[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lichtschachtanordnung zur Anordnung insbesondere
vor einem Kellerfenster an einer Hauswand eines Gebäudes, sowie ein Verfahren zu deren
Herstellung.
[0002] Lichtschächte bestehen üblicherweise aus einem U-förmigen Schachtelement, das nach
unten durch ein Bodenteil abgeschlossen ist und eine obere Schachtöffnung definiert.
Die obere Schachtöffnung wird zumeist mit einem Gitterrost oder einer durchgängigen
Abdeckplatte abgedeckt. Während der Gitterrost und ggf. auch die Abdeckplatte luftdurchlässig
gestaltet sind, so dass eine Luftzirkulation zwischen dem Schachtinnenraum und der
Außenumgebung des Gebäudes gewährleistet ist, dient das Bodenelement vor allen Dingen
dazu, den Lichtschacht nach unten wasserdicht abzudichten, um ein Eindringen von Feuchtigkeit
in den Schachtraum zu verhindern.
[0003] Zunehmend werden Lichtschächte werksseitig vorgefertigt und zur Vor-Ort-Montage ausgeliefert.
Zur Anbringung der vorgefertigten Lichtschächte an Gebäuden ist es bekannt, zwischen
den Anschlussflächen bzw. den Stirnseiten des Schachtelements und des Bodenteils mit
der Gebäudewand ein Dicht- und Dämmmaterial anzuordnen. Da dieser Arbeitsvorgang an
der Einbaustelle vor Ort am Gebäude erfolgt, muss auch unter erschwerten Bedingungen
am Einbauort, z.B. witterungsbedingt, die Qualität der Dicht- und Dämmverbindung dennoch
sichergestellt sein.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Lichtschachtanordnung
für einen Lichtschacht zur Anordnung an einer Gehäusewand sowie ein Verfahren zu deren
Herstellung zu schaffen, wobei die Lichtschachtanordnung schnell und in einfacher
Weise vor Ort montiert werden kann und die Dichteigenschaften verbessert sind.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 19 gelöst.
[0006] Erfindungsgemäß wird eine Lichtschachtanordnung, die insbesondere zur Anordnung vor
einem Kellerfenster an einer Hauswand eines Gebäudes dient, vorgeschlagen, mit einem
Lichtschacht, der ein Schachtwandelement mit einem U- oder bogenförmigen Querschnitt
und ein Bodenelement, welches das Schachtwandelement nach unten abschließt, aufweist,
einem Wärmedämmelement, das an Stirnflächen von Schachtwandelement und Bodenelement
aufgebracht ist, und einem Dichtelement, das an der dem Schachtwandelement bzw. Bodenelement
abgewandten Seite des Wärmedämmelements angeordnet ist. Weiterhin ist ein Kapillar-Sperrelement
vorgesehen ist, das einen lichtschachtseitigen Abschnitt aufweist, der sich in dem
Schachtwandelement und Bodenelement erstreckt. Das Kapillar-Sperrelement ist mit dem
Wärmedämmelement verbunden.
[0007] Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Lichtschachtanordnung besteht darin, dass das Kapillar-Sperrelement
einerseits zur Verbindung von Schachtwandelement und Bodenelement mit dem Wärmeelement
dient und andererseits als eine wasserdichte Trennschicht fungiert. Durch das Kapillar-Sperrelement
wird der kapillare Transportmechanismus im Bereich der Verbindung von Schachtwandelement
und Bodenelement mit dem Wärmedämmelement wirksam unterbunden. D. h. es wird ein schleichendes
Eindringen von Feuchtigkeit von der Außenseite des Lichtschachts zur Innenseite des
Lichtschachts verhindert. Zusätzlich wird verhindert, dass der Verbindungsbereich
als eine Wärmebrücke wirkt.
[0008] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung sind das Schachtwandelement und Bodenelement
zusammen einstückig aus Beton gegossen und der lichtschachtseitige Abschnitt des Kapillar-Sperrelements
ist in das Schachtwandelement und das Bodenelement eingegossen. Hierdurch wird eine
passgenaue Aufnahme des Kapillar-Sperrelements in dem Schachtwandelement und Bodenelement
erreicht, was wiederum die kapillare Sperrwirkung begünstigt und zu einer Verbesserung
der Wasserdichtigkeit führt. Zudem resultiert hieraus eine Formschlussverbindung des
Kapillar-Sperrelements in Richtung senkrecht zu dem Schachtwandelement und Bodenelement.
Es besteht aber auch die Möglichkeit Schachtwandelement und Bodenelement getrennt
betonzugießen und anschließend wasserdicht miteinander zu verbinden.
[0009] Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung können an dem Kapillar-Sperrelement
mindestens ein Vorsprung, und bevorzugt mehrere Vorsprünge, derart vorgesehen sein,
dass das Kapillar-Sperrelement in dem Schachtwandelement und Bodenelement formschlüssig
gehalten ist. Durch die Vorsprünge ist das Kapillar-Sperrelement, zusätzlich zur Formschlussverbindung
in Richtung senkrecht zu dem Schachtwandelement und Bodenelement, auch senkrecht zu
den Stirnseiten von dem Schachtwandelement und Bodenelement formschlüssig in dem Betonguss
gehalten. D. h. das Kapillar-Sperrelement ist sicher und unverlierbar mit dem Schachtwandelement
und Bodenelement verbunden. Hierdurch wird die Handhabung bei der Vor-Ort-Montage
vereinfacht.
[0010] Wenn das Kapillar-Sperrelement weiterhin einen dämmungsseitigen Abschnitt aufweist,
der sich in dem Wärmedämmelement erstreckt und mit diesem verbunden ist, wird auch
der kapillare Transportmechanismus entlang des Verbindungsbereichs zwischen Schachtwandelement
und Bodenelement mit dem Wärmedämmelement sowie allgemein im Bereich des Wärmedämmelements
wirksam unterbrochen. Durch das Kapillar-Sperrelement erfolgt zudem eine verbesserte
Verbindung des Schachtwandelements und Bodenelements mit dem Wärmedämmelement.
[0011] Vorzugsweise ist das Kapillar-Sperrelement mit dem Wärmedämmelement durch Verkleben
unter Verwendung eines Hybriddichtstoffes aus MS Polymer verbunden. Die Verwendung
eines Hybriddichtstoffes aus MS Polymer hat den Vorteil, dass er sowohl zur Abdichtung
als auch zur Verklebung dient. Der Hybriddichtstoff schafft eine wasserdichte Verbindung
zwischen dem Kapillar-Sperrelement und dem Wärmedämmelement. Dies ist auch insofern
wichtig, als dass die kapillare Wirkung nicht nur in Richtung senkrecht zur Ebene
von Wärmedämmelement und Schachtwandelement sondern in sämtlichen Richtungen vorhanden
ist.
[0012] Weiterhin kann das Wärmedämmelement an den Stirnflächen von Schachtwandelement und
Bodenelement durchgängig in einer U- oder Bogenform vorgesehen sein. Hierdurch erfolgt
eine Wärmedämmung im gesamten Anschlussbereich zwischen Schachtwandelement und Bodenelement
mit der Gebäudewand. Dementsprechend kann im Einbauzustand von Schachtwandelement
und Bodenelement am Gebäude eine durchgängige Wärmeisolierung zwischen dem Schachtwandelement
und Bodenelement mit der Wand, die das Fenster umgibt, erreicht werden.
[0013] Darüber hinaus ist auch das Kapillar-Sperrelement entlang des Verbindungsbereichs
zwischen dem Schachtwandelement und Bodenelement mit dem Wärmedämmelement vorzugsweise
durchgängig vorgesehen. Hierdurch erfolgt wiederum eine Unterbrechung der Kapillarwirkung
im gesamten Verbindungsbereich zwischen Schachtwandelement und Bodenelement mit der
Wärmedämmung. Dementsprechend kann im Einbauzustand von Schachtwandelement und Bodenelement
am Gebäude eine verbesserte Wasserdichtigkeit der Verbindung zwischen dem Schachtwandelement
und Bodenelement mit dem Wärmedämmelement erreicht werden.
[0014] Vorteilhafterweise ist das Kapillar-Sperrelement streifen- oder leistenförmig ausgebildet.
Das Kapillar-Sperrelement ist damit gut handzuhaben. Um Lichtschachtanordnungen in
unterschiedlichen Größen herzustellen, kann der das Kapillar-Sperrelement bildende
Abschnitt in gewünschter Länge von einem endlosen streifenförmigen Vorrat abgezogen
und entsprechend abgelängt werden.
[0015] Um die bestmögliche Kapillar-Sperrwirkung entlang des Verbindungsbereichs von Schachtwandelement
und Bodenelement mit dem Wärmedämmelement sicherzustellen, verläuft das Kapillar-Sperrelement
bevorzugt in Ebenen parallel zu den Ebenen der angrenzenden Wände des Schachtwandelements
und des Bodenelements. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass das Kapillar-Sperrelement
leicht schräg zu den Ebenen der angrenzenden Wände des Schachtwandelements und des
Bodenelements verläuft. Das Verhältnis der Dicke des Seitenwandelements und Bodenelements
zur Dicke des Kapillar-Sperrelements beträgt zwischen 5 und 30, vorzugsweise mindestens
10 und 20. In diesem Bereich erfüllt das Kapillar-Sperrelement optimal beide Funktionen,
nämlich die Verbindungsfunktion und die Kapillar-Sperrfunktion.
[0016] Das Kapillar-Sperrelement besteht vorzugsweise aus einem wasserundurchlässigen und
verformbaren Material. Die Wasserdichtigkeit des Materials ist für die Funktion als
Kapillar-Sperrelement relevant während die Verformbarkeit des Materials bei der Herstellung
der Lichtschachtanordnung zur Anpassung des Kapillar-Sperrelements an den Verlauf
der Stirnseiten von Schachtwandelement und Bodenwandelement von Bedeutung ist.
[0017] Sofern das Kapillar-Sperrelement aus einem Thermoplastmaterial besteht, können Wasserdichtigkeit
und elastische Verformbarkeit gewährleistet werden. Bei dem Thermoplastmaterial handelt
es sich um einen thermoplastischen Kunststoff. Der Vorteil ist, dass ein thermoplastischer
Kunststoff aufgrund seiner Formstabilität in einem Bereich von in etwa - 20°C bis
+80°C und seiner Wärmeverformbarkeit durch eine einfache Wärmebehandlung in die U-Form
entsprechend den Stirnflächen von Schachtwandelement und Bodenelement gebracht werden
kann. Aufgrund der Eigensteifigkeit des thermoplastischen Kunststoffes kann ein formstabiles
Kapillar-Sperrelement hergestellt werden. Für den Fall, dass das Kapillar-Sperrelement
aus einem Elastomermaterial besteht, verhält sich das Kapillar-Sperrelement aufgrund
seiner gummielastischen Eigenschaften flexibel. Eine Temperaturbehandlung, um das
Kapillar-Sperrelement eine bestimmte Form, etwa in die U-Form oder Bogenform, zu bringen,
ist dann nicht erforderlich.
[0018] Weiterhin ist es bevorzugt, wenn das Wärmedämmelement aus einem Wärmedämmstreifen
besteht, der seitlich von zwei Faserzementplatten eingeschlossen ist. Hierdurch wird
der Schutz des Wärmedämmstreifens vor Beschädigung sowohl vor dem Einbau als auch
im Einbauzustand gewährleistet. Vorzugsweise besteht der Wärmedämmstreifen aus einem
extrudierten Polystyrol (XPS), das als Dämmmaterial für die Dämmung von Kelleraußenwänden
geeignet ist. Da das XPS-Material auch wasserbeständig ist, kann zudem ein Eindringen
von Wasser oder Feuchtigkeit in das Schachtinnere verhindert werden. Darüber hinaus
können als Material für den Wärmedämmstreifen auch andere geschäumte Dämmstoffe verwendet
werden. Hierbei kann es sich z. B. um expandiertes Polystyrol (EPS) oder um Polyurethan
(PUR) handeln. Die Faserzementplatten können mit einer zusätzlichen Oberflächenbeschichtung
zur Verhinderung von Witterungseinflüssen und gegen die Aufnahme von Wasser versehen
sein. Die Faserzementplatten weisen eine Dichte von mindestens 1.350 kg/m
3 auf.
[0019] Das Dichtelement ist vorzugsweise durchgängig entlang der Stirnseite des Wärmedämmelements
vorgesehen. Hierdurch erfolgt eine Abdichtung gegen das Eindringen von Wasser oder
Feuchtigkeit im gesamten Anschlussbereich des Wärmedämmelements mit der Gebäudewand.
Dementsprechend kann im Einbauzustand der Lichtschachtanordnung am Gebäude eine wirksame
Abdichtung im Verbindungsbereich des Wärmedämmelements mit der Gebäudewand, die das
Fenster umgibt, erreicht werden.
[0020] Des Weiteren ist es bevorzugt, wenn das Dichtelement streifenförmig ausgebildet ist.
Damit ist das Kapillar-Sperrelement gut handzuhaben und kann praktischerweise auch
in Rollen zur Fertigung in hohen Stückzahlen bereitgestellt werden. Es muss lediglich
noch ein entsprechendes Ablängen erfolgen.
[0021] Weiterhin weist in einer bevorzugten Ausgestaltung das Dichtelement mindestens einen
Vorsprungabschnitt auf, der sich auf der vom Schachtwandelement und Bodenelement abgewandten
Seite erstreckt. Der Vorsprungabschnitt hat den Vorteil, dass er gegen die Gebäudewand
gedrückt oder gepresst werden kann. Sind die Gebäudewandflächen nicht eben oder glatt,
kann der Vorsprungabschnitt für eine verbesserte Wasserdichtigkeit zum Ausgleich der
Unebenheiten gegen die Gebäudewand gedrückt werden. Hierdurch werden sowohl die wasserdichte
Montage Vorort als auch der Arbeitsaufwand wesentlich erleichtert. Zudem kann beim
Andrücken mehr Druck auf die schmäleren Vorsprungabschnitte aufgebracht werden, sodass
die Abdichtung verbessert ist. Wie das Dichtelement ist auch der Vorsprungabschnitt
durchgängig, insbesondere in einer U-Form angeordnet. Mit den Vorsprungabschnitten
ist die Lichtschachtanordnung schließlich auch mit einem Schutz gegen das Eindringen
von gesundheitsschädlichen Radongasen aus dem Erdreich in den Lichtschachtinnenraum
versehen.
[0022] Vorzugsweise weist jedoch das Dichtelement mindestens drei Vorsprungabschnitte, die
sich auf der vom Schachtwandelement und Bodenelement abgewandten Seite erstrecken.
Die Vorsprungabschnitte sind jeweils in Dickenrichtung von Schachtwandelement und
Bodenelement beabstandet, wodurch sich zwischen den Vorsprungabschnitten Ausweichräume
ergeben, in welche die Vorsprungabschnitte beim Andrücken gegen die Gebäudewand seitlich
ausweichen können. Sollten im Einbauzustand zwischen den Vorsprüngen noch Hohlräume
vorhanden sein, können diese in vorteilhafter Weise für eine zusätzliche Wärmeisolierung
sorgen.
[0023] Mit besonderem Vorteil besteht das Dichtelement aus Moosgummi mit einer Dichte von
zwischen 400 g/dm
2 und 1000 g/dm
2, vorzugsweise von zwischen 400 g/dm
2 und 500 g/dm
2 Dichte, und mehr bevorzugt von zwischen 400 g/dm
2 und 450 g/dm
2. Moosgummi verfügt über eine sehr hohe Druckelastizität und ein sehr gutes Rückstellvermögen
bei Kälte (Flexibilität bleibt bei einer Temperatur von -40° C über 5 Stunden erhalten).
Moosgummi hat überdies eine sehr gute Alterungsbeständigkeit, weshalb es bei auf längere
Zeit ausgelegte Anwendungen wie etwa der Montage von Lichtschächten an Gebäudewänden
als Material geeignet ist. Moosgummi kann aus Naturkautschuken und/oder aus synthetischen
Kautschuken wie z. B. aus Ethylen-Propylen-Dien-Monomer (EPDM), Fluorkautschuk, Silikon
oder Chloropren bestehen. Bevorzugt wird jedoch EPDM mit einer Shore A Härte 15° +/-
3° zur Herstellung des Dichtelements verwendet. EPDM verfügt über eine hohe Kompressibilität
und gute Dichteigenschaften. Für eine weiter verbesserte Dichteigenschaft kann das
Dichtelement zusätzlich mit einer geschlossenen Außenhaut versehen sein. Aufgrund
der hohen Druckelastizität kann sich das EPDM-Material bereits unter leichtem Druck
fest an die Fläche der Gebäudewand anschmiegen, um eine zuverlässige Abdichtung sicherzustellen
und um sich z.B. im Falle der durch Temperaturveränderungen einhergehenden Ausdehnungen
von angrenzenden Materialien, wie etwa der Gebäudewand, an die veränderten Gegebenheiten
anpassen zu können.
[0024] Darüber hinaus ist das Dichtelement mit dem Wärmedämmelement vorzugsweise durch Verkleben
unter Verwendung eines Hybriddichtstoffes aus MS Polymer verbunden. Die Verwendung
eines Hybriddichtstoffes aus MS Polymer hat wiederum den Vorteil, dass er sowohl zur
Abdichtung als auch zur Verklebung dient. Der Hybriddichtstoff schafft eine wasserdichte
Verbindung zwischen dem Dichtelement und dem Wärmedämmelement. Ein weiterer Vorteil
des Hybriddichtstoffes ist, dass er nahezu schwundfrei aushärten kann, so dass keine
Einschlüsse oder Zwischenräume möglich sind. Zusätzlich oder alternativ kann zwischen
dem Dichtelement und dem Wärmedämmelement ein Silikonmaterial eingebracht werden.
Da das EPDM-Material des Dichtelements schlecht bis gar nicht verklebbar ist, wird
das Silikonmaterial in diesem Fall jedoch nicht als Klebstoff sondern als Füllstoff
eingesetzt, um eine Formschlussverbindung zwischen dem Dichtelement und dem Wärmedämmelement
herzustellen bzw. zu verbessern und dadurch die Dichtigkeit zu verbessern. Alternativ
kann eine Fixierung des Dichtelements an dem Wärmedämmelement aber auch mit Hilfe
von Befestigungsmitteln wie etwa Schrauben, Nägel oder Klammern, erfolgen. Es ist
jedoch klar, dass durch die Anordnung der Vorsprungabschnitte des Dichtelements in
dem Wärmedämmelement und infolge des Andrückens des Lichtschachts gegen die Gebäudewand,
wenn der Lichtschacht montiert ist, eine sichere Fixierung des Dichtelements insbesondere
senkrecht zu den Stirnflächen von Schachtwandelement und Bodenelement bereits sichergestellt
ist. Die Verwendung von Silikonmaterial oder Hybriddichtstoff dient vor allen Dingen
zur Abdichtung.
[0025] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung einer Lichtschachtanordnung,
die insbesondere zur Anordnung vor einem Kellerfenster an einer Hauswand eines Gebäudes
dient, wobei die Lichtschachtanordnung einen Lichtschacht, der ein Schachtwandelement
mit einem U-förmigen Querschnitt und ein Bodenelement, welches das Schachtwandelement
nach unten abschließt, weiterhin ein Wärmedämmelement, das an Stirnflächen von Schachtwandelement
und Bodenelement aufgebracht ist, und ein Kapillar-Sperrelement, umfasst, mit folgenden
Schritten: Bereitstellen des Wärmedämmelements und des Kapillar-Sperrelements, wobei
das Kapillar-Sperrelement einen lichtschachtseitigen Abschnitt aufweist, der von dem
Wärmedämmelement abragt; Betongießen des Schachtwandelements und Bodenelements unter
Aufnahme des lichtschachtseitigen Abschnitts des Kapillar-Sperrelements derart, dass
sich der lichtschachtseitige Abschnitt in dem Schachtwandelement und Bodenelement
erstreckt, und Aushärten des gegossenen Schachtwandelements und Bodenelements unter
Einschluss des schachtelementseitigen Abschnitts des Kapillar-Sperrelements.
[0026] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können Arbeitsschritte bei der Herstellung eingespart
werden. Das Betongießen des Schachtwandelement und Bodenelements erfolgt gleichzeitig
mit der Schaffung einer Formschlussverbindung zwischen dem Kapillar-Sperrelement,
das mit dem Wärmedämmelement verbunden ist, mit dem Schachtwandelement und Bodenelement
in einem einzigen Arbeitsschritt. Dementsprechend entfällt jeweils ein separater Schritt
zur Anbringung des Kapillar-Sperrelements und zur Anbringung des Wärmedämmelements.
Die erforderlichen Herstellungsschritte können im Rahmen der Vorfertigung komplett
werkseitig erfolgen.
[0027] Vorzugsweise umfasst das Verfahren weiterhin den Schritt des Bereitstellens des Kapillar-Sperrelements
mit einem dämmungsseitigen Abschnitt, der in dem Wärmedämmelement aufgenommen und
mit dem Wärmedämmelement verbunden ist. Das Wärmedämmelement kann somit bereits mit
dem Schritt des Verbindens des Kapillar-Sperrelements mit dem Wärmeelement gleichzeitig
auch mit einer Sperre des kapillaren Transportmechanismus im Verbindungsbereich zwischen
Schachtwandelement und Bodenelement mit dem Wärmedämmelement sowie im Bereich des
Wärmedämmelements selbst ausgestattet werden.
[0028] Weiterhin umfasst das Verfahren den Schritt des Anbringens von je einer Faserzementplatte
an den Seiten des Wärmedämmstreifens derart, dass der Wärmedämmstreifen seitlich von
den Faserzementplatten eingeschlossen wird. Der Vorteil ist, dass die Faserzementplatten
fest mit dem Wärmedämmstreifen verbunden sind noch bevor das hierdurch entstandene
Wärmedämmelement mit dem Schachtwandelement und Bodenelement verbunden wird.
[0029] Schließlich umfasst das Verfahren vorzugsweise die folgenden Schritte: Bereitstellen
eines Dichtelements, das mindestens einen Vorsprungabschnitt aufweist; und Anordnen
und Verkleben des Dichtelements an der dem Schachtwandelement und Bodenelement abgewandten
Seite des Wärmedämmelements vor oder nach dem Betongießen des Schachtwandelements
und Bodenelements derart, dass sich der Vorsprungabschnitt auf der vom Schachtwandelement
und Bodenelement abgewandten Seite des Dichtelements erstreckt. Speziell bei der Alternative,
bei der das Dichtelement vor dem Betongießen angebracht wird, kann eine Einheit bestehend
aus Wärmedämmelement, Kapillar-Sperrelement und Dichtelement werkseitig in einem einzigen
Arbeitsschritt, nämlich dem Betongießen, mit dem Schachtwandelement und Bodenelement
verbunden werden. Bei der Alternative, bei der das Dichtelement nach dem Betongießen
angebracht wird, kann der Schritt zum Verkleben ebenfalls bereits werkseitig erfolgen.
[0030] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen beschrieben.
- Fig. 1
- ist eine perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform der Lichtschachtanordnung
gemäß der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 2
- ist eine Schnittansicht entlang der Linie A-A in Fig. 1 eines Schachtwandelements
des Lichtschachts der Lichtschachtanordnung gemäß der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 3
- ist eine Explosionsdarstellung der Ansicht in Fig. 2;
- Fig. 4
- ist eine vergrößerte Seitenansicht eines Details des Schachtwandelements in Fig. 2;
- Fig. 5
- ist eine Schnittansicht des Dichtelements der Lichtschachtanordnung in den Fig. 1,
2 und 3; und
- Fig. 6
- ist eine Seitenansicht einer Gießform zur Verwendung bei dem Verfahren zur Herstellung
einer Lichtschachtanordnung gemäß der vorliegenden Erfindung.
[0031] In Fig. 1 ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lichtschachtanordnung 2
gezeigt. Die gezeigte Lichtschachtanordnung 2 dient zur Anordnung vor einem Kellerfenster
an einer (nicht gezeigten) Hauswand eines Gebäudes.
[0032] Wie in der perspektivischen Darstellung in Fig. 1 gezeigt, besteht ein Lichtschacht
4 zunächst aus einem Schachtwandelement 6, das einen U-förmigen Querschnitt aufweist,
und einem Bodenelement 8, welches das Schachtwandelement 6 nach unten abschließt.
Das Schachtwandelement 6 wiederum besteht aus zwei parallelen ebenen Seitenwandplatten
10, 12, die beide rechteckförmig gebildet sind, und einer rechteckförmigen Querwandplatte
14. Die beiden Seitenwandplatten 10, 12 sind durch die Querwandplatte 14 derart verbunden,
dass der Lichtstacht 4 einen U-förmigen Querschnitt hat. Dabei sind die Seitenwandplatten
10, 12 und die Querwandplatte 14 rechtwinklig zueinander angeordnet. Das Bodenelement
8 in Fig. 1 ist in Form einer rechteckförmigen Bodenplatte vorgesehen. Vorliegend
haben die Seitenwandplatten 10, 12 und die Querwandplatte 14 dieselben Abmessungen
(BHT).
[0033] Wie in Fig. 1 weiter zu sehen, definiert das U-förmige Schachtwandelement 6 eine
obere Lichtschachtöffnung 18, die mit einem nicht dargestellten Abdeckelement, wie
etwa einer Abdeckplatte oder einem Abdeckrost, abgedeckt werden kann. Der Lichtschacht
4, der aus den Seiten- und Querwandplatten 10, 12 bzw. 14 sowie dem Bodenelement 8
besteht, definiert wiederum eine vordere Lichtschachtöffnung 20, die im Einbauzustand,
z. B. vor einem Kellerfenster, der Gebäudewand zugewandt ist.
[0034] Vorliegend ist der Lichtschacht 4 einstückig aus Beton gebildet, d.h. das Schachtwandelement
6 ist mit dem Bodenelement 8 in einem Stück aus Beton gegossen. Jedoch können das
Schachtwandelement 6 und das Bodenelement 8 auch getrennte Komponenten sein, die mit
Hilfe entsprechender Befestigungsmittel miteinander verbunden sind.
[0035] An den Stirnflächen von Schachtwandelement 6 und Bodenelement 8 ist weiterhin ein
Wärmedämmelement 22 aufgebracht. Das Wärmedämmelement 22 ist durchgängig entlang der
Stirnflächen angeordnet und verläuft entsprechend U-förmig entlang der Stirnflächen.
Wiederum auf das Wärmedämmelement 22 aufgebracht ist ein Dichtelement 24. Das Dichtelement
24 ist an der dem Lichtschacht 4 bzw. Schachtwandelement 6 und Bodenelement 8 abgewandten
Seite des Wärmedämmelements 22 bzw. an der Stirnseite des Wärmedämmelements 22 vorgesehen.
Das Dichtelement 24 bildet den äußersten Abschnitt der Lichtschachtanordnung 2 und
dichtet den Innenraum des Lichtschachts 4 im Einbauzustand nach außen, üblicherweise
zum umgebenden Erdreich hin, ab.
[0036] Das Wärmedämmelement 22 besteht aus einem Wärmedämmstreifen 26, von dem in Fig. 1
die oberste Endfläche 27 zu sehen ist. Dabei ist der Wärmedämmstreifen 26 seitlich
von zwei Faserzementplatten 28, 30, die nachfolgend näher beschrieben sind, eingeschlossen.
Des Weiteren ist der Wärmedämmstreifen 26 in Einbaurichtung von dem Dichtelement 24
eingeschlossen und zum Lichtschacht 4 hin durch das Schachtwandelement 6 und das Bodenelement
8 eingeschlossen. D.h. der Wärmedämmstreifen 26 ist in einer Umfangsrichtung durchgängig
eingefasst während die oberen Endflächen 27, die in Fig. 1 freiliegend noch sind,
mit einem Hybriddichtstoff aus MS Polymer abgedichtet werden.
[0037] Wie das Wärmedämmelement 22 und das Dichtelement 24 haben auch die Faserzementplatten
28, 30 einen U-förmigen Verlauf. Die Faserzementplatten 28, 30, das Wärmedämmelement
22 und das Dichtelement 24 verlaufen parallel zueinander. Die Faserzementplatten 28,
30 sind streifenförmig gebildet. Darüber hinaus sind die Faserzementplatten 28, 30
jeweils mit den zugeordneten angrenzenden Faserzementplatten des Bodenelements 8 an
den jeweiligen Stoßfugen miteinander verklebt, sodass die Stoßfugen abgedichtet sind.
An den äußeren Seitenflächen der Seitenwandplatten 10, 12 können Befestigungswinkel
zur Befestigung am Mauerwerk eines Gebäudes, z. B. mittels Schrauben oder Bolzen,
angebracht sein.
[0038] In Bezug auf Fig. 2 ist eine Ansicht im Schnitt entlang der Linie A-A in Fig. 1 der
rechten Seitenwandplatte 12 gezeigt. In der Schnittdarstellung sind ein äußerer Abschnitt
der Seitenwandplatte 12, das daran angeordnete Wärmedämmelement 22 mit Wärmedämmstreifen
26 und seitlichen Faserzementplatten 28, 30, und das an dem Wärmedämmstreifen 26 angeordnete
Dichtelement 24 gezeigt. Die Wanddicke des Schachtwandelements 6 entspricht in etwa
der Summe der Dicken des Wärmedämmstreifens 26 und der Faserzementplatten 28, 30.
[0039] Wie weiter zu sehen, erstreckt sich in der Seitenwandplatte 12 und in dem Wärmedämmstreifen
26 ein Kapillar-Sperrelement 34. Das Kapillar-Sperrelement 34 wird von einem im Querschnitt
betrachtet flachen rechteckförmigen Profil gebildet. Das Profil ist mittig jeweils
in der Seitenwandplatte 12 und in dem Wärmedämmstreifen 26 aufgenommen. Dabei erstreckt
sich ein lichtschachtseitiger Abschnitt 35 des Kapillar-Sperrelements 34 in der Seitenwandplatte
12 und ein dämmungsseitiger Abschnitt 36 in dem Wärmedämmstreifen 26. Das Kapillar-Sperrelement
34 erstreckt sich in dem Wärmedämmstreifen 26 in etwa bis zur Hälfte der Gesamterstreckung
des Wärmedämmstreifens 26 zwischen Seitenwandplatte 12 und Dichtelement 24.
[0040] Das Kapillar-Sperrelement 34 ist streifen-, platten- oder leistenförmigen ausgebildet.
Wie die Faserzementplatten 28, 30, der Wärmedämmstreifen 26 und das Dichtelement 24,
ist auch das Kapillar-Sperrelement 34 durchgängig entlang des Verbindungsbereichs
zwischen Seitenwandplatte 12 und Bodenplatte 16 mit dem Wärmedämmstreifen 26 vorgesehen.
Wie weiterhin aus der Zusammenschau von Fig. 1 und Fig. 2 hervorgeht, hat das Kapillar-Sperrelement
34 einen U-förmigen Verlauf. Die Faserzementplatten 28, der Wärmedämmstreifen 26,
das Dichtelement 24 und das Kapillar-Sperrelement 34 verlaufen parallel zueinander.
Insbesondere erstreckt sich das Kapillar-Sperrelement 34 in Ebenen parallel zu den
Ebenen der angrenzenden Wände des Schachtwandelements 6 und des Bodenelements 8. Wie
weiter aus der Zusammenschau von Fig. 1 und Fig. 2 hervorgeht, schließen die oberen
Seitenflächen von Schachtwandelement 6, Wärmedämmstreifen 26, Faserzementplatten 28,
30, Dichtelement 24 und Kapillar-Sperrelement 34 bündig ab.
[0041] Der dämmungsseitige Abschnitt 36 des Kapillar-Sperrelements 34 ist mit dem Wärmedämmstreifen
26 verbunden. Das Kapillar-Sperrelement 34 ist mit dem Wärmedämmstreifen 26 insbesondere
durch Verkleben unter Verwendung eines Hybriddichtstoffes aus MS Polymer verbunden.
Zur Verbindung des Dichtelements mit dem Wärmedämmelement kann der Hybriddichtstoff
aus MS Polymer auch zwischen dem Schachtwandabschnitt 6 und dem Wärmedämmstreifen
26 und/oder den Faserzementplatten 28, 30 als Dichtmaterial vorgesehen sein. Der Hybriddichtstoff
aus MS Polymer ist silikonfrei, zeichnet sich durch eine gute Hafteigenschaft aus,
ist witterungsbeständig, und kann fast schwundfrei aushärten. Demgegenüber ist der
lichtschachtseitige Abschnitt 35 des Kapillar-Sperrelements 34 in die Seitenwandplatte
12 eingegossen, wie nachfolgend näher beschrieben. Zusätzlich kann auch das Wärmedämmelement
26 oder nur der Dämmstreifen 24 oder es können nur die Faserzementplatten 28, 30 mit
der Seitenwandplatte 12, z. B. mittels Verkleben, verbunden sein.
[0042] Das Dichtelement 24 ist in Fig. 5 in vergrößerter Schnittdarstellung gezeigt. Das
Dichtelement 24 ist im Wesentlichen als ein Dichtstreifen 38 vorgesehen, an dem zusätzlich
an den beiden flächigen, gegenüberliegenden Seiten jeweils drei abragende Vorsprungabschnitte
40, 42, 44, bzw. 46, 48, 50 vorgesehen sind. Die drei gebäudeseitigen Vorsprungabschnitte
40, 42, 44 erstrecken sich auf der vom Schachtwandelement 6 oder Bodenelement 8 abgewandten
Seite des Dichtstreifens 38 während sich die lichtschachtseitigen Vorsprungabschnitte
46, 48, 50 von der gegenüberliegenden Seite des Dichtstreifens 38 erstrecken. D.h.
die Vorsprungabschnitte 40, 42, 44 und die Vorsprungabschnitte 46, 48, 50 erstrecken
sich von dem Dichtstreifen 38 in aus in entgegengesetzten Richtungen. Wie weiter in
Fig. 5 zu sehen, sind benachbarte Vorsprungabschnitte 40, 42, 44 bzw. 46, 48, 50 voneinander
beabstandet angeordnet. Während die gebäudeseitigen Vorsprungabschnitte 40, 42, 44
alle eine gleiche Längserstreckung haben, ist bei den lichtschachtseitigen Vorsprungabschnitten
46, 48, 50 der mittlere Vorsprungabschnitt 48 länger ausgebildet als die beiden seitlichen
Vorsprungabschnitte 46, 50.
[0043] Bezugnehmend auf die Fig. 2, 3 und 5 sind die lichtschachtseitigen Vorsprungabschnitte
46, 48, 50 in korrespondierenden Ausnehmungen 52, 54, 56, die in Fig. 3 angegeben
sind, in den Stirnseiten des Wärmedämmstreifens 26 aufgenommen und insbesondere ist
der mittlere lichtschachtseitige Vorsprungabschnitt 48 in der Ausnehmung 54 unter
Einbringung von Hybriddichtstoff aus MS Polymer 37 aufgenommen. Durch den in der Ausnehmung
54 vorhandenen Hybriddichtstoff aus MS Polymer 37 erfolgt eine Aufnahmeraumverknappung,
wodurch der in die Ausnehmung 54 gedrückte Vorsprungabschnitt 48 die angrenzenden
Abschnitte des Wärmedämmstreifens 26 jeweils seitlich nach außen drückt und somit
für ein besseres Halten der benachbarten Vorsprungabschnitte 46, 50 in den Ausnehmungen
52, 56 sorgt. Dies wird dadurch ermöglicht, dass der Hybriddichtstoff aus MS Polymer
beinahe schwundfrei aushärten kann.
[0044] Fig. 2 und 5 zeigen weiterhin, dass sich die Querschnitte sämtlicher Vorsprungabschnitte
40, 42, 44 bzw. 46, 48, 50 zu ihren äußersten Enden hin vergrößern. Die Vorsprungabschnitte
40, 42, 44 bzw. 46, 48, 50 sind im Querschnittbetrachtet in etwa pilzförmig, trichterförmig
oder keilförmig ausgebildet, um eine Formschlussverbindung zu erhalten. Die pilzförmigen,
trichterförmigen oder keilförmigen Querschnittsformen der Vorsprungabschnitte mit
den korrespondierenden Ausnehmungen 52, 54, 56 in dem Wärmedämmstreifen 26 schaffen
eine Rastverbindung. Zusätzlich kann auch noch ein Hybriddichtstoff aus MS Polymer,
der gleichzeitig auch als Klebstoff dient, zum Verbinden von Dichtelement 24 und Wärmedämmstreifen
26 verwendet werden.
[0045] Fig. 3 zeigt den in Fig. 2 dargestellten Abschnitt in einer explodierten Ansicht,
in der die Seitenwandplatte 12, das Wärmedämmelement 22 mit angeordneten Faserzementplatten
28, 30 und verbundenem Kapillar-Sperrelement 34, und das Dichtelement 24 einzeln und
voneinander beabstandet dargestellt sind. Fig. 3 zeigt den in die Ausnehmung 54 eingebrachten
Hybriddichtstoff aus MS Polymer 37. Wie weiterhin in Fig. 3 durch die leicht gezackte
Linie angedeutet, ist an dem Kapillar-Sperrelement 34 eine Mehrzahl von Vorsprüngen
58 ausgebildet. Die Vorsprünge 58 tragen zur Formschlussverbindung des Kapillar-Sperrelements
34 mit dem ausgehärteten Schachtwandelement 6 und Bodenelement 8 bei.
[0046] In der vergrößerten Detailansicht in Fig. 4 ist zu sehen, dass im Querschnitt betrachtet
das Kapillar-Sperrelement 34 an den flächigen Seiten durchgängig mit einer Mehrzahl
von Vorsprüngen 58 versehen ist, die sich senkrecht zur Ebene des Kapillar-Sperrelements
34 erstrecken und eine sägezahnförmige Profilierung des kapillar-Sperrelements 34
bilden. Die sägezahnförmige Profilierung der flächigen Seiten ermöglicht eine formschlüssige
Verbindung mit der Seitenwandplatte 12. Dabei stoßen einander zugewandte Stirnflächen
von Seitenwandplatte 12 und Wärmedämmelement 22 aneinander. Zusätzlich können zwischen
den einander angrenzenden Flächen von Seitenwandplatte 12 und Wärmedämmelement 22
ein Haftmittel und/oder ein Dichtmittel eingebracht sein.
[0047] Neben der in Fig. 4 gezeigten sägezahnförmigen Profilierung kann auch eine andere
Profilierung verwendet werden, wie etwa eine wellenförmige, eine dreieckförmige, oder
eine rechteckförmige bzw. gestufte Profilierung. Zudem können die Vorsprünge auch
nicht durchgängig an der Seitenfläche des Kapillar-Sperrelements 34 sein, sondern
nur abschnittsweise vorgesehen sein. Insbesondere könnte das Kapillar-Sperrelement
34 in dem Abschnitt, der im Wärmedämmelement 22 aufgenommen ist, keine Vorsprünge
58 aufweisen, sondern nur in dem Abschnitt, der mit der Seitenwandplatte 12 verbunden
wird. Oder das Kapillar-Sperrelement kann als solches streifenförmig aber mit einem
Wellenverlauf oder Zickzackverlauf sein.
[0048] Alternativ können an dem Kapillar-Sperrelement 34 auch ein oder mehrere Vorsprünge
in Form von Halteschenkeln vorgesehen sein. Der bzw. die Halteschenkel können derart
schräg oder rechtwinklig von dem Kapillar-Sperrelement abstehen, dass sie im gegossenen
Beton als Widerhaken fungieren. Damit stehen im ausgehärteten Zustand des Betons die
Halteschenkel mit der Seitenwandplatte 12 fest im Eingriff.
[0049] Fig. 6 zeigt, in einer Ansicht von oben, eine Gießform 60 zum Betongießen, die bei
der Herstellung einer erfindungsgemäßen Lichtschachtanordnung 2 zum Einsatz kommen
kann. Das Schachtwandelement wird mit der vorliegenden Gießform 60 U-förmig gebildet,
jedoch sind im Gegensatz zur Darstellung in Fig. 1 die Eckbereiche zusätzlich mit
schrägen Abschnitten versehen. Die Gießform 60 umfasst ein Rumpf-Formteil 62 zur Formgebung
der Lichtschachtinnenseite sowie einen Formteil-Endabschnitt 64, der zur Bildung des,
im Einbauzustand dem Gebäude zugewandten, stirnseitigen Abschnitts der Lichtschachtanordnung
2 verwendet wird. Das Rumpf-Formteil 62 und der Formteil-Endabschnitt 64 sind an einer
Grundplatte 66 befestigt. Der Formteil-Endabschnitt 64 weist drei Ausnehmungen 68
auf, die um das Rumpf-Formteil 62 in einer U-Form verlaufen und die zur Aufnahme der
drei Vorsprungabschnitte 40, 42, 44 des Dichtelements 24, die in Fig. 5 zu sehen sind,
dienen. Darüber hinaus ist jeweils an den beiden äußeren Seiten ein umlaufender U-förmiger
Wandabschnitt 70 gebildet, der dazu dient, einen Rand zu bilden und das Dichtelement
24 mit dem Wärmedämmelement 22, den Faserzementplatten 28, 30 und dem Wärmedämmelement
22 mit dem Kapillar-Sperrelement 34 während des Betongießens in Position zu halten.
[0050] Unter Verwendung der Gießform 60, die in Fig. 6 gezeigt ist und die bei der Herstellung
einer erfindungsgemäßen Lichtschachtanordnung 2 zum Einsatz kommt, werden zunächst
ein Wärmedämmelement 22 und Kapillar-Sperrelement 34 bereitgestellt. Das Kapillar-Sperrelement
34 weist einen lichtschachtseitigen Abschnitt 35 auf, der von dem Wärmedämmelement
22 abragt. Das Kapillar-Sperrelement 34 kann dabei auch mit einem dämmungsseitigen
Abschnitt 36, der in dem Wärmedämmelement 22 aufgenommen und mit dem Wärmedämmelement
22 verbunden ist, bereitgestellt werden. An den Seiten des Wärmedämmelements 22 wird
je eine Faserzementplatte 28, 30 derart angebracht, dass das Wärmedämmelement 22 seitlich
von den Faserzementplatten 28, 30 eingeschlossen wird.
[0051] Anschließend wird ein Dichtelement 24 bereitgestellt, das mindestens einen Vorsprungabschnitt
40, 42, 44 bzw. 46, 48, 50 aufweist. Das Dichtelement 24 wird nun in dem Formteil-Endabschnitt
64 derart angeordnet, dass die Vorsprungabschnitte 40, 42, 44 in den komplementären
Ausnehmungen 68 des Formteil-Endabschnitts 64 aufgenommen sind. Danach wird das Wärmedämmelement
22, das bereits mit dem Kapillar-Sperrelement 34 verbunden wurde, mit dem in dem Formteil-Endabschnitt
64 befindlichen Dichtelement 24 derart zusammengeführt, dass die Vorsprungabschnitte
46, 48, 50 des Dichtelements 24 in den komplementären Ausnehmungen 52, 54, 56 in dem
Wärmedämmelement 22 aufgenommen sind. Zusätzlich kann vor dem Zusammenführen von Dichtelement
24 und Wärmedämmelement 22 in mindestens einer der komplementären Ausnehmungen 48
ein Hybriddichtstoff aus MS Polymer 37 zum Abdichten und Verkleben eingebracht werden.
Nun sind das Dichtelement 24 und das Wärmedämmelement 22 mit dem Kapillar-Sperrelement
34 zum Betongießen angeordnet. Alternativ können das Dichtelement 24 und das Wärmedämmelement
22 vor dem Anordnen in dem Formteil-Endabschnitt 64 miteinander verbunden werden und
als eine Einheit in dem Formteil-Endabschnitt 64 angeordnet werden.
[0052] Des Schachtwandelement 6 und das Bodenelement 8 werden anschließend unter Aufnahme
des lichtschachtseitigen Abschnitts 35 des Kapillar-Sperrelements 34 aus Beton gegossen,
und zwar derart, dass sich der lichtschachtseitige Abschnitt 35 des Kapillar-Sperrelements
34 in dem Schachtwandelement 6 und Bodenelement 8 erstreckt.
[0053] Schließlich erfolgt das Aushärten des gegossenen Schachtwandelements 6 und Bodenelements
8. Das Aushärten erfolgt dabei unter Schaffung einer Formschlussverbindung des lichtschachtseitigen
Abschnitts 35 des Kapillar-Sperrelements 34 mit dem Schachtwandelement 6 und Bodenelement
8.
[0054] Mit dem vorstehenden Verfahren gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wurde eine
Lichtschachtanordnung 2 hergestellt, die insbesondere zur Anordnung vor einem Kellerfenster
an einer Hauswand eines Gebäudes dient, wobei die Lichtschachtanordnung 2 einen Lichtschacht
4, der ein Schachtwandelement 6 mit einem U-förmigen Querschnitt und ein Bodenelement
8, welches das Schachtwandelement 6 nach unten abschließt, weiterhin ein Wärmedämmelement
22, das an Stirnflächen von Schachtwandelement 6 und Bodenelement 8 aufgebracht ist,
und ein Kapillar-Sperrelement 34 umfasst.
1. Lichtschachtanordnung (2), insbesondere zur Anordnung vor einem Kellerfenster an einer
Hauswand eines Gebäudes, mit
einem Lichtschacht (4), der ein Schachtwandelement (6) mit einem U- oder bogenförmigen
Querschnitt und ein Bodenelement (8), welches das Schachtwandelement (6) nach unten
abschließt, aufweist,
einem Wärmedämmelement (22), das an Stirnflächen von Schachtwandelement (6) und Bodenelement
(8) aufgebracht ist, und
einem Dichtelement (24), das an der dem Schachtwandelement (6) bzw. dem Bodenelement
(8) abgewandten Seite des Wärmedämmelements (22) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
weiterhin ein Kapillar-Sperrelement (34) vorgesehen ist, das einen lichtschachtseitigen
Abschnitt aufweist, der sich in dem Schachtwandelement (6) und Bodenelement (8) erstreckt,
und das mit dem Wärmedämmelement (22) verbunden ist.
2. Lichtschachtanordnung (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schachtwandelement (6) und das Bodenelement (8) zusammen einstückig aus Beton
gegossen sind, und der lichtschachtseitige Abschnitt des Kapillar-Sperrelements (34)
in das Schachtwandelement (6) und das Bodenelement (8) eingegossen ist.
3. Lichtschachtanordnung (2) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Kapillar-Sperrelement (34) mindestens ein Vorsprung (58), bevorzugt mehrere
Vorsprünge derart vorgesehen sind, dass das Kapillar-Sperrelement (34) in dem ausgehärteten
Schachtwandelement (6) und Bodenelement (8) formschlüssig gehalten ist.
4. Lichtschachtanordnung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kapillar-Sperrelement (34) weiterhin einen dämmungsseitigen Abschnitt aufweist,
der sich in dem Wärmedämmelement (22) erstreckt und mit diesem verbunden ist.
5. Lichtschachtanordnung (2) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Kapillar-Sperrelement (34) mit dem Wärmedämmelement (22) durch Verkleben verbunden
ist.
6. Lichtschachtanordnung (22) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmedämmelement (22) an den Stirnflächen von Schachtwandelement (6) und Bodenelement
(8) durchgängig in einer U- oder Bogenform umläuft.
7. Lichtschachtanordnung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kapillar-Sperrelement (34) entlang des Verbindungsbereichs zwischen dem Schachtwandelement
(6) bzw. Bodenelement (8) mit dem Wärmedämmelement (22) durchgängig ausgestaltet ist.
8. Lichtschachtanordnung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kapillar-Sperrelement (34) streifen- oder leistenförmig ausgebildet ist.
9. Lichtschachtanordnung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kapillar-Sperrelement (34) in Ebenen parallel zu den Ebenen der angrenzenden
Wände des Schachtwandelements (6) und des Bodenelements (8) verläuft.
10. Lichtschachtanordnung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kapillar-Sperrelement (34) aus einem wasserdichten und verformbaren Material
besteht.
11. Lichtschachtanordnung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kapillar-Sperrelement (34) aus einem Elastomermaterial oder aus einem Thermoplastmaterial
besteht.
12. Lichtschachtanordnung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmedämmelement (22) einen Wärmedämmstreifen (26) aufweist, der seitlich von
zwei Faserzementplatten (28, 30) eingeschlossen ist.
13. Lichtschachtanordnung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtelement (24) durchgängig entlang der Stirnseite des Wärmedämmelements (22)
vorgesehen ist.
14. Lichtschachtanordnung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtelement (24) streifenförmig ausgebildet ist.
15. Lichtschachtanordnung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtelement (24) mindestens einen, bevorzugt mindestens zwei, mehr bevorzugt
mindestens drei Vorsprungabschnitte (40, 42, 44) aufweist, die sich auf der vom Schachtwandelement
(6) und Bodenelement (8) abgewandten Seite erstrecken.
16. Lichtschachtanordnung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtelement (24) mindestens einen, bevorzugt mindestens zwei, mehr bevorzugt
mindestens drei Vorsprungabschnitte (46, 48, 50) aufweist, die sich auf der dem Schachtwandelement
(6) und Bodenelement (8) zugewandten Seite erstrecken.
17. Lichtschachtanordnung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtelement (24) aus Moosgummi besteht.
18. Lichtschachtanordnung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtelement (24) durch einen Hybriddichtstoff aus MS Polymer (37) mit dem Wärmedämmelement
(22) verbunden ist.
19. Verfahren zur Herstellung einer Lichtschachtanordnung (2), die insbesondere zur Anordnung
vor einem Kellerfenster an einer Hauswand eines Gebäudes dient, wobei die Lichtschachtanordnung
(2) einen Lichtschacht (4), der ein Schachtwandelement (6) mit einem U- oder bogenförmigen
Querschnitt und ein Bodenelement (8), welches das Schachtwandelement (6) nach unten
abschließt, weiterhin ein Wärmedämmelement (22), das an Stirnflächen von Schachtwandelement
(6) und Bodenelement (8) aufgebracht ist, und ein Kapillar-Sperrelement (34) umfasst,
mit folgenden Schritten:
Bereitstellen des Wärmedämmelements (22) und des Kapillar-Sperrelements (34), wobei
das Kapillar-Sperrelement (34) einen lichtschachtseitigen Abschnitt (35) aufweist,
der von dem Wärmedämmelement (22) abragt,
Betongießen des Schachtwandelements (6) und Bodenelements (8) unter Aufnahme des lichtschachtseitigen
Abschnitts (35) des Kapillar-Sperrelements (34) derart, dass sich der lichtschachtseitige
Abschnitt (35) in dem Schachtwandelement (6) und Bodenelement (8) erstreckt, und
Aushärten des gegossenen Schachtwandelements (6) und Bodenelements (6) unter Einschluss
des lichtschachtseitigen Abschnitts (35) des Kapillar-Sperrelements (34).
20. Verfahren nach Anspruch 19, weiterhin aufweisend:
Bereitstellen des Kapillar-Sperrelements (34) mit einem dämmungsseitigen Abschnitt
(36), der in dem Wärmedämmelement (22) aufgenommen und mit dem Wärmedämmelement (22)
verbunden ist.
21. Verfahren nach Anspruch 19 oder 20, weiterhin aufweisend:
Anbringen von je einer Faserzementplatte (28, 30) an den Seiten des Wärmedämmelements
(22) derart, dass das Wärmedämmelement (22) seitlich von den Faserzementplatten (28,
30) eingeschlossen wird.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 21, weiterhin aufweisend die folgenden Schritte:
Bereitstellen eines Dichtelements (24), das mindestens einen Vorsprungabschnitt (40,
42, 44) aufweist; und
Anordnen und Verkleben des Dichtelements (24) an der dem Schachtwandelement (6) und
Bodenelement (8) abgewandten Seite des Wärmedämmelements (22) vor oder nach dem Betongießen
des Schachtwandelements (6) und Bodenelements (8) derart, dass sich der mindestens
eine Vorsprungabschnitt (40, 42, 44) auf der vom Schachtwandelement (6) und Bodenelement
(8) abgewandten Seite des Dichtelements (24) erstreckt.