit einer als «Logik» bezeichneten elektronischen Steuereinheit 14 (Mikrocontroller)
und mit zwei Temperatursensoren 16, 17. Letztere sind mit der Steuereinheit 14 verbunden.
Der erste Temperatursensor 16, wie z.B. ein NTC oder PTC, ist dabei zur fortlaufenden
Erfassung eines Kanallufttemperaturwerts θ
i im Inneren des Luftkanals 5 vorgesehen.
[0058] Die Auslöseeinrichtung 10 weist einen elektrischen Anschluss 3 zum Anschliessen eines
Anschlusskabels 8 auf. Das gegenüberliegende Ende des Anschlusskabels 8 ist seinerseits
zum Anschliessen an einem elektrischen Anschluss 3 eines Stellantriebs 1 vorgesehen.
Der Stellantrieb 1 ist zum Schliessen der Brandschutzklappe 4 bei Überschreiten eines
vorgebbaren Kanallufttemperaturgrenzwerts θ
Gi im Inneren des Luftkanals 5 eingerichtet bzw. vorgesehen. Alternativ kann das Anschlusskabel
8 bereits abgedichtet fest durch ein Gehäuse der Auslöseeinrichtung 10 hindurch geführt
sein. Das Anschlusskabel 8 umfasst eine erste Leitung M, typischerweise eine Masse-
oder Bezugspotenzialleitung, und eine zweite Leitung VS, typischerweise eine Versorgungsspannungsleitung.
Zwischen beiden Leitungen M, VS liegt vorzugsweise eine konstante Gleichspannung zur
elektrischen Versorgung der erfindungsgemässen thermischen Auslöseeinrichtung 10 an.
[0059] Weiter gemäss der Erfindung weist die elektronische Steuereinheit 14 eine erste Schnittstelle
D1, insbesondere eine serielle Datenschnittstelle auf. Diese erste Schnittstelle D1
ist mit einer weiteren Leitung DL des Anschlusskabels 8, d.h. mit einer Schnittstellenleitung
DL als dritte Leitung des Anschlusskabels 8 verbunden. Typischerweise umfasst das
Anschlusskabel 8 neben der ersten, zweiten und dritten Leitung M, VS, DL noch einen
diese umschliessenden Kabelmantel als mechanischen Schutz auf. Die Steuereinheit 14
ist dazu eingerichtet bzw. programmiert, bei Überschreiten des Kanallufttemperaturgrenzwerts
θ
Gi durch den Kanallufttemperaturwert θ
i ein Auslösesignal SIG an der ersten Schnittstelle D1 auszugeben oder die Ausgabe
eines Nichtauslösesignals BEAT an der ersten Schnittstelle D1 zu stoppen.
[0060] Im Beispiel der FIG 2 ist die Steuereinheit 14 bereits zudem dazu eingerichtet, fortlaufend
einen durch den zweiten Temperatursensor 17 erfassten Umgebungslufttemperaturwert
θ
a ausserhalb des Luftkanals 5 zu erfassen. Die Steuereinheit 14 ist dann dazu eingerichtet,
bei Überschreiten eines vorgebbaren Umgebungslufttemperaturgrenzwerts θ
Ga durch den Umgebungslufttemperaturwert θ
a das Auslösesignal SIG an der ersten Schnittstelle D1 auszugeben oder die Ausgabe
des Nichtauslösesignals BEAT an der ersten Schnittstelle D1 zu stoppen. Im einfachsten
Fall bildet die Steuereinheit 14 eine Serienschaltung der beiden Temperatursensoren
16, 17, wie in FIG 1 beschrieben, logisch nach. Es wird somit ausgelöst, wenn der
erfasste Kanallufttemperaturwert θ
i den vorgebbaren Kanallufttemperaturgrenzwert θ
Gi überschreitet ODER wenn der erfasste Umgebungslufttemperaturwert θ
a den vorgebbaren Umgebungslufttemperaturgrenzwert θ
Ga überschreitet.
[0061] Alternativ kann die Steuereinheit 14 dazu eingerichtet sein, das Auslösesignal SIG
an der ersten Schnittstelle D1 auszugeben oder die Ausgabe des Nichtauslösesignals
BEAT an der ersten Schnittstelle D1 zu stoppen, wenn z.B. die Summe der beiden Temperaturwerte
θ
i, θ
a einen Summentemperaturgrenzwert überschreitet.
[0062] Im Beispiel der FIG 2 ist die Steuereinheit 14 zusätzlich dazu eingerichtet, vorzugsweise
unabhängig vom Betrag der erfassten Temperaturwerte θ
i, θ
a, das Auslösesignal SIG an der ersten Schnittstelle D1 auszugeben oder die Ausgabe
des Nichtauslösesignals BEAT an der ersten Schnittstelle D1 zu stoppen, wenn eine
vorgebbare Mindesttemperaturanstiegsrate θ'
Gi, θ'
Ga von 10°/min, insbesondere von 20°/min, des jeweiligen erfassten Temperaturwerts θ
i, θ
a überschritten wird.
[0063] Weiter alternativ kann die Steuereinheit 14 dazu eingerichtet sein, das Auslösesignal
SIG an der ersten Schnittstelle D1 auszugeben oder die Ausgabe des Nichtauslösesignals
BEAT an der ersten Schnittstelle D1 zu stoppen, wenn der erfasste Kanallufttemperaturwert
θ
i den vorgebbaren Kanallufttemperaturgrenzwert θ
Gi UND die vorgebbare Mindesttemperaturanstiegsrate θ'
Gi für die Kanallufttemperatur ϑ
i überschreitet ODER wenn die erfasste Umgebungslufttemperatur θ
a den vorgebbaren Umgebungslufttemperaturgrenzwert θ
Ga UND die vorgebbare Mindesttemperaturanstiegsrate θ'
Gi für die Umgebungslufttemperatur ϑ
a überschreitet.
[0064] Mit "ODER" sind hier das Boolean-ODER bzw. das logisch ODER und mit "UND" das Boolean-UND
bzw. das logische UND gemeint.
[0065] Die genannten Temperaturgrenzwerte θ
Gi, θ
Ga und Mindesttemperaturraten θ'
Gi, θ'
Ga können elektronisch im Mikrocontroller 14 z.B. als Variable vom Datentyp Float hinterlegt
sein.
[0066] Weiter gemäss der Erfindung weist die thermische Auslöseeinrichtung 10 einen manuell
betätigbaren, mit der Steuereinheit 14 elektrisch verbundenen Schalter 15 auf. Dieser
ist vorzugsweise ein Taster. Die Steuereinheit 14 ist zudem dazu eingerichtet, im
ausgelösten Zustand der thermischen Auslöseeinrichtung 10, also bei geschlossener
Brandschutzklappe 4, und nach Betätigung des Schalters 15 die vorzugsweise wiederholte
Ausgabe des Auslösesignals SIG an der ersten Schnittstelle D1 zu stoppen oder das
Nichtauslösesignal BEAT an der ersten Schnittstelle D1 vorzugsweise wiederholt auszugeben.
[0067] Weiter gemäss der Erfindung ist die Steuereinheit 14 dazu eingerichtet, im nichtausgelösten
Zustand der Auslöseeinrichtung 10, also bei geöffneter Brandschutzklappe 4, und nach
Betätigung des Schalters 15 das Auslösesignal SIG vorzugsweise wiederholt an der ersten
Schnittstelle D1 zum (testweise) Auslösen des selbsttätigen Schliessens des Stellantriebs
1 auszugeben oder die vorzugsweise wiederholte Ausgabe des Nichtauslösesignals BEAT
an der ersten Schnittstelle D1 zu stoppen.
[0068] Auf diese Weise ist ein Funktionstest der erfindungsgemässen thermischen Auslöseeinrichtung
10 möglich. Eine mit LED bezeichnete Leuchtdiode (LED) als optische Anzeigeeinheit
kann entsprechend dauerleuchtend oder blinkend angesteuert werden, um den Betriebsstatus
der Auslöseeinrichtung 10 anzuzeigen. Alternativ kann ein Sounder, ein Piepser oder
ein Vibrierelement eingesetzt werden. Im vorliegenden Beispiel sind die optische Anzeigeeinheit
LED und der Schalter 15 zu einer eigenen Funktionseinheit HMI zusammengefasst. Diese
besonders einfach realisierte Mensch-Maschinen-Schnittstelle HMI kommuniziert intern
mit dem Mikrocontroller 14. Die Erfassung des Schaltzustands des Schalters 15 sowie
die elektrische Ansteuerung der optischen Anzeigeeinheit LED erfolgen in Hinblick
auf den Mikrocontroller 14 somit indirekt.
[0069] FIG 3 zeigt eine Ausführungsform der beispielhaften thermischen Auslöseeinrichtung
10 mit einer Datenübertragungsmöglichkeit zwischen Auslöseeinrichtung 10 und Stellantrieb
1 gemäss der Erfindung.
[0070] Im Vergleich zur vorherigen FIG 2 weist die Auslöseeinrichtung 10 eine zwischen der
ersten (Daten-)Schnittstelle D1 der elektronischen Steuereinheit 14 und der ersten
Leitung M oder hier im vorliegenden Beispiel der zweiten Leitung VS des Anschlusskabels
8 geschaltete Modulator/Demodulator-Einheit MD auf, die zur Aufmodulierung des Auslösesignals
SIG oder des Nichtauslösesignals BEAT eingerichtet ist. Das Auslösesignal SIG bzw.
das Nichtauslösesignal BEAT wird dabei der Modulator/Demodulator-Einheit MD eingangsseitig
von der ersten Datenschnittstelle D1 bereitgestellt.
[0071] Alternativ oder zusätzlich kann die elektronische Steuereinheit 14 eingerichtet sein,
(erste) Daten DAT, die in der Steuereinheit 14 der Auslöseeinrichtung 10 gespeichert
sind oder durch diese extern einlesbar sind, mittels Aufmodulierung durch den Modulator
der Modulator/Demodulator-Einheit MD über die Auslöseleitung 8 an den Stellantrieb
1 zu übertragen. Die an den Stellantrieb 1 zu übertragende Daten DAT können einen
aktuellen Kanallufttemperaturwert θ
i und/oder einen aktuellen Umgebungslufttemperaturwert θ
a und/oder gegebenenfalls einen Schaltzustand des mit der Steuereinheit 14 verbundenen
Schalters 15 umfassen.
[0072] Alternativ oder zusätzlich kann die elektronische Steuereinheit 14 eingerichtet sein,
an der ersten (Daten-)Schnittstelle D1 anliegende, von einer zweiten (Daten-)Schnittstelle
D2 des Stellantriebs 1 stammende Daten DAT zu empfangen. Diese (zweite) Daten DAT
können einen aktualisierten Kanallufttemperaturgrenzwert θ
Gi, einen aktualisierten Umgebungslufttemperaturgrenzwert θ
Ga, aktualisierte Mindesttemperaturanstiegsraten θ'
i, θ'
a und/oder gegebenenfalls einen mittels der Steuereinheit 14 an das optische Anzeigeelement
LED auszugebenden Leuchtzustand umfassen. Die elektronische Steuereinheit 14 ist dann
dazu eingerichtet, den bisher in der Steuereinheit 14 gespeicherten Kanallufttemperaturgrenzwert
θ
Gi, Umgebungslufttemperaturgrenzwert θ
Ga und/oder die Mindesttemperaturanstiegsraten θ'
i, θ'
a durch den jeweils aktualisierten Kanallufttemperaturgrenzwert θ
Gi, Umgebungslufttemperaturgrenzwert θ
Ga und/oder Mindesttemperaturanstiegsraten θ'
i, θ'
a zu ersetzen.
[0073] Die empfangenen (ersten) Daten DAT können durch die Steuerrichtung SE des Stellantriebs
1 zur Parametrierung des Stellantriebs 1 ausgewertet und gegebenenfalls über eine
nicht weiter dargestellte Netzschnittstelle z.B. an ein übergeordnetes Steuergerät
weitergeleitet werden. Dasselbe gilt auch für den umgekehrten Weg, d.h. vom übergeordneten
Steuergerät oder von der Steuereinrichtung SE des Stellantriebs 1 zur Steuereinheit
14 der erfindungsgemässen thermischen Auslöseeinrichtung 10.
[0074] FIG 4 zeigt eine Schnittdarstellung durch eine beispielhafte thermische Auslöseeinrichtung
10 gemäss der Erfindung quer zur Strömungsrichtung in einem Luftkanal 5. Wie die FIG
4 zeigt, weist die Auslöseeinrichtung 10 ein Gehäuse 12 auf, das einen Schaltungsträger
11 umschliesst (siehe auch FIG 5).
[0075] Am Gehäuse 12 sind zwei Schnappelemente 18 eingeformt, so dass im gezeigten ordnungsgemäss
eingeschobenen Zustand der thermischen Auslöseeinrichtung 10 das Gehäuse 12 mit einer
geometrisch darauf abgestimmten schlitzförmigen Öffnung SL in einer Wandung des Luftkanals
5 mechanisch stabil verrasten kann. Auf dem gezeigten "unteren" Abschnitt 19 des Schaltungsträgers
11 ist ein erster Temperatursensor 16, insbesondere ein PT1000, appliziert. Dieser
Schaltungsträgerabschnitt 19 ragt aus einer Öffnung OF im Gehäuse 12 heraus und wird
somit direkt von der Kanalluft im Luftkanal 5 umströmt. Auf dem Schaltungsträger 11
sind ein Mikrocontroller als elektronische Steuereinheit 14, ein als Taster ausgeführter
Schalter 15, eine als Leuchtdiode LED realisierte optische Anzeigeeinheit sowie ein
zweiter Temperatursensor 17 angeordnet. Letzterer kann auch im gezeigten Mikrocontroller
14 bereits integriert sein. Die zuletzt genannten Bauelemente 15, LED, 17 sind elektrisch
mit dem Mikrocontroller 14 verbunden.
[0076] Im linken Teil der FIG 3 ist beispielhaft eine Kabeltülle KT an das Gehäuse 12 angeformt.
Durch diese Kabeltülle KT ist das Anschlusskabel 8 durch eine weitere Gehäuseöffnung
KO oder Kabeltüllenöffnung hindurchgeführt. Deren elektrische Einzelleitungen M, VS,
DL kontaktieren jeweils eine Kontaktierungsfläche 13 auf dem Schaltungsträger 11.
[0077] Mit B ist eine Gehäusebreite bezeichnet, jedoch ohne die gezeigte Kabeltülle KT.
Die Gehäusebreite B liegt vorzugsweise im Bereich von 4 bis 8 cm.
[0078] FIG 5 zeigt eine Schnittdarstellung durch die thermische Auslöseeinrichtung 10 gemäss
FIG 4 entlang der in FIG 4 eingetragenen Blickrichtung V. In dieser Darstellung ist
die besonders kompakte Bauart der erfindungsgemässen thermischen Auslöseeinrichtung
10 erkennbar. Mit L ist dabei eine Gehäuselänge und mit T eine Gehäusetiefe bezeichnet.
Die Gehäuselänge L liegt vorzugsweise im Bereich 8 bis 15 cm. Die Gehäusetiefe T liegt
vorzugsweise im Bereich von 1.5 bis 4 cm. Eine mit SL bezeichnete Sensorlänge beschreibt
die Länge des aus dem Gehäuse 12 herausgeführten Schaltungsträgerabschnitts 19 mit
dem darauf applizierten ersten Temperatursensor 16. Die Sensorlänge SL liegt insbesondere
im Bereich von 0.2 bis 5 cm, vorzugsweise im Bereich von 0.3 bis 1.5 cm.
[0079] Wie die FIG 4 weiter zeigt, leuchtet die Leuchtdiode LED durch ein transparentes
Fenster im Gehäuse 12 hindurch. Der Taster 15 ist von der Aussenseite des Gehäuses
12 her manuell betätigbar. Das gesamte Gehäuse 12 schliesst vorzugsweise den Schaltungsträger
11 staub- und feuchtigkeitsdicht, insbesondere hermetisch dicht, ein.
Bezugszeichenliste
[0080]
- 1
- Stellantrieb, Aktor
- 2
- Stromversorgungsanschluss, Spannungsversorgungsanschluss
- 3
- elektrischer Anschluss, Buchse
- 4
- Klappe, Brandschutzklappe
- 5
- Luftkanal, Entrauchungskanal
- 6
- erste thermische Sicherung
- 7
- erste thermische Sicherung
- 8
- Anschlusskabel, Leitungskabel
- 10
- Thermische Auslöseeinrichtung
- 11
- Schaltungsträger, Leiterplatte
- 12
- Gehäuse
- 13
- Kontaktierungsflächen
- 14
- Steuereinheit, Mikrocontroller
- 15
- Taster, Schaltelement
- 16
- erster Temperatursensor, Thermistor, NTC
- 17
- zweiter Temperatursensor, Thermistor, NTC
- 18
- Schnapphaken, Rasthaken
- 19
- Schaltungsträgerabschnitt
- B
- Gehäusebreite
- BEAT
- Nichtauslösesignal
- DAT
- Daten
- DL
- Schnittstellenleitung, Datenleitung, Signalleitung
- D1
- erste Schnittstelle, Datenschnittstelle, SPI, UART
- D2
- zweite Schnittstelle, Datenschnittstelle, SPI, UART
- DM
- Demodulatoreinheit, Demodulator/Modulator-Einheit
- CTR
- Steuerdaten
- HL
- Hinleitung, Hinleitung zum Stellantrieb bzw. Elektromotor
- HMI
- Mensch-Maschinen-Schnittstelle
- KO
- Gehäuseöffnung
- KT
- Kabeltülle
- L
- Gehäuselänge
- LED
- optische Anzeigeeinheit, LED
- LS
- Sensorlänge
- M
- Bezugspotenzial, Masse
- MD
- Modulatoreinheit, Modulator/Demodulator-Einheit
- MT
- Motortreiber
- OF
- Gehäuseöffnung
- RL
- Rückleitung, Rückleitung zum Stellantrieb bzw. Elektromotor
- SE
- Steuereinrichtung
- SIG
- Auslösesignal
- SL
- Schlitz, Schlitzöffnung, Öffnung im Luftkanal
- SM
- Motorsteuereinheit, Mikrocontroller
- SR
- Spannungsregler
- T
- Gehäusetiefe
- VIN
- Eingangsspannung
- VS
- Versorgungsspannung, Versorgungsgleichspannung
- θGa
- Umgebungslufttemperaturgrenzwert
- θGi
- Kanallufttemperaturgrenzwert
- θ'Ga
- erste Mindesttemperaturanstiegsrate
- θ'Gi
- zweite Mindesttemperaturanstiegsrate
- θa
- Kanallufttemperaturwert
- θi
- Umgebungslufttemperaturwert
- ϑa
- Umgebungslufttemperatur
- ϑi
- Kanallufttemperatur
1. Thermische Auslöseeinrichtung zum Auslösen eines selbsttätigen Schliessens einer Brandschutzklappe
(4) in einem Luftkanal (5), wobei die thermische Auslöseeinrichtung (10) zur Anbringung
an dem Luftkanal (5) ausgebildet und über ein zumindest eine erste und zweite Leitung
(M, VS) umfassendes Anschlusskabel (8) mit einem Stellantrieb (1) zum Schliessen der
Brandschutzklappe (4) bei Überschreiten eines vorgebbaren Kanallufttemperaturgrenzwerts
(θ
Gi) im Inneren des Luftkanals (5) verbindbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die thermische Auslöseeinrichtung (10) eine elektronische Steuereinheit (14) sowie
einen mit der Steuereinheit (14) verbundenen ersten Temperatursensor (16) zur fortlaufenden
Erfassung eines Kanallufttemperaturwerts (θi) im Inneren des Luftkanals (5) aufweist,
- dass die Steuereinheit (14) eine erste Schnittstelle (D1) aufweist oder mit einer solchen
verbunden ist,
- dass die erste Schnittstelle (D1) mit einer Schnittstellenleitung (DL) als dritte Leitung
des Anschlusskabels (8) verbunden ist oder dass diese Schnittstelle (D1) mit einer
Modulatoreinheit (MD) zur Aufmodulierung eines Signals in die erste oder zweite Leitung
(M, VS) verbunden ist, und
- dass die Steuereinheit (14) dazu eingerichtet ist, bei Überschreiten des Kanallufttemperaturgrenzwerts
(θGi) durch den Kanallufttemperaturwert (θi) ein Auslösesignal (SIG) an der ersten Schnittstelle (D1) auszugeben oder die Ausgabe
eines Nichtauslösesignals (BEAT) an der ersten Schnittstelle (D1) zu stoppen.
2. Thermische Auslöseeinrichtung nach Anspruch 1, wobei das zum Anschluss des Stellantriebs
(1) vorgesehene Anschlusskabel (8) als erste Leitung eine Bezugspotenzialleitung (M)
und als zweite Leitung eine Versorgungsspannungsleitung (VS) zur elektrischen Stromversorgung
der Auslöseeinrichtung (10) umfasst.
3. Thermische Auslöseeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Steuereinheit (14)
mit einem zweiten Temperatursensor (17) zur fortlaufenden Erfassung eines Umgebungslufttemperaturwerts
(θa) ausserhalb des Luftkanals (5) verbunden ist oder einen solchen (17) aufweist, und
wobei die Steuereinheit (14) dazu eingerichtet ist, bei Überschreiten eines vorgebbaren
Umgebungslufttemperaturgrenzwerts (θGa) durch den Umgebungslufttemperaturwert (θa) das Auslösesignal (SIG) an der ersten Schnittstelle (D1) auszugeben oder die Ausgabe
des Nichtauslösesignals (BEAT) an der ersten Schnittstelle (D1) zu stoppen.
4. Thermische Auslöseeinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Steuereinheit
(14) dazu eingerichtet ist, das Auslösesignal (SIG) an der ersten Schnittstelle (D1)
auszugeben oder die Ausgabe des Nichtauslösesignals (BEAT) an der ersten Schnittstelle
(D1) zu stoppen, falls eine Temperaturanstiegsrate des jeweiligen erfassten Temperaturwerts
(θi, θa) eine zugehörige vorgebbare Mindesttemperaturanstiegsrate (θ'Gi, θ'Ga) im Bereich von 10°/min, insbesondere von 20°/min, überschreitet.
5. Thermische Auslöseeinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die thermische
Auslöseeinrichtung (10) ein Gehäuse (12) sowie einen im Gehäuse (12) angeordneten
Schaltungsträger (11) aufweist, wobei das Gehäuse (12) eine Sensoröffnung (OF) zum
Herausführen eines Abschnitts (19) des Schaltungsträgers (11) aus dem Gehäuse (12)
aufweist und wobei der erste Temperatursensor (16) auf dem Schaltungsträgerabschnitt
(19) angeordnet ist.
6. Thermische Auslöseeinrichtung nach Anspruch 5, wobei am Gehäuse (12) der thermischen
Auslöseeinrichtung (10) zwei aussenliegende, sich gegenüberliegende Schnappelemente
(18) angeordnet oder angeformt sind, wobei die Schnappelemente (18) derart ausgestaltet
sind, dass diese mit dem Einschieben der thermischen Auslöseeinrichtung (10) in eine
geometrisch darauf abgestimmte schlitzförmige Öffnung (SL) im Luftkanal (5) mit der
schlitzförmigen Öffnung (SL) verrasten.
7. Thermische Auslöseeinrichtung nach Anspruch 5 oder 6, wobei die elektronische Steuereinheit
(14) ein Mikrocontroller ist, wobei sich der Mikrocontroller (14) bei ordnungsgemässer
Anbringung der Auslöseeinrichtung (10) am Luftkanal (5) auf einem ausserhalb des Luftkanals
(5) liegenden Abschnitt des Schaltungsträgers (11) befindet, wobei der zweite Temperatursensor
(17) im Mikrocontroller (14) integriert ist und wobei der Mikrocontroller (14) programmiert
ist, fortlaufend einen Umgebungslufttemperaturwert (θa) zu erfassen.
8. Thermische Auslöseeinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Auslöseeinrichtung
(10) einen manuell betätigbaren, mit der Steuereinheit (14) elektrisch verbundenen
Schalter (15), insbesondere einen Taster, aufweist,
- wobei die Steuereinheit (14) dazu eingerichtet ist, im ausgelösten Zustand der Auslöseeinrichtung
(10) und nach Betätigung des Schalters (15) die vorzugsweise wiederholte Ausgabe des
Auslösesignals (SIG) an der ersten Schnittstelle (D1) zu stoppen oder das Nichtauslösesignal
(BEAT) an der ersten Schnittstelle (D1) vorzugsweise wiederholt auszugeben, und/oder
- wobei die Steuereinheit (14) dazu eingerichtet ist, im nichtausgelösten Zustand
der Auslöseeinrichtung (10) und nach Betätigung des Schalters (15) das Auslösesignal
(SIG) vorzugsweise wiederholt an der ersten Schnittstelle (D1) zum Auslösen des selbsttätigen
Schliessens des Stellantriebs (1) auszugeben oder die vorzugsweise wiederholte Ausgabe
des Nichtauslösesignals (BEAT) an der ersten Schnittstelle (D1) zu stoppen.
9. Thermische Auslöseeinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Auslöseeinrichtung
(10) ein optisches Anzeigeelement (LED), insbesondere eine LED, aufweist, wobei das
optische Anzeigeelement (LED) zumindest mittelbar durch die Steuereinheit (14) ansteuerbar
ist, und wobei die Steuereinheit (14) dazu eingerichtet ist, das optische Anzeigeelement
(LED) im ausgelösten Zustand der thermischen Auslöseeinrichtung (10) dauerleuchtend
oder blinkend anzusteuern oder dazu eingerichtet ist, das optische Anzeigeelement
(LED) im nichtausgelösten Zustand der thermischen Auslöseeinrichtung (10) dauerleuchtend
anzusteuern.
10. Thermische Auslöseeinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
- wobei die Steuereinheit (14) dazu eingerichtet ist, einen aktuellen Kanallufttemperaturwert
(θi) und/oder aktuellen Umgebungslufttemperaturwert (θa) und/oder gegebenenfalls den Schaltzustand des mit der Steuereinheit (14) verbundenen
Schalters (15) als Daten (DAT) an der ersten Schnittstelle (D1) auszugeben, und/oder
- wobei die Steuereinheit (14) dazu eingerichtet ist,
- an der ersten Schnittstelle (D1) anliegende, von einer zweiten Schnittstelle (D2)
des Stellantriebs (1) stammende Daten (DAT) zu empfangen, wobei die Daten (DAT) einen
aktualisierten Kanallufttemperaturgrenzwert (θGi), einen aktualisierten Umgebungslufttemperaturgrenzwert (θGa), aktualisierte Mindesttemperaturanstiegsraten (θ'i, θ'a) und/oder gegebenenfalls einen mittels der Steuereinheit (14) an das optische Anzeigeelement
(LED) auszugebenden Leuchtzustand umfassen, und
- den in der Steuereinheit (10) gespeicherten Kanallufttemperaturgrenzwert (θGi), Umgebungslufttemperaturgrenzwert (θGa) und/oder die Mindesttemperaturanstiegsraten (θ'i, θ'a) durch den aktualisierten Kanallufttemperaturgrenzwert (θGi), durch den aktualisierten Umgebungslufttemperaturgrenzwert (θGa) und/oder durch die aktualisierten Mindesttemperaturanstiegsraten (θ'i, θ'a) zu ersetzen.
11. Thermische Auslöseeinrichtung nach Anspruch 10, wobei die zwischen der ersten Schnittstelle
(D1) und der ersten oder zweiten Leitung (M, VS) des Anschlusskabels (8) geschaltete
Modulatoreinheit (MD) zur Aufmodulierung des Auslösesignals (SIG) oder des Nichtauslösesignals
(BEAT) eingerichtet ist, wobei die Modulatoreinheit (MD) zugleich eine Modulator/Demodulator-Einheit
ist und wobei die Modulator/Demodulator-Einheit (MD) zusätzlich zur Demodulierung
von auf der ersten oder zweiten Leitung (M, VS) aufmodulierten, von einer zweiten
Schnittstelle (D2) des Stellantriebs (1) stammenden Daten (DAT) eingerichtet ist und
wobei die Modulator/DemodulatorEinheit (MD) zur Weiterleitung der demodulierten Daten
(DAT) an die erste Datenschnittstelle (D1) der thermischen Auslöseeinrichtung (10)
eingerichtet ist.
12. Thermische Auslöseeinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die erste
Schnittstelle (D1) eine Datenschnittstelle, insbesondere eine serielle Datenschnittstelle,
vorzugsweise eine UART/RS232- oder USB-Datenschnittstelle, umfasst.
13. Anordnung aus einem Stellantrieb (1), eingerichtet zum selbsttätigen Schliessen einer
Brandschutzklappe (4) in einem Luftkanal (5), und aus einer thermischen Auslöseeinrichtung
(10) nach einem der vorherigen Ansprüche,
- wobei der Stellantrieb (1) über ein Anschlusskabel (8) mit der thermischen Auslöseeinrichtung
(10) verbunden ist,
- wobei der Stellantrieb (1) eine Steuereinrichtung (SM) sowie einen nachgeschalteten
Motortreiber (MT) für einen Elektromotor des Stellantriebs (1) umfasst,
- wobei die Steuereinrichtung (SM) eingerichtet ist, Steuerbefehle (CTR) an den Motortreiber
(MT) zumindest zum Öffnen und zum selbsttätigen Schliessen der an dem Stellantrieb
(1) angeschlossenen Brandschutzklappe (4) auszugeben und
- wobei die elektronische Steuereinrichtung (SM) eine zweite Schnittstelle (D2) aufweist
oder mit einer solchen verbunden ist und zudem dazu eingerichtet ist, bei Empfang
eines Auslösesignals (SIG) an der zweiten Schnittstelle (D2) oder bei Ausbleiben eines
Nichtauslösesignals (BEAT) an der zweiten Schnittstelle (D2) Steuerbefehle (CRT) zum
selbsttätigen Schliessen der an dem Stellantrieb (1) angeschlossenen Brandschutzklappe
(4) an den Motortreiber (MT) auszugeben.
14. Anordnung nach Anspruch 13, wobei die erste und zweite Schnittstelle (D1, D2) je eine
zueinander kompatible Datenschnittstelle, insbesondere eine serielle Datenschnittstelle,
vorzugsweise eine UART/RS232- oder USB-Datenschnittstelle, umfassen.
15. Anordnung nach Anspruch 13 oder 14, wobei der Stellantrieb (1) eine Rückstellfeder
zum selbsttätigen Schliessen der angeschlossenen Brandschutzklappe (4) im ausgelösten
Zustand der thermischen Auslöseeinrichtung (10) aufweist und wobei die Steuereinrichtung
(SM) des Stellantriebs (1) dazu eingerichtet ist, das Auslösesignal (SIG) oder das
Nichtauslösesignal (BEAT) zu empfangen und eine Energieversorgung des Motortreibers
(MT) bei Empfang des Auslösesignals (SIG) oder bei Ausbleiben des Nichtauslösesignals
(BEAT) abzuschalten.