[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dickstofffördervorrichtung, insbesondere
Betonpumpe, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Zur Förderung von Dickstoffen wie Beton werden üblicherweise spezielle Dickstoffpumpen
eingesetzt, die mittels hydraulisch angetriebener Förderzylinder den Dickstoff von
einem Dickstoffsammelbehälter in eine Förderleitung pumpen. Bei derartigen Pumpen
weisen die Förderzylinder hierzu an einem Ende eine Öffnung auf, die mit einer entsprechenden
Ansaugöffnung im Gehäuse des Dickstoffsammelbehälters verbunden ist, um den Dickstoff
daraus ansaugen und anschließend mittels eines Pumphubes in die Förderleitung pumpen
zu können. Während des Arbeitsbetriebs derartiger Dickstoffpumpen treten an den Anbindungsstellen
der Förderzylinder am Dickstoffsammelbehälter sowohl Zug- als auch Druckkräfte auf.
Charakteristisch ist dabei, dass die nach außen wirkenden Zugkräfte höher sind als
die in die entgegengesetzte Richtung (zum Dickstoffsammelbehälter hin) wirkenden Drucckräfte.
[0003] Bei aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen sind die Förderzylinder üblicherweise
über Zuganker oder Flanschverbindungen am Dickstoffsammelbehälter und am Wasserkasten
befestigt, wobei sowohl die hohen Zug- als auch die geringen Druckkräfte auf dieselbe
Weise über dieselben Schraubverbindungen übertragen werden. Nachteilhaft daran ist,
dass Zuganker ein hohes Eigengewicht aufweisen, wohingegen Flanschverbindungen außen
am Dickstoffsammelbehälter (und am Wasserkasten) raumgreifend sind, d.h. mehr Bauraum
einnehmen.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die Anbindung der Förderzylinder
an den Dickstoffsammelbehälter zu verbessern.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Dickstofffördervorrichtung mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Demnach wird eine Dickstofffördervorrichtung vorgeschlagen,
insbesondere zur Förderung von Beton, welche mindestens einen Förderzylinder umfasst,
mittels welchem Dickstoff von einem Dickstoffsammelbehälter in eine Förderleitung
förderbar ist. Erfindungsgemäß ist der Förderzylinder derart am Dickstoffsammelbehälter
befestigt, dass bei der Dickstoffförderung wirkende Zugkräfte des Förderzylinders
über eine formschlüssige Verbindung auf den Dickstoffsammelbehälter übertragen werden
und entgegengesetzt wirkende Druckkräfte über eine weitere Verbindung, d.h. eine andere
als die vorgenannte formschlüssige Verbindung, auf den Dickstoffsammelbehälter übertragen
werden.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Anbindung des mindestens einen Förderzylinders werden die
Betriebslasten anders als bei bekannten Vorrichtungen auf getrennten Wegen übertragen.
Während die niedrigen Druckkräfte weiterhin über beispielsweise eine Schraubverbindung
übertragen werden, ist zur Übertragung der höheren Zugkräfte eine auf Formschluss
basierende Verbindung vorgesehen. Dies ermöglicht neben einer schlanken Bauweise die
Verwendung einer auf niedrigere Druckkräfte ausgelegte Verbindung, da die höheren
Zugkräfte auf anderem Wege per Formschluss eingeleitet werden. Auf die Verwendung
schwerer Zuganker kann hierbei verzichtet werden.
[0007] Insgesamt stellt die vorliegende Erfindung eine stabile Verbindung an dem oder den
Anbringungspunkt(en) des oder der Förderzylinder bereit, die eine sichere Übertragung
der hohen Kräfte im Förderbetrieb garantiert und zudem serviceseitig eine einfache
Lösung der Verbindung ermöglicht. Ferner werden durch diese Art der Anbindung bessere
Spannungsverläufe erreicht.
[0008] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung.
[0009] In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die weitere Verbindung eine Schraubverbindung,
eine Bolzenverbindung oder eine formschlüssige Verbindung unter Verwendung eines Sicherungselements
bzw. Sicherungsrings ist. Auch Kombinationen dieser Verbindungsarten für die weitere
Verbindung sind hier denkbar. Vorzugsweise befindet sich die weitere Verbindung dabei
nicht an einer Außenseite des Dickstoffsammelbehälters. Insbesondere handelt es sich
bei der weiteren Verbindung also nicht um eine Flanschverbindung an der Außenseite
des Dickstoffsammelbehälters. Durch den Verzicht auf raumgreifende Flanschverschraubungen
kann eine kompaktere Bauweise erreicht werden, was beispielsweise die Verwendung größerer
Förderzylinder ermöglicht. Hierzu kann das den Formschluss mit dem Gehäuse des Dickstoffsammelbehälters
herstellende Element selbst mit dem Dickstoffsammelbehälter verschraubt sein.
[0010] In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Förderzylinder ein Zylindergehäuse
mit einer Zylinderöffnung aufweist, welche mit einer in einem Gehäuse des Dickstoffsammelbehälters
ausgebildeten Ansaugöffnung verbunden ist, wobei sich die formschlüssige Verbindung
vorzugsweise in oder an der Ansaugöffnung (bzw. im Bereich der Ansaugöffnung) befindet.
Insbesondere kann das Zylindergehäuse mit dem Gehäuse des Dickstoffsammelbehälters
in bzw. an der Ansaugöffnung verschraubt sein. Über die Ansaugöffnung kann Dickstoff
aus dem Dickstoffsammelbehälter angesaugt und, insbesondere über eine Rohrweiche in
eine Förderleitung, wieder durchgedrückt werden. Die Ansaugöffnung fungiert also abwechselnd
auch als Drucköffnung.
[0011] In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Zylindergehäuse zumindest
teilweise in der Ansaugöffnung aufgenommen ist. Das Zylindergehäuse wird also ganz
oder teilweise durch die Ansaugöffnung hindurchgeführt. Vorzugsweise reicht es bis
an eine an der Innenseite des Dickstoffsammelbehälters montierte Verschleißplatte
heran. Dadurch kann das Fördergut ohne Störkanten oder Drosselwirkung vom Förderzylinder
direkt durch die Verschleißplatte in die Förderleitung bzw. eine vorzugsweise vorgesehene
Rohrweiche gelangen. Auf eine Verwendung von Zwischenringen kann in diesem Fall vorteilhafterweise
verzichtet werden.
[0012] In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Förderzylinder über einen
Anschlag formschlüssig mit einem Gehäuse des Dickstoffsammelbehälters verbunden ist.
Der Anschlag kann direkt am Zylindergehäuse ausgebildet sein, beispielsweise als angeschweißter
oder einstückig ausgebildeter Vorsprung oder Kragen, oder über ein separates Bauteil
realisiert sein. Der durch den Anschlag hergestellte Formschluss wirkt dabei in Richtung
der wirkenden Zugkräfte, d.h. ausgehend vom Gehäuse des Dickstoffsammelbehälters nach
außen.
[0013] In einer weiteren Ausführungsform ist am Gehäuse des Dickstoffsammelbehälters ein
Gegenanschlag vorgesehen, welcher mit dem Anschlag zusammenwirkt, um eine Bewegung
des Förderzylinders weg von der Ansaugöffnung durch Formschluss zu blockieren, wobei
der Gegenanschlag vorzugsweise innerhalb der Ansaugöffnung ausgebildet ist oder durch
die Innenseite des Dickstoffsammelbehälters gebildet wird. Der Gegenanschlag kann
beispielsweise durch eine Nut oder Kante innerhalb der Ansaugöffnung gebildet sein
oder sich einfach aus der Kante am Übergang / Mündungsbereich der Ansaugöffnung an
der Innenseite des Dickstoffsammelbehälters ergeben.
[0014] In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Anschlag in einer Ausnehmung,
insbesondere Nut, des Zylindergehäuses aufgenommen und vorzugsweise vom Förderzylinder
abnehmbar ist. Der Anschlag ist ein vom Zylindergehäuse getrenntes Bauteil, welches
zur Herstellung der formschlüssigen Verbindung in die Ausnehmung des Zylindergehäuses
einsetzbar ist. Dadurch vereinfacht sich die Montage bzw. Wartung des Förderzylinders
der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0015] In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Anschlag mit dem Gehäuse
des Dickstoffsammelbehälters fest verbunden, insbesondere verschraubt ist. Bei dieser
Verbindung handelt es sich insbesondere um die zuvor genannte "weitere Verbindung",
welche die bei der Förderung auftretenden Druckkräfte auf das Gehäuse des Dickstoffsammelbehälters
überträgt. Durch die Verschraubung des Anschlags kann eine platzsparende und geschützte
Schraubverbindung realisiert werden. Insbesondere sind die Schrauben in einer entsprechenden
Aussparung versenkt, sodass sie nicht vom Gehäuse abstehen.
[0016] In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Anschlag als Einlegring
ausgebildet ist, welcher innerhalb der Ansaugöffnung angeordnet und in einer zumindest
teilweise um das Zylindergehäuse umlaufenden Nut aufgenommen ist, wobei in der Ansaugöffnung
eine zumindest teilweise umlaufende Kante als Gegenanschlag ausgebildet ist, welche
mit dem Anschlag einen Formschluss bildet. Der Einlegring lässt sich einfach montieren
bzw. bei Bedarf austauschen.
[0017] In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Einlegring mit dem Gegenanschlag
fest verbunden, insbesondere verschraubt, ist. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen
sein, dass der Förderzylinder durch ein an der Innenseite des Dickstoffsammelbehälters
montiertes Bauteil, insbesondere eine Verschleißplatte mit einer die Ansaugöffnung
überdeckenden Öffnung, in der Ansaugöffnung gehalten wird. In letzterem Fall kann
die Verschleißplatte als Anschlag dienen, welche mit dem Gehäuse des Dickstoffsammelbehälters
innen verschraubt ist.
[0018] In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Ansaugöffnung derart ausgebildet
ist, dass der Einlegring zur Montage am Zylindergehäuse von der Innenseite des Dickstoffsammelbehälters
her in die Ansaugöffnung einbringbar ist. Zur Montage wird der Förderzylinder von
außen in die Ansaugöffnung geschoben und von der Innenseite des Dickstoffsammelbehälters
her durch Einlegen des Einlegrings gesichert. Anschließend wird, je nach Ausgestaltung
der weiteren Verbindung, beispielsweise der Einlegring an speziell vorgesehenen Stellen
mit dem Gehäuse des Dickstoffsammelbehälters verschraubt oder die Verschleißplatte,
welche den Förderzylinder in der Ansaugöffnung fixiert, angeschraubt, sodass der Förderzylinder
gegen ein Durchrutschen in den Innenraum gesichert ist.
[0019] In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass an der Innenseite des Dickstoffsammelbehälters
eine Verschleißplatte mit einer die Ansaugöffnung überdeckenden Öffnung montiert ist,
wobei der Förderzylinder durch die Ansaugöffnung bis an die Verschleißplatte heranreicht.
Dadurch kann das Fördergut ohne Störkanten oder Drosselwirkung vom Förderzylinder
direkt durch die Verschleißplatte in die Förderleitung bzw. eine vorzugsweise vorgesehene
Rohrweiche gelangen.
[0020] In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass zwei Förderzylinder vorgesehen
sind, deren Bewegungsabläufe bei der Dickstoffförderung derart miteinander synchronisiert
sind, dass beim Pumpen des einen Förderzylinders der andere Förderzylinder einen Saughub
ausführt. Für jeden Förderzylinder ist eine entsprechende Ansaugöffnung vorgesehen.
Jeder der Förderzylinder ist wie vorstehend beschrieben über eine formschlüssige Verbindung
zur Einleitung der Zugkräfte und eine weitere Verbindung zur Einleitung der Druckkräfte
am Dickstoffsammelbehälter befestigt. Durch den Verzicht auf ausladende Flanschverbindungen
außen am Dickstoffsammelbehälter lassen sich beispielsweise zwei im Gegentakt arbeitende
Förderzylinder platzsparend unmittelbar nebeneinander anordnen. Ebenfalls sind Ausführungen
mit mehr als zwei Förderzylindern denkbar.
[0021] Die linearen Förderzylinder sind vorzugsweise hydraulisch angetrieben, insbesondere
über mit den axial beweglichen Förderkolben der Förderzylinder verbundene Antriebszylinder,
und können jeweils einen oder einen gemeinsamen Wasserkasten aufweisen. Bei dem Dickstoffsammelbehälter
handelt es sich insbesondere um einen Beschickungs- bzw. Aufgabetrichter. Dieser kann
ein Rührwerk zur Verbesserung des Flusses des Förderguts aufweisen.
[0022] In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass im Dickstoffsammelbehälter
eine insbesondere hydraulisch angetriebene Rohrweiche vorgesehen ist, welche mit einem
Ende permanent mit der Förderleitung verbunden ist und deren anderes Ende derart zwischen
den Ansaugöffnungen hin- und herbewegbar ist, dass der jeweils einen Pumphub ausführende
Förderzylinder mit der Förderleitung verbunden ist, während der den Saughub ausführende
Förderzylinder mit dem Innenraum des Dickstoffsammelbehälters verbunden ist. Die Rohrweiche,
bei der es sich insbesondere um ein S-Rohr handelt, kann durch einen oder mehrere
hydraulische Schwenkzylinder angetrieben sein.
[0023] Die erfindungsgemäße Befestigung des mindestens einen Förderzylinders über eine formschlüssige
und eine weitere Verbindung kann ebenfalls für die Befestigung des Förderzylinders
an einem Wasserkasten vorgesehen sein. Der Wasserkasten kann sich an einem dem Dickstoffsammelbehälter
gegenüberliegenden Ende des mindestens einen Förderzylinders befinden. Der Wasserkasten
kann der Kühlung, Schmierung und/oder Reinigung dienen. Vorzugsweise ist eine Kolbenstange
des Förderzylinders dabei durch den Wasserkasten hindurchgeführt, wobei sich auf der
anderen Seite des Wasserkastens ebenfalls ein Zylindergehäuse (quasi als Fortführung
des mit dem Dickstoffsammelbehälters verbundenen Zylindergehäuses) befinden kann.
Über den Wasserkasten erhält man somit insbesondere Zugang zum Inneren des Förderzylinders
bzw. zur Kolbenstange.
[0024] Die Anbindung des mindestens einen Förderzylinders am Wasserkasten kann entsprechend
einer oder mehrerer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen ausgebildet sein.
Die vorherigen Ausführungen gelten daher analog für die mögliche Anbindung an den
Wasserkasten.
[0025] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem nachfolgend
anhand der Figuren erläuterten Ausführungsbeispiel. Es zeigen:
- Figur 1:
- einen Längsschnitt durch einen Förderzylinder und dessen Befestigung am Dickstoffsammelbehälter
gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Dickstofffördervorrichtung
in einer Seitenansicht; und
- Figur 2:
- eine vergrößerte Ansicht der Befestigung des Förderzylinders am Dickstoffsammelbehälter.
[0026] Die Figur 1 zeigt eine seitliche Ansicht eines Schnitts durch einen Förderzylinder
12 eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Dickstofffördervorrichtung
10. Bei letzterer handelt es sich insbesondere um eine Betonpumpe mit zwei parallel
angeordneten, linearen Förderzylindern 12, welche im Gegentakt abwechselnd Pump- und
Saughübe ausführen und Beton von einem Dickstoffsammelbehälter 18, insbesondere Aufgabetrichter
18, in eine hier nicht gezeigte Förderleitung pumpen. Eine hydraulisch angetriebene
und als S-Rohr ausgebildete Rohrweiche (nicht gezeigt) ist permanent mit der Förderleitung
verbunden und wird derart zwischen den im Gehäuse 20 des Dickstoffsammelbehälters
18 ausgebildeten Ausaugöffnungen 22, hin- und herverschwenkt, dass immer der jeweils
den Pumphub ausführende Förderzylinder 12 über die Rohrweiche mit der Förderleitung
verbunden ist und Beton über die zugeordnete Ansaugöffnung 22 in die Förderleitung
pumpt, während der andere, gerade den Saughub ausführende Förderzylinder 12 Beton
aus dem Dickstoffsammelbehälter 18 über die zugeordnete Ansaugöffnung 22 ansaugt.
[0027] Die Figur 2 zeigt den in der Figur 1 als Kreis A angedeuteten Befestigungsbereich
des Förderzylinders 12 in einer vergrößerten Ansicht. Vorliegend wird der Begriff
"Förderzylinder" für die gesamte Kolben-Zylinder-Einheit verwendet. Die Förderzylinder
12 umfassen ein Zylindergehäuse 14 (welches auch als Zylinderrohr 14 bezeichnet werden
könnte) und weisen an dem dem Dickstoffsammelbehälter 18 zugewandten Ende eine Zylinderöffnung
16 auf, welche über die Ansaugöffnung 22 mit dem Innenbereich des Dickstoffsammelbehälters
18 verbunden ist. Die Förderzylinder 12 sind am Gehäuse 20 des Dickstoffsammelbehälters
18 befestigt, welches in der Figur 1 nur ausschnittweise gezeigt ist.
[0028] In der Figur 1 ist lediglich einer der Förderzylinder 12 gezeigt, wobei der besseren
Übersichtlichkeit halber die innerhalb des Zylindergehäuses 14 angeordneten Komponenten
wie z.B. Förderkolben und Kolbenstange ausgeblendet sind. An dem der Zylinderöffnung
16 gegenüberliegenden Ende des Förderzylinders 12 ist ein Wasserkasten 13 angeschraubt,
welcher insbesondere der Kühlung, Schmierung und Reinigung dient. Die Förderzylinder
12 werden insbesondere durch hydraulische Antriebszylinder (nicht gezeigt) angetrieben,
welche über eine Kolbenstange, die durch den Wasserkasten 13 geführt ist, mit dem
Förderkolben des zugeordneten Förderzylinders 12 verbunden ist.
[0029] Im Förderbetrieb treten starke Kräfte auf. Dabei wirken einerseits nach außen starke
Zugkräfte auf das Gehäuse 20 des Dickstoffsammelbehälters 18 (und auf den Wasserkasten
13), während entgegengesetzt (also nach innen in Richtung Innenraum des Dickstoffsammelbehälters
18) wirkende Druckkräfte geringer ausfallen. Um eine auf diesen Umstand optimal angepasste
und platzsparende Lösung bereitzustellen, sieht die vorliegende Erfindung vor, den
Förderzylinder 12 (im Folgenden wird nur noch von einem Förderzylinder 12 gesprochen
- die Ausführungen gelten aber selbstverständlich für alle vorgesehenen Förderzylinder
12 der Dickstofffördervorrichtung 10) derart am Gehäuse 20 des Dickstoffsammelbehälters
18 zu befestigen, dass die starken Zugkräfte und die schwächeren Druckkräfte über
getrennte Wege, d.h. über unterschiedliche Verbindungen 30, 32 in das Gehäuse 20 eingeleitet
werden.
[0030] Hierzu ist der Förderzylinder 12 in Richtung der wirkenden Zugkräfte formschlüssig
mit dem Gehäuse 20 verbunden, während eine Schraubverbindung 32 für die Übertragung
der entgegengesetzt wirkenden Druckkräfte vorgesehen ist. Der Formschluss 30 wird
dabei durch einen in eine im Zylindergehäuse 14 vorgesehene, umlaufende Nut 28 eingesetzten
Einlegring 24 erzeugt, welcher an einer innerhalb der Ansaugöffnung 22 ausgebildeten,
umlaufenden Kante 26 anliegt, die somit einen Gegenanschlag bildet. Das Zylindergehäuse
14 ist hierfür durch die Ansaugöffnung 22 geführt und in dieser gehalten. Die Kante
26 ist dadurch realisiert, dass die Ansaugöffnung 22 zur Innenseite 19 des Dickstoffsammelbehälters
18 hin vergrößert ist, d.h. dass an der Innenseite 19 eine sich an die Ansaugöffnung
22 anschließende, umlaufende Aussparung 27 im Gehäuse 20 vorgesehen ist.
[0031] Der Einlegring 24 ist über eine durch mehrere auf Umfang verteilte Schrauben 33 gebildete
Schraubverbindung 32 (bzw. über einen Flansch mit Schrauben 33) an der den Gegenanschlag
bildenden Kante 26 verschraubt. Dabei sind die Längen der Schrauben 33 derart bemessen,
dass sie in der Aussparung 27 versenkt sind und daher nicht in den Innenraum des Dickstoffsammelbehälters
18 ragen. Dadurch ist es möglich, an der Innenseite 19 eine Verschleißplatte (nicht
gezeigt) für das S-Rohr anzubringen, welches die Schraubverbindung 32 überdeckt. Die
erfindungsgemäße Befestigung ermöglicht es, den Förderzylinder 12 vollständig in die
Ansaugöffnung 22 zu legen und bis zur Verschleißplatte heranzuführen. Dadurch kann
der Beton ohne Störkanten oder Drosselwirkung direkt vom Förderzylinder 12 über die
Verschleißplatte in das S-Rohr gepumpt werden. Durch den Formschluss in Hauptlastrichtung
(Zugkräfte) werden die Schrauben 33 deutlich geringer belastet.
[0032] Wie in der Figur 2 zu sehen ist, verjüngt sich der Durchmesser der Ansaugöffnung
22 von der Außenseite bis zum Einlegring 24 leicht. Die Dicke des Zylindergehäuses
14 wird entsprechend stufenweise leicht reduziert und weist an der Außenseite zwei
umlaufende Dichtungen 23 auf, um den Innenraum des Dickstoffsammelbehälters 18 zur
Außenseite hin abzudichten.
[0033] Zur Montage des Förderzylinders 12 wird das Zylindergehäuse 14 in die Ansaugöffnung
22 geschoben. Von der Innenseite 19 her wird der Einlegring 24 über das innenraumseitige
Ende des Zylindergehäuses 14 geschoben, was durch die umlaufende Aussparung 27 ermöglicht
wird. Der Einlegring 24 wird in die Nut 24 gelegt, sodass er an der Kante 26 anliegt
und eine Verschiebung des Förderzylinders 12 in Richtung Außenseite formschlüssig
blockiert. Durch Festschrauben des Einlegrings 24 an der Kante 26 mittels der Schrauben
33 wird der Einlegring 24 in der Aussparung 27 fixiert und somit der Förderzylinder
12 befestigt. Er kann nun ebenfalls nicht mehr in Richtung Innenseite 19 verschoben
werden. Nun kann das Verschleißblech bzw. die Verschleißplatte montiert werden. Ein
Austausch des Einlegrings 24 oder des Förderzylinders 12 gestaltet sich ebenso einfach.
[0034] Am Wasserkasten 13 kann ebenfalls eine entsprechende Kombination aus Formschluss
und Schraubverbindung vorgesehen sein. Alternativ zu einem umlaufenden Einlegring
24 können ferner mehrere einzelne Anschläge vorgesehen sein, die in entsprechende
Ausnehmungen im Zylindergehäuse 14 eingreifen. Hierfür können mehrere einzelne Aussparungen
27 mit ggf. jeweiligen Gegenanschlägen 26 vorhanden sein. Allerdings gestaltet sich
die Montage bei einem einzelnen Einlegring 24 besonders einfach. Ferner kann anstelle
der Verbindung 32 mittels der versenkten Schrauben 33 die an der Innenseite 19 ohnehin
angeschraubte Verschleißplatte zur Herstellung der weiteren Verbindung 32 eingesetzt
werden.
Bezugszeichenliste:
[0035]
- 10
- Dickstofffördervorrichtung
- 12
- Förderzylinder
- 13
- Wasserkasten
- 14
- Zylindergehäuse
- 16
- Zylinderöffnung
- 18
- Dickstoffsammelbehälter
- 19
- Innenseite
- 20
- Gehäuse
- 22
- Ansaugöffnung
- 23
- Dichtung
- 24
- Anschlag (Einlegring)
- 26
- Gegenanschlag
- 27
- Aussparung
- 28
- Ausnehmung (Nut)
- 30
- Formschlüssige Verbindung
- 32
- Weitere Verbindung
- 33
- Schraube
1. Dickstofffördervorrichtung (10), insbesondere zur Förderung von Beton, mit mindestens
einem Förderzylinder (12), mittels welchem Dickstoff von einem Dickstoffsammelbehälter
(18) in eine Förderleitung förderbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Förderzylinder (12) derart am Dickstoffsammelbehälter (18) befestigt ist, dass
bei der Dickstoffförderung wirkende Zugkräfte des Förderzylinders (12) über eine formschlüssige
Verbindung (30) und entgegengesetzt wirkende Druckkräfte über eine weitere Verbindung
(32) auf den Dickstoffsammelbehälter (18) übertragen werden.
2. Dickstofffördervorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Verbindung (32) eine Schraubverbindung, Bolzenverbindung oder eine formschlüssige
Verbindung über einen Sicherungsring ist und vorzugsweise nicht an einer Außenseite
des Dickstoffsammelbehälters (18) vorgesehen ist.
3. Dickstofffördervorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Förderzylinder (12) ein Zylindergehäuse (14) mit einer Zylinderöffnung (16) aufweist,
welche mit einer in einem Gehäuse (20) des Dickstoffsammelbehälters (18) ausgebildeten
Ansaugöffnung (22) verbunden ist, wobei sich die formschlüssige Verbindung (30) vorzugsweise
in oder an der Ansaugöffnung (22) befindet.
4. Dickstofffördervorrichtung (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Zylindergehäuse (14) zumindest teilweise in der Ansaugöffnung (22) aufgenommen
ist.
5. Dickstofffördervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Förderzylinder (12) über einen Anschlag (24) formschlüssig mit einem Gehäuse
(20) des Dickstoffsammelbehälters (18) verbunden ist.
6. Dickstofffördervorrichtung (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass am Gehäuse (20) des Dickstoffsammelbehälters (18) ein Gegenanschlag (26) vorgesehen
ist, welcher mit dem Anschlag (24) zusammenwirkt, um eine Bewegung des Förderzylinders
(12) weg von der Ansaugöffnung (22) durch Formschluss zu blockieren, wobei der Gegenanschlag
(26) vorzugsweise innerhalb der Ansaugöffnung (22) ausgebildet ist oder durch die
Innenseite (19) des Dickstoffsammelbehälters (18) gebildet wird.
7. Dickstofffördervorrichtung (10) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (24) in einer Ausnehmung (28), insbesondere Nut, des Zylindergehäuses
(14) aufgenommen und vorzugsweise vom Förderzylinder (12) abnehmbar ist.
8. Dickstofffördervorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (24) mit dem Gehäuse (20) des Dickstoffsammelbehälters (18) fest verbunden,
insbesondere verschraubt ist.
9. Dickstofffördervorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (24) als Einlegring ausgebildet ist, welcher innerhalb der Ansaugöffnung
(22) angeordnet und in einer zumindest teilweise um das Zylindergehäuse (14) umlaufenden
Nut (28) aufgenommen ist, wobei in der Ansaugöffnung (22) eine zumindest teilweise
umlaufende Kante (26) als Gegenanschlag ausgebildet ist, welche mit dem Anschlag (24)
einen Formschluss bildet.
10. Dickstofffördervorrichtung (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Einlegring (24) mit dem Gegenanschlag (26) fest verbunden, insbesondere verschraubt,
ist oder dass der Förderzylinder (12) durch ein an der Innenseite (19) des Dickstoffsammelbehälters
(18) montiertes Bauteil, insbesondere eine Verschleißplatte mit einer die Ansaugöffnung
(22) überdeckenden Öffnung, in der Ansaugöffnung (22) gehalten wird.
11. Dickstofffördervorrichtung (10) nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansaugöffnung (22) derart ausgebildet ist, dass der Einlegring (24) zur Montage
am Zylindergehäuse (14) von der Innenseite (19) des Dickstoffsammelbehälters (18)
her in die Ansaugöffnung (22) einbringbar ist.
12. Dickstofffördervorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass an der Innenseite (19) des Dickstoffsammelbehälters (18) eine Verschleißplatte mit
einer die Ansaugöffnung (22) überdeckenden Öffnung montiert ist, wobei der Förderzylinder
(12) durch die Ansaugöffnung (22) bis an die Verschleißplatte heranreicht.
13. Dickstofffördervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Förderzylinder (12) vorgesehen sind, deren Bewegungsabläufe bei der Dickstoffförderung
derart miteinander synchronisiert sind, dass beim Pumpen des einen Förderzylinders
(12) der andere Förderzylinder (12) einen Saughub ausführt.
14. Dickstofffördervorrichtung (10) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass im Dickstoffsammelbehälter (18) eine insbesondere hydraulisch angetriebene Rohrweiche
vorgesehen ist, welche mit einem Ende permanent mit der Förderleitung verbunden ist
und deren anderes Ende derart zwischen den Ansaugöffnungen (22) hin- und herbewegbar
ist, dass der jeweils einen Pumphub ausführende Förderzylinder (12) mit der Förderleitung
verbunden ist, während der den Saughub ausführende Förderzylinder (12) mit dem Innenraum
des Dickstoffsammelbehälters (18) verbunden ist.
15. Dickstofffördervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Förderzylinder (12) mit einem Wasserkasten (13) derart verbunden
ist, dass bei der Dickstoffförderung wirkende Zugkräfte des Förderzylinders (12) über
eine formschlüssige Verbindung und entgegengesetzt wirkende Druckkräfte über eine
weitere Verbindung auf den Wasserkasten (13) übertragen werden, wobei die weitere
Verbindung vorzugsweise eine Schraubverbindung, Bolzenverbindung oder eine formschlüssige
Verbindung über einen Sicherungsring ist und weiter vorzugsweise nicht an einer Außenseite
des Wasserkastens (13) vorgesehen ist.