Gebiet der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Haushaltsgerät, insbesondere ein Bodenbearbeitungsgerät,
mit einem Gerätegehäuse, einem in dem Gerätegehäuse angeordneten Gebläse, einer in
Strömungsrichtung hinter dem Gebläse in dem Gerätegehäuse ausgebildeten Austrittsöffnung
und einem Strömungskanal, welcher die Austrittsöffnung strömungsführend mit dem Gebläse
verbindet, wobei durch das Gebläse Schallwellen erzeugt sind, welche innerhalb des
Strömungskanals Resonanzen verursachen, die durch stehende Wellen gekennzeichnet sind,
die sich zwischen gegenüberliegenden Innenwandungen des Strömungskanals ausbilden.
Stand der Technik
[0002] Haushaltsgeräte der vorgenannten Art sind im Stand der Technik bekannt. Bei diesen
handelt es sich beispielsweise um Bodenbearbeitungsgeräte, insbesondere Saugreinigungsgeräte,
mit einem Gebläse zum Aufsaugen von Staub und Schmutz von einer zu reinigenden Fläche.
Das Sauggut wird mittels des Gebläses üblicherweise in eine Sauggutkammer überführt
und dort gesammelt, während durch einen Filter gereinigte Luft zu dem Gebläse und
schließlich der Austrittsöffnung strömt.
[0003] Durch den Betrieb des Gebläses und eine damit verbundene Rotation der Gebläseschaufeln
werden Schallwellen erzeugt, die unweigerlich beim Betrieb des Haushaltsgerätes für
einen Nutzer hörbar werden. Um die damit verbundene Geräuschkulisse so weit zu reduzieren,
dass der Nutzer diese nicht als störend empfindet, sind im Stand der Technik Schalldämpfer
bekannt, welche in das Gerätegehäuse des Haushaltsgerätes eingebracht werden.
[0004] Des Weiteren ist es im Stand der Technik, beispielsweise auf dem Gebiet von Rohrschalldämpfern
für Luftleitungen, bekannt, Strömungskanäle von innen mit einer perforierten Trägerstruktur
auszustatten, die einen Akustikschaum oder ein Vlies trägt. Im Ergebnis steigt dadurch
der Druckverlust, so dass bezogen auf ein Saugreinigungsgerät Sauggut nicht mehr so
gut von einer zu reinigenden Fläche entfernt werden könnte, wie dies beispielsweise
ohne einen solchen Schalldämpfer der Fall wäre. Um den negativen Effekt auf den Wirkungsgrad
des Schalldämpfers auszugleichen, müsste das Saugreinigungsgerät mit einem leistungsfähigeren
Gebläse bzw. Antriebsmotor ausgestattet werden.
Zusammenfassung der Erfindung
[0005] Ausgehend von dem vorgenannten Stand der Technik ist es daher Aufgabe der Erfindung,
ein Haushaltsgerät der vorgenannten Art so weiterzubilden, dass von dem Gebläse emittierte
Geräusche optimal reduziert werden, während gleichzeitig die Saugkraft so wenig wie
möglich durch die Schallreduzierungsmaßnahme beeinträchtigt wird.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, dass in dem Strömungskanal eine Schallreduzierungswand
positioniert ist, deren Wandebene parallel zu einer Hauptströmungsrichtung der in
dem Strömungskanal geführten Luftströmung orientiert ist, wobei die Schallreduzierungswand
so in dem Strömungskanal positioniert ist, dass ein Maximum einer Schnelleamplitude
einer Schallschnelle der in dem Strömungskanal geführten Luftströmung in der Wandebene
der Schallreduzierungswand liegt, und wobei sich die Schallwellen unter Durchsetzung
der Schallreduzierungswand zwischen den gegenüberliegenden Innenwandungen des Strömungskanals
ausbilden.
[0007] Erfindungsgemäß wird eine Schallreduzierungswand somit derart in den Strömungskanal
eingebracht bzw. dort ausgebildet, dass die Wandebene der Schallreduzierungswand genau
dort liegt, wo die Schnelleamplitude der Schallschnelle ein Maximum hat. Die Schallreduzierungswand
ist somit von der Innenwandung des Strömungskanals beabstandet und liegt im Wesentlichen
mittig innerhalb eines Öffnungsquerschnitts des Strömungskanals, nämlich dort, wo
die Schallschnelle ein Maximum aufweist. Dadurch befindet sich die schallabsorbierende
Schallreduzierungswand genau dort, wo besonders viel Schallenergie in der Luftströmung
geführt wird. Da die Schallreduzierungswand darüber hinaus parallel zu der Hauptströmungsrichtung
der Luftströmung in dem Strömungskanal verläuft, wird die Luftströmung nicht wesentlich
behindert, so dass die Saugkraft des Gebläses bzw. des Haushaltsgerätes möglichst
hoch bleibt. In anderen Worten wird die Schallreduzierungswand so innerhalb des Strömungskanals
des Haushaltsgerätes angeordnet, dass die von dem Gebläse geförderte Luftströmung
mit möglichst geringem Druckverlust innerhalb des Strömungskanals zu der Austrittsöffnung
strömen kann, während andererseits der durch das Gebläse erzeugte Schall optimal reduziert
wird. Die Schallreduzierungswand wird im Wesentlichen parallel zu der Richtung der
Luftströmung innerhalb des Strömungskanals orientiert, während sich die Schallwellen
zwischen den gegenüberliegenden Innenwandungen des Strömungskanals, d. h. quer dazu,
ausbilden. Dadurch kann die von dem Gebläse erzeugte Luftströmung möglichst druckverlustfrei
durch den Strömungskanal strömen, während gleichzeitig eine optimale akustische Absorption
mittels der im Maximum der Schallschnelle angeordneten Schallreduzierungswand erfolgt.
Im Gegensatz zum Stand der Technik wurde damit erkannt, dass die bekannten Dämpfungsmaßnahmen
zu nah an der Innenwandung des Strömungskanals angeordnet sind, wo die Schallschnelle
bereits schon ein Amplitudenminimum erreicht und Schallenergie somit nicht effektiv
absorbiert werden kann. Durch die erfindungsgemäß platzierte Schallreduzierungswand
kann ein Wirkungsgrad von Schallreduzierung zu Druckverlust auf bis zu 2:1 oder sogar
darüber hinaus verbessert werden.
[0008] Das Haushaltsgerät, welches eine solche erfindungsgemäße Schallreduzierungswand aufweist,
kann insbesondere ein Bodenbearbeitungsgerät, insbesondere ein Reinigungsgerät, sein,
welches eine Saugöffnung und eine in Hauptströmungsrichtung zwischen der Saugöffnung
und dem Gebläse angeordnete Sauggutkammer aufweist. Besonders bevorzugt ist die Schallreduzierungswand
in dem Strömungskanal zwischen dem Gebläse und der Austrittsöffnung positioniert.
Dies bedeutet, dass sich die Schallreduzierungswand auf der Druckseite bzw. Austrittsseite
des Gebläses befindet und damit dort angeordnet ist, wo sich die störenden Geräusche
des Gebläses durch die in dem Strömungskanal geführte Luftströmung ausbreiten. Die
Schallreduzierungswand ist vorzugsweise mit gegenüberliegenden Teilbereichen der Innenwandung
des Strömungskanals verbunden. Zur Verbindung können Techniken wie beispielsweise
Kleben, Schweißen oder ähnliche verwendet werden. Die Schallreduzierungswand kann
auch von einer Trägerstruktur gehalten sein, welche wiederum an der Innenwandung des
Strömungskanals befestigt ist.
[0009] Es wird vorgeschlagen, dass die Schallreduzierungswand bezogen auf einen Öffnungsquerschnitt
des Strömungskanals mittig in dem Strömungskanal angeordnet ist. Insbesondere betrifft
dies eine Ausführungsform, bei welcher der Strömungskanal in einem Querschnitt (quer
zu einer in Hauptströmungsrichtung orientierten Längserstreckung) symmetrisch ausgebildet
ist und die Schallreduzierungswand durch ein Symmetriezentrum des Strömungskanals
verläuft. Durch das Gebläse des Haushaltsgerätes erzeugte Schallwellen verursachen
Resonanzen, welche durch sogenannte stehende Wellen gekennzeichnet sind, die sich
zwischen gegenüberliegenden Teilbereichen des Strömungskanals ausbilden. Die stehenden
Wellen entstehen durch die Reflexionen an den schallharten Innenwandungen des Strömungskanals,
welche keine Absorption von Schallenergie zulassen. Die phasenversetzte Schallschnelle
weist an den reflektierenden harten Innenwandungen demgegenüber eine gegen Null gehende
Amplitude auf. Das Amplitudenmaximum der Schallschnelle befindet sich vielmehr in
einer geometrischen Mitte zwischen den sich gegenüberliegenden Teilbereichen der Innenwandung
des Strömungskanals. Die Schallschnellen aller Resonanzwellenlängen des sich in dem
Strömungskanal ausbreitenden Schalls haben in der Mitte eines bezogen auf den Querschnitt
symmetrisch ausgebildeten Strömungskanals ein Maximum. Wesentlich ist dabei, dass
sich das Amplitudenmaximum der Schallschnelle in der Mitte des Strömungskanals befindet,
während die Amplitudenminima der Schallschnelle an den reflektierenden Innenwandungen
des Strömungskanals auftreten. Dies trifft auf alle sich in dem Öffnungsquerschnitt
stehend ausbreitenden Moden zu. Bevorzugt sind für den Strömungskanal Querschnittsformen,
welche einer Kreisform, Ovalform oder Rechteckform entsprechen. Die Schallreduzierungswand
ist vorzugsweise so in dem jeweiligen Strömungskanal angeordnet, dass die Schallreduzierungswand
eine Symmetrieebene der Querschnittsform des Strömungskanals bildet.
[0010] Des Weiteren wird insbesondere vorgeschlagen, dass eine Innenwandung des Strömungskanals
und die Schallreduzierungswand quer zu der Hauptströmungsrichtung einen Abstand zueinander
aufweisen, welcher einer viertel Wellenlänge (λ/4) einer von dem Gebläse emittierten
Schallwelle entspricht. Der Strömungskanal wird somit passend zu den Resonanzfrequenzen
des Strömungskanals so ausgebildet, dass die Wellenlänge einer akustisch dominanten
Schallwelle und eine Breite des Strömungskanals aufeinander abgestimmt sind, nämlich
so, dass der Abstand zwischen der Schallreduzierungswand und der Innenwandung des
Strömungskanals einer viertel Wellenlänge entspricht. Grundsätzlich ist es auch möglich,
bei mehreren relevanten Resonanzwellenlängen oder relevanten Nebenmaxima mehrere Schallreduzierungswände
parallel zueinander innerhalb des Strömungskanals anzuordnen, nämlich beispielsweise
einerseits in der Mitte des Strömungskanals und andererseits beispielsweise in einer
Ebene, welche mittig zwischen der mittig in dem Strömungskanal angeordneten Schallreduzierungswand
und der Innenwandung des Strömungskanals angeordnet ist.
[0011] Es wird vorgeschlagen, dass die Schallreduzierungswand ein Vliesmaterial oder Schaummaterial
aufweist. Das Vliesmaterial oder Schaummaterial bildet ein strömungsdurchlässiges
Schallreduzierungselement, welches dafür sorgt, dass die Schallausbreitung quer zu
der Schallreduzierungswand möglichst ungehindert erfolgen kann. Im Sinne der Erfindung
ist wesentlich, dass die Schallreduzierungswand für die Schallenergie so reflexionsfrei
wie möglich ist und ein Großteil der Schallenergie von dem Material der Schallreduzierungswand
absorbiert wird. Die Schallenergie wird sowohl über die Längserstreckung der Schallreduzierungswand
in Hauptströmungsrichtung der Luftströmung absorbiert, als auch quer zu der Längserstreckung
der Wand, nämlich über die Wandstärke, d. h. die Dicke der Schallreduzierungswand.
Der Betrag der absorbierten Schallenergie ist proportional zu dem Betrag der Oberfläche
der akustisch wirksamen Schallreduzierungswand. Das zur Ausbildung der Schallreduzierungswand
verwendete Material kann darüber hinaus den Betrag der Absorption beeinflussen. Als
besonders vorteilhaft hat es sich herausgestellt, einen faserverstärkten Vliesstoff
zu verwenden. Bezogen auf das Volumen kann der Vliesstoff bevorzugt zu 20 % bis 40
% faserverstärkt sein. Ganz besonders bevorzugt ist der Vliesstoff zu ungefähr 30
% faserverstärkt. Des Weiteren kann der Vliesstoff bevorzugt gewoben sein. Faserverstärkt
bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der Vliesstoff, welcher insbesondere aus Polypropylen
oder Polystyrol besteht, mit Hilfe von Glas- und/oder Kohlefasern versteift ist.
[0012] Schließlich wird vorgeschlagen, dass die Schallreduzierungswand eine Wandstärke von
mehreren Millimetern aufweist. Insbesondere hat sich eine Wandstärke zwischen 1 mm
und 10 mm als besonders vorteilhaft herausgestellt. Besonders bevorzugt beträgt die
Wandstärke zwischen 3 mm und 6 mm. Über die Dicke der Schallreduzierungswand, d. h.
deren Wandstärke, kann ein Wellenlängenbereich eingestellt werden, welcher von der
Schallreduzierungswand optimal absorbiert wird. Somit können auch geringfügige Änderungen
der Schallwellenlänge ausgeglichen werden, welche beispielsweise durch eine geringfügig
geänderte Rotationsfrequenz des Gebläses oder durch eine geringfügige Formänderung
des Strömungskanals verursacht werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0013] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes Haushaltsgerät,
- Fig. 2
- einen Strömungskanal mit einer Schallreduzierungswand,
- Fig. 3
- eine Prinzipskizze der Funktion der Schallreduzierungswand.
Beschreibung der Ausführungsformen
[0014] Figur 1 zeigt zunächst ein Haushaltsgerät 1 in der Form eines Bodenbearbeitungsgerätes,
hier beispielsweise als manuell von einem Nutzer geführter Staubsauger ausgebildet.
Das Haushaltsgerät 1 weist einen Griff 12 auf, mit welchem der Nutzer das Haushaltsgerät
1 über eine zu reinigende Fläche führen kann, um Sauggut, d. h. Staub und/oder Schmutz,
in eine Sauggutkammer 8 einzusaugen. Das Haushaltsgerät 1 verfügt über ein elektromotorisch
angetriebenes Gebläse 3, welches Sauggut ausgehend von einer Saugöffnung 7 in die
Sauggutkammer 8 saugt. Mittels eines der Sauggutkammer 8 zugeordneten Filterelementes
11 wird das Sauggut aus der eingesaugten Luft herausgefiltert, so dass lediglich gereinigte
Luft weiter zu dem Gebläse 3 strömt. In Strömungsrichtung hinter dem Gebläse 3, d.
h. auf der Druckseite des Gebläses 3, befindet sich ein Strömungskanal 5, welcher
zu einer Austrittsöffnung 4 führt. Die Austrittsöffnung 4 befindet sich an einer Wandung
eines Gerätegehäuses 2 des Haushaltsgerätes 1. Der Strömungskanal 5 gibt ausgehend
von dem Gebläse 3 zu der Austrittsöffnung 4 eine Hauptströmungsrichtung s für die
in dem Strömungskanal 5 geführte Luftströmung vor. Anstelle der hier lediglich beispielhaft
gezeigten Ausführung kann der Strömungskanal 5 auch eine abweichende Form aufweisen,
beispielsweise einen rechteckförmigen Querschnitt anstelle eines runden Querschnitts.
Auch kann der Strömungskanal 5, anstatt gekrümmt, geradlinig zu der Austrittsöffnung
4 verlaufen. Des Weiteren ist es möglich, dass sich die Querschnittsform des Strömungskanals
5 in Richtung der Längserstreckung ändert.
[0015] In dem Strömungskanal 5 ist eine Schallreduzierungswand 6 angeordnet, welche hier
beispielsweise aus einem faserverstärkten Vliesstoff besteht. Eine Wandstärke d der
Schallreduzierungswand 6 beträgt hier beispielsweise ca. 4 mm oder darunter. In der
hier beispielhaften Ausführung verläuft die Schallreduzierungswand 6 in dem Strömungskanal
5 komplett von dem Gebläse 3 bis zu der Austrittsöffnung 4. Es ist jedoch auch möglich,
dass die Schallreduzierungswand 6 nur über einen Teil der Länge des Strömungskanals
5 ausgebildet ist und beispielsweise eine Länge von nur wenigen Zentimetern aufweist.
Besonders bevorzugt erstreckt sich die Schallreduzierungswand 6 mittig innerhalb des
Strömungskanals 5, gegebenenfalls sogar parallel zu gegenüberliegenden Innenwandungen
10 eines im Querschnitt rechteckförmigen Strömungskanals 5.
[0016] Figur 2 zeigt einen Querschnitt des Strömungskanals 5 quer zu einer Längserstreckung
des Strömungskanals 5 in Hauptströmungsrichtung s. Wie dargestellt, ist die Schallreduzierungswand
6 mittig innerhalb des hier beispielhaft runden Strömungskanals 5 angeordnet, nämlich
so, dass die Schallreduzierungswand 6 eine Symmetrieebene des zylindrisch ausgebildeten
Strömungskanals 5 bildet. Zu beiden Seiten der Schallreduzierungswand 6 besteht ein
identischer Abstand a zu einem jeweiligen Teilbereich einer Innenwandung 10 des Strömungskanals
5. Neben der hier dargestellten zylindrischen Form des Strömungskanals 5 sind wie
bereits erwähnt auch andere Formen denkbar, beispielsweise eine ovale oder rechteckige
Querschnittsform des Strömungskanals 5. Wesentlich ist, dass die Schallreduzierungswand
6 so innerhalb des Strömungskanals 5 ausgebildet und angeordnet ist, dass die Schallreduzierungswand
6 einerseits parallel zu der Hauptströmungsrichtung s innerhalb des Strömungskanals
5 verläuft, und andererseits mittig in dem Strömungskanal 5 angeordnet ist, nämlich
so, dass die Abstände a zu beiden Seiten der Schallreduzierungswand 6 identisch sind.
Der Strömungskanal 5 kann bezogen auf seine Längserstreckung auch nur abschnittsweise
eine Schallreduzierungswand 6, oder mehrere Schallreduzierungswände 6 hintereinander,
aufweisen.
[0017] Figur 3 zeigt einen Längsschnitt durch einen Teilbereich des Strömungskanals 5. Dargestellt
sind exemplarisch zwei Resonanzmoden mit den Wellenlängen λ/2 und 3 λ/2. Der Abstand
a zwischen der Schallreduzierungswand 6 und der Innenwandung 10 des Strömungskanals
5 ist so bemessen, dass dessen Betrag einer viertel Wellenlänge einer innerhalb des
Strömungskanals 5 ausgebildeten Grundmode entspricht. Der Verlauf der dargestellten
Schwingungsmoden der Resonanzwelle gibt die örtlich variierenden Amplituden der Schallenergie
der Resonanzwelle wieder, d. h. eine Schnelleamplitude 9 der Schallschnelle, welche
quer zu der Hauptströmungsrichtung s der in dem Strömungskanal 5 geführten Luftströmung
steht. Wie in Figur 3 erkennbar, hat die Schallschnelle, und damit auch die Schallenergie,
ein Maximum in der geometrischen Mitte des Strömungskanals 5, in welcher der Abstand
a zu der benachbarten Innenwandung 10 auf beiden Seiten der Schallreduzierungswand
6 identisch ist. Erfindungsgemäß wird in genau diese Ebene, welche durch das Maximum
der Schnelleamplitude 9 gekennzeichnet ist, die Schallreduzierungswand 6 platziert,
um die Schallenergie dort mittels des Vliesmaterials 24 zu absorbieren. Im Bereich
der Innenwandung 10 des Strömungskanals 5 ist die Schnelleamplitude 9 bzw. die Schallenergie
im Wesentlich gleich Null, so dass es dort nicht erforderlich ist oder wirksam wäre,
ein Schallabsorptionsmaterial zu platzieren. Die Ausbreitung der stehenden Welle quer
zu der Schallreduzierungswand 6 ist aufgrund der schalldurchlässigen Eigenschaft des
Materials der Schallreduzierungswand 6 ungehindert, d. h. möglichst reflexionsfrei,
möglich. Insgesamt wird somit die Schallenergie der in dem Strömungskanal 5 ausgebildeten
Resonanzwelle wirkungsvoll reduziert, wobei gleichzeitig die Luftströmung möglichst
druckverlustarm in Hauptströmungsrichtung s durch den Strömungskanal 5 in Richtung
der Austrittsöffnung 4 strömen kann. Der Wirkungsgrad der Schallreduzierungswand 6,
d. h. die Schallreduzierung in Relation zu einem Druckverlust innerhalb des Strömungskanals
5, beträgt beispielsweise 2:1 oder darüber hinaus, was verglichen mit einem Stand
der Technik einen deutlich höheren Wirkungsgrad bedeutet.
Liste der Bezugszeichen
[0018]
| 1 |
Haushaltsgerät |
a |
Abstand |
| 2 |
Gerätegehäuse |
d |
Wandstärke |
| 3 |
Gebläse |
s |
Hauptströmungsrichtung |
| 4 |
Austrittsöffnung |
|
|
| 5 |
Strömungskanal |
|
|
| 6 |
Schallreduzierungswand |
|
|
| 7 |
Saugöffnung |
|
|
| 8 |
Sauggutkammer |
|
|
| 9 |
Schnelleamplitude |
|
|
| 10 |
Innenwandung |
|
|
| 11 |
Filterelement |
|
|
| 12 |
Griff |
|
|
1. Haushaltsgerät (1), insbesondere Bodenbearbeitungsgerät, mit einem Gerätegehäuse (2),
einem in dem Gerätegehäuse (2) angeordneten Gebläse (3), einer in Strömungsrichtung
hinter dem Gebläse (3) in dem Gerätegehäuse (2) ausgebildeten Austrittsöffnung (4)
und einem Strömungskanal (5), welcher die Austrittsöffnung (4) strömungsführend mit
dem Gebläse (3) verbindet, wobei durch das Gebläse (3) Schallwellen erzeugt sind,
welche innerhalb des Strömungskanals (5) Resonanzen verursachen, die durch stehende
Wellen gekennzeichnet sind, die sich zwischen gegenüberliegenden Innenwandungen (10)
des Strömungskanals (5) ausbilden, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Strömungskanal (5) eine Schallreduzierungswand (6) positioniert ist, deren
Wandebene parallel zu einer Hauptströmungsrichtung (s) der in dem Strömungskanal (5)
geführten Luftströmung orientiert ist, wobei die Schallreduzierungswand (6) so in
dem Strömungskanal (5) positioniert ist, dass ein Maximum einer Schnelleamplitude
(9) einer Schallschnelle der in dem Strömungskanal (5) geführten Luftströmung in der
Wandebene der Schallreduzierungswand (6) liegt, und wobei sich die Schallwellen unter
Durchsetzung der Schallreduzierungswand (6) zwischen den gegenüberliegenden Innenwandungen
(10) des Strömungskanals (5) ausbilden.
2. Haushaltsgerät (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Haushaltsgerät (1) ein Bodenbearbeitungsgerät, insbesondere ein Reinigungsgerät,
mit einer Saugöffnung (7) und einer in Hauptströmungsrichtung (s) zwischen der Saugöffnung
(7) und dem Gebläse (3) angeordneten Sauggutkammer (8) ist.
3. Haushaltsgerät (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schallreduzierungswand (6) in dem Strömungskanal (5) zwischen dem Gebläse (3)
und der Austrittsöffnung (4) positioniert ist.
4. Haushaltsgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schallreduzierungswand (6) bezogen auf einen Öffnungsquerschnitt des Strömungskanals
(5) mittig in dem Strömungskanal (5) angeordnet ist.
5. Haushaltsgerät (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungskanal (5) in einem Querschnitt quer zu einer in Hauptströmungsrichtung
(s) orientierten Längserstreckung symmetrisch ausgebildet ist und die Schallreduzierungswand
(6) durch ein Symmetriezentrum des Strömungskanals (5) verläuft.
6. Haushaltsgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Innenwandung (10) des Strömungskanals (5) und die Schallreduzierungswand (6)
quer zu der Hauptströmungsrichtung (s) einen Abstand (a) zueinander aufweisen, welcher
einer viertel Wellenlänge (λ/4) einer von dem Gebläse (3) emittierten Schallwelle
entspricht.
7. Haushaltsgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schallreduzierungswand (6) ein Vliesmaterial oder Schaummaterial aufweist.
8. Haushaltsgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schallreduzierungswand (6) eine Wandstärke (d) von mehreren Millimetern aufweist,
insbesondere eine Wandstärke zwischen 1 mm und 10 mm, besonders bevorzugt eine Wandstärke
von 3 mm bis 6 mm.