[0001] Die Erfindung betrifft ein Sicherheitselement für Wertpapiere oder Sicherheitspapiere,
wobei das Sicherheitselement mit zumindest einem ersten Bereich mit ersten Strukturen
ausgebildet ist, welche ersten Strukturen eine erste Information in unterschiedliche
Raumbereiche reflektieren, sodass für einen Betrachter bei entsprechender Bewegung
einer Lichtquelle und/oder bei Veränderung eines Beobachtungswinkels ein Bewegungsbild
entsteht, wobei bei Bewegung der Lichtquelle und/oder Veränderung des Beobachtungswinkels
gleichzeitig eine Bewegung der ersten Information entsteht. Die Erfindung betrifft
auch ein Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitselements.
[0002] Sicherheitselemente der eingangsgenannten Art werden üblicherweise verwendet um die
Fälschungssicherheit von Wertpapieren oder Sicherheitspapieren, wie Banknoten, Ausweise,
Kreditkarten, Bankomatkarten, Tickets etc. zu erhöhen.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Sicherheitselement mit erhöhter Fälschungssicherheit
zu schaffen.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Sicherheitselement eingangs genannter Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass das Sicherheitselement mit zumindest einem zweiten Bereich mit
zweiten Strukturen ausgebildet ist, welche zweiten Strukturen eine statische und/oder
blickwinkelunabhängige zweite Information wiedergeben.
[0005] Durch die erfindungsgemäße Lösung wird durch Kombination zweier Technologien bzw.
zweier verschiedenartiger Sicherheitsmerkmale die Fälschungssicherheit von Sicherheitselementen
für Wertpapiere oder Sicherheitspapiere wesentlich erhöht. Die Verbindung von Strukturen,
welche ein Bewegungsbild erzeugen mit statischen und/oder blickwinkelunabhängigen
Merkmalen ermöglicht ein hohes Maß an Individualisierbarkeit, respektive eine große
Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten. Damit einher geht eine signifikante Erhöhung
der Fälschungssicherheit.
[0006] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass die ersten Strukturen
als diffraktive Strukturen, als Mikrospiegel, als strahlenoptisch wirksame Facetten
oder als achromatische, reflektierende Strukturen ausgebildet sind.
[0007] Die Ausbildung der ersten Strukturen als diffraktive Strukturen ist beispielsweise
aus der
EP2782765B1 und der
EP2885135B1 sowie der
WO2015107347A1 bekannt geworden. Eine Ausgestaltung der ersten Strukturen als Mikrospiegel ist beispielsweise
aus der
US10189294A1 sowie der
EP3362827A1 dem Fachmann geläufig. Eine facettenartige Ausformung der Strukturen geht beispielsweise
aus der
EP2632739A1 hervor.
[0008] Entsprechend einer weiteren Ausbildung kann es von Vorteil sein, dass die zweiten
Strukturen durch diffus streuende Strukturen gebildet sind. Bevorzugt können die zweiten
Strukturen durch diffus streuende Strukturen mit einer Größe von 1 µm bis 100 µm gebildet
sein. Die Ausbildung der zweiten Strukturen als diffus streuende Strukturen ist der
Fachwelt beispielsweise aus der
EP2441593A1 bekannt.
[0009] Des Weiteren kann es zweckmäßig sein, wenn der erste Bereich den zweiten Bereich
zumindest abschnittsweise umgibt. Dadurch können vielfältige Designs realisiert werden.
An dieser Stelle sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Bereiche in einzelne
Teilbereiche ausgebildet sind. So kann beispielsweise der zweite Bereich eine Mehrzahl
an Teilbereichen umfassen, welche von dem ersten Bereich zumindest partiell umgeben
sein können. Dabei kann es auch sein, dass der erste Bereich den zweiten Bereich zumindest
abschnittsweise umgibt, wobei zwischen den beiden Bereichen ein Abstand vorgesehen
sein kann, durch welchen die beiden Bereiche zueinander distanziert sind. In einem
solchen Distanzbereich kann beispielsweise auch ein weiterer Bereich mit einem dem
Fachmann bekannten Sicherheitsmerkmal ausgebildet sein.
[0010] Ferner kann vorgesehen sein, dass die erste Information und/oder die zweite Information
als Buchstabe, Zahl, Zeichen, Symbol oder Teil eines Bildes oder Musters ausgebildet
ist.
[0011] Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass es eine Trägerschicht aus Kunststoff, insbesondere
aus einem lichtdurchlässigen und/oder thermoplastischen Kunststoff, aufweist, wobei
die Trägerschicht bevorzugt zumindest eines der Materialien aus der Gruppe Polyimid
(PI), Polypropylen (PP), monoaxial orientiertem Polypropylen (MOPP), biaxial orientierten
Polypropylen (BOPP), Polyethylen (PE), Polyphenylensulfid (PPS), Polyetheretherketon,
(PEEK) Polyetherketon (PEK), Polyethylenimid (PEI), Polysulfon (PSU), Polyaryletherketon
(PAEK), Polyethylennaphthalat (PEN), flüssigkristalline Polymere (LCP), Polyester,
Polybutylentereph-thalat (PBT), Polyethylenterephthalat (PET), Polyamid (PA), Polycarbonat
(PC), Cycloolefincopolymere (COC), Polyoximethylen (POM), Acrylnitril-butadien-styrol
(ABS), Polyvinylchlorid (PVC) Ethylentetrafluorethylen (ETFE), Polytetrafluorethylen
(PTFE), Polyvinylfluorid (PVF), Polyvinylidenfluorid (PVDF) und Ethylen-Tetrafluorethylen-Hexafluorpropylen-Fluorterpolymer
(EFEP) und/oder Mischungen und/oder Co-Polymere dieser Materialien umfasst oder aus
zumindest einem dieser Materialien hergestellt ist.
[0012] Es wäre hierbei auch denkbar, dass der erste Bereich auf einer Seite der Trägerschicht
angeordnet ist und dass der zweite Bereich an der anderen Seite der Trägerschicht
angeordnet ist. Dies kann insbesondere dann sinnvoll sein, wenn die Trägerschicht
transparent und zumindest annähernd transparent ist. Für einen Betrachter wäre es
hierbei nicht zwingend erkennbar, dass die beiden Bereiche nicht an derselben Seite
der Trägerschicht ausgebildet sind. So kann für einen Betrachter beispielsweise der
optische Eindruck entstehen, dass der erste Bereich den zweiten Bereich zumindest
abschnittsweise umgibt, obwohl die Bereiche tatsächlich auf unterschiedlichen Seiten
des Sicherheitselements appliziert sind.
[0013] Dabei kann es sein, dass das Sicherheitselement mit der Trägerschicht-Seite, also
mit der einer Sichtseite des Sicherheitselements abgewandten Seite, auf einem Wert-
oder Sicherheitspapier angebracht wird. Alternativ ist es natürlich auch denkbar,
dass die Trägerschicht auf der Sichtseite, d.h. auf der Außenseite des Sicherheitselements
ausgebildet ist. Hierbei kann es vorteilhaft sein, wenn die Trägerschicht lichtdurchlässig
oder auch transparent ausgebildet ist. Zusätzlich wäre es gegebenenfalls auch vorteilhaft,
wenn die Trägerschicht als Transferschicht ausgebildet ist, welche Transferschicht
nach einer Applikation des Sicherheitselements auf einem Wertpapier vollständig und
rückstandsfrei ablösbar ist.
[0014] Vorteilhaft ist auch eine Ausprägung, gemäß welcher vorgesehen sein kann, dass die
Trägerschicht eine Dicke von 5 µm bis 1000 µm, besonders bevorzugt eine Dicke von
10 µm bis 50 µm, aufweist.
[0015] Ferner kann es zweckmäßig sein, wenn mehrere der ersten Strukturen eine Gruppe bilden,
deren Ausrichtungen derart aufeinander abgestimmt sind, dass sie in einem Beobachtungsraum
einen Punkt der ersten Information abbilden, wobei sich die erste Information aus
der Summe aller von der Gruppe dargestellten Punkte zusammensetzt und wobei durch
Veränderung einer Einfallsrichtung des von der Lichtquelle erzeugten Lichtes und/oder
bei Veränderung des Beobachtungswinkels eine Bewegung des Punktes in dem Beobachtungsraum
erzeugt ist.
[0016] Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass das Sicherheitselement mit zumindest einem
dritten Bereich mit dritten Strukturen ausgebildet ist, welche dritten Strukturen
durch eine Schicht mit farbkippenden Pigmenten, insbesondere Interferenzpigmenten,
Pigmenten mit einem farbkippenden Dünnschichtaufbau oder Flüssigkristallpigmente,
oder durch eine Schicht mit einem farbkippenden Dünnschichtaufbau gebildet sind, und/oder
dass die dritten Strukturen durch zumindest eine Flüssigkristallschicht, insbesondere
eine cholesterische Flüssigkristallschicht gebildet sind, und/oder dass die dritten
Strukturen an einer einer Sichtseite abgewandten Seite mit zumindest einer einen Farbkippeffekt
verstärkenden Schicht ausgebildet sind, und/oder dass die dritten Strukturen metallische
Pigmente und/oder magnetische Pigmente und/oder Farbpigmente und/oder Farbstoffe enthalten,
und welche dritten Strukturen eine dritte Information wiedergeben, wobei sich der
erste Bereich und der dritte Bereich und/oder der zweite Bereich und der dritte Bereich
zumindest abschnittsweise überlagern. So können beispielsweise über und auch neben
den ersten und zweiten Strukturen weitere Beschichtungen bzw. Strukturen mit optischen
Effekten verschiedenster Art vorliegen, welche zusätzliche optische Effekte aufweisen.
Selbstverständlich sind auch entsprechende Kombination verschiedenster Beschichtungen
bzw. Sicherheitsmerkmale möglich. So kann es auch von Vorteil sein, wenn sowohl die
ersten Strukturen als auch die zweiten Strukturen zumindest bereichsweise von den
dritten Strukturen bedeckt bzw. überdeckt sind. Zur weiteren Erhöhung der Fälschungssicherheit
können derartige Beschichtungen auch lediglich partiell vorliegen. Vorteilhaft kann
hierbei auch eine Ausbildung sein, gemäß welcher die dritten Strukturen als farbkippende
Beschichtung ausgebildet sind und gemäß welcher zusätzlich weitere Strukturen mit
einem reflektierenden Effekt, beispielsweise hervorgerufen durch eine metallische
Beschichtung, ausgebildet sind. Diese dritten Strukturen und weiteren Strukturen können
den ersten und/oder den zweiten Bereich zumindest partiell überlagern.
[0017] Wenn die dritten Strukturen metallische Pigmente und/oder magnetische Pigmente und/oder
Farbpigmente und/oder Farbstoffe enthalten, und damit keinen farbkippenden Effekt
erzeugen, kann eine Anordnung zweckmäßig sein, gemäß welcher die dritten Strukturen
auf einer nachfolgend beschriebenen, reflektierenden Schicht mit einem hohen Brechungsindex
angeordnet sind. So kann beispielsweise eine Farblackschicht auf einer sogenannten
HRI-Schicht angeordnet sein.
[0018] Insbesondere wenn die dritten Strukturen mit einer Schicht mit farbkippenden Pigmenten
oder die mit einem farbkippenden Dünnschichtaufbau ausgebildet sind, kann es sein,
dass diese zumindest eine Absorberschicht und zumindest eine Distanzschicht umfassen.
[0019] Die Ausbildung eines dritten Bereichs mit dritten Strukturen kann auf vorteilhafte
Art und Weise zu einer zusätzlichen Erhöhung der Gestaltungsmöglichkeiten und damit
der Fälschungssicherheit beitragen. Beispielsweise kann der farbkippende Dünnschichtaufbau
oder können die farbkippenden Pigmente zumindest eine Absorberschicht und zumindest
eine Distanzschicht aus einem dielektrischen Material aufweisen. Zudem ist es denkbar,
dass der Dünnschichtaufbau zumindest eine Reflexionsschicht aufweist, wobei die Distanzschicht
zwischen Reflexionsschicht und Absorberschicht angeordnet sein kann.
[0020] Absorberschicht, Distanzschicht bzw. Reflexionsschicht können dabei auf den ersten
und/oder zweiten Strukturen aufgebracht sein, insbesondere aufgedruckt und/oder aufgedampft
sein. Je nachdem, welche Seite des Sicherheitselements als Sichtseite betrachtet wird,
sind verschiedene Schicht-Reihenfolgen denkbar bzw. zweckmäßig. So kann beispielsweise
ein Aufbau mit einer Reihenfolge "Trägerschicht oder Schicht mit darin eingebrachter
erster und/oder zweiter Struktur - Reflexionsschicht - Distanzschicht - Absorberschicht"
vorgesehen sein. Alternativ ist auch ein Aufbau mit einer Reihenfolge "Trägerschicht
oder Schicht mit darin eingebrachter erster und/oder zweiter Struktur - Absorberschicht
- Distanzschicht- Reflexionsschicht" denkbar. Die Sichtseite ist hierbei stets jene
Seite, von welcher aus ein Betrachter von Absorberschicht in Richtung Reflexionsschicht
blickt.
[0021] An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Formulierung "eine Schicht ist
auf etwas aufgebracht" so zu verstehen ist, dass die Schicht direkt aufgebracht sein
kann, oder dass sich zwischen der aufgebrachten Schicht und dem, worauf die Schicht
aufgebracht ist, noch eine oder mehrere Zwischenschichten befinden können. An dieser
Stelle sei auch darauf hingewiesen, dass zwischen den in diesem Dokument beschriebenen
Schichten eine oder auch mehrere Zwischenschichten angeordnet sein können. Es ist
somit nicht zwingend erforderlich, dass die beschriebenen Schichten einander kontaktieren.
Weiters sei darauf hingewiesen, dass der Begriff Schicht in diesem Dokument so zu
verstehen ist, dass eine Schicht auch aus mehreren Teilschichten aufgebaut sein kann.
[0022] Eine Absorberschicht kann zumindest ein metallisches Material, insbesondere ausgewählt
aus der Gruppe von Nickel, Titan, Vanadium, Chrom, Kobalt, Palladium, Eisen, Wolfram,
Molybdän, Niob, Aluminium, Silber, Kupfer und/oder Legierungen dieser Materialien
umfassen oder aus zumindest einem dieser Materialien hergestellt sein.
[0023] Eine Distanzschicht kann zumindest ein niederbrechendes dielektrisches Material mit
einem Brechungsindex kleiner oder gleich 1,65, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe
Aluminiumoxid (Al
2O
3), Metallfluoride, beispielsweise Magnesiumfluorid (MgF
2), Aluminiumfluorid (AlF
3), Cerfluorid (CeF
3), Natrium-Aluminium-Fluoride (z.B. Na
3AlF
6 oder Na
5Al
3F
14), Siliziumoxid (SIO
x), Siliziumdioxid (SiO
2), Neodymfluorid (NdF
3), Lanthanfluorid (LaF
3), Samariumfluorid (SmF
3), Bariumfluorid (BaF
2), Calciumfluorid (CaF
2), Lithiumfluorid (LiF), niederbrechende organische Monomere und/oder niederbrechende
organische Polymere oder zumindest ein hochbrechendes dielektrisches Material mit
einem Brechungsindex größer als 1,65, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe Zinksulfid
(ZnS), Zinkoxid (ZnO), Titandioxid (TiO
2), Kohlenstoff (C), Indiumoxid (In
2O
3), Indium-Zinn-Oxid (ITO), Tantalpentoxid (Ta
2O
5), Ceroxid (CeO
2), Yttriumoxid (Y
2O
3), Europiumoxid (Eu
2O
3), Eisenoxide wie zum Beispiel Eisen(II,III)oxid (Fe
3O
4) und Eisen(III)oxid (Fe
2O
3), Hafniumnitrid (HfN), Hafniumcarbid (HfC), Hafniumoxid (HfO
2), Lanthanoxid (La
2O
3), Magnesiumoxid (MgO), Neodymoxid (Nd
2O
3), Praseodymoxid (Pr
6O
11), Samariumoxid (Sm
2O
3), Antimontrioxid (Sb
2O
3), Siliziumcarbid (SiC), Siliziumnitrid (Si
3N
4), Siliziummonoxid (SiO), Selentrioxid (Se
2O
3), Zinnoxid (SnO
2), Wolframtrioxid (WO
3), hochbrechende organische Monomere und/oder hochbrechende organische Polymere umfassen
oder aus zumindest einem dieser Materialien hergestellt sein.
[0024] Die zumindest eine Reflexionsschicht kann zumindest ein metallisches Material, insbesondere
ausgewählt aus der Gruppe Silber, Kupfer, Gold, Platin, Aluminium, Niob, Zinn, oder
aus Nickel, Titan, Vanadium, Chrom, Kobalt und Palladium oder Legierungen dieser Materialien,
insbesondere Kobalt-Nickel-Legierungen oder zumindest ein hochbrechendes dielektrisches
Material mit einem Brechungsindex von größer als 1,65, insbesondere ausgewählt aus
der Gruppe Zinksulfid (ZnS), Zinkoxid (ZnO), Titandioxid (TiO
2), Kohlenstoff (C), Indiumoxid (In
2O
3), Indium-Zinn-Oxid (ITO), Tantalpentoxid (Ta
2O
5), Ceroxid (CeO
2), Yttriumoxid (Y
2O
3), Europiumoxid (Eu
2O
3), Eisenoxide wie zum Beispiel Eisen(II,III)oxid (Fe
3O
4) und Eisen(III)oxid (Fe
2O
3), Hafniumnitrid (HfN), Hafniumcarbid (HfC), Hafniumoxid (HfO
2), Lanthanoxid (La
2O
3), Magnesiumoxid (MgO), Neodymoxid (Nd
2O
3), Praseodymoxid (Pr
6O
11), Samariumoxid (Sm
2O
3), Antimontrioxid (Sb
2O
3), Siliziumcarbid (SiC), Siliziumnitrid (Si
3N
4), Siliziummonoxid (SiO), Selentrioxid (Se
2O
3), Zinnoxid (SnO
2), Wolframtrioxid (WO3), hochbrechende organische Monomere und/oder hochbrechende
organische Polymere umfassen oder aus zumindest einem dieser Materialien hergestellt
sein.
[0025] Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass die ersten Strukturen und/oder die zweiten
Strukturen in die Trägerschicht mittels einer Abformvorrichtung, insbesondere mittels
einer Prägewalze, eingebracht sind. Dabei kann mit bzw. auf einer Abformvorrichtung
bzw. einer Prägewalze ein Abformelement ausgebildet sein, auf welchem Abformelement
die ersten und/oder die zweiten Strukturen ausgebildet sein können. Gattungsgemäße
Abformelemente sind dem Fachmann grundsätzlich bekannt. Bei einem Abformelement kann
es sich beispielsweise um ein Metallblech oder um eine Polymer-Platte handeln, welche
bevorzugt eine Spiegelreflexionsfläche aufweisen, also eine Oberfläche mit einer geringen
Oberflächenrauheit. Zur Herstellung eines solchen Abformelements oder Masters werden
Metalle wie Nickel, Stahl, Messing oder Polymere wie PMMA, PC, PS, ausgehärtete UV-Lacke
oder ähnliche verwendet. Mittels eines Abformelementes können die ersten und zweiten
Strukturen beispielsweise in eine UV-härtbare Lacke umfassende Trägerschicht eingebracht
bzw. aufgedrückt oder eingeprägt werden. Dabei sind die Lacke vor dem Prägen flüssig
und nach dem Prägen fest bzw. ausgehärtet. Dem Fachmann ist eine Vielzahl an hierfür
zweckmäßigen UV-Lacken, wie beispielsweise Acrylat-Lacke, hinlänglich bekannt.
[0026] Gemäß einer besonderen Ausprägung ist es auch möglich, dass die ersten Strukturen
und/oder die zweiten Strukturen in einer direkt, oder unter Anordnung einer weiteren
Zwischenschicht auf die Trägerschicht aufgebrachten Schicht, insbesondere einer Prägelackschicht,
mittels einer Abformvorrichtung, insbesondere mittels einer Prägewalze, eingebracht
sind. Auch hierbei können Abformelemente gemäß vorangegangener Beschreibung, eingesetzt
werden. Zur Herstellung einer solchen Abformvorrichtung können ebenso Metalle wie
Nickel, Stahl, Messing oder Polymere wie PMMA, PC, PS, ausgehärtete UV-Lacke oder
ähnliche verwendet. Mittels eines Abformelementes können die ersten Strukturen beispielsweise
in eine UV-härtbare Lacke umfassende Prägelackschicht eingebracht werden.
[0027] Es kann auch zweckmäßig sein, wenn die ersten Strukturen und/oder die zweiten Strukturen
mittels eines auf eine Abformvorrichtung angebrachten Abformelements, insbesondere
mittels einer beheizten Prägewalze, unter Aufbringung von Druck und/oder Wärme direkt
auf die Trägerschicht, insbesondere direkt auf die thermoplastische Trägerschicht
aufgebracht sind.
[0028] Entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass die Schicht,
insbesondere die Prägelackschicht, mit den darin ausgeformten ersten Strukturen und/oder
die zweiten Strukturen eine Dicke von 0,5 µm bis 300 µm, insbesondere von 0,8 µm bis
50 µm, bevorzugt von 1 µm bis 10 µm aufweist.
[0029] Insbesondere kann es vorteilhaft sein, wenn das Sicherheitselement an einer den ersten
Strukturen und den zweiten Strukturen abgewandten Seite der Trägerschicht zumindest
eine reflektierende Schicht aufweist und/oder zwischen der Trägerschicht und den ersten
Strukturen eine reflektierende Schicht angeordnet ist und/oder zwischen der Trägerschicht
und den zweiten Strukturen eine reflektierende Schicht angeordnet ist und/oder die
ersten Strukturen mit zumindest einer reflektierenden Schicht beschichtet sind und/oder
die zweiten Strukturen mit zumindest einer reflektierenden Schicht beschichtet sind,
wobei die zumindest eine reflektierende Schicht bevorzugt ein metallisches Material,
insbesondere ausgewählt aus der Gruppe Silber, Kupfer, Aluminium, Gold, Platin, Niob,
Zinn, oder aus Nickel, Titan, Vanadium, Chrom, Kobalt und Palladium oder Legierungen
dieser Materialien, insbesondere Kobalt-Nickel-Legierungen, oder zumindest ein hochbrechendes
dielektrisches Material mit einem Brechungsindex von größer als 1,65, insbesondere
ausgewählt aus der Gruppe Zinksulfid (ZnS), Zinkoxid (ZnO), Titandioxid (TiO
2), Kohlenstoff (C), Indiumoxid (In
2O
3), Indium-Zinn-Oxid (ITO), Tantalpentoxid (Ta
2O
5), Ceroxid (CeO
2), Yttriumoxid (Y
2O
3), Europiumoxid (Eu
2O
3), Eisenoxide wie zum Beispiel Eisen(II,III)oxid (Fe
3O
4) und Eisen(III)oxid (Fe
2O
3), Hafniumnitrid (HfN), Hafniumcarbid (HfC), Hafniumoxid (HfO
2), Lanthanoxid (La
2O
3), Magnesiumoxid (MgO), Neodymoxid (Nd
2O
3), Praseodymoxid (Pr
6O
11), Samariumoxid (Sm
2O
3), Antimontrioxid (Sb
2O
3), Siliziumcarbid (SiC), Siliziumnitrid (Si
3N
4), Siliziummonoxid (SiO), Selentrioxid (Se
2O
3), Zinnoxid (SnO
2), Wolframtrioxid (WO
3), hochbrechende organische Monomere und/oder hochbrechende organische Polymere umfasst
oder aus zumindest einem dieser Materialien hergestellt ist.
[0030] Vorteilhaft ist auch eine Ausprägung, gemäß welcher vorgesehen sein kann, dass die
zweiten Strukturen zumindest abschnittsweise in die ersten Strukturen eingebracht
sind, insbesondere in die ersten Strukturen eingeprägt oder eingraviert sind. Dem
Fachmann sind grundsätzlich Methoden zur Ausbildung, respektive zur Einbringung von
achromatischen Strukturen bekannt. Beispielsweise kann dies mittels Laser und insbesondere
mittels Laserablation erfolgen. Dabei können die ersten Strukturen, respektive die
Mikrospiegel, welche auf einem Master bzw. einem Abformelement aufgebracht sein können,
mittels Laserablation quasi mit den zweiten, achromatischen Strukturen, über- oder
beschrieben werden.
[0031] Gemäß einer Weiterbildung ist es möglich, dass das Sicherheitselement mit maschinenlesbaren
Merkmalen, ausgestattet ist, wobei es sich bei den maschinenlesbaren Merkmalen insbesondere
um Magnetcodierungen, elektrisch leitfähige Schichten, elektromagnetische Wellen absorbierende
und/oder reemittierende Stoffe handelt.
[0032] Ferner kann es zweckmäßig sein, wenn das Sicherheitselement zusätzliche Schichten
aufweist, welche zusätzlichen Schichten insbesondere Schutzlacke, Heißsiegellacke,
Kleber, Primer und/oder Folien umfassen.
[0033] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird auch durch ein Verfahren zur Herstellung
eines Sicherheitselements für Wertpapiere oder Sicherheitspapiere, insbesondere eines
Sicherheitselements nach einem der Ansprüche 1 bis 18, umfassend die folgenden Schritte
gelöst:
- Bereitstellen zumindest eines Abformelements oder zumindest einer Abformvorrichtung
umfassend erste Strukturen und zweite Strukturen,
- wobei die ersten Strukturen eine erste Information in unterschiedliche Raumbereiche
reflektieren, sodass für einen Betrachter bei entsprechender Bewegung einer Lichtquelle
und/oder bei Veränderung eines Beobachtungswinkels ein Bewegungsbild entsteht, wobei
bei Bewegung der Lichtquelle und/oder Veränderung des Beobachtungswinkels gleichzeitig
eine Bewegung der ersten Information entsteht,
- und wobei die zweiten Strukturen eine statische und/oder blickwinkelunabhängige zweite
Information wiedergeben
- Bereitstellen einer Trägerschicht,
- oder Bereitstellen einer Trägerschicht mit einer Schicht, insbesondere mit einer Prägelackschicht,
- Abformen der ersten Strukturen und der zweiten Strukturen in die Trägerschicht oder
in die Schicht.
[0034] Durch die erfindungsgemäße Lösung wird durch Kombination zweier Technologien bzw.
zweier verschiedenartiger Sicherheitsmerkmale die Fälschungssicherheit von Sicherheitselementen
für Wertpapiere oder Sicherheitspapiere wesentlich erhöht. Die Verbindung von Bewegungseffekten
mit statischen und/oder blickwinkelunabhängigen Merkmalen ermöglicht ein hohes Maß
an Individualisierbarkeit, respektive eine große Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten.
Damit einher geht eine signifikante Erhöhung der Fälschungssicherheit.
[0035] Dabei kann auf einer Abformvorrichtung bzw. einer Prägewalze ein Abformelement angeordnet
sein, auf welchem Abformelement die ersten und/oder die zweiten Strukturen ausgebildet
sein können. Gattungsgemäße Abformelemente sind dem Fachmann grundsätzlich bekannt.
Bei einem Abformelement kann es sich beispielsweise um ein Metallblech oder um eine
Polymer-Platte handeln, welche bevorzugt eine Spiegelreflexionsfläche aufweisen. Zur
Herstellung eines solchen Abformelements oder Masters werden Metalle wie Nickel, Stahl,
Messing oder Polymere wie PMMA, PC, PS, ausgehärtete UV-Lacke oder ähnliche verwendet.
[0036] Das Einbringen von statischen und/oder blickwinkelunabhängigen Strukturen kann beispielsweise
mittels Laser und insbesondere mittels Laserablation erfolgen. Dabei können die ersten
Strukturen, beispielsweise die Mikrospiegel, welche auf einem Master bzw. einem Abformelement
aufgebracht sein können, mittels Laserablation quasi mit den zweiten, statischen und/oder
blickwinkelunabhängigen Strukturen, über- oder beschrieben werden. Durch die Einbringung
der zweiten, statischen und/oder blickwinkelunabhängigen Strukturen mittels Laser
können die Positionen bzw. die Anordnung der Strukturen am Master zueinander immer
gleichbleiben. Die damit erzielbare Genauigkeit bzw. Präzision kann zu einer zusätzlichen
Erhöhung der Fälschungssicherheit weiter beitragen.
[0037] Zum besseren Verständnis der Erfindung wird diese anhand der nachfolgenden Figuren
näher erläutert.
[0038] Es zeigen jeweils in stark vereinfachter, schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- ein Sicherheitselement in Aufsicht,
- Fig. 2
- einen Schnitt durch eine Ausführungsform eines Sicherheitselements,
- Fig. 3
- einen Schnitt durch eine weitere Ausführungsform eines Sicherheitselements,
- Fig. 4
- einen Schnitt durch eine weitere Ausführungsform eines Sicherheitselements mit einem
Wertpapier oder Sicherheitspapier,
- Fig. 5
- einen Schnitt durch eine weitere Ausführungsform eines Sicherheitselements mit einem
Wertpapier oder Sicherheitspapier,
- Fig. 6
- ein grobschematischer Verfahrensablauf zur Herstellung eines Sicherheitselements,
- Fig. 7
- Schnitte durch zwei weitere Ausführungsformen eines Sicherheitselements.
[0039] Einführend sei festgehalten, dass in den unterschiedlich beschriebenen Ausführungsformen
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen
werden, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäß
auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen
werden können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben,
unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen
und sind diese Lageangaben bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen.
[0040] Der Begriff "insbesondere" wird nachfolgend so verstanden, dass es sich dabei um
eine mögliche speziellere Ausbildung oder nähere Spezifizierung eines Gegenstands
oder eines Verfahrensschritts handeln kann, aber nicht unbedingt eine zwingende, bevorzugte
Ausführungsform desselben oder eine zwingende Vorgehensweise darstellen muss. Weiters
wird der Begriff der "Schicht" grundsätzlich für einen mehrlagigen, zusammengehörigen
Bauteilverbund verwendet. Damit kann jede der nachfolgend beschriebenen Schichten
auch mehrere, bevorzugt miteinander verbundene oder aneinander anhaftende Lagen umfassen.
Um unnötige Wiederholungen zu vermeiden sind die Figuren 1 bis 7 zumindest teilweise
übergreifend beschrieben.
[0041] In der Figur 1 ist beispielhaft eine mögliche Ausführungsform eines Sicherheitselements
1 für Wertpapiere oder Sicherheitspapiere 22 in Aufsicht gezeigt. Das Sicherheitselement
1 ist mit zumindest einem ersten Bereich 2 mit ersten Strukturen 3 ausgebildet ist,
welche ersten Strukturen 3 eine erste Information in unterschiedliche Raumbereiche
reflektieren, sodass für einen Betrachter bei entsprechender Bewegung einer Lichtquelle
8 und/oder bei Veränderung eines Beobachtungswinkels ein Bewegungsbild entsteht, wobei
bei Bewegung der Lichtquelle 8 und/oder Veränderung des Beobachtungswinkels gleichzeitig
eine Bewegung der ersten Information entsteht. Dabei kann der erste Bereich 2 die
ersten Strukturen 3 umfassen oder durch diese gebildet sein. Zudem ist das Sicherheitselement
1 mit zumindest einem zweiten Bereich 4 mit zweiten Strukturen 5 ausgebildet, welche
zweiten Strukturen 5 eine statische und/oder blickwinkelunabhängige zweite Information
wiedergeben. Der zweite Bereich 4 kann dabei die zweiten Strukturen 5 umfassen oder
durch diese gebildet sein.
[0042] Die ersten Strukturen 3 können dabei als diffraktive Strukturen, als Mikrospiegel,
als strahlenoptisch wirksame Facetten oder als achromatische, reflektierende Strukturen
ausgebildet sein. Die zweiten Strukturen 5 können durch diffus streuende Strukturen
gebildet sein, wobei bevorzugt diffus streuende Strukturen mit einer Größe von 1 µm
bis 100 µm ausgebildet sind. Dabei kann es sein, dass der zweite Bereich 4 den ersten
Bereich 2 zumindest abschnittsweise oder partiell überlagert oder umgibt. Es sei hervorgehoben,
dass die ersten Strukturen 3 und zweiten Strukturen 5 sowohl partiell als auch vollflächig
ausgebildet sein können.
[0043] Die erste Information und/oder die zweite Information können als Buchstabe, Zahl,
Zeichen, Symbol oder Teil eines Bildes oder Musters ausgebildet sein. Bei der ersten
Information handelt ist sich im dargestellten Ausführungsbeispiel der Figur 1 um optisch
variable Strukturen 3 wie beispielsweise Mikrospiegel, welche einem Betrachter bei
Bewegung einer Lichtquelle 8 und/oder bei Veränderung eines Beobachtungswinkels einen
Bewegungseffekt vermitteln, während die zweite Information als Bild bzw. als Porträt
ausgebildet ist. In der Figur 1 ist auch gezeigt, dass der erste Bereich 2 den zweiten
Bereich 4 dabei zumindest abschnittsweise umgeben bzw. überlagern kann.
[0044] Die Figur 2 zeigt einen Schnitt durch eine denkbare Ausführungsform eines Sicherheitselements
1. Das Sicherheitselement 1 ist mit zumindest einem ersten Bereich 2 mit ersten Strukturen
3 ausgebildet, welche ersten Strukturen 3 durch optisch variable Strukturen wie beispielsweise
Mikrospiegel gebildet sind und welche ersten Strukturen 3 eine erste Information wiedergeben.
Das Sicherheitselement 1 ist mit zumindest einem zweiten Bereich 4 mit zweiten Strukturen
5 ausgebildet, welche zweiten Strukturen 5 durch statische und/oder blickwinkelunabhängige
Strukturen gebildet sind und welche zweiten Strukturen 5 eine zweite Information wiedergeben.
Der zweite Bereich 4 ist dabei zumindest abschnittsweise von dem ersten Bereich 2
umgeben.
[0045] Das Sicherheitselement 1 kann dabei eine Trägerschicht 6 aus Kunststoff, insbesondere
aus einem lichtdurchlässigen und/oder thermoplastischen Kunststoff, aufweisen, wobei
die Trägerschicht 6 bevorzugt zumindest eines der Materialien aus der Gruppe Polyimid
(PI), Polypropylen (PP), monoaxial orientiertem Polypropylen (MOPP), biaxial orientierten
Polypropylen (BOPP), Polyethylen (PE), Polyphenylensulfid (PPS), Polyetheretherketon,
(PEEK) Polyetherketon (PEK), Polyethylenimid (PEI), Polysulfon (PSU), Polyaryletherketon
(PAEK), Polyethylennaphthalat (PEN), flüssigkristalline Polymere (LCP), Polyester,
Polybutylenterephthalat (PBT), Polyethylenterephthalat (PET), Polyamid (PA), Polycarbonat
(PC), Cycloolefincopolymere (COC), Polyoximethylen (POM), Acrylnitril-butadien-styrol
(ABS), Polyvinylchlorid (PVC), Ethylentetrafluorethylen (ETFE), Polytetrafluorethylen
(PTFE), Polyvinylfluorid (PVF), Polyvinylidenfluorid (PVDF) und Ethylen-Tetrafluorethylen-Hexafluorpropylen-Fluorterpolymer
(EFEP) und/oder Mischungen und/oder Co-Polymere dieser Materialien umfassen kann oder
aus zumindest einem dieser Materialien hergestellt sein kann. Die Trägerschicht 6
kann dabei eine Dicke 7 von 5 µm bis 1000 µm, besonders bevorzugt eine Dicke 7 von
10 µm bis 50 µm, aufweisen.
[0046] Die ersten Strukturen 3 können die erste Information in unterschiedliche Raumbereiche
reflektieren, sodass für den Betrachter bei entsprechender Bewegung einer Lichtquelle
8 und/oder bei Veränderung eines Beobachtungswinkels ein Bewegungsbild entsteht. Dabei
können mehrere der ersten Strukturen 3 eine Gruppe bilden, deren Ausrichtungen derart
aufeinander abgestimmt sein kann, dass sie in einem Beobachtungsraum einen Punkt der
ersten Information abbilden, wobei sich die erste Information aus der Summe aller
von der Gruppe dargestellten Punkte zusammensetzt und wobei durch Veränderung einer
Einfallsrichtung des von der Lichtquelle 8 erzeugten Lichtes und/oder bei Veränderung
des Beobachtungswinkels eine Bewegung des Punktes in dem Beobachtungsraum erzeugt
wird. Bei der ersten Information kann es sich dabei beispielsweise um ein Bildmotiv
oder um ein Muster handeln.
[0047] Die ersten Strukturen 3 und/oder die zweiten Strukturen 5 können - wie dargestellt
- in eine direkt auf die Trägerschicht 6 aufgebrachte Schicht 14, oder alternativ
unter Anordnung einer weiteren Zwischenschicht auf die Trägerschicht 6 aufgebrachte
Schicht 14, insbesondere eine Prägelackschicht, mittels einer Abformvorrichtung 12,
insbesondere mittels einer Prägewalze 13, eingebracht sein. Die Schicht 14, insbesondere
die Prägelackschicht, mit den darin ausgeformten ersten Strukturen 3 und/oder zweiten
Strukturen 5 kann eine Dicke 15 von 0,5 µm bis 300 µm, insbesondere von 0,8 µm bis
50 µm, bevorzugt von 1 µm bis 10 µm aufweisen. In der Figur 2 ist gezeigt, dass an
einer Sichtseite 23 des Sicherheitselements 1 eine die Schicht 14 mit den darin ausgeformten
ersten Strukturen 3 und/oder zweiten Strukturen 5 überlagernde reflektierende Schicht
16 ausgebildet sein kann. Diese reflektierende Schicht 16 kann wie in der Figur 2
dargestellt vollflächig sein, aber auch partiell ausgebildet sein. Insbesondere kann
es zweckmäßig sein, wenn die reflektierende Schicht 16 den Konturen der ersten Strukturen
3 und/oder der zweiten Strukturen 5 folgt. Es könnte zudem aber auch sein, dass das
Sicherheitselement 1 an einer den ersten Strukturen 3 und den zweiten Strukturen 5
abgewandten Seite der Trägerschicht 6 zumindest eine reflektierende Schicht 16 aufweist
und/oder zwischen der Trägerschicht 6 und den ersten Strukturen 3 und/oder den zweiten
Strukturen 5 eine reflektierende Schicht 16 angeordnet ist. Die zumindest eine reflektierende
Schicht 16 kann bevorzugt ein metallisches Material, insbesondere ausgewählt aus der
Gruppe Silber, Kupfer, Aluminium, Gold, Platin, Niob, Zinn, oder aus Nickel, Titan,
Vanadium, Chrom, Kobalt und Palladium oder Legierungen dieser Materialien, insbesondere
Kobalt-Nickel-Legierungen, oder zumindest ein hochbrechendes dielektrisches Material
mit einem Brechungsindex von größer als 1,65, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe
Zinksulfid (ZnS), Zinkoxid (ZnO), Titandioxid (TiO
2), Kohlenstoff (C), Indiumoxid (In
2O
3), Indium-Zinn-Oxid (ITO), Tantalpentoxid (Ta
2O
5), Ceroxid (CeO
2), Yttriumoxid (Y
2O
3), Europiumoxid (Eu
2O
3), Eisenoxide wie zum Beispiel Eisen(II,III)oxid (Fe
3O
4) und Eisen(III)oxid (Fe
2O
3), Hafniumnitrid (HfN), Hafniumcarbid (HfC), Hafniumoxid (HfO
2), Lanthanoxid (La
2O
3), Magnesiumoxid (MgO), Neodymoxid (Nd
2O
3), Praseodymoxid (Pr
6O
11), Samariumoxid (Sm
2O
3), Antimontrioxid (Sb
2O
3), Siliziumcarbid (SiC), Siliziumnitrid (Si
3N
4), Siliziummonoxid (SiO), Selentrioxid (Se
2O
3), Zinnoxid (SnO
2), Wolframtrioxid (WO
3), hochbrechende organische Monomere und/oder hochbrechende organische Polymere umfassen
oder aus zumindest einem dieser Materialien hergestellt sein. Reflektierende Schichten
16, welche einen hohen Brechungsindex aufweisen, sind der Fachwelt auch als HRI-Materialien
bekannt (HRI = High Refractive Index).
[0048] Die zweiten Strukturen 5 können diffus streuend ausgebildet sein. Vorteilhafterweise
können die zweiten Strukturen 5 zumindest abschnittsweise in die ersten Strukturen
3 eingebracht sein, insbesondere in die ersten Strukturen 3 eingeprägt oder eingraviert
sein.
[0049] Es kann zudem sein, dass das Sicherheitselement 1 mit maschinenlesbaren Merkmalen
ausgestattet ist. Bei den maschinenlesbaren Merkmalen kann es sich insbesondere um
Magnetcodierungen, elektrisch leitfähige Schichten, elektromagnetische Wellen absorbierende
und/oder reemittierende Stoffe handeln.
[0050] In den Figuren 3 bis 5, sowie in der Figur 7 sind weitere und gegebenenfalls für
sich eigenständige Ausführungsformen des Sicherheitselements gezeigt, wobei wiederum
für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen bzw. Bauteilbezeichnungen wie in den vorangegangenen
Figuren 1 und 2 verwendet werden. Um unnötige Wiederholungen zu vermeiden, wird auf
die detaillierte Beschreibung in den vorangegangenen Figuren hingewiesen bzw. Bezug
genommen.
[0051] In der Figur 3 ist ein Sicherheitselement 1 gezeigt, welches mit zumindest einem
dritten Bereich 9 mit dritten Strukturen 10 ausgebildet ist, welche dritten Strukturen
10 durch eine Schicht mit farbkippenden Pigmenten, insbesondere Interferenzpigmenten,
Pigmenten mit einem farbkippenden Dünnschichtaufbau 11 oder Flüssigkristallpigmente,
oder durch eine Schicht mit einem farbkippenden Dünnschichtaufbau 11 gebildet sind,
und/oder dass die dritten Strukturen 10 durch zumindest eine Flüssigkristallschicht,
insbesondere eine cholesterische Flüssigkristallschicht gebildet sind, und/oder dass
die dritten Strukturen 10 an einer der Sichtseite 23 abgewandten Seite mit zumindest
einer einen Farbkippeffekt verstärkenden Schicht ausgebildet sind, und/oder dass die
dritten Strukturen 10 metallische Pigmente und/oder magnetische Pigmente und/oder
Farbpigmente und/oder Farbstoffe enthalten, und welche dritten Strukturen 10 eine
dritte Information wiedergeben, wobei sich der erste Bereich 2 und der dritte Bereich
9 und/oder der zweite Bereich 4 und der dritte Bereich 9 zumindest abschnittsweise
überlagern. Das Anordnen oder Aufbringen der dritten Strukturen 10 oder von Bestandteilen
oder Teilschichten der dritten Strukturen 10 auf das Sicherheitselemente 1 bzw. auf
die ersten Strukturen 3 und/oder zweiten Strukturen 5 kann z.B. durch einen Druckvorgang
und/oder einen Bedampfungsvorgang oder von mehreren derselben erfolgen.
[0052] Insbesondere ist das exemplarische Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 mit einem farbkippenden
Dünnschichtaufbau 11 ausgebildet. Beispielsweise kann der farbkippende Dünnschichtaufbau
11 zumindest eine Absorberschicht 18 und zumindest eine Distanzschicht 19 aus einem
dielektrischen Material aufweisen. Zudem ist es denkbar, dass der Dünnschichtaufbau
zumindest eine Reflexionsschicht 20 aufweist, wobei die Distanzschicht 19 zwischen
Reflexionsschicht 20 und Absorberschicht 18 angeordnet sein kann. Die Reflexionsschicht
20 kann dabei die Trägerschicht 6 abschnittsweise oder auch vollflächig überlagern.
So kann es sein, dass die Reflexionsschicht 20 zugleich als reflektierende Schicht
16 zwischen der Trägerschicht 6 und den ersten Strukturen 3 und zweiten Strukturen
5, respektive zwischen der Trägerschicht 6 und der Schicht 14 mit den darin ausgeformten
ersten Strukturen 3 und/oder zweiten Strukturen 5 ausgebildet ist.
[0053] Es kann aber auch sein, dass ein farbkippender Dünnschichtaufbau 11 die ersten Strukturen
3 und/oder die zweiten Strukturen 5 zumindest bereichsweise überlagert. Eine mögliche
Ausführungsform ist beispielhaft durch die Figuren 7a und 7b gezeigt. Dabei sind sowohl
die ersten Strukturen 3 als auch die zweiten Strukturen 5 partiell durch den Dünnschichtaufbau
11 überdeckt. Je nachdem, welche Seite des Sicherheitselements 1 als Sichtseite 23
betrachtet bzw. genutzt wird, sind verschiedene Schicht-Reihenfolgen denkbar bzw.
zweckmäßig. So kann beispielsweise, wie in der Figur 7a dargestellt, ein Aufbau mit
einer von unten nach oben beschriebenen Reihenfolge "Schicht 14 mit darin eingeprägter
erster 3 und/oder zweiter Struktur 5 - Reflexionsschicht 20 - Distanzschicht 19 -
Absorberschicht 18" vorgesehen sein. Alternativ wäre auch ein Aufbau gemäß dem Beispiel
in der Figur 7b denkbar, bei welchem von unten nach oben gesehen eine Reihenfolge
"Schicht 14 mit darin eingeprägter erster 3 und/oder zweiter Struktur 5 - Absorberschicht
18 - Distanzschicht 19 - Reflexionsschicht20" gezeigt ist. Die Sichtseite 23 ist hierbei
stets jene Seite gemeint, von welcher aus ein Betrachter von Absorberschicht 18 in
Richtung Reflexionsschicht 20 blickt.
[0054] Alternativ zum in der Figur 2 gezeigten Ausführungsbeispiel weist das Sicherheitselement
1 in der Figur 3 keine zusätzliche auf die Trägerschicht 6 applizierte Schicht 14
auf, in welche die ersten Strukturen 3 und zweiten Strukturen 5 eingebracht sind.
Die ersten Strukturen 3 und zweiten Strukturen 5 sind in der Figur 3 direkt in die
Trägerschicht 6 eingebracht bzw. eingeprägt.
[0055] Das Sicherheitselement 1 kann zudem zusätzliche Schichten 21 aufweisen, welche zusätzlichen
Schichten 21 insbesondere Schutzlacke, Heißsiegellacke, Kleber, Primer und/oder Folien
umfassen. Beispielsweise kann eine Schicht 21 als Deckschicht an einer Sichtseite
23 des Sicherheitselements 1 ausgebildet sein.
[0056] Die Figuren 4 und 5 zeigen jeweils einen Schnitt durch zwei weitere beispielhafte
Ausführungsformen von Sicherheitselementen 1 mit einem Wertpapier oder Sicherheitspapier
22.
[0057] In der Figur 4 ist gezeigt, dass das Sicherheitselement 1 mit seiner der Sichtseite
23 abgewandten Seite der Trägerschicht 6 auf einem Wertpapier oder Sicherheitspapier
22 angeordnet ist. Dabei ist an der der Sichtseite 23 abgewandten Seite der Trägerschicht
6 eine zusätzliche Schicht 21 ausgebildet, welche zusätzliche Schicht 21 als Adhäsionsschicht
bzw. als Klebeschicht ausgebildet sein kann. Des Weiteren ist an der Sichtseite 23
des Sicherheitselements 1 eine reflektierende Schicht 16 ausgebildet, wobei die ersten
Strukturen 3 und die zweiten Strukturen 5 mit der reflektierenden Schicht 16 beschichtet
sind.
[0058] Als oberste Schicht, also als von der Sichtseite 23 her betrachtet äußerste Schicht
kann eine Schicht 21 als Schutzschicht vorgesehen sein, welche den gesamten Schicht-
und/oder Lagenaufbau vor mechanischen Beschädigungen wie z.B. Kratzern, Riefen oder
dergleichen schützt. Es kann aber auch sein, dass eine als Schutzschicht ausgebildete
Schicht 21 nicht die äußerste Schicht des Schichtaufbaus bildet, sondern dass diese
von einer als Adhäsions- oder Klebeschicht ausgebildeten Schicht 21 bedeckt ist. Bevorzugt
kann mittels der als Schutzschicht ausgebildeten Schicht 21 - wie exemplarisch durch
die Figuren 3 und 4 gezeigt - auch eine ebenflächige Ausbildung des Sicherheitselements
1 erzielt werden. Es kann aber auch zweckmäßig sein, wenn eine als Schutzschicht ausgebildete
Schicht 21 einer Kontur der Strukturen 3, 5, 10 folgt. Dies ist in der Figur 7 gezeigt.
[0059] Alternativ zur exemplarischen Ausbildung gemäß Figur 4 kann es auch wie in der Figur
5 gezeigt ist sein, dass die Trägerschicht 6 des Sicherheitselements 1 als ablösbare
bzw. abziehbare Transferfolie 24 ausgebildet ist. Es ist natürlich auch denkbar, dass
die Trägerschicht 6, wenn der Sichtseite 23 des Sicherheitselements 1 zugewendet angeordnet
ist, transparent oder zumindest lichtdurchlässig ausgebildet ist. Vorteilhafterweise
kann die Trägerschicht 6 dabei auch Funktionen einer als Schutzschicht ausgebildeten
Schicht 21 erfüllen. Wie in der Figur 5 gezeigt kann eine als Schutzschicht ausgebildete
Schicht 21 aber auch zusätzlich zwischen den ersten und zweiten Strukturen 3, 5 und
der Trägerschicht 6 bzw. zwischen der reflektierenden Schicht 16 und der Trägerschicht
6 vorgesehen sein. Gemäß Figur 5 kann das Sicherheitselement 1 somit mit seiner der
Sichtseite 23 abgewandten Seite auf dem Wertpapier oder Sicherheitspapier 22 appliziert
werden. Dazu kann gegebenenfalls eine zusätzliche Schicht 21 ausgebildet sein, welche
zusätzliche Schicht 21 als Adhäsionsschicht bzw. als Klebeschicht ausgebildet sein
kann.
[0060] In der Figur 6 ist ein grobschematischer Verfahrensablauf zur Herstellung eines Sicherheitselements
1 für ein Wertpapier oder Sicherheitspapier 22 gezeigt. Das skizzierte Verfahren eignet
sich dabei insbesondere zur Herstellung eines Sicherheitselements nach einem der Ansprüche
1 bis 18.
[0061] Das Verfahren sieht zunächst vor, dass ein Abformelement 17 umfassend erste Strukturen
3 und zweite Strukturen 5 bereitgestellt wird. Die ersten Strukturen 3 sind dabei
derart ausgebildet, dass diese eine erste Information in unterschiedliche Raumbereiche
reflektieren, sodass für einen Betrachter bei entsprechender Bewegung einer Lichtquelle
8 und/oder bei Veränderung eines Beobachtungswinkels ein Bewegungsbild entsteht, wobei
bei Bewegung der Lichtquelle 8 und/oder Veränderung des Beobachtungswinkels gleichzeitig
eine Bewegung der ersten Information entsteht.
[0062] Die zweiten Strukturen 5 geben eine statische und/oder blickwinkelunabhängige zweite
Information wieder. Des Weiteren wird eine Trägerschicht 6 bereitgestellt. Alternativ
kann dabei, wie figürlich gezeigt, eine Trägerschicht 6 umfassend eine Schicht 14,
insbesondere eine Prägelackschicht, bereitgestellt werden. Erfindungsgemäß erfolgt
zudem ein Abformen der ersten Strukturen 3 und der zweiten Strukturen 5 in die Trägerschicht
6 oder in die Schicht 14.
[0063] In einer möglichen Variante des Herstellungsverfahrens kann es zweckmäßig sein, wenn
ein Abformelement 17 bzw. Master mit ersten Strukturen 3 mit Bewegungseffekt, wie
etwa Mikrospiegeln, ausgebildet ist und wenn ein zweites Abformelement 17 bzw. einer
zweiter Master mit mittels Laserablation eingravierten statischen und/oder blickwinkelunabhängigen,
insbesondere diffus streuender, zweiter Strukturen 5 ausgebildet ist. Diese beiden
Master können beliebig oft kopiert und vervielfältigt werden und auf zweckmäßige Art
und Weise nebeneinander angeordnet werden. So kann eine Anordnung auf einer Abformvorrichtung
12 , wie einer Prägewalze 13 oder einem Shim und in weiterer Folge ein Aufprägen in
eine insbesondere UV-härtbare Schicht 14 bzw. Prägelackschicht erfolgen.
[0064] In einer weiteren Variante des Herstellungsverfahrens kann es auch sein, dass ein
Abformelement 17 bzw. Master mit ersten Strukturen 3 bereitgestellt wird und wenn
in oder auch neben diesen ersten Strukturen 3 die zweiten Strukturen 5, beispielsweise
mittels Laserablation, eingebracht werden. Ein derart hergestellter Master kann auch
in einem oder mehreren Folgeschritten vervielfältigt werden, wobei der Fachwelt die
Ausführung derartiger Kopierschritte vom Positiven ins Negative und vice versa grundsätzlich
geläufig ist. In weiterer Folge kann eine Anordnung auf einer Abformvorrichtung 12
wie einer Prägewalze 13 oder einem Shim und ein Aufprägen der ersten und zweiten Strukturen
3, 5 in eine insbesondere UV-härtbare Schicht 14 bzw. Prägelackschicht erfolgen.
[0065] Es kann gegebenenfalls auch zweckmäßig sein, wenn eine fertige Abformvorrichtung
12 bzw. Prägewalze 13 oder ein fertiger Shim erst nachträglich zur Einbringung der
zweiten Strukturen 5 mittels Laser beschrieben wird. So kann eine zusätzliche vorteilhafte
Individualisierbarkeit gegeben sein.
[0066] Im Zuge weiterer Verfahrensschritte können diverse weiterverarbeitende Schritte an
dem Sicherheitselement 1 vorgesehen sein. Beispielsweise können weitere Schichten
aufgebracht werden, so wie dies durch die Figuren 2 bis 5 angedeutet ist.Die Ausführungsbeispiele
zeigen mögliche Ausführungsvarianten, wobei an dieser Stelle bemerkt sei, dass die
Erfindung nicht auf die speziell dargestellten Ausführungsvarianten derselben eingeschränkt
ist, sondern vielmehr auch diverse Kombinationen der einzelnen Ausführungsvarianten
untereinander möglich sind und diese Variationsmöglichkeit aufgrund der Lehre zum
technischen Handeln durch gegenständliche Erfindung im Können des auf diesem technischen
Gebiet tätigen Fachmannes liegt.
[0067] Der Schutzbereich ist durch die Ansprüche bestimmt. Die Beschreibung und die Zeichnungen
sind jedoch zur Auslegung der Ansprüche heranzuziehen. Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen
aus den gezeigten und beschriebenen unterschiedlichen Ausführungsbeispielen können
für sich eigenständige erfinderische Lösungen darstellen. Die den eigenständigen erfinderischen
Lösungen zugrundeliegende Aufgabe kann der Beschreibung entnommen werden.
[0068] Sämtliche Angaben zu Wertebereichen in gegenständlicher Beschreibung sind so zu verstehen,
dass diese beliebige und alle Teilbereiche daraus mitumfassen, z.B. ist die Angabe
1 bis 10 so zu verstehen, dass sämtliche Teilbereiche, ausgehend von der unteren Grenze
1 und der oberen Grenze 10 mit umfasst sind, d.h. sämtliche Teilbereiche beginnen
mit einer unteren Grenze von 1 oder größer und enden bei einer oberen Grenze von 10
oder weniger, z.B. 1 bis 1,7, oder 3,2 bis 8,1, oder 5,5 bis 10.
[0069] Der Ordnung halber sei abschließend darauf hingewiesen, dass zum besseren Verständnis
des Aufbaus Elemente teilweise unmaßstäblich und/oder vergrößert und/oder verkleinert
dargestellt wurden.
Bezugszeichenaufstellung
[0070]
- 1
- Sicherheitselement
- 2
- erster Bereich
- 3
- erste Struktur
- 4
- zweiter Bereich
- 5
- zweite Struktur
- 6
- Trägerschicht
- 7
- Dicke
- 8
- Lichtquelle
- 9
- dritter Bereich
- 10
- dritte Struktur
- 11
- Dünnschichtaufbau
- 12
- Abformvorrichtung
- 13
- Prägewalze
- 14
- Schicht
- 15
- Dicke
- 16
- reflektierende Schicht
- 17
- Abformelement
- 18
- Absorberschicht
- 19
- Distanzschicht
- 20
- Reflexionsschicht
- 21
- Schicht
- 22
- Wertpapier oder Sicherheitspapier
- 23
- Sichtseite
- 24
- Transferfolie
1. Sicherheitselement (1) für Wertpapiere oder Sicherheitspapiere, wobei das Sicherheitselement
(1) mit zumindest einem ersten Bereich (2) mit ersten Strukturen (3) ausgebildet ist,
welche ersten Strukturen (3) eine erste Information in unterschiedliche Raumbereiche
reflektieren, sodass für einen Betrachter bei entsprechender Bewegung einer Lichtquelle
(8) und/oder bei Veränderung eines Beobachtungswinkels ein Bewegungsbild entsteht,
wobei bei Bewegung der Lichtquelle (8) und/oder Veränderung des Beobachtungswinkels
gleichzeitig eine Bewegung der ersten Information entsteht,
dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitselement (1) mit zumindest einem zweiten Bereich (4) mit zweiten Strukturen
(5) ausgebildet ist, welche zweiten Strukturen (5) eine statische und/oder blickwinkelunabhängige
zweite Information wiedergeben.
2. Sicherheitselement (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Strukturen (3) als diffraktive Strukturen, als Mikrospiegel, als strahlenoptisch
wirksame Facetten oder als achromatische, reflektierende Strukturen ausgebildet sind.
3. Sicherheitselement (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Strukturen (5) durch diffus streuende Strukturen gebildet sind, bevorzugt
durch diffus streuende Strukturen mit einer Größe von 1 µm bis 100 µm gebildet sind.
4. Sicherheitselement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Bereich (2) den zweiten Bereich (4) zumindest abschnittsweise umgibt.
5. Sicherheitselement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Information und/oder die zweite Information als Buchstabe, Zahl, Zeichen,
Symbol oder Teil eines Bildes oder Musters ausgebildet ist.
6. Sicherheitselement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Trägerschicht (6) aus Kunststoff, insbesondere aus einem lichtdurchlässigen
und/oder thermoplastischen Kunststoff, aufweist, wobei die Trägerschicht (6) bevorzugt
zumindest eines der Materialien aus der Gruppe Polyimid (PI), Polypropylen (PP), monoaxial
orientiertem Polypropylen (MOPP), biaxial orientierten Polypropylen (BOPP), Polyethylen
(PE), Polyphenylensulfid (PPS), Polyetheretherketon, (PEEK) Polyetherketon (PEK),
Polyethylenimid (PEI), Polysulfon (PSU), Polyaryletherketon (PAEK), Polyethylennaphthalat
(PEN), flüssigkristalline Polymere (LCP), Polyester, Polybutylenterephthalat (PBT),
Polyethylenterephthalat (PET), Polyamid (PA), Polycarbonat (PC), Cycloolefincopolymere
(COC), Polyoximethylen (POM), Acrylnitril-butadien-styrol (ABS), Polyvinylchlorid
(PVC), Ethylentetrafluorethylen (ETFE), Polytetrafluorethylen (PTFE), Polyvinylfluorid
(PVF), Polyvinylidenfluorid (PVDF) und Ethylen-Tetrafluorethylen-Hexafluorpropylen-Fluorterpolymer
(EFEP) und/oder Mischungen und/oder Co-Polymere dieser Materialien umfasst oder aus
zumindest einem dieser Materialien hergestellt ist.
7. Sicherheitselement (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerschicht (6) eine Dicke (7) von 5 µm bis 1000 µm, besonders bevorzugt eine
Dicke (7) von 10 µm bis 50 µm, aufweist.
8. Sicherheitselement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere der ersten Strukturen (3) eine Gruppe bilden, deren Ausrichtungen derart
aufeinander abgestimmt sind, dass sie in einem Beobachtungsraum einen Punkt der ersten
Information abbilden, wobei sich die erste Information aus der Summe aller von der
Gruppe dargestellten Punkte zusammensetzt und wobei durch Veränderung einer Einfallsrichtung
des von der Lichtquelle (8) erzeugten Lichtes und/oder bei Veränderung des Beobachtungswinkels
eine Bewegung des Punktes in dem Beobachtungsraum erzeugt ist.
9. Sicherheitselement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitselement (1) mit zumindest einem dritten Bereich (9) mit dritten Strukturen
(10) ausgebildet ist, welche dritten Strukturen (10) durch eine Schicht mit farbkippenden
Pigmenten, insbesondere Interferenzpigmenten, Pigmenten mit einem farbkippenden Dünnschichtaufbau
(11) oder Flüssigkristallpigmente, oder durch eine Schicht mit einem farbkippenden
Dünnschichtaufbau (11) gebildet sind, und/oder dass die dritten Strukturen (10) durch
zumindest eine Flüssigkristallschicht, insbesondere eine cholesterische Flüssigkristallschicht
gebildet sind, und/oder dass die dritten Strukturen (10) an einer einer Sichtseite
(23) abgewandten Seite mit zumindest einer einen Farbkippeffekt verstärkenden Schicht
ausgebildet sind,
und/oder dass die dritten Strukturen (10) metallische Pigmente und/oder magnetische
Pigmente und/oder Farbpigmente und/oder Farbstoffe enthalten,
und welche dritten Strukturen (10) eine dritte Information wiedergeben, wobei sich
der erste Bereich (2) und der dritte Bereich (9) und/oder der zweite Bereich (4) und
der dritte Bereich (9) zumindest abschnittsweise überlagern.
10. Sicherheitselement (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die mit einer Schicht mit farbkippenden Pigmenten oder die mit einem farbkippenden
Dünnschichtaufbau (11) ausgebildeten dritten Strukturen (10) zumindest eine Absorberschicht
(18) und zumindest eine Distanzschicht (19) umfassen.
11. Sicherheitselement (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der farbkippenden Dünnschichtaufbau (11) zumindest eine Reflexionsschicht (20) aufweist,
wobei die Distanzschicht (19) zwischen Reflexionsschicht (20) und Absorberschicht
(18) angeordnet ist.
12. Sicherheitselement (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Strukturen (3) und/oder die zweiten Strukturen (5) in die Trägerschicht
(6) mittels einer Abformvorrichtung (12), insbesondere mittels einer Prägewalze (13),
eingebracht sind.
13. Sicherheitselement (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Strukturen (3) und/oder die zweiten Strukturen (5) in einer direkt, oder
unter Anordnung einer weiteren Zwischenschicht auf die Trägerschicht (6) aufgebrachten
Schicht (14), insbesondere einer Prägelackschicht, mittels einer Abformvorrichtung
(12), insbesondere mittels einer Prägewalze (13), eingebracht sind.
14. Sicherheitselement (1) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (14), insbesondere die Prägelackschicht, mit den darin ausgeformten ersten
Strukturen (3) und/oder zweiten Strukturen (5) eine Dicke (15) von 0,5 µm bis 300
µm, insbesondere von 0,8 µm bis 50 µm, bevorzugt von 1 µm bis 10 µm aufweist.
15. Sicherheitselement (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitselement (1) an einer den ersten Strukturen (3) und den zweiten Strukturen
(5) abgewandten Seite der Trägerschicht (6) zumindest eine reflektierende Schicht
(16) aufweist und/oder zwischen der Trägerschicht (6) und den ersten Strukturen (3)
eine reflektierende Schicht (16) angeordnet ist und/oder zwischen der Trägerschicht
(6) und den zweiten Strukturen (5) eine reflektierende Schicht (16) angeordnet ist
und/oder die ersten Strukturen (3) mit zumindest einer reflektierenden Schicht (16)
beschichtet sind und/oder die zweiten Strukturen (5) mit zumindest einer reflektierenden
Schicht (16) beschichtet sind, wobei die zumindest eine reflektierende Schicht (16)
bevorzugt ein metallisches Material, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe Silber,
Kupfer, Aluminium, Gold, Platin, Niob, Zinn, oder aus Nickel, Titan, Vanadium, Chrom,
Kobalt und Palladium oder Legierungen dieser Materialien, insbesondere Kobalt-Nickel-Legierungen,
oder zumindest ein hochbrechendes dielektrisches Material mit einem Brechungsindex
von größer als 1,65, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe Zinksulfid (ZnS), Zinkoxid
(ZnO), Titandioxid (TiO2), Kohlenstoff (C), Indiumoxid (In2O3), Indium-Zinn-Oxid (ITO), Tantalpentoxid (Ta2O5), Ceroxid (CeO2), Yttriumoxid (Y2O3), Europiumoxid (Eu2O3), Eisenoxide wie zum Beispiel Eisen(II,III)oxid (Fe3O4) und Eisen(III)oxid (Fe2O3), Hafniumnitrid (HfN), Hafniumcarbid (HfC), Hafniumoxid (HfO2), Lanthanoxid (La2O3), Magnesiumoxid (MgO), Neodymoxid (Nd2O3), Praseodymoxid (Pr6O11), Samariumoxid (Sm2O3), Antimontrioxid (Sb2O3), Siliziumcarbid (SiC), Siliziumnitrid (Si3N4), Siliziummonoxid (SiO), Selentrioxid (Se2O3), Zinnoxid (SnO2), Wolframtrioxid (WO3), hochbrechende organische Monomere und/oder hochbrechende organische Polymere umfasst
oder aus zumindest einem dieser Materialien hergestellt ist.
16. Sicherheitselement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Strukturen (5) zumindest abschnittsweise in die ersten Strukturen (3)
eingebracht sind, insbesondere in die ersten Strukturen (3) eingeprägt oder eingraviert
sind.
17. Sicherheitselement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitselement (1) mit maschinenlesbaren Merkmalen, ausgestattet ist, wobei
es sich bei den maschinenlesbaren Merkmalen insbesondere um Magnetcodierungen, elektrisch
leitfähige Schichten, elektromagnetische Wellen absorbierende und/oder reemittierende
Stoffe handelt.
18. Sicherheitselement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitselement (1) zusätzliche Schichten (21) aufweist, welche zusätzlichen
Schichten (21) insbesondere Schutzlacke, Heißsiegellacke, Kleber, Primer und/oder
Folien umfassen.
19. Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitselements (1) für Wertpapiere oder Sicherheitspapiere,
insbesondere eines Sicherheitselements (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 18, umfassend
die Schritte:
- Bereitstellen zumindest eines Abformelements (17) oder zumindest einer Abformvorrichtung
(12) umfassend erste Strukturen (3) und zweite Strukturen (5),
- wobei die ersten Strukturen (3) eine erste Information in unterschiedliche Raumbereiche
reflektieren, sodass für einen Betrachter bei entsprechender Bewegung einer Lichtquelle
(8) und/oder bei Veränderung eines Beobachtungswinkels ein Bewegungsbild entsteht,
wobei bei Bewegung der Lichtquelle (8) und/oder Veränderung des Beobachtungswinkels
gleichzeitig eine Bewegung der ersten Information entsteht,
- und wobei die zweiten Strukturen (5) eine statische und/oder blickwinkelunabhängige
zweite Information wiedergeben,
- Bereitstellen einer Trägerschicht (6),
- oder Bereitstellen einer Trägerschicht (6) mit einer Schicht (14), insbesondere
mit einer Prägelackschicht,
- Abformen der ersten Strukturen (3) und der zweiten Strukturen (5) in die Trägerschicht
(6) oder in die Schicht (14).