Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Drehkolbenmaschinenaggregat mit einer trockenlaufenden,
zweiwelligen Drehkolbenmaschine und einer Schmiermittelversorgungseinrichtung.
Stand der Technik
[0002] Drehkolbenmaschinen, insbesondere Schraubenverdichter und Drehkolbengebläse der Bauart
Roots, aber auch Drehkolbenexpansionsmaschinen, werden üblicherweise bis zu Differenzdrücken
von etwa 15 bar und bis zu Drehzahlen von etwa 20.000 1/min vornehmlich wälzgelagert.
Die durch den Verdichtungs- bzw. Entspannungsprozess auftretenden hohen radialen Kräfte
werden beispielsweise durch Zylinderrollenlager aufgenommen. Bei verwundenen Rotoren
(z.B. bei Schraubenverdichtern) bildet sich auch in axialer Richtung ein Druckgradient
aus, wodurch zudem axiale Kräfte in den Lagern auftreten. Weitere Axialkräfte können
beispielsweise auch von auf den Rotorwellen montierten schrägverzahnten Zahnrädern
verursacht werden. Diese hoch belasteten Lagerungen müssen ausreichend mit Schmieröl
versorgt werden.
[0003] Die Versorgung der Lager und der Synchronräder derartiger Drehkolbenmaschinen mit
Öl erfolgt typischerweise auf eine von drei im folgenden genannten Weisen.
[0004] Insbesondere für verhältnismäßig langsam drehende Drehkolbenmaschinen, wie z.B. Drehkolbengebläse
der Bauart Roots, werden häufig Spritzscheiben oder auch Spritzringe oder dergleichen
verwendet, welche Öl aus einem Ölsumpf aufnehmen und tangential abschleudern, wodurch
der gesamte Ölraum mit einem Öl-Luft-Aerosol gefüllt wird aber auch einzelne Tropfen
von Gehäuseteilen abtropfen und unbestimmt aber ausreichend die Lager und Zahnräder
schmieren. In diesem Zusammenhang ist die
EP 1 855 009 B1 bekannt, die eine trockenlaufende Drehkolbenmaschine mit Spritzscheiben betrifft.
[0005] Allerdings hat sich gezeigt, dass die von Spritzringen und Spritzscheiben geförderte
Ölmenge bei hohen Drehzahlen bzw. Umfangsgeschwindigkeiten stark abnimmt, so dass
ausgerechnet bei hohem Bedarf an Schmieröl davon wenig geliefert wird, obwohl die
Leistungsaufnahme der Spritzscheiben und -ringe und damit der Wärmeeintrag in das
Öl weiter steigen. Auch bei besonders niedrigen Drehzahlen ist die Ölfördermenge häufig
zu gering. Mit Hilfe bestimmter Maßnahmen, wie z.B. der Zahnung von Spritzscheiben,
wodurch diese das Aussehen von Kreissägeblättern erhalten oder auch der zusätzlichen
Schränkung dieser Zähne, kann die Förderwirkung deutlich vergrößert werden und auch
bei hohen Drehzahlen noch ausreichend sein, allerdings wird die Leistungsaufnahme
derartiger Spritzscheiben ebenfalls deutlich erhöht.
[0006] Typischerweise werden daher zumindest bei höheren Wellendrehzahlen Ölpumpen verwendet,
welche häufig direkt von einer der beiden Wellen der zweiwelligen Drehkolbenmaschine
mechanisch angetrieben werden. Die Größe der Ölpumpe ist dabei so zu bemessen, dass
auch bei allen Betriebspunkten der Drehkolbenmaschine mit niedrigster zulässiger Drehzahl
noch ausreichend Öl gefördert wird. Dies bedeutet häufig, dass bei höheren Drehzahlen
viel mehr Öl gefördert wird, als benötigt. Die Verwendung einer Ölpumpe hat dahingehend
Vorteile, dass gezielt größere Ölmengen über Düsen in die Lager oder an andere Schmierstellen
gespritzt werden können. Bei hohen Ölmengen bei hohen Drehzahlen werden dadurch jedoch
große Strömungsverluste erzeugt, weshalb oft sogenannte Überströmregler eingesetzt
werden, um den Austrittsdruck der Ölpumpe zu begrenzen. Auch wenn durch den Überströmregler
die Leistungsaufnahme der Pumpe begrenzt wird, benötigt diese bei hohen Drehzahlen
unnötig viel Leistung, was den Gesamtwirkungsgrad der Drehkolbenmaschine oder des
Drehkolbenmaschinenaggregates signifikant verschlechtert.
[0007] Um die Nachteile einer mechanisch angetriebenen Ölpumpe zu umgehen, werden auch solche
verwendet, welche mit einem separaten Elektromotor, meist mit konstanter Drehzahl,
angetrieben werden. Die Größe der Ölpumpe ist dabei so zu bemessen, dass bei allen
Betriebspunkten der Drehkolbenmaschine ausreichend Öl gefördert wird, und orientiert
sich damit an den Betriebspunkten mit höchster Drehzahl. In den meisten Fällen ist
dadurch der Gesamtwirkungsgrad von Drehkolbenmaschine und Ölpumpe besser, wobei berücksichtigt
werden muss, dass der Wirkungsgrad kleiner Elektromotoren, wie sie zum separaten Antrieb
von Ölpumpen verwendet werden, deutlich geringer ist als der von größeren Elektromotoren,
welche Drehkolbenmaschinen zusammen mit mechanisch gekoppelten Ölpumpen antreiben.
Gegenstand der Erfindung
[0008] Ein Ziel der Erfindung ist es, ein Drehkolbenmaschinenaggregat mit einer Schmiermittelversorgungseinrichtung
zur Verfügung zu stellen, wobei die Schmiermittelversorgungseinrichtung selbst möglichst
wenig Leistung aufnimmt, wodurch einerseits der Gesamtwirkungsgrad des Drehkolbenmaschinenaggregats
verbessert und andererseits die mittlere Schmiermitteltemperatur gesenkt werden soll.
Ferner sollen die Betriebssicherheit gesteigert und die Standzeiten des Schmiermittels
sowie der Lager erhöht werden.
[0009] Erfindungsgemäß wird ein Drehkolbenmaschinenaggregat mit den Merkmalen gemäß Anspruch
1 bereitgestellt. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen aufgeführt.
Ferner betrifft die Erfindung die Verwendung einer Schmiermittelversorgungseinrichtung
für eine Drehkolbenmaschine.
[0010] Ein Drehkolbenmaschinenaggregat umfasst neben weiteren Komponenten, wie beispielsweise
einem Hauptantriebsmotor oder einer Schmiermittelversorgungseinrichtung, als mechanische
Einheit eine Drehkolbenmaschine. Bei sogenannten "trockenlaufenden" Drehkolbenmaschinen
haben die profilierten Bereiche der Rotoren aufgrund der Synchronisation der Rotoren
durch ein außerhalb des Förderraums angeordnetes Synchronisationsgetriebe untereinander
keinen Kontakt.
[0011] Die Rotoren der Drehkolbenmaschine sind somit für einen berührungsfreien Lauf angeordnet.
Die Ausgestaltung als trockenlaufende Drehkolbenmaschine schließt allerdings nicht
aus, dass dennoch flüssige Medien eingespritzt werden, um z.B. eine Kühlung während
des Betriebs zu erreichen.
[0012] Eine solche Drehkolbenmaschine umfasst üblicherweise zwei in einem Gehäuse über Wellen
und Lageranordnungen gelagerte Rotoren, die miteinander gegenläufig kämmen, um zusammen
mit dem Gehäuse einen Förderraum zu definieren. Eine der Lageranordnungen jeder Welle
ist in axialer Richtung als Festlageranordnung ausgebildet. Aufgabe der Synchronräder
ist es, das Rotorenpaar mit möglichst geringem Spiel aber berührungsfrei gegensinnig
zueinander rotieren zu lassen. Hierbei übertragen die Synchronräder ein signifikantes
Drehmoment.
[0013] Die Lager und/oder das Synchrongetriebe müssen mit Schmiermittel versorgt werden.
Die geschmierten Räume, in denen sich die Lageranordnungen und die Synchronräder befinden,
sind mittels teilweise recht aufwändigen Wellendichtungen vom Förderraum getrennt,
so dass das Fördermedium nicht mit Öl in Kontakt kommt.
[0014] Das Drehkolbenmaschinenaggregat umfasst eine trockenlaufende, zweiwellige Drehkolbenmaschine
und eine Schmiermittelversorgungseinrichtung, wobei die Schmiermittelversorgungseinrichtung
eine elektrisch angetriebene Schmiermittelpumpe umfasst. Die Schmiermittelpumpe ist
mit einer Steuerspannung des Drehkolbenmaschinenaggregates betreibbar, wobei die Steuerspannung
< 50 V beträgt.
[0015] Insbesondere bei Drehkolbenmaschinen geringerer Leistung, kann auf diese Weise eine
dritte Spannungsversorgungsebene vermieden werden, so dass es möglich ist, nur die
im Drehkolbenmaschinenaggregat ohnehin vorhandenen Spannungsebenen für den Hauptantriebsmotor
und für die Steuerspannung zu nutzen.
[0016] Die Schmiermittelpumpe ist bevorzugt eine Ölpumpe. Als Schmiermittel kann zum Beispiel
ein mineralisches Schmieröl oder auch ein synthetisches Schmieröl zum Einsatz kommen.
[0017] Es ist insbesondere vorgesehen, dass das Drehkolbenmaschinenaggregat ein Steuerspannungsnetzteil
aufweist, das eine elektrische Versorgung einer Steuereinrichtung des Drehkolbenmaschineaggregats,
und insbesondere der Schmiermittelpumpe, bereitstellt.
[0018] Die Schmiermittelpumpe der Schmiermittelversorgungseinrichtung hat den Vorteil, dass
eine kontinuierliche Schmiermittelversorgung gewährleistet wird, wobei durch den Betrieb
mittels der Steuerspannung der Drehkolbenmaschine die Komplexität des Aufbaus des
Drehkolbenmaschinenaggregats nicht erhöht wird.
[0019] Es ist bevorzugt, dass die Steuerspannung Gleichspannung ist. Somit kann die bei
Drehkolbenmaschinenaggregaten übliche Steuerspannung genutzt werden.
[0020] Bevorzugt ist es vorgesehen, dass es sich bei der mit der Steuerspannung angetriebenen
elektrischen Schmiermittelpumpe um eine Verdrängerpumpe handelt. Mit Verdrängerpumpen
kann das Schmiermittel auch bei höheren Drücken gefördert werden.
[0021] Eine bevorzugte Ausführungsform einer Verdränger-Schmiermittelpumpe ist die Zahnradpumpe.
[0022] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Schmiermittelpumpe eine
Schwingankerpumpe mit vorgeschaltetem Pulsweitenmodulator (PWM). Durch Einsatz der
Schwingankerpumpe kann ein Wirkungsgradvorteil erreicht werden, da eine solche Schmiermittelpumpe
im Vergleich zu anderen Pumpen und zu Spritzscheiben oder dergleichen eine geringere
Leistungsaufnahme aufweist.
[0023] Versuche haben gezeigt, dass Schwingankerpumpen auch bei Verwendung von heißem Schmiermittel
oder Öl als Medium zuverlässig und dauerhaft funktionieren, einen ausreichenden Volumenstrom
liefern und dabei sehr wenig Leistung aufnehmen. So werden beispielsweise für die
Schmiermittelversorgung eines Drehkolbenmaschinenaggregates mit einer Nennleistung
von 55 kW nur etwa 50 W benötigt.
[0024] Schwingankerpumpen werden auch als Schwingkolbenpumpen oder Solenoid Pumps oder Oscillating
Piston Pumps bezeichnet. Das Arbeitsprinzip derartiger Pumpen beruht auf einem Kolben,
welcher durch ein Magnetfeld gegen die Kraft einer Feder angezogen wird und dadurch
eine Hubbewegung durchführt. Nach Abschalten des Magnetfeldes wird der Kolben durch
die Federkraft in die andere Richtung zurückbewegt. Schwingankerpumpen sind beispielsweise
in
AT 275329 B,
EP 0 288 216 B1 oder
EP 1 818 538 B1 offenbart.
[0025] Die Erzeugung eines periodisch vorhandenen und nicht vorhandenen Magnetfeldes wird
üblicherweise mittels einer Spule realisiert, welche periodisch stromdurchflossen
ist.
[0026] Bei Wechselstrom wird hierzu lediglich eine Diode verwendet, welche die zweite Halbwelle
jeweils sperrt. Bei Gleichstrom (DC) wird eine elektronische Schaltung benötigt, welche
z.B. Rechteckimpulse erzeugt. Derartige Schaltungen werden häufig als Pulsweitenmodulator
(PWM) bezeichnet. Als Steuerspannung in Drehkolbenmaschinenaggregaten ist heute fast
ausschließlich Gleichspannung üblich.
[0027] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist es daher vorgesehen, dass die Schmiermittelpumpe
eingerichtet ist, mit einer Steuerspannung von < 30 V (insbesondere DC), z.B. 24 V
(insbesondere DC), betrieben zu werden. Insbesondere kann ein Pulsweitenmodulator
(PWM) Gleichstrom (DC) empfangen, der in Rechteckimpulse umgewandelt wird.
[0028] Es ist bevorzugt, dass das Drehkolbenmaschinenaggregat einen Schmiermittelkühler
aufweist, um das Schmiermittel zu kühlen. Dabei ist der Schmiermittelkühler insbesondere
an einer Auslaufseite der Schmiermittelpumpe angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass
das noch erwärmte Schmiermittel durch die Schmiermittelpumpe gefördert wird und somit
ein höherer Volumenstrom ermöglicht wird.
[0029] Ferner ist es bevorzugt, dass das Drehkolbenmaschinenaggregat einen Schmiermittelfilter
aufweist, mit dem das zirkulierende Schmiermittel gereinigt werden kann. Dabei ist
es besonders bevorzugt, den Schmiermittelfilter an einer Zulaufseite der Schmiermittelpumpe
vorzusehen. Somit wird die Pumpe geschützt. Darüber hinaus weist das Schmiermittel
an der Zulaufseite bedingt durch den erwärmten Zustand eine niedrigere Viskosität
auf, sodass der Strom des Schmiermittels durch den Schmiermittelfilter weniger beeinflusst
wird.
[0030] Der Schmiermittelkühler und/oder der Schmiermittelfilter tragen ferner dazu bei,
dass eine relativ lange Standzeit des Schmiermittels gewährleistet werden kann. Somit
kann eine dauerhafte und sichere Schmiermittelversorgung bereitgestellt werden. Der
Einsatz von Schmiermittelkühler und/oder Schmiermittelfilter ist bei der Verwendung
von Spritzscheiben, Spritzringen oder dergleichen nicht möglich.
[0031] Bevorzugt weist das Drehkolbenmaschinenaggregat eine Zulaufleitung zum Fördern eines
Schmiermittels von der Schmiermittelpumpe zu den Lagern und einem Synchronisationsgetriebe
der Drehkolbenmaschine sowie eine Rücklaufleitung zum Fördern eines Schmiermittels
von den Lagern und einem Synchronisationsgetriebe der Drehkolbenmaschine zur Schmiermittelpumpe
auf.
[0032] Ferner ist bevorzugt, dass die Drehkolbenmaschine ein Schraubenverdichter ist.
[0033] Ferner betrifft die Erfindung die Verwendung einer Schmiermittelpumpe für eine Schmiermittelversorgung
einer trockenlaufenden Drehkolbenmaschine, wobei die Schmiermittelpumpe mit einer
Steuerspannung der Drehkolbenmaschine betrieben wird, wobei die Steuerspannung < 50
V aufweist. In diesem Zusammenhang ist es bevorzugt, dass Aspekte, die zum zuvor genannten
Drehkolbenmaschinenaggregat zum Einsatz kommen oder in den Unteransprüchen beschrieben
sind, auch im Rahmen der Verwendung einer Schmiermittelpumpe Anwendung finden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0034]
- Fig. 1
- zeigt eine perspektivische Ansicht einer Drehkolbenmaschine mit Schmiermittelversorgungseinrichtung
als Teil eines Drehkolbenmaschinenaggregates gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
- Fig. 2
- zeigt ein Schaltbild zur Erläuterung einer Schmiermittelversorgungseinrichtung gemäß
der Ausführungsform der Erfindung.
Detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform
[0035] Nachfolgend wird anhand eines Schaltbildes eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
anschaulich beschrieben. Obwohl die Ausführungsform rein beispielhaft zu verstehen
ist, können einzelne Merkmale auch zur Konkretisierung der in den Ansprüchen angegebenen
Erfindung herangezogen werden.
[0036] Eine Schmiermittelversorgungseinrichtung 10 gemäß der Ausführungsform ist in einem
Schraubenverdichteraggregat 1 (als ein Beispiel eines Drehkolbenmaschinenaggregats)
integriert. Das Schraubenverdichteraggregat 1 umfasst einen Schraubenverdichter 100
(als ein Beispiel einer Drehkolbenmaschine) und einen Hauptantriebsmotor 101, der
zum Antrieb der Rotoren des Schraubenverdichters 100 eingesetzt wird. Der Hauptantriebsmotor
101 wird dreiphasig mit einer Betriebsspannung von 400 V AC versorgt. Die Rotoren
des Schraubenverdichters 100 sind für einen berührungsfreien Lauf angeordnet und mittels
eines Synchronisationsgetriebes synchronisiert.
[0037] Die Lager und das Synchronisationsgetriebe werden mit Schmiermittel, insbesondere
Schmieröl, versorgt. Hierfür kommt die Schmiermittelversorgungseinrichtung 10 gemäß
der Ausführungsform zum Einsatz.
[0038] Die Schmiermittelversorgungseinrichtung 10 umfasst eine Zulaufleitung 11, die einen
Schmiermittelstrom zum Schraubenverdichter 100 leitet sowie eine Rücklaufleitung 12,
die an einer Rücklaufseite mit dem Schraubenverdichter 100 verbunden ist. Zwischen
der Rücklaufleitung 12 und der Zulaufleitung 11 ist die Schmiermittelpumpe 14 angeordnet,
die gemäß der Ausführungsform als Schwingankerpumpe ausgebildet ist.
[0039] Der Schmiermittelpumpe 14 ist ein Schmiermittelfilter 13 vorgeschaltet, der das von
der Rücklaufleitung 12 zugeführte Schmiermittel reinigt. Ausgehend vom Schmiermittelfilter
13 strömt das Schmiermittel durch eine erste Verbindungsleitung 16 zur Schmiermittelpumpe
14, die das Schmiermittel weiterfördert. Im Bereich der ersten Verbindungsleitung
16 ist eine Zuleitung 18 vorgesehen, um Schmiermittel dem Schmiermittelkreislauf zuzuführen
oder vom Schmiermittelkreislauf abzuführen.
[0040] Das von der Schmiermittelpumpe 14 geförderte Schmiermittel wird über eine zweite
Verbindungsleitung 17 einem Schmiermittelkühler 15 zugeführt, um das Schmiermittel
nach Austritt aus der Schmiermittelpumpe 14 zu kühlen. Ein Auslass des Schmiermittelkühlers
15 ist mit der Zulaufleitung 11 in Verbindung, durch die das Schmiermittel dem Schraubenverdichter
100 zugeführt wird. In Fig. 1 nicht sichtbar, aber in Fig. 2 dargestellt, erfolgt
die Verteilung des Schmiermittels innerhalb des Schraubenverdichters auf beide Lagerseiten
der Rotoren.
[0041] Am Schraubenverdichter 100 ist eine Koppelleitung 19 vorgesehen, um das rücklaufende
Schmiermittel von einer Lagerseite (in Fig. 1 der Antriebsseite) zu einer weiteren
Lagerseite des Schraubenverdichters 100 zu führen. Die weitere Lagerseite des Schraubenverdichters
100 ist mit der Rücklaufleitung 12 in Verbindung, um den Schmiermittelkreislauf zu
schließen.
[0042] Die Schmiermittelpumpe 14 wird mit einer Steuerspannung für das Schraubenverdichteraggregat
1 von 24 V DC betrieben. Für den Betrieb der Schmiermittelpumpe 14 ist hierfür ein
Pulsweitenmodulator (PWM) 21 vorgesehen, dem ein Netzteil 20 vorgeschaltet ist. Das
Netzteil 20 wird in industriellen Anwendungen üblicherweise mit einer Betriebsspannung
von 400 V AC versorgt und wandelt die Betriebsspannung von 400 V AC in Gleichspannung
(typischerweise 24 V DC).
[0043] Das Netzteil 20 stellt unter anderem eine elektrische Versorgung einer Steuereinrichtung
22 des Drehkolbenmaschinenaggregats 1, und insbesondere der Schmiermittelpumpe 14,
bereit.
[0044] Der Pulsweitenmodulator 21 empfängt den vom Netzteil 20 bereitgestellten Gleichstrom
(DC) und wandelt diesen in Rechteck-Impulse um. Mittels der Impulse wird eine Spule
der Schmiermittelpumpe 14 periodisch angeregt, deren Magnetfeld auf einen schwingend
gelagerten Anker wirkt. Somit arbeitet die Schmiermittelpumpe mit der Frequenz der
vom Pulsweitenmodulator 21 zugeführten Spannung.
1. Drehkolbenmaschinenaggregat (1) mit einer trockenlaufenden, zweiwelligen Drehkolbenmaschine
(100) und einer Schmiermittelversorgungseinrichtung (10), wobei die Schmiermittelversorgungseinrichtung
(10) eine elektrisch angetriebene Schmiermittelpumpe (14) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmiermittelpumpe (14) mit einer Steuerspannung des Drehkolbenmaschinenaggregates
(1) betreibbar ist, wobei die Steuerspannung < 50 V beträgt.
2. Drehkolbenmaschinenaggregat (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerspannung Gleichspannung ist.
3. Drehkolbenmaschinenaggregat (1) gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmiermittelpumpe (14) eine Verdrängerpumpe ist.
4. Drehkolbenmaschinenaggregat (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmiermittelpumpe (14) eine Schwingankerpumpe ist.
5. Drehkolbenmaschinenaggregat (1) gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmiermittelpumpe (14) eine Schwingankerpumpe mit vorgeschaltetem Pulsweitenmodulator
(21) ist.
6. Drehkolbenmaschinenaggregat (1) gemäß einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmiermittelpumpe (14) eine Zahnradpumpe ist.
7. Drehkolbenmaschinenaggregat (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehkolbenmaschinenaggregat (1) für eine Anschlussleistung von ≤ 110 kW, bevorzugt
≤ 60 kW, ausgelegt ist.
8. Drehkolbenmaschinenaggregat (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerspannung < 30 V beträgt.
9. Drehkolbenmaschinenaggregat (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend
einen Schmiermittelkühler (15), der insbesondere an einer Auslaufseite der Schmiermittelpumpe
(14) angeordnet ist.
10. Drehkolbenmaschinenaggregat (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend
einen Schmiermittelfilter (13), der insbesondere an einer Zulaufseite der Schmiermittelpumpe
(14) angeordnet ist.
11. Drehkolbenmaschinenaggregat (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, umfassend
eine Zulaufleitung (11) zum Fördern eines Schmiermittels von der Schmiermittelpumpe
(14) zu einem Lager und/oder einem Synchronisationsgetriebe der Drehkolbenmaschine
(100) sowie eine Rücklaufleitung (12) zum Fördern eines Schmiermittels von einem Lager
und/oder einem Synchronisationsgetriebe der Drehkolbenmaschine (100) zur Schmiermittelpumpe
(14).
12. Drehkolbenmaschinenaggregat (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die
Drehkolbenmaschine (100) ein zweiwelliger Schraubenverdichter ist.
13. Verwendung einer Schmiermittelpumpe (14) für eine Schmiermittelversorgung einer trockenlaufenden
Drehkolbenmaschine (100), wobei die Schmiermittelpumpe (14) mit einer Steuerspannung
des Drehkolbenmaschinenaggregates (1) betrieben wird, wobei die Steuerspannung < 50
V, bevorzugt < 30 V,beträgt.
14. Verwendung gemäß Anspruch 13, wobei die Schmiermittelpumpe (14) mit Gleichstrom betrieben
wird.
15. Verwendung gemäß einem der Ansprüche 13-14, wobei die Schmiermittelpumpe (14) eine
Schwingankerpumpe, bevorzugt eine Schwingankerpumpe mit vorgeschaltetem Pulsweitenmodulator
(21), ist.