[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine elektrische Zwischeneinrichtung mit einem ersten
und einem zweiten elektrischen Leitungsanschluss zum Anschluss an eine zumindest zweiadrige
Leitung und zumindest einem ersten und einem zweiten elektrischen Komponentenanschluss
zum Anschluss an eine elektrische Komponente, sei es unmittelbar oder über ein Zwischenelement
beispielsweise in Form eines Zwischenkabels oder Adaptersteckers.
[0002] Elektrische Zwischeneinrichtungen der beschriebenen Art werden beispielsweise in
Form sogenannter UIC-Fireboxen bei Schienenfahrzeugen eingesetzt. Die vorbekannten
UIC-Fireboxen weisen Schalter auf, mit denen die Leitungsanschlüsse mit den Komponentenanschlüssen
verbunden oder von diesen getrennt werden können.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine elektrische Zwischeneinrichtung anzugeben,
die im Falle eines Brandes ein sicheres Deaktivieren der Zwischeneinrichtung sicherstellt
und insbesondere gewährleistet, dass zwischen den Leitungsanschlüssen kein elektrischer
Kurzschluss auftreten kann.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Zwischeneinrichtung mit den Merkmalen
gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Zwischeneinrichtung sind in Unteransprüchen angegeben.
[0005] Danach ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass in der Zwischeneinrichtung ein erstes
Verbindungsglied vorhanden ist, das den ersten elektrischen Leitungsanschluss mit
dem ihm zugeordneten ersten Komponentenanschluss verbindet und in der Zwischeneinrichtung
ein zweites Verbindungsglied vorhanden ist, das den zweiten elektrischen Leitungsanschluss
mit dem ihm zugeordneten zweiten Komponentenanschluss verbindet und die Zwischeneinrichtung
eine thermische Auslöseeinrichtung aufweist, die bei einer äußeren thermischen Belastung
durch äußere Hitzeeinwirkung über ein vorgegebenes Maß hinaus auslöst und zumindest
eines der zwei Verbindungsglieder irreversibel zerstört, nämlich derart, dass die
Verbindung zwischen dem ihm zugeordneten Komponentenanschluss und dem ihm zugeordneten
Leitungsanschluss irreversibel getrennt wird, wobei die Leitungsanschlüsse untereinander
kurzschlussfrei getrennt bleiben.
[0006] Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Zwischeneinrichtung ist darin zu sehen,
dass durch die erfindungsgemäß vorgesehene thermische Auslöseeinrichtung stets sichergestellt
ist, dass im Falle eines Brandes eine elektrische Abkopplung einer über die Zwischeneinrichtung
an die Leitung angeschlossenen elektrischen Komponente erfolgt und kein Kurzschluss
an den Leitungsanschlüssen entstehen kann.
[0007] Als vorteilhaft wird es angesehen, wenn die thermische Auslöseeinrichtung das erste
und zweite Verbindungsglied irreversibel zerstört, nämlich derart, dass die Leitungsanschlüsse
untereinander kurzschlussfrei getrennt bleiben.
[0008] Bei einer als bevorzugt angesehenen Ausführungsvariante ist vorgesehen, dass die
thermische Auslöseeinrichtung eine Feder, ein durch die Feder im Ausgangszustand in
Richtung zumindest eines der Verbindungsglieder federbelastetes Schneidwerkzeug und
eine Rückhalteeinrichtung umfasst, wobei vor dem Auslösen der Auslöseeinrichtung die
Rückhalteeinrichtung das Schneidwerkzeug von dem oder den Verbindungsgliedern getrennt
hält und nach dem Auslösen der Auslöseeinrichtung die Rückhalteeinrichtung das Schneidwerkzeug
freigibt und zulässt, dass dieses angetrieben von der Feder das oder die Verbindungsglieder
irreversibel zerstört.
[0009] Bei einer anderen als bevorzugt angesehenen Ausführungsvariante ist vorgesehen, dass
die thermische Auslöseeinrichtung ein vor dem Auslösen der Auslöseeinrichtung in einem
Behälter befindliches Ätzmittel, das das Material der oder zumindest eines der Verbindungsglieder
zerstören kann, und eine Öffnereinrichtung aufweist, wobei nach dem Auslösen der Auslöseeinrichtung
die Öffnereinrichtung den Behälter öffnet und das Ätzmittel freigibt und das Ätzmittel
zumindest eines der Verbindungsglieder durch Ätzen zerstört.
[0010] Bei einer wiederum anderen als bevorzugt angesehenen Ausführungsvariante ist vorgesehen,
dass die thermische Auslöseeinrichtung in Form einer pyrotechnischen Sprengladung
in der Zwischeneinrichtung integriert ist. Bei Auslösung durchtrennt der pyrotechnische
Antrieb die Verbindungsglieder.
[0011] Bei einer wiederum anderen als bevorzugt angesehenen Ausführungsvariante ist vorgesehen,
dass die thermische Auslöseeinrichtung in Form einer pyrotechnischen Sprengladung
unmittelbar in die Leitung integriert ist, vorzugsweise derart, dass die Leitungsenden
der Leitung selbst als Verbindungsglieder der Zwischeneinrichtung fungieren und diese
bilden. Bei Auslösung durchtrennt der pyrotechnische Antrieb die Leitungsenden.
[0012] Die Zwischeneinrichtung kann in vorteilhafter Weise durch einen Stecker oder eine
Buchse oder einen Adapter, insbesondere in Form eines Steckers oder einer Buchse,
gebildet sein, in dessen Steckergehäuse bzw. in deren Buchsengehäuse die thermische
Auslöseeinrichtung integriert ist.
[0013] Die Erfindung bezieht sich darüber hinaus auf eine Anordnung mit einer Zwischeneinrichtung
und einer elektrischen Komponente, die mittels der Zwischeneinrichtung an eine zumindest
zweiadrige Leitung angeschlossen ist. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Zwischeneinrichtung
derart ausgestaltet ist, wie dies oben beschrieben worden ist.
[0014] Bezüglich der Vorteile und vorteilhafter Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Anordnung
sei auf die obigen Ausführungen im Zusammenhang mit den Vorteilen der erfindungsgemäßen
Zwischeneinrichtung und deren vorteilhafter Ausgestaltungen verwiesen.
[0015] Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn die Anordnung eine akustische Warneinrichtung
bildet mit einer Einspeiseeinrichtung, die mittelbar oder unmittelbar an ein Leitungsende
der Leitung angeschlossen ist und ein elektrisches Warnsignal in die Leitung einspeisen
kann, wobei die elektrische Komponente durch einen Lautsprecher und/oder eine Sprechstelle
und/oder Verstärker mit nachgeordnetem Lautsprecher gebildet ist, der mittels der
Zwischeneinrichtung an die Leitung angeschlossen ist und bei Anliegen des elektrischen
Warnsignals ein akustisches Signal, insbesondere in Form einer Sprachansage, ausgibt.
[0016] Die Leitung ist vorzugsweise eine thermisch geschützte Leitung, die für den Einsatz
in Schienenfahrzeugen zugelassen ist.
[0017] Die Anordnung ist vorzugsweise in einem ein- oder mehrgliedrigen Schienenfahrzeug
angeordnet und bildet einen Bestandteil des Schienenfahrzeugs.
[0018] Um zu vermeiden, dass ein Brand eine kritische Erwärmung und einen Kurzschluss lediglich
in einer angeschlossenen elektrischen Komponente auslöst, die vorgeordnete Zwischeneinrichtung
selbst aber nicht auslöst und somit kein elektrisches Abkoppeln durch die vorgeordnete
Zwischeneinrichtung initiiert werden kann, wird die elektrische Komponente vorzugsweise
in unmittelbarer Nähe zu ihrer zugeordneten Zwischeneinrichtung angeordnet; vorzugsweise
wird die elektrische Komponente an oder auf oder in seiner zugeordneten Zwischeneinrichtung
montiert. Mit anderen Worten ist die Zwischeneinrichtung vorzugsweise thermisch mit
der Komponente gekoppelt und/oder berührt diese.
[0019] Die Erfindung bezieht sich darüber hinaus auf ein Schienenfahrzeug. Erfindungsgemäß
ist vorgesehen, dass das Schienenfahrzeug mit einer Zwischeneinrichtung, wie sie oben
beschrieben worden ist, ausgestattet ist.
[0020] Bezüglich der Vorteile und vorteilhafter Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Schienenfahrzeugs
sei auf die obigen Ausführungen im Zusammenhang mit den Vorteilen der erfindungsgemäßen
Zwischeneinrichtung und deren vorteilhafter Ausgestaltungen verwiesen.
[0021] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Schienenfahrzeug zwei
oder mehr miteinander verkuppelte Wagen aufweist, sich durch zumindest zwei, vorzugsweise
alle Wagen, des Schienenfahrzeugs jeweils eine zumindest zweiadrige Leitung erstreckt
und in jedem mit der Leitung ausgestatteten Wagen an die Leitung jeweils mindestens
eine Zwischeneinrichtung, wie oben beschrieben, und über diese eine elektrische Komponente
angeschlossen ist.
[0022] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert;
dabei zeigen beispielhaft
- Figur 1
- ein Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes Schienenfahrzeug, das mit einem
Ausführungsbeispiel für eine akustische Warneinrichtung ausgestattet ist, bei der
Zwischeneinrichtungen und eine elektrische Leitung separate Komponenten sind,
- Figur 2
- ein Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes Schienenfahrzeug, das mit einem
Ausführungsbeispiel für eine akustische Warneinrichtung ausgestattet ist, bei der
Zwischeneinrichtungen und eine elektrische Leitung integrale Bestandteile eines thermisch
geschützten Leitungssystems bilden,
- Figur 3
- ein Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Zwischeneinrichtung, die bei der
Warneinrichtung gemäß den Figuren 1 und 2 eingesetzt werden kann und ein Ätzmittel
umfasst,
- Figur 4
- ein Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Zwischeneinrichtung, die bei der
Warneinrichtung gemäß den Figuren 1 und 2 eingesetzt werden kann und einen Federantrieb
umfasst,
- Figur 5
- ein Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Zwischeneinrichtung, die bei der
Warneinrichtung gemäß den Figuren 1 und 2 eingesetzt werden kann und einen pyrotechnisch
angetriebenen Schneidantrieb umfasst, und
- Figur 6
- ein Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Zwischeneinrichtung, die bei der
Warneinrichtung gemäß den Figuren 1 und 2 eingesetzt werden kann und einen pyrotechnischen
Antrieb ohne Schneidvorrichtung umfasst.
[0023] In den Figuren werden der Übersicht halber für identische oder vergleichbare Komponenten
stets dieselben Bezugszeichen verwendet.
[0024] Die Figur 1 zeigt in einer schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel für
ein mehrgliedriges Schienenfahrzeug 10, das eine Mehrzahl an miteinander verkuppelten
Wagen 11 und ein Triebfahrzeug 12 aufweist. Das Schienenfahrzeug 10 ist mit einer
Warneinrichtung 20 ausgestattet, die eine Einspeiseeinrichtung 21 umfasst. Die Einspeiseeinrichtung
21 ist an eine thermisch geschützte Leitung 22 angeschlossen, die sich durch das gesamte
Schienenfahrzeug 10 hindurch erstreckt.
[0025] In jedem der Wagen 11 ist jeweils zumindest eine elektrische Komponente in Form eines
Lautsprechers 23 an die elektrische Leitung 22 angeschlossen. Die Einspeiseeinrichtung
21 ermöglicht es, ein elektrisches Warnsignal S in die elektrische Leitung 22 einzuspeisen,
das von den Lautsprechern 23 nach Empfang akustisch ausgegeben wird. Das Warnsignal
S kann beispielsweise eine Sprachansage enthalten, die eine Evakuierung des Schienenfahrzeugs
10 im Falle eines Schadens oder einer Gefahrensituation betrifft.
[0026] Der Anschluss der Lautsprecher 23 erfolgt jeweils über eine zwischengeschaltete Zwischeneinrichtung
24. Bei der Zwischeneinrichtung 24 handelt es sich um einen Feuerschutzadapter, wie
die Ausführungen weiter unten verdeutlichen.
[0027] Die Zwischeneinrichtungen 24 umfassen jeweils einen ersten Leitungsanschluss L1 und
einen zweiten Leitungsanschluss L2 zum Anschluss an die thermisch geschützte Leitung
22. Außerdem weisen sie einen ersten Komponentenanschluss K1 und einen zweiten Komponentenanschluss
K2 zum Anschluss an den Lautsprecher 23 auf.
[0028] Die Zwischeneinrichtungen 24 sind außerdem jeweils mit einem ersten Verbindungsglied
V1 und einem zweiten Verbindungsglied V2 ausgestattet. Das erste Verbindungsglied
V1 gewährleistet im Ausgangszustand eine elektrische Verbindung zwischen dem ersten
Leitungsanschluss L1 und dem ersten Komponentenanschluss K1. Das zweite Verbindungsglied
V2 verbindet den zweiten Leitungsanschluss L2 und den zweiten Komponentenanschluss
K2 miteinander.
[0029] Die Zwischeneinrichtungen 24 sind darüber hinaus jeweils mit einer Auslöseeinrichtung
30 ausgestattet, die bei einer äußeren thermischen Belastung durch äußere Hitzeeinwirkung
über ein vorgegebenes Maß hinaus, vorzugsweise bei Erreichen einer Temperatur von
150°C, auslöst und nach einem Auslösen die zwei Verbindungsglieder V1 und V2 irreversibel
zerstört. Durch die Zerstörung wird sichergestellt, dass die beiden Leitungsanschlüsse
L1 und L2 irreversibel von den zugeordneten Komponentenanschlüssen K1 und K2 getrennt
werden. Darüber hinaus wird durch die Auslöseeinrichtung 30 erreicht, dass die Leitungsanschlüsse
L1 und L2 elektrisch voneinander isoliert bzw. getrennt bleiben und kein Kurzschluss
zwischen den beiden Leitungsanschlüssen L1 und L2 auftreten kann.
[0030] Selbst bei Auslösen einer oder mehrerer der Zwischeneinrichtungen 24 und dem entsprechenden
Ausfall der daran angeschlossenen Lautsprecher 23 ist also gewährleistet, dass alle
anderen Lautsprecher 23 und damit der Rest des Warnsystems 30 in Betrieb bleiben können,
weil ein Kurzschluss, der dies verhindern würde, auf der Leitung 22 vermieden wird.
[0031] Um zu vermeiden, dass ein Brand innerhalb des Schienenfahrzeugs 10 oder eine kritische
Erwärmung einen Kurzschluss lediglich im Lautsprecher 23 auslöst, die vorgeordnete
Zwischeneinrichtung 24 selbst aber nicht auslöst und somit kein elektrisches Abkoppeln
durch die vorgeordnete Zwischeneinrichtung 24 initiiert werden kann, wird der Lautsprecher
23 vorzugsweise in unmittelbarer Nähe zu seiner zugeordneten Zwischeneinrichtung 24
angeordnet; vorzugsweise wird der Lautsprecher 23 an oder auf oder in seiner zugeordneten
Zwischeneinrichtung 24 montiert.
[0032] Erfolgt ein Anschluss der Lautsprecher 23 an die Leitung 22 über zusätzliche Anschlusselemente
wie Zwischenkabel, Adapterstecker oder dergleichen, so sollten diese möglichst so
kurz ausgeführt werden, dass eine thermische Kopplung derart gesichert bleibt, dass
die vorgeordneten Zwischeneinrichtungen jeweils auslösen, bevor die Lautsprecher 23
oder die Anschlusselemente einen Kurzschluss hervorrufen können.
[0033] Die Figur 2 zeigt in einer schematischen Darstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel
für ein mehrgliedriges Schienenfahrzeug 10, das eine Mehrzahl an miteinander verkuppelten
Wagen 11 aufweist und mit einer Warneinrichtung 20 ausgestattet ist. Eine Einspeiseeinrichtung
21 ist an ein thermisch geschütztes Leitungssystem 22' angeschlossen, das sich durch
das gesamte Schienenfahrzeug 10 hindurch erstreckt. Im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel
gemäß Figur 1 sind als Feuerschutzadapter fungierende zwischengeschaltete Zwischeneinrichtungen
24 nicht als separate Einheiten an die thermisch geschützte Leitung 22 angeschlossen,
sondern unter Bildung des thermisch geschützten Leitungssystems 22' als integrale
Einheiten integriert. Die Feuerschutzadapter bilden somit Anschlussstellen, an die
externe Komponenten wie beispielsweise die Lautsprecher 23 an die Leitung 22 angeschlossen
werden können.
[0034] Um zu vermeiden, dass ein Brand innerhalb des Schienenfahrzeugs 10 oder eine kritische
Erwärmung einen Kurzschluss im Lautsprecher 23 auslöst, die vorgeordnete Zwischeneinrichtung
24 selbst aber nicht auslöst und somit kein elektrisches Abkoppeln durch die vorgeordnete
Zwischeneinrichtung 24 initiiert werden kann, wird der Lautsprecher 23 vorzugsweise
in unmittelbarer Nähe zu dem thermisch geschützten Leitungssystems 22' angeordnet;
vorzugsweise wird der Lautsprecher 23 an oder auf dem thermisch geschützten Leitungssystems
22' montiert.
[0035] Erfolgt ein Anschluss der Lautsprecher 23 an das Leitungssystem 22' über zusätzliche
Anschlusselemente wie Zwischenkabel, Adapterstecker oder dergleichen, so sollten diese
möglichst so kurz ausgeführt werden, dass eine thermische Kopplung derart gesichert
bleibt, dass die vorgeordneten Zwischeneinrichtungen jeweils auslösen, bevor die Lautsprecher
23 oder die Anschlusselemente einen Kurzschluss hervorrufen können.
[0036] Im Übrigen gelten die obigen Ausführungen im Zusammenhang mit der Figur 1 bei dem
Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 entsprechend.
[0037] Die obigen Ausführungen im Zusammenhang mit der Ausstattung eines Schienenfahrzeugs
10 mit einer Warneinrichtung 20 mit Zwischengeräten 24 sind nur beispielhaft zu verstehen;
zwar wird der Einsatz der beschriebenen Zwischeneinrichtungen 24 als Feuerschutzadapter
im Zusammenhang mit Warneinrichtungen 20 in Schienenfahrzeugen 10 als besonders vorteilhaft
angesehen, jedoch können die beschriebenen Zwischeneinrichtungen 24 als Feuerschutzadapter
auch in anderen sicherheitskritischen Systemen eingesetzt werden, beispielsweise auch
in Schiffen, Flugzeugen oder Gebäuden usw.
[0038] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 1 und 2 sind an die thermisch geschützte
Leitung 22 bzw. das thermisch geschützte Leitungssystem 22' mittels der als Feuerschutzadapter
arbeitenden Zwischeneinrichtungen 24 Lautsprecher 23 als elektrische Komponenten angeschlossen;
alternativ oder zusätzlich können auch andere Komponenten angeschlossen werden, wie
zum Beispiel Mikrofone, Sensoren, usw. Bei der letztgenannten Ausführungsform wird
die Einspeiseeinrichtung 21 vorzugsweise durch eine Einrichtung, die nicht nur senden,
sondern auch empfangen kann, also mit anderen Worten eine Sende-und/Empfangseinrichtung,
ersetzt.
[0039] Die Figur 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine elektrische Zwischeneinrichtung
24, die bei dem Schienenfahrzeug 10 gemäß Figur 1 und Figur 2 eingesetzt werden kann,
näher im Detail. Man erkennt die beiden Verbindungsglieder V1 und V2, die die Leitungsanschlüsse
L1 und L2 jeweils mit einem zugeordneten Komponentenanschluss K1 und K2 verbinden.
Eine thermische Auslöseeinrichtung 30 wird bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur
3 durch einen Behälter 40, der mit einem Ätzmittel 45 gefüllt ist, sowie eine zugeordnete
Öffnereinrichtung 50 gebildet. Die Öffnereinrichtung 50 kann beispielsweise einen
Stahldorn 51 umfassen, der sich bei Erwärmen bzw. Erhitzen in Dorn-Längsrichtung ausdehnt
und dabei mit seiner Spitze 51a gemeinsam mit einer Gegendruckplatte 52 auf den Behälter
40 einwirkt und diesen zerstört. Sobald der Behälter 40 zerstört bzw. geöffnet wurde,
wird das darin befindliche Ätzmittel 45 in Kontakt mit den Verbindungsgliedern V1
und V2 treten und diese auflösen, sodass die elektrische Verbindung zu den Komponentenanschlüssen
K1 und K2 unterbrochen wird. Durch das Auflösen der Verbindungsglieder V1 und V2 wird
darüber hinaus sichergestellt, dass die elektrischen Leitungsanschlüsse L1 und L2
ebenfalls voneinander isoliert werden bzw. isoliert bleiben, sodass kein elektrischer
Kurzschluss zwischen den Leitungsanschlüssen L1 und L2 auftreten kann.
[0040] Bei dem Ätzmittel 45 kann es sich beispielsweise um Salpetersäure oder eine Mischung
aus Schwefelsäure und Wasserstoffperoxid handeln. Die Verbindungsglieder V1 und V2
bestehen vorzugsweise aus Kupfer.
[0041] Die Figur 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Zwischeneinrichtung,
die bei dem Schienenfahrzeug 10 gemäß Figur 1 und Figur 2 eingesetzt werden kann.
Die Zwischeneinrichtung 24 gemäß Figur 4 weist eine thermische Auslöseeinrichtung
30 auf, die eine Feder 60, ein vorzugsweise elektrisch nichtleitfähiges Schneidwerkzeug
70 in Form einer Abscherplatte sowie eine Rückhalteeinrichtung 80 umfasst. Die Rückhalteeinrichtung
80 kann beispielsweise durch eine Kunststoffplatte, insbesondere eine Polyactide-Platte,
gebildet sein, die bei Erwärmung schmilzt und dadurch ihre Rückhaltefunktion verliert.
[0042] Kommt es zu einer thermischen Einwirkung auf die Auslöseeinrichtung 30 gemäß Figur
4 über ein vorgegebenes Maß hinaus, so wird die Rückhalteeinrichtung 80 das Schneidwerkzeug
70 freigeben, sodass dieses angetrieben durch die Federkraft F der Feder 60 - geführt
von Abscherführungen 81 - die beiden Verbindungsglieder V1 und V2 durchtrennen wird.
Bei dem Durchtrennen wird nicht nur die Verbindung zu den Komponentenanschlüssen K1
und K2 unterbrochen, sondern es wird darüber hinaus sichergestellt, dass auch die
Leitungsanschlüsse L1 und L2 elektrisch voneinander getrennt bleiben, sodass kein
elektrischer Kurzschluss zwischen den beiden Leitungsanschlüssen L1 und L2 auftreten
kann.
[0043] Die Figur 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Zwischeneinrichtung,
die bei dem Schienenfahrzeug 10 gemäß Figur 1 und Figur 2 eingesetzt werden kann.
Die Zwischeneinrichtung 24 gemäß Figur 5 weist eine thermische Auslöseeinrichtung
30 auf, die einen pyrotechnischen Antrieb 90 und ein vorzugsweise elektrisch nichtleitfähiges
Schneidwerkzeug 100 in Form einer Abscherplatte umfasst. Bei Erwärmung, vorzugsweise
bei 150°C löst der pyrotechnische Antrieb 90 aus, treibt dadurch das Schneidwerkzeug
100 entlang der Pfeilrichtung P an und trennt die Anschlüsse, wie dies oben im Zusammenhang
mit den Figuren 1 bis 4 beschrieben wurde.
[0044] Alternativ kann der pyrotechnische Antrieb 90 in der Nähe der Verbindungsglieder
V1 und V2 angeordnet sein, vorzugsweise ringförmig um diese herum, um durch die Sprengwirkung
allein die Verbindungsglieder V1 und V2 zu zerstören. Im Übrigen gelten die obigen
Ausführungen entsprechend.
[0045] Die Figur 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Zwischeneinrichtung,
die bei dem Schienenfahrzeug 10 gemäß Figur 1 und Figur 2 eingesetzt werden kann und
mit dem Bezugszeichen 24' gekennzeichnet ist. Die Zwischeneinrichtung 24' gemäß Figur
6 weist eine thermische Auslöseeinrichtung 30 in Form einer pyrotechnischen Sprengladung
auf, die unmittelbar in die Leitung 22 integriert ist und die Leitungsenden 22a und
22b der Leitung, die somit selbst als Verbindungsglieder V1 bzw. V2 der Zwischeneinrichtung
24' fungieren bzw. diese bilden, nach Auslösung durchtrennen kann. Im Übrigen gelten
die obigen Ausführungen im Zusammenhang mit der Figur 5 bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß Figur 6 entsprechend.
[0046] Im Zusammenhang mit den Ausführungsbeispielen gemäß den Figuren 1 bis 6 wurde als
elektrische Komponente 23 stets ein Lautsprecher gezeigt; alternativ oder zusätzlich
kann die elektrische Komponente 23 eine Sprechstelle und/oder einen Verstärker bilden
oder umfassen.
[0047] Im Zusammenhang mit den Ausführungsbeispielen gemäß den Figuren 1 bis 6 wurden die
Zwischeneinrichtungen 24 stets unmittelbar an eine stichleitungsfreie, thermisch geschützte
Leitung 22 angeschlossen; alternativ können die Zwischeneinrichtungen 24 oder eine
Teilgruppe davon auch über thermisch geschützte Stichleitungen, die einen Bestandteil
der thermisch geschützten Leitung 22 bilden, angeschlossen sein.
[0048] Im Zusammenhang mit den Ausführungsbeispielen gemäß den Figuren 1 bis 6 wurde die
Einspeiseeinrichtung 21 direkt an die thermisch geschützte Leitung 22 angeschlossen;
alternativ kann die Einspeiseeinrichtung 21 auch mittels einer zugeordneten Zwischeneinrichtung
24 an die thermisch geschützte Leitung 22 angeschlossen werden.
[0049] Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0050]
- 10
- Schienenfahrzeug
- 11
- Wagen
- 12
- Triebfahrzeug
- 20
- Warneinrichtung
- 21
- Einspeiseeinrichtung
- 22
- Leitung
- 22'
- Leitungssystem
- 23
- Lautsprecher
- 24
- Zwischeneinrichtung
- 24'
- Zwischeneinrichtung
- 30
- Auslöseeinrichtung
- 40
- Behälter
- 45
- Ätzmittel
- 50
- Öffnereinrichtung
- 51
- Stahldorn
- 51a
- Spitze
- 52
- Gegendruckplatte
- 60
- Feder
- 70
- Schneidwerkzeug
- 80
- Rückhalteeinrichtung
- 81
- Abscherführung
- 90
- pyrotechnischer Antrieb
- 100
- Schneidwerkzeug
- F
- Federkraft
- K1
- erster Komponentenanschluss
- K2
- zweiter Komponentenanschluss
- L1
- erster Leitungsanschluss
- L2
- zweiter Leitungsanschluss
- P
- Pfeilrichtung
- S
- Warnsignal
- V1
- erstes Verbindungsglied
- V2
- zweites Verbindungsglied
1. Elektrische Zwischeneinrichtung (24) mit einem ersten und einem zweiten elektrischen
Leitungsanschluss (L1, L2) zum Anschluss an eine zumindest zweiadrige Leitung (22)
und zumindest einem ersten und einem zweiten elektrischen Komponentenanschluss (K1,
K2) zum Anschluss an eine elektrische Komponente (23),
dadurch gekennzeichnet, dass
- in der Zwischeneinrichtung (24) ein erstes Verbindungsglied (V1) vorhanden ist,
das den ersten elektrischen Leitungsanschluss (L1) mit dem ihm zugeordneten ersten
Komponentenanschluss (K1) verbindet,
- in der Zwischeneinrichtung (24) ein zweites Verbindungsglied (V2) vorhanden ist,
das den zweiten elektrischen Leitungsanschluss (L2) mit dem ihm zugeordneten zweiten
Komponentenanschluss (K2) verbindet und
- die Zwischeneinrichtung (24) eine thermische Auslöseeinrichtung (30) aufweist, die
bei einer äußeren thermischen Belastung durch äußere Hitzeeinwirkung über ein vorgegebenes
Maß hinaus auslöst und zumindest eines der zwei Verbindungsglieder (V1, V2) irreversibel
zerstört, nämlich derart, dass die Verbindung zwischen dem ihm zugeordneten Komponentenanschluss
(K1, K2) und dem ihm zugeordneten Leitungsanschluss (L1, L2) irreversibel getrennt
wird, wobei die Leitungsanschlüsse (L1, L2) untereinander kurzschlussfrei getrennt
bleiben.
2. Elektrische Zwischeneinrichtung (24) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die thermische Auslöseeinrichtung (30) das erste und zweite Verbindungsglied (V1,
V2) irreversibel zerstört, nämlich derart, dass die Leitungsanschlüsse (L1, L2) untereinander
kurzschlussfrei getrennt bleiben.
3. Elektrische Zwischeneinrichtung (24) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die thermische Auslöseeinrichtung (30) eine Feder (60), ein durch die Feder (60)
im Ausgangszustand in Richtung zumindest eines der Verbindungsglieder (V1, V2) federbelastetes
Schneidwerkzeug (70) und eine Rückhalteeinrichtung (80) umfasst, wobei
- vor dem Auslösen der Auslöseeinrichtung (30) die Rückhalteeinrichtung (80) das Schneidwerkzeug
(70) von dem oder den Verbindungsgliedern (V1, V2) getrennt hält und
- nach dem Auslösen der Auslöseeinrichtung (30) die Rückhalteeinrichtung (80) das
Schneidwerkzeug (70) freigibt und zulässt, dass dieses angetrieben von der Feder (60)
das oder die Verbindungsglieder (V1, V2) irreversibel zerstört.
4. Elektrische Zwischeneinrichtung (24) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die thermische Auslöseeinrichtung (30) ein vor dem Auslösen der Auslöseeinrichtung
(30) in einem Behälter (40) befindliches Ätzmittel (45), das das Material der oder
zumindest eines der Verbindungsglieder (V1, V2) zerstören kann, und eine Öffnereinrichtung
(50) aufweist, wobei
- nach dem Auslösen der Auslöseeinrichtung (30) die Öffnereinrichtung (50) den Behälter
(40) öffnet und das Ätzmittel (45) freigibt und das Ätzmittel (45) zumindest eines
der Verbindungsglieder (V1, V2) durch Ätzen zerstört.
5. Elektrische Zwischeneinrichtung (24) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die thermische Auslöseeinrichtung (30) in Form einer pyrotechnischen Sprengladung
unmittelbar in die Leitung (22) integriert ist, vorzugsweise derart, dass die Leitungsenden
(22a, 22b) der Leitung (22) selbst als Verbindungsglieder (V1, V2) der Zwischeneinrichtung
(24) fungieren und diese bilden und bei Auslösung der Sprengladung die Leitungsenden
(22a, 22b) durchtrennt werden.
6. Elektrische Zwischeneinrichtung (24) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischeneinrichtung (24) ein Stecker oder eine Buchse ist, in dessen Steckergehäuse
bzw. in deren Buchsengehäuse die thermische Auslöseeinrichtung (30) integriert ist.
7. Anordnung mit einer Zwischeneinrichtung (24) und einer elektrischen Komponente (23),
die mittels der Zwischeneinrichtung (24) an eine zumindest zweiadrige Leitung (22)
angeschlossen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischeneinrichtung (24) eine Zwischeneinrichtung (24) nach einem der voranstehenden
Ansprüche ist.
8. Anordnung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
- diese eine akustische Warneinrichtung (20) bildet mit einer Einspeiseeinrichtung
(21), die mittelbar oder unmittelbar an ein Leitungsende der Leitung (22) angeschlossen
ist und ein elektrisches Warnsignal (S) in die Leitung (22) einspeisen kann,
- wobei die elektrische Komponente (23) durch einen Lautsprecher gebildet ist, der
mittels der Zwischeneinrichtung (24) an die Leitung (22) angeschlossen ist und bei
Anliegen des elektrischen Warnsignals (S) ein akustisches Signal, insbesondere in
Form einer Sprachansage, ausgibt.
9. Anordnung nach einem der voranstehenden Ansprüche 7 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass
die Leitung (22) eine thermisch geschützte Leitung (22) ist, die für den Einsatz in
Schienenfahrzeugen (10) zugelassen ist.
10. Anordnung nach einem der voranstehenden Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung in einem ein- oder mehrgliedrigen Schienenfahrzeug (10) angeordnet
ist und einen Bestandteil des Schienenfahrzeugs (10) bildet.
11. Anordnung nach einem der voranstehenden Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischeneinrichtung (24) thermisch mit der Komponente (23) gekoppelt ist und/oder
diese berührt.
12. Schienenfahrzeug (10),
dadurch gekennzeichnet, dass das Schienenfahrzeug (10) mit zumindest einer Zwischeneinrichtung (24) nach einem
der voranstehenden Ansprüche 1 bis 5 und/oder mit zumindest einer Anordnung nach einem
der voranstehenden Ansprüche 6 bis 11 ausgestattet ist.
13. Schienenfahrzeug (10) nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Schienenfahrzeug (10) zwei oder mehr miteinander verkuppelte Wagen (11) aufweist,
- sich durch zumindest zwei, vorzugsweise alle Wagen (11), des Schienenfahrzeugs jeweils
eine zumindest zweiadrige Leitung (22) erstreckt und
- in jedem oder zumindest in einer Mehrzahl an mit der Leitung (22) ausgestatteten
Wagen (11) an die Leitung (22) jeweils mindestens eine Zwischeneinrichtung (24) nach
einem der voranstehenden Ansprüche 1 bis 5 und über diese eine elektrische Komponente
(23) angeschlossen ist.