[0001] Die Erfindung betrifft einen wannenförmigen Behälter mit einem abdichtbaren Aufnahmeraum
zum Transport und/oder zur temporären Lagerung, insbesondere zur Quarantäne-Lagerung
von HV-Batterien und/oder mindestens eines E-Fahrzeugs mit HV-Batterien und gegebenenfalls
von weiterem brandgefährdetem Ladegut nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Mit dem Begriff "HV-Batterien" werden zum Beispiel Lithium-Ionen-Batterien bezeichnet,
wie sie insbesondere in elektrisch angetriebenen Fahrzeugen, sogenannten E-Fahrzeugen,
eingesetzt werden. Konkreter werden mit dem Begriff Hochvolt-Batterien wiederaufladbare
Lithium-Ionen-Akkus mit einem im Vergleich zu konventionellen Batterietechnologien
wesentlich höheren Energien verstanden.
[0003] Bei technischen Defekten besteht bei Lithium-Ionen-Batterien eine allgemein bekannte
Brand- und gegebenenfalls Explosionsgefahr. Ursachen dafür können eine unfall- oder
erschütterungsbedingte mechanische Beschädigung der Einhausung sein, die zu inneren
Kurzschlüssen führen kann. Eine weitere Ursache kann eine elektrische Überlastung,
durch eine Überladung oder ein Kurzschluss sowie eine zu hohe thermische Belastung
durch eine Überhitzung sein. Ein hohes Gefährdungspotential liegt dabei insbesondere
in der hohen Energiedichte und der Möglichkeit, dass giftige und/oder brennbare oder
explosionsfähige Inhaltsstoffe im Brandfall austreten, insbesondere bei einem Bersten
von Batterien und Batteriezellen. Zudem ist zu berücksichtigten, dass ein brandkritischer
Zustand von einzelnen Batteriezellen schnell auf weitere Batteriezellen in einem sogenannten
"thermal runaway" als eine Art Kettenreaktion übertragen werden kann, was eine rasche
Brandausbreitung indiziert.
[0004] Ein besonderes Problem stellt dabei die Bergung havarierter E-Fahrzeuge dar, die
bereits brennen oder bei denen durch unfallbedingte große mechanische Einwirkungen
und Verformungen eine unmittelbare hohe Gefahr für einen Brand und/oder eine Explosion
der HV-Batterien vorliegt. Die Beherrschung und Entschärfung solcher Situationen ist
in solcher Risikosituation Aufgabe von geschulten Spezialisten der Feuerwehr, die
sowohl mit den hohen elektrischen Spannungen als auch mit dem spezifischen Brandverhalten
von Lithium-Ionen-Batterien vertraut sind.
[0005] Für solche Situationen ist bereits ein Behälter zum ozeanischen Fluten als Löschcontainer
bekannt (
DE 10 2016 211 854 B3) mit einer abklappbaren Rückwand zum Überführen des havarierten E-Fahrzeugs in den
oder aus dem Aufnahmebereich des Containers. Das havarierte E-Fahrzeug kann mittels
einer Winde in den Aufnahmebereich gezogen werden, der zudem eine Anzahl von Anschlüssen
zum Einleiten und/oder Abführen einer Löschmittelflüssigkeit, insbesondere von Löschwasser
aufweist. Zudem ist unabhängig davon ein weiterer zusätzlicher Container mit Löschwasser
beizustellen oder durch die Feuerwehr herbei zu schaffen, in der Nähe des Löschcontainers
zu positionieren und mit Anschlüssen zum Einleiten von Löschwasser in den Aufnahmebereich
zu verbinden. Danach kann der dicht verschlossene Löschcontainer mit dem darin aufgenommenen
E-Fahrzeug mit brennender HV-Batterie oder mit einem hochkritischen HV-Batteriezustand
aus dem zusätzlichen Wassertank bis über ein Batterieniveau mit Löschwasser geflutet
werden. Bei allgemein bekannten Brand- und Löschversuchen hat sich gezeigt, dass durch
das Tauchverfahren Brände von Lithium-Ionen-Batterien gelöscht werden können. Ersichtlich
ist dabei ein großer Transportaufwand für die große Löschwassermenge notwendig. Darüber
hinaus ist Löschwasser im öffentlichen Verkehrsraum oft nicht greifbar (Bundesstrassen),
was eine an sich erforderliche schnelle Brandbekämpfung stark verzögert. Zudem ist
ein so geflutetes E-Fahrzeug nicht mehr reparabel und regelmäßig ein Totalschaden.
[0006] Es wird nochmals herausgestellt, dass die vorstehende Situation in den Aufgabenbereich
von geschulten und ausgebildeten Spezialisten der Feuerwehr und nicht in den bisherigen
Geschäftsbereich von Transportunternahmen mit Abschleppdiensten zum Bergen und zum
Transport von konventionell angetriebenen Fahrzeugen fällt.
[0007] Nach Ansicht von Experten steht der Durchbruch der politisch gewollten und geförderten
Elektromobilität unmittelbar bevor, so dass bald Millionen von E-Fahrzeugen auf den
Straßen fahren werden. Damit wird der Bedarf der für die Batterieherstellung wichtigsten
Rohstoffe, insbesondere Lithium, Kobalt, Nickel und Mangan erheblich ansteigen. Zudem
kann allerorten mit einer Vielzahl anfallender, ausgedienter HV-Batterien sowie mit
einer Vielzahl durch im Fahrbetrieb tiefentladenen Batterien, liegengebliebener, nicht
abschleppbarer E-Fahrzeuge gerechnet werden.
[0008] Dabei werden voraussichtlich eine enorme Vielzahl von Transporten von E-Fahrzeugen
mit HV-Batterien in kritischen und unkritischen Situationen anfallen:
Dies sind eine Vielzahl von Transporten von E-Fahrzeugen zu und zwischen Werkstätten,
in denen E-Fahrzeuge repariert werden, HV-Batterien gewechselt oder ausgediente HV-Batterien
ausgebaut werden. Zudem sind zur Rückgewinnung wertvoller Rohstoffe aus großen, ausgedienten
HV-Batterien zwar bereits wenige Recyclinganlagen in Europa mit begrenzten Kapazitäten
vorhanden, die relativ gut funktionierenden Rücknahmesysteme für Kleinbatterien, kleine
Lithium-Ionen-Batterien oder Bleiakkus sind jedoch dafür nicht ausgelegt. Technisch
sind Recyclingtechniken zur Rückgewinnung von Rohstoffen aus großen HV-Batterien bekannt,
es fehlt jedoch bisher für ein Wiederverwertungskonzept ein sicheres Transportsystem.
[0009] Für E-Fahrzeuge und/oder HV-Batterien die in großer Stückzahl zum Transport anliegen
und die sich nicht zwingend in einem brandkritischen Zustand befinden aber eben doch
während dem Transport in einem kritischen Zustand kommen können.
[0010] Beim Transport und bei der Verladung können insbesondere durch Erschütterungen, Vibrationen,
etc. brandkritische Zustände entstehen. Dadurch ergibt sich die Notwendigkeit, dem
Logistik-, und Werkstatt, oder Lagerpersonal soweit als möglich ein händelbares vorbeugendes
Verfahren zur Gefahr- und Schadensvermeidung an Fahrzeug, Ladegut und Personal zu
ermöglichen, oder bei einer darüber hinausgehende Gefährdungssituation der für Brände
immer zuständigen Feuerwehreinrichtungen das Ladegut sicher und rechtzeitig zugänglich
zu machen.
[0011] Aufgabe der Erfindung ist es daher, für ein Transportsystem und eine Transportlogistik
das in Verbindung mit einem Recycling von HV-Batterien konzipiert und geeignet ist,
in allen wesentlichen Verfahrenspunkten auf rechtzeitige Gefahrendetektion, Brandvermeidung
oder zumindest Brandverzögerung ausgelegt zu sein.
[0012] Die Aufgabe wird hinsichtlich eines Behälters für den Transport und gegebenenfalls
für eine temporäre Lagerung von HV-Batterien und/oder E-Fahrzeugen mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
[0013] Gemäß Anspruch 1 weist der Behälter als Sicherheits-Transportbehälter eine Überwachungseinrichtung
zur Ermittlung eines brandkritischen Zustands, insbesondere einer Überhitzung und/oder
eines offenen Brandes und/oder eines Kurzschlusses des Ladeguts in Echt-Zeit während
der gesamten Transportzeit und gegebenenfalls einer Lagerungszeit auf. Die Überwachungseinrichtung
gibt bei Erfassung eines brandkritischen Zustands des Ladeguts ein Risiko-Warnsignal
ab. Dieses kann als Steuersignal zur automatischen Aktivierung oder als Aufforderungssignal
für eine manuelle Aktivierung durch eine Person für wenigstens eine im Behälter integrierte
Brandverzögerungs-Vorrichtung und/oder Brandlösch-Vorrichtung verwendet werden, oder
ein Brandmeldesignal an Feuerwehreinrichtungen abgeben.
[0014] Der erfindungsgemäße Behälter mit den integrierten kombinierten Detektionsmöglichkeiten
kann vorteilhaft eine Komponente in einem durchgängigen Anwendungsverfahren zu einem
sicheren Wirtschaftskreislauf mit einem Recycling für E-Fahrzeuge und HV-Batterien
darstellen und einen bisher nicht gelösten Detailbereich eines sicheren Transports,
einer Zustandsüberwachung des Ladeguts mit einer Gefahrenerkennung und Gefahrenbeherrschung
abdecken.
[0015] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind als Brandverzögerungs-Vorrichtung
und/oder Brandlösch-Vorrichtung ein Aerosollöschsystem und/oder ein Flüssigkeits-Löschsystem
im Behälter integriert. Die Überwachungseinrichtung kann zur Erfassung unterschiedlicher
brandkritischer Zustände ausgelegt sein mit zugeordneten unterschiedlichen Risiko-Warnsignalen
entsprechend eines höheren oder niedrigeren Risikos, wobei dann gegebenenfalls eines
oder mehrere Löschsysteme zugeordnet automatisch oder manuell gleichzeitig oder nacheinander
aktivierbar sind.
[0016] Dabei soll bei Erfassung eines Risiko-Warnsignals vorzugsweise als erstes ein Aerosol-Löschsystem
als Sofort-Löschsystem aktiviert werden. Die Aktivierung ist hier vorteilhaft besonders
schnell durchführbar und kann durch Sauerstoffreduzierung und Kühleffekte bereits
zur Beherrschung und Beendigung eines brandkritischen Zustands führen. In an sich
bekannter Weise ist ein Aerosol-Löschsystem gut zur Bekämpfung von Bränden bei Lithium-Ionen-Batterien
geeignet. Vorteilhaft wird dabei das Ladegut nicht oder nur wenig beschädigt. Erst
bei einem durch die Überwachungseinrichtung festgestellten, weiter vorliegenden brandkritischen
Zustand nach dem Einsatz des Aerosol-Löschsystems soll dann gegebenenfalls ein weiteres
Löschsystem, insbesondere ein Flüssigkeits-Löschsystem aktiviert werden.
[0017] In einer besonders bevorzugten Weiterbildung soll ein Risiko-Warnsignal vorzugsweise
kabellos vom Behälter nach außen an zentrale Überwachungsstellen und/oder Bedienpersonen,
insbesondere an einen Fahrer eines Transportfahrzeugs übertragen werden. Dabei kann
eine Feuerwehr automatisch informiert werden und/oder ein Fahrer eines Transportfahrzeugs
kann nach Erhalt eines Risiko-Warnsignals sofort eine ortsnahe Feuerwehrstation anrufen
zur Übernahme der weiteren Sicherung des Brandrisikos und sein Fahrzeug mit dem Behälter
so schnell als möglich an einer Stelle abstellen, wo für die Umgebung möglichst keine
Gefahr auch bei einer Eskalation einer Brandsituation ausgehen kann. Ein solcher Fahrer
oder verantwortlicher Lager- oder Werkstattleiter muss zwar in den Gebrauch und den
Umgang mit dem mitgeführten Behälter und seinen Aggregaten eingewiesen sein, braucht
jedoch nicht zwingend fundierte Kenntnisse wie ein geschulter Feuerwehrmann im Umgang
mit HV-Komponenten haben.
[0018] Der Behälter als wasserdichter Sicherheits-Transportcontainer kann je nach den Gegebenheiten
und Anforderungen als mit einem Lastkraftwagen transportierbarer Abroll-Container
oder als fest auf einem Lastkraftwagen montierter Container ausgebildet sein. Dabei
kann der Behälter die Maße eines Norm-Containers mit ca. einer Länge von 7000mm, einer
Breite von 2250mm und einer Höhe von 2500mm aufweisen.
[0019] Der Sicherheits-Transportcontainer kann insbesondere für eine Beladung von oben mittels
eines Krans oben offen sein oder einen öffenbaren Deckel oder ein öffenbares Foliendach
aufweisen. Für eine Beladung und Entladung über eine Längs- oder Stirnseite können
dort dicht verschließbare Tore oder Klappen oder Deckel angebracht sein.
[0020] Dazu ist in einer bevorzugten Ausführungsform wenigstens eine Container-Stirnseite,
insbesondere die hintere Container-Stirnseite, mit einem Stirnseiten-Deckel als dicht
verschließbare Öffnung, insbesondere als Be- und Entladeöffnung ausgebildet. Ähnlich
kann wenigstens ein Öffnungsbereich einer Container-Längsseite mit einem dicht schließenden
Längsseiten-Deckel, insbesondere als Be- und Entladeöffnung sowie gegebenenfalls als
KontrollÖffnung ausgerüstet sein.
[0021] Der Stirnseiten-Deckel und/oder der Längsseiten-Deckel soll ein jeweils randseitig
umlaufendes Dichtband, insbesondere ein Silikon-Dichtband aufweisen. Die jeweils zugeordnete
Container-Stirnseite und/oder der Öffnungsbereich der Container-Längsseite weist zudem
einen zugeordneten umlaufenden Stützrahmen auf, an dem jeweils das Dichtband im geschlossenen
Zustand von innen her in Richtung Containeraußenseite anliegt und bei einem Überdruck
im Aufnahmeraum auf den Stützrahmenrahmen dicht anpressbar ist. Bei den Lösungen nach
dem bisherigen Stand der Technik werden Stirnseitenklappen von außen auf den Stirnseitenrand
des Aufnahmeraums geklappt und mit einem äußeren Dichtband abgedichtet. Dabei besteht
die Gefahr, dass bei einem hohen Druck im Aufnahmeraum die Stirnseitenklappe vom Stirnseitenrand
abhebt und damit die Dichtigkeit verloren geht.
[0022] Alternativ oder zusätzlich kann zu einem umlaufenden Dichtband an einem Stirnseiten-Deckel
und/oder einem Längsseiten-Deckel auch am umlaufenden Stützrahmen ein zur Aufnahmerauminnenseite
hin gerichtetes, umlaufendes Dichtband mit gleicher Funktion angeordnet sein.
[0023] Zum Öffnen und Schließen eines Stirnseiten-Deckels und/oder eines Längsseiten-Deckels
sind diese jeweils mit einer steuerbaren Verlagerungseinrichtung verbunden, wobei
eine Verlagerung in einen Offenzustand in den Aufnahmeraum hinein erfolgt. Vorzugsweise
wird dabei der Stirnseiten-Deckel unter einen Container-Oberwandbereich und ein Seitenwand-Deckel
parallel entlang eines angrenzenden feststehenden Seitenwandbereichs verlagert.
[0024] Zur Vereinfachung und Unterstützung eines Be- und Entladevorgangs können auf der
Aufnahmeraum-Bodenwand wenigstens zwei in Container-Längsrichtung parallel verlaufende
Führungsschienen als Rollenbahn montiert sein. Ein Rollenschlitten, der sich vorzugsweise
über nahezu die gesamte Bodenfläche erstrecken kann, greift mit seinen Rollen in die
Schienen ein und kann zumindest teilweise aus dem Aufnahmeraum aus einer geöffneten
hinteren Container-Stirnseite zur Bestückung mit HV-Batterien oder zum Abstellen eines
E-Fahrzeugs und wieder zurück verlagerbar sein. Der Rollenschlitten kann zudem Zurrpunkte
zur Ladungssicherung aufweisen.
[0025] Für eine Schrägstellung des Containers können vordere Stützfüße mit Stützrollen vertikal
ausfahrbar sein. Eine solche Schrägstellung kann Be- und Entladevorgänge mittels des
Rollenschlittens vereinfachen und unterstützen. Als weitere einen Be- und Entladevorgang
unterstützende Einrichtung kann im Bereich des unteren hinteren Container-Stirnseitenrandes
und/oder einer hinteren Rollenschlittenkante eine abklappbare Auffahrrampe angeordnet
sein.
[0026] Insbesondere für den Transport von mehreren HV-Batterien und/oder von Behältern mit
brandkritischen Gefahrstoffen mit im Vergleich zu einem E-Fahrzeug kleineren Ausmaßen
können an gegenüberliegenden Container-Seitenwänden innen mehrere parallele, horizontal
verlaufende Führungsschienen montiert sein, in- und an denen zugeordnete und eingreifende
Transportschlitten in der Art eines Regal- und Schubladensystems bewegbar und befestigbar
sind oder zusätzliche aktive Tankbehälter für Kühlmittel.
[0027] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorzugsweise in einer Behälter-Deckenwand
wenigstens eine dicht schließende Explosionsklappe angeordnet, die gegebenenfalls
zum Abbau eines Überdrucks, insbesondere eines Explosionsdrucks im Aufnahmeraum selbsttätig
öffnet, vorzugsweise als in Schließstellung federvorgespannte Explosionsklappe, die
nach dem Abbau des Überdrucks wieder schließt. Damit wird die Möglichkeit von Schäden
durch einen unzulässigen Überdruck insbesondere nach einer Explosion vermieden oder
zumindest reduziert.
[0028] Zusätzlich ist im Laderaum jeweils eine Be- und Entlüftungseinrichtung im Bodenbereich
und im Deckenbereich angeordnet, die den Ladebereich bei wechselseitigem Betrieb zuverlässig
entgasen können, so dass schwere Gase mit Zuluft von oben nach unten abgesaugt werden
können und leichte Gase mit Zuluft von unten nach oben abgesaugt werden können.
[0029] Aerosol-Löschsysteme als Brandverzögerungs-Vorrichtung und/oder als Brand-Löschvorrichtung
sind allgemein bekannt und sind auf dem Markt erhältlich.
[0030] Dabei werden gesteuert aktivierbare Aerosol-Generatoren eingesetzt. Zudem ist bekannt,
dass mit Aerosolen aus solchen Aerosol-Generatoren Brände von Lithium-Ionen-Batterien
mit gutem Erfolg im Gegensatz zu einem flutenden Kühlwassereinsatz, zerstörungsfrei
verhindert werden können. Erfindungsgemäß können wenigstens ein, vorzugsweise mehrere
gesteuert aktivierbare Aerosol-Generatoren im Aufnahmeraum des Sicherheits-Transportbehälters
montiert werden.
[0031] Ein Flüssigkeits-Löschsystem, vorzugsweise als zweite, dem Aerosol-Löschsystem nachgeordnete
Brandverzögerungs-Vorrichtung und/oder Brandlösch-Vorrichtung soll mit einer Steuerung
steuerbare eine Löschflüssigkeitslogistik mit folgenden Systemkomponenten aufweisen:
- einem Tanksystem mit wenigstens einem, vorzugsweise mehreren Flüssigkeitstanks,
- einer Pumpanlage, in der eine oder mehrere Pumpen über Strömungsleitungen mit den
Flüssigkeitstanks verbunden sind,
- einer Sprühanlage, vorzugsweise als Hochdrucksprühanlage mit Sprühdüsen, welche in
den Aufnahmeraum gerichtet sind,
- wenigstens einer Löschflüssigkeits-Sammelstelle, im Laderaum in dem gesprühte Flüssigkeit
gegebenenfalls für einen Umpumpvorgang wieder gesammelt wird,
- gegebenenfalls können weiter eine Filteranlage und/oder eine integrierte Dekontaminationsanlage
für kontaminierte Löschflüssigkeit und/oder eine Kühlanlage für Löschflüssigkeit vorgesehen
sein. Der Laderaum kann so nach einem Kühlmitteleinsatz auch sicher wieder von möglicherweise
kontaminiertem Kühlwasser zur Warenentladung in interne Tanksysteme freigepumpt werden.
[0032] Als Löschflüssigkeit kann einfach und kostengünstig Löschwasser eingesetzt und auch
wiederholt wiederverwendet werden. Gegebenenfalls mit zudosierbaren Zusätzen zur Erhöhung
der Brandverzögerung und Löschwirkung und/oder zur Dekontamination.
[0033] In einer weiter konkretisierten Ausführungsform weist das Tanksystem einen Bodentank
unter dem Aufnahmeraumboden, sowie wenigstens einen, vorzugsweise mehrere weitere
Zusatztanks, vorzugsweise im Behälterfrontbereich auf, die mit Strömungsleitungen
und Pumpen der Pumpanlage miteinander verbunden sind. Je nach den brandkritischen
Gegebenheiten und daraus abgeleiteten aktuellen Erfordernissen kann in einem aktiven
Tankteilsystem, insbesondere im Bodentank und/oder in Zusatztanks Löschflüssigkeit
für die Sprühanlage, insbesondere für eine Hochdrucksprühanlage mit boden- und wandseitigen
Sprühdüsen sowie gegebenenfalls für eine teilweise Flutung mittransportiert und für
einen Aktivierungsfall vorgehalten werden. Zudem kann in einem passiven zumindest
zwischenzeitlich leeren Tankteilsystem insbesondere nach einem Einsatz der gegebenenfalls
dann kontaminierten Löschflüssigkeit diese beispielsweise im Bodentank als Sammelstelle
gesammelt und gegebenenfalls in einer Aufbereitung durch Zusätze aus wenigstens einem
Zusatztank dekontaminiert und zum Abpumpen und zur Entsorgung oder zur weiteren Verwendung
aufbereitet werden. Da eine kontaminierte Löschflüssigkeit korrosive Bestandteile
enthalten kann, ist ein solcher Bodentank aus Kunststoff oder Edelstahlblech herzustellen
oder zumindest auszukleiden.
[0034] Eine Aufbereitungseinrichtung kann insbesondere eine Filteranlage für Feststoffe,
Mineralöl- und Treibstoffabscheider sowie eine Bypassanlage für Netzmittel und chemische
Bindemittel aufweisen.
[0035] Die Überwachungseinrichtung zur Erfassung und weiteren Überwachung eines brandkritischen
Zustands eines Ladeguts ist mit einer dazu geeigneten Sensorik ausgerüstet, welche
Temperatursensoren, insbesondere mobile, am Ladegut anbringbare Temperatur-Sensoren
und/oder Wärmebilddetektoren und/oder Rauchgasmelder, oder Messverfahren die Kurzschluss
im Batteriesystem anzeigen und aufweisen kann, wobei in einer Auswerteeinrichtung
zur Erfassung eines brandkritischen Zustand entsprechende Schwellwerte für erfasste
Messwerte vorgegeben werden können und für eine erfolgte Gefahrenmeldung durch Doppelung
der Messwerte Fehlmessungen erkannt werden können.
[0036] In einer vorteilhaften Weiterbildung des Behälters bzw. des Sicherheits-Transportcontainers
ist im vorderen Behälterbereich angrenzend an den abdichtbaren Aufnahmeraum ein vorzugsweise
begehbarer und mit einer Tür verschließbarer Aggregateraum angeordnet, in dem Steuerungskomponenten,
erforderliche Hilfsaggregate, wie Pumpen und Ventile sowie Anschlüsse für eine elektrische
externe Hilfsenergieversorgung und/oder wiederaufladbare Energiespeicher für eine
integrierte Energieversorgung aufgenommen sind.
[0037] Die Aufgabe der Erfindung wird hinsichtlich des Verfahrens mit den Merkmanen des
Anspruchs 23 gelöst, wobei erforderliche Transporte von HV-Batterien und E-Fahrzeugen
in Verbindung mit Recyclingprozessen vom Anfallort zu und zwischen Werkstätten und
zu Recyclinganlagen mittels Behältern als Sicherheits-Transportcontainer nach einem
der Ansprüche 1 bis 22 erfolgen sollen.
[0038] Ein typischer Vorgang bei einem brandkritischen Fall mit einem Transport kann dergestalt
nach folgendem Verfahren ablaufen:
- Ein Fahrer eines Transportfahrzeugs bekommt während der Fahrt von der Überwachungseinrichtung
einen brandkritischen Zustand des Ladeguts im Fahrerhaus durch eine optische und/oder
akustische Warnung gemeldet.
- In einer Sofortmaßnahme werden dann automatisch oder durch den Fahrer, Werkstatt-
oder Lagerverantwortlichen alle weiteren Verfahrensschritte aktiviert.
- Darüber hinaus kann das Verfahren durch eine automatische Information einer Feuerwehrstation
vorbeugend ein aktueller Sachstand vermittelt werden und Unterstützung angefordert
werden.
- Falls der Aerosol-Löschversuch den brandkritischen Zustand nicht beendet und von der
Überwachung weiter ein anhaltender, brandkritischer Zustand detektiert wird, soll
automatisch oder durch den Fahrer das Flüssigkeits-Löschsystem mit der Hochdruck-Sprühanlage
aktiviert werden. Die dazu mitgeführte Löschflüssigkeit, insbesondere Löschwasser
kann und soll wesentlich geringer sein, als eine Löschwassermenge für eine komplette
Flutung des Ladeguts, insbesondere eines E-Fahrzeugs. Damit braucht bei normalen,
in der Regel unkritischen Transporten nur vorteilhaft relativ wenig Löschflüssigkeit
als Ballast mitgeführt werden.
- Für den Fall, dass die brandkritische Situation eskaliert, und die Erstreaktionen
nicht ausreichen, gewinnt der Fahrer duch die Echtzeitdetektion des Verfahrens zumindest
ausreichend Zeit sein Fahrzeug an einem Platz mit möglichst geringer Gefährdung für
Personen und die Umwelt abzustellen, oder der Lager,- oder Werkstattverantwortliche
das Lagergut sicher zu separieren.
[0039] Anhand einer Zeichnung werden beispielhaft Behälterausführungen als Sicherheits-Transportcontainer
dargestellt.
[0040] Es zeigen:
- Figur 1
- einen Sicherheits-Transportcontainer in perspektivischer Darstellung,
- Figur 2
- eine Seitenansicht des Sicherheits-Transportcontainers nach Figur 1,
- Figur 3
- einen Längsschnitt durch den Sicherheits-Transportcontainer nach Figur 2,
- Figur 4
- einen stark schematisierten Längsschnitt durch einen Sicherheits-Transportcontainer,
- Figur 5
- eine Draufsicht auf die Außenseite eines Stirnseiten-Deckels,
- Figur 6
- einen stark schematisierten Längsschnitt durch einen Sicherheits-Transportcontainer
einer modifizierten Ausführungsform, und
- Figur 7
- eine schematische Draufsicht auf den Bodenbereich des Sicherheits-Transportcontainers
nach Figur 6.
[0041] In den Figuren 1 bis 3 ist beispielhaft eine Ausführungsform eines Sicherheits-Transportcontainers
1 in einer perspektivischen Darstellung, einer Seitenansicht und in einem Längsschnitt
dargestellt. Es handelt sich dabei um einen Abrollcontainer mit den Maßen eines Normcontainers
mit einem inneren, abdichtbaren Aufnahmeraum 2 zur Aufnahme von HV-Batterien oder
mindestens eines E-Fahrzeugs 3 mit HV-Batterien, welches beispielhaft in Figur 3 im
Aufnahmeraum 2 dargestellt ist und für einen Transport bereitgestellt ist.
[0042] An den Aufnahmeraum 2 schließt sich zur Frontseite des Sicherheits-Transportcontainers
1 hin ein begehbarer und mit einer Tür 4 verschließbarer Aggregateraum 5 an, in dem
(nicht explizit dargestellte) Steuerungskomponenten, erforderliche Hilfsaggregate,
Anschlüsse für eine elektrische externe Hilfsenergie und/oder wiederaufladbare Energiespeicher
für eine integrierte Energieversorgung und andere für den Betrieb erforderlichen Komponenten
aufgenommen sind.
[0043] Der Sicherheits-Transportcontainer 1 ist an seiner heckseitigen Stirnseite 13, wie
in Figur 1 gezeigt, offen und mit einem Stirnseitendeckel 6 dicht verschließbar, wie
dies anhand der Figuren 4 bis 6 näher erläutert ist. Zudem weist der Sicherheits-Transportcontainer
1 eine Längsseitenöffnung 7 auf, die ebenfalls mit einem Längsseitendeckel 8 dicht
verschließbar ist. In der Container-Oberwand 19 des Sicherheits-Transportcontainers
1 sind zudem zwei Explosionsklappen 9, 10 über dem Aufnahmeraum 2 angeordnet, welche
federvorgespannt zum Druckabbau bei einem Explosionsdruck öffnen.
[0044] Zudem sind im Aufnahmeraum 2 (nicht explizit dargestellte) gesteuert aktivierbare
Aerosol-Generatoren eines Aerosol-Löschsystems montiert.
[0045] Den Containerboden bildet ein mit Löschwasser füllbarer Bodentank 11, auf dem ein
Rollenschlitten 12 mit Rollen in längs- und parallelverlaufenden Führungsschienen
aus dem Aufnahmeraum 2 aus einer geöffneten hinteren Container-Stirnseite 13 für eine
einfache Bestückung mit HV-Batterien oder zum Abstellen eines E-Fahrzeugs und wieder
zurück in den Aufnahmeraum 2 verlagerbar ist. Zudem ist an der hinteren Rollenschlittenkante
eine abklappbare Auffahrrampe 14 angeordnet. Die Verlagerung des Rollenschlittens
12 erfolgt mittels einer (nicht dargestellten) Seilwinde, die im Aufnahmeraum 2 angeordnet
ist.
[0046] In den Figuren 4 und 5 ist stark schematisiert das Dichtungssystem für einen dichten
Verschluss der Container-Stirnseite 13 mit dem Stirnseitendeckel 6 gezeigt. Wie aus
Figur 5 ersichtlich, ist der Stirnseitendeckel 6 mit einem zum umlaufenden Rand leicht
nach innen versetzten, randseitig umlaufenden Dichtband 15 als Silikonband ausgerüstet.
Zudem weist die Container-Stirnseite 13 einen dazu zugeordneten, umlaufenden Stützrahmen
16 auf. An diesem Stützrahmen 16 liegt der Stirnseitendeckel 6 mit den Dichtband 15
von der Innenseite des Aufnahmeraums 2 her im geschlossenen Zustand an. Bei einer
solchen Innendichtung wird bei einem Überdruck im Aufnahmeraum 2 ersichtlich die Dichtfunktion
des Dichtbandes 15 erhöht, da das Dichtband 15 dann noch stärker an den Stützrahmen
16 angepresst wird. Bei wie im Stand der Technik einem von außen an der Container-Stirnseite
13 anliegenden Stirnseitendeckel würde dieser nachteilig bei einem Überdruck im Aufnahmeraum
2 mit verminderter Dichtfunktion von der Container-Stirnseite 13 weggedrückt.
[0047] Im stark schematisierten Längsschnitt nach Fig. 6 eines modifizierten Sicherheits-Transportcontainers
1 ist dieser mit einer geöffneten Container-Stirnseite 13 dargestellt. Dazu wurde
der Stirnseitendeckel 6 mittels einer (nicht im Detail dargestellten) steuerbaren
Verlagerungseinrichtung in seinen Offenzustand in den Aufnahmeraum 2 unter die Container-Oberwand
19 verlagert, wie dies mit den Doppelpfeilen 17 und 18 angedeutet ist. Zudem ist hier
das umlaufende Dichtband 15 mit gleicher Funktion wie vorstehend erläutert nicht wie
in den Figuren 4 und 5 am Stirnseitendeckel 6 sondern am umlaufenden Stützrahmen 16
angebracht.
[0048] Der auf dem Bodentank 11 längsverschiebbar (Doppelpfeil 20) angebrachte Rollenschlitten
12 mit der abklappbaren Auffahrrampe 14 ist in Figur 6 bereits teilweise aus der Container-Stirnseite
13 herausbewegt.
[0049] Damit der Rollenschlitten 12 mit seiner Auffahrrampe 14 relativ nahe an der Container-Stirnseite
13 Bodenkontakt hat, ist hier beispielhaft bereits die Verschiebebahn auf dem Bodentank
11 nach hinten leicht schräg abfallend geneigt. Zudem ist der Sicherheits-Transportcontainer
1 insgesamt durch ein Anheben (Doppelpfeil 21) seiner Vorderseite mittels Stützfüßen
22 und bodenseitigen Stützrollen 23 in eine nach hinten abfallende Schrägstellung
geneigt.
[0050] In den Figuren 6 und 7 sind beispielhaft und zusätzlich stark schematisiert der Bodentank
11 sowie weitere Zusatztanks 24 eingezeichnet, die beispielsweise auch im Aggregateraum
5 angeordnet sein können und Bestandteil einer Löschflüssigkeitslogistik sind. Insbesondere
sind hier stark schematisiert bodenseitige Rohre 25 und in Längsseiten verlaufende
Seitenrohre 26 dargestellt, welche Bestandteil einer Hochdrucksprühanlage sein können
und mit (nicht dargestellten) Sprühdüsen ausgerüstet sind.
[0051] Aus Figur 7 ist ersichtlich, dass sich der Rollenschlitten 12 vorzugsweise über die
gesamte Bodenfläche des Aufnahmeraums 2 erstreckt.
Bezugszeichenliste
[0052]
- 1
- Sicherheits-Transportcontainer
- 2
- Aufnahmeraum
- 3
- E-Fahrzeug
- 4
- Tür
- 5
- Aggregateraum
- 6
- Stirnseitendeckel
- 7
- Längsseitenöffnung
- 8
- Längsseitendeckel
- 9
- Explosionsklappe
- 10
- Explosionsklappe
- 11
- Bodentank
- 12
- Rollenschlitten
- 13
- Container-Stirnseite
- 14
- Auffahrrampe
- 15
- Dichtband
- 16
- Stützrahmen
- 17
- Doppelpfeil
- 18
- Doppelpfeil
- 19
- Container-Oberwand
- 20
- Doppelpfeil
- 21
- Doppelpfeil
- 22
- Stützfüße
- 23
- Stützrollen
- 24
- Zusatztanks
- 25
- Bodenrohre
- 26
- Seitenrohre
1. Wannenförmiger Behälter mit einem abdichtbaren Aufnahmeraum (2) zum Transport und/oder
zur temporären Lagerung, insbesondere zur Quarantäne-Lagerung, von brandgefährdetem
Ladegut, insbesondere von HV-Batterien und/oder mindestens eines E-Fahrzeugs (3) mit
HV-Batterien,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Behälter als Sicherheits-Transportbehälter (1) eine Überwachungseinrichtung zur
Ermittlung eines brandkritischen Zustands, insbesondere einer Überhitzung und/oder
eines offenen Brandes und/oder eines Kurzschlusses, des Ladeguts in Echt-Zeit während
der gesamten Transportzeit und gegebenenfalls einer Lagerungszeit aufweist,
dass die Überwachungseinrichtung bei Erfassung eines brandkritischen Zustands des Ladeguts
ein Risiko-Warnsignal abgibt als Steuersignal zur automatischen Aktivierung oder zur
manuellen Aktivierung durch eine Person wenigstens einer im Behälter integrierten
Brandverzögerungs-Vorrichtung und/oder Brandlösch-Vorrichtung.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als wenigstens eine Brandverzögerungs-Vorrichtung und/oder Brandlösch-Vorrichtung
ein Aerosol-Löschsystem und/oder ein Flüssigkeits-Löschsystem im Behälter integriert
sind.
3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungseinrichtung zur Erfassung unterschiedlicher brandkritischer Zustände
ausgelegt ist und mit zugeordneten unterschiedlichen Risiko-Warnsignalen entsprechend
eines oder mehrere Löschsysteme aktivierbar sind.
4. Behälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei Erfassung eines Risiko-Warnsignals als erstes das Aerosol-Löschsystem als Sofort-Löschsystem
aktivierbar ist und nur bei einem durch die Überwachungseinrichtung festgestellten
weiter vorliegenden brandkritischen Zustand nach Einsatz des Aerosol-Löschsystems
anschließend ein weiteres Löschsystem, insbesondere ein Flüssigkeits-Löschsystem aktivierbar
ist.
5. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Risiko-Warnsignale, vorzugsweise kabellos vom Behälter (1) nach außen an zentrale
Überwachungsstellen und/oder Bedienpersonen, insbesondere an einen Fahrer eines Transportfahrzeugs
übertragen werden.
6. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter ein wasserdichter Sicherheits-Transportcontainer (1) als mit einem Lastkraftwagen
transportierbarer Abroll-Container oder als fest auf einem Lastkraftwagen angeordneter
Container ist.
7. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bist 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (1) als Norm-Container die Maße mit ca. einer Länge von 7000mm, einer
Breite von 2250mm und einer Höhe von 2500mm aufweist.
8. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter als Container (1) für eine Beladung oben offen ist oder einen öffenbaren
Deckel oder ein öffenbares Foliendach aufweist und/oder an wenigstens einer öffenbaren
Längs- oder Stirnseite (13) ein dicht verschließbares Tor oder eine Klappe oder einen
Deckel (6, 8) aufweist.
9. Behälter nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Container-Stirnseite (13), insbesondere die hintere Container-Stirnseite
(13), mit einem Stirnseiten-Deckel (6) und/oder wenigstens ein Öffnungsbereich (7)
einer Container-Längsseite mit einem Längsseiten-Deckel (8) jeweils als dicht verschließbare
Öffnung, insbesondere als Be- und Entladeöffnung ausgebildet ist,
dass der Stirnseiten-Deckel (6) und/oder der Längsseiten-Deckel (8) ein randseitig
umlaufendes Dichtband (15), insbesondere ein Silikon-Dichtband und die Container-Stirnseite
(13) und/oder der Öffnungsbereich (7) der Container-Längsseite jeweils einen zugeordneten,
umlaufenden Stützrahmen (16) aufweist, an dem jeweils das Dichtband (15) im geschlossenen
Zustand von innen her in Richtung Containeraußenseite anliegt und bei einem Überdruck
im Aufnahmeraum (5) am Stützrahmen (16) anpressbar ist, und/oder dass am umlaufenden
Stützrahmen (16) ein zur Aufnahmerauminnenseite hin gerichtetes, umlaufendes Dichtband
(15) angeordnet ist.
10. Behälter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Stirnseiten-Deckel (6) und/oder der Längsseiten-Deckel (8) mit einer steuerbaren
Verlagerungseinrichtung verbunden ist zu einer Verlagerung in einen Offenzustand in
den Aufnahmeraum (2) hinein, vorzugsweise zu einer Verlagerung des Stirnseiten-Deckels
(6) unter einen Container-Oberwandbereich (19) und zu einer Verlagerung des Seitenwand-Deckels
(8) parallel entlang eines angrenzenden feststehenden Seitenwandbereichs.
11. Behälter nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf der Aufnahmeraum-Bodenwand wenigstens zwei in Container-Längsrichtung parallel
verlaufende Führungsschienen als Rollenbahn montiert sind,
dass ein Rollenschlitten (12), der sich vorzugsweise über nahezu die gesamte Bodenfläche
erstreckt, mit Rollen in den Schienen, zumindest teilweise aus dem Aufnahmeraum (2)
aus einer geöffneten hinteren Container-Stirnseite (13) zur Bestückung mit HV-Batterien
oder zum Abstellen eines E-Fahrzeugs (3) und zurück verlagerbar ist und der vorzugsweise
Zurrpunkte zur Ladungssicherung aufweist.
12. Behälter nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass für eine Schrägstellung des Containers (1) vordere Stützfüße (22) mit Stützrollen
(23) vertikal ausfahrbar sind.
13. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Behälterwand, vorzugsweise in einer Behälter-Deckenwand als Container-Oberwand
(19) wenigstens eine dicht schließende Explosionsklappe (9, 10) angeordnet ist, die
gegebenenfalls zum Abbau eines Überdrucks, insbesondere eines Explosionsdrucks im
Aufnahmeraum (2) selbsttätig öffnet, vorzugsweise als federvorgespannte Explosionsklappe
(9, 10), die nach dem Abbau des Überdrucks wieder schließt.
14. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein Aerosol-Löschsystem als Brandverzögerungs-Vorrichtung und/oder als Brand-Löschvorrichtung
einen oder mehrere gesteuert aktivierbare Aerosol-Generatoren aufweist, die im Aufnahmeraum
(2) des Behälters montiert sind.
15. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass ein Flüssigkeits-Löschsystem als Brandverzögerungs-Vorrichtung und/oder als Brandlösch-Löschvorrichtung
eine mit einer Steuerung steuerbare Löschflüssigkeitslogistik aufweist mit folgenden
Systemkomponenten: einem Tanksystem mit wenigstens einem, vorzugsweise mehreren Flüssigkeitstanks
(11, 24), einer Pumpanlage, einer Sprühanlage vorzugsweise als Hochdrucksprühanlage
mit Sprühdüsen im Aufnahmeraum (2), wenigstens einer Löschflüssigkeits-Sammelstelle,
sowie gegebenenfalls einer Filteranlage und/oder eine integrierte Dekontaminationsanlage
für kontaminierte Löschflüssigkeit und/oder eine Kühlanlage für Löschflüssigkeit.
16. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Tanksystem einen Bodentank (11) unter dem Aufnahmeraumboden, sowie wenigstens
einen, vorzugsweise mehrere weitere Zusatztanks (24), vorzugsweise im Behälterfrontbereich
aufweist, die mit Strömungsleitungen und Pumpen der Pumpanlage miteinander verbunden
sind, dergestalt
dass je nach den Gegebenheiten und aktuellen Erfordernissen in einem aktiven Tankteilsystem
insbesondere im Bodentank (11) und/oder in den Zusatztanks (24) Löschflüssigkeit für
die Sprühanlage, insbesondere für eine boden- und wandseitige Hochdrucksprühanlage
und gegebenenfalls für eine teilweise Flutung mittransportiert und für einen Aktivierungsfall
vorgehalten wird und dass in einem passiven, zumindest zwischenzeitlich leeren Tankteilsystem,
insbesondere nach einem Einsatz der gegebenenfalls dann kontaminierten Löschflüssigkeit,
diese beispielsweise im Bodentank (11) als Sammelstelle gesammelt und gegebenenfalls
in einer Aufbereitung durch Zusätze aus wenigstens einem Zusatztank (24) dekontaminiert
und zum Abpumpen und zur Entsorgung oder zur weiteren Verwendung aufbereitet wird.
17. Behälter nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufbereitungseinrichtung eine Filteranlage für Feststoffe, Mineralöl- und Treibstoffabscheider
sowie eine Bypassanlage für Netzmittel und chemische Bindemittel aufweist.
18. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungseinrichtung eine Sensorik mit Temperatur-Sensoren, insbesondere mit
mobilen, am Ladegut anbringbaren Temperatur-Sensoren und/oder Wärmebilddetektoren
und/oder Rauchgasmeldern aufweist, wobei in einer Auswerteeinrichtung zur Erfassung
eines brandkritischen Zustands entsprechend Schwellwerte für erfasste Messwerte vorgegeben
sind.
19. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass im vorderen Behälterbereich angrenzend an den abdichtbaren Aufnahmeraum (2) ein vorzugsweise
begehbarer und mit einer Tür (4) verschließbarer Aggregateraum (2) angeordnet ist,
in dem Steuerungskomponenten, erforderliche Hilfsaggregate, Anschlüsse für eine elektrische
externe Hilfsenergie und/oder wiederaufladbare Energiespeicher für eine integrierte
Energieversorgung und weitere Funktionselemente aufgenommen sind.
20. Verfahren zum Recycling von recycelbaren HV-Batterien und E-Fahrzeugen in dazu errichteten
Recyclinganlagen, dadurch gekennzeichnet, dass erforderliche Transporte von HV-Batterien und E-Fahrzeugen (3) vom Anfallort zu und
zwischen Werkstätten und zu Recyclinganlagen mittels Behältern als Sicherheits-Transportcontainer
(1) nach einem der Ansprüche 1 bis 19, erfolgen.
21. Verfahren nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Fahrer eines Transportfahrzeugs während einer Fahrt von der Überwachungseinrichtung
einen brandkritischen Zustand des Ladeguts gemeldet bekommt,
dass automatisch oder durch den Fahrer sofort ein Aerosol-Löschsystem aktiviert wird,
dass der Fahrer oder eine Steuerungskomponente sofort eine ortsnahe Feuerwehrstation zur
Unterstützung informiert und der Fahrer sein Fahrzeug an einem Platz mit möglichst
geringer Gefährdung für Personen und die Umwelt abstellt,
dass bei einem trotz Aktivierung des Aerosol-Löschsystems anhaltenden, brandkritischen
Zustand automatisch oder durch den Fahrer dann das Flüssigkeits-Löschsystem mit der
Hochdruck-Sprühanlage aktiviert wird, und
dass die Feuerwehr mit einer mitgeführten großen Löschwassermenge eintrifft und die Verantwortung
für weitere Maßnahmen übernimmt, insbesondere die Entscheidung trifft, ob der Container
durch Einbringen des mitgeführten Löschwassers geflutet werden muss.