[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Austragen eines fließfähigen Gießmaterials
aus einem das Gießmaterial enthaltenden Austragsbehälter zum fallenden Eintragen des
fließfähigen Gießmaterials in eine Gussform.
[0002] Die
DE 30 41 905 A1 beschreibt eine Betonausbreitvorrichtung, bestehend aus einem relativ zur Schalung
bewegbaren, oberhalb der Schalung angeordneten Betonbehälter mit bodenseitiger, quer
zur Bewegungsrichtung verlaufenden spaltförmigen Zellenradschleuse, bei der die Zellenradschleuse
ein nach oben und unten offener, in seinem Durchmesser an den Flügeldurchmesser des
darin umlaufenden Zellenrades angepasster Ringkanal ist und bei der die die Betonstärke
in der Schalung exakt festlegende Dosierung der in der Zeiteinheit die Zellenradschleuse
passierenden Betonmasse durch die auf die Relativbewegung Betonbehälter und Schalung
bezogene Drehbewegung des Zellenrades steuerbar ist.
[0003] Die
GB 2 376 655 A beschreibt eine Austragsvorrichtung für Leichtbeton und umfasst eine Vielzahl von
Rohren mit Ausgabeöffnungen, wobei in jedem Rohr ein Flaschenrüttler angeordnet ist,
zur Vorverdichtung des Leichtbetons in dem jeweiligen Rohr. Der Flaschenrüttler ist
außerdem innerhalb des jeweiligen gestuften Rohres höhenverstellbar, um den freien
Strömungsquerschnitts im Rohr zwischen einer untersten Stellung, in welcher der Flaschenrüttler
annähernd dreiviertel der engeren Rohrweite belegt, und einer obersten Stellung, in
welcher der Flaschenrüttler lediglich die Hälfte der weiteren Rohrweite belegt.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Austragen eines fließfähigen Gießmaterials
aus einem das Gießmaterial enthaltenden Austragsbehälter zum fallenden Eintragen des
fließfähigen Gießmaterials in eine Gussform zu schaffen, die ein variables und besonders
gleichmäßiges Befüllen von Gussformen ermöglicht.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zum Austragen eines fließfähigen Gießmaterials
aus einem das Gießmaterial enthaltenden Austragsbehälter zum fallenden Eintragen des
fließfähigen Gießmaterials in eine Gussform, aufweisend:
- einen Austragsbehälter, der ausgebildet ist zum Vorhalten einer Menge an Gießmaterial,
- wenigstens zwei separate, an dem Austragsbehälter angeschlossene Austragsstutzen,
die jeweils ausgebildet sind, eine aus dem Austragsbehälter auszutragende Teilmenge
an Gießmaterial in jeweils einem separaten Materialstrom aus dem Austragsbehälter
auszutragen,
- jeweils eine dem jeweiligen Austragsstutzen zugeordnete Dosiereinrichtung, die sowohl
ausgebildet ist, die Durchflussmenge des Teilmaterialstroms individuell einzustellen,
als auch ausgebildet ist, in Strömungsrichtung des Gießmaterials endseitig des jeweiligen
Austragsstutzen einen Durchfluss der Teilmaterialstroms durch vollständiges Schließen
des Strömungsquerschnitts ganz zu stoppen, und
- wenigstens eine Betätigungseinheit, die ausgebildet ist, die Dosiereinrichtungen automatisch
zu betätigen, um die Durchflussmengen der separaten Teilmaterialströme aus den wenigstens
zwei separaten Austragsstutzen unabhängig voneinander zu steuern.
[0006] Im speziellen Anwendungsgebiet der Betonfertigteilfertigung kann das fließfähige
Gießmaterial beispielsweise Frischbeton sein.
[0007] Die Vorrichtung zum Austragen eines fließfähigen Gießmaterials aus einem das Gießmaterial
enthaltenden Austragsbehälter zum fallenden Eintragen des fließfähigen Gießmaterials
in eine Gussform kann demgemäß insbesondere in Betonfertigteilwerken zur Anwendung
kommen. Die Vorrichtung kann beispielsweise zur Herstellung von Doppelwandelementen
oder monolithischen Betonbauteilen bzw. Stahlbetonbauteilen verwendet werden. Die
Vorrichtung dient zum möglichst genauen, gleichmäßigen und/oder möglichst spritzfreien
Eintragen des Frischbetons in die Gussform.
[0008] Die Gussform, die im Falle von Frischbeton unter anderem auch als Schalungsvorrichtung
bezeichnet wird, kann in manuellen Fertigungsprozessen, in teilautomatisierten oder
vollautomatisierten Fertigungsprozessen eingesetzt werden. Die Schalungsvorrichtung
wird unter anderem auch als Palette bezeichnet, die speziell geeignet ist, in einer
automatisierten Fertigungsanlage von einer Arbeitsstation zu einer nächsten Arbeitsstation
bewegt werden zu können.
[0009] Die Schalungswanne bildet eine Gussform, in welche der Frischbeton gegossen wird,
um das gewünschte Betonelement, beispielsweise ein Wandelement, herzustellen. Damit
verschieden gestaltete Betonelement oder Wandelemente hergestellt werden können, kann
die Schalungswanne flexibel umkonfiguriert werden. Dazu bildet der Boden der Schalungswanne
einen vorzugsweise ebenen Schalungstisch, auf dem Randschalungs-Elemente befestigt
bzw. aufgesetzt sein können, welche die Kontur für das gewünschte Wandelement vorgeben
und den in die Schalungswanne eingefüllten Frischbeton gegen Herausfließen aus der
Schalungswanne sichern. Die Randschalungs-Elemente können an wenigstens einer Seitenkante
des Schalungstisches fest installierte Randschalungs-Elemente sein. Die Randschalungs-Elemente
können alternativ oder ergänzend zu fest installierten Randschalungs-Elementen auch
flexibel aufsetzbare Randschalungs-Elemente sein, die feststellbar und wieder lösbar
mit dem Schalungstisch verbunden werden können. Solche flexibel aufsetzbaren Randschalungs-Elemente
können beispielsweise magnetintegrierte Randschalungs-Elemente sein. Die Randschalungs-Elemente
können alternativ oder ergänzend zu fest installierten Randschalungs-Elementen oder
flexibel aufsetzbaren Randschalungs-Elemente auch feste oder flexibel aufsetzbare
Innenrandschalungs-Elemente sein. Diese Innenrandschalungs-Elemente können Aussparungen
in dem zu fertigenden Wandelement definieren, wie beispielsweise Fenster oder Türen.
[0010] Zum Eintragen des Frischbetons in die Gussform wird der Austragsbehälter, welche
eine vorbestimmte Menge an fließfähigem Gießmaterial, d.h. an Frischbeton enthält,
über die Gussform hinwegbewegt. Während eines solchen Hinwegbewegens des Austragsbehälters
über die Gussform, fließt der Frischbeton unter Schwerkrafteinfluss aus dem Austragsbehälter
heraus und fällt aufgrund des Schwerkrafteinflusses in die Gussform hinein. Der Austragsbehälter
kann dabei automatisch bewegbar gelagert sein, beispielsweise mittels eines Fahrwerkes
an einer Portalanlage, welche sich über die Gussform hinweg erstreckt.
[0011] Das Austragen des fließfähigen Gießmaterials aus dem Austragsbehälter soll möglichst
genau dosiert erfolgen, so dass die Gussform, welche je nach Einzelfall eine unterschiedliche
Größe aufweisen kann oder verschiedene Einbauten und/oder Aussparungen aufweisen kann,
möglichst exakt und gleichmäßig mit Frischbeton befüllt wird, so dass einerseits keine
stellenweise Minderbefüllung eintritt und andererseits kein Frischbeton aus der beabsichtigten
Befüllungsstelle herausspritzt. Obwohl Frischbeton im Allgemeinen eine gewisse selbstnivellierende
Eigenschaft aufweist, ist es für eine qualitativ hochwertige Fertigung besser, wenn
der Frischbeton möglichst gleichmäßig in die Gussform eingetragen wird, ohne dass
eine wesentliche Selbstnivellierung des Frischbetons notwendig wäre.
[0012] Der Austragsbehälter, der ausgebildet ist zum Vorhalten einer Menge an Gießmaterial,
wird unter anderem auch als Betonverteiler oder Betonverteilkübel bezeichnet.
[0013] Als Austragsstutzen werden die alleinigen Auslässe bezeichnet, über welche das fließfähige
Gießmaterial, insbesondere der Frischbeton aus dem Austragsbehälter, in dem eine Menge
an Gießmaterial bzw. Frischbeton vorgehalten ist, in die Gussform ausgetragen wird.
[0014] Erfindungsgemäß sind wenigstens zwei separate Austragsstutzen vorgesehen, die jeweils
an den gemeinsamen Austragsbehälter angeschlossen sind. Jedem dieser mindestens zwei
separaten Austragsstutzen ist jeweils eine eigene Dosiereinrichtung zugeordnet. Aufgrund
der separaten Austragsstutzen, die unmittelbar an den Innenraum des Austragsbehälters
strömungstechnisch angeschlossen sind, kann der Druck der Menge an Gießmaterial, die
in dem Innenraum des Austragsbehälters vorgehalten ist, gleichmäßig auf jede Teilmenge
an Gießmaterial, das sich jeweils in dem Austragsstutzen befindet, in gleicher Weise
einwirken, um die Teilmenge an Gießmaterial endseitig aus dem jeweiligen Austragsstutzen
herauszudrücken, ohne dass spezielle Förderantriebe, wie beispielsweise die Zellenräder
nach
DE 30 41 905 A1 oder die Flaschenrüttler nach
GB 2 376 655 A erforderlich wären. Indem bei den erfindungsgemäßen Dosiereinrichtungen, die den
jeweiligen separaten Austragsstutzen zugeordnet sind, der Durchfluss der Teilmaterialströme
außerdem durch vollständiges Schließen des Strömungsquerschnitts ganz gestoppt werden
können, ist auch ein nachtropffreies Dosieren der Teilmaterialströme möglich, was
im zitierten Stand der Technik nicht der Fall ist, da dort immer eine Restmenge nachtropfen
kann oder die Austragsstutzen sogar überhaupt nicht vollständig geschlossen werden
können.
[0015] Es sind mindestens zwei Austragsstutzen vorgesehen. Es können allerdings auch mehr
als zwei Austragsstutzen vorgesehen sein. So können, je nach Breite des Austragsbehälters
bzw. je nach Breite der Austragsöffnung, beispielsweise auch drei, vier, fünf, sechs,
acht, zehn oder zwölf Austragsstutzen vorhanden sein. In einer günstigen Ausführung
können die Austragsstutzen auch paarweise vorgesehen sein. Wenn die Austragsstutzen
paarweise vorgesehen sind, dann kann im Falle einer Zuordnung von jeweils einer eigenen
Betätigungseinheit zu einer Dosiereinrichtung eines Austragsstutzens, die beiden Betätigungseinheiten
eines jeweiligen Paares von zugeordneten Austragsstutzen, an gegenüberliegenden Seiten
positioniert sein. Dies bildet eine besonders platzsparende Ausführung.
[0016] Indem die Austragsstutzen jeweils ausgebildet sind, eine aus dem Austragsbehälter
auszutragende Teilmenge an Gießmaterial in jeweils einem separaten Materialstrom aus
dem Austragsbehälter auszutragen, kann eine besonders genaue Dosierung der Teilmaterialströme
erfolgen und beispielsweise auch bei mehreren Austragsstutzen, eine Teilmenge an Austragsstutzen
ganz geschlossen werden, während eine andere Teilmenge an Austragsstutzen geöffnet
bleibt, so dass beispielsweise die Austragsbreite der Vorrichtung verändert, beispielsweise
verkürzt werden kann. Eine solche Verkürzung der Austragsbreite kann beispielsweise
während eines andauernden Austragsvorgangs erfolgen, beispielsweise wenn eine Betonwand
gefertigt werden soll, die schmäler ist, als die mögliche Gesamtaustragsbreite der
Vorrichtung. Eine Verkürzung der Austragsbreite bzw. eine Aufteilung in getrennte,
kleinere Austragsbreiten kann beispielsweise während eines Austragsvorgangs intermittierend
erfolgen, beispielsweise wenn eine Betonwand mit Fensterausschnitten oder Türausschnitten
gefertigt werden soll, so dass beim Überstreichen der Vorrichtung über die Gussform,
die Austragsstutzen, welche sich momentan über den Fensterausschnitten oder Türausschnitten
befinden, ganz abgeschaltet werden.
[0017] Die erfindungsgemäße Dosiereinrichtung arbeitet vorzugsweise ohne einen Förderantrieb
für die Teilmaterialströme in den separaten Austragsstutzen. Eine Dosierung erfolgt
vorzugsweise ausschließlich über eine Steuerung oder Regelung der Durchflussmengen
der Teilmaterialströme in den separaten Austragsstutzen individuell durch eine Änderung
des Strömungsquerschnitts.
[0018] Die erfindungsgemäßen Dosiereinrichtungen sind ausgebildet, die Durchflussmengen
der Teilmaterialströme jeweils individuell einzustellen. Gleichzeitig sind die erfindungsgemäßen
Dosiereinrichtungen auch ausgebildet, in Strömungsrichtung des Gießmaterials endseitig
des jeweiligen Austragsstutzen den jeweiligen Durchfluss der Teilmaterialströme durch
vollständiges Schließen der Strömungsquerschnitte ganz zu stoppen, zu Zeitpunkten
und/oder in Zeitabschnitten, in denen kein Austrag von Gießmaterial aus den Austragsstutzen
erfolgen soll. Ein solches Stoppen des Austrags von Gießmaterial kann für jeden Austragsstutzen
individuell und damit unabhängig von der Steuerung oder Regelung der Durchflussmengen
in anderen Austragsstutzen erfolgen.
[0019] Die wenigstens eine Betätigungseinheit kann insbesondere ein Motor, ein elektrischer
Motor und/oder ein Zylinder sein. Alternativ kann der wenigstens eine Motor auch ein
Druckluftmotor oder ein Hydraulikmotor sein bzw. der Zylinder ein Pneumatikzylinder
oder Hydraulikzylinder sein. Der jeweilige Motor kann ein individuelles Getriebe umfassen.
Der jeweilige Motor kann eine individuelle Antriebssteuerung umfassen. In einer speziellen
Ausführungsform kann jeder Dosiereinrichtung ein eigener, separater Motor zugeordnet
sein. Dies bedeutet, dass jede Dosiereinrichtung von einem eigenen Motor automatisch
betätigt werden kann und jeder Motor unabhängig von anderen Motoren anderer Dosiereinrichtungen
gesteuert und/oder geregelt werden kann. Jede Dosiereinrichtung jeden Austragsstutzens
kann individuell gesteuert und/oder geregelt werden. Zwei oder mehrere Dosiereinrichtungen
können aber auch in Gruppen gemeinsam, insbesondere synchron gesteuert und/oder geregelt
werden. Es können somit zwei oder mehrere Gruppen von Dosiereinrichtungen und Austragsstutzen
gemeinsam, insbesondere synchron gesteuert und/oder geregelt werden, wobei jede Gruppe
von Dosiereinrichtungen und Austragsstutzen unabhängig von einer anderen Gruppe von
Dosiereinrichtungen und Austragsstutzen gesteuert und/oder geregelt werden können.
[0020] Die jeweilige Dosiereinrichtung kann ausgebildet sein, die Durchflussmenge des Teilmaterialstroms
am jeweiligen Austragsstutzen durch eine Änderung des freien Strömungsquerschnitts
zu verändern.
[0021] Zur Erfüllung des Merkmals, dass die Dosiereinrichtung ausgebildet ist, einen Durchfluss
der Teilmaterialstroms durch vollständiges Schließen des Strömungsquerschnitts ganz
zu stoppen, ist die Dosiereinrichtung eingerichtet, die Durchflussmenge des Teilmaterialstroms
am jeweiligen Austragsstutzen bis zu einem völligen Schließen des freien Strömungsquerschnitts
ändern zu können. Der freie Strömungsquerschnitt kann mittels der Dosiereinrichtung
insoweit bis auf Null verkleinert werden. Dies bedeutet, dass der Strömungsquerschnitt
ganz geschlossen werden kann. Die Dosiereinrichtung kann insbesondere ausgebildet
sein, den Strömungsquerschnitt im Austragsstutzen kontinuierlich, d.h. stufenlos verstellen
zu können.
[0022] Die jeweilige Dosiereinrichtung kann von einem Quetschventil gebildet werden. Das
Quetschventil, das auch als Schlauchquetschventil bezeichnet werden kann, ermöglicht
ein kontinuierliches Verkleinern des freien Strömungsquerschnitts bis zum völligen
Schließen des Strömungsquerschnitts, wenn gegenüberliegende Wandabschnitte des Quetschventilschlauches
dicht aneinander liegen, und demgemäß auch ein kontinuierliches Vergrößern des freien
Strömungsquerschnitts bis zum vollständigen Öffnen des Strömungsquerschnitts, insbesondere
bis in einem nicht gequetschten Zustand, in dem der Quetschventilschlauch eine kreisförmige
Querschnittskontur aufweist.
[0023] Das jeweilige Quetschventil kann einen flexiblen Schlauchstutzen aufweisen, der sich
in Verlängerung des Austragsstutzens endseitig des Austragsstutzens diesem anschließt
und eine Quetscheinrichtung umfassen, welche ausgebildet ist, den Schlauchstutzen
zu Verformen, so dass der Schlauchstutzen aus seinem im Grundquerschnitt zumindest
im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt in einen ovalen Querschnitt umgeformt wird,
um den freien Strömungsquerschnitt zu reduzieren, und welche ausgebildet ist, den
Schlauchstutzen auch vollständig zusammen zu quetschen, um den Strömungsquerschnitt
des Schlauchstutzens vollständig zu schließen.
[0024] Der flexible Schlauchstutzen des Quetschventils kann in seinem nicht gequetschten
einen Innendurchmesser aufweisen, der zumindest im Wesentlichen oder abgesehen von
der Wandstärke des Austragsstutzens genau dem Durchmesser des Austragsstutzens entspricht.
Der Innendurchmesser des flexiblen Schlauchstutzens des Quetschventils und/oder des
Austragsstutzens kann insbesondere zwischen 50 Millimeter und 300 Millimeter, beispielsweise
150 Millimeter, betragen. Der flexible Schlauchstutzen des Quetschventils kann lösbar
an einem jeweiligen unteren Randabschnitt des Austragsstutzens befestigt sein. Aufgrund
der Lösbarkeit kann der flexible Schlauchstutzen, beispielsweise im Falle einer Beschädigung,
auf einfache Weise, beispielsweise von Hand oder lediglich mit Handwerkzeug manuell
gelöst und durch einen neuen flexible Schlauchstutzen ersetzt werden. Der flexible
Schlauchstutzen kann beispielsweise mittels einer Rohrschelle bzw. Schlauchschelle
an dem Austragsstutzens befestigt sein.
[0025] Der flexible Schlauchstutzen kann als eine Verlängerung des Austragsstutzens wirken.
[0026] Die Quetscheinrichtung kann eine erste Quetschleiste aufweisen, die an einer ersten
Außenseite des Schlauchstutzens anliegt und eine zweite Quetschleiste aufweisen, die
an einer der ersten Außenseite gegenüberliegenden zweiten Außenseite des Schlauchstutzens
anliegt, wobei die erste Quetschleiste durch einen mit der ersten Quetschleiste verbundenen
ersten Hebel betätigt wird, die zweite Quetschleiste durch einen mit der zweiten Quetschleiste
verbundenen zweiten Hebel betätigt wird, und der erste Hebel mittels eines Getriebes
an den zweiten Hebel gekoppelt ist, so dass bei einer Betätigung der Quetscheinrichtung
die erste Quetschleiste und die zweite Quetschleiste eine zueinander synchronisierte
Öffnungsbewegung und/oder Schließbewegung ausführen.
[0027] Die erste Quetschleiste und die zweite Quetschleiste können sich parallel zueinander
verlaufend an gegenüberliegenden Seiten des flexiblen Schlauchstutzens und mittels
des ersten Hebels und des zweiten Hebels aufeinander zu bewegt werden, um den Strömungsquerschnitt
des flexiblen Schlauchstutzens zu verringern bzw. voneinander weg bewegt werden, um
den Strömungsquerschnitt des flexiblen Schlauchstutzens zu vergrößern. Die erste Quetschleiste
und die zweite Quetschleiste können von starren Stäben mit beispielsweise kreisförmigen
Querschnitt, d.h. von Rundstäben gebildet werden.
[0028] Der erste Hebel kann einen ersten Schenkel aufweisen, der mit seinem proximalen Ende
um eine erste Drehachse schwenkbar in einem Gehäuse, insbesondere in einem Gehäuse
einer vom Austragsbehälter separaten Verschlusseinheit gelagert ist und der an seinem
distalen Ende mit dem einen Ende der ersten Quetschleiste verbunden ist, und einen
zweiten Schenkel aufweisen, der mit seinem proximalen Ende um dieselbe Drehachse schwenkbar
in dem Gehäuse, insbesondere in einem Gehäuse einer vom Austragsbehälter separaten
Verschlusseinheit gelagert ist und der an seinem distalen Ende mit dem anderen Ende
der ersten Quetschleiste verbunden ist.
[0029] Im selben Sinne kann der zweite Hebel einen ersten Schenkel aufweisen, der mit seinem
proximalen Ende um eine zweite Drehachse schwenkbar in dem Gehäuse, insbesondere in
einem Gehäuse einer vom Austragsbehälter separaten Verschlusseinheit gelagert ist
und der an seinem distalen Ende mit dem einen Ende der zweiten Quetschleiste verbunden
ist, und einen zweiten Schenkel aufweisen, der mit seinem proximalen Ende um dieselbe
Drehachse schwenkbar in dem Gehäuse, insbesondere in einem Gehäuse einer vom Austragsbehälter
separaten Verschlusseinheit gelagert ist und der an seinem distalen Ende mit dem anderen
Ende der zweiten Quetschleiste verbunden ist.
[0030] Der erste Hebel kann eine erste Verzahnung aufweisen, welche in eine zweite Verzahnung
an dem zweiten Hebel eingreift, derart, dass der erste Hebel und der zweite Hebel
entgegengesetzte Schwenkbewegungen ausführen, um die erste Quetschleiste und die zweite
Quetschleiste wahlweise zum Schließen des Quetschventils aufeinander zu oder zum Öffnen
des Quetschventils voneinander weg zu bewegen.
[0031] Indem die erste Verzahnung des ersten Hebels mit der zweiten Verzahnung des zweiten
Hebels in Eingriff ist, wird die Bewegung des ersten Hebels an die Bewegung des zweiten
Hebels zwangsgekoppelt. Es ist dann ausreichend, wenn lediglich der eine der beiden
Hebel aktiv verstellt wird, wobei dann der andere Hebel zwangsgekoppelt mitbetätigt
wird, ohne dass er selbst eigenständig aktiv verstellt werden muss.
[0032] Die wenigstens zwei Austragsstutzen und die den Austragsstutzen zugeordneten Dosiereinheiten,
insbesondere zusammen mit der Betätigungseinheit oder den Betätigungseinheiten bzw.
zusammen mit dem wenigstens einen Motor oder den mehreren Motoren für die Dosiereinheiten,
können in einer vom Austragsbehälter separaten Verschlusseinheit zusammengefasst sein,
die zwischen einer Betriebsstellung, in welcher die Verschlusseinheit an eine Austragsöffnung
des Austragsbehälters angeschlossen ist, und einer Instandsetzungsstellung, in welcher
die Verschlusseinheit von der Austragsöffnung des Austragsbehälters wegbewegt ist,
verstellbar an dem Austragsbehälter gelagert ist.
[0033] Die vom Austragsbehälter separate Verschlusseinheit umfasst insoweit ein Gehäuse
oder zumindest einen Rahmen oder ein Gestell, in dem die Austragsstutzen, die Dosiereinheiten
und die gegebenenfalls weiteren Komponenten der Dosiereinheiten angeordnet sind. Die
Verschlusseinheit ist dabei insoweit vom Austragsbehälter separat ausgebildet, als
die Verschlusseinheit eine eigene Baugruppe bildet, die an den Austragsbehälter angebracht
werden kann, von dem Austragsbehälter als Baugruppe gelöst werden kann und/oder an
dem Austragsbehälter verstellbar, insbesondere schwenkbar oder klappbar gelagert sein
kann.
[0034] Die Verschlusseinheit kann insbesondere um eine vertikale Drehachse schwenkbar an
dem Austragsbehälter gelagert sein.
[0035] Der Austragsbehälter kann bodenseitig eine Austragsöffnung aufweisen. Die Austragsöffnung
kann insbesondere eine schlitzförmige oder länglich rechteckige Öffnung sein. Die
Austragsöffnung kann sich insbesondere zumindest im Wesentlichen über die gesamte
Breite des Austragsbehälters erstrecken. An einer der kurzen Seiten der Austragsöffnung
kann sich außerhalb der Austragsöffnung die vertikale Drehachse erstrecken, um welche
die Verschlusseinheit schwenkbar an dem Austragsbehälter gelagert ist. Die Verschlusseinheit
kann in einer speziellen Ausführungsform somit derart am Austragsbehälter gelagert
sein, dass sie in einer horizontalen Ebene von der Austragsöffnung weggeschwenkt werden
kann.
[0036] In der von der Austragsöffnung weggeschwenkten Instandsetzungsstellung der Verschlusseinheit
sind die Austragsstutzen, die Dosiereinheiten, insbesondere auch die Hebel, Quetschleisten
und flexiblen Schlauchstutzen besonders gut zugänglich, so dass diese leicht inspiziert
werden können, leicht gereinigt werden können und/oder gegebenenfalls auf einfache
Weise repariert, demontiert, montiert, ausgetauscht und/oder ersetzt werden können.
[0037] Die Verschlusseinheit kann nach oben weisende, die nebeneinander angeordneten Austragsstutzen
von gegenüberliegenden Seiten einfassende erste Dichtungsleisten aufweisen, welche
in einer Betriebsstellung der Verschlusseinheit, in welcher die Verschlusseinheit
an eine Austragsöffnung des Austragsbehälters angeschlossen ist, bündig an die Austragsöffnung
des Austragsbehälters von gegenüberliegenden Seiten einfassende zweite Dichtungsleisten
des Austragsbehälters anliegen.
[0038] Die Austragsstutzen können von zylindrischen, insbesondere kreiszylindrischen Rohrstücken
gebildet werden. An einem oberen Rand der jeweiligen Rohrstücke kann sich ein trichterförmiger
Einlaufbereich anschließen. Der jeweilige Einlaufbereich, kann durch konisch oder
pyramidenförmig ausgebildete Wandabschnitte gebildet werden. Die oberen Endabschnitte
der Einlaufbereiche können insbesondere eine rechteckige oder quadratische Randkontur
aufweisen. Dadurch können die mehreren Einlaufbereiche unmittelbar aneinandergrenzend,
nebeneinander angeordnet sein, wobei die Austragsstutzen dann in einem festen Abstand
voneinander fortlaufend in einer Reihe positioniert sind. Die mehreren nebeneinander
angeordneten Einlaufbereiche zusammen betrachtet weisen demgemäß dann eine rechteckige
Gesamtkontur auf, deren Breite (über die Anzahl der nebeneinander angeordneten Austragsstutzen
hinweg) deutlich größer ist, als die Tiefe.
[0039] Jeder Dosiereinrichtung kann eine eigene, individuell ansteuerbare Betätigungseinheit,
insbesondere ein eigener, individuell ansteuerbarer Motor der Vorrichtung zugeordnet
sein.
[0040] Die jeweiligen Betätigungseinheiten können Motoren, insbesondere elektrische Motoren
umfassen und/oder Zylinder umfassen. Alternativ können die Motoren auch Druckluftmotoren
oder Hydraulikmotoren sein. Die Zylinder können Pneumatikzylinder oder Hydraulikzylinder
sein. Der jeweilige einzelne Motor kann ein individuelles Getriebe umfassen. Der jeweilige
einzelne Motor kann eine individuelle Antriebssteuerung umfassen. In einer speziellen
Ausführungsform kann jeder Dosiereinrichtung somit ein eigener, separater Motor zugeordnet
sein. Dies bedeutet, dass jede Dosiereinrichtung von einem eigenen Motor automatisch
betätigt werden kann und jeder Motor unabhängig von anderen Motoren anderer Dosiereinrichtungen
gesteuert und/oder geregelt werden kann. Jede Dosiereinrichtung jeden Austragsstutzens
kann individuell gesteuert und/oder geregelt werden. Zwei oder mehrere Dosiereinrichtungen
können aber auch in Gruppen gemeinsam, insbesondere synchron gesteuert und/oder geregelt
werden. Es können somit zwei oder mehrere Gruppen von Dosiereinrichtungen und Austragsstutzen
gemeinsam, insbesondere synchron gesteuert und/oder geregelt werden, wobei jede Gruppe
von Dosiereinrichtungen und Austragsstutzen unabhängig von einer anderen Gruppe von
Dosiereinrichtungen und Austragsstutzen gesteuert und/oder geregelt werden können.
[0041] Jede Betätigungseinheit bzw. jeder Motor kann eine Wegmessvorrichtung aufweisen,
die ausgebildet und eingerichtet ist zur Erfassung der momentanen Stellung der Betätigungsorgane
der zugeordneten Dosiereinrichtung, insbesondere der Quetschleisten des zugeordneten
Quetschventils.
[0042] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann eine Steuervorrichtung umfassen, welche ausgebildet
und eingerichtet ist, die Betätigungseinheiten bzw. die Motoren automatisch anzusteuern
und/oder zu regeln. Zur Realisierung einer Regelung, kann zur Erfassung einer Führungsgröße
je Austragsstutzen ein Sensor vorgesehen sein, welcher die momentane Durchflussmenge
an fließfähigem Gießmaterial durch den jeweiligen Austragsstutzen erfassen kann und
zum Einstellen der Stellgröße die Motoren in Verbindung mit den Wegmessvorrichtungen
vorgesehen sein, um die Dosiereinrichtungen zu öffnen und/oder zu schließen und dadurch
die jeweiligen Durchflussmengen in jedem einzelnen Austragsstutzen zu regeln. Alternativ
oder ergänzend kann eine Durchflussmenge pro Zeit durch die Summe aller Austragsstutzen
auch durch ein Gewichtsmesssystem bestimmt werden, welches über einen zeitlichen Verlauf
hinweg, die gesamte Gewichtsänderung im Austragsbehälter erfasst.
[0043] Der Austragsbehälter kann eine Austragsöffnung in Form einer Schlitzöffnung aufweisen,
wobei unterhalb der Schlitzöffnung die wenigstens zwei Austragsstutzen in Reihe nebeneinander
entlang der Längserstreckung der Schlitzöffnung positioniert und an die Schlitzöffnung
angeschlossen sind, und innerhalb des Austragsbehälters eine oberhalb der Schlitzöffnung
angeordnete, sich parallel zur Schlitzöffnung erstreckende Förderschnecke oder Paddelwalze
drehantreibbar gelagert ist, welche wahlweise in einem Linkslauf oder in einem Rechtslauf
drehantreibbar ist, und zwischen den Austragsstutzen und der Förderschnecke oder Paddelwalze,
eine sich parallel zur Schlitzöffnung erstreckende Stachelwalze oder drehantreibbar
gelagert ist.
[0044] Die Schlitzöffnung kann demgemäß eine rechteckige Gesamtkontur auf, deren Breite
(über die Anzahl der nebeneinander angeordneten Austragsstutzen hinweg) deutlich größer
ist, als die Tiefe. Die Schlitzöffnung des Austragsbehälters kann eine identische
oder zumindest im Wesentlichen ähnliche Gestalt bzw. Kontur aufweisen, wie die Gesamtkontur
der mehreren nebeneinander angeordneten Einlaufbereiche der Verschlusseinheit.
[0045] Ein konkretes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der nachfolgenden Beschreibung
unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren näher erläutert. Konkrete Merkmale dieses
exemplarischen Ausführungsbeispiels können unabhängig davon, in welchem konkreten
Zusammenhang sie erwähnt sind, gegebenenfalls auch einzeln oder in weiteren Kombinationen
betrachtet, allgemeine Merkmale der Erfindung darstellen.
[0046] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer beispielhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
um Austragen eines fließfähigen Gießmaterials aus einem das Gießmaterial enthaltenden
Austragsbehälter zum fallenden Eintragen des fließfähigen Gießmaterials in eine Gussform,
- Fig. 2
- eine Vorderansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Fig.1,
- Fig. 3
- eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Fig.1 von
schräg unten, wobei die Verschlusseinheit in eine die Austragsöffnung des Austragsbehälters
freigebende Instandsetzungsstellung weggeschwenkt ist,
- Fig. 4
- eine perspektivische Darstellung der Verschlusseinheit in Alleinstellung mit mehreren
Austragsstutzen und mehreren zugeordnete Dosiereinrichtungen,
- Fig. 5
- eine vergrößerte Teilansicht auf die Verschlusseinheit gemäß Fig. 4 in einer perspektivische
Darstellung, und
- Fig. 6
- eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Fig.1 bei
entfernten Gehäusen so dass die Förderschnecke bzw. Paddelwalze und die Stachelwalze
sichtbar sind.
[0047] In der Fig. 1 bis Fig. 6 ist ein repräsentatives Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung
1 zum Austragen eines fließfähigen Gießmaterials aus einem das Gießmaterial enthaltenden
Austragsbehälter 2 zum fallenden Eintragen des fließfähigen Gießmaterials in eine
Gussform 3 dargestellt. Die Vorrichtung 1 dient somit einem Schwerkraftaustag.
[0048] Die Vorrichtung 1 kann, wie im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels, als ein
Betonverteiler 20 ausgebildet sein. Der Betonverteiler 20 kann ein Fahrwerk 21 umfassen,
mittels dem der Betonverteiler 20 an einem nicht näher dargestellten Portal oder einer
Brücke verfahrbar ist. Das fließfähige Gießmaterial, das im Falle eines Betonverteilers
20 Frischbeton sein kann, wird über eine Gosse 22 und durch ein Gitter 23 hindurch
in den Austragsbehälter 2 eingefüllt. An dem Fahrwerk 21 kann eine Steuerkasten befestigt
sein, der eine Steuervorrichtung 24 für den Betonverteiler 20 beinhaltet. Ein erster
elektrischer Antrieb 25.1 kann vorgesehen sein, der zum Bewegen des Fahrwerks 21 auf
dem Portal oder der Brücke ausgebildet ist und der über die Steuervorrichtung 24 angesteuert
werden kann. Des Weiteren kann ein zweiter elektrischer Antrieb 25.2 vorgesehen sein,
der zum Drehantreiben einer im Folgenden noch näher beschriebenen Förderschnecke 15a
bzw. Paddelwalze 15b ausgebildet ist und der ebenfalls über die Steuervorrichtung
24 angesteuert werden kann. Darüber hinaus kann ein dritter elektrischer Antrieb 25.3
vorgesehen sein, der zum Drehantreiben einer im Folgenden noch näher beschriebenen
Stachelwalze 14 ausgebildet ist und der ebenfalls über die Steuervorrichtung 24 angesteuert
werden kann.
[0049] Die Vorrichtung 1 weist demgemäß einen Austragsbehälter 2 auf, der ausgebildet ist
zum Vorhalten einer Menge an Gießmaterial.
[0050] Die Vorrichtung 1 umfasst wenigstens zwei separate, an dem Austragsbehälter 2 angeschlossene
Austragsstutzen 4, die jeweils ausgebildet sind, eine aus dem Austragsbehälter 2 auszutragende
Teilmenge an Gießmaterial in jeweils einem separaten Materialstrom aus dem Austragsbehälter
2 auszutragen.
[0051] Die Vorrichtung 1 weist außerdem jeweils eine dem jeweiligen Austragsstutzen 4 zugeordnete
Dosiereinrichtung 5 auf, die sowohl ausgebildet ist, die Durchflussmenge des Teilmaterialstroms
individuell einzustellen, als auch ausgebildet ist, in Strömungsrichtung des Gießmaterials
endseitig des jeweiligen Austragsstutzen 4 einen Durchfluss der Teilmaterialstroms
durch vollständiges Schließen des Strömungsquerschnitts ganz zu stoppen.
[0052] Darüber hinaus umfasst die Vorrichtung 1 wenigstens eine Betätigungseinheit 9 bzw.
einen Motor, der ausgebildet ist, die Dosiereinrichtungen 5 automatisch zu betätigen,
um die Durchflussmengen der separaten Teilmaterialströme aus den wenigstens zwei separaten
Austragsstutzen 4 unabhängig voneinander zu steuern.
[0053] Die jeweilige Dosiereinrichtung 5 ist ausgebildet, die Durchflussmenge des Teilmaterialstroms
am jeweiligen Austragsstutzen 4 durch eine Änderung des freien Strömungsquerschnitts
zu verändern. Im Falle des vorliegend gezeigten Ausführungsbeispiels werden die jeweiligen
Dosiereinrichtungen 5 von einem jeweiligen Quetschventil 5a gebildet.
[0054] Das jeweilige Quetschventil 5a weist einen flexiblen Schlauchstutzen 5.1 auf, der
sich in Verlängerung des Austragsstutzens 4 endseitig des Austragsstutzens 4 diesem
anschließt und eine Quetscheinrichtung 5.2 umfasst, welche ausgebildet ist, den Schlauchstutzen
5.1 zu Verformen, so dass der Schlauchstutzen 5.1 aus seinem im Grundquerschnitt zumindest
im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt in einen ovalen Querschnitt umgeformt wird,
um den freien Strömungsquerschnitt zu reduzieren, und welche ausgebildet ist, den
Schlauchstutzen 5.1 auch vollständig zusammen zu quetschen, um den Strömungsquerschnitt
des Schlauchstutzens 5.1 vollständig zu schließen.
[0055] Die Quetscheinrichtung 5.2, wie sie insbesondere in Fig. 5 deutlich gezeigt ist,
weist eine erste Quetschleiste 6.1 auf, die an einer ersten Außenseite des Schlauchstutzens
5.1 anliegt und weist eine zweite Quetschleiste 6.2 auf, die an einer der ersten Außenseite
gegenüberliegenden zweiten Außenseite des Schlauchstutzens 5.1 anliegt, wobei die
erste Quetschleiste 6.1 durch einen mit der ersten Quetschleiste 6.1 verbundenen ersten
Hebel 7.1 betätigt wird, die zweite Quetschleiste 6.2 durch einen mit der zweiten
Quetschleiste 6.2 verbundenen zweiten Hebel 7.2 betätigt wird, und der erste Hebel
7.1 mittels eines Getriebes 8 an den zweiten Hebel 7.2 gekoppelt ist, so dass bei
einer Betätigung der Quetscheinrichtung 5.2 die erste Quetschleiste 6.1 und die zweite
Quetschleiste 6.2 eine zueinander synchronisierte Öffnungsbewegung und/oder Schließbewegung
ausführen.
[0056] Der erste Hebel 7.1 weist im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels eine erste
Verzahnung 8.1 auf, welche in eine zweite Verzahnung 8.2 an dem zweiten Hebel 7.2
eingreift, derart, dass der erste Hebel 7.1 und der zweite Hebel 7.2 entgegengesetzte
Schwenkbewegungen ausführen, um die erste Quetschleiste 6.1 und die zweite Quetschleiste
6.2 wahlweise zum Schließen des Quetschventils 5a aufeinander zu oder zum Öffnen des
Quetschventils 5a voneinander weg zu bewegen.
[0057] Wie insbesondere in Fig. 3 und Fig. 4 dargestellt ist, sind die mehreren Austragsstutzen
4 und die den Austragsstutzen 4 zugeordneten Dosiereinheiten 5, insbesondere zusammen
mit den mehreren Betätigungseinheiten 9 bzw. Motoren für die Dosiereinheiten 5, in
einer vom Austragsbehälter 2 separaten Verschlusseinheit 10 zusammengefasst, die zwischen
einer Betriebsstellung (Fig.1, Fig.2), in welcher die Verschlusseinheit 10 an eine
Austragsöffnung 2a (Fig. 3) des Austragsbehälters 2 angeschlossen ist, und einer Instandsetzungsstellung
(Fig. 3), in welcher die Verschlusseinheit 10 von der Austragsöffnung 2a des Austragsbehälters
2 wegbewegt ist, verstellbar an dem Austragsbehälter 2 gelagert ist.
[0058] Die Verschlusseinheit 10 ist im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels um eine
vertikale Drehachse D (Fig. 2) schwenkbar an dem Austragsbehälter 2 gelagert.
[0059] Wie insbesondere die Fig. 5 zeigt, weist die Verschlusseinheit 10 im Falle des vorliegenden
Ausführungsbeispiels zwei nach oben weisende, die nebeneinander angeordneten Austragsstutzen
4 von gegenüberliegenden Seiten einfassende erste Dichtungsleisten 11 auf, welche
in einer Betriebsstellung der Verschlusseinheit 10, in welcher die Verschlusseinheit
10 an die Austragsöffnung 2a des Austragsbehälters 2 angeschlossen ist, bündig an
zwei die Austragsöffnung 2a des Austragsbehälters 2 von gegenüberliegenden Seiten
einfassende zweite Dichtungsleisten 12 (Fig. 3) des Austragsbehälters 2 anliegen.
[0060] Die Fig. 5 zeigt auf, dass im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels jeder Dosiereinrichtung
5 eine eigene, individuell ansteuerbare Betätigungseinheit 9 bzw. ein Motor der Vorrichtung
1 zugeordnet ist.
[0061] Es sind mindestens zwei Austragsstutzen 4 vorgesehen. Es können allerdings auch mehr
als zwei Austragsstutzen 4 vorgesehen sein. So können, je nach Breite der des Austragsbehälters
2 bzw. je nach Breite der Austragsöffnung 2a, beispielsweise auch drei, vier, fünf,
sechs, acht, zehn oder zwölf Austragsstutzen 4 vorhanden sein. Im Falle des vorliegenden
Ausführungsbeispiels kommen beispielsweise zehn Austragsstutzen 4 zum Einsatz. In
einer günstigen Ausführung können, wie dargestellt, die Austragsstutzen 4 auch paarweise
vorgesehen sein. Wenn die Austragsstutzen 4 paarweise vorgesehen sind, dann kann im
Falle einer Zuordnung von jeweils einer eigenen Betätigungseinheit 9 oder eines eigenen
Motors zu einer Dosiereinrichtung 5 eines Austragsstutzen 4, die beiden Betätigungseinheiten
9 bzw. Motoren eines jeweiligen Paares von zugeordneten Austragsstutzen 4, an gegenüberliegenden
Seiten positioniert sein, wie dies beispielsweise in Fig. 5 erkennbar ist.
[0062] Jede Betätigungseinheit 9 bzw. jeder Motor kann eine insbesondere in die Betätigungseinheit
9 oder in den Motor intergierte Wegmessvorrichtung 13 aufweisen, die ausgebildet und
eingerichtet ist zur Erfassung der momentanen Stellung der Betätigungsorgane der zugeordneten
Dosiereinrichtung 5, insbesondere der Quetschleisten 6.1, 6.2 des zugeordneten Quetschventils
5a.
[0063] Die Fig. 6 zeigt in einer freigeschnittenen Ansicht, in welcher der die Austragsöffnung
2a aufweisende Austragsbehälter 2 entfernt ist, allerdings die unterhalb der Schlitzöffnung
des Austragsbehälters 2 angeordneten Austragsstutzen 5, die in Reihe nebeneinander
entlang der Längserstreckung der Schlitzöffnung positioniert und an die Schlitzöffnung
angeschlossen sind, dargestellt sind. Die Fig. 6 zeigt dadurch die eigentlich innerhalb
des Austragsbehälters 2 oberhalb der Schlitzöffnung angeordnete, sich parallel zur
Schlitzöffnung erstreckende Förderschnecke 15a bzw. Paddelwalze 15b, die im Austragsbehälter
2 drehantreibbar gelagert ist, welche wahlweise in einem Linkslauf oder in einem Rechtslauf
drehantreibbar ist. Außerdem zeigt die Fig. 6 dadurch die zwischen der Förderschnecke
15a bzw. Paddelwalze 15b und den Austragsstutzen 4 bzw. der kompletten Verschlusseinheit
10 sich parallel zur Schlitzöffnung erstreckende Stachelwalze 14, die ebenfalls im
Austragsbehälter 2 drehantreibbar gelagert ist.
1. Vorrichtung zum Austragen eines fließfähigen Gießmaterials aus einem das Gießmaterial
enthaltenden Austragsbehälter (2) zum fallenden Eintragen des fließfähigen Gießmaterials
in eine Gussform (3), aufweisend:
- einen Austragsbehälter (2), der ausgebildet ist zum Vorhalten einer Menge an Gießmaterial,
- wenigstens zwei separate, an dem Austragsbehälter (2) angeschlossene Austragsstutzen
(4), die jeweils ausgebildet sind, eine aus dem Austragsbehälter (2) auszutragende
Teilmenge an Gießmaterial in jeweils einem separaten Materialstrom aus dem Austragsbehälter
(2) auszutragen,
- jeweils eine dem jeweiligen Austragsstutzen (4) zugeordnete Dosiereinrichtung (5),
die sowohl ausgebildet ist, die Durchflussmenge des Teilmaterialstroms individuell
einzustellen, als auch ausgebildet ist, in Strömungsrichtung des Gießmaterials endseitig
des jeweiligen Austragsstutzen (4) einen Durchfluss der Teilmaterialstroms durch vollständiges
Schließen des Strömungsquerschnitts ganz zu stoppen, und
- wenigstens eine Betätigungseinheit (9), die ausgebildet ist, die Dosiereinrichtungen
(5) automatisch zu betätigen, um die Durchflussmengen der separaten Teilmaterialströme
aus den wenigstens zwei separaten Austragsstutzen (4) unabhängig voneinander zu steuern.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Dosiereinrichtung (5) ausgebildet ist, die Durchflussmenge des Teilmaterialstroms
am jeweiligen Austragsstutzen (4) durch eine Änderung des freien Strömungsquerschnitts
zu verändern.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Dosiereinrichtung (5) von einem Quetschventil (5a) gebildet wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweilige Quetschventil (5a) einen flexiblen Schlauchstutzen (5.1) aufweist,
der sich in Verlängerung des Austragsstutzens (4) endseitig des Austragsstutzens (4)
diesem anschließt und eine Quetscheinrichtung (5.2) umfasst, welche ausgebildet ist,
den Schlauchstutzen (5.1) zu Verformen, so dass der Schlauchstutzen (5.1) aus seinem
im Grundquerschnitt zumindest im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt in einen ovalen
Querschnitt umgeformt wird, um den freien Strömungsquerschnitt zu reduzieren, und
welche ausgebildet ist, den Schlauchstutzen (5.1) auch vollständig zusammen zu quetschen,
um den Strömungsquerschnitt des Schlauchstutzens (5.1) vollständig zu schließen.
5. Vorrichtung nach einem der Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Quetscheinrichtung (5.2) eine erste Quetschleiste (6.1) aufweist, die an einer
ersten Außenseite des Schlauchstutzens (5.1) anliegt und eine zweite Quetschleiste
(6.2) aufweist, die an einer der ersten Außenseite gegenüberliegenden zweiten Außenseite
des Schlauchstutzens (5.1) anliegt, wobei die erste Quetschleiste (6.1) durch einen
mit der ersten Quetschleiste (6.1) verbundenen ersten Hebel (7.1) betätigt wird, die
zweite Quetschleiste (6.2) durch einen mit der zweiten Quetschleiste (6.2) verbundenen
zweiten Hebel (7.2) betätigt wird, und der erste Hebel (7.1) mittels eines Getriebes
(8) an den zweiten Hebel (7.2) gekoppelt ist, so dass bei einer Betätigung der Quetscheinrichtung
(5.2) die erste Quetschleiste (6.1) und die zweite Quetschleiste (6.2) eine zueinander
synchronisierte Öffnungsbewegung und/oder Schließbewegung ausführen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Hebel (7.1) eine erste Verzahnung (8.1) aufweist, welche in eine zweite
Verzahnung (8.2) an dem zweiten Hebel (7.2) eingreift, derart, dass der erste Hebel
(7.1) und der zweite Hebel (7.2) entgegengesetzte Schwenkbewegungen ausführen, um
die erste Quetschleiste (6.1) und die zweite Quetschleiste (6.2) wahlweise zum Schließen
des Quetschventils (5a) aufeinander zu oder zum Öffnen des Quetschventils (5a) voneinander
weg zu bewegen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens zwei Austragsstutzen (4) und die den Austragsstutzen (4) zugeordneten
Dosiereinheiten (5), insbesondere zusammen mit der wenigstens einen Betätigungseinheit
(9) für die Dosiereinheiten (5), in einer vom Austragsbehälter (2) separaten Verschlusseinheit
(10) zusammengefasst sind, die zwischen einer Betriebsstellung, in welcher die Verschlusseinheit
(10) an eine Austragsöffnung (2a) des Austragsbehälters (2) angeschlossen ist, und
einer Instandsetzungsstellung, in welcher die Verschlusseinheit (10) von der Austragsöffnung
(2a) des Austragsbehälters (2) wegbewegt ist, verstellbar an dem Austragsbehälter
(2) gelagert ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusseinheit (10) um eine vertikale Drehachse (D) schwenkbar an dem Austragsbehälter
(2) gelagert ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusseinheit (10) nach oben weisende, die nebeneinander angeordneten Austragsstutzen
(4) von gegenüberliegenden Seiten einfassende erste Dichtungsleisten (11) aufweist,
welche in einer Betriebsstellung der Verschlusseinheit (10), in welcher die Verschlusseinheit
(10) an eine Austragsöffnung (2a) des Austragsbehälters (2) angeschlossen ist, bündig
an die Austragsöffnung (2a) des Austragsbehälters (2) von gegenüberliegenden Seiten
einfassende zweite Dichtungsleisten (12) des Austragsbehälters (2) anliegen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Dosiereinrichtung (5) eine eigene, individuell ansteuerbare Betätigungseinheit
(9), insbesondere ein eigener, individuell ansteuerbarer Motor der Vorrichtung zugeordnet
ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass jede Betätigungseinheit (9) oder jeder Motor eine Wegmessvorrichtung (13) aufweist,
die ausgebildet und eingerichtet ist zur Erfassung der momentanen Stellung der Betätigungsorgane
der zugeordneten Dosiereinrichtung (5), insbesondere der Quetschleisten (6.1, 6.2)
des zugeordneten Quetschventils (5a).
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Austragsbehälter (2) eine Austragsöffnung (2a) in Form einer Schlitzöffnung aufweist,
wobei unterhalb der Schlitzöffnung die wenigstens zwei Austragsstutzen (4) in Reihe
nebeneinander entlang der Längserstreckung der Schlitzöffnung positioniert und an
die Schlitzöffnung angeschlossen sind, und innerhalb des Austragsbehälters (2) eine
oberhalb der Schlitzöffnung angeordnete, sich parallel zur Schlitzöffnung erstreckende
Förderschnecke (15a) oder Paddelwalze (15b) drehantreibbar gelagert ist, welche wahlweise
in einem Linkslauf oder in einem Rechtslauf drehantreibbar ist, und zwischen den Austragsstutzen
(4) und der Förderschnecke (15a) oder Paddelwalze (15b), eine sich parallel zur Schlitzöffnung
erstreckende Stachelwalze (14) drehantreibbar gelagert ist.