[0001] Die heutigen Anforderungen an Gestricke, die auf Flachstrick- oder Wirkmaschinen
hergestellt werden, erfordern das Stricken von zunehmend aufwendigeren und komplizierteren
Mustern und Designs sowie die Erzeugung spezieller Eigenschaften, beispielsweise bezüglich
der Festigkeit des gesamten Gestricks oder von Bereichen davon.
[0002] Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, wurden bereits Flachstrickmaschinen entwickelt,
deren Fadenführer mittels separater Antriebe unabhängig vom Schlitten bzw. Strickschloss
über das oder die Nadelbetten bewegt werden können.
[0003] Weitere Möglichkeiten der Fadeneinlage sind mittels Fadenführern gemäß der
EP 2 243 871 B1, die vertikal beweglich sind, sowie durch schwenkbare Fadenführerschienen (
EP 2 843 095 A1) erzielbar.
[0004] Mittels dieser Technologien können neue Bindungsarten realisiert werden, da es nun
möglich ist, Fäden zwischen den Nadeln hindurchzuführen, diese zu umschlingen und
die Fäden als Kettfäden in das Gestrick einzubinden.
[0005] Die bei den bekannten Fadenführern standardmäßig verwendeten Fadenführerösen können
allerdings nur einzelne oder mehrere Strickfäden gemeinsam den Stricknadeln zuführen.
Eine Separierung der Fäden ist mit den Fadenführern nach diesem Stand der Technik
nicht möglich. Auch ist die Breite der Fadenführerösen nicht geeignet, um bei Flachstrickmaschinen
mit feineren Nadelteilungen den oder die Fäden zwischen den Stricknadeln hindurch
zu bewegen.
[0006] Aus der
EP 3 575 462 A2 ist es bekannt, mehrere Lochnadeln nebeneinander in Längsrichtung der Nadelbetten
einer Flachstrickmaschine anstelle von Fadenführerösen am unteren Ende eines Fadenführerarms
anzuordnen, um mehrere separate Fäden in die Stricknadeln einlegen zu können.
[0007] Durch die freistehende Platzierung der Lochnadeln oberhalb des Kammspalts zwischen
den Nadelbetten der Strickmaschine kann jedoch nicht sichergestellt werden, dass sie
oder ihr Fadenführer im normalen Strickbetrieb nicht von anderen Fadenzuführ- oder
Strickelementen wie Fadenführen, Stricknadeln oder Platinen beschädigt werden.
[0008] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Flachstrick- oder Wirkmaschine
mit der Möglichkeit auszustatten, mittels eines Fadenführers einen oder mehrere separate
Fäden pro Fadenführer auf sichere Weise den Nadeln der Strickmaschine zuführen zu
können.
[0009] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Flachstrick- oder Wirkmaschine mit mindestens
einem längs einer Fadenführerschiene beweglichen Fadenführer, der einen Fadenführerarm
aufweist, an dessen unterem Ende ein Fadenleitorgan angeordnet ist, die dadurch gekennzeichnet
ist, dass das Fadenleitorgan ein oder mehrere Fadenzuführelemente zur Zuführung von
Fäden zu Stricknadeln der Flachstrick- oder Wirkmaschine aufweist und dass ein Schutzgehäuse
zur Abdeckung des Fadenleitorgans vorgesehen ist.
[0010] Das Schutzgehäuse schützt das Fadenleitorgan mit den Fadenzuführelementen sowie die
zugeführten Fäden vor Beschädigung, Bruch und Verschmutzung.
[0011] Dabei können das Fadenleitorgan und das Schutzgehäuse zweckmäßigerweise relativ zueinander
beweglich am Fadenführerarm angeordnet sein, derart, dass das Fadenleitorgan in einer
ersten Relativstellung zwischen Schutzgehäuse und Fadenleitorgan, die eine Ruheposition
des Fadenleitorgans definiert, vom Schutzgehäuse abgedeckt ist und in einer zweiten
Relativstellung, die eine Arbeitsposition des Fadenleitorgans definiert, sich außerhalb
des Schutzgehäuses befindet.
In der Ruheposition des Fadenleitorgans bewahrt das Schutzgehäuse das Fadenleitorgan
vor Beschädigungen, während in der Arbeitsposition die vom Schutzgehäuse ungehinderte
Zuführung von Fäden zu den Stricknadeln gewährleistet ist.
[0012] Die Relativbewegung zwischen Schutzgehäuse und Fadenleitorgan kann dadurch ermöglicht
werden, dass das Fadenleitorgan vertikal beweglich am Fadenführerarm angeordnet ist.
Alternativ oder zusätzlich kann das Schutzgehäuse vertikal beweglich am Fadenführerarm
angeordnet sein. Damit können die Ruheposition und die Arbeitsposition des Fadenleitorgans
allein durch eine Bewegung des Schutzgehäuses oder des Fadenleitorgans oder aber durch
eine überlagerte Vertikalbewegung von Schutzgehäuse und Fadenleitorgan realisiert
werden.
[0013] Weitere Vorteile ergeben sich, wenn die Ruheposition und die Arbeitsposition des
Fadenleitorgans einstellbar sind. Die Fadenzuführelemente können damit in der Arbeitsposition
des Fadenleitorgans in optimaler Weise für die Fadeneinlage positioniert werden. Die
Ruheposition kann so optimiert werden, dass das Fadenleitorgan bei Nichtgebrauch sicher
außerhalb der Reichweite von anderen Einrichtungen der Strickmaschine wie Schlitten,
Nadeln, Platinen oder dergleichen bleibt.
[0014] Auch das Schutzgehäuse lässt sich derart am Fadenführerarm anordnen, dass es sich
außerhalb der Bewegungsbereichs von Schlitten, Stricknadeln, Platinen und anderen
Elementen der Flachstrickmaschine während des Strickbetriebs der Maschine befindet.
[0015] Die Bewegung des Schutzgehäuses und/oder des Fadenleitorgans kann beispielsweise
motorisch, über einen Riemenantrieb oder mittels Schaltkulissen erfolgen.
[0016] Es ist außerdem vorteilhaft, wenn mittels des Schutzgehäuses andere Fadenführer der
Flachstrickmaschine verdrängbar sind. Dadurch kann der Fadenführer in den normalen
Strickbetrieb integriert werden.
[0017] Das Schutzgehäuse und das Fadenleitorgan können auch in horizontaler Richtung bewegbar
oder einstellbar sein. Diese Bewegung kann beispielsweise durch den Fadenführerarm
eingeleitet werden. Damit ist es möglich, in der Arbeitsposition des Fadenleitorgans
Fäden zwischen Nadeln eines Nadelbetts hindurchzuführen, beispielsweise um eine Nadel
zu umschlingen. Außerdem kann eine Ruheposition in horizontaler Richtung außerhalb
des Nadelbereichs eingenommen werden.
[0018] Das Fadenleitorgan kann als Fadenzuführelemente sortenrein oder in beliebiger Kombination
Ösen, Lochnadeln oder Röhrchen aufweisen.
[0019] Sollen mit der Flachstrick- oder Wirkmaschine unterschiedliche Fäden wie Strickfäden,
Elastanfäden, Kett-, Schuss- oder Stehfäden in ein Gestrick eingebracht werden, so
ist es außerdem vorteilhaft, wenn die Fadenzuführelemente austauschbar am Fadenleitorgan
angeordnet sind. Je nach zuzuführenden Fäden können jeweils die passenden Fadenzuführelemente
am Fadenleitorgan angeordnet werden.
[0020] Jedes Fadenzuführelement kann einen oder mehrere Fäden nadelgenau zuführen. Damit
ist der Fadenführer in der Lage, eine Vielzahl von Fäden separat verschiedenen Nadeln
zuführen zu können.
[0021] Dazu kann außerdem am oberen Ende des Fadenführerarms ein Sammelstück mit einer Vielzahl
von Öffnungen zum Hindurchführen von Fäden angeordnet sein. Durch jede Öffnung kann
ein Faden oder auch mehrere Fäden hindurchgeführt und anschließend zu den Fadenzuführelementen
geleitet und von diesen separat aufgenommen und ausgewählten Nadeln zugeführt werden.
[0022] Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines Fadenführers einer erfindungsgemäßen
Flachstrick- oder Wirkmaschine sowie sein Einsatz an der Maschine mit Bezug auf die
Zeichnung näher beschrieben.
[0023] Im Einzelnen zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht eines an einer Fadenführerschiene angeordneten Fadenführers;
- Fig. 2a, b
- einen schematischen Teilquerschnitt durch den Kammspaltbereich einer Flachstrickmaschine
mit einem Fadenführer gemäß Fig. 1 mit einem Fadenleitorgan in einer Ruheposition
und in einer Arbeitsposition;
- Fig. 3a - d
- schematische Schnittansichten des unteren Endes des Fadenführers aus Fig. 1 in unterschiedlichen
Positionen bezüglich ausgetriebener Nadeln der Nadelbetten einer Flachstrickmaschine;
- Fig. 4a - c
- perspektivische Ansichten des unteren Endes des Fadenführers aus Fig. 1 in verschiedenen
Positionen des Fadenleitorgans;
- Fig. 5a, b
- Längsschnitte durch den Fadenführer aus Fig. 1 in Ruhe- und Arbeitsposition des Fadenleitorgans.
[0024] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Fadenführers 100, welcher, autark
angetrieben, an einer Fadenführerschiene 101 beweglich montiert ist. Der Fadenführer
100 kann einen oder mehrere Fäden zu den Nadeln SN1, SN2 (Fig. 2) einer hier nicht
gezeigten Flachstrick- oder Wirkmaschine liefern.
[0025] Der Fadenführer 100 beinhaltet ein erstes und ein zweites Schlittenteil 1, 2, welche
mittels eines Stegs 6 oder mehreren Stegen 6 miteinander verbunden sind. Am oberen
Ende des Fadenführers 100 ist ein Sammelstück 3 angebracht.
[0026] Das Sammelstück 3 weist eine Vielzahl von Öffnungen 30 zur Durchführung von einem
oder mehreren hier nicht dargestellter Fäden auf, welche den Nadeln SN1, SN2 der Flachstrickmaschine
zugeführt werden sollen. Dabei können die Öffnungen 30 als reine Bohrungen bzw. Durchbrüche
ausgeführt sein. Alternativ können Einsätze vorgesehen sein, welche in die Öffnungen
30 eingesetzt werden. Das Sammelstück 3 dient zum Sammeln und Separieren der in den
Fadenführer 100 einlaufenden Fäden.
[0027] Der Fadenführer 100 weist einen Fadenführerarm 120 mit einem zentralen Trägerblech
7 auf, an dessen unterem Ende ein Fadenleitorgan 4 angebracht ist, welches Fadenzuführelemente
41 zum Zuführen eines oder mehrerer Fäden zu den Stricknadeln SN1, SN2 der Flachstrickmaschine
aufweist. Die Fadenzuführelemente 41 können in Form von Ösen, Röhrchen, Lochnadeln
oder einfachen Öffnungen in einer dafür vorgesehenen, hier nicht dargestellten Leiste
ausgebildet sein. Das Fadenleitorgan 4 wird von einem Schutzgehäuse 5 umschlossen.
Das Schutzgehäuse 5 ist dabei am unteren Ende des Fadenführerarms 120 befestigt. Eine
hier nicht gezeigte Einrichtung erlaubt die Einstellung des Schutzgehäuses 5 in horizontaler
und/oder vertikaler Richtung, sodass eine präzise Ausrichtung des Schutzgehäuses 5
relativ zum Fadenleitorgan 4 und anderen beweglichen Bauteilen in der Flachstrickmaschine,
welche mit dem Fadenführer 100 in Berührung kommen können, gegeben ist.
[0028] Das Fadenleitorgan 4 kann relativ zum Fadenführer 100 und dem Schutzgehäuse 5 in
vertikaler Richtung bewegt werden, in der Weise, dass sich die Fadenzuführelemente
41 des Fadenleitorgans 4 in einer oberen Ruheposition und teilweise oder vollständig
innerhalb des Schutzgehäuses 5 oder - wie in Fig. 1 gezeigt - in einer unteren Arbeitsposition
außerhalb des Schutzgehäuses 5 befinden. Es ist aber auch denkbar, dass das Schutzgehäuse
5 relativ zum Fadenleitorgan 4 und dem Fadenführerarm 120 bewegen wird.
[0029] In der oberen Ruheposition sind die Fadenzuführelemente 41 sowie der oder die durch
sie hindurchlaufende Fäden vor Beschädigung, Bruch oder Verschmutzung durch andere
Bauteile der Flachstrickmaschine geschützt.
[0030] In der unteren Arbeitsposition können Fäden zu ausgetriebenen Stricknadeln SN1, SN2
mittels Bewegung des Fadenführers 100 auf der Fadenführerschiene 101 sowie Bewegen
des Fadenführers 100 quer zur Fadenführerschienenrichtung gebracht werden.
[0031] Die jeweiligen Positionen können manuell und/oder mittels entsprechender mechanischer
oder motorischer Einrichtungen variabel eingestellt werden.
[0032] Die Figuren 2a, b zeigen in einer Schnittdarstellung den Kammspaltbereich einer ansonsten
nicht näher dargestellten Flachstrickmaschine mit einem vorderen und hinteren Nadelbett
NB1 und NB2 sowie darin geführten Stricknadeln SN1 und SN2. Weiter ist ein Fadenführer
entsprechend dem Stand der Technik 110 dargestellt, welcher sich in den Fig. 2a, b
bezüglich der Zeichenebene hinter einem erfindungsgemäßen Fadenführer 100 gemäß Fig.
1 befindet.
[0033] Fig. 2a zeigt den Fadenführer 100 in einer Position, in welcher sich das Fadenleitorgan
4 in seiner oberen, kammspaltfernen Ruheposition befindet. Dadurch befindet sich das
Fadenleitorgan 4 vollständig innerhalb des Schutzgehäuses 5. Der Fadenführer 110 kann
den Fadenführer 100 passieren, oder er kann von ihm passiert werden, ohne dass die
Fadenzuführelemente 41 und/oder die zuzuführenden, hier nicht dargestellten Fäden
beschädigt oder verschmutzt werden. Es ist auch möglich, dass zwei Fadenführer 100
sich gegenseitig passieren können.
[0034] Fig. 2b zeigt den Fadenführer 100 in einer Position, in welcher sich das Fadenleitorgan
4 in seiner unteren, kammspaltnahen Arbeitsposition befindet. Dadurch befindet sich
das Fadenleitorgan 4 vollständig außerhalb des Schutzgehäuses 5. Der Fadenführer 100
kann den oder die durch ihn zuzuführenden Fäden in die Nadeln SN1 und/oder SN2 einlegen.
[0035] Die Fig. 3a - d zeigen einen Bewegungsablauf des Fadenführers 100 mit den Fadenzuführelementen
41 relativ zu den Nadeln SN1, SN2.
[0036] In Fig. 3a befindet sich das Fadenleitorgan 4 in seiner oberen, kammspaltfernen Ruheposition.
[0037] In Fig. 3b bewegt sich das Fadenleitorgan 4 in Richtung der Nadeln SN1, SN2. Die
Fadenzuführelemente 41 verlassen das Schutzgehäuse 5.
[0038] In Fig. 3c befindet sich das Fadenleitorgan 4 in seiner Arbeitsposition und somit
die Fadenzuführelemente 41 in einer kammspaltnahen Fadenzuführposition.
[0039] In Fig. 3d wurde der Fadenführer 100 zwischen Nadeln SN2 hindurchgeschwenkt, d. h.
in horizontaler Richtung versetzt.
[0040] Die Fig. 4a - c zeigen in vergrößerter, dreidimensionaler Ansicht das untere Ende
des Fadenführers 100 in unterschiedlichen Positionen.
[0041] In Fig. 4a ist der Fadenführer 100 in einer Stellung gezeigt, in der sich die Fadenzuführelemente
41 des Fadenleitorgans 4 innerhalb des Schutzgehäuses 5 befinden. Es wird hier also
die obere, kammspaltferne Ruheposition dargestellt, in welcher keine Fadenzufuhr zu
den Nadeln SN1, SN2 erfolgt. Weiter ist zu erkennen, dass das Fadenleitorgan 4 einen
Halter 42 aufweist, an dem eine Trägerplatte 40 für die Fadenzuführelemente 41 befestigt
ist. Der Halter 42 wiederum dient der Befestigung des Fadenleitorgans 4 am unteren
Ende des Fadenführerarms 120 und der vertikalen Bewegung des Fadenleitorgans 4. Es
versteht sich, dass die Elemente 40, 41 und 42 auch als ein Bauteil ausgeführt sein
können.
[0042] Fig. 4b zeigt den Fadenführer 100 in einer Stellung, in der sich die Elemente 41
des Fadenleitelements 4 außerhalb des Schutzgehäuses 5 befinden. Es wird hier also
die untere, kammspaltnahe Arbeitsposition dargestellt, in welcher der oder die Fäden
zu den Nadeln SN1, SN2 gebracht wird. Das Schutzgehäuse 5 weist eine u-förmige Ausnehmung
50 auf, die eine optische Kontrolle der Position des Fadenleitorgans 4 erlaubt. Am
Halter 42 ist außerdem eine Skala 43 vorgesehen, die durch die Ausnehmung 50 ablesbar
ist und zusammen mit einem Pfeil 51 am Schutzgehäuse die Positionskontrolle erleichtert.
Außerdem ist eine Mittenmarkierung 52 am Schutzgehäuse vorgesehen.
[0043] In Fig. 4c ist nochmals in vergrößerten Ansicht der Fadenführer 100 in der in Fig.
4b gezeigten Position dargestellt, wobei sich die Elemente 41 des Fadenleitorgans
4 in ihrer kammspaltnahen Arbeitsposition zwischen den in dieser Darstellung ausgetriebenen
Nadeln SN1, SN2 befinden.
[0044] Die Fig. 5a - b zeigen in Schnittdarstellungen den Fadenführer 100, wobei hier die
Vertikalbewegung des Fadenleitorgans 4 in Richtung des hier nicht gezeigten Kammspalts
bzw. der hier nicht gezeigten Stricknadeln relativ zum Schutzgehäuse 5 dargestellt
ist.
[0045] Mittels eines Elements 8 wird durch Einleitung einer Drehbewegung um einen Drehpunkt
81 eine Vertikalbewegung über einen Kontaktbereich 82 in ein u-förmiges Element 9
des Fadenführers 100 eingeleitet, wodurch über das Trägerblech 7 eine Vertikalbewegung
des Fadenleitorgans 4 realisiert wird.
[0046] In Fig. 5a ist der Fadenführer 100 in einer Position gezeigt, in welcher durch Drehung
des Elements 8 das Fadenleitorgan 4 in Richtung eines Pfeils U in seine untere, kammspaltnahe
Arbeitsposition gebracht wurde. Durch Variation der Drehbewegung des Elements 8 kann
diese Position exakt eingestellt werden.
[0047] Fig. 5b zeigt den Fadenführer 100 in einer Position, in welcher durch Drehung des
Elements 8 das Fadenleitorgan 4 in Richtung eines Pfeils 0 in seine obere, kammspaltferne
Ruheposition gebracht wurde. Durch Variation der Drehbewegung des Elements 8 kann
diese Position ebenfalls exakt eingestellt werden.
[0048] Alternativ oder zusätzlich könnte auch das Schutzgehäuse 5 in ähnlicher Weise wie
das Fadenleitorgan 4 über ein drehbares Element vertikal verstellt werden.
1. Strick- oder Wirkmaschine mit mindestens einem längs einer Fadenführerschiene (101)
beweglichen Fadenführer (100), der einen Fadenführerarm (120) aufweist, an dessen
unterem Ende ein Fadenleitorgan (4) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Fadenleitorgan (4) ein oder mehrere Fadenzuführelemente (41) zur Zuführung von
Fäden zu Stricknadeln (SN1, SN2) der Flachstrickmaschine aufweist und dass ein Schutzgehäuse
(5) zur Abdeckung mindestens des oder der Fadenzuführelemente (41) des Fadenleitorgans
(4) vorgesehen ist.
2. Strick- oder Wirkmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fadenleitorgan (4) und das Schutzgehäuse (5) relativ zueinander beweglich am
Fadenführerarm (120) angeordnet sind, derart, dass das Fadenleitorgan (4) in einer
ersten Relativstellung zwischen Schutzgehäuse (5) und Fadenleitorgan (4), die eine
Ruheposition des Fadenleitorgans (4) definiert, vom Schutzgehäuse (5) abgedeckt ist
und in einer zweiten Relativstellung, die eine Arbeitsposition des Fadenleitorgans
(4) definiert, sich außerhalb des Schutzgehäuses (5) befindet.
3. Strick- oder Wirkmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fadenleitorgan (4) vertikal beweglich am Fadenführerarm (120) angeordnet ist.
4. Strick- oder Wirkmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzgehäuse (5) vertikal beweglich am Fadenführerarm (120) angeordnet ist.
5. Strick- oder Wirkmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ruheposition und die Arbeitsposition des Fadenleitorgans (4) einstellbar sind.
6. Strick- oder Wirkmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzgehäuse (5) derart am Fadenführerarm (120) angeordnet ist, dass es sich
außerhalb der Bewegungsbereichs von Schlitten, Stricknadeln (SN1, SN2), Platinen und
anderen Elementen der Flachstrickmaschine während des Strickbetriebs der Maschine
befindet.
7. Strick- oder Wirkmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung des Schutzgehäuses (5) und/oder des Fadenleitorgans (4) motorisch, über
einen Riemenantrieb oder mittels Schaltkulissen erfolgt.
8. Strick- oder Wirkmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Schutzgehäuses (5) andere Fadenführer (110) oder andere Schutzgehäuse
5 der Flachstrickmaschine verdrängbar sind.
9. Strick- oder Wirkmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzgehäuse (5) und das Fadenleitorgan (4) mittels des Fadenführerarms (120)
in horizontaler Richtung bewegbar sind.
10. Strick- oder Wirkmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fadenleitorgan (4) Fadenzuführelemente (41) sortenrein oder in beliebiger Kombination
Ösen, Lochnadeln oder Röhrchen aufweist.
11. Strick- oder Wirkmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenzuführelemente (41) austauschbar am Fadenleitorgan (4) angeordnet sind.
12. Strick- oder Wirkmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am oberen Ende des Fadenführers (100) ein Sammelstück (3) mit einer Vielzahl von
Öffnungen (30) zum Hindurchführen von Fäden angeordnet ist.