(19)
(11) EP 4 018 898 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.06.2022  Patentblatt  2022/26

(21) Anmeldenummer: 21214645.0

(22) Anmeldetag:  15.12.2021
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A47L 9/00(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
A47L 9/0081
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 22.12.2020 DE 102020134579

(71) Anmelder: Vorwerk & Co. Interholding GmbH
42275 Wuppertal (DE)

(72) Erfinder:
  • Nezami, Amin
    42369 Wuppertal (DE)

(74) Vertreter: Müller, Enno et al
Rieder & Partner mbB Patentanwälte - Rechtsanwalt Yale-Allee 26
42329 Wuppertal
42329 Wuppertal (DE)

   


(54) HAUSHALTSGERÄT MIT EINEM GEBLÄSE UND EINEM STRÖMUNGSKANAL


(57) Die Erfindung betrifft ein Haushaltsgerät (1), insbesondere Bodenbearbeitungsgerät, mit einem Gerätegehäuse (2), einem in dem Gerätegehäuse (2) angeordneten Gebläse (3), einer in Strömungsrichtung hinter dem Gebläse (3) in dem Gerätegehäuse (2) ausgebildeten Austrittsöffnung (4) und einem Strömungskanal (5), welcher die Austrittsöffnung (4) strömungsführend mit dem Gebläse (3) verbindet, wobei durch das Gebläse (3) Schallwellen erzeugt sind, welche innerhalb des Strömungskanals (5) Resonanzen verursachen, die durch stehende Wellen gekennzeichnet sind, die sich zwischen gegenüberliegenden Innenwandungen (10) des Strömungskanals (5) ausbilden. Um einen Wirkungsgrad der Schallreduzierung zu verbessern, wird vorgeschlagen, dass in dem Strömungskanal (5) eine Schallreduzierungswand (6) positioniert ist, deren Wandebene parallel zu einer Hauptströmungsrichtung (s) der in dem Strömungskanal (5) geführten Luftströmung orientiert ist, wobei die Schallreduzierungswand (6) so in dem Strömungskanal (5) positioniert ist, dass ein Maximum einer Schnelleamplitude (9) einer Schallschnelle der in dem Strömungskanal (5) geführten Luftströmung in der Wandebene der Schallreduzierungswand (6) liegt, und wobei sich die Schallwellen unter Durchsetzung der Schallreduzierungswand (6) zwischen den gegenüberliegenden Innenwandungen (10) des Strömungskanals (5) ausbilden.




Beschreibung

Gebiet der Technik



[0001] Die Erfindung betrifft ein Haushaltsgerät, insbesondere ein Bodenbearbeitungsgerät, mit einem Gerätegehäuse, einem in dem Gerätegehäuse angeordneten Gebläse, einer in Strömungsrichtung hinter dem Gebläse in dem Gerätegehäuse ausgebildeten Austrittsöffnung und einem Strömungskanal, welcher die Austrittsöffnung strömungsführend mit dem Gebläse verbindet, wobei durch das Gebläse Schallwellen erzeugt sind, welche innerhalb des Strömungskanals Resonanzen verursachen, die durch stehende Wellen gekennzeichnet sind, die sich zwischen gegenüberliegenden Innenwandungen des Strömungskanals ausbilden.

Stand der Technik



[0002] Haushaltsgeräte der vorgenannten Art sind im Stand der Technik bekannt. Bei diesen handelt es sich beispielsweise um Bodenbearbeitungsgeräte, insbesondere Saugreinigungsgeräte, mit einem Gebläse zum Aufsaugen von Staub und Schmutz von einer zu reinigenden Fläche. Das Sauggut wird mittels des Gebläses üblicherweise in eine Sauggutkammer überführt und dort gesammelt, während durch einen Filter gereinigte Luft zu dem Gebläse und schließlich der Austrittsöffnung strömt.

[0003] Durch den Betrieb des Gebläses und eine damit verbundene Rotation der Gebläseschaufeln werden Schallwellen erzeugt, die unweigerlich beim Betrieb des Haushaltsgerätes für einen Nutzer hörbar werden. Um die damit verbundene Geräuschkulisse so weit zu reduzieren, dass der Nutzer diese nicht als störend empfindet, sind im Stand der Technik Schalldämpfer bekannt, welche in das Gerätegehäuse des Haushaltsgerätes eingebracht werden.

[0004] Des Weiteren ist es im Stand der Technik, beispielsweise auf dem Gebiet von Rohrschalldämpfern für Luftleitungen, bekannt, Strömungskanäle von innen mit einer perforierten Trägerstruktur auszustatten, die einen Akustikschaum oder ein Vlies trägt. Im Ergebnis steigt dadurch der Druckverlust, so dass bezogen auf ein Saugreinigungsgerät Sauggut nicht mehr so gut von einer zu reinigenden Fläche entfernt werden könnte, wie dies beispielsweise ohne einen solchen Schalldämpfer der Fall wäre. Um den negativen Effekt auf den Wirkungsgrad des Schalldämpfers auszugleichen, müsste das Saugreinigungsgerät mit einem leistungsfähigeren Gebläse bzw. Antriebsmotor ausgestattet werden.

Zusammenfassung der Erfindung



[0005] Ausgehend von dem vorgenannten Stand der Technik ist es daher Aufgabe der Erfindung, ein Haushaltsgerät der vorgenannten Art so weiterzubilden, dass von dem Gebläse emittierte Geräusche optimal reduziert werden, während gleichzeitig die Saugkraft so wenig wie möglich durch die Schallreduzierungsmaßnahme beeinträchtigt wird.

[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, dass in dem Strömungskanal eine Schallreduzierungswand positioniert ist, deren Wandebene parallel zu einer Hauptströmungsrichtung der in dem Strömungskanal geführten Luftströmung orientiert ist, wobei die Schallreduzierungswand so in dem Strömungskanal positioniert ist, dass ein Maximum einer Schnelleamplitude einer Schallschnelle der in dem Strömungskanal geführten Luftströmung in der Wandebene der Schallreduzierungswand liegt, und wobei sich die Schallwellen unter Durchsetzung der Schallreduzierungswand zwischen den gegenüberliegenden Innenwandungen des Strömungskanals ausbilden.

[0007] Erfindungsgemäß wird eine Schallreduzierungswand somit derart in den Strömungskanal eingebracht bzw. dort ausgebildet, dass die Wandebene der Schallreduzierungswand genau dort liegt, wo die Schnelleamplitude der Schallschnelle ein Maximum hat. Die Schallreduzierungswand ist somit von der Innenwandung des Strömungskanals beabstandet und liegt im Wesentlichen mittig innerhalb eines Öffnungsquerschnitts des Strömungskanals, nämlich dort, wo die Schallschnelle ein Maximum aufweist. Dadurch befindet sich die schallabsorbierende Schallreduzierungswand genau dort, wo besonders viel Schallenergie in der Luftströmung geführt wird. Da die Schallreduzierungswand darüber hinaus parallel zu der Hauptströmungsrichtung der Luftströmung in dem Strömungskanal verläuft, wird die Luftströmung nicht wesentlich behindert, so dass die Saugkraft des Gebläses bzw. des Haushaltsgerätes möglichst hoch bleibt. In anderen Worten wird die Schallreduzierungswand so innerhalb des Strömungskanals des Haushaltsgerätes angeordnet, dass die von dem Gebläse geförderte Luftströmung mit möglichst geringem Druckverlust innerhalb des Strömungskanals zu der Austrittsöffnung strömen kann, während andererseits der durch das Gebläse erzeugte Schall optimal reduziert wird. Die Schallreduzierungswand wird im Wesentlichen parallel zu der Richtung der Luftströmung innerhalb des Strömungskanals orientiert, während sich die Schallwellen zwischen den gegenüberliegenden Innenwandungen des Strömungskanals, d. h. quer dazu, ausbilden. Dadurch kann die von dem Gebläse erzeugte Luftströmung möglichst druckverlustfrei durch den Strömungskanal strömen, während gleichzeitig eine optimale akustische Absorption mittels der im Maximum der Schallschnelle angeordneten Schallreduzierungswand erfolgt. Im Gegensatz zum Stand der Technik wurde damit erkannt, dass die bekannten Dämpfungsmaßnahmen zu nah an der Innenwandung des Strömungskanals angeordnet sind, wo die Schallschnelle bereits schon ein Amplitudenminimum erreicht und Schallenergie somit nicht effektiv absorbiert werden kann. Durch die erfindungsgemäß platzierte Schallreduzierungswand kann ein Wirkungsgrad von Schallreduzierung zu Druckverlust auf bis zu 2:1 oder sogar darüber hinaus verbessert werden.

[0008] Das Haushaltsgerät, welches eine solche erfindungsgemäße Schallreduzierungswand aufweist, kann insbesondere ein Bodenbearbeitungsgerät, insbesondere ein Reinigungsgerät, sein, welches eine Saugöffnung und eine in Hauptströmungsrichtung zwischen der Saugöffnung und dem Gebläse angeordnete Sauggutkammer aufweist. Besonders bevorzugt ist die Schallreduzierungswand in dem Strömungskanal zwischen dem Gebläse und der Austrittsöffnung positioniert. Dies bedeutet, dass sich die Schallreduzierungswand auf der Druckseite bzw. Austrittsseite des Gebläses befindet und damit dort angeordnet ist, wo sich die störenden Geräusche des Gebläses durch die in dem Strömungskanal geführte Luftströmung ausbreiten. Die Schallreduzierungswand ist vorzugsweise mit gegenüberliegenden Teilbereichen der Innenwandung des Strömungskanals verbunden. Zur Verbindung können Techniken wie beispielsweise Kleben, Schweißen oder ähnliche verwendet werden. Die Schallreduzierungswand kann auch von einer Trägerstruktur gehalten sein, welche wiederum an der Innenwandung des Strömungskanals befestigt ist.

[0009] Es wird vorgeschlagen, dass die Schallreduzierungswand bezogen auf einen Öffnungsquerschnitt des Strömungskanals mittig in dem Strömungskanal angeordnet ist. Insbesondere betrifft dies eine Ausführungsform, bei welcher der Strömungskanal in einem Querschnitt (quer zu einer in Hauptströmungsrichtung orientierten Längserstreckung) symmetrisch ausgebildet ist und die Schallreduzierungswand durch ein Symmetriezentrum des Strömungskanals verläuft. Durch das Gebläse des Haushaltsgerätes erzeugte Schallwellen verursachen Resonanzen, welche durch sogenannte stehende Wellen gekennzeichnet sind, die sich zwischen gegenüberliegenden Teilbereichen des Strömungskanals ausbilden. Die stehenden Wellen entstehen durch die Reflexionen an den schallharten Innenwandungen des Strömungskanals, welche keine Absorption von Schallenergie zulassen. Die phasenversetzte Schallschnelle weist an den reflektierenden harten Innenwandungen demgegenüber eine gegen Null gehende Amplitude auf. Das Amplitudenmaximum der Schallschnelle befindet sich vielmehr in einer geometrischen Mitte zwischen den sich gegenüberliegenden Teilbereichen der Innenwandung des Strömungskanals. Die Schallschnellen aller Resonanzwellenlängen des sich in dem Strömungskanal ausbreitenden Schalls haben in der Mitte eines bezogen auf den Querschnitt symmetrisch ausgebildeten Strömungskanals ein Maximum. Wesentlich ist dabei, dass sich das Amplitudenmaximum der Schallschnelle in der Mitte des Strömungskanals befindet, während die Amplitudenminima der Schallschnelle an den reflektierenden Innenwandungen des Strömungskanals auftreten. Dies trifft auf alle sich in dem Öffnungsquerschnitt stehend ausbreitenden Moden zu. Bevorzugt sind für den Strömungskanal Querschnittsformen, welche einer Kreisform, Ovalform oder Rechteckform entsprechen. Die Schallreduzierungswand ist vorzugsweise so in dem jeweiligen Strömungskanal angeordnet, dass die Schallreduzierungswand eine Symmetrieebene der Querschnittsform des Strömungskanals bildet.

[0010] Des Weiteren wird insbesondere vorgeschlagen, dass eine Innenwandung des Strömungskanals und die Schallreduzierungswand quer zu der Hauptströmungsrichtung einen Abstand zueinander aufweisen, welcher einer viertel Wellenlänge (λ/4) einer von dem Gebläse emittierten Schallwelle entspricht. Der Strömungskanal wird somit passend zu den Resonanzfrequenzen des Strömungskanals so ausgebildet, dass die Wellenlänge einer akustisch dominanten Schallwelle und eine Breite des Strömungskanals aufeinander abgestimmt sind, nämlich so, dass der Abstand zwischen der Schallreduzierungswand und der Innenwandung des Strömungskanals einer viertel Wellenlänge entspricht. Grundsätzlich ist es auch möglich, bei mehreren relevanten Resonanzwellenlängen oder relevanten Nebenmaxima mehrere Schallreduzierungswände parallel zueinander innerhalb des Strömungskanals anzuordnen, nämlich beispielsweise einerseits in der Mitte des Strömungskanals und andererseits beispielsweise in einer Ebene, welche mittig zwischen der mittig in dem Strömungskanal angeordneten Schallreduzierungswand und der Innenwandung des Strömungskanals angeordnet ist.

[0011] Es wird vorgeschlagen, dass die Schallreduzierungswand ein Vliesmaterial oder Schaummaterial aufweist. Das Vliesmaterial oder Schaummaterial bildet ein strömungsdurchlässiges Schallreduzierungselement, welches dafür sorgt, dass die Schallausbreitung quer zu der Schallreduzierungswand möglichst ungehindert erfolgen kann. Im Sinne der Erfindung ist wesentlich, dass die Schallreduzierungswand für die Schallenergie so reflexionsfrei wie möglich ist und ein Großteil der Schallenergie von dem Material der Schallreduzierungswand absorbiert wird. Die Schallenergie wird sowohl über die Längserstreckung der Schallreduzierungswand in Hauptströmungsrichtung der Luftströmung absorbiert, als auch quer zu der Längserstreckung der Wand, nämlich über die Wandstärke, d. h. die Dicke der Schallreduzierungswand. Der Betrag der absorbierten Schallenergie ist proportional zu dem Betrag der Oberfläche der akustisch wirksamen Schallreduzierungswand. Das zur Ausbildung der Schallreduzierungswand verwendete Material kann darüber hinaus den Betrag der Absorption beeinflussen. Als besonders vorteilhaft hat es sich herausgestellt, einen faserverstärkten Vliesstoff zu verwenden. Bezogen auf das Volumen kann der Vliesstoff bevorzugt zu 20 % bis 40 % faserverstärkt sein. Ganz besonders bevorzugt ist der Vliesstoff zu ungefähr 30 % faserverstärkt. Des Weiteren kann der Vliesstoff bevorzugt gewoben sein. Faserverstärkt bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der Vliesstoff, welcher insbesondere aus Polypropylen oder Polystyrol besteht, mit Hilfe von Glas- und/oder Kohlefasern versteift ist.

[0012] Schließlich wird vorgeschlagen, dass die Schallreduzierungswand eine Wandstärke von mehreren Millimetern aufweist. Insbesondere hat sich eine Wandstärke zwischen 1 mm und 10 mm als besonders vorteilhaft herausgestellt. Besonders bevorzugt beträgt die Wandstärke zwischen 3 mm und 6 mm. Über die Dicke der Schallreduzierungswand, d. h. deren Wandstärke, kann ein Wellenlängenbereich eingestellt werden, welcher von der Schallreduzierungswand optimal absorbiert wird. Somit können auch geringfügige Änderungen der Schallwellenlänge ausgeglichen werden, welche beispielsweise durch eine geringfügig geänderte Rotationsfrequenz des Gebläses oder durch eine geringfügige Formänderung des Strömungskanals verursacht werden.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen



[0013] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
ein erfindungsgemäßes Haushaltsgerät,
Fig. 2
einen Strömungskanal mit einer Schallreduzierungswand,
Fig. 3
eine Prinzipskizze der Funktion der Schallreduzierungswand.

Beschreibung der Ausführungsformen



[0014] Figur 1 zeigt zunächst ein Haushaltsgerät 1 in der Form eines Bodenbearbeitungsgerätes, hier beispielsweise als manuell von einem Nutzer geführter Staubsauger ausgebildet. Das Haushaltsgerät 1 weist einen Griff 12 auf, mit welchem der Nutzer das Haushaltsgerät 1 über eine zu reinigende Fläche führen kann, um Sauggut, d. h. Staub und/oder Schmutz, in eine Sauggutkammer 8 einzusaugen. Das Haushaltsgerät 1 verfügt über ein elektromotorisch angetriebenes Gebläse 3, welches Sauggut ausgehend von einer Saugöffnung 7 in die Sauggutkammer 8 saugt. Mittels eines der Sauggutkammer 8 zugeordneten Filterelementes 11 wird das Sauggut aus der eingesaugten Luft herausgefiltert, so dass lediglich gereinigte Luft weiter zu dem Gebläse 3 strömt. In Strömungsrichtung hinter dem Gebläse 3, d. h. auf der Druckseite des Gebläses 3, befindet sich ein Strömungskanal 5, welcher zu einer Austrittsöffnung 4 führt. Die Austrittsöffnung 4 befindet sich an einer Wandung eines Gerätegehäuses 2 des Haushaltsgerätes 1. Der Strömungskanal 5 gibt ausgehend von dem Gebläse 3 zu der Austrittsöffnung 4 eine Hauptströmungsrichtung s für die in dem Strömungskanal 5 geführte Luftströmung vor. Anstelle der hier lediglich beispielhaft gezeigten Ausführung kann der Strömungskanal 5 auch eine abweichende Form aufweisen, beispielsweise einen rechteckförmigen Querschnitt anstelle eines runden Querschnitts. Auch kann der Strömungskanal 5, anstatt gekrümmt, geradlinig zu der Austrittsöffnung 4 verlaufen. Des Weiteren ist es möglich, dass sich die Querschnittsform des Strömungskanals 5 in Richtung der Längserstreckung ändert.

[0015] In dem Strömungskanal 5 ist eine Schallreduzierungswand 6 angeordnet, welche hier beispielsweise aus einem faserverstärkten Vliesstoff besteht. Eine Wandstärke d der Schallreduzierungswand 6 beträgt hier beispielsweise ca. 4 mm oder darunter. In der hier beispielhaften Ausführung verläuft die Schallreduzierungswand 6 in dem Strömungskanal 5 komplett von dem Gebläse 3 bis zu der Austrittsöffnung 4. Es ist jedoch auch möglich, dass die Schallreduzierungswand 6 nur über einen Teil der Länge des Strömungskanals 5 ausgebildet ist und beispielsweise eine Länge von nur wenigen Zentimetern aufweist. Besonders bevorzugt erstreckt sich die Schallreduzierungswand 6 mittig innerhalb des Strömungskanals 5, gegebenenfalls sogar parallel zu gegenüberliegenden Innenwandungen 10 eines im Querschnitt rechteckförmigen Strömungskanals 5.

[0016] Figur 2 zeigt einen Querschnitt des Strömungskanals 5 quer zu einer Längserstreckung des Strömungskanals 5 in Hauptströmungsrichtung s. Wie dargestellt, ist die Schallreduzierungswand 6 mittig innerhalb des hier beispielhaft runden Strömungskanals 5 angeordnet, nämlich so, dass die Schallreduzierungswand 6 eine Symmetrieebene des zylindrisch ausgebildeten Strömungskanals 5 bildet. Zu beiden Seiten der Schallreduzierungswand 6 besteht ein identischer Abstand a zu einem jeweiligen Teilbereich einer Innenwandung 10 des Strömungskanals 5. Neben der hier dargestellten zylindrischen Form des Strömungskanals 5 sind wie bereits erwähnt auch andere Formen denkbar, beispielsweise eine ovale oder rechteckige Querschnittsform des Strömungskanals 5. Wesentlich ist, dass die Schallreduzierungswand 6 so innerhalb des Strömungskanals 5 ausgebildet und angeordnet ist, dass die Schallreduzierungswand 6 einerseits parallel zu der Hauptströmungsrichtung s innerhalb des Strömungskanals 5 verläuft, und andererseits mittig in dem Strömungskanal 5 angeordnet ist, nämlich so, dass die Abstände a zu beiden Seiten der Schallreduzierungswand 6 identisch sind. Der Strömungskanal 5 kann bezogen auf seine Längserstreckung auch nur abschnittsweise eine Schallreduzierungswand 6, oder mehrere Schallreduzierungswände 6 hintereinander, aufweisen.

[0017] Figur 3 zeigt einen Längsschnitt durch einen Teilbereich des Strömungskanals 5. Dargestellt sind exemplarisch zwei Resonanzmoden mit den Wellenlängen λ/2 und 3 λ/2. Der Abstand a zwischen der Schallreduzierungswand 6 und der Innenwandung 10 des Strömungskanals 5 ist so bemessen, dass dessen Betrag einer viertel Wellenlänge einer innerhalb des Strömungskanals 5 ausgebildeten Grundmode entspricht. Der Verlauf der dargestellten Schwingungsmoden der Resonanzwelle gibt die örtlich variierenden Amplituden der Schallenergie der Resonanzwelle wieder, d. h. eine Schnelleamplitude 9 der Schallschnelle, welche quer zu der Hauptströmungsrichtung s der in dem Strömungskanal 5 geführten Luftströmung steht. Wie in Figur 3 erkennbar, hat die Schallschnelle, und damit auch die Schallenergie, ein Maximum in der geometrischen Mitte des Strömungskanals 5, in welcher der Abstand a zu der benachbarten Innenwandung 10 auf beiden Seiten der Schallreduzierungswand 6 identisch ist. Erfindungsgemäß wird in genau diese Ebene, welche durch das Maximum der Schnelleamplitude 9 gekennzeichnet ist, die Schallreduzierungswand 6 platziert, um die Schallenergie dort mittels des Vliesmaterials 24 zu absorbieren. Im Bereich der Innenwandung 10 des Strömungskanals 5 ist die Schnelleamplitude 9 bzw. die Schallenergie im Wesentlich gleich Null, so dass es dort nicht erforderlich ist oder wirksam wäre, ein Schallabsorptionsmaterial zu platzieren. Die Ausbreitung der stehenden Welle quer zu der Schallreduzierungswand 6 ist aufgrund der schalldurchlässigen Eigenschaft des Materials der Schallreduzierungswand 6 ungehindert, d. h. möglichst reflexionsfrei, möglich. Insgesamt wird somit die Schallenergie der in dem Strömungskanal 5 ausgebildeten Resonanzwelle wirkungsvoll reduziert, wobei gleichzeitig die Luftströmung möglichst druckverlustarm in Hauptströmungsrichtung s durch den Strömungskanal 5 in Richtung der Austrittsöffnung 4 strömen kann. Der Wirkungsgrad der Schallreduzierungswand 6, d. h. die Schallreduzierung in Relation zu einem Druckverlust innerhalb des Strömungskanals 5, beträgt beispielsweise 2:1 oder darüber hinaus, was verglichen mit einem Stand der Technik einen deutlich höheren Wirkungsgrad bedeutet.

Liste der Bezugszeichen



[0018] 
1 Haushaltsgerät a Abstand
2 Gerätegehäuse d Wandstärke
3 Gebläse s Hauptströmungsrichtung
4 Austrittsöffnung    
5 Strömungskanal    
6 Schallreduzierungswand    
7 Saugöffnung    
8 Sauggutkammer    
9 Schnelleamplitude    
10 Innenwandung    
11 Filterelement    
12 Griff    



Ansprüche

1. Haushaltsgerät (1), insbesondere Bodenbearbeitungsgerät, mit einem Gerätegehäuse (2), einem in dem Gerätegehäuse (2) angeordneten Gebläse (3), einer in Strömungsrichtung hinter dem Gebläse (3) in dem Gerätegehäuse (2) ausgebildeten Austrittsöffnung (4) und einem Strömungskanal (5), welcher die Austrittsöffnung (4) strömungsführend mit dem Gebläse (3) verbindet, wobei durch das Gebläse (3) Schallwellen erzeugt sind, welche innerhalb des Strömungskanals (5) Resonanzen verursachen, die durch stehende Wellen gekennzeichnet sind, die sich zwischen gegenüberliegenden Innenwandungen (10) des Strömungskanals (5) ausbilden, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Strömungskanal (5) eine Schallreduzierungswand (6) positioniert ist, deren Wandebene parallel zu einer Hauptströmungsrichtung (s) der in dem Strömungskanal (5) geführten Luftströmung orientiert ist, wobei die Schallreduzierungswand (6) so in dem Strömungskanal (5) positioniert ist, dass ein Maximum einer Schnelleamplitude (9) einer Schallschnelle der in dem Strömungskanal (5) geführten Luftströmung in der Wandebene der Schallreduzierungswand (6) liegt, und wobei sich die Schallwellen unter Durchsetzung der Schallreduzierungswand (6) zwischen den gegenüberliegenden Innenwandungen (10) des Strömungskanals (5) ausbilden.
 
2. Haushaltsgerät (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Haushaltsgerät (1) ein Bodenbearbeitungsgerät, insbesondere ein Reinigungsgerät, mit einer Saugöffnung (7) und einer in Hauptströmungsrichtung (s) zwischen der Saugöffnung (7) und dem Gebläse (3) angeordneten Sauggutkammer (8) ist.
 
3. Haushaltsgerät (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schallreduzierungswand (6) in dem Strömungskanal (5) zwischen dem Gebläse (3) und der Austrittsöffnung (4) positioniert ist.
 
4. Haushaltsgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schallreduzierungswand (6) bezogen auf einen Öffnungsquerschnitt des Strömungskanals (5) mittig in dem Strömungskanal (5) angeordnet ist.
 
5. Haushaltsgerät (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungskanal (5) in einem Querschnitt quer zu einer in Hauptströmungsrichtung (s) orientierten Längserstreckung symmetrisch ausgebildet ist und die Schallreduzierungswand (6) durch ein Symmetriezentrum des Strömungskanals (5) verläuft.
 
6. Haushaltsgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Innenwandung (10) des Strömungskanals (5) und die Schallreduzierungswand (6) quer zu der Hauptströmungsrichtung (s) einen Abstand (a) zueinander aufweisen, welcher einer viertel Wellenlänge (λ/4) einer von dem Gebläse (3) emittierten Schallwelle entspricht.
 
7. Haushaltsgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schallreduzierungswand (6) ein Vliesmaterial oder Schaummaterial aufweist.
 
8. Haushaltsgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schallreduzierungswand (6) eine Wandstärke (d) von mehreren Millimetern aufweist, insbesondere eine Wandstärke zwischen 1 mm und 10 mm, besonders bevorzugt eine Wandstärke von 3 mm bis 6 mm.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht