[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Putzleiste aus Kunststoff, an der ein netzartiger
Armierungsmaterial-Abschnitt, insbesondere aus Glasgitter-, Glasseiden- oder Kunststoff-Gewebe
oder aus Glasgitter-, Glasseiden- oder Kunststoff-Gelege, zum Einbetten in oder unter
einer Putzschicht, insbesondere einer Putzschicht auf einer Wärmedämmung einer Gebäudewand,
befestigt ist.
[0002] Putzleisten sind in zahlreichen Ausführungsformen bekannt. Besonders typische Ausführungsformen
sind Anputzleisten, die an einem Fenster- oder Türrahmen angebracht werden und ein
Anputzen der Putzschicht an die Anputzleiste statt bis zu dem Fenster- oder Türrahmen
ermöglichen. Dadurch wird die Wärmedämmung und/oder die Putzschicht von dem Fenster-
oder Türrahmen entkoppelt, was bei typischerweise auftretenden, großen Temperaturschwankungen
dafür sorgt, dass keine Beschädigung, zum Beispiel durch Risse oder Ausbröckeln, am
Endbereich der Putzschicht entsteht und dass die Putzschicht am Ende intakt bleibt,
sowie dass der Übergang zwischen Fenster- oder Türrahmen und Wärmedämmung und/oder
Putzschicht dauerhaft sicher abgedichtet ist. Eine solche Anputzleiste ist bspw. aus
der
EP 0 875 641 A2 bekannt.
[0003] Eine andere Art von Anputzleiste stellt eine Abschlussschiene dar. Diese wird häufig
mit einem ersten Innenschenkel an dem Bauwerk befestigt. An ihrem zweiten Zwischenschenkel
liegt üblicherweise eine Dämmung mit ihrer Abschlussstimseite auf. Auf der Außenseite
von solchen Dämmungsplatten wird häufig ein Putz aufgebracht, der bis zu einem dritten
Außenschenkel einer solchen Abschlussschiene reicht. Eine solche Abschlussschiene
ist bspw. aus der
DE 125 39 526 A1 bekannt.
[0004] Eine weitere Variante von Putzleisten stellen sogenannte Putz-Eckleisten dar. Diese
werden häufig auf Gebäude-Ecken aufgebracht und dienen dazu, einen zuverlässigen Abschluss
für die Putzschicht auf der ersten Seite der Bauwerksecke und einen zuverlässigen
Abschluss für die Putzschicht auf der zweiten Seite der Bauwerksecke zu gewährleisten
und das Abbröckeln von Putz an der Bauwerksecke zu vermeiden. Eine solche Putz-Eckleiste
ist bspw. aus der
DE 100 38 279 A1 bekannt.
[0005] Solche Putzleisten verfügen häufig über einen Armierungsmaterial-Abschnitt, der durch
die Putzmasse durchdrungen wird und der die Befestigung und Haftung der Putzschicht
verbessert.
[0006] Bei Versuchen mit solchen Putzleisten hat sich gezeigt, dass, wenn solche Anputzleisten
im eingebauten Zustand zum Beispiel mit einer Flamme eines Bunsenbrenners in Kontakt
kommen, solche Anputzleisten nach einiger Zeit entflammt werden.
[0007] Zwar ist die Brandförderungsgefahr an dieser Position nicht allzu hoch, weil die
angrenzenden Bestandteile, insbesondere die Putzschicht und/oder der Fenster- oder
Türrahmen, der vielfach aus Kunststoff ist, nicht entflammt werden können, allerdings
besteht ein Bedarf, das Entflammungsrisiko auf Seite der Anputzleiste so weit wie
möglich abzusenken.
[0008] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Anputzleiste und einen
entsprechenden Gebäude-Übergang bereitzustellen, bei denen das Entflammungsrisiko
auf ein Minimum reduziert wird, bei gleichzeitiger Beibehaltung der Dichtigkeit und
Beschädigungsfreiheit am Putzende.
[0009] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0010] An einer erfindungsgemäßen Putzleiste aus Kunststoff ist ein netzartiger Armierungsmaterial-Abschnitt,
insbesondere aus Glasgitter-, Glasseiden- oder Kunststoff-Gewebe oder aus Glasgitter-,
Glasseiden- oder Kunststoff-Gelege, zum Einbetten in oder unter einer Putzschicht,
insbesondere einer Putzschicht auf einer Wärmedämmung einer Gebäudewand, befestigt
ist.
[0011] Dieser Armierungsmaterial-Abschnitt umfasst eine Appretur oder Beschichtung aus einem
nicht leicht entflammbaren oder nicht brennbaren Material, das mindestens in die Brandschutzklasse
B2 "normal entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1, insbesondere in die Brandschutzklasse
B2 "normal entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1 oder in die Brandschutzklasse B1
"schwer entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1 oder in die Brandschutzklasse A2 "nicht
brennbar" nach der DIN-Norm 4102-1 fällt.
[0012] Die Appretur oder die Beschichtung aus einem nicht leicht entflammbaren oder nicht
brennbaren Material weist dabei erfindungsgemäß wenigstens ein Material auf, das aus
der folgenden Gruppe ausgewählt ist:
Polycarbonat(e) (PC), Polyetheretherketon(e) (PEEK), Polyvinylacetat (PVAC);
Polyphenylsulfon(e) (PPSU), Polyethersulfon(e) (PES);
Polyvinylidenfluorid (PVDF), Perfluoralkoxy-Copolymere (PFA), Chlorbutadienkautschuk
(CR);
Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuke (EPDM);
Polyetherimid(e) (PEI);
Phenolharze; und
Acrylnitril-Butadienkautschuk (NBR).
[0013] Der Erfinder der vorliegenden Patentanmeldung hat erkannt, dass diese Materialien
einerseits die nötigen strukturellen Eigenschaften für den Armierungsmaterial-Abschnitt,
den diese umgegeben, haben, insbesondere im Hinblick auf die Einputzbarkeit und die
gute Anhaftung des Putzes daran, im Hinblick auf die Temperaturbeständigkeit und auf
die Stabilität, bei gleichzeitiger Biegbarkeit, und im Hinblick auf die Haltbarkeit
und Dauerhaftigkeit.
[0014] Andererseits fallen diese Materialien für die Appretur oder die Beschichtung des
Armierungsmaterialabschnitt von Haus aus in eine günstige Brandschutzklasse, insbesondere
mindestens in die Brandschutzklasse B2 "normal entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1,
insbesondere in die Brandschutzklasse B2 "normal entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1
oder in die Brandschutzklasse B1 "schwer entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1 oder
in die Brandschutzklasse A2 "nicht brennbar" nach der DIN-Norm 4102-1.
[0015] Gemäß einer grundlegenden Erkenntnis der Erfinder ist der Armierungsmaterial-Abschnitt
von herkömmlichen Putzleisten häufig mit einer Beschichtung versehen, die von Haus
aus leicht brennbar ist. Hierauf wurde bislang nicht geachtet, da nur das Grundmaterial
der Anputzleiste und dessen Brennbarkeit im Fokus standen.
[0016] Daher hat der Erfinder herausgefunden, dass durch die Ausbildung der Appretur oder
Beschichtung wie in dem unabhängigen Anspruch 1 beansprucht und hier beschrieben,
auch das Verhalten des Armierungsmaterial-Abschnitts im Brandfall mindestens in die
Brandschutzklasse B2 "normal entflammbar", insbesondere in die Brandschutzklasse B2
"normal entflammbar", oder in die Brandschutzklasse B1 "schwer entflammbar" oder in
die Brandschutzklasse A2 "nicht brennbar", jeweils nach der DIN-Norm 4102-1 reduziert
werden kann, was eine entsprechende Einordnung der Putzleiste insgesamt in eben diese
Brandschutzklasse zur Folge hat.
[0017] Das Entflammungsrisiko ist auf ein Minimum reduziert, bei gleichzeitiger Beibehaltung
der Dichtigkeit und Beschädigungsfreiheit am Putzende.
[0018] Dies ist von Bedeutung sowohl für den Auslieferungszustand, als auch für den eingebauten
Zustand der Anputzleiste, z. B. wenn ungewünschter Weise ein Stück Armierungsmaterial
von einer Außenseite des Gebäudes für eine Flamme zugänglich ist, und auch für die
Einbauphase der Putzleiste, denn auch während der Einputzphase kann ein Brand entstehen.
[0019] Dadurch, dass erfindungsgemäß das Verhalten des Armierungsmaterial-Abschnitts im
Brandfall mindestens auf die Brandschutzklasse B2 "normal entflammbar" nach der DIN-Norm
4102-1 reduziert ist und durch die Reduktion des Enflammungsrisikos der Putzleiste
insgesamt, wird dem Entstehen oder dem Ausbreiten eines Brandes im Auslieferungszustand,
im eingebauten Zustand und auch während der Einbauphase, bei welcher der Armierungsmaterial-Abschnitt
teilweise großflächig für eine Flamme zugänglich ist, wirksam entgegengewirkt.
[0020] Interessanterweise lassen sich die erfindungsgemäßen Materialien für die Appretur
oder die Beschichtung des Armierungsmaterialabschnitts nicht oder nur unvollständig
unter Dachbegriffe oder in Gruppen zusammenfassen. Vielmehr hat der Erfinder der vorliegenden
Patentanmeldung herausgefunden, dass es sich um eine Vielzahl von voneinander unabhängigen
Materialien handelt, die besonders günstig für den vorliegenden Anwendungszweck sind.
[0021] Anstelle der Formulierung "Appretur oder Beschichtung aus einem nicht leicht entflammbaren
Material" kann dabei auch die synonyme Formulierung "die Appretur oder Beschichtung
fällt nicht in die Brandschutzklasse B3 "leicht entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1"
verwendet werden.
[0022] Bei einer erfindungsgemäßen Putzleiste aus Kunststoff kann es sich um eine beliebige
Putzleiste handeln, solange diese über einen netzartigen Armierungsmaterial-Abschnitt
verfügt, insbesondere aus einem Glasgitter-, Glasseiden- oder Kunststoff-Gewebe oder
aus einem Glasgitter-, Glasseiden- oder Kunststoff-Gelege, und solange dieser netzartige
Armierungsmaterial-Abschnitt zum Einbetten in oder unter einer Putzschicht, insbesondere
einer Putzschicht auf einer Wärmedämmung oder einer Gebäudewand vorgesehen oder bestimmt
ist.
[0023] Insbesondere sind von der erfindungsgemäßen Putzleiste aus Kunststoff umfasst: Abschlussschienen,
die auch als Abschlussleisten bezeichnet werden können, Putz-Eckleisten, die auch
als Gewebe-Eckwinkel bezeichnet werden können, Anputzleisten zur Platzierung an einem
Gebäude-Übergang zwischen einem ersten Bauteil eines Gebäudes, insbesondere eines
Fenster- oder Türrahmen, einer Fensterbank, einem Balken, einer Metallverbindung oder
einer Lisene, und einem zweiten Bauteil eines Gebäudes, insbesondere einer Wärmedämmung
und/oder einer Putzschicht, sowie Tropfkanten-Putzleisten und Dehnfugen-Putzleisten.
[0024] Die erfindungsgemäße Appretur oder Beschichtung des Armierungsmaterial-Abschnitts
umgibt das netzartige Armierungsmaterial wenigstens nach außen hin, also an der zur
Außenseite des Gebäudes gerichteten Seite und umgibt oder umhüllt insbesondere den
gesamten netzartigen Armierungsmaterial-Abschnitt.
[0025] Unter einer Appretur wird dabei erfindungsgemäß verstanden, wenn der Armierungsmaterial-Abschnitt
in die flüssige Masse des Appretur-Materials eingetaucht, danach wieder aus dieser
entnommen und getrocknet wird.
[0026] Die Appretur umfasst ein nicht leicht entflammbares oder nicht brennbares Material,
das von Haus aus mindestens in die Brandschutzklasse B2 "normal entflammbar" nach
der DIN-Norm 4102-1 fällt.
[0027] Unter einer Beschichtung des netzartigen Armierungsmaterial-Abschnitts wird erfindungsgemäß
das Aufbringen der Beschichtung auf den netzartigen Armierungsmaterial-Abschnitt auf
eine andere Weise als Eintauchen, Herausnehmen und anschließendem Trocknen verstanden,
insbesondere das Aufbringen einer Beschichtung durch Aufsprühen, Aufstreichen, Aufpinseln
oder Aufwalzen.
[0028] Die Beschichtung wird dabei direkt auf den netzartigen Armierungsmaterial-Abschnitt
aufgebracht, insbesondere aufgesprüht, aufgestrichen, aufgepinselt oder aufgewalzt.
[0029] Nach dem Aufbringen des Putzes befindet sich der Armierungsmaterial-Abschnitt normalerweise
unter der Putzoberfläche, in den meisten Fällen ist er seinerseits mittels Spachtelmasse
an dem Untergrund befestigt. Der Armierungsmaterial-Abschnitt verbessert die Haftung
des Putzes am Untergrund und stellt die dauerhafte Rissfreiheit des Putzes sicher.
Gemäß einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anputzleiste ist die Appretur oder
Beschichtung Flammschutzmittel-frei ausgebildet. Die günstige Brandschutzklasse ergibt
sich dabei allein aus dem nicht leicht entflammbaren oder nicht brennbaren Material
der Appretur oder Beschichtung.
[0030] Gemäß einer weiteren Ausführungsform, kann die Appretur oder Beschichtung des Armierungsgewebeabschnitts
aus dem erfindungsgemäßen, nicht leicht entflammbaren oder nicht leicht brennbaren
Material bestehen, das aus der folgenden Gruppe ausgewählt ist:
Polycarbonat(e) (PC), Polyetheretherketon(e) (PEEK), Polyvinylacetat (PVAC);
Polyphenylsulfon(e) (PPSU), Polyethersulfon(e) (PES);
Polyvinylidenfluorid (PVDF), Perfluoralkoxy-Copolymere (PFA), Chlorbutadienkautschuk
(CR);
Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuke (EPDM);
Polyetherimid(e) (PEI);
Phenolharze; und
Acrylnitril-Butadienkautschuk (NBR).
und keine weiteren Bestandteile aufweisen.
[0031] Polycarbonat/Polycarbonate (PC) fällt/fallen in die Klassifizierung V2 nach UL94
(0,8 mm) und zeichnet sich durch seine steifen und harten Materialeigenschaften aus.
[0032] Polyetheretherketon/Polyetheretherketone (PEEK) fällt/fallen in die Klassifizierung
V0 nach UL 94 (0,41 mm) und ist teilkristallin und intrinsisch flammwidrig.
Polyvinylidenfluorid (PVDF) fällt in die Klassifizierung V0 nach UL 94 (3 mm)
[0033] Polyvinylacetat hat als Kurzzeichen PVAC, manchmal auch nur PVA.
[0034] Polyphenylsulfon/Polyphenylsulfone (PPSU) fällt/fallen in die Klassifizierung V0
nach UL 94 (0,75 mm).
[0035] Polyethersulfon/Polyethersulfone (PES) fällt/fallen in die Klassifizierung V0 nach
UL 94 (1,5 mm).
[0036] Perfluoralkoxy-Copolymere (PFA) fallen in die Klassifizierung V0 nach UL94.
[0037] Chlor-Butadienkautschuk (CR) ist selbstverlöschend und erheblich flammwidrig.
[0038] Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk/Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuke (EPDM) ist/sind
Ozon- und UV-beständig,
Polyetherimid/Polyetherimide (PEI) fällt/fallen in die Klassifizierung V0 nach UL
94 (0,41 mm) und ist inhärent flammwidrig.
[0039] Phenolharze fallen in die Klassifizierung V0 nach UL94, sind Duroplaste und zeichnen
sich durch ihre starren und spröden Materialeigenschaften aus.
[0040] Acrylnitril-Butadienkautschuk (NBR) fällt in die Klassifizierung V0 nach UL94 und
ist selbstverlöschend.
[0041] An dieser Stelle ist darauf hingewiesen, dass anstelle der erfindungsgemäß verwendeten
Brandschutzklassen B1 "schwer entflammbar" und B2 "normal entflammbar" der DIN-Norm
4102-1 auch die entsprechenden Klassen zum Brandverhalten aus der Europäischen Norm
EN13501-1 als Referenz herangezogen werden können.
[0042] Die Brandschutzklasse B1 nach der DIN-Norm 4102-1 entspricht dabei den folgenden
Klassen der EN-Norm 13501-1:
B; C-s1, d0 B1
A2; B; C-s2, d0
A2; B; C-s3, d0
A2; B; C-s1, d1
A2; B; C-s1, d2
A2; B; C-s3, d2
[0043] Die Brandschutzklasse B2 "normal entflammbar" der DIN-Norm 4102-1 entspricht dabei
den folgenden Klassen der EN-Norm 13501-1:
D-s1, d0
D-s2, d0
D-s3, d0
D-s1, d2
D-s2, d2
D-s3, d2
E
E-d2
[0044] Die Brandschutzklasse B1 "schwer entflammbar" bedeutet, dass die Entzündbarkeit bei
einer Kanten- oder Flächenbeflammung mit kleiner Flamme auf das in DIN 4102-1 vorgegebene
Maß beschränkt bleibt.
[0045] Die Brandschutzklasse B2 "normal entflammbar" bedeutet, dass der Brand nach dem Entfernen
der Brandquelle von selbst erlischt.
[0046] Bezüglich der DIN-Norm 4102-1 ist die erfindungsgemäße Anputzleiste als Außenwandbekleidung
im Sinne von 6.1.1 b) anzusehen. Bei einer Prüfung, bei der modellhaft die aus einer
Wandöffnung schlagenden Flammen dargestellt werden, und der sich daraus ergebenden
Beanspruchung, darf sich die Brandausbreitung nicht wesentlich außerhalb des Primärbrandbereichs
erstrecken.
[0047] Gemäß 6.1.2.1 der DIN-Norm 4102-1 erfüllen erfindungsgemäße Anputzleisten, die als
Baustoffe, ausgenommen Bodenbeläge, anzusehen sind, die Voraussetzung für die Einreihung
in die Baustoffklasse B1, wenn sie die Brandschachtprüfung bestehen und die Anforderungen
an die Baustoffklasse B2 erfüllen.
[0048] Gemäß 6.1.2.2 der DIN-Norm 4102-1 gilt die Brandschachtprüfung dann als bestanden,
wenn bei einer Prüfung nach 6.1.3.1
- a) der Mittelwert der Restlängen (nach 9.1 von DIN 4102-16: 1998-05) jedes Probekörpers
mindestens 15 cm beträgt und dabei keine Probe eine Restlänge von 0 cm aufweist,
- b) bei keinem Versuch die mittlere Rauchgastemperatur 200°C überschreitet,
- c) die Proben nur soweit nachbrennen, mit Flamme nachglimmen oder nachschwelen, dass
die Anforderung an die Restlänge erfüllt werden.
[0049] Bezüglich weiterer Einzelheiten zur Prüfung auf Baustoffklasse B1 wird auf 6.1.3
und 6.1.4 der DIN-Norm 4102-1 verwiesen.
[0050] Erfindungsgemäße Anputzleisten fallen in die Baustoffklasse B2, wenn unter einer
Beanspruchung durch eine kleine, definierte Flamme (Streichholzflamme) die Entzündbarkeit
und die Flammenausbreitung innerhalb einer bestimmten Zeit begrenzt ist, siehe 6.2.1
der DIN-Norm 4102-1.
[0051] Das Glasgitter- oder Glasseiden-Gewebe oder das Glasgitter- oder Glasseiden-Gelege
des Armierungsmaterial-Abschnitts kann in die Brandschutzklasse A1 oder A2 "nicht
brennbar" nach der DIN-Norm 4102-1 fallen, bzw. kann das Kunststoff-Gewebe oder Kunststoff-Gelege
des Armierungsmaterial-Abschnitts in die Brandschutzklasse B1 "schwer entflammbar"
oder in die Brandschutzklasse B2 "normal entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1 fallen.
Die Kombination aus dem Armierungsmaterial-Abschnitt und aus der Appretur oder der
Beschichtung des Armierungsmaterial-Abschnitts kann somit mindestens in die Brandschutzklasse
B2 "normal entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1, insbesondere in die Brandschutzklasse
B2 "normal entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1 oder in die Brandschutzklasse B1
"schwer entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1 oder in die Brandschutzklasse A2 "nicht
brennbar" nach der DIN-Norm 4102-1 fallen.
[0052] Gemäß einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform ist die Putzleiste als Abschlussschiene
für eine Bauwerks-Wärmedämmung oder eine Bauwerks-Schalldämmung ausgebildet ist und
weist weiterhin Folgendes auf:
eine Winkel schiene, deren erster Schenkel zur Befestigung an dem Bauwerk und deren
zweiter Schenkel zur Anlage gegen eine Abschluss-Stirnseite der Dämmung vorgesehen
ist; und
eine Außenleiste, die am Endbereich des zweiten Schenkels der Winkelschiene befestigt
ist und einen Außenschenkel zur Anlage an der Außenseite der Dämmung aufweist,
wobei die Winkelschiene und die Außenleiste als gemeinsames Extrusion-steil oder als
separate Extrusionsteile ausgebildet sind; und
wobei der in den Putz einzubettende erfindungsgemäße Armierungsmaterial-Abschnitt
an dem Außenschenkel vorgesehen ist.
[0053] Die Außenleiste kann an die Winkelschiene angeklebt oder auf die Winkelschiene aufgesteckt
sein. Beide Verbindungsarten lassen sich z. B. an der Baustelle problemlos durchführen
und ergeben eine dauerhafte, auch unter widrigen Witterungsbedingungen standhaltende
Verbindung.
[0054] Die Außenleiste kann einen Abschluss-stirnseitigen Schenkel aufweisen, der zur Anlage
gegen eine Abschluss-Stirnseite der Dämmung vorgesehen ist. Mit einem solchen Abschluss-stirnseitigen
Schenkel kann die Außenleiste an der Dämmung einfach und positionsgenau angebracht
werden.
[0055] Die Außenleiste kann über einen weiteren Schenkel verfügen, der eine Tropfnase für
Wasser bildet. Dieser weitere Schenkel kann beispielsweise in der Einbausituation
am unteren Ende der Wärmedämmung nach unten vorragen und den Anteil an Wasser, der
von der Außenseite in Richtung Wärmedämmung und in Richtung Bauwerk gelangt, reduzieren.
Dies hält die Winkelschiene trockener und verhindert auch, in dem Fall, dass die Außenleiste
an die Winkelschiene angeklebt ist, dass zu viel Wasser zu dem Klebestreifen gelangt.
[0056] Die Winkelschiene und die Außenleiste können mittels eines Klebestreifens, insbesondere
mittels eines zwischen dem zweiten Schenkel der Winkelschiene und dem Abschluss-stirnseitigen
Schenkel der Außenleiste vorgesehenen Klebestreifens miteinander verbunden sein. Dieser
Klebestreifen, der auch eine Menge von aufgebrachtem Kleber umfasst, verbindet die
Winkelschiene und die Außenleiste zuverlässig und dauerhaft, und stellt eine gute
Abdichtung dazwischen bereit.
[0057] Zwischen dem Außenschenkel und dem Abschluss-stirnseitigen Schenkel der Außenleiste
kann ein flexibler Übergangsbereich vorgesehen sein. Dieser kann eine Positionsänderung
zwischen dem Außenschenkel und dem Abschluss-stirnseitigen Schenkel in einem gewissen
Winkelbereich erlauben, so dass die erfindungsgemäße Abschlussschiene für unterschiedliche
Einbausituationen eingesetzt werden kann.
[0058] Der Übergangsbereich kann einen Einsteckbereich in Querrichtung für einen Steckverbinder
aufweisen. Somit kann ein Steckverbinder in Querrichtung in den Übergangsbereich eingesteckt,
und die Abschlussschiene kann mit einer in Querrichtung daneben angeordneten Abschlussschiene
verbunden und justiert werden. Bei der daneben angeordneten Abschlussschiene ist dann
vorzugsweise ebenfalls ein Einsteckbereich in Querrichtung vorgesehen, in den der
Steckverbinder eingesteckt werden kann. So kann eine Fixierung der beiden nebeneinander
angeordneten Abschlussschienen gewährleistet werden.
[0059] Der zweite Schenkel der Winkelschiene kann einen insbesondere in deren äußerem Endbereich
angeordneten stufenförmigen Verlauf ausbilden. Insbesondere kann der äußere Endbereich
auf einem Höhenniveau unterhalb des Höhenniveaus des restlichen Bereichs des zweiten
Schenkels der Winkelschiene liegen. Auf dem äußeren Endbereich des zweiten Schenkels
wird häufig die Außenleiste angeklebt oder aufgesteckt. Somit kann erreicht werden,
dass die Oberseite des zweiten Schenkels der Winkelschiene und die Oberseite des Abschluss-stirnseitigen
Schenkels der Außenleiste auf dem gleichen Höhenniveau liegen, was einen günstigen
Anschluss an die darüber angeordnete Wärmedämmung ermöglicht.
[0060] Gemäß einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform ist die Putzleiste als Putz-Eckleiste
zur Anordnung an einer vertikalen oder einer horizontalen Bauwerksecke, insbesondere
einer mit Wärmedämmung versehenen Bauwerksecke, ausgebildet und weist weiterhin Folgendes
auf:
einen ersten Schenkel zur Anlage an dem Bauwerk an der ersten Seite der Bauwerksecke;
und
einen zweiten Schenkel zur Anlage an dem Bauwerk an der zweiten Seite der Bauwerksecke,
wobei der erste und der zweite Schenkel als gemeinsames Extrusionsteil oder als separate
Extrusionsteile ausgebildet sind, und
wobei der in den Putz einzubettende erfindungsgemäße Armierungsmaterial-Abschnitt
an wenigstens einem des ersten oder des zweiten Schenkels vorgesehen ist.
[0061] Von wenigstens einem der Schenkel kann ein Anputzbereich gebildet sein. Dadurch wird
das Einputzen der Putz-Eckleiste erleichtert.
[0062] Ein Übergangsbereich kann zwischen dem ersten und dem zweiten Schenkel vorgesehen
sein. Dieser kann eine Positionsänderung zwischen den beiden Schenkel in einem gewissen
Winkelbereich erlauben, so dass die erfindungsgemäße Putz-Eckleiste für unterschiedliche
Einbausituationen eingesetzt werden kann.
[0063] Der Übergangsbereich kann mindestens an der dem Anputzbereich zugewandten Seite mit
einer rinnenartigen Profilierung versehen sein. Durch eine solche Rinnenprofilierung
wird die Oberfläche des Schenkels, mit der der Putz eine Bindung eingeht, vergrößert,
und somit die Anhaftung verbessert.
[0064] Der Übergangsbereich kann einen Einsteckbereich in Querrichtung für einen Steckverbinder
aufweisen. Somit kann ein Steckverbinder in Querrichtung in den Übergangsbereich eingesteckt,
und die Putz-Eckleiste kann mit einer daneben, oder darüber/darunter angeordneten
Putz-Eckleiste verbunden werden. Bei der daneben angeordneten Putz-Eckleiste ist dann
vorzugsweise ebenfalls ein Einsteckbereich in Querrichtung vorgesehen, in den der
Steckverbinder eingesteckt werden kann. So kann eine Fixierung der beiden nebeneinander
angeordneten Putz-Eckleisten gewährleistet werden.
[0065] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Putz-Eckleiste ist ein
insbesondere flexibler Übergangsbereich zwischen dem ersten und dem zweiten Schenkel
vorgesehen. Dieser kann eine Positionsänderung zwischen den beiden Schenkel in einem
gewissen Winkelbereich erlauben, so dass die erfindungsgemäße Putz-Eckleiste für unterschiedliche
Einbausituationen eingesetzt werden kann.
[0066] Gemäß einer dritten erfindungsgemäßen Ausführungsform ist die Putzleiste als Anputzleiste
zur Platzierung an einem Übergang zwischen einem ersten Bauteil eines Gebäudes, insbesondere
einem Fenster- oder Türrahmen, einer Fensterbank, einem Balken, einer Metallverbindung
oder einer Lisene, und einem zweiten Bauteil eines Gebäudes, insbesondere einer Wärmedämmung
und/oder einer Putzschicht, ausgebildet und weist weiterhin Folgendes auf:
einen Festlegungsbereich, mit dem die Anputzleiste insbesondere an wenigstens einem
Bauteil des Übergangs befestigbar ist; und
einen Anputzbereich, der zum Einputzen in die Putzschicht und/oder zur festen Verbindung
mit der Wärmedämmung bestimmt ist;
wobei der Festlegungsbereich und der Anputzbereich als ein gemeinsames Extrusionsteil
oder als separate Extrusionsteile ausgebildet sind; und
wobei der in den Putz einzubettende Armierungsmaterial-Abschnitt an dem Anputzbereich
vorgesehen ist und eine erfindungsgemäße Appretur oder Beschichtung aus einem nicht
leicht entflammbaren oder nicht brennbaren Material aufweist.
[0067] Der Festlegungsbereich und der Anputzbereich können einstückig ausgebildet sein.
Eine solche Anputzleiste dichtet den Gebäude-Übergang zuverlässig ab und ist verhältnismäßig
einfach aufgebaut.
[0068] Der Festlegungsbereich kann über einen Klebestreifen zur Befestigung an dem ersten
Gebäudebestandteil verfügen. Durch einen solchen Klebestreifen wird die Anputzleiste
mit ihrem Festlegungsbereich zuverlässig mit dem Gebäudebestandteil verbunden.
[0069] Der Begriff "Klebestreifen" umfasst auch eine streifenförmig aufgebrachte Klebstoffmenge.
Die Ausführung kann so sein, dass der Klebestreifen, welcher auf einer Seite an die
restliche Anputzleiste anschließt und auf der anderen Seite an dem ersten Gebäudebauteil
anklebbar ist, schon als solches den Festlegungsbereich darstellt. Es wird jedoch
betont, dass es alternative Arten der Ausbildung des Festlegungsbereiches gibt, insbesondere
Anschrauben der Anputzleiste an einem der beiden Gebäudeteile oder Einklemmen in einen
Spalt zwischen dem ersten Bauteil des Gebäudes und der Wärmedämmung oder Fixieren
oder Befestigen an der Dämmung.
[0070] Der Festlegungsbereich und der Anputzbereich können derart getrennt voneinander ausgebildet
sein, dass - gegebenenfalls nach Abtrennen einer streifenförmige Schutzlasche - mittels
einer Führungsverbindung eine Relativbewegung zwischen Festlegungsbereich und Anputzbereich
ermöglicht wird. In diesem Fall ist die Anputzleiste zweiteilig ausgebildet, wobei
ein Teil von dem Festlegungsbereich und der andere Teil von dem Anputzbereich gebildet
wird. Durch eine derartige Relativbeweglichkeit zwischen Festlegungs- und Anputzbereich
können Materialbewegungen, beispielsweise infolge von Temperaturschwankungen oder
Abschwindungen zwischen dem fest mit dem ersten Gebäude-Bauteil verbundenen Festlegungsbereich
und dem fest mit der Putzschicht verbundenen Anputzbereich einfach und zuverlässig
ausgeglichen werden, indem eine Relativbewegung des Anputzbereichs zu dem Festlegungsbereich
ermöglicht wird. Gleichzeitig wird die Abdichtungsfunktion der Anputzleiste beibehalten,
ohne dass der Putzanschluss oder der Putz Schaden nimmt.
[0071] Der Festlegungsbereich und der Anputzbereich können über einen flexiblen Materialabschnitt
miteinander verbunden sein, der eine Relativbewegung zwischen Festlegungsbereich und
Anputzbereich erlaubt. Auch bei dieser Ausführungsform kann die Anputzleiste Materialbewegungen,
beispielsweise infolge von Temperaturschwankungen zwischen dem ersten und dem zweiten
Gebäude-Bauteil ausgleichen, und zwar durch eine Bewegung, beispielsweise eine Dehnung
des flexiblen Materialabschnitts. Gleichzeitig wird die Abdichtungsfunktion der Anputzleiste
beibehalten, ohne dass der Putz Schaden nimmt.
[0072] Es kann ein Expansionsstreifen mit verzögerter Expansion vorgesehen sein, der so
ausgebildet ist, dass er - gegebenenfalls nach Lösen eines Einsperrbereichs - sich
in Richtung auf eines der beiden Gebäude-Bauteile hin ausdehnt und daran anlegt, um
so eine Abdichtung zwischen beiden Bauteilen zu gewährleisten.
[0073] Die Erfindung betrifft auch ein Bauwerk, insbesondere eine Gebäude-Außenwand, mit
einer Bauwerks-Wärmedämmung oder Bauwerks-Schalldämmung und mit einer daran angeordneten
erfindungsgemäßen Abschlussschiene,
wobei der erste Schenkel der Winkelschiene zur Befestigung an dem Bauwerk, insbesondere
der Gebäude-Außenwand anliegt und der zweite Schenkel der Winkelschiene gegen eine
Abschluss-Stirnseite der Dämmung anliegt; und
wobei die Außenleiste am Endbereich des zweiten Schenkels der Winkelschiene befestigt
ist und mit ihrem Außenschenkel an der Außenseite der Dämmung aufliegt,
wobei der in den Putz einzubettende erfindungsgemäße Armierungsmaterial-Abschnitt
an dem Außenschenkel vorgesehen und insbesondere wenigstens teilweise eingeputzt ist.
[0074] Die Erfindung betrifft auch eine vertikale oder horizontale Bauwerksecke, die insbesondere
mit einer Wärmedämmung versehen ist, und eine daran angeordnete erfindungsgemäße Putz-Eckleiste
aufweist:
wobei der erste Schenkel der Putz-Eckleiste an dem Bauwerk an der ersten Seite der
Bauwerksecke anliegt;
wobei der zweite Schenkel der Putz-Eckleiste an dem Bauwerk an der zweiten Seite der
Bauwerksecke anliegt; und
wobei der in den Putz einzubettende erfindungsgemäße Armierungsmaterial-Abschnitt
an wenigstens einem des ersten oder des zweiten Schenkels vorgesehen und insbesondere
wenigstens teilweise eingeputzt ist.
[0075] Die Erfindung betrifft auch einen Gebäude-Übergang zwischen einem ersten Bauteil
eines Gebäudes, insbesondere einem Fenster- oder Türrahmen, einer Fensterbank, einem
Balken, einer Metallverbindung oder einer Lisene, und einem zweiten Bauteil eines
Gebäudes, insbesondere einer Wärmedämmung und/oder einer Putzschicht, mit einer daran
angeordneten erfindungsgemäßen Anputzleiste,
deren Festlegungsbereich insbesondere an wenigstens einem Bauteil des Übergangs befestigt
ist; und
deren Anputzbereich und deren erfindungsgemäßer Armierungsmaterial-Abschnitt wenigstens
teilweise in die Putzschicht eingeputzt sind.
[0076] Für dieses Bauwerk, insbesondere Gebäude-Außenwand, für diese Bauwerksecke und für
diesen Gebäude-Übergang gelten die hier genannten Ausführungsformen und Vorteile,
die hier nicht noch einmal wiederholt werden. Das Entflammungsrisiko ist auf ein Minimum
reduziert, bei gleichzeitiger Beibehaltung der Dichtigkeit und Beschädigungsfreiheit
am Putzende.
[0077] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die
beiliegenden Figuren näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht einer ersten Anputzleiste gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht einer zweiten Anputzleiste gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht einer Abschlussschiene gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel
der Erfindung; und
Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht einer Putz-Eckleiste gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
[0078] Die erste Anputzleiste 2, die zweite Anputzleiste 26, die Abschlussschiene 68 und
die Putz-Eckleiste 96 sind nachfolgend stellvertretend für beliebige Anputzleisten,
Abschlussschienen und Putz-Eckleisten beschrieben, bei denen ein netzartiger Armierungsmaterial-Abschnitt,
insbesondere aus Glasgitter-, Glasseiden- oder Kunststoff-Gewebe oder aus Glasgitter-,
Glasseiden- oder Kunststoff-Gelege, zum Einbetten in oder unter einer Putzschicht,
insbesondere einer Putzschicht auf einer Wärmedämmung einer Gebäudewand, befestigt
ist, und bei denen dieser Armierungsmaterial-Abschnitt eine Appretur oder Beschichtung
gemäß einer der nachfolgend beschriebenen ersten oder zweiten Variante umfasst. Die
Extrusionsteile sind günstig herstellbar und zeichnen sich durch einen über ihre gesamte
Länge gleichbleibenden Profilquerschnitt aus.
[0079] In den nachfolgenden Ausführungsbeispielen sind als Putzleisten aus Kunststoff exemplarisch
Anputzleisten (Figuren 1 und 2), eine Abschlussschiene (Figur 3) und eine Putz-Eckleiste
(Figur 4) gezeigt und beschrieben, bei denen ein Armierungsmaterial-Abschnitt an der
entsprechenden Putzleiste, insbesondere an einem Grundkörper davon, befestigt ist.
[0080] An dieser Stelle ist jedoch darauf hingewiesen, dass die Erfindung nicht auf diese
exemplarisch gezeigten Putzleisten aus Kunststoff beschränkt ist, sondern dass auch
andere Leistentypen, wie z. B. eine Tropfkanten-Putzleiste oder Dehnfugen-Putzleiste
von der vorliegenden Erfindung erfasst sind, solange dies Leisten nur über einen Armierungsmaterial-Abschnitt
mit einer Appretur oder Beschichtung gemäß den Patentansprüchen verfügen.
[0081] Fig. 1 und 2 zeigen die Anputzleisten 2 und 26 jeweils im Auslieferungszustand, bei
dem die streifenförmige Schutzlasche noch nicht abgetrennt worden ist.
[0082] Die in Fig. 1 exemplarisch dargestellte erste Anputzleiste 2 umfasst einen Festlegungsbereich
4 und einen Anputzbereich 10 mit einem Armierungsmaterialabschnitt 18 und eine streifenförmige
Schutzlasche 22.
[0083] Der Festlegungsbereich 4 und der Anputzbereich 10 sind integral miteinander ausgebildet,
so dass die vorliegende Anputzleiste 2 auch als einstückige Anputzleiste 2 bezeichnet
werden kann.
[0084] Die streifenförmige Schutzlasche 22 ist mittels einer Abbrech-Materialbrücke 24 mit
einer Putzendseite 14 des Anputzbereichs 10 verbunden. Die streifenförmige Schutzlasche
22 verfügt noch über einen Abstandssteg, der im Montagezustand der Anputzleiste 2
an der Außenseite eines ersten Gebäude-Bauteils anliegen kann.
[0085] Der Festlegungsbereich 4, der Anputzbereich 10 und die streifenförmige Schutzlasche
22 sind gemeinsam im Wege der Extrusion aus einem Material hergestellt worden.
[0086] Der Festlegungsbereich 4 wird vorliegend von einer in Fig. 1 waagrecht verlaufenden
Basiswand 6 und einem daran fixierten Klebestreifen 8 gebildet, der zur Befestigung
an einem ersten Gebäude-Bauteil, beispielsweise einem Fenster- oder Türrahmen, bestimmt
ist. Das erste Gebäude-Bauteil, an dem der Klebestreifen 8 anliegt, kann auch als
Fensterbank, als Balken, als Metallverbindung, oder als Lisene ausgebildet sein.
[0087] Der Anputzbereich 12 wird von der Außenseite des Wegragschenkels 12, von der von
dem Fenster- oder Türrahmen weggerichteten Putzendseite 14 und von dem Armierungsmaterialabschnitt
18 gebildet.
[0088] An der Unterseite hat die erste Anputzleiste 2 einen gestuften Verlauf, die Unterseite
der Putzendseite 14 liegt, bezogen auf die Einbausituation, näher an dem Fenster-/Türrahmen
als die Unterseite der Basiswand 6.
[0089] Der Armierungsmaterialabschnitt 18 ist vorliegend mit dem Wegragschenkel 12 mittels
einer Verbindung, die vorliegend exemplarisch als Ultraschallverschweißung 20 dargestellt
ist, verbunden.
[0090] Die von dem Fenster- oder Türrahmen weggerichtete Putzendseite 14 und die von der
Wärmedämmung in Richtung zu der gegenüberliegenden Fenster- oder Türrahmenseite gerichtete
Oberfläche des Wegragschenkels 12 sind mit einer Rinnenprofilierung 16 zur Verbesserung
der Anhaftung des Putzes versehen.
[0091] Auf der Baustelle wird zunächst die Anputzleiste 2 auf die entsprechende, durch die
Maße der Fenster- oder Türöffnung vorgegebene Länge abgeschnitten und danach am Übergang
zwischen Fenster-/Türrahmen und Wärmedämmung angebracht, indem die Anputzleiste 2
mit ihrem Festlegungsbereich 4 in den Spalt zwischen Fenster- oder Türrahmen und Wärmedämmung
eingeschoben wird, sodass die Anputzleiste 2 mit der Oberseite ihrer Basiswand 6 an
der spaltseitigen Stirnseite der Wärmedämmung anliegt, mit der Rückseite ihres Wegragschenkels
12 auf der Außenseite der Wärmedämmung aufliegt und mit dem Klebestreifen 8 an der
Oberfläche des Fenster- oder Türrahmens angeklebt wird.
[0092] Nach Überspannen des Fensters mit Fensterrahmen oder der Tür mit Türrahmens mit einer
Folie, die an der streifenförmigen Schutzlasche 22 befestigt, insbesondere angeklebt
wird, erfolgt das Verputzen. Dabei wird, ggf. nach vorherigem Aufbringen einer Spachtelmasse
hinter dem Armierungsmaterialabschnitt 18 eine den Armierungsmaterialabschnitt 18
und den Anputzbereich 10 bis zu einer Putzabzugskante einbettende Putzschicht aufgebracht,
die im Wesentlichen durch das Ende der Putzendseite 14 gebildet wird, an die sich
die streifenförmige Schutzlasche 22 anschließt. Die streifenförmige Schutzlasche 22
wird nach erfolgtem Einputzen abgebrochen und entfernt.
[0093] Der Klebestreifen 8 kann eine gewisse Ausdehn- und Schrumpffähigkeit haben, um Abstandsänderungen
zwischen der Unterseite der Basiswand 6 und der Oberfläche des Fenster- oder Türrahmens
in gewissen Grenzen auszugleichen, was eine gute Abdichtung bei sich ändernden Bedingungen
gewährleistet.
[0094] Alternativ zum Vorsehen eines Klebestreifens 8 kann das Element 8 auch als Expansionsstreifen
mit einer gewissen Ausdehn- und Schrumpffähigkeit ausgebildet sein, ohne dass an seiner
dem Fenster- oder Türrahmen zugewandten Seite eine Klebung erfolgen muss. In diesem
Falle erfolgt ein Einsetzen und quasi ein Verspannen in dem Spalt oder ein Befestigen
an der Dämmung. Dadurch können ebenfalls Abstandsänderungen zwischen der Unterseite
der Basiswand 6 und der Oberfläche des Fenster- oder Türrahmens in gewissen Grenzen
ausgeglichen werden, was eine gute Abdichtung bei sich ändernden Bedingungen gewährleistet.
[0095] Die in Fig. 2 exemplarisch dargestellte zweite Anputzleiste 26 verfügt wie die erste
Anputzleiste 2 über einen Festlegungsbereich 28, der mit einem Abschnitt an einem
ersten Gebäude-Bauteil, insbesondere einem Fenster- oder Türrahmen befestigbar ist,
über einen Anputzbereich 40, der vorliegend als verschiebbarer Vorderbereich 40 ausgebildet
ist, an dem ein Armierungsmaterialabschnitt 64 befestigt ist und der zusammen mit
dem Armierungsmaterialabschnitt 64 zum Einbetten in eine Putzschicht bestimmt ist,
sowie über eine streifenförmige Schutzlasche 26.
[0096] Bei der streifenförmigen Schutzlasche 60 ist nun die auf der Außenseite aufgebrachte
Klebeschicht erkennbar, sie ist über eine Abbrech-Materialbrücke 62 sowohl mit dem
Festlegungsbereich 28 als auch mit dem Anputzbereich 40 verbunden, ansonsten stimmt
sie mit der streifenförmigen Schutzlasche 22 aus Fig. 1 überein und wird im Folgenden
nicht noch einmal erläutert.
[0097] Anders als die einteilig ausgebildete erste Anputzleiste 2 ist die zweite Anputzleiste
26 nun zweiteilig ausgebildet, mit einem Festlegungsbereich 28 und einem dazu verschiebbaren
Anputzbereich 40.
[0098] Der Festlegungsbereich 28 umfasst eine Basiswand 30 mit einem an deren Unterseite
angebrachten Klebestreifen 32, der mit seiner Unterseite im montierten Zustand der
Anputzleiste 26 an dem Fenster- oder Türrahmen dichtend anliegt und gegebenenfalls
damit verklebt ist.
[0099] Falls es sich um einen Expansionsstreifen 32 aus einem flexiblen Material handelt,
so kann dieser zusammengedrückt werden und sich wieder ausdehnen, um so Abstandsänderungen
zwischen der Unterseite der Basiswand 30 und der Oberfläche des Fenster- oder Türrahmens
in gewissen Grenzen ausgleichen zu können.
[0100] Am rechten außenseitigen Ende der Basiswand 38 erstreckt sich eine Schutzlippe 34
nach unten. Diese Schutzlippe kann aus einem weicheren flexiblen Kunststoffmaterial
ausgebildet sein und somit eine gewisse Flexibilität aufweisen. Eine solche flexible
Schutzlippe 34 legt sich im eingebauten Zustand der zweiten Anputzleiste 26 an die
Oberfläche des Fenster- oder Türrahmens an, und zwar an einer Position außerhalb des
Klebestreifens 32 und verhindert somit zuverlässig, dass Feuchtigkeit zu dem Klebestreifen
32 gelangen kann. Die Schutzlippe 34 kann insbesondere zusammen mit der Basiswand
30 und dem nachfolgend noch näher erläuterten Führungsfortsatz 36, mit dem Anputzbereich
40 und der streifenförmigen Schutzlasche 60 koextrudiert werden.
[0101] Ein Führungsfortsatz 36 ragt nach oben hin von der Basiswand 30 weg und ist integral
mit dieser ausgebildet. Dieser Führungsfortsatz 36 umfasst einen zuoberst angeordneten
verbreiterten Endkopf 38, einen darunterliegenden Fortsatz-Wandbereich geringerer
Wandstärke und einen die Verbindung mit der Basiswand 30 bildenden Fortsatz-Wandbereich
von weiter verringerter Wandstärke.
[0102] Der verschiebbare Anputzbereich 40 gliedert sich in einen zuoberst angeordneten Wegragschenkel
36, einen dahinter ansetzenden Aufnahmeraum 42 mit innen gelegener Wärmedämmungs-Anlageseite
48 und äußerer Putzseite 54, wobei der Wegragschenkel 46 eine innere Putzseite 50
und eine äußere Putzseite 54 aufweist, und in eine am unteren äußeren Ende des Aufnahmeraums
42 ansetzende und nach außen verlaufende Putzendseite 56.
[0103] Der Aufnahmeraum 42 ist so bemessen, dass das vordere Ende des Endkopfs 38 bei vollständig
in dem Aufnahmeraum 42 gelegenem Führungsfortsatz 36 und demgemäß bei Anlage der hinteren
Endfläche der Seitenwände des Aufnahmeraums 42 an der Vorderseite der Basiswand 30
in geringem Abstand zur oberen Wand des Aufnahmeraums 42 positioniert ist. An dem
unteren Ende der Innenseiten des Aufnahmeraums 42 setzen einander gegenüberliegende
Führungsvorsprünge 44 an und erstrecken sich so weit innen, bezogen auf die Symmetrieachse
des Aufnahmeraums 42, dass sie den Führungsfortsatz 36 dazwischen aufnehmen und führen.
In der gezeigten Position des Führungsfortsatzes 36 greifen die Führungsvorsprünge
44 in den untersten Bereich des Führungsfortsatzes 36 mit verringerter Wandstärke
ein und halten diesen Führungsfortsatz 36 und somit den gesamten Festlegungsbereich
36 bezüglich dem verschiebbaren Anputzbereich 40 in der minimalen Verschiebeposition.
Die Führungsvorsprünge 44 können dabei aus einem gegenüber dem Material des verschiebbaren
Anputzbereichs 40 weicherem Kunststoffmaterial bestehen.
[0104] Wenn man sich vorstellt, dass die Abbrech-Materialbrücke bzw. die AbbrechMaterialbrücken
62 des Festlegungsbereichs 28 und des verschiebbaren Anputzbereichs 40 zu der streifenförmigen
Schutzlasche 60 durchtrennt werden, kann der Anputzbereich 40 gegenüber dem Festlegungsbereich
28 verschoben werden, und zwar bis zu einer maximalen Verschiebeposition, bei der
die Führungsvorsprünge 44 an den Endkopf 38 anschlagen. Dadurch können Bewegungen
zwischen Wärmedämmung/Putzschicht und Fenster-/Türrahmen auf besonders vorteilhafte
Weise kompensiert werden.
[0105] Von einem Mittenbereich der oberen Wand des Aufnahmeraums 42 erstreckt sich der obere
Wegragschenkel 46 nach oben. Die innere Putzseite 50 und die äußere Putzseite 52 des
Wegragschenkels 46, die äußere Putzseite 54 der äußeren Wand des Aufnahmeraums 42
und die Putzendseite 56 sind mit einer Rinnenprofilierung 58 versehen, um die Oberfläche,
an welcher der Putz anhaftet, zu vergrößern, und somit eine bessere Verbindung mit
dem Putz zu schaffen. Diese Rinnenprofilierung 58 kann sich, wie in Fig. 2 ersichtlich,
auch über die vordere Wand des Aufnahmeraums 42 erstrecken.
[0106] An der äußeren Putzseite 52 des Wegragschenkels 46 ist ein in Fig. 2 sich nach vorne
erstreckender Armierungsmaterialabschnitt 64 befestigt, und zwar mittels einer hier
beispielhaft gezeigten Ultraschallverschweißung 66.
[0107] Bei der Montage der zweiten Anputzleiste 26 muss kein Spalt zwischen Wärmedämmung
und Fenster-/Türrahmen vorhanden sein. Auf der Baustelle wird zunächst die Anputzleiste
26 auf die entsprechende, durch die Maße der Fenster- oder Türöffnung vorgegebene
Länge abgeschnitten und danach am Übergang zwischen Fenster-/Türrahmen und Wärmedämmung
angebracht, indem sie mit der Wärmedämmungs-Anlageseite 48 an die Wärmedämmung angelegt
und mit dem Klebestreifen 32 an den Fenster-/Türrahmen angelegt und verklebt. Danach
wird die Schutzfolie über den Fenster- oder Türrahmen gespannt und an der Klebeschicht
der streifenförmigen Schutzlasche 60 fixiert. Dann erfolgt das Einputzen des Anputzbereichs
40, gegebenenfalls nach zuvor erfolgtem Anbringen von Spachtelmasse hinter dem Armierungsmaterialabschnitt
64. Diese Spachtelmasse kann dabei insbesondere den Zwischenraum zwischen der Außenseite
der Wärmedämmung und zum Armierungsmaterialabschnitt 64 ausfüllen. Beim Putzen erstreckt
sich die Putzschicht entweder über den gesamten, mit Rinnenprofilierung 58 versehenen
Bereich des Anputzbereichs 40 oder, falls Spachtelmasse aufgebracht worden ist, über
die äußeren Putzseiten 52, 54 und über die Putzendseite 56 bis zur Putzendkante, die
durch das Ende der Putzendseite 56 definiert ist.
[0108] Nach dem erfolgten Einputzen kann die streifenförmige Schutzlasche 60 entfernt werden,
indem die Abbrechmaterialbrücken 62 durchtrennt, beispielsweise von Hand abgezogen
werden, gegebenenfalls unter Anschneiden der Enden.
[0109] Durch das Durchtrennen der Abbrechmaterialbrücke 62, die über die streifenförmige
Schutzlasche 60 vorher noch den Festlegungsbereich 28 und den verschiebbaren Anputzbereich
40 zusammengehalten hat, ist der verschiebbare Anputzbereich 40 nun von dem Festlegungsbereich
28 entkoppelt und kann sich durch die Konstruktion mit Führungsfortsatz 36, Endkopf
38, und Aufnahmeraum 42 mit Führungsvorsprüngen 44 gegenüber der Basiswand 30 bewegen,
und somit Bewegungen zwischen Wärmedämmung und Putzschicht sowie Fenster-/Türrahmen
ausgleichen.
[0110] Bei der zweiten Anputzleiste 26 handelt es sich um eine beispielhaft beschriebene
zweiteilige Anputzleiste, bei der zwei Bereiche 28 und 40 gegeneinander verschoben
werden können, um Bewegungen zwischen Wärmedämmung/Putzschicht und Fenster-/Türrahmen
ausgleichen zu können.
[0111] Von der Erfindung sind auch andere zweiteilige Anputzleisten erfasst, insbesondere
auch zweiteilige Anputzleisten, die wenigstens teilweise in einen Spalt zwischen Wärmedämmung
und Fenster-/Türrahmen eingeschoben werden.
[0112] Die in Fig. 3 gezeigte Abschlussschiene 68 umfasst eine Winkelschiene 70 und eine
damit verbundene Außenleiste 80.
[0113] Die Winkelschiene 70 verfügt über einen ersten Schenkel 72, der zur Anlage an einem
hier nicht gezeigten Bauwerk, beispielsweise an einer Wand vorgesehen ist, und der
beispielsweise durch eingeschossene Bolzen oder durch Schrauben daran befestigt werden
kann, und über einen zweiten, im Wesentlichen waagrecht verlaufenden Schenkel 74,
der an der Unterseite des ersten Schenkels 72 ansetzt, sich von dort waagrecht nach
außen fortsetzt und an seinem von der Wand abgelegenen Ende eine Stufe 76 nach unten
aufweist.
[0114] Die Außenleiste 80 verfügt weiterhin über einen im Wesentlichen waagrecht verlaufenden
Abschluss-stirnseitigen Schenkel 82 und über einen damit über einen Übergangsbereich
76 verbundenen, nach oben ragenden Außenschenkel 84. Der Abschluss-stirnseitige Schenkel
82 ist oberhalb der Stufe 76 des zweiten Schenkels 74 der Winkelschiene 70 angeordnet
und mittels eines Schaumstoff-Klebebands oder komprimierten Dichtbands 78 auf den
nach unten zurückgesetzten Stufenendbereich 76 aufgeklebt. Dabei bilden die Oberseite
des zweiten Schenkels 74 (mit Ausnahme des Abschnitts der Stufe 76) und die Oberseite
des Abschluss-stirnseitigen Schenkels 82 im vorliegenden Beispiel eine Ebene.
[0115] An der Außenseite des Außenschenkels 84 ist ein Armierungsmaterialabschnitt 92 mittels
geeigneten Befestigungen, die vorliegend als Ultraschallverschweißungen 94 ausgeführt
sind, verbunden.
[0116] Der Übergangsbereich 86 zwischen Abschluss-stirnseitigem Schenkel 82 und Außenschenkel
84 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel gerundet ausgebildet und beschreibt in
etwa einen Halb- oder Zweidrittelkreis mit Öffnung schräg nach innen oben, so dass
hier in Querrichtung ein Einsteckbereich für einen Steckverbinder gebildet wird. An
den schräg nach unten innen und schräg nach oben außen liegenden Außenwandbereichen
ist jeweils eine Rinnenprofilierung 104 ausgebildet, und der rechte Außenwandbereich
des Übergangsbereichs 86 bildet eine Putzabzugskante bzw. eine Putzendseite.
[0117] Des Weiteren ist eine Tropfnasenlippe 90 vorgesehen, die sich von dem rechten unteren
Endbereich des Übergangsbereichs 86 nach unten schräg nach innen erstreckt. Durch
eine solche Tropfnasenlippe 90 wird erreicht, dass die Unterseite der Winkelschiene
70 trocken bleibt und dass der Anteil an Wasser, der zu dem Klebestreifen 78 gelangen
kann, minimiert wird.
[0118] Bei der Verwendung der Abschlussschiene 68 arbeitet man normalerweise so, dass, ggf.
nach Abschneiden der Abschlussschiene 68 auf die entsprechende vorgegebene Länge,
zunächst die Winkelschiene 70 an der Gebäudewand befestigt wird, normalerweise mehrere
Winkelschienen 70 eine nach der anderen entlang der Länge der Wand befestigt werden,
wobei an den Übergängen mit Überlappung gearbeitet werden kann oder wobei an den Übergängen
Steckverbinder, die in die Übergangsbereiche 86 eingreifen, angebracht werden, die
jeweils zwei benachbarte Abschlussschienen 68 miteinander verbinden.
[0119] Dann wird die Außenleiste 80 aufgeklebt, normalerweise mehrere, eine nach der anderen
entlang der Länge der Winkelschienen 70. Dann werden die Wärmedämmungen eingebracht,
und zwar so, dass sie mit ihrer Gebäudeseite an dem ersten Schenkel 72 und darüber
an der Wand anliegen und dass sie mit der Unterseite auf dem zweiten Schenkel 74 der
Winkelschiene 70 und dem Abschluss-stirnseitigen Schenkel 82 aufliegen. Beim Einbringen
und Aufsetzen der Dämmung kann der Außenschenkel 74 mitsamt Armierungsmaterialabschnitt
92 nach außen geschwenkt werden. Die Dämmung wird in üblicher Weise an der Wand befestigt.
[0120] Jetzt wird der Armierungsmaterialabschnitt 92 von außen her mit Spachtelmasse auf
der Außenseite der Wärmedämmung befestigt. Es versteht sich, dass nach oben hin weiteres
Armierungsmaterial, das nicht eingezeichnet ist, überlappend an dem Armierungsmaterial-abschnitt
92 anschließt und ebenfalls an der Dämmung befestigt wird. Nachdem die Spachtelmasse
angezogen hat oder erhärtet ist, wird außenseitig eine Putzschicht aufgetragen. Dabei
kann der in Fig. 3 am weitesten außen gelegene Übergangsbereichsabschnitt 86 als Abzugskante
dienen.
[0121] Die Putzeckleiste 96 der Fig. 4 weist wie die Außenleiste 80 der Abschlussschiene
68 einen ersten in Fig. 4 waagerecht verlaufenden Schenkel 98, einen zweiten, in Fig.
4 senkrecht, also nach oben verlaufenden Schenkel 100, und einen Übergangsbereich
102 auf, der das rechte Ende des ersten Schenkels 98 und das untere Ende des zweiten
Schenkels 100 miteinander verbindet und im Wesentlichen den Verlauf eines Halb- oder
Zweidrittelkreises beschreibt, so dass die Schenkel 98 und 100 gegeneinander verschwenkt
werden können und dass ein Steckverbinder oder Steckzapfen in Querrichtung in den
Übergangsbereich 102 eingebracht werden kann, um zwei in Querrichtung nebeneinander
liegende Putz-Eckleisten 96 miteinander zu verbinden.
[0122] An der Unterseite des ersten Schenkels 98 ist mittels geeigneter Verbindungen, die
hier exemplarisch als Ultraschallverschweißungen 112 dargestellt sind, ein erster
Armierungsmaterialabschnitt 110 befestigt, der in Richtung des ersten Schenkels 98
nach links verläuft. Ebenso ist an der Außenseite des zweiten Schenkels 100 ein zweiter
Armierungsmaterialabschnitt 114 mittels geeigneten Verbindungen, die hier exemplarisch
als Ultraschallverschweißungen 116 dargestellt sind, befestigt. Dieser zweite Armierungsmaterial-abschnitt
114 verläuft in Richtung des zweiten Schenkels 100 nach oben.
[0123] Der nach links unten weisende und der nach rechts oben weisende Außenwandbereich
des Übergangsbereichs 102 ist jeweils mit einer Rinnenprofilierung 104 zur Verbesserung
der Anhaftung des Putzes versehen.
[0124] Der am Weitesten unten gelegene Wandabschnitt des Übergangsbereichs 102 bildet eine
erste Putzabzugskante 106 und der am Weitesten rechts gelegene Wandabschnitt des Übergangsbereichs
102 bildet eine zweite Putzabzugskante 108. Durch Verbiegen der Schenkel 98 und 100
zueinander kann die Putz-Eckleiste 96 auf praktisch jeden erforderlichen Winkel an
einer Ecke eingestellt werden.
[0125] Beim Verputzen von Gebäudeecken wird wie folgt vorgegangen. Zunächst werden die Putz-Eckleiste
96, in der Praxis mehrere neben- oder übereinander angeordnete Putz-Eckleisten 96
an die Gebäudeecke angelegt und in üblicher Weise mit dem Gebäude verbunden, beispielsweise
durch das Einschießen von Bolzen. Hierbei kann man mit Überlappung arbeiten, oder
es können aneinander angrenzende Putz-Eckleisten durch Steckverbinder bzw. Steckzapfen,
die in die Übergangsbereiche 102 der benachbarten Putz-Eckleisten 96 eingesetzt werden,
miteinander verbunden werden können. Dann werden die Armierungsmaterialabschnitte
102 von außen mit Spachtelmasse an den Gebäudewänden beidseits der Gebäudeecke befestigt,
und daran anschließend können weitere hier nicht gezeigte Armierungsmaterialabschnitte
angebracht und ebenfalls mit Spachtelmasse an der Gebäudewand befestigt werden. Nun
wird beidseits der Gebäudeecke von außen her auf beide Wände der Putz aufgetragen,
wobei die Putzabzugskanten 106 und 108 hier die Dicke der aufzubringenden Putzschicht
vorgeben können. Nach dem Erhärten-Lassen der Putzschicht ist die Gebäudeecke fertig
verputzt.
[0126] Bei allen beschriebenen Putzleisten: erste Anputzleiste 2, zweite Anputzleiste 26,
Abschlussschiene 68 und Putz-Eckleiste 96 ist der Armierungsmaterial-Abschnitt 18,
64, 92, 114 durch Schweißverbindungen, insbesondere Ultraschall-Schweißverbindungen
20, 66, 94, 116 an dem jeweiligen Grundkörper der Putzleiste befestigt. Alternativ
dazu und ebenfalls von der vorliegenden Erfindung umfasst, ist die Situation, wenn
der Armierungsmaterial-Abschnitt auf andere Weise an der jeweiligen Putzleiste, insbesondere
an deren Hauptkörper befestigt ist, z. B. durch Einklemmen, Einrasten, Verkleben oder
dergleichen.
[0127] Allen beschriebenen Armierungsmaterial-Abschnitten 18, 64, 92 und 114 ist gemein,
dass sie eine Appretur oder Beschichtung aus einem nicht leicht entflammbaren oder
nicht brennbaren Material aufweisen, das mindestens in die Brandschutzklasse B2 "normal
entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1, insbesondere in die Brandschutzklasse B2 "normal
entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1 oder in die Brandschutzklasse B1 "schwer entflammbar"
nach der DIN-Norm 4102-1 oder in die Brandschutzklasse A2 "nicht brennbar" nach der
DIN-Norm 4102-1 fällt; und dass die Appretur oder die Beschichtung aus einem nicht
leicht entflammbaren oder nicht brennbaren Material wenigstens ein Material aufweist,
das aus der folgenden Gruppe ausgewählt ist:
Polycarbonat(e) (PC), Polyetheretherketon(e) (PEEK) oder Polyvinylacetat (PVAC);
Polyphenylsulfon(e) (PPSU) oder Polyethersulfon(e) (PES);
Polyvinylidenfluorid (PVDF), Perfluoralkoxy-Copolymere (PFA) oder Chlorbutadienkautschuk
(CR);
Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuke (EPDM);
Polyetherimid(e) (PEI);
Phenolharze; und
Acrylnitril-Butadienkautschuk (NBR).
[0128] Durch das Versehen des Armierungsmaterial-Abschnitts 18, 64, 92 und 114 der jeweiligen
Putzleisten 2, 26, 68 und 96 mit einer solchen Beschichtung oder Appretur wird das
Verhalten des Armierungsmaterial-Abschnitts 18, 64, 92 und 114 und somit der Putzleiste
2, 26, 68, 96 insgesamt im Brandfall mindestens auf die Brandschutzklasse B2 "normal
entflammbar" insbesondere auf die Brandschutzklasse B2 "normal entflammbar", oder
in die Brandschutzklasse B1 "schwer entflammbar", oder in die Brandschutzklasse A2
"nicht brennbar", jeweils nach der DIN-Norm 4102-1, reduziert.
[0129] Um Wiederholungen zu vermeiden, wird an dieser Stelle auf die vorstehend beschriebenen
Ausführungsformen und Vorteile verwiesen, die auch in Bezug auf die in den vorliegenden
Figuren 1 bis 4 gezeigten Putzleisten 2, 26, 68 und 96 ausdrücklich als mit offenbart
anzusehen sind.
Bezugszeichenliste
[0130]
- 2
- erste Anputzleiste
- 4
- Festlegungsbereich
- 6
- Basiswand
- 8
- Klebestreifen
- 10
- Anputzbereich
- 12
- Wegragschenkel
- 14
- Putzendseite
- 16
- Rinnenprofilierung
- 18
- Armierungsmaterialabschnitt
- 20
- Ultraschallverschweißung
- 22
- streifenförmige Schutzlasche
- 24
- Abbrech-Materialbrücke
- 26
- zweite Anputzleiste
- 28
- Festlegungsbereich
- 30
- Basiswand
- 32
- Klebestreifen
- 34
- Schutzlippe
- 36
- Führungsfortsatz
- 38
- Endkopf
- 40
- verschiebbarer Vorderbereich/Anputzbereich
- 42
- Aufnahmeraum
- 44
- Führungsvorsprünge
- 46
- Wegragschenkel
- 48
- Wärmedämmungs-Anlageseite
- 50
- innere Putzseite
- 52
- äußere Putzseite
- 54
- äußere Putzseite
- 56
- Putzendseite
- 58
- Rinnenprofilierung
- 60
- streifenförmige Schutzlasche
- 62
- Abbrechmaterialbrücke
- 64
- Armierungsmaterialabschnitt
- 66
- Ultraschallverschweißung
- 68
- Abschlussschiene
- 70
- Winkelschiene
- 72
- erster Schenkel
- 74
- zweiter Schenkel
- 76
- Endstufe
- 78
- Kleberstreifen
- 80
- Außenleiste
- 82
- Abschluss-stirnseitiger Schenkel
- 84
- Außenschenkel
- 86
- Übergangsbereich/Steckverbinder-Einsteckbereich
- 88
- Rillenprofilierung
- 90
- Tropfnasenlippe
- 92
- Armierungsmaterialabschnitt
- 94
- Ultraschallverschweißung
- 96
- Putz-Eckleiste
- 98
- erster Schenkel
- 100
- zweiter Schenkel
- 102
- Übergangsbereich/Steckverbinder-Einsteckbereich
- 104
- Rinnenprofilierung
- 106
- erste Putzabzugskante
- 108
- zweite Putzabzugskante
- 110
- erster Armierungsmaterialabschnitt
- 112
- Ultraschallverschweißungen
- 114
- zweiter Armierungsmaterialabschnitt
- 116
- Ultraschallverschweißungen
1. Putzleiste (2, 26, 68, 92) aus Kunststoff, an der ein netzartiger Armierungsmaterial-Abschnitt
(18, 64, 92, 114), insbesondere aus Glasgitter-, Glasseiden- oder Kunststoff-Gewebe
oder aus Glasgitter-, Glasseiden- oder Kunststoff-Gelege, zum Einbetten in oder unter
einer Putzschicht, insbesondere einer Putzschicht auf einer Wärmedämmung einer Gebäudewand,
befestigt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Armierungsmaterial-Abschnitt (18, 64, 92, 114) eine Appretur oder Beschichtung
aus einem nicht leicht entflammbaren oder nicht brennbaren Material aufweist, das
mindestens in die Brandschutzklasse B2 "normal entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1,
insbesondere in die Brandschutzklasse B2 "normal entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1
oder in die Brandschutzklasse B1 "schwer entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1 oder
in die Brandschutzklasse A2 "nicht brennbar" nach der DIN-Norm 4102-1 fällt; und
die Appretur oder die Beschichtung wenigstens ein Material aufweist, das aus der folgenden
Gruppe ausgewählt ist:
Polycarbonat(e) (PC), Polyetheretherketon(e) (PEEK), Polyvinylacetat (PVAC);
Polyphenylsulfon(e) (PPSU), Polyethersulfon(e) (PES);
Polyvinylidenfluorid (PVDF), Perfluoralkoxy-Copolymere (PFA), Chlorbutadienkautschuk
(CR);
Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuke (EPDM);
Polyetherimid(e) (PEI);
Phenolharze; und
Acrylnitril-Butadienkautschuk (NBR).
2. Putzleiste nach Anspruch 1,
wobei das Glasgitter- oder Glasseiden-Gewebe oder das Glasgitter- oder Glasseiden-Gelege
in die Brandschutzklasse A1 oder A2 "nicht brennbar" nach der DIN-Norm 4102-1 fällt;
oder
wobei das Kunststoff-Gewebe oder Kunststoff-Gelege in die Brandschutzklasse B1 "schwer
entflammbar" oder in die Brandschutzklasse B2 "normal entflammbar" nach der DIN-Norm
4102-1 fällt,
sodass die Kombination aus Armierungsmaterial-Abschnitts und aus der Appretur oder
der Beschichtung des Armierungsmaterial-Abschnitts mindestens in die Brandschutzklasse
B2 "normal entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1 fällt, insbesondere in die Brandschutzklasse
B2 "normal entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1 oder in die Brandschutzklasse B1
"schwer entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1 oder in die Brandschutzklasse A2 "nicht
brennbar" nach der DIN-Norm 4102-1.
3. Putzleiste nach Anspruch 1 oder 2, die als Abschlussschiene für eine Bauwerks-Wärmedämmung
oder eine Bauwerks-Schalldämmung ausgebildet ist und weiterhin Folgendes aufweist:
eine Winkelschiene (70), deren erster Schenkel (72) zur Befestigung an dem Bauwerk
und deren zweiter Schenkel (74) zur Anlage gegen eine Abschluss-Stirnseite der Dämmung
vorgesehen ist; und
eine Außenleiste (80), die am Endbereich des zweiten Schenkels (74) der Winkelschiene
(70) befestigt ist und einen Außenschenkel (84) zur Anlage an der Außenseite der Dämmung
aufweist,
wobei die Winkelschiene (70) und die Außenleiste (80) als gemeinsames Extrusionsteil
oder als separate Extrusionsteile ausgebildet sind; und
wobei der in den Putz einzubettende Armierungsmaterial-Abschnitt (92) an dem Außenschenkel
(84) vorgesehen ist.
4. Putzleiste nach Anspruch 3, wobei die Außenleiste (80) an die Winkelschiene (70) angeklebt
oder auf die Winkelschiene (70) aufgesteckt ist; und/oder wobei die Außenleiste (80)
einen Abschluss-stirnseitigen Schenkel (82) aufweist, der zur Anlage gegen eine Abschluss-Stirnseite
der Dämmung vorgesehen ist; und/oder wobei die Außenleiste (80) über einen weiteren
Schenkel (90) verfügt, der eine Tropfnase für Wasser bildet.
5. Putzleiste nach Anspruch 3 oder 4, wobei die Winkelschiene (70) und die Außenleiste
(80) mittels eines Klebestreifens (78), insbesondere mittels eines zwischen dem zweiten
Schenkel (74) der Winkelschiene (70) und dem Abschluss-stirnseitigen Schenkel (82)
der Außenleiste (80) vorgesehenen Klebestreifens (78) miteinander verbunden sind.
6. Putzleiste nach einem der Ansprüche 3 bis 5, wobei zwischen dem Außenschenkel (84)
und dem Abschluss-stirnseitigen Schenkel (82) der Außenleiste (80) ein flexibler Übergangsbereich
(86) vorgesehen ist; und/oder wobei der Übergangsbereich einen Einsteckbereich in
Querrichtung für einen Steckverbinder aufweist; und/oder wobei der zweite Schenkel
(74) der Winkelschiene (70) einen insbesondere in deren äußerem Endbereich angeordneten
stufenförmigen Verlauf (76) ausbildet.
7. Putzleiste nach Anspruch 1 oder 2, die als Putz-Eckleiste zur Anordnung an einer vertikalen
oder einer horizontalen Bauwerksecke, insbesondere einer mit Wärmedämmung versehenen
Bauwerksecke, ausgebildet ist und weiterhin Folgendes aufweist:
einen ersten Schenkel (98) zur Anlage an dem Bauwerk an der ersten Seite der Bauwerksecke;
und
einen zweiten Schenkel (100) zur Anlage an dem Bauwerk an der zweiten Seite der Bauwerksecke,
wobei der erste und der zweite Schenkel (98, 100) als gemeinsames Extrusionsteil oder
als separate Extrusionsteile ausgebildet sind, und
wobei der in den Putz einzubettende Armierungsmaterial-Abschnitt (84) an wenigstens
einem des ersten oder des zweiten Schenkels (98, 100) vorgesehen ist.
8. Putzleiste nach Anspruch 7, wobei von wenigstens einem der Schenkel (98, 100) ein
Anputzbereich gebildet wird.
9. Putzleiste nach Anspruch 7 oder 8, wobei ein Übergangsbereich (102) zwischen dem ersten
und dem zweiten Schenkel (98, 100) vorgesehen ist; und/oder wobei der Übergangsbereich
(102) mindestens an der dem Anputzbereich zugewandten Seite mit einer rinnenartigen
Profilierung (104) versehen ist; und/oder wobei der Übergangsbereich (102) einen Einsteckbereich
in Querrichtung für einen Steckverbinder aufweist.
10. Putzleiste nach Anspruch 1 oder 2, die als Anputzleiste zur Platzierung an einem Übergang
zwischen einem ersten Bauteil eines Gebäudes, insbesondere einem Fenster- oder Türrahmen,
einer Fensterbank, einem Balken, einer Metallverbindung oder einer Lisene, und einem
zweiten Bauteil eines Gebäudes, insbesondere einer Wärmedämmung und/oder einer Putzschicht,
ausgebildet ist und weiterhin Folgendes aufweist:
einen Festlegungsbereich (4); und
einen Anputzbereich (10), der zum Einputzen in die Putzschicht und/oder zur festen
Verbindung mit der Wärmedämmung bestimmt ist;
wobei der Festlegungsbereich (4) und der Anputzbereich (10) als ein gemeinsames Extrusionsteil
oder als separate Extrusionsteile ausgebildet sind; und
wobei der in den Putz einzubettende Armierungsmaterial-Abschnitt (18, 64) an dem Anputzbereich
(10) vorgesehen ist und eine Appretur oder Beschichtung aus einem nicht leicht entflammbaren
oder nicht brennbaren Material aufweist, das mindestens in die Brandschutzklasse B2
"normal entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1, insbesondere in die Brandschutzklasse
B2 "normal entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1 oder in die Brandschutzklasse B1
"schwer entflammbar" nach der DIN-Norm 4102-1 oder in die Brandschutzklasse A2 "nicht
brennbar" nach der DIN-Norm 4102-1 fällt.
11. Putzleiste nach Anspruch 10, wobei der Festlegungsbereich (4) und der Anputzbereich
(10) einstückig ausgebildet sind; und/oder wobei der Festlegungsbereich (4) über einen
Klebestreifen (8) zur Befestigung an dem ersten Gebäudebestandteil verfügt.
12. Putzleiste nach Anspruch 10 oder 11, wobei der Festlegungsbereich (28) und der Anputzbereich
(40) derart getrennt voneinander ausgebildet sind, dass - gegebenenfalls nach Abtrennen
einer streifenförmige Schutzlasche (60) - mittels einer Führungsverbindung eine Relativbewegung
zwischen Festlegungsbereich (28) und Anputzbereich (40) ermöglicht wird.
13. Putzleiste nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
wobei der Festlegungsbereich und der Anputzbereich über einen flexiblen Materialabschnitt
miteinander verbunden sind, der eine Relativbewegung zwischen Festlegungsbereich und
Anputzbereich erlaubt; und/oder
wobei ein Expansionsstreifen mit verzögerter Expansion vorgesehen ist, der so ausgebildet
ist, dass er - gegebenenfalls nach Lösen eines Einsperrbereichs - sich in Richtung
auf eines der beiden Gebäude-Bauteile hin ausdehnt und daran anlegt.