[0001] Die Erfindung betrifft ein Spinnelement einer Luftspinndüse für eine Luftspinnmaschine
zum Herstellen eines Garns aus einem Faserband mittels eines Luftstroms sowie eine
Luftspinndüse mit einem Spinnelement Luftspinndüse.
[0002] Allgemein wird beim Luftspinnen ein Faserband über ein Streckwerk einer Luftspinndüse
zugeführt und die äußeren Fasern des Faserbandes innerhalb einer Wirbelkammer der
Luftspinndüse mittels einer durch Luftdüsen erzeugten Wirbelluftströmung im Bereich
einer Einlassmündung der Luftspinndüse um einen innenliegenden Faserkern gewunden,
wodurch schließlich die für die gewünschte Festigkeit des Garns ausschlaggebenden
Umwindefasern gebildet werden. Dies kann grundsätzlich mit Fasern aus verschiedenen
Materialien erfolgen, wobei sowohl natürliche Fasern, wie Baumwolle, als auch synthetische
Fasern, wie Polyester, sowie Gemische aus natürlichen und synthetischen Fasern verwendet
werden können.
[0003] Beim Spinnen von Polyester-Fasern mittels einer Luftspinnmaschine ist es jedoch im
Stand der Technik notwendig, ein Additiv in die Luftspinndüse selbst oder auf die
zu verspinnenden Polyester-Fasern aufzubringen, da nur mittels eines solchen Additivs
verhindert werden kann, dass sich im Inneren der Luftspinndüse und dabei insbesondere
auf einer Oberfläche des Spinnkonus Polymerreste, Polyester-Faserfragmente und/oder
Avivagen anlagern. Durch solche Anlagerungen wird jedoch der Luftspinnprozess deutlich
gestört sowie das Spinnergebnis und somit die Garnqualität deutlich gemindert. Insbesondere
kann es dann während des Spinnprozesses zu Fadenbrüchen aufgrund der erhöhten Reibung
zwischen den Oberflächen der Luftspinndüse und den Fasern kommen. Zudem werden die
Luftdüsen sowie weitere Bauteile der Luftspinndüse durch Anlagerungen verstopft, sodass
das erhaltene Garn eine geringere Garnfestigkeit sowie -qualität aufweist.
[0004] Die Verwendung des Additivs hat jedoch ebenfalls eine Reihe von Nachteilen. Zum einen
führt die Verwendung des Additivs zu einer Erhöhung der Herstellungskosten und zum
anderen verbleibt das Additiv auf dem luftgesponnenen Garn und muss gegebenenfalls
vor einer weiteren Verarbeitung des Garns entfernt werden. Zudem müssen aufgrund der
Additivverwendung entsprechende Komponenten der Luftspinnmaschine regelmäßig gereinigt
werden, um überschüssiges, auf den Bauteilen abgelagertes Additiv zu entfernen.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Spinnelement einer Luftspinndüse
für eine Luftspinnmaschine sowie eine entsprechende Luftspinndüse mit einem Spinnelement
bereitzustellen, die einen besonders kostengünstigen, wartungsarmen und einfachen
Betrieb einer Arbeitsstelle der Luftspinnmaschine ermöglicht, ohne dass die Qualität
und Festigkeit des luftgesponnenen Garns beeinträchtigt werden und wobei keine Notwendigkeit
einer häufigen Reinigung der Komponenten der Luftspinnmaschine und des luftgesponnenen
Garns besteht.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Spinnelement einer Luftspinndüse für eine
Luftspinnmaschine gemäß Anspruch 1 und eine entsprechende Luftspinndüse mit einem
Spinnelement gemäß Anspruch 11 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0007] Das erfindungsgemäße Spinnelement einer Luftspinndüse für eine Luftspinnmaschine
zum Herstellen eines Fadens bzw. eines Garns aus einem Faserband mittels eines Luftstroms
weist wenigstens eine faser- und/oder fadenführende Oberfläche auf, wobei sich auf
der faser- und/oder fadenführenden Oberfläche zumindest abschnittsweise eine Antihaftbeschichtung
befindet.
[0008] Die erfindungsgemäße Luftspinndüse weist wenigstens ein innerhalb der Luftspinndüse
angeordnetes erfindungsgemäßes Spinnelement auf, wobei insbesondere auch mehrere und/oder
zueinander unterschiedliche erfindungsgemäße Spinnelemente in und/oder an der Luftspinndüse
angeordnet sein können.
[0009] Die Erfinder haben erkannt, dass die Wirkung eines Additivs auch durch eine dauerhafte
Antihaftbeschichtung wenigstens eines Teils der Luftspinndüse bzw. wenigstens eines
Abschnitts eines Spinnelements einer Luftspinndüse erreicht und in vorteilhafter Weise
dann auf ein Additiv verzichtet werden kann, sodass der Luftspinnprozess deutlich
einfacher, kostengünstiger sowie mit einem geringeren Reinigungsbedarf betrieben werden
kann. Zudem führt die Antihaftbeschichtung in vorteilhafter Weise zu einer Reduzierung
des Luftverbrauchs, da ein gleiches Spinnergebnis bei geringerem Luftdruck erreicht
werden kann. Durch einen erreichbaren größeren Umwindefaserwinkel wird zudem in einfacher
Weise eine höhere Garnfestigkeit erreicht. Schließlich ermöglicht die Antihaftbeschichtung
eine Erhöhung der Produktionsgeschwindigkeit.
[0010] Unter einer Luftspinnmaschine wird zunächst jede Spinnmaschine verstanden, die mittels
wenigstens eines Luftstroms Fasern, insbesondere Umwindefasern um einen innenliegenden
Faserkern, zu einem Faden bzw. Garn verwirbelt. Der Vorgang der Garnbildung erfolgt
im Bereich einer Luftspinndüse, die aus einem oder mehreren Spinnelementen gebildet
ist. Eine Luftspinnmaschine weist dabei bevorzugt wenigstens eine eine Luftspinndüse
umfassende Arbeitsstelle bzw. Spinnstelle auf, wobei jede Spinnstelle der Herstellung
eines Garns aus einem der Luftspinndüse zugeführten Faserband dient. Die Luftspinndüse
weist dabei einen Einlass für das Faserband, eine innenliegende Wirbelkammer, ein
oder mehrere wenigstens abschnittsweise in der Wirbelkammer angeordnete Garnbildungs-
bzw. Spinnelemente sowie einen Auslass für das im Inneren der Wirbelkammer erzeugte
Garn auf. Zudem weist die Luftspinndüse bevorzugt mehrere in die Wirbelkammer mündende
Luftdüsen auf, die besonders bevorzugt mit wenigstens einer Luftversorgungsleitung
in Fluidverbindung stehen, wobei während des Betriebs der Luftspinnmaschine von der
Luftversorgungsleitung bereitgestellte Druckluft über die Luftdüsen in die Wirbelkammer
einströmt, um innerhalb der Wirbelkammer eine Wirbelluftströmung zum Luftspinnen des
Faserbandes zu einem Garn zu erzeugen.
[0011] Ein Garn bzw. Faden im Sinne der vorliegenden Erfindung ist ein Faserverband, bei
dem zumindest ein Teil der Fasern um einen innenliegenden Faserkern gewunden sind.
Dabei kann ein Garn auch ein Vorgarn zur weiteren Verarbeitung, beispielsweise mittels
einer Ringspinnmaschine, sein. Das Faserband und damit das daraus hergestellte Garn
ist bevorzugt zumindest teilweise, besonders bevorzugt vollständig aus synthetischen
Fasern bzw. Chemiefasern gebildet, beispielsweise aus Polyester.
[0012] Dabei kann ein Spinnelement sowohl ein eigenständiges Bauteil, als auch ein Abschnitt
einer Baueinheit oder aber eine funktionale Einheit sein, die bevorzugt unmittelbar
am Luftspinnprozess beteiligt ist. Dabei kann das Spinnelement einstückig oder mehrstückig
gebildet sein. Erfindungsgemäß ist das Spinnelement ein Teil einer Luftspinndüse oder
eine Luftspinndüse. Weiterhin bevorzugt gelangt das Spinnelement im Rahmen des Luftspinnprozesses
zumindest abschnittsweise in unmittelbaren Kontakt mit den zu verspinnenden Fasern
und/oder mit dem gerade gesponnenen Garn. Dabei kann das Spinnelement insbesondere
ein Bauteil einer Wirbelkammer sein und dabei zumindest abschnittsweise die Innenwandung
der Wirbelkammer bilden. Alternativ oder zusätzlich kann das Spinnelement auch ein
Teil eines Spinnkonus und dabei sowohl ein Teil von dessen äußerer Oberfläche und/oder
wenigstens ein Teil eines Abzugskanals im Inneren des Spinnkonus sein.
[0013] Erfindungsgemäß weist das Spinnelement wenigstens eine faser- und/oder fadenführende
Oberfläche auf. Dabei ist die faser- und/oder fadenführende Oberfläche zunächst jede
Oberfläche des Spinnelements, die mit dem unversponnenen Fasermaterial und/oder dem
bereits zu einem Garn versponnenen Fasermaterial vor, während oder nach dem Luftspinnprozess
in Kontakt gelangen kann. Bevorzugt ist die faser- und/oder fadenführende Oberfläche
vollständig innerhalb der Luftspinndüse angeordnet. Besonders bevorzugt ist die faser-
und/oder fadenführende Oberfläche zumindest abschnittsweise und ganz besonders bevorzugt
vollständig innerhalb der Wirbelkammer der Luftspinndüse angeordnet, innerhalb der
die unversponnenen Fasern zum Garn verwirbelt werden.
[0014] Bei dem Faserband handelt es sich grundsätzlich um das dem Luftspinnprozess zugeführte
Fasermaterial, das bevorzugt als ein zusammenhängendes Band bzw. Verbund von zu verspinnenden
Fasern bereitgestellt wird. Dabei können alle Fasern aus dem gleichen Material gebildet
sein oder das Faserband kann chemisch zueinander unterschiedliche Fasern enthalten.
Grundsätzlich sind die Fasern im Faserband jedoch noch nicht miteinander versponnen.
[0015] Bei der Antihaftbeschichtung handelt es sich zunächst grundsätzlich um eine Beschichtung
einer Oberfläche zur Verringerung der Haft- und/oder Gleitreibung zwischen der beschichteten
Oberfläche bzw. der Oberfläche der Beschichtung und dem Garn bzw. den einzelnen Fasern.
Dabei weist die Antihaftbeschichtung bevorzugt eine zusammenhängende und/oder geschlossene
Oberfläche auf. Weiterhin bevorzugt ist die Oberfläche der Antihaftbeschichtung glatt.
Dabei kann die Antihaftbeschichtung grundsätzlich aus einem beliebigen Material gebildet
sein, wobei die Antihaftbeschichtung bevorzugt aus wenigstens einem Polymer gebildet
ist. Besonders bevorzugt umfasst die Antihaftbeschichtung ein thermoplastisches Polymer
und ganz besonders bevorzugt ist die Antihaftbeschichtung im Wesentlichen aus einem
thermoplastischen Polymer gebildet.
[0016] Dabei führt die Antihaftbeschichtung bevorzugt neben der Herabsetzung der Haft- und/oder
Gleitreibung zudem auch zu einer Hydrophobierung und/oder Oleophobierung der Oberfläche,
sodass ein Anhaften von wasser- und/oder öllöslichen Substanzen verhindert wird. Bevorzugt
hat die Antihaftbeschichtung zudem eine antistatische Wirkung, sodass die beschichtete
Oberfläche und die zu verspinnenden Fasern bzw. das luftgesponnene Garn aufgrund der
Reibung auf der Oberfläche des Spinnelements nicht aufgeladen wird, was zu einer Verschlechterung
des Spinnergebnisses führen könnte.
[0017] Das Aufbringen der Antihaftbeschichtung kann ebenfalls in beliebiger Weise erfolgen.
Beispielsweise kann die Antihaftbeschichtung auf die Oberfläche des Spinnelements
aufgespritzt und/oder aufgeschmolzen werden. Besonders bevorzugt wird das Material
der Antihaftbeschichtung als Pulver oder Dispersion auf die zu beschichtende Oberfläche
aufgetragen und anschließend insbesondere bevorzugt mit oder auf dieser verschmolzen.
Auch die Haftung der Antihaftschicht auf der Oberfläche des Spinnelements kann durch
chemische Bindung und/oder rein physikalisch erfolgen. Zudem kann dazu ein Bindemittel
und/oder ein Klebstoff verwendet werden.
[0018] Erfindungsgemäß ist wenigstens ein Abschnitt einer faser- und/oder fadenführenden
Oberfläche mit der Antihaftbeschichtung beschichtet. Dabei können auch mehrere, nicht
zusammenhängende Abschnitte einer faser- und/oder fadenführenden Oberfläche jeweils
eine Antihaftbeschichtung aufweisen. Zudem können mehrere Bauteile der Luftspinndüse
abschnittsweise, bevorzugt an der gesamten Innenfläche in der Wirbelkammer eine Antihaftbeschichtung
aufweisen.
[0019] Eine bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Spinnelements sieht vor, dass
die Antihaftbeschichtung einen geringeren Reibungskoeffizienten als das darunterliegende
Material des Spinnelements aufweist, wodurch in vorteilhafter Weise einerseits ein
Haftenbleiben von Fasern und/oder von auf den Fasern oder auf dem Garn befindlichem
Additiv verhindert und zum anderen ein besseres Gleiten der Fasern auf der Oberfläche
des Spinnelements erreicht wird. Insbesondere bei einem Spinnkonus als oberflächenbeschichtetes
Spinnelement kann in vorteilhafter Weise eine höhere Drehzahl der Fasern auf dem Spinnkonus
erreicht werden. Bevorzugt hat die Oberfläche der Antihaftbeschichtung einen wenigstens
um 10 %, besonders bevorzugt um 25 % und ganz besonders bevorzugt um 50 % geringeren
Reibungskoeffizienten als das Material des Spinnelements, insbesondere im Bereich
unterhalb der Antihaftbeschichtung.
[0020] Um eine besonders geringe Haft- und/oder Gleitreibung zwischen dem Spinnelement und
den Fasern bzw. dem Garn zu gewährleisten, ist bevorzugt, dass der Reibungskoeffizient
der faser- und/oder fadenführenden Oberfläche mit der Antihaftbeschichtung kleiner
als 0,4, bevorzugt kleiner als 0,35, besonders bevorzugt kleiner als 0,3 ist.
[0021] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Spinnelements ist die
Antihaftbeschichtung aus einem fluorierten Kohlenwasserstoff oder einem fluorierten
Kohlenwasserstoffpolymer, insbesondere aus Polytetrafluorethlyen (Teflon, PTFE) und/oder
aus einem Perfluoralkoxyalkan-Polymer bzw. einem Perfluoralkoxypolymer (PFA) und/oder
aus einem Fluorethylen-Propylen-Polymer bzw. einem Tetrafluorethylen-Hexafluorpropylen-Copolymer
(FEP) gebildet. Dabei weist die Antihaftbeschichtung bevorzugt einen Anteil von PTFE,
FEP und/oder PFA von über 50 % auf und ist besonders bevorzugt zu wenigstens 90 %
daraus gebildet. Dabei kann die Antihaftbeschichtung neben PTFE, FEP und/oder PFA
auch noch weitere Polymer- und/oder Hilfsstoffe enthalten, bevorzugt aber nicht über
5 % bezogen auf die Gesamtmasse der aufgebrachten Antihaftbeschichtung. Bevorzugt
weist die Antihaftbeschichtung als Hauptbestandteil PTFE auf und ist besonders bevorzugt
im Wesentlichen daraus gebildet, da PTFE typischerweise einen Reibungskoeffizienten
von etwa 0,25 und einen Reibwert < 0,05 aufweist. Das mechanisch etwas weichere PFA
hat gewöhnlich einen etwas geringeren Reibungskoeffizienten von etwa 0,2 - 0,25 und
FRP weist eine höhere Festigkeit als PFTE auf, jedoch auch einen geringfügig höheren
Reibungskoeffizienten.
[0022] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Spinnelements ist die faser-
und/oder fadenführende Oberfläche wenigstens ein Oberflächenabschnitt eines Spinnkonus
und/oder einer Nadel und/oder einer Pinzette einer Luftspinndüse, wodurch in einfacher
Weise Faser-, Avivage- und/oder Polymerablagerungen vermieden werden können. Besonders
bevorzugt ist das Spinnelement ein Spinnkonus und/oder eine Nadel und/oder eine Pinzette
einer Luftspinndüse. Ebenfalls bevorzugt ist die gesamte faser- und/oder fadenführende
Oberfläche bzw. die gesamte Oberfläche des Spinnkonus und/oder der Nadel und/oder
der Pinzette, die mit Fasern und/oder einem Garn in Kontakt gelangen kann, mit einer
Antihaftbeschichtung beschichtet. Insbesondere bevorzugt ist jedoch wenigstens die
Spitze des Spinnkonus, um welchen die Fasern zum Ausbilden des luftgesponnenen Garns
gewunden werden, mit einer Antihaftbeschichtung beschichtet.
[0023] Besonders bevorzugt ist das Spinnelement ein Spinnkonus, dessen, insbesondere faser-
und/oder fadenführende, Oberfläche wenigstens im Bereich der Spitze, bevorzugt über
wenigstens 10 %, besonders bevorzugt über wenigstens 25 % und ganz besonders bevorzugt
über wenigstens 50 % der in Garnabzugsrichtung verlaufenden Länge des Spinnkonus und
weiterhin bevorzugt über wenigstens 10%, besonders bevorzugt über wenigstens 25% entlang
seiner Umfangsrichtung eine Antihaftbeschichtung aufweist. Zudem kann der Spinnkonus
auch über seine gesamte Länge in Garnabzugsrichtung und/oder Umfangsrichtung der faser-
und/oder fadenführenden Oberfläche bzw. des gesamten Spinnkonus eine Antihaftbeschichtung
aufweisen.
[0024] Die faser- und/oder fadenführende Oberfläche kann relativ zu dem durch die Luftspinndüse
laufenden Garn bzw. Faserband beliebig angeordnet sein, wobei die faser- und/oder
fadenführende Oberfläche nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung eine
das Garn und/oder das Faserband umgebende Oberfläche ist. Umgebend bedeutet in diesem
Zusammenhang, dass das Garn und/oder das Faserband im Inneren der Luftspinndüse zumindest
teilweise von der faser- und/oder fadenführenden Oberfläche umschlossen wird, wobei
die faser- und/oder fadenführende Oberfläche das Garn und/oder das Faserband bevorzugt
zu wenigstens 90°, besonders bevorzugt zu wenigstens 180°, ganz besonders bevorzugt
zu wenigstens 270° und insbesondere bevorzugt im vollen Umfang umgibt.
[0025] Dabei ist es insbesondere bevorzugt, dass die das Garn und/oder das Faserband umgebende
Oberfläche eine Innenwandung einer Luftspinndüse, insbesondere eine Innenwand einer
Wirbelkammer, ist, wodurch in vorteilhafter Weise Ablagerungen an der Innenwandung
und insbesondere im Bereich von in die Wirbelkammer führenden Düsenbohrungsöffnungen
verhindert werden, sodass der Luftdurchsatz zum Erzeugen des Luftspinngarns aufrechterhalten
wird. Grundsätzlich kann nur ein Teil der Innenwandung einer Luftspinndüse und insbesondere
der Wirbelkammer beschichtet sein, wobei bevorzugt wenigstens der die Düsenbohrungsöffnungen
aufweisende Teil der Innenwandung und besonders bevorzugt die gesamte Innenwandung
eine Antihaftbeschichtung aufweist.
[0026] Grundsätzlich kann die Antihaftbeschichtung des Spinnelements eine beliebige Dicke
und einen beliebigen Aufbau aufweisen. Bevorzugt weist die Antihaftbeschichtung jedoch
eine Schichtdicke zwischen 2 µm und 2 mm, bevorzugt zwischen 5 µm und 500 µm, besonders
bevorzugt zwischen 10 µm und 200 µm und ganz besonders bevorzugt zwischen 10 µm und
150 µm auf, wodurch einerseits die Oberflächeneigenschaften positiv beeinflusst werden
und sich andererseits keine Änderung der Geometrie innerhalb der Luftspinndüse aufgrund
der Antihaftbeschichtung ergibt. Zudem weist die Antihaftbeschichtung bevorzugt über
die gesamte Schichtdicke einen homogenen Aufbau auf.
[0027] Neben der Verringerung der Haft- und Gleitreibung kann die Antihaftbeschichtung noch
beliebige weitere Funktionen aufweisen. Insbesondere bevorzugt weist die Antihaftbeschichtung
eine antistatische Oberfläche auf, wodurch das Spinnelement besonders für Polymer-
und Kunststofffasern, insbesondere für Polyesterfasern, geeignet ist, da sich die
Fasern an der Kunststoffoberfläche nicht elektrostatisch aufladen und/oder daran haften
bleiben.
[0028] Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Spinnelements wird nachstehend mit
Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. In der Figur zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische perspektivische Ansicht von Bauteilen einer Luftspinndüse einschließlich
eines Spinnelements mit einer Antihaftbeschichtung.
[0029] Bei einer schematisch in der Figur 1 dargestellten Luftspinndüse 2 einer Luftspinnmaschine
wird ein Faserband 4 aus einem Streckwerk über ein Lieferwalzenpaar 10 einer Wirbelkammer
der Luftspinndüse 2 zugeführt, um die außenliegenden Fasern des Faserbandes 4 um einen
Faserkern zu verwirbeln und dabei ein Garn 3 zu bilden.
[0030] Dazu weist die Luftspinndüse 2 mehrere Spinnelemente 1 auf, die jeweils eine faser-
bzw. fadenführende Oberfläche 5 aufweisen. Eines der Spinnelemente 1 ist eine Nadel
9, die eine faserführende Oberfläche aufweist und im Bereich einer Fasereintrittsöffnung
der Luftspinndüse 2 angeordnet ist, während ein anderes Spinnelement 1 ein Spinnkonus
8 ist, der im Bereich seiner Spitze eine faser- und fadenführende Oberfläche 5 hat.
[0031] Um die Haft- und Gleitreibung zwischen den Spinnelementen 1 zu verringern und somit
einen höheren Umwindefaserwinkel und folglich eine höhere Garnfestigkeit zu erzielen,
ist wenigstens auf der Spitze des Spinnkonus 8 eine Antihaftbeschichtung 6 aufgebracht.
Diese Antihaftbeschichtung 6 ist nach diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel eine
Polytetrafluorethlyen (Teflon-, PTFE-)-Beschichtung, die flächig und mit glatter Oberfläche
auf das Material 7 des Spinnkonus 8 aufgebracht ist und dabei einen deutlich geringeren
Reibungskoeffizienten als das Material 7 des Spinnkonus 8 aufweist. Alternativ zur
TeflonBeschichtung kann die Beschichtung nach einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
beispielsweise aus einem Perfluoralkoxyalkan-Polymer bzw. einem Perfluoralkoxypolymer
(PFA) oder aus einem Fluorethylen-Propylen-Polymer bzw. einem Tetrafluorethylen-Hexafluorpropylen-Copolymer
(FEP) oder einem Gemisch der genannten Beschichtungen gebildet sein.
[0032] Zusätzlich zu wenigstens einem Oberflächenabschnitt des Spinnkonus 8 kann zudem auch
der mit dem Faserband 4 in Kontakt gelangende Teil der Nadel 9 eine Antihaftbeschichtung
6 aufweisen, die bevorzugt ebenfalls aus einem fluorierten Kohlenwasserstoff oder
einem fluorierten Kohlenwasserstoffpolymer, insbesondere aus Polytetrafluorethlyen
(Teflon, PTFE) und/oder aus einem Perfluoralkoxyalkan-Polymer bzw. einem Perfluoralkoxypolymer
(PFA) und/oder aus einem Fluorethylen-Propylen-Polymer bzw. einem Tetrafluorethylen-Hexafluorpropylen-Copolymer
(FEP) gebildet ist.
[0033] Zusätzlich zu den vorgenannten faser- und/oder fadenführenden Oberflächen 5 kann
auch eine das Faserband 4 und/oder das Garn 3 umgebende Oberfläche, insbesondere wenigstens
ein Teil einer Innenwandung der Luftspinndüse 2 und besonders bevorzugt dabei eine
Innenwand einer Wirbelkammer, ebenfalls eine Antihaftbeschichtung 6 aufweisen, die
ganz besonders bevorzugt die gleiche chemische Zusammensetzung aufweist, wie die Antihaftbeschichtung
6 des oder der Spinnelemente 1.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Spinnelement
- 2
- Luftspinndüse
- 3
- Garn
- 4
- Faserband
- 5
- faser- und/oder fadenführende Oberfläche
- 6
- Antihaftbeschichtung
- 7
- Material
- 8
- Spinnkonus
- 9
- Nadel
- 10
- Lieferwalzenpaar
1. Spinnelement (1) einer Luftspinndüse (2) für eine Luftspinnmaschine zum Herstellen
eines Garns (3) aus einem Faserband (4) mittels eines Luftstroms, mit
- wenigstens einer faser- und/oder fadenführenden Oberfläche (5), wobei
- die faser- und/oder fadenführende Oberfläche (5) zumindest abschnittsweise eine
Antihaftbeschichtung (6) aufweist.
2. Spinnelement (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antihaftbeschichtung (6) einen geringeren Reibungskoeffizienten als das darunterliegende
Material (7) des Spinnelements (1) aufweist.
3. Spinnelement (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Reibungskoeffizient der faser- und/oder fadenführenden Oberfläche (5) mit der
Antihaftbeschichtung (6) kleiner als 0,3 ist.
4. Spinnelement (1) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antihaftbeschichtung (6) aus Polytetrafluorethlyen oder aus einem Perfluoralkoxypolymer
oder aus einem Tetrafluorethylen-Hexafluorpropylen-Copolymer gebildet ist.
5. Spinnelement (1) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die faser- und/oder fadenführende Oberfläche (5) wenigstens ein Oberflächenabschnitt
eines Spinnkonus (8) und/oder einer Nadel (9) und/oder einer Pinzette der Luftspinndüse
(2) ist.
6. Spinnelement (1) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Spinnelement (1) ein Spinnkonus (8) ist, dessen, insbesondere faser- und/oder
fadenführende, Oberfläche wenigstens im Bereich der Spitze über wenigstens 25 % der
in Garnabzugsrichtung verlaufenden Länge des Spinnkonus (8) und über wenigstens 25%
entlang seiner Umfangsrichtung eine Antihaftbeschichtung (6) aufweist, wobei der Spinnkonus
(8) eine Einlassmündung zur Aufnahme des gesponnenen Garns (3) in einen die Garnabzugsrichtung
bestimmenden Abzugskanal aufweist.
7. Spinnelement (1) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die faser- und/oder fadenführende Oberfläche (5) eine das Garn (3) und/oder das Faserband
(4) umgebende Oberfläche ist.
8. Spinnelement (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die das Garn (3) und/oder das Faserband (4) umgebende Oberfläche eine Innenwandung
einer Luftspinndüse (2), insbesondere eine Innenwand einer Wirbelkammer, ist.
9. Spinnelement (1) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antihaftbeschichtung (6) eine Schichtdicke zwischen 10 µm und 200 µm aufweist.
10. Spinnelement (1) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antihaftbeschichtung (6) eine antistatische Oberfläche aufweist.
11. Luftspinndüse (2) für eine Luftspinnmaschine, mit wenigstens einem innerhalb der Luftspinndüse
(2) angeordneten Spinnelement (1) nach einem der Ansprüche 1 - 10.