[0001] Die Erfindung betrifft eine Schließvorrichtung, insbesondere für ein bewegliches
Fahrzeugelement eines Fahrzeugs.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Schließvorrichtungen, insbesondere Schlösser oder
Gesperre, bekannt, die beispielsweise in Kraftfahrzeugen zur Verriegelung von Rückenlehnen,
Türen, Hauben, Heckklappen, Kofferraumdeckeln oder dergleichen verwendet werden. Zum
Entriegeln des Schlosses wird mittels eines Motors ein aus einer Sperrklinke, einer
Drehfalle und einem Schließelement, insbesondere in Form eines Schließbügels oder
Schließbolzens, gebildetes Gesperre in Bewegung versetzt, um die Sperrklinke von einer
Sperrstellung in eine Entriegelungsstellung zu verstellen. In der Entriegelungsstellung
der Sperrklinke ist die Drehfalle freigegeben, um von einer Geschlossenstellung in
eine Offenstellung aufdrehen zu können. Zum Beispiel kann die Drehfalle über eine
Hauptraststellung hinaus bewegt werden, damit die Sperrklinke in eine Rastausnehmung
der Drehfalle einfallen kann.
[0003] Herkömmliche Schließvorrichtungen, insbesondere mit Zuziehfunktionen, weisen vergleichsweise
hohe Dichtungsdrücke auf. Bei hohem Dichtungsdruck kommt es beim Öffnen der Schließvorrichtung
zu einem so genannten Öffnungsknall, welcher beispielsweise dadurch entsteht, dass
eine Spannung, insbesondere Vorspannung, am zugeordneten beweglichen Fahrzeugelement
bei einem Schließvorgang aufgebaut wird. Beispielsweise wird die Spannung durch ein
am beweglichen Fahrzeugelement und/oder an einer Fahrzeugöffnung angeordnetes komprimierbares
Dichtungselement, insbesondere ein Türdichtungselement, erzeugt. In der herkömmlichen
Geschlossenstellung, in welcher eine Hauptraste der Drehfalle an der Sperrklinke anliegt,
bleibt diese Vorspannung bestehen, welche dann bei einer Trennung der Sperrklinke
von der Drehfalle schlagartig freigegeben wird und einen akustisch wahrnehmbaren Öffnungsknall
verursacht. Beispielsweise entsteht die Vorspannung am Dichtungselement und somit
am beweglichen Fahrzeugelement, wenn das Dichtungselement während des Schließvorgangs
zu stark komprimiert wird. Eine solche Komprimierung erfolgt beispielsweise dadurch,
dass bei einem Schließvorgang die Drehfalle über die Hauptraststellung hinaus bewegt
wird, um anschließend gegen eine Rastnase der Sperrklinke zur Verrastung der Drehfalle
an der Sperrklinke anzuschlagen. Auch kann die Drehfalle in Öffnungsrichtung vorgespannt
sein. Aufgrund einer Vorspannung der Drehfalle kommt es beispielsweise zu einem Rasteingriff
zwischen Drehfalle und Sperrelement mit einer entsprechenden Vorspannbelastung. Dadurch
entstehen beispielsweise zwischen der Drehfalle und dem Sperrelement vergleichsweise
hohe Reibungskräfte, die bei einem Öffnungsvorgang überwunden werden müssen, um das
Sperrelement und/oder die Drehfalle auszurasten. Beim Ausrasten des Sperrelements
und/oder der Drehfalle kann eine schlagartige, d. h. plötzliche Entspannung zwischen
den zuvor genannten vorgespannten Teilen des Fahrzeugs und/oder der Schließvorrichtung
erfolgen und ein Öffnungsknall entstehen.
[0004] Zum Beispiel wird bei bekannten Zuziehschlosssystemen die Drehfalle bei einem Schließvorgang
zwischen der Vorraststellung und der Hauptrast- und Endstellung unterstützt, wobei
ein Aufbau des Dichtungsdrucks bereits erfolgt, wenn die Drehfalle aus der Vorraststellung
in die Hauptraststellung verstellt wird.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Schließvorrichtung anzugeben,
welche beispielsweise bei einem Öffnungsvorgang ein akustisch wahrnehmbares, unangenehmes
und unerwünschtes Öffnungsgeräusch, insbesondere einen so genannten Öffnungsknall,
verhindert.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Schließvorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0008] Die erfindungsgemäße Schließvorrichtung, insbesondere für ein bewegliches Fahrzeugelement
eines Kraftfahrzeugs, umfasst zumindest eine Drehfalle, ein Schließelement und einen
zugeordneten Sperrmechanismus. Der Sperrmechanismus umfasst zumindest ein Sperrelement
und ein bewegbares Betätigungselement zur schließenden Kopplung der Drehfalle und
des Schließelements, wobei das bewegbare Betätigungselement eingerichtet ist, die
Drehfalle in eine über zumindest eine Raststellung hinausgehende Geschlossenstellung
zu bewegen und in dieser Geschlossenstellung zu arretieren. In der Geschlossenstellung
sind die Drehfalle und das Sperrelement außer Rasteingriff. Des Weiteren sind die
Drehfalle und das Schließelement in der Geschlossenstellung vollständig schließend
miteinander gekoppelt.
[0009] Mit anderen Worten: Das Betätigungselement ist ausgebildet, um zwei Funktionen nachzukommen.
Zum Beispiel ist das Betätigungselement eine so genannte Zuziehhilfe. Beispielsweise
ist das Betätigungselement als Zuziehklinke oder Zuziehhebel ausgebildet. Das Betätigungselement
weist dabei zusätzlich Eigenschaften eines Sperrelements, beispielsweise einer Sperrklinke
oder eines Sperrhebels, auf. Eine Funktion besteht darin, die Drehfalle in die Geschlossenstellung
zu bewegen, insbesondere zu verstellen, beispielsweise zu verschwenken oder zu drehen.
Eine weitere Funktion besteht darin, die Drehfalle in der Geschlossenstellung zu arretieren
und/oder zu blockieren. Beispielsweise wird eine Bewegung der Drehfalle zurück in
Richtung der Offenstellung von dem Betätigungselement gesperrt. Insbesondere ist die
Drehfalle in der Geschlossenstellung derart mit dem Betätigungselement gekoppelt,
dass die Drehfalle zumindest abschnittsweise an dem Betätigungselement aufliegt und
dadurch von diesem gehalten, insbesondere arretierend und/oder blockierend gehalten
wird. Das Betätigungselement ist in der Geschlossenstellung positionsfest festgestellt,
so dass eine weitere Drehbewegung der Drehfalle in Richtung der Offenstellung blockiert
ist. Beispielsweise ist das Betätigungselement eingerichtet, die Drehfalle in der
Geschlossenstellung selbsthemmend zu halten. Das Betätigungselement drückt gegen die
Drehfalle in der Geschlossenstellung. Die Drehfalle ist beispielsweise klemmend an
dem Betätigungselement gehalten.
[0010] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen darin, dass sowohl ein Schließvorgang
als auch ein Öffnungsvorgang vergleichsweise geräuscharm oder gar geräuschlos durchführbar
ist. Insbesondere ist die Schließvorrichtung ausgebildet, ein Öffnungsgeräusch, insbesondere
einen Öffnungsknall, bei einem Öffnungsvorgang des beweglichen Fahrzeugelements zumindest
zu reduzieren oder gar zu verhindern. Die Schließvorrichtung ist zudem eingerichtet,
einen Dichtungsdruck am beweglichen Fahrzeugelement und/oder in der Schließvorrichtung
in der Geschlossenstellung bis zum nächsten Öffnungsvorgang möglichst gering zu halten.
[0011] Um diesen Öffnungsknall zu eliminieren, wird beim Schließvorgang die Drehfalle zunächst
in die zumindest eine Raststellung und nach Erreichen der Raststellung in einen definierten
Überhub bewegt. Anschließend wird die Drehfalle in einer dem Überhub entsprechenden
Überhubstellung mittels des Betätigungselements arretiert. Diese Abfolge ermöglicht
eine vergleichsweise langsame und verzögerte Komprimierung des Dichtungselements.
Die Schließvorrichtung ist dabei zusätzlich derart eingestellt, dass ein Dichtungsdruck
erst durch Bewegung der Drehfalle aus der Raststellung, beispielsweise einer so genannten
Hauptraststellung, hinaus aufgebracht wird. D. h., dass zumindest die Schließvorrichtung
in der Raststellung, beispielsweise in der Hauptraststellung, im Wesentlichen spannungsfrei
ist. Während eines Fahrbetriebs des Fahrzeugs verbleibt die Drehfalle in der arretierten
Geschlossenstellung.
[0012] Wenn nun ein Öffnungsvorgang eingeleitet wird, erfolgt ein kontrolliertes Reversieren
der Drehfalle mittels des Betätigungselements. Dabei ist das Betätigungselement eingerichtet,
die Drehfalle aus der Geschlossenstellung zurück in die zumindest eine Raststellung,
beispielsweise in die Hauptraststellung, im Wesentlichen definiert zu bewegen. Anschließend
ist die Drehfalle von dem Sperrelement entkoppelbar, insbesondere ausrastbar. Beispielsweise
ist das Sperrelement eingerichtet, die Drehfalle aus der Raststellung, beispielsweise
der Hauptraststellung, in die Offenstellung freizugeben. In der Offenstellung der
Schließvorrichtung, in welcher die Drehfalle und das Schließelement in Außereingriff
sind, sind das Betätigungselement und die Drehfalle ebenfalls in Außereingriff. In
einer Weiterbildung der Schließvorrichtung kann das Sperrelement zeitgleich mit dem
Reversiervorgang der Drehfalle entriegelt werden. Dadurch kommt es zu keinem Zeitpunkt
des Öffnungsvorgangs zu einem schlagartigen Freisetzen einer Dichtungskraft und der
Öffnungsknall wird somit verhindert.
[0013] In einer Weiterbildung ist bei einem Öffnungsvorgang eine Einnahme der Raststellung,
beispielsweise der Hauptraststellung, nach der Geschlossenstellung nicht zwangsläufig
notwendig. Das Sperrelement ist beispielsweise eingerichtet, bei Einleitung eines
Öffnungsvorgangs die Drehfalle aus der Geschlossenstellung direkt freizugeben. Das
Sperrelement ist beispielsweise um eine Drehachse schwenkbeweglich ausgebildet. Dadurch,
dass die Drehfalle in der Geschlossenstellung nicht mit dem Sperrelement in Rasteingriff
ist, kann eine Erzeugung eines Öffnungsgeräuschs vermieden werden. Zum Beispiel entstehen
Öffnungsgeräusche, insbesondere in Form eines wahrnehmbaren Knalls, durch eine über
den Rasteingriff erzeugte Reibung zwischen der Drehfalle und dem Sperrelement. Mit
anderen Worten: Beim Öffnungsvorgang muss die Drehfalle nicht zurück in eine Raststellung
bewegt werden, um anschließend in die Offenstellung freigegeben zu werden. Das Sperrelement
wird in Richtung weg von der Drehfalle verschwenkt, bevor die Drehfalle die für den
Schließvorgang vorgesehene Raststellung erreichen kann.
[0014] Des Weiteren werden die oben genannten Vorteile mit einer Schließvorrichtung, insbesondere
in Form eines Schlosses, realisiert, welche vergleichsweise teilereduziert, gewichtsreduziert
und kostenreduziert ausgebildet ist. Darüber hinaus ist die Schließvorrichtung einfach
montierbar ausgebildet. Zudem benötigt die erfindungsgemäße Schließvorrichtung vergleichsweise
wenig Platz und bietet eine einfache Lösung zur Eliminierung von Öffnungsgeräuschen.
Ein herzustellendes oder bereits hergestelltes und/oder genutztes Fahrzeug kann in
einfacher Weise mit einer solchen Schließvorrichtung aufgerüstet werden.
[0015] Zum Beispiel umfasst die Schließvorrichtung eine Zuziehkinematik bzw. Zuziehmechanik.
[0016] Die Schließvorrichtung ist beispielsweise ein Schloss. Das Schloss umfasst als Gesperre
beispielsweise die zumindest eine Drehfalle und den Sperrmechanismus, welche beispielsweise
rastend ineinander greifen und der Sperrmechanismus ein Öffnen der in ein Schließelement,
zum Beispiel einen Schließbügel oder Schließbolzen, eingefallenen Drehfalle sperrt.
Je nach Auslegung umfasst das Schloss einen manuellen oder motorischen Antriebsmechanismus
zum Öffnen des Sperrmechanismus und zur Entkopplung der Drehfalle vom Schließelement.
Das Schließelement ist beispielsweise fahrzeugfest. Beispielsweise ist das Schließelement
in einer Fahrzeugöffnung, beispielsweise einer Fahrzeugtüröffnung, Heckklappenöffnung
oder Motorhaubenöffnung, angeordnet. Ein Gesperre aus Drehfalle und Sperrmechanismus
ist beispielsweise an dem beweglichen Fahrzeugelement angeordnet.
[0017] Das bewegliche Fahrzeugelement kann vollständig automatisch und motorisch aus der
Offenstellung in die Raststellung und anschließend in die Geschlossenstellung verstellt
werden. Auch kann das bewegliche Fahrzeugelement teilweise manuell in die Raststellung,
beispielsweise durch Zuschlagen des beweglichen Fahrzeugelements, bewegt werden. Anschließend
kann die Zuziehkinematik bzw. Zuziehmechanik aktiviert werden und eingreifen, um eine
Verstellung der Drehfalle aus der Raststellung in die Geschlossenstellung und somit
Fahrbetriebsstellung zu unterstützen. Dabei ist das Betätigungselement ausgebildet,
diese unterstützende Verstellung auszuführen sowie die Drehfalle in der Geschlossen-
und
[0018] Fahrbetriebsstellung zu arretieren und/oder zu blockieren, insbesondere zu sperren.
Zum Beispiel arretiert das Betätigungselement die Drehfalle in der Geschlossenstellung
mittels eines Rasteingriffs, beispielsweise eines Reibschlusseingriffs und/oder Kraftschlusseingriffs.
Zum Beispiel blockiert das Betätigungselement die Drehfalle in der Geschlossenstellung
mittels einer Feststellung des Betätigungselements in einer Verriegelungsposition,
in welcher ein Bewegungsweg der Drehfalle in Richtung der Offenstellung blockiert
ist. Zum Beispiel ist das bewegbare Betätigungselement motorisch antreibbar. Das Betätigungselement
ist beispielsweise mittels einer über einen Mikroschalter eingeleiteten Ansteuerung
betätigbar. Zum Beispiel können bereits im Fahrzeug vorhandene Elektronikvorrichtungen
verwendet werden, um eine Ansteuerung des Betätigungselements zu realisieren.
[0019] Drehachsen des Sperrelements, der Drehfalle und des Betätigungselements sind insbesondere
versetzt zueinander angeordnet.
[0020] In einer weiteren Ausführungsform weist das Betätigungselement zumindest eine in
Richtung der Drehfalle gerichtete Betätigungskontur zur Einleitung einer Bewegung
der Drehfalle aus der zumindest einen Raststellung in die Geschlossenstellung auf.
[0021] In einer weiteren Ausführungsform weist das Betätigungselement zumindest eine in
Richtung der Drehfalle gerichtete Arretierkontur zur Arretierung der Drehfalle in
der Geschlossenstellung bis zu einem Öffnungsvorgang auf. Es ist dabei zu verstehen,
dass die Arretierkontur auch als eine Blockierkontur bezeichnet werden kann.
[0022] In einer weiteren Ausführungsform sind die Betätigungskontur und die Arretierkontur
als eine im Wesentlichen kontinuierlich verlaufende Außenkontur an dem Betätigungselement
ausgebildet. Das Betätigungselement umfasst beispielsweise zumindest eine in Richtung
der Drehfalle gerichtete Auswölbung.
[0023] Beispielsweise ist die Auswölbung an einem Ende des Betätigungselements angeordnet.
Ein anderes Ende des Betätigungselements ist an einer ihm zugeordneten Drehachse gelagert.
[0024] In einer weiteren Ausführungsform ist das Betätigungselement um eine Drehachse zwischen
der Offenstellung und der Geschlossenstellung schwenkbeweglich ausgebildet.
[0025] In einer weiteren Ausführungsform umfasst die Drehfalle zumindest ein mit einem Gegenrastelement
des Sperrelements korrespondierendes Rastelement. Des Weiteren umfasst die Drehfalle
zumindest ein an einer dem Rastelement gegenüberliegenden Seite angeordnetes Anschlagselement,
welches zur Verstellung der Drehfalle aus der zumindest einen Raststellung in die
Geschlossenstellung von dem Betätigungselement betätigbar ist. Zum Beispiel gelangt
das Anschlagselement in Anlage mit dem Betätigungselement sobald das Betätigungselement
aktiviert ist, die Drehfalle aus der zumindest einen Raststellung, beispielsweise
der Hauptraststellung, in die Geschlossenstellung zu bewegen, insbesondere zu verstellen.
In der Geschlossenstellung ist die Drehfalle an dem Betätigungselement arretiert gehalten
und/oder abgestützt.
[0026] In einer weiteren Ausführungsform weist die Drehfalle zumindest eine in Richtung
des Betätigungselements gerichtete Anschlagskontur auf, die bei Betätigung durch das
Betätigungselement mit seiner Betätigungskontur in Anlage gelangt.
[0027] In einer weiteren Ausführungsform weist die Drehfalle zumindest eine in Richtung
des Betätigungselements gerichtete Arretiergegenkontur auf, die in der Geschlossenstellung
an dem Betätigungselement arretiert ist. Dabei ist eine weitere Drehbewegung der Drehfalle
in Richtung der Offenstellung blockiert, festgestellt und/oder gesperrt.
[0028] Insbesondere umfasst das Anschlagselement die Anschlagskontur und die Arretiergegenkontur.
Insbesondere gelangt die Anschlagskontur mit der Arretierkontur des Betätigungselements
in Anlage, sobald das Betätigungselement aktiviert ist, die Drehfalle aus der zumindest
einen Raststellung, beispielsweise der Hauptraststellung, in die Geschlossenstellung
zu bewegen, insbesondere zu verstellen. Zum Beispiel weist das Anschlagselement der
Drehfalle eine im Wesentlichen kontinuierlich verlaufende Außenkontur auf, die beispielsweise
die Anschlagskontur und die Arretiergegenkontur umfasst. In einer Weiterbildung umfasst
die Drehfalle zumindest eine in Richtung des Betätigungselements gerichtete Auswölbung.
Das Anschlagselement und die Drehfalle sind beispielsweise einteilig ausgebildet.
Alternativ ist das Anschlagselement ein separates Bauteil, welches mit der Drehfalle
Stoff-, kraft- und/oder formschlüssig verbunden ist. Die Drehfalle und/oder das Anschlagselement
sind/ist aus Metall und/oder Kunststoff gebildet.
[0029] In einer weiteren Ausführungsform ist das bewegbare Betätigungselement eingerichtet,
die Drehfalle aus einer Offenstellung in eine Hauptraststellung zu bewegen, in welcher
die Drehfalle mit dem Schließelement schließend gekoppelt ist und mit dem Sperrelement
in Rasteingriff ist.
[0030] In einer weiteren Ausführungsform ist das bewegbare Betätigungselement eingerichtet,
die Drehfalle aus einer Offenstellung in eine Vorraststellung zu bewegen, in welcher
die Drehfalle mit dem Schließelement teilweise schließend gekoppelt ist und an dem
Sperrelement verrastet ist, und aus der Vorraststellung in eine Hauptraststellung,
in welcher die Drehfalle mit dem Schließelement schließend gekoppelt ist und mit dem
Sperrelement in Rasteingriff ist, und aus dieser Hauptraststellung in die Geschlossenstellung
zu bewegen und in der Geschlossenstellung bis zu einem Öffnungsvorgang zu arretieren
und/oder zu blockieren. Die Vorraststellung kann durch manuelles Zuschlagen des beweglichen
Fahrzeugelements oder durch eine vollständig automatisch, d. h. motorisch ausgeführte
Verstellung eingenommen werden. Das Fahrzeugelement ist beispielsweise eine Fahrzeugtür,
eine Heckklappe oder eine Motorhaube eines Kraftfahrzeugs bzw. Fahrzeugs. In der Vorraststellung
ist die Drehfalle mit dem Schließelement teilweise schließend gekoppelt und an dem
Sperrelement vorverrastet. In der Hauptraststellung ist die Drehfalle mit dem Schließelement
schließend gekoppelt und an dem Sperrelement verrastet.
[0031] In einer weiteren Ausführungsform definiert die Geschlossenstellung eine über die
Raststellung hinausgehende Überhubstellung, in welcher ein Rastelement der Drehfalle
zu einem Gegenrastelement des Sperrelements beabstandet angeordnet ist. D. h., dass
das Sperrelement und die Drehfalle in der Geschlossenstellung außer Rasteingriff sind.
Insbesondere ist das Rastelement, beispielsweise ein Hauptrastelement, der Drehfalle
und das Gegenrastelement des Sperrelements außer Rasteingriff. Dadurch kann ein vergleichsweise
langer Reversierweg der Drehfalle realisiert werden, ohne dass zwischen der Drehfalle
und dem Sperrelement vergleichsweise hohe Reibungs- und Dichtungskräfte entstehen,
die bei einem Öffnungsvorgang überwunden werden müssen. Zum Beispiel umfasst die Drehfalle
ein Vorrastelement, welches in der Vorraststellung mit dem Gegenrastelement des Sperrelements
in Rasteingriff steht. Des Weiteren umfasst die Drehfalle ein Hauptrastelement, welches
in der Hauptraststellung mit dem Gegenrastelement des Sperrelements in Rasteingriff
steht. Das Vorrastelement und das Hauptrastelement sind an der Drehfalle, insbesondere
an einer zu dem Sperrelement gerichteten Seite der Drehfalle, angeordnet. Beispielsweise
sind das Vorrastelement und das Hauptrastelement zueinander beabstandet angeordnet.
Das Vorrastelement und das Hauptrastelement sind beispielsweise jeweils als von der
Drehfalle abstehende Rastnasen ausgebildet. Zum Beispiel sind diese Rastelemente aus
Kunststoff gebildet und/oder zumindest mit Kunststoff beschichtet.
[0032] Das Sperrelement ist beispielsweise als Sperrklinke ausgebildet. Das Sperrelement
ist beispielsweise aus Metall und/oder Kunststoff gebildet. Beispielsweise ist zumindest
das Gegenrastelement aus Kunststoff gebildet und/oder mit einer Kunststoffbeschichtung
versehen. Das Gegenrastelement ist beispielsweise als eine von einer Seite des Sperrelements
abragende Rastnase ausgebildet.
[0033] In einer weiteren Ausführungsform umfasst der Sperrmechanismus einen Zuziehmechanismus.
Zum Beispiel ist das Betätigungselement als Klinke, insbesondere Zuziehklinke, oder
Hebel, insbesondere Zuziehhebel, ausgebildet.
[0034] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Dabei zeigen:
- Figur 1
- schematisch in perspektivischer Ansicht ein Ausführungsbeispiel einer Schließvorrichtung
mit einem Gehäuse für ein bewegliches Fahrzeugelement eines Fahrzeugs,
- Figur 2
- schematisch in Draufsicht die Schließvorrichtung nach Figur 1, umfassend zumindest
eine Drehfalle, ein Schließelement und einen Sperrmechanismus zur schließenden Kopplung
der Drehfalle und des Schließelements,
- Figur 3A
- schematisch in Draufsicht ein Ausführungsbeispiel einer Schließvorrichtung für ein
bewegliches Fahrzeugelement eines Fahrzeugs in einer Offenstellung,
- Figuren 3B
- bis 3D schematisch jeweils in Draufsicht einen Bewegungsablauf der Schließvorrichtung
nach Figur 3A aus der Offenstellung in eine Geschlossenstellung, in welcher die Drehfalle
und das Schließelement vollständig miteinander schließend gekoppelt sind,
- Figur 4
- schematisch eine Ausführungsform eines Öffnungsvorgangs der Schließvorrichtung, welche
aus einer Geschlossenstellung über eine Hauptraststellung in eine Offenstellung bewegt
wird, und
- Figur 5
- schematisch eine weitere Ausführungsform eines Öffnungsvorgangs der Schließvorrichtung,
welche aus einer Geschlossenstellung direkt in eine Offenstellung bewegt wird.
[0035] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0036] Figur 1 zeigt schematisch in perspektivischer Ansicht ein Ausführungsbeispiel einer Schließvorrichtung
1 mit einem Gehäuse 2 für ein bewegliches Fahrzeugelement 3 eines Fahrzeugs 4. Das
bewegliche Fahrzeugelement 3 ist beispielsweise eine am Fahrzeug 4 angeordnete schwenkbewegliche
Fahrzeugtür, Heckklappe oder Motorhaube.
[0037] Das Gehäuse 2 besteht beispielsweise aus mehreren Gehäuseteilen 2.1 bis 2.3. Zum
Beispiel ist das Gehäuse 2 als Gehäusekasten ausgebildet. Zum Beispiel sind die Gehäuseteile
2.1 bis 2.3 am Fahrzeugelement 3 befestigt.
[0038] Figur 2 zeigt schematisch in Draufsicht die Schließvorrichtung 1 nach
Figur 1 mit ausgeblendeten Gehäuseteilen 2.1, 2.2. Das Gehäuseteil 2.3 ist beispielsweise
eine Träger- und/oder Basisplatte.
[0039] Die Schließvorrichtung 1 ist ein Schlosssystem. Die Schließvorrichtung 1 ist beispielsweise
ein Heckklappenschloss, insbesondere eines angetriebenen Heckklappensystems. Die Schließvorrichtung
1 umfasst einen Zuziehmechanismus Zm.
[0040] Das Gehäuse 2 umschließt ein Gesperre 5der Schließvorrichtung 1. Die Schließvorrichtung
1 umfasst als Gesperre 5 zumindest ein Schließelement 6, eine Drehfalle 7 und einen
Sperrmechanismus Sm. Zum Beispiel ist der Sperrmechanismus Sm ein Zuziehmechanismus
Zm.
[0041] Der Sperrmechanismus Sm umfasst ein Sperrelement 8. Das Sperrelement 8 ist beispielsweise
als Sperrklinke ausgebildet. Das Sperrelement 8 ist beispielsweise aus Metall und/oder
Kunststoff gebildet. Das Sperrelement 8 ist an einer Drehachse Da1 drehbar gelagert.
Zum Beispiel umfasst das Gehäuseteil 2.3 ein nicht näher dargestelltes Lagerelement,
welches die Drehachse Da1 ausbildet und an welchem das Sperrelement 8 drehbeweglich,
insbesondere verschwenkbar, gelagert ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel gemäß
Figur 2 und in Draufsicht ist ein unterer Abschnitt 8.1 des Sperrelements 8 mit der Drehachse
Da1 verbunden. Das Sperrelement 8 umfasst ein Gegenrastelement 8.2. Das Gegenrastelement
8.2 ist in einem im Wesentlichen zentralen Abschnitt 8.3 des Sperrelements 8 angeordnet.
Beispielsweise ist das Gegenrastelement 8.2 aus Kunststoff gebildet und/oder mit einer
Kunststoffbeschichtung versehen. Beispielsweise ist das Gegenrastelement 8.2 mit einem
Kunststoff mit Dämpfungseigenschaften umspritzt. Das Gegenrastelement 8.2 ist als
Rastnase ausgebildet und ragt von einer der Drehfalle 7 zugewandten Seite des Gegenrastelements
8.2 in Richtung der Drehfalle 7 ab.
[0042] Weiterhin umfasst der Sperrmechanismus Sm ein bewegbares Betätigungselement 9. Das
Betätigungselement 9 ist beispielsweise eine Sperr- und/oder Zuziehklinke zur schließenden
Kopplung der Drehfalle 7 und des Schließelements 6. Dabei ist das Betätigungselement
9 ausgebildet, die Drehfalle 7 in einer endgültigen Geschlossenstellung P1, welche
im Fahrbetrieb beibehalten wird, bis zum nächsten Öffnungsvorgang O1, O2 zu fixieren.
Beispielsweise zeigen die
Figuren 4 und 5 jeweils einen Öffnungsvorgang O1, O2. Zum Beispiel zeigt
Figur 2 eine vor der Geschlossenstellung P1 einnehmbare Raststellung P2, insbesondere eine
so genannten Hauptraststellung P2.1, der Drehfalle 7 und
Figur 3D die Geschlossenstellung P1. Die Hauptraststellung P2.1 ist beispielsweise die einzige
Raststellung P2, die die Schließvorrichtung 1 aufweist. Zum Beispiel ist eine wie
in
Figur 3B gezeigte Vorraststellung P2.2 nicht zwangsläufig notwendig. Beispielsweise kann die
Schließvorrichtung 1 mit nur einer Raststellung P2, beispielsweise der Hauptraststellung
P2.1, ausgebildet sein. Optional zusätzlich kann die Schließvorrichtung 1 mit zwei
Raststellungen P2, also beispielsweise einer Vorraststellung P2.2 und einer Hauptraststellung
P2.1, ausgebildet sein.
[0043] In einer alternativen Ausführungsform kann das in
Figur 2 gezeigte Ausführungsbeispiel die Schließvorrichtung 1 in einer Hauptrast- und Geschlossenstellung
P4 darstellen, in welcher das Betätigungselement 9 zusätzlich zum Sperrelement 8 die
Drehfalle 7 bis zu einem Öffnungsvorgang O1, O2 arretiert, beispielsweise blockiert
und verriegelt. Dadurch wird das Sperrelement 8 zumindest teilweise entlastet und
Reib- und Druckkräfte an dem Gegenrastelement 8.2 vergleichsweise verringert. Die
Drehfalle 7 ist in der Hauptrast- und Geschlossenstellung P4 also zweifach gesichert.
Die zweifache Sicherung verhindert beispielsweise eine plötzliche, ungewollte und/oder
gewaltsame Entriegelung der Drehfalle 7, beispielsweise in einem Crashfall oder bei
einem Diebstahlversuch.
[0044] Insbesondere ist das bewegbare Betätigungselement 9 eingerichtet, die Drehfalle 7
aus zumindest der gezeigten Raststellung P2, insbesondere der Hauptraststellung P2.1,
die nach einer in
Figur 3A gezeigten Offenstellung P3 einnehmbar ist, in die über diese Raststellung P2 hinausgehende,
in
Figur 3D gezeigte Geschlossenstellung P1 zu bewegen, insbesondere zu verstellen und/oder zu
verschwenken, und in dieser Geschlossenstellung P1 zu arretieren und/oder zu blockieren,
insbesondere zu sperren. In der Geschlossenstellung P1 sind die Drehfalle 7 und das
Sperrelement 8 außer Rasteingriff R. Des Weiteren sind die Drehfalle 7 und das Schließelement
6 in der Geschlossenstellung P1 vollständig schließend miteinander gekoppelt. Das
Schließelement 6 ist dabei in einer Aufnahme 7.1 der Drehfalle 7 angeordnet. Das Schließelement
6 wird, wenn dieses aus der in
Figur 2 oder
Figur 3C gezeigten Raststellung P2 in die Geschlossenstellung P1 bewegt wird, über eine der
Raststellung P2 entsprechenden Position P5, hier durch Strichlinien angedeutet, hinaus
in eine weitere Position P6 bewegt. In den Positionen P5 und P6 ist das Schließelement
6 vollständig schließend mit der Drehfalle 7 gekoppelt.
[0045] Zum Beispiel ist das Betätigungselement 9 als Klinke, insbesondere Zuziehklinke,
oder Hebel, insbesondere Zuziehhebel, ausgebildet. Das Betätigungselement 9 ist beispielsweise
motorisch, elektromechanisch oder elektrisch betätigbar. Eine Verstellung des Betätigungselements
9 erfolgt beispielsweise mittels eines mit diesem gekoppelten Getriebeelements 10.
Das Getriebeelement 10 weist beispielsweise zumindest teilweise umlaufend Zahnsegmente
auf, die beispielsweise mit einem nicht näher dargestellten Ritzel in Rasteingriff
stehen. Das Ritzel ist beispielsweise mit einer Welle einer nicht näher dargestellten
Motoreneinheit verbunden. Zur Verstellung des Betätigungselements 9 wird das Ritzel
und somit das Getriebeelement 10 bewegt. Wenn das Betätigungselement 9 und die Drehfalle
7 miteinander in Anlage stehen, wird die Drehfalle 7 mitbewegt, beispielsweise in
Richtung eines Verstellwegs W des Betätigungselements 9 gedrückt. Beim Erreichen der
Geschlossenstellung P1, stoppt die Motoreneinheit und das Betätigungselement 9 ist
in einer Verriegelungsposition VP, wie in
Figur 3D gezeigt, oder alternativ in der Hauptrast- und Geschlossenstellung P2.1, P1 festgestellt.
Dabei arretiert das Betätigungselement 9 die Drehfalle 7 in dieser Geschlossenstellung
P1 oder alternativ Hauptrast- und Geschlossenstellung P4 und blockiert die Drehfalle
7 beispielsweise entgegen ihrer Vorspannungsrichtung. Zum Beispiel ist die Drehfalle
7 in Richtung der Offenstellung P3 vorgespannt, um einen Öffnungsvorgang O1, O2 zu
unterstützen.
[0046] Das Betätigungselement 9 ist beispielsweise aus Metall und/oder Kunststoff gebildet.
Zumindest an einer der Drehfalle 7 zugewandten Kontaktfläche ist das Betätigungselement
9 beispielsweise aus einem mit Dämpfungseigenschaften versehenen Kunststoff gebildet
und/oder umspritzt. Das Betätigungselement 9 ist ein separates Bauteil. Beispielsweise
ist das separate Betätigungselement 9 zu der Drehfalle 7 beabstandet angeordnet. Nur
die Kontaktfläche des Betätigungselements 9 gelangt mit der Drehfalle 7 bei Verstellung
und Arretierung und/oder Blockierung der Drehfalle 7 in Kontakt. Zum Beispiel ist
das separate Betätigungselement 9 von der Drehfalle 7 im Wesentlichen entkoppelt und/oder
entkoppelbar. Das Betätigungselement 9 ist beispielsweise unabhängig von einer Bewegung
der Drehfalle 7 ansteuerbar. Im dargestellten Ausführungsbeispiel gemäß
Figur 2 ist das Betätigungselement 9 im Wesentlichen oberhalb der Drehfalle 7 und des Sperrelements
8 angeordnet und an dem Gehäuseteil 2.3 drehbeweglich gelagert. Zum Beispiel umfasst
das Gehäuseteil 2.3 ein nicht näher dargestelltes Lagerelement, welches die Drehachse
Da2 ausbildet und an welchem das bewegbare und separate Betätigungselement 9 drehbeweglich,
d. h. schwenkbeweglich, gelagert ist. Die Drehachse Da2 ist in einem im Wesentlichen
zentralen oder oberen Abschnitt 9.1 des Betätigungselements 9 angeordnet, wie beispielsweise
in den
Figuren 3A bis 3D gezeigt.
[0047] Das schwenkbewegliche Betätigungselement 9 ist insbesondere eingerichtet, die Drehfalle
7 aus der Hauptraststellung P2.1, in welcher die Drehfalle 7 mit dem Schließelement
6 schließend gekoppelt ist und mit dem Sperrelement 8 in Rasteingriff R ist, in die
über die Hauptraststellung P2.1 hinausgehende Geschlossenstellung P1 zu bewegen und
in dieser Geschlossenstellung P1 zu arretieren, wobei in der Geschlossenstellung P1,
wie in
Figur 3D dargestellt ist, die Drehfalle 7 und das Sperrelement 8 außer Rasteingriff R sind.
[0048] Zum Beispiel umfasst die Drehfalle 7 ein Rastelement 7.2, beispielsweise ein Hauptrastelement
7.2', welches in der Hauptraststellung P2.1 mit dem Gegenrastelement 8.2 des Sperrelements
8 in Rasteingriff R steht. Das Hauptrastelement 7.2' ragt an einer dem Sperrelement
8 zugewandten Seite der Drehfalle 7 ab. Beispielsweise ist das Hauptrastelement 7.2'
als Rastnase ausgebildet und aus Kunststoff gebildet und/oder zumindest mit einem
Dämpfungseigenschaften aufweisenden Kunststoff umspritzt.
[0049] Die Drehfalle 7 umfasst weiterhin ein Anschlagselement 7.3. Das Anschlagselement
7.3 ragt im Wesentlichen von einem Basiskörper 7.4 der Drehfalle 7 in Richtung des
Betätigungselements 9 ab. Das Anschlagselement 7.3 und die Drehfalle 7 bzw. und ihr
Basiskörper 7.4 sind beispielsweise aus einem Teil gebildet. Alternativ ist die Drehfalle
7 mehrteilig ausgebildet, wobei das Anschlagselement 7.3 als separates Bauteil mit
dem Basiskörper 7.4 stoff-, kraft- und/oder formschlüssig verbunden ist. Das Anschlagselement
7.3 kann beispielsweise in Form einer weiteren Rastnase ausgebildet sein. Das Anschlagselement
7.3 weist eine Kontaktfläche auf, die mit einer Kontaktfläche des Betätigungselements
9 in Anlage gelangt, wenn das Betätigungselement 9 die Drehfalle 7 verstellt und arretiert.
[0050] Die Drehfalle 7 ist an einer Drehachse Da3 drehbar gelagert. Zum Beispiel umfasst
das Gehäuseteil 2.3 ein nicht näher dargestelltes Lagerelement, welches die Drehachse
Da3 ausbildet und an welchem die Drehfalle 7 drehbeweglich, insbesondere verschwenkbar,
gelagert ist. Die Drehachse Da3 ist beispielsweise in einem im Wesentlichen zentralen
Abschnitt 7.5 der Drehfalle 7 angeordnet.
[0051] Die Drehachsen Da1 bis Da3 sind insbesondere versetzt zueinander angeordnet.
[0052] Figuren 3A bis 3D zeigen jeweils in Draufsicht einen Bewegungsablauf der Schließvorrichtung 1 aus der
Offenstellung P3 in die Geschlossenstellung P1.
[0053] Insbesondere zeigt
Figur 3A schematisch in Draufsicht die Schließvorrichtung 1 in der Offenstellung P3, in welcher
die Drehfalle 7 das Schließelement 6 freigibt und das bewegliche Fahrzeugelement 3
geöffnet werden kann. In der Offenstellung P3 befindet sich das Betätigungselement
9 in einer gegenüber der Verriegelungsposition VP verstellten Entriegelungsposition
EP.
[0054] Figur 3B zeigt schematisch in Draufsicht die Schließvorrichtung 1 in einer optional zusätzlichen
ersten Raststellung P2, insbesondere einer Vorraststellung P2.2, welche bei einem
Schließvorgang nach der Offenstellung P3 einnehmbar ist und in welcher die Drehfalle
7 das Schließelement 6 bereits umgreift.
[0055] Figur 3C zeigt schematisch in Draufsicht die Schließvorrichtung 1 in der nach der Vorraststellung
P2.2 eingenommenen zweiten Raststellung P2, insbesondere Hauptraststellung P2.1, in
welcher die Drehfalle 7 und das Schließelement 6 schließend gekoppelt sind.
[0056] Figur 3D zeigt schematisch in Draufsicht die Schließvorrichtung 1 in der nach der Hauptraststellung
P2.1 eingenommenen, endgültigen Geschlossenstellung P1, in welcher die Drehfalle 7
durch das Betätigungselement 9 arretiert und blockiert ist, wobei die Drehfalle 7
und das Sperrelement 8 in Außerrasteingriff sind.
[0057] Das bewegbare Betätigungselement 9 ist insbesondere eingerichtet, die Drehfalle 7
aus der nach der Offenstellung P3 eingenommenen Vorraststellung P2.2 in die Hauptraststellung
P2.1 und aus dieser Hauptraststellung P2.1 in die Geschlossenstellung P1 aktiv zu
bewegen. Weist die Schließvorrichtung 1 nur die Hauptraststellung P2.1 auf, ist das
Betätigungselement 9 eingerichtet, die Drehfalle 7 aus der Offenstellung P3 in die
Hauptraststellung P2.1 zu bewegen. In der Geschlossenstellung P1 nimmt das Betätigungselement
9 die Verriegelungsposition VP ein und arretiert und/oder blockiert die Drehfalle
7 bis zu einem nächsten Öffnungsvorgang O1, O2. Die Vorraststellung P2.2 kann durch
manuelles Zuschlagen des beweglichen Fahrzeugelements 3 oder durch eine vollständig
automatisch, d. h. motorisch ausgeführte Verstellung des beweglichen Fahrzeugelements
3 eingenommen werden. In der Vorraststellung P2.2 ist das Schließelement 6 teilweise
in der Aufnahme 7.1 der Drehfalle 7 angeordnet. Die Drehfalle 7 ist dabei an dem Sperrelement
8 vorverrastet. Insbesondere ist die Drehfalle 7 mit dem Gegenrastelement 8.2 des
Sperrelements 8 in Rasteingriff R.
[0058] Zum Beispiel umfasst die Drehfalle 7 zwei Rastelemente 7.2. Die Drehfalle 7 umfasst
beispielsweise ein als Vorrastelement 7.2" ausgebildetes Rastelement 7.2 und ein weiteres
als Hauptrastelement 7.2' ausgebildetes Rastelement 7.2. Das Vorrastelement 7.2" steht
in der Vorraststellung P2.2 mit dem Gegenrastelement 8.2 des Sperrelements 8 in Rasteingriff
R. Das Vorrastelement 7,2" ist ein optional zusätzliches Rastelement 7.2. In einer
alternativen Ausführungsform der Schließvorrichtung 1 umfasst diese nur ein Rastelement
7.2, beispielsweise das Hauptrastelement 7.2'. Das Hauptrastelement 7.2' steht in
der Hauptraststellung P2.1 mit dem Gegenrastelement 8.2 des Sperrelements 8 in Rasteingriff
R. Zur Verstellung der Schließvorrichtung 1 aus der Offenstellung P3 in die Geschlossenstellung
P1 sind die Drehfalle 7 im dargestellten Ausführungsbeispiel gegen den Uhrzeigersinn
um die zugeordnete Drehachse Da3 und das Betätigungselement 9 im Uhrzeigersinn um
die zugeordnete Drehachse Da2 verschwenkbar. Zur Verstellung der Schließvorrichtung
1 aus der Geschlossenstellung P1 in die Offenstellung P3 sind die Drehfalle 7 im dargestellten
Ausführungsbeispiel im Uhrzeigersinn um die ihr zugeordnete Drehachse Da3 und das
Betätigungselement 9 gegen den Uhrzeigersinn um die zugeordnete Drehachse Da2 verschwenkbar.
[0059] Das Betätigungselement 9 umfasst eine Betätigungskontur 9.2. Die Betätigungskontur
9.2 ist beispielsweise eine Kontaktfläche, welche mit dem Anschlagselement 7.3 der
Drehfalle 7 bei Verstellung der Drehfalle 7 mittels des Betätigungselements 9 in Anlage
kommt. Die Betätigungskontur 9.2 ist vorgesehen und eingerichtet, bei Einleitung einer
Bewegung der Drehfalle 7 mittels des Betätigungselements 9 aus der Vorraststellung
P2.2 in die Hauptraststellung P2.1 mit einer Anschlagskontur 7.6 der Drehfalle 7 in
Anlage zu kommen. Diese Position ist beispielsweise in der
Figur 3C dargestellt. Die Betätigungskontur 9.2 ist beispielsweise als Mitnahmekontur ausgebildet.
Des Weiteren umfasst das Betätigungselement 9 eine Arretierkontur 9.3. Auch die Arretierkontur
9.3 ist beispielsweise eine Kontaktfläche, an welcher das Anschlagselement 7.3 in
der Geschlossenstellung P1 auf- und/oder anliegt. Die Arretierkontur 9.3 ist beispielsweise
eingerichtet, eine Drehung der Drehfalle 7 in Richtung der Offenstellung P3 bis zum
nächsten Öffnungsvorgang O1, O2 zu blockieren bzw. zu sperren ist. Zum Beispiel sind
die Arretierkontur 9.3 und eine Arretiergegenkontur 7.7 der Drehfalle 7 in der Geschlossenstellung
P1 miteinander ein Rasteingriff R. Diese Position ist in
Figur 3D gezeigt. Beispielsweise sind die Betätigungskontur 9.2 und die Arretierkontur 9.3
als eine im Wesentlichen kontinuierlich verlaufende Außenkontur 9.4 an dem Betätigungselement
9 ausgebildet. In einer Weiterbildung kann die Außenkontur 9.4 Auswölbungen und Ausnehmungen
aufweisen, die mit Ausnehmungen und Auswölbungen einer Außenkontur 7.8 der Drehfalle
7 korrespondieren. Das Anschlagselement 7.3 umfasst also die Anschlagskontur 7.6 und
die Arretiergegenkontur 7.7. Zum Beispiel bilden die Anschlagskontur 7.6 und die Arretiergegenkontur
7.7 eine im Wesentlichen kontinuierlich verlaufende Außenkontur 7.8 des Anschlagselements
7.3.
[0060] Die Geschlossenstellung P1 der gezeigten Ausführungsform entspricht einer über die
Hauptraststellung P2.1 hinausgehenden Überhubstellung UH, in welcher das Hauptrastelement
7.2'zum Gegenrastelement 8.2 beabstandet angeordnet ist. Insbesondere ist ein Überhubabstand
A zwischen dem Hauptrastelement 7.2' und dem Gegenrastelement 8.2 weitestgehend voreingestellt.
D. h., dass das Sperrelement 8 und die Drehfalle 7 in der Geschlossenstellung P1 außer
Rasteingriff R sind. Dabei ist das Betätigungselement 9 ausgebildet, die Drehfalle
7 in einen definierten Überhub gegenüber der Hauptraststellung P2.1 zu verstellen
und anschließend in einer vorbestimmten Überhubstellung UH zu arretieren, zu blockieren
und/oder zu verrasten. Dadurch kann ein vergleichsweise langer Reversierweg der Drehfalle
7 bei einem Öffnungsvorgang O1, O2 realisiert werden, ohne dass zwischen der Drehfalle
7 und dem Sperrelement 8 vergleichsweise hohe Reibungs- und Dichtungskräfte entstehen,
die bei einem Öffnungsvorgang O1, O2 überwunden werden müssen. Wenn nun ein Öffnungsvorgang
O1, beispielsweise in
Figur 4 gezeigt, eingeleitet wird, erfolgt ein kontrolliertes Reversieren der Drehfalle 7
mittels des Betätigungselements 9. Dabei wird das Betätigungselement 9 gegen den Uhrzeigersinn
verstellt, wodurch die Drehfalle 7 aus der Geschlossenstellung P1 zurück in die Hauptraststellung
P2.1 definiert bewegt wird. Zum Beispiel kann das Betätigungselement 9 ausgebildet
sein, die Drehfalle 7 am Anschlagselement 7.3 aus der Geschlossenstellung P1 in die
Hauptraststellung P2.1 und optional zusätzlich bis in die Vorraststellung P2.2 definiert
zu verstellen und zu führen. Alternativ oder zusätzlich verfährt das Betätigungselement
9 kontinuierlich aus der Verriegelungsposition VP in die Entriegelungsposition EP.
Wenn die Drehfalle 7 in die Hauptraststellung P2.1 oder Vorraststellung P2.2 einfällt,
d. h. nach Freigabe durch das Betätigungselement 9, ist das Sperrelement 8 beispielsweise
um die zugeordnete Drehachse Da1 verschwenkbar, um die Drehfalle 7 zur Einnahme der
Offenstellung P3 freizugeben. Zum Beispiel ist die Drehfalle 7 in Richtung der Offenstellung
P3 mittels zumindest eines nicht näher dargestellten Federelements vorgespannt.
[0061] In einer Weiterbildung umfasst die Drehfalle 7 beispielsweise einen Endanschlag 7.9.
Der Endanschlag 7.9 ist beispielsweise als eine Rastnase ausgebildet. In der Draufsicht
ist der Endanschlag 7.9 unterhalb des Hauptrastelements 7.2' angeordnet und von diesem
beabstandet. In der Geschlossenstellung P1 kommen der Endanschlag 7.9 und eine Unterseite
des Gegenrastelements 8.2 in Anlage. Das Gegenrastelement 8.2 ist an dem Endanschlag
7.9 in der Geschlossenstellung P1 abgestützt. Zwischen dem Endanschlag 7.9 und dem
Hauptrastelement 7.2' ist zusätzlich eine Führungskontur 7.10 ausgebildet, an der
sowohl beim Schließvorgang als auch beim Öffnungsvorgang O1, O2 das Gegenrastelement
8.2 definiert geführt werden kann.
[0062] Der Endanschlag 7.9 steht von der Führungskontur 7.10, beispielsweise am Ende der
Führungskontur 7.10, in Richtung des Sperrelements 8 ab. Der als abstehende Rastnase
ausgebildete Endanschlag 7.9 ist beispielsweise mit einem Dämpfungselement und/oder
einer Dämpfungsbeschichtung versehen. In der Geschlossenstellung P1 sind Sperrelement
8 und Drehfalle 7 in Rasteingriff.
[0063] Der zuvor beschriebene Überhubabstand A ist durch einen Abstand zwischen dem Endanschlag
7.9 und dem Hauptrastelement 7.2' vorgebbar beziehungsweise vorgegeben. In der Geschlossenstellung
P1, insbesondere der Überhubstellung UH sind Endanschlag 7.9 und Sperrelement 8, insbesondere
dessen Gegenrastelement 8.2, in Rasteingriff. Wenn der Endanschlag 7.9 mit dem Gegenrastelement
8.2 in Anlage ist, ist das Hauptrastelement 7.2' in einem maximal einnehmbaren Überhubabstand
A zum Gegenrastelement 8.2 angeordnet.
[0064] In einer Weiterbildung ist eine nicht näher dargestellte Steuereinheit vorgesehen,
die mit der Schließvorrichtung 1 gekoppelt ist. Die Anlage des Endanschlags 7.9 am
Gegenrastelement 8.2 wird von der Steuereinheit als Signal erfasst und eine Ansteuerung,
insbesondere Drehung, des Sperrelements 8 wird angehalten.
[0065] Die Schließvorrichtung 1 ist dabei im Unterschied zu herkömmlichen Systemen so eingestellt,
dass der Dichtungsdruck erst nach Erreichen der Hauptraststellung P2.1, insbesondere
einer sogenannten Hauptraste, aufgebracht wird. D. h., in der eigentlichen Hauptraststellung
P2.1 ist die Schließvorrichtung 1, also das Gesamtsystem, spannungsfrei. Nur in der
den Überhub aufweisenden Geschlossenstellung P1, insbesondere einer Fahrstellung,
der Drehfalle 7 besteht Gegendruck. Beim Öffnungsvorgang O1, O2 ist die Drehfalle
7 mittels des Sperrmechanismus (Sm), insbesondere eines sogenannten Zuziehmechanismus,
während seines eigentlichen Reversierens von der Geschlossenstellung P1 in die Hauptraststellung
P2.1 definiert führbar. Erst dann ist die Sperrelement 8 entsperrbar. Dieser Vorgang
kann auch zeitgleich mit Start des Reversierens erfolgen. Dadurch kommt es zu keinem
Zeitpunkt des Öffnungsvorgangs O1, O2 zu einem schlagartigen Freisetzen einer Dichtungskraft
und ein Öffnungsknall wird somit verhindert.
[0066] Figur 4 zeigt schematisch einen Öffnungsvorgang O1 der Schließvorrichtung 1, welche aus einer
Geschlossenstellung P1 über eine Hauptraststellung P2.1 in eine Offenstellung P3 bewegt
wird. Zum Beispiel wird das Betätigungselement 9 aus der Verriegelungsposition VP
in Richtung der Entriegelungsposition EP bewegt, beispielsweise motorisch verstellt.
Die Drehfalle 7 bewegt sich dabei in Anlage mit dem Betätigungselement 9 definiert
aus der Geschlossenstellung P1 in die Raststellung P2, insbesondere Hauptraststellung
P2.1. Nach Erreichen der Hauptraststellung P2.1 wird das Sperrelement 8 um die Drehachse
Da1 nach außen, d. h. in Richtung von der Drehfalle 7 weg verschwenkt. Eine Weiterbewegung
der Drehfalle 7 ist nun freigegeben und die Drehfalle 7 verschwenkt, beispielsweise
federvorgespannt, in die Offenstellung P3.
[0067] Figur 5 zeigt schematisch einen weiteren Öffnungsvorgang O2 der Schließvorrichtung 1, welche
aus einer Geschlossenstellung P1 direkt in eine Offenstellung P3 bewegt wird. Zum
Beispiel wird das Betätigungselement 9 aus der Verriegelungsposition VP in Richtung
der Entriegelungsposition EP bewegt, beispielsweise motorisch verstellt. Zusätzlich
wird das Sperrelement 8 um die Drehachse Da1 nach außen, d. h. in Richtung von der
Drehfalle 7 weg verschwenkt, ohne dass die Drehfalle 7, wie bei einem Schließvorgang,
eine Raststellung P2, beispielsweise Hauptraststellung P2.1 und/oder Vorraststellung
P2.2, einnimmt.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0068]
- 1
- Schließvorrichtung
- 2
- Gehäuse
- 2.1 bis 2.3
- Gehäuseteil
- 3
- Fahrzeugelement
- 4
- Fahrzeug
- 5
- Gesperre
- 6
- Schließelement
- 7
- Drehfalle
- 7.1
- Aufnahme
- 7.2
- Rastelement
- 7.2'
- Hauptrastelement
- 7.2"
- Vorrastelement
- 7.3
- Anschlagselement
- 7.4
- Basiskörper
- 7.5
- Abschnitt
- 7.6
- Anschlagskontur
- 7.7
- Arretiergegenkontur
- 7.8
- Außenkontur
- 7.9
- Endanschlag
- 7.10
- Führungskontur
- 8
- Sperrelement
- 8.1
- Abschnitt
- 8.2
- Gegenrastelement
- 8.3
- Abschnitt
- 9
- Betätigungselement
- 9.1
- Abschnitt
- 9.2
- Betätigungskontur
- 9.3
- Arretierkontur
- 9.4
- Außenkontur
- 10
- Getriebeelement
- A
- Überhub ab stand
- Da1 bis Da3
- Drehachse
- EP
- Entriegelungsposition
- O1, O2
- Öffnungsvorgang
- P1
- Geschlossenstellung
- P2
- Raststellung
- P2.1
- Hauptraststellung
- P2.2
- Vorraststellung
- P3
- Offenstellung
- P4
- Hauptrast- und Geschlossenstellung
- P5, P6
- Position
- R
- Rasteingriff
- UH
- Überhubstellung
- VP
- Verriegelungsposition
- W
- Verstellweg
- Sm
- Sperrmechanismus
- Zm
- Zuziehmechanismus
- x
- Längsachse
- y
- Querachse
- z
- Hochachse
1. Schließvorrichtung (1), insbesondere für ein bewegliches Fahrzeugelement (3) eines
Fahrzeugs (4), umfassend zumindest
- eine Drehfalle (7),
- ein Schließelement (6) und
- einen zugeordneten Sperrmechanismus (Sm) mit zumindest einem Sperrelement (8) und
einem bewegbaren Betätigungselement (9) zur schließenden Kopplung der Drehfalle (7)
und des Schließelements (6),
wobei das bewegbare Betätigungselement (9) eingerichtet ist, die Drehfalle (7) in
eine über zumindest eine Raststellung (P2) hinausgehende Geschlossenstellung (P1)
zu bewegen und in dieser Geschlossenstellung (P1) zu arretieren,
wobei in der Geschlossenstellung (P1) die Drehfalle (7) und das Sperrelement (8) außer
Rasteingriff (R) sind.
2. Schließvorrichtung (1) nach Anspruch 1, wobei das Betätigungselement (9) zumindest
eine Betätigungskontur (9.2) zur Einleitung einer Bewegung der Drehfalle (7) aus der
zumindest einen Raststellung (P2) in die Geschlossenstellung (P1) aufweist.
3. Schließvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Betätigungselement (9) zumindest
eine Arretierkontur (9.3) zur Arretierung der Drehfalle (7) in der Geschlossenstellung
(P1) bis zu einem Öffnungsvorgang aufweist.
4. Schließvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Betätigungselement
(9) um eine Drehachse (Da2) zwischen der Offenstellung (P3) und der Geschlossenstellung
(P1) schwenkbeweglich ausgebildet ist.
5. Schließvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Drehfalle
(7)
- zumindest ein mit einem Gegenrastelement (8.2) des Sperrelements (8) korrespondierendes
Rastelement (7.2) und
- zumindest ein an einer dem Rastelement (7.2) gegenüberliegenden Seite angeordnetes
Anschlagselement (7.3), welches zur Verstellung der Drehfalle (7) aus der zumindest
einen Raststellung (P2) in die Geschlossenstellung (P1) von dem Betätigungselement
(9) betätigbar ist, umfasst.
6. Schließvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Drehfalle
(7) zumindest eine Anschlagskontur (7.6) aufweist, die bei Betätigung durch das Betätigungselement
(9) mit seiner Betätigungskontur (9.2) in Anlage gelangt.
7. Schließvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Drehfalle
(7) zumindest eine Arretiergegenkontur (7.7) aufweist, die in der Geschlossenstellung
(P1) an dem Betätigungselement (9) arretiert ist.
8. Schließvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Betätigungselement
(9) eingerichtet ist, die Drehfalle (7) aus einer Offenstellung (P3) in eine Hauptraststellung
(P2.1) zu bewegen, in welcher die Drehfalle (7) mit dem Schließelement (6) schließend
gekoppelt ist und mit dem Sperrelement (8) in Rasteingriff (R) ist.
9. Schließvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Betätigungselement
(9) eingerichtet ist, die Drehfalle (7) aus einer Offenstellung (P3) in eine Vorraststellung
(P2.2) zu bewegen, in welcher die Drehfalle (7) mit dem Schließelement teilweise schließend
gekoppelt ist und an dem Sperrelement (8) verrastet ist, und aus der Vorraststellung
(P2.2) in eine Hauptraststellung (P2.1) zu bewegen, in welcher die Drehfalle (7) mit
dem Schließelement (6) schließend gekoppelt ist und an dem Sperrelement (8) verrastet
ist.
10. Schließvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Geschlossenstellung
(P1) eine über die Raststellung (P2) hinausgehende Überhubstellung (UH) definiert,
in welcher ein Rastelement (7.2) der Drehfalle (7) zu einem Gegenrastelement (8.2)
des Sperrelements (8) beabstandet angeordnet ist.
11. Schließvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Drehfalle
(7) einen Endanschlag (7.9) umfasst, an dem das Sperrelement (8) in der Geschlossenstellung
(P1) abgestützt ist.
12. Schließvorrichtung (1) nach Anspruch einem der Ansprüche 10 oder 11, wobei in der
Geschlossenstellung (P1) ein Überhubabstand (A) zwischen der Drehfalle (7) und dem
Sperrelement (8) durch einen Abstand zwischen dem Endanschlag (7.9) und dem Rastelement
(7.2) vorgegeben ist.
13. Schließvorrichtung (1) nach Anspruch 11 oder 12, wobei der Endanschlag (7.9) als abstehende
Rastnase ausgebildet ist.
14. Schließvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 13, wobei die Drehfalle (7)
eine Führungskontur (7.10) zwischen dem Endanschlag (7.9) und dem Rastelement (7.2)
aufweist.
15. Schließvorrichtung (1) nach Anspruch 14, wobei bei einem Schließvorgang und/oder Öffnungsvorgang
(O1, O2) das Sperrelement (8) an der Führungskontur (7.10) definiert geführt ist.