[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Aufzugsanlage mit einem Lobbybedienpanel
               bzw. ein Steuerverfahren für Aufzugskabine einer solchen Aufzugsanlage durch deren
               Lobbybedienpanel.
 
            [0002] Eine Aufzugsanlage verfügt über normalerweise eine Aufzugskabine, die dient dazu,
               Personen innerhalb eines Gebäudes zu befördern, indem die Aufzugskabine zwischen Stockwerken
               (Etagen) des Gebäudes verfahren wird, und über ein in der Aufzugskabine angeordnetes
               Kabinenbedienpanel (COP) bzw. ein außerhalb der Aufzugskabine, beispielsweise in einer
               Lobby, befindliches mindestens ein Lobbybedienpanel (LOP), wobei eine Anforderung
               an eine Aufzugskabine bzw. eine Vorgabe, wo die Aufzugskabine hinfahren soll, mithilfe
               vom LOP oder COP eingegeben werden mussten. Üblicherweise muss ein Fahrgast zuerst
               mit einem LOP in einem Stockwerk eine Aufzugskabine anfordern. Wenn die Aufzugskabine
               an diesem Stockwerk landet, oder falls sie gerade hinter einer Schachtür in diesem
               Stockwerk stehenbleibt, werden die Kabinentür der Aufzugskabine und die Schachttür
               zusammen geöffnet. Eine Schachttüre ist mechanisch verriegelt, insofern sich keine
               Aufzugskabine dahinter befindet. Nach Eintreten in die Aufzugskabine kann der Fahrgast
               mithilfe des COP weitere Anforderungen eingeben, um die Aufzugsanlage anzuweisen,
               ihn mit der Aufzugskabine in ein gewünschtes Zielstockwerk zu fahren.
 
            [0003] Bei Installation einer Aufzugsanlage in einem Gebäude muss eine Aufzugskabine der
               Aufzugsanlage die Positionen oder Höhe aller Stockwerke des Gebäudes anlernen. Somit
               fährt die Aufzugskabine über alle Stockwerke durch und hält in jedem Stockwerk, damit
               sie ihre Haltposition in dem jeweiligen Stockwerk finden kann. Dabei ist es erforderlich,
               zuerst eine Grobhaltposition der Aufzugkabine zu bestimmen. Anschließend erfolgt eine
               Positionskalibrierung (feine Einstellung), um eine präzise Haltposition der Aufzugskabine
               genau zu finden, damit der Boden der Aufzugskabine und der Boden des jeweiligen Stockwerks
               möglichst flach sind bzw. auf einer horizontalen Ebene gehalten werden. Bei der Positionskalibrierung
               ist jedoch schwierig, die exakte Position der Aufzugskabine auf einfache Weise zu
               steuern.
 
            [0004] Zur Kalibrierung bzw. feinen Einstellung einer aktuellen Haltposition der Aufzugskabine
               gibt es verschiedene Verfahren. Bei allen Verfahren muss aber ein Techniker im Regelfall
               zuerst eine Steuereinrichtung der Aufzugsanlage über eine Sollhaltposition bezüglich
               eines Stockwerks informieren. Für jedes Stockwerk wird mindestens ein Sollwert für
               eine Haltposition vergeben. Die Steuereinrichtung befindet sich normalerweise in einem
               Maschinenraum am Dach eines Gebäudes oder nur im bestimmten, wie z.B. im höchsten
               Stockwerk. Danach hat der Techniker in jedem Stockwerk zu überprüfen, ob der Istwert
               mit dem Sollwert dieser Haltposition übereinstimmt. Ist es nicht der Fall, muss der
               Techniker die Abweichung zwischen dem Istwert und dem Sollwert messen. Danach muss
               er entweder die Steuereinrichtung über einen neuen Sollwert informieren oder ein Positionierungssystem
               der Aufzugsanlage zur Behebung der Abweichung korrigieren. Solche Verfahrensschritte
               zum Einstellen eines Sollwerts oder zum Korrigieren einer Abweichung können für jedes
               Stockwerk mehrmals wiederholt werden.
 
            [0005] Typischerweise wird an jeder Schachttür einer Aufzugsanlage sowie der Kabinentür
               einer Aufzugskabine jeweils ein Türkontaktschalter (KTS) vorgesehen, welcher geschlossen
               ist, solange die Kabinentür und die Schachttür geschlossen sind, und geöffnet bleibt,
               solange die beiden Türen geöffnet sind. Die Türkontaktschalter sind innerhalb einer
               Sicherheitskette der Aufzugsanlage in Serie verbunden. Wenn die Sicherheitskette als
               Ganzes geschlossen wird, d.h. alle Türkontaktschalter auch geschlossen sind, kann
               die Aufzugskabine zum Bewegen betrieben werden. Falls ein Türkontaktschalter geöffnet
               wird oder nicht richtig geschlossen ist, wird die gesamte Sicherheitskette unterbrochen,
               wodurch die Aufzugskabine nicht mehr fahren kann. Der Türkontaktschalter an einem
               Stockwerk wird nur automatisch geöffnet, wenn im Normalbetrieb der Aufzugsanlage die
               Aufzugskabine auf diesem Stockwerk landet.
 
            [0006] Während Installations- oder Wartungsarbeit für eine Aufzugsanlage muss ein Techniker
               oft in das Aufzugsschacht eintreten. Es wäre es für den Techniker sicher und praktisch,
               wenn die Aufzugskabine zuverlässig und flexibel bewegt und somit in einer für den
               Techniker angenehmen Positionshöhe angehalten werden kann, dass er damit z.B. leicht
               auf das Kabinendach oder in die Schachtgrube gehen kann. Bisher wird beispielsweise
               ein sogenannter "Kotakt-Entriegelung-Schachttür-Schalter" (KNET-Schalter), welcher
               einen Dreikantkontakt aufweist, außerhalb vom Aufzugschacht einer Aufzugsanlage an
               jedem Stockwerk vorgesehen. Solcher KNET-Schalter kann mit einem Sonderschlüssel umgeschaltet
               werden, um einen Türkontaktschalter (KTS) von einer Schachtür zu entriegeln oder verriegeln,
               damit diese Schachtür unabhängig davon, wo die Aufzugskabine sich befindet, manuell
               auf- oder zugemacht werden zu können. Bei manchen Aufzugsanlagen, wenn der KNET-Schalter
               entriegelt wird aber alle Schachtüre geschlossen bleiben, wird die Aufzugskabine automatisch
               in Richtung einer Aufzugschachtdecke oder eines Aufzugschachtbodens verlagert. Wird
               die Schachtür geöffnet, wird die Aufzugskabine wegen der unterbrochenen Sicherheitskette
               umgehend gestoppt. Es besteht deshalb bei Benutzen des KNET-Schalters zwei Möglichkeiten,
               nämlich die Aufzugskabine entweder automatisch in einem bestimmten Stockwerk oder
               durch Öffnen der Schachttür in einer beliebigen Position anzuhalten. Um die Position
               der Aufzugskabine noch fein einstellen und deren Bewegungsrichtung flexibel zu steuern,
               muss ein Techniker aber mühsam zuerst in einem anderen Stockwerk die Aufzugskabine
               rufen, um eine Fahrtrichtung der Aufzugskabine zu bestimmten, und dann mittels des
               KNET-Schalters durch Öffnen/Schliessen einer Schachttür die Aufzugskabine zum Bewegen
               manuell steuern, damit die Aufzugskabine in einer gewünschten Position angehalten
               werden kann. Dabei besteht aber eine Gefahr darin, dass hinter einer geöffneten Schachtür
               oftmals keine Aufzugskabine wartet. Eine solche gefährliche Situation ist grundsätzlich
               zu vermeiden. Des Weiteren, an jedem Stockwerk bzw. in der Schachtür einen KNET-Schalter
               anzuordnen verursacht extra Kosten bzw. Arbeitsaufwände.
 
            [0007] Es besteht somit ein Bedarf an einer verbesserten Technologie zur Positionierung
               einer Aufzugskabine während Installation oder Wartung einer Aufzugsanlage, insbesondere
               um die Bewegung der Aufzugskabine intuitive, sicher und/oder zuverlässig steuern zu
               können.
 
            [0008] Einem solchen Bedarf kann durch den Gegenstand eines der unabhängigen Ansprüche entsprochen
               werden. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen sowie der
               nachfolgenden Beschreibung definiert.
 
            [0009] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird eine Aufzugsanlage vorgesehen, die eine
               Aufzugskabine und ein Lobbybedienpanel (z.B. auf jedem Stockwerk) umfasst. Die Aufzugsanlage
               kann in einem Normalbetriebsmodus und einem Spezialbetriebsmodus betrieben werden.
               Das Spezialbetriebsmodus ist z.B. ein Installationsmodus oder Wartungsbetriebsmodus.
               Das Lobbybedienpanel weist mindestens eine Bedientaste auf. Die Bedientaste ist ein
               Bedienelement, welches z.B. durch Drücken, Klicken oder Berühren, wenn das Lobbybedienpanel
               ein Touchscreen aufweist, betätigt wird. Das Lobbybedienpanel ist derart ausgelegt,
               dass im normalen Betriebsmodus der Aufzugsanlage die Aufzugskabine durch Betätigung
               der Bedientaste zum Halten in einem Stockwerk, in dem dieses Lobbybedienpanel befindet,
               automatisch verfahren wird, und im Spezialbetriebsmodus die Aufzugskabine durch Betätigung
               der Bedientaste zum Bewegen aufwärts und/oder abwärts manuell gesteuert werden kann.
               Somit kann man eine Aufzugskabine zum Bewegen einfach und sicher steuern. Ein sogenannter
               KNET-Schalter wird dabei nicht mehr unbedingt benötigt, oder zumindest in bestimmten
               Zonen im Schacht. Nach dem, dass eine gewünschte Haltposition festgelegt wurde, kann
               man z.B. durch das Lobbybedienpanel diese Haltposition bestätigen und/oder ein Steuerungs-/Positionierungssystem
               der Aufzugsanlage über diese Haltposition informieren. Ein oben vorgestelltes mühsames
               Szenario, dass ein Techniker zum Korrigieren eines Sollwerts bzw. Istwerts einer Haltposition
               hin und her zwischen verschiedenen Stockwerken laufen muss, kann somit vermieden werden.
 
            [0010] Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Steuerung einer Aufzugskabine
               einer Aufzugsanlage mit einem Lobbybedienpanel vorgesehen, wobei das Lobbybedienpanel
               mindestens eine Bedientaste umfasst. Die Aufzugsanlage wird zwischen einem Normalbetriebsmodus
               und einem Spezialbetriebsmodus betrieben, wobei im normalen Betriebsmodus die Aufzugskabine
               durch Betätigung der Bedientaste zum Halten in einem Stockwerk, in dem dieses Lobbybedienpanel
               befindet, automatisch verfahren wird, und im Spezialbetriebsmodus die Aufzugskabine
               durch Betätigung der Bedientaste zum Bewegen aufwärts und/oder abwärts manuell gesteuert
               wird.
 
            [0011] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Aufzugskabine im Spezialbetriebsmodus
               der Aufzugsanlage durch eine Betätigung der Bedientaste nur eine bestimmte Entfernung
               fahren, die typischerweise in Millimetern zu messen ist. Diese Entfernung kann von
               Aufzughersteller in Produktion oder von Servicepersonal während Installation oder
               Wartung festgelegt werden. Wenn man die Bedientaste einmal drückt, bewegt sich die
               Aufzugskabine nach oben oder unten für eine bestimmte Entfernung oder Strecke z.B.
               von 5mm bis 10mm. Als eine Alternative dazu kann die Aufzugskabine nur während der
               Betätigung der Bedientaste fahren, d.h., nachdem man die Bedientaste losgelassen oder
               die Betätigung beendet hat, stoppt die Aufzugskabine sofort.
 
            [0012] Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Aufzugskabine
               durch Betätigung der Bedientaste stufenlos oder stufenweise bewegt werden, wobei die
               Fahrgeschwindigkeit der Aufzugskabine mit Zu- oder Abnahme einer Kraft, die zur Betätigung
               der Bedientaste ausgeübt ist, entsprechend steigt oder sinkt. Für eine stufenweise
               Steuerung kann die Fahrgeschwindigkeit der Aufzugskabine in mindestens zwei Stufen
               geteilt werden, wobei eine höhere Stufe für eine höhere Fahrgeschwindigkeit vorgesehen
               wird, und eine niedrige Stufe für eine niedrige Fahrgeschwindigkeit ist.
 
            [0013] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der vorhergehenden Erfindung weist
               das Lobbybedienpanel eine Auf-Bedientaste und eine Ab-Bedientaste auf, die jeweils
               für Bestellung einer Aufwärts- oder Abwärtsfahrt mit der Aufzugskabine im Normalbetriebsmodus
               vorgesehen sind. Die zwei Bedientasten sind vorzugsweise jeweils mit einem Pfeilsymbol
               nach oben und nach unten bezeichnet. Wenn man die Auf-Bedientaste drückt, bewegt sich
               die Aufzugskabine nach oben. Wird die Ab-Bedientaste betätigt, fährt die Aufzugskabine
               entsprechend nach unten.
 
            [0014] Im Fall, dass das Lobbybedienpanel nur eine einzige Bedientaste umfasst, kann man
               trotzdem im Spezialbetriebsmodus der Aufzugsanlage durch Betätigungskraft, Betätigungsanzahl
               oder Betätigungsdauer, die bei einer Betätigung der Bedientaste erfolgt, die Fahrtrichtung
               der Aufzugskabine steuern. Es wird z.B. beim Betätigen der Bedientaste nach unterschiedlicher
               Kraftstärke bestimmt, ob eine Druckkraft, die auf die Bedientaste ausgeübt wird, einen
               Befehl für eine Auf- oder eine Abwärtsfahrt bedeutet. Oder ein längeres Drücken der
               Bedientaste bedeutet eine Fahrt nach oben, und ein kürzeres Drücken der Bedientaste
               bedeutet nach unten. In ähnlicher Weise kann die Fahrtrichtung auch gemäss einer Anzahl
               von aufeinanderfolgenden Betätigungen der Bedientaste bestimmt werden. Dabei wird
               z.B. ein einmaliger Klick auf die Bedientaste für eine Bewegung nach oben vorgesehen,
               während ein Doppelklick eine Bewegung nach unten ist. Im Vergleich zu einem Drücken,
               betätigt ein Klick eine Bedientaste kürzer und/oder übt eine kleinere Kraft aus. Nachdem
               die Fahrtrichtung bestimmt wird, kann die Aufzugskabine durch weiteres Betätigen (z.B.
               Drücken) der Bedientaste zum Bewegen gesteuert werden.
 
            [0015] Bevor ein Sicherheitsschaltkreis der Aufzugsanlage in Betrieb gesetzt wird, kann
               die Aufzugskabine unabhängig vom Schaltzustand des Sicherheitsschaltkreises fahren.
               Deshalb kann man z.B. während Installation der Aufzugsanlage mittels des Lobbybedienpanels
               die Aufzugskabine problemlos manuell bewegen, egal wo die Aufzugskabine sich befindet
               oder ob die Aufzugskabinentür oder eine der Schachtüre geöffnet bleibt. Wenn der Sicherheitsschaltkreis
               bereits fertig gebaut und eingeschlossen ist, um eine Stockwerkshaltposition für die
               Aufzugskabine zu definieren, wird mindestens eine Türzone im Aufzugsschacht der Aufzugsanlage
               bezüglich des jeweiligen Stockwerks gegeben. In einer solchen Türzone wird die Türkontaktschalter
               (KTS) der Kabinentür bzw. der entsprechenden Schachtür überbrückt bzw. entriegelt,
               wenn die Aufzugskabine z.B. sich komplett befindet. Somit kann die Aufzugskabine trotz
               der offenen Kabinentür und Schachttür innerhalb der Türzone fahren. Dewegen kann die
               Türzone als Entriegelungszone genannt werden. Ein Überbrückenschalter kann z.B. an
               der Aufzugskabine fixiert werden. Wenn die Aufzugskabine sich an einer Schachttür
               vorbeibewegt oder in der Türzone befindet, kann der Überbrückenschalter den Türkontaktschalter
               der Schachttür bzw. der Kabinentür überbrücken, damit die Schachtür und Kabinentür
               von dem Türkontaktschalter entkoppelt werden. In diesem Fall bleibt der gesamte Sicherheitsschaltkreis
               der Aufzugsanlage elektrisch geschlossen, selbst wenn die Kabinentür und eine Schachtür
               offen sind. Als Folge dessen kann man beim Kalibrieren oder Einstellen einer Stockwerkshaltposition
               der Aufzugskabine beobachten, ob der Boden der Aufzugskabine und der Boden des Stockwerks
               zueinander flach und auf einer horizontalen Ebene sind, wodurch die Aufzugskabine
               bis zu einer idealen Haltposition präzise eingestellt werden kann.
 
            [0016] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Türzone
               eine untere Grenze bis zum oder unterhalb des Bodens eines Stockwerks und eine obere
               Grenze bis zum oder oberhalb der Decke dieses Stockwerks auf. Vorzugsweise liegt die
               untere Grenze z.B. bis zu 25cm unterhalb des Bodens eines Stockwerks, und die obere
               Grenze ca. bis zu 20cm oder 35cm oberhalb der Decke dieses Stockwerks. Der Bereich
               einer Türzone kann z.B. durch eine Mehrzahl von Türzonenmagneten begrenzt werden,
               die exakt nach den für sie berechneten Positionswerten entlang des Aufzugsschachts
               gesetzt sind. Beispielsweise kann mithilfe eines sich vertikal entlang des Aufzugsschachts
               erstreckenden Magnetbandes und eines an der Aufzugskabine angebrachten Magnetbandauslesegeräts
               eine Information über eine aktuelle Position der Aufzugskabine ermittelt werden. Fährt
               die Aufzugskabine in eine Türzone, werden die Kabinentür und die entsprechende Schachttür
               entriegelt. Die Aufzugkabine darf Passagiere somit frühzeitig am Zielstockwerk aussteigen
               lassen und sie frühzeitig vom Startstockwerk wegfahren, wodurch die Fahrtzeit bzw.
               die Wartezeit für Passagiere verkürzt oder optimiert werden.
 
            [0017] Es wird darauf hingewiesen, dass einige der möglichen Merkmale und Vorteile der Erfindung
               hierin mit Bezug auf unterschiedliche Ausführungsformen der Sicherheitsüberwachungsvorrichtung
               einerseits und eines Verfahrens zum Überwachen von deren Funktionsfähigkeit andererseits
               beschrieben sind. Ein Fachmann erkennt, dass die Merkmale in geeigneter Weise kombiniert,
               angepasst oder ausgetauscht werden können, um zu weiteren Ausführungsformen der Erfindung
               zu gelangen.
 
            [0018] Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten
               Zeichnungen beschrieben, wobei weder die Zeichnungen noch die Beschreibung als die
               Erfindung einschränkend auszulegen sind.
 
            [0019] Fig.1: zeigt eine erfindungsgemäße Aufzugsanlage mit einem Lobbybedienpanel,
 
            [0020] Die Figuren sind lediglich schematisch und nicht maßstabsgetreu. Gleiche Bezugszeichen
               bezeichnen in den verschiedenen Figuren gleiche oder gleichwirkende Merkmale.
 
            [0021] Fig. 1 zeigt eine Aufzugsanlage 1, die eine Aufzugskabine 2 in einem Schacht 5 mit
               mehreren Stockwerken 10 aufweist, wobei an jedem Stockwerk 10 eine Schachttür 11b
               vorgesehen wird. Die Aufzugskabine 2 hat eine Kabinentür 11a, die sich normalerweise
               immer mit einer Schachttür 11b gleichzeitig zusammen öffnet und schließt.
 
            [0022] Ein Lobbybedienpanel 3 wird in jedem Stockwerk 10 nah zu der Schachttür 11b angeordnet.
               Das Lobbybedienpanel 3 umfasst mindestens eine Bedientaste 4, wie z.B. eine Auf-Bedientaste
               4a und eine Ab-Bedientaste 4b, wobei die Auf-Bedientaste 4a für Bestellung einer Aufwärtsfahrt
               mit der Aufzugskabine 2 vorgesehen ist, während die Ab-Bedientaste 4b für eine Abwärtsfahrt
               ist. Die zwei Bedientasten 4a und 4b sind jeweils mit einem Pfeilsymbol nach oben
               und nach unten bezeichnet. Selbstverständlich umfasst das Lobbybedienpanel 3 im obersten
               oder untersten Stockwerk nur eine Bedientaste 4, weil die Aufzugskabine von einem
               solchen Stockwerk nur in eine Richtung fahren kann. Zur besseren Darstellung einer
               Tastenbelegung werden zwei Lobbybedienpanels 3 speziell auf der rechten Seite in der
               Fig. 1 vergrößert extra gezeigt, wobei das obere zwei Bedientasten 4a, 4b umfasst,
               und das untere nur eine Bedientaste 4a umfasst.
 
            [0023] Im täglichen Betrieb befindet die Aufzugsanlage 1 sich in der Regel in ihren normalen
               Betriebsmodus. Passagieren können in einem Stockwerk 10 eine Bedientasten 4 drücken
               oder berühren, wodurch die Aufzugskabine 2 eine Anweisung für Einfahrt in diesem Stockwerk
               10 und für die Fahrtrichtung (nach oben oder unten) einer anschliessenden Abfahrt
               erhält. Jedoch wird die Aufzugsanlage 1 in deren Installationsprozess bzw. für eine
               Wartung häufig in einem Spezialbetriebsmodus gesetzt. Im Spezialbetriebsmodus darf
               die Aufzugskabine 2 nicht automatisch fahren, sondern sich nur durch Betätigung der
               Bedientasten 4a, 4b aufwärts und abwärts manuell bewegen. Bei manchen Aufzugsanlagen
               1 kann aber setzt werden, dass die Aufzugskabine 2 beim Schalten in den Spezialbetriebsmodus
               zuerst automatisch zu einem bestimmen Stockwerk fährt oder in einer bestimmten Position
               hält. Danach kann die Aufzugskabine 2 nur durch das Lobbybedienpanel 3 zum Bewegen
               manuell gesteuert werden.
 
            [0024] Die Aufzugskabine 2 fährt bei jeder Betätigung der Bedientaste 4 z.B. nur eine bestimmte
               Entfernung, wie z.B. von 5mm bis 10mm. Diese Entfernung kann entweder von Aufzugherstellern
               im Fertigungsprozess bereitgestellt werden oder von Servicepersonal während Installations-/Wartungsarbeit
               für die Aufzugsanlage 1 am Vorort festgelegt werden. Wird die Auf-Bedientaste 4a oder
               die Ab-Bedientaste 4b einmal gedrückt, fährt die Aufzugskabine 2 dann entsprechend
               nach oben oder nach unten nur für die bestimmte Entfernung. Falls das Lobbybedienpanel
               3 nur mit einer einzigen Bedientaste 4 versehen ist, kann ein Techniker (nicht dargestellt)
               im Spezialbetriebsmodus der Aufzugsanlage 1 z.B. zuerst auf die Bedientaste 4 einmal
               klicken, wenn er die Aufzugskabine nach oben bewegen möchte. Sollte die Aufzugskabine
               2 nach unten bewegt werden, kann er die Bedientaste 4 z.B. doppelklicken. Danach kann
               der Techniker durch die Bedientaste 4 die Aufzugskabine 2 entsprechend zum Bewegen
               nach oben oder unten manuell steuern. Eine andere Möglichkeit zur Bestimmung einer
               Fahrtrichtung mittels der einzigen Bedientaste 4 wäre durch Betätigungsdauer der Bedientaste
               4 gegeben, wie z.B. eine Aufwärtsfahrt wird durch ein längeres Drücken der Bedientaste
               4 bestimmt, während ein kürzeres Drücken der Bedientaste 4 eine Abwärtsfahrt bedeutet.
               Eine weiter Möglichkeit ist durch Betätigungskraft, die Fahrtrichtung der Aufzugskabine
               2 zu bestimmten, wobei ein stärkeres Drücken auf die Bedientaste 4 eine Aufwärtsfahrt
               bedeutet, und ein schwächeres Drücken bedeutet, dass eine Abwärtsfahrt gewünscht ist.
 
            [0025] Die Bewegung der Aufzugskabine 2 kann der Techniker durch die einzige oder die zwei
               Bedientasten 4 stufenlos oder stufenweise steuern. Wenn er mit mehr Kraft die Bedientaste
               4 drückt, bewegt sich die Aufzugskabine 2 mit der Zunahme der Kraft entsprechend schneller.
               Wenn er die Kraft reduziere, fährt die Aufzugskabine 2 dann entsprechend langsamer.
               Für eine stufenweise Steuerung kann die Fahrgeschwindigkeit beispielsweise in zwei
               Stufen geteilt werden, nämlich eine Normal-Stufe und eine Schnell- oder Langsam-Stufe.
 
            [0026] Nach die Aufzugsanlage 1 installiert worden ist, hat es für die Aufzugskabine 2 ihre
               Haltpositionen festzulegen und danach eventuell zu konfigurieren, damit die Aufzugskabine
               2 beim Landen in jedem Stockwerk 10 präzise halten kann. Eine Sollhaltposition wird
               normalerweise vordefiniert und in einem Steuerungssystem oder Positionierungssystem
               8 der Aufzugsanlage 1 gespeichert oder am Vorort aktuell festgelegt. Wenn ein Sicherheitsschaltkreis
               (nicht dargestellt) noch nicht für die Aufzugsanlage 1 eingeschlossen ist, darf die
               Aufzugskabine 2 problemlos unabhängig vom Schaltzustand des Sicherheitsschaltkreises
               bewegt werden, nämlich egal ob die Kabinentür 11a oder eine Schachtür 11b offen bleibt.
               Selbst wenn der Sicherheitsschaltkreis bereits fertig eingeschlossen worden ist, hat
               ein Techniker beim Steuern bzw. Positionieren der Aufzugskabine 2 stets eine Möglichkeit,
               die Position der Aufzugskabine 2 zu beobachten. Dafür wird eine Türzone 9 im Aufzugsschacht
               5 an jedem Stockwerk 10 gegeben, damit eine Haltposition oder zumindest eine Grobhaltposition
               in dem Stockwerk 10 für die Aufzugskabine 2 belegt wird. Die Türzone 9 wird mit einer
               unteren Grenze bis zum Boden oder bis zu ca. 35cm unterhalb des Bodens eines Stockwerks
               10 und mit einer oberen Grenze bis zum Dach oder bis zu ca. 35cm oberhalb der Decke
               dieses Stockwerks 10 begrenzt. Fährt die Aufzugskabine 1 in eine solche Türzone 9,
               werden die Kabinentür 11a und die Schachttür 11b, die sich in dieser Türzone 9 befindet,
               entriegelt, damit der Sicherheitsschaltkreis trotz der geöffneten Kabinentür 11a und
               Schachtür 11b geschlossen bleibt.
 
            [0027] Die Aufzugskabine 2 kann somit zumindest in der Nähe von einer Sollhaltposition in
               einem Stockwerk 10 halten. Da innerhalb einer solcher Türzone 9 die Kabinentür 11a
               und die Schachttür 11b während Bewegung der Aufzugskabine 2 geöffnet bleibe können,
               kann der Techniker somit beim Steuern der Aufzugskabine 2 deren aktuelle Position
               beobachten und prüfen, ob der Boden der Aufzugskabine 2 und der Boden des Stockwerks
               10 zueinander flach und auf einer horizontalen Ebene sind, wodurch die Aufzugskabine
               bis zu ihre vorbestimmte Sollhaltposition präzise eingestellt werden kann. Falls aber
               diese Sollhaltposition zu korrigieren ist, kann der Techniker die aktuelle Position
               der Aufzugskabine 2 bestätigen und das Steuerungs-/Positionierungssystem 8 über diese
               Haltposition informieren, indem er z.B. die Auf- und Ab-Bedientaste 4a, 4b gleichzeitig
               drückt oder die einzige Bedientaste 4 entweder fest und lang (z.B. 3-5 Sekunden) oder
               dreimal drückt.
 
            [0028] Die hier beschriebene Technologie lässt sich mit relativ geringem Aufwand in einer
               Aufzugsanlage 1 anwenden. Da zum Positionieren einer Aufzugskabine 2 oder zu Zuordnung
               einer Haltposition zu einem Stockwerk 10 nicht mehr notwendig ist, die Abweichung
               einer aktuellen Position der Aufzugskabine 2 von einer Sollhaltposition zu messen,
               und danach noch ein Steuerungssystem 8 der Aufzugsanlage 1 darüber zu informieren,
               können Installations- bzw. Wartungsarbeit für die Aufzugsanlage 1 vereinfacht und
               erleichtert werden.
 
            [0029] Abschließend ist darauf hinzuweisen, dass Begriffe wie "aufweisend", "umfassend",
               etc. keine anderen Elemente oder Schritte ausschließen und Begriffe wie "eine" oder
               "ein" keine Vielzahl ausschließen. Ferner sei daraufhingewiesen, dass Merkmale oder
               Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden
               sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener
               Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind
               nicht als Einschränkung anzusehen.
 
          
         
            
            1. Aufzugsanlage (1) umfassend eine Aufzugskabine (2) und ein Lobbybedienpanel (3), das
               mindestens eine Bedientaste (4) aufweist, wobei die Aufzugsanlage (1) in einem Normalbetriebsmodus
               und einem Spezialbetriebsmodus betreibbar ist, und wobei das Lobbybedienpanel (3)
               derart ausgelegt ist, dass
               im normalen Betriebsmodus die Aufzugskabine (2) durch Betätigung der Bedientaste (4)
               zum Halten in einem Stockwerk (10), in dem sich dieses Lobbybedienpanel (3) befindet,
               automatisch verfahrbar ist,
               dadurch gekennzeichnet, dass
               die Aufzuganlage (1) derart ausgebildet ist, dass im Spezialbetriebsmodus die Aufzugskabine
               (2) durch Betätigung der Bedientaste (4) manuellen Bewegen aufwärts und/oder abwärts
               bewegbar ist.
 
            2. Aufzugsanlage (1) nach Anspruch 1, wobei,
               die Aufzuganlage (2) derart ausgebildet ist, dass im Spezialbetriebsmodus die Aufzugskabine
               (2) durch eine Betätigung der Bedientaste (4) nur eine bestimmte Entfernung fahren
               kann, oder
               im Spezialbetriebsmodus die Aufzugskabine (2) nur während der Betätigung der Bedientaste
               (4) fahren kann.
 
            3. Aufzugsanlage (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei
               im Spezialbetriebsmodus die Aufzugskabine (2) durch Betätigung der Bedientaste (4)
               stufenlos oder stufenweise zum Bewegen steuerbar ist, wobei die Fahrgeschwindigkeit
               der Aufzugskabine (2) mit Zunahme oder Abnahme einer Kraft, die zur Betätigung der
               Bedientaste (4) ausgeübt ist, entsprechend steigt oder sinkt.
 
            4. Aufzugsanlage (1) nach Anspruch 3, wobei
               für eine stufenweise Steuerung die Fahrgeschwindigkeit der Aufzugskabine (2) in mindestens
               zwei Stufen geteilt ist, wobei eine höhere Stufe für eine höhere Fahrgeschwindigkeit
               vorgesehen ist, und eine niedrige Stufe für eine niedrige Fahrgeschwindigkeit ist.
 
            5. Aufzugsanlage (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Lobbybedienpanel
               (3) eine Auf-Bedientaste (4a) und eine Ab-Bedientaste (4b) aufweist, die jeweils für
               Bestellung einer Aufwärts- oder Abwärtsfahrt mit der Aufzugskabine (2) im Normalbetriebsmodus
               vorgesehen sind.
 
            6. Aufzugsanlage (1) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 4, wobei
               das Lobbybedienpanel (3) eine Bedientaste (4) aufweist, wobei im Spezialbetriebsmodus
               die Fahrrichtung der Aufzugskabine (2) durch Betätigungskraft, Betätigungsanzahl oder
               Betätigungsdauer der Betätigung der Bedientaste (4) steuerbar ist.
 
            7. Aufzugsanlage (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei
               die Aufzugsanlage (1) ein Aufzugsschacht (5) aufweist, wobei im Aufzugsschacht (5)
               mindestens eine Türzone (9) für jedes Stockwerk (10) definiert ist, und wobei die
               Aufzugskabine (2) sich auschliesslich dann mit einer offenen Kabinentür (11a) und/oder
               einer offenen Schachttür (11b) bewegen kann, wenn die Aufzugskabine (2) sich innerhalb
               der Türzone (9) befindet.
 
            8. Aufzugsanlage (1) nach Anspruch 7, wobei
               die Türzone (9) eine untere Grenze (9a) bis zum oder unterhalb des Bodens eines Stockwerks
               (10) und eine obere Grenze (9b) bis zum oder oberhalb der Decke dieses Stockwerks
               (10) aufweist.
 
            9. Aufzugsanlage (1) nach Anspruch 8, wobei
               die untere Grenze (9a) bis zu 250mm unterhalb, besonders bevorzugt bis zu 350mm, des
               Bodens eines Stockwerks (10) und/oder die obere Grenze (9b) bis zu 250mm, besonders
               bevorzugt bis zu 350mm, oberhalb der Decke dieses Stockwerks (10) liegt.
 
            10. Verfahren zur Steuerung einer Aufzugskabine (2) einer Aufzugsanlage (1) mit einem
               Lobbybedienpanel (3), das mindestens eine Bedientaste (4) umfasst, bei dem
               die Aufzugsanlage (1) zwischen einem Normalbetriebsmodus und einem Spezialbetriebsmodus
               betrieben wird, wobei im normalen Betriebsmodus die Aufzugskabine (2) durch Betätigung
               der Bedientaste (4) zum Halten in einem Stockwerk (10), in dem dieses Lobbybedienpanel
               (3) befindet, automatisch verfahren wird, und
               im Spezialbetriebsmodus die Aufzugskabine (2) durch Betätigung der Bedientaste (4)
               zum Bewegen aufwärts und/oder abwärts manuell gesteuert wird.
 
            11. Verfahren nach Anspruch 10, bei dem
               im Spezialbetriebsmodus die Aufzugskabine (2) durch eine Betätigung der Bedientaste
               (4) nur eine bestimmte Entfernung fährt, oder
               im Spezialbetriebsmodus die Aufzugskabine (2) nur während der Betätigung der Bedientaste
               (4) fährt.
 
            12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, bei dem
               im Spezialbetriebsmodus die Aufzugskabine (2) durch Betätigung der Bedientaste (4)
               stufenlos oder stufenweise zum Bewegen gesteuert wird, wobei die Fahrgeschwindigkeit
               der Aufzugskabine (2) mit Zunahme oder Abnahme einer Kraft, die zur Betätigung der
               Bedientaste (4) ausgeübt ist, entsprechend steigt oder sinkt.
 
            13. Verfahren nach Anspruch 12, bei dem
               für eine stufenweise Steuerung die Fahrgeschwindigkeit der Aufzugskabine (2) in mindestens
               zwei Stufen geteilt wird, wobei eine höhere Stufe für eine höhere Fahrgeschwindigkeit
               und eine niedrige Stufe für eine niedrige Fahrgeschwindigkeit vorgesehen wird.
 
            14. Verfahren nach Anspruch 13, bei dem
               im Spezialbetriebsmodus die Fahrrichtung der Aufzugskabine (2) durch Betätigungskraft,
               Betätigungsanzahl oder Betätigungsdauer der Betätigung der Bedientaste (4) gesteuert
               wird.
 
            15. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 10 bis 14, bei dem
               mindestens eine Türzone (9) im Aufzugsschacht (5) der Aufzugsanlage (1) für jedes
               Stockwerk (10) definiert wird, wobei die Aufzugskabine (2) ausschliesslich dann mit
               einer offenen Kabinentür (11a) und/oder einer offenen Schachttür (11b) bewegt werden
               kann, wenn die Aufzugskabine (2) sich innerhalb der Türzone (9) befindet.