[0001] Die Erfindung betrifft einen Energiewandler zur Umwandlung von thermischer Energie
in mechanische Energie nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Weiter betrifft die Erfindung
ein Verfahren zum Betrieb eines thermodynamischen Gleichraum-Kreisprozesses zur Umwandlung
von thermischer Energie in mechanische Energie.
[0002] Gattungsgemäße Energiewandler kommen zum Einsatz, um ein zur Verfügung stehendes
Temperaturgefälle zwischen einer Wärmequelle und einer Wärmesenke zu nutzen, um beispielsweise
elektrischen Strom zu erzeugen. Insbesondere wenn lediglich ein relativ geringes Temperaturgefälle
zwischen Wärmequelle und Wärmesenke zur Verfügung steht, können gattungsgemäße Energiewandler
zum Einsatz kommen.
[0003] Der Energiewandler umfasst als Kernbauteil einen Rotor, der drehbar auf einer Achse
in einem gasdichten Gehäuse gelagert ist. Zwischen dem Außenumfang des Rotors und
dem Innenumfang des Gehäuses ist dabei ein ringförmiger Rotationsraum gebildet, wobei
am Außenumfang des Rotors mehrere Rotorschaufeln angeordnet sind, die den Rotationsraum
in mehrere druckdicht voneinander getrennte Druckkammern unterteilen. Diese Druckkammern
rotieren dabei zusammen mit dem Rotor durch den Rotationsraum. Der Rotationsraum seinerseits
ist mit einem gasförmigen oder verdampfbaren Arbeitsmedium gefüllt, wobei das Gehäuse
gasdicht ausgebildet ist, so dass zwischen dem Arbeitsmedium im Rotationsraum und
der Außenumgebung keinerlei Stoffaustausch stattfindet. Stattdessen durchläuft das
Arbeitsmedium während des Betriebs des Energiewandlers einen geschlossenen Kreisprozess
von Erwärmung und Abkühlung, um dadurch die thermische Energie in mechanische Energie
umzuwandeln zu können.
[0004] Das Gehäuse selbst kann entlang eines beheizten Umlaufabschnittes des Rotors mit
einem Heizmedium beheizt werden, so dass der Druck und/oder die Temperatur und/oder
der Dampfgehalt des Arbeitsmediums in den Druckkammern, die entlang des beheizten
Umlaufsabschnittes rotieren, bei gleichbleibendem Volumen erhöht wird. Außerdem weist
das Gehäuse neben dem beheizten Umlaufabschnitt auch einen gekühlten Umlaufabschnitt
auf, um den Druck und/oder die Temperatur und/oder den Dampfgehalt des Arbeitsmediums
in den Druckkammern bei seinem Umlauf entlang des gekühlten Umlaufabschnittes bei
gleichbleibendem Volumen zu verringern. Im Ergebnis wird also das Arbeitsmedium beim
Umlauf des Rotors in den Druckkammern zunächst entlang des beheizten Umlaufabschnittes
beheizt und dadurch der Druck und/oder die Temperatur und/oder der Dampfgehalt erhöht.
Anschließend wird beim Umlauf der Druckkammern entlang des gekühlten Abschnittes der
Druck und/oder die Temperatur und/oder der Dampfgehalt des Arbeitsmediums verringert,
so dass sich ein geschlossener thermodynamischer Kreisprozess ergibt, bei dem jedoch
keinerlei Stoffaustausch des Arbeitsmediums mit der Außenatmosphäre stattfindet. Das
heißt, dass die Masse des im Gehäuse vorhandenen Arbeitsmediums konstant bleibt und
keinerlei Austausch mit der Außenumgebung stattfindet.
[0005] Um die entlang des beheizten Umlaufabschnitts auf das Arbeitsmedium übertragene thermische
Energie in mechanische Energie umwandeln zu können, ist im Gehäuse oder in der Achse
ein Überströmkanal vorgesehen, in dem das Arbeitsmedium aus der Druckkammer am Ende
des beheizten Umlaufabschnittes in die Druckkammer am Ende des gekühlten Umlaufabschnittes
überströmen kann. Durch die Strömung des Arbeitsmediums aus der Druckkammer mit dem
höchsten Innendruck in die Druckkammer mit dem niedrigsten Innendruck wird ein Strömungsimpuls
auf die Rotorschaufeln des Rotors oder die Schaufeln eines im Überströmkanal angeordneten
Laufrades übertragen, so dass im Ergebnis ein Drehmoment auf den Rotor oder das Laufrad
wirkt, so dass anschließend mechanische Energie abgenommen werden kann.
[0006] Der erfindungsgemäße Aufbau ist außerordentlich einfach in seiner Konstruktion und
kann mit einfachen mechanischen Komponenten realisiert werden.
[0007] Welche Art von Rotorschaufeln am Rotor vorgesehen werden, ist grundsätzlich beliebig.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist es vorgesehen, dass die Rotorschaufeln
spiralabschnittsförmig vom Außenumfang des Rotors zum Innenumfang des Gehäuses verlaufen
und durch die spiralabschnittsförmige Gestalt der Rotorschaufeln der Strömungsimpuls
der überströmenden Arbeitsmedium-Strömung mit hoher Effektivität auf die Rotorschaufeln
übertragen werden kann.
[0008] Um eine konstruktiv besonders einfache Verbindung entlang des Überströmkanals zwischen
der Druckkammer mit dem höchsten Druck und der Druckkammer mit dem niedrigsten Druck
zu realisieren, sollte der Rotor Überströmöffnungen aufweisen, durch die das Arbeitsmedium
aus der Druckkammer mit dem höchsten Druck in dem die Achse des Energiewandlers durchgreifenden
Überströmkanal einströmen kann. Auf der gegenüberliegenden Seite kann das Arbeitsmedium
dann aus dem Überströmkanal durch die Überströmöffnungen im Rotor in die Druckkammer
mit dem niedrigsten Druck überströmen. Das bedeutet also mit anderen Worten, dass
in jeder Druckkammer eine Überströmöffnung vorgesehen ist, wobei diese Überströmöffnung
einen Druckausgleich jedoch nur dann zulässt, soweit die Überströmöffnung über der
Einströmöffnung beziehungsweise über der Ausströmöffnung des Überströmkanals liegt.
Alle anderen Überströmöffnungen entlang des Umlaufs der Druckkammern werden durch
entsprechende Dichteinrichtungen zwischen dem rotierenden Rotor und der gegenüberliegenden
Lagerfläche am Außenumfang der Achse abgedichtet. Um einen möglichst effektiven Druckausgleich
zu realisieren, sollte die offene Querschnittsfläche der Überströmöffnungen im Wesentlichen
kongruent mit der Einströmöffnung und der Ausströmöffnung des Überströmkanals ausgebildet
sein. Dies bedeutet mit anderen Worten, dass, sobald die Überströmöffnung vollständig
über der Einströmöffnung beziehungsweise der Ausströmöffnung des Überströmkanals liegt,
keine unnötigen Strömungswiderstände auftreten. In welcher Weise der beheizte Umlaufabschnitt
geheizt wird, ist grundsätzlich beliebig. Besonders einfach und kostengünstig kann
dies dadurch realisiert werden, dass entlang des beheizten Umlaufabschnitts ein Heizströmungskanal
vorgesehen ist, der mit einem gasförmigen oder flüssigen Heizmedium durchströmt werden
kann. Durch die Strömung des Heizmediums kann die thermische Energie entlang des beheizten
Umlaufabschnittes auf den Energiewandler und im Ergebnis auf das Arbeitsmedium übertragen
werden, so dass das Heizmedium im Ergebnis bei gleichbleibendem Volumen abgekühlt
und das Arbeitsmedium bei gleichbleibendem Volumen erhitzt wird. Bei der bevorzugten
Ausführung des Kreisprozesses im Nassdampfgebiet steigen Druck und Temperatur und
Dampfgehalt des Arbeitsmediums.
[0009] In gleicher Weise ist es grundsätzlich beliebig, in welcher Weise der Umlaufabschnitt
gekühlt wird. Auch hierbei ist der Einsatz eines Kühlströmungskanals besonders einfach
und kostengünstig. Der Kühlströmungskanal wird von einem gasförmigen oder flüssigen
Kühlmedium durchströmt und kann auf diese Weise thermische Energie aus dem Energiewandler
entlang des gekühlten Umlaufabschnittes aufnehmen. Durch diese Aufnahme von thermischer
Energie wird das Arbeitsmedium entlang des gekühlten Umlaufabschnittes bei gleichbleibendem
Volumen gekühlt. Bei der bevorzugten Ausführung des Kreisprozesses im Nassdampfgebiet
sinken Druck und Temperatur und Dampfgehalt des Arbeitsmediums durch die Kühlung.
[0010] Um eine effektive Beheizung beziehungsweise Kühlung des Heizmediums in den Druckkammern
entlang des beheizten beziehungsweise gekühlten Umlaufabschnittes zu realisieren,
ist es vorteilhaft, wenn der Heizströmungskanal und der Kühlströmungskanal das Gehäuse
jeweils halbkreisförmig umgreifen.
[0011] Um die Wärmeenergie entlang des beheizten Umlaufabschnittes besonders effektiv auf
das Arbeitsmedium übertragen zu können beziehungsweise entlang des gekühlten Umlaufabschnittes
besonders effektiv thermische Energie vom Arbeitsmedium auf das Kühlmedium übertragen
zu können, sollte das Heizmedium im Heizströmungskanal und das Kühlmedium im Kühlströmungskanal
im Gegenstrom fließen. Dadurch kann beispielsweise erreicht werden, dass das Heizmedium
mit der höchsten Temperatur im Bereich der Druckkammer mit dem höchsten Arbeitsdruck
des Arbeitsmediums auf den Energiewandler trifft und von dort entlang des beheizten
Umlaufabschnittes zunehmend abgekühlt wird, bis es im Bereich der Druckkammer mit
dem niedrigsten Arbeitsdruck wieder vom Energiewandler abgeführt wird. An der Stelle,
wo das Heizmedium mit seiner niedrigsten Temperatur abgeführt wird, wird zugleich
im Gegenstrom das Kühlmedium mit der niedrigsten Temperatur zugeführt und von dort
aus entlang des gekühlten Umlaufabschnittes zunehmend erwärmt. Im Bereich der Druckkammer
mit dem höchsten Arbeitsdruck des Arbeitsmediums strömt dann das Kühlmedium vom Energiewandler
weg und damit gerade in Gegenrichtung der Strömung des Heizmediums. Um die im Energiewandler
erzeugte mechanische Energie einfach nutzen zu können, kann der Rotor mit einem Generator
verbunden werden, mit dem das Drehmoment des Rotors in elektrischen Strom umgewandelt
werden kann. Beim Anfahren des Energiewandlers ist es erforderlich, dass zunächst
der Rotor durch ein äußeres Antriebsmoment in Rotation versetzt wird, um den thermodynamischen
Kreisprozess des Arbeitsmediums in Gang zu setzen. Dieses Anfahren des Rotors kann
in einfacher Weise dadurch realisiert werden, dass der Rotor mit einem Antriebsmotor
verbunden wird, der den Rotor beim Anfahren des Energiewandlers mit einem Anfahrdrehmoment
beaufschlagt.
[0012] Soll der Energiewandler sowohl einen Generator zur Erzeugung von Strom als auch einen
Antriebsmotor zum Anfahren umfassen, kann dies in einfacher Weise dadurch realisiert
werden, dass ein Antriebsmotor durch entsprechende Umschaltung als Generator benutzt
oder umgekehrt ein Generator durch entsprechende Umschaltung als Antriebsmotor benutzt
wird.
[0013] Welches Arbeitsmedium zum Betrieb des Energiewandlers verwendet wird, hängt vom jeweiligen
Anforderungsprofil ab, insbesondere welche Art von Wärmequelle beziehungsweise Kühlsenke
zur Verfügung steht, welche Temperatur die Wärmequelle beziehungsweise Kühlsenke aufweist
und wie hoch die vorhandene Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle und Kühlsenke
ist. Geeignete Arbeitsmedien zur Verwendung in einem erfindungsgemäßen Energiewandler
sind Ammoniak, Ethanol, Wasser, Butan, Pentan, Benzol, Toluol oder eine Mischung der
entsprechenden Einzelbestandteile. Als Heizmedium kann bevorzugt Heißwasser eingesetzt
werden, bei dem es sich beispielsweise um Kühlwasser zur Abfuhr von Abwärme aus einer
entsprechenden technischen Einrichtung, beispielsweise dem Antriebsmotor eines Fahrzeuges,
handeln kann. Als Kühlmedium kann Kaltwasser eingesetzt werden, das beispielsweise
über eine geeignete Kühleinrichtung, beispielsweise den Kühler eines Fahrzeuges, rückgekühlt
wird.
[0014] Zur Erhöhung des Wirkungsgrades ist es vorteilhaft, wenn das überströmende Arbeitsmedium
entlang eines Teils des beheizten Umlaufabschnitts am Gehäuse vorbeigeführt wird und
zumindest einen Teil seiner Wärmeenergie rekuperativ überträgt.
[0015] Zur Erhöhung der Leistung des Energiewandlers können im Gehäuse mehrere Rotoren in
jeweils einem zugeordneten ringförmigen Rotationsraum angeordnet werden, die ihr Drehmoment
auf eine gemeinsame Antriebseinheit übertragen.
[0016] Weiter wird ein Verfahren zum Betrieb eines thermodynamischen Gleichraum-Kreisprozesses
zur Umwandlung von thermischer Energie in mechanische Energie vorgeschlagen. Es hat
sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Gleichraum-Kreisprozess vollständig zwischen
Siedelinie und Taulinie verläuft, wodurch das Arbeitsmedium jederzeit als Nassdampf
vorliegt und zu keinem Zeitpunkt den Zustand der Sättigung oder der Überhitzung oder
der Unterkühlung erreicht.
[0017] Der Gleichraum-Kreisprozess umfasst folgende Prozessschritte:
- a) Isochore Erwärmung eines Arbeitsmediums in zumindest einer Drucckammer durch externe
Wärmezufuhr, wobei der Druck und/oder die Temperatur und/oder der Dampfgehalt des
Arbeitsmediums in der Drucckammer bei gleichbleibendem Volumen erhöht wird. Bevorzugt
erfolgt eine Erhöhung des Drucks und der Temperatur und des Dampfgehalts des Arbeitsmediums
in der Druckkammer bei gleichbleibendem Volumen.
- b) Isentrope Expansion des Arbeitsmediums durch Öffnen eines Überströmkanals zwischen
der Druckkammer mit dem höchsten Werten von Druck, Temperatur, Dampfgehalt und der
Druckkammer mit den niedrigsten Werten von Druck, Temperatur, Dampfgehalt, wobei dadurch
Expansionsarbeit verrichtet und in mechanische Energie umgewandelt wird;
- c) Isochore Abkühlung des Arbeitsmediums in zumindest einer Drucckammer durch externe
Wärmezufuhr, wobei der Druck und/oder die Temperatur und/oder der Dampfgehalt des
Arbeitsmediums in der Drucckammer bei gleichbleibendem Volumen verringert wird. Bevorzugt
erfolgt eine Verringerung des Drucks und der Temperatur und des Dampfgehalts des Arbeitsmediums
in der Druckkammer bei gleichbleibendem Volumen.
- d) Isentrope Kompression des Arbeitsmediums in der Druckkammer mit den niedrigsten
Werten von Druck, Temperatur, Dampfgehalt durch Einströmen des Arbeitsmediums aus
der Druckkammer mit den höchsten Werten von Druck, Temperatur, Dampfgehalt;
- e) Vermischung des Arbeitsmediums in der Druckkammer mit den niedrigsten Werten von
Druck, Temperatur, Dampfgehalt mit dem Arbeitsmedium aus der Druckkammer mit den höchsten
Werten von Druck, Temperatur, Dampfgehalt. Die Vermischung des Arbeitsmediums mit
den niedrigsten Werten von Druck, Temperatur, Dampfgehalt mit dem Arbeitsmedium mit
den höchsten Werten von Druck, Temperatur, Dampfgehalt erfolgt bezogen auf die Gesamtmasse
des Arbeitsmediums in der Druckkammer mit den niedrigsten Werten von Druck, Temperatur,
Dampfgehalt adiabat.
[0018] Verschiedene Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisiert
dargestellt und werden nachfolgend beispielhaft erläutert.
Es zeigen:
[0019]
- Fig. 1
- einen schematisiert dargestellten Energiewandler zur Umwandlung von thermischer Energie
in mechanische Energie im Querschnitt.
- Fig. 2
- eine zweite Ausführungsform eines Energiewandlers zur Umwandlung von thermischer Energie
in mechanische Energie im Querschnitt;
- Fig. 3
- den Energiewandler gemäß Fig. 2 im schematisierten Längsschnitt;
- Fig. 4
- eine Darstellung der Prozessschritte des thermodynamischen Gleichraum-Kreisprozesses
im Energiewandler gemäß Fig. 1 in einem Temperatur-Entropie-Diagramm.
[0020] Fig. 1 zeigt einen Energiewandler 01 mit einem gasdichten Gehäuse 02. Im Gehäuse 02 ist
eine drehfest angeordnete Achse 03 vorgesehen, auf der ein Rotor 04 drehbar gelagert
ist. Zwischen dem Innenumfang des Gehäuses 02 und dem Außenumfang des Rotors 04 ist
ein ringförmiger mit dem Rotor 04 verbundener Rotationsraum 05 gebildet. Am Außenumfang
des Rotors 04 befinden sich acht Rotorschaufeln 06, die mit dem Rotor 04 um die Achse
03 rotieren und zugleich den Rotationsraum 05 in acht gleich große, voneinander getrennte
Druckkammern 07 unterteilten. Der gesamte Rotationsraum 05, das heißt alle acht Druckkammern
07, sind mit einem strichpunktiert angedeuteten gasförmigen oder verdampfbaren Arbeitsmedium
08 befüllt. Bevorzugt ist der gesamte Rotationsraum 05 mit einem verdampfbaren Arbeitsmedium
08 befüllt. Aufgrund der Gasdichtigkeit des Gehäuses 02 findet keinerlei Stoffaustausch
zwischen dem Arbeitsmedium 08 im Gehäuse 02 und der Atmosphäre außerhalb des Gehäuses
02 statt.
[0021] Auf der Oberseite des Gehäuses 02 befindet sich ein Heizströmungskanal 10, der von
rechts nach links von einem Heizmedium 11, beispielsweise Heißwasser, durchströmt
wird. An der Unterseite des Gehäuses 02 befindet sich ein Kühlströmungskanal 12, der
das Gehäuse 02 halbkreisförmig umfasst und von einem Kühlmedium 13 von links nach
rechts durchströmt wird. Dies bedeutet mit anderen Worten, dass das Heizmedium 11
und das Kühlmedium 13 den Heizströmungskanal 10 beziehungsweise den Kühlströmungskanal
12 im Gegenstrom durchlaufen. Der Heizströmungskanal 10 heizt das Arbeitsmedium 08
entlang des beheizten Umlaufabschnittes, so dass das Arbeitsmedium 08 zunehmend erwärmt
und dadurch expandiert wird. Das Arbeitsmedium 08 wird dabei durch die Rotation des
Rotors 04 durch den Rotationsraum 05 weitertransportiert, wobei sich der Druck in
den Druckkammern ausgehend von der am weitesten links befindlichen Stellung der Druckkammern
bis zum Erreichen der am weitesten rechts liegenden Druckkammer zunehmend erhöht.
Anschließend wird dann das Arbeitsmedium 08 beim Umlauf entlang des gekühlten Umlaufabschnittes
durch das Kühlmedium 13 gekühlt, so dass es ausgehend von der höchsten Temperatur
der am weitesten rechts liegenden Stellung wieder auf die kühlste Temperatur der am
weitesten links liegenden Stellung der Druckkammern 07 heruntergekühlt wird.
[0022] In der Achse 03 ist ein Überströmkanal 09 vorgesehen, der jeweils die am weitesten
rechts liegende Druckkammer 07a mit der am weitesten links liegenden Druckkammer 07b
verbindet. Da das Arbeitsmedium in der am weitesten rechts liegenden Druckkammer 07a
die höchste Temperatur und damit den höchsten Arbeitsdruck aufweist, strömt es durch
die jeweilige Überströmöffnung 14 im Rotor 04 in den Überströmkanal 09 und von dort
durch die entsprechende Überströmöffnung 14 in die am weitesten links liegende Druckkammer
07b. Beim Einströmen des Arbeitsmediums 08 aus dem Überströmkanal 09 in die Druckkammer
07b überträgt die Strömung des Arbeitsmediums 09 ihren Strömungsimpuls auf die Rückseite
der entsprechenden Rotorschaufel 06 und treibt den Rotor 04 dadurch mit einem entsprechenden
Antriebsmoment an. Dieses mechanische Antriebsmoment kann anschließend in einer in
Fig. 1 nicht dargestellten Übertragungseinrichtung auf einen Generator übertragen
werden, um elektrischen Strom zu erzeugen.
[0023] Fig. 2 zeigt eine zweite Ausführungsform 15 eines Energiewandlers zur Umwandlung von thermischer
Energie in mechanische Energie im Querschnitt. Der Aufbau des Energiewandlers 15 entspricht
dabei weitgehend dem Aufbau des Energiewandlers 01, wobei die Rotorschaufeln in Fig.
2 nicht dargestellt sind. Das Arbeitsmedium strömt in die Mitte des Rotors.
[0024] Im Gegensatz zum Design des Energiewandlers 01 strömt das Arbeitsmedium nicht direkt
von der Kammer 07a in die Kammer 07b, sondern nutzt rekuperativ einen Teil der verbliebenen
Energie nach Verrichten der Expansionsarbeit zur Vorwärmung des Arbeitsmediums.
[0025] Um Wärmeenergie rekuperativ übertragen zu können, umfasst der Energiewandler 15 einen
Rekuperationskanal 16. Durch den Rekuperationskanal 16 wird das überströmende Arbeitsmedium
entlang eines Teils des beheizten Umlaufabschnitts am Gehäuse vorbeigeführt und dadurch
zumindest ein Teil der Wärmeenergie rekuperativ übertragen.
[0026] Das Arbeitsmedium überströmt also entlang des Rekuperationskanals 16 den beheizten
Umlaufabschnitt und nutzt dadurch rekuperativ einen Teil der verbliebenen Energie
nach Verrichten der Expansionsarbeit zur Vorwärmung des Arbeitsmediums. Die Expansionsarbeit
wird in diesem Fall nicht durch die Eindüsung in die Kammer 07b verrichtet, sondern
durch antreiben des nicht dargestellten Düsenrades.
[0027] Fig. 3 zeigt den Energiewandler 15 mit dem Rekuperationskanal 16 im schematisierten Längsschnitt.
Durch eine Einströmöffnung 17 strömt das Arbeitsmedium in den Rekuperationskanal 16
ein. Durch eine Ausströmöffnung 18 strömt das Arbeitsmedium aus dem Rekuperationskanal
16 aus.
[0028] Fig. 4 zeigt eine Darstellung der Prozessschritte des thermodynamischen Gleichraum-Kreisprozesses
im Energiewandler gemäß Fig. 1 in einem Temperatur-Entropie-Diagramm. Als Arbeitsmedium
ist in diesem Beispiel Isopentan vorgesehen. Der Gleichraum-Kreisprozess verläuft
vollständig zwischen der in Fig. 4 gestrichelt dargestellten Siedelinie und der ebenfalls
gestrichelt dargestellten Taulinie. Daraus folgt, dass das Arbeitsmedium Isopentan
an jeder Stelle des Kreisprozesses als Nassdampf vorliegt und keinen Zustand der Sättigung
oder der Überhitzung oder der Unterkühlung erreicht. Es ist der Fig. 4 zu entnehmen,
dass kein Stützpunkt auf den Sättigungslinien oder gar im unterkühlten Flüssigkeitsgebiet
oder überhitzten Dampfgebiet liegt.
[0029] Ausgehend vom Stützpunkt 19 erfolgt eine isochore Erwärmung des Arbeitsmediums 08
in den Druckkammer 07 entlang des beheizten Umlaufabschnitts mittels Wärmeübertragung
vom Heizmedium 11, wobei der Druck und/oder die Temperatur und/oder der Dampfgehalt
des Arbeitsmediums 08 in den Druckkammern 07 entlang des beheizten Umlaufabschnitts
bei gleichbleibendem Volumen erhöht wird, bis der Stützpunkt 20 erreicht ist. Bevorzugt
wird der Druck und die Temperatur und der Dampfgehalt des Arbeitsmediums 08 in den
Druckkammern 07 entlang des beheizten Umlaufabschnitts bei gleichbleibendem Volumen
erhöht, bis der Stützpunkt 20 erreicht ist. Beim Übergang von Stützpunkt 19 zu Stützpunkt
20 gilt

wobei V das Volumen, m die Masse, ϑ das spezifische Volumen und q die Wärmeenergie
ist.
[0030] Ausgehend vom Stützpunkt 20 erfolgt eine isentrope Expansion des Arbeitsmediums 08
durch Öffnen des Überströmkanals 09 zwischen der Druckkammer 07a mit den höchsten
Werten von Druck, Temperatur, Dampfgehalt und der Druckkammer 07b mit den niedrigsten
Werten von Druck, Temperatur, Dampfgehalt. Dabei wird Expansionsarbeit verrichtet
und in mechanische Energie umgewandelt, bis der Stützpunkt 21 erreicht ist. Beim Übergang
von Stützpunkt 20 zu Stützpunkt 21 gilt

wobei S die Entropie, ϑ das spezifische Volumen und q die Wärmeenergie ist.
[0031] Ausgehend vom Stützpunkt 21 erfolgt eine isochore Abkühlung des Arbeitsmediums 08
in den Druckkammern 07 entlang des gekühlten Umlaufabschnitts, wo mit dem Kühlmedium
13 gekühlt wird, wobei der Druck und/oder die Temperatur und/oder der Dampfgehalt
des Arbeitsmediums 08 in den Druckkammern 07 entlang des gekühlten Umlaufabschnitts
bei gleichbleibendem Volumen verringert wird, bis der Stützpunkt 22 erreicht ist.
Beim Übergang von Stützpunkt 21 zu Stützpunkt 22 gilt

wobei ϑ das spezifische Volumen, V das Volumen, m die Masse und q die Wärmeenergie
ist.
[0032] Ausgehend vom Stützpunkt 22 erfolgt eine isentrope Kompression des Arbeitsmediums
08 in der Druckkammer 07b mit den niedrigsten Werten von Druck, Temperatur, Dampfgehalt
durch Einströmen des Arbeitsmediums 08 aus der Druckkammer 07a mit den höchsten Werten
von Druck, Temperatur, Dampfgehalt, bis der Stützpunkt 23 erreicht ist. Beim Übergang
von Stützpunkt 22 zu Stützpunkt 23 gilt

wobei S die Entropie, ϑ das spezifische Volumen, m die Masse, V das Volumen, T die
Temperatur, p der Druck und x der Dampfgehalt ist.
[0033] Ausgehend vom Stützpunkt 23 erfolgt eine Vermischung des Arbeitsmediums 08 in der
Druckkammer 07b mit den niedrigsten Werten von Druck, Temperatur, Dampfgehalt mit
dem Arbeitsmedium 08 aus der Druckkammer 07a mit den höchsten Werten von Druck, Temperatur,
Dampfgehalt, bis der Stützpunkt 19 wieder erreicht ist. Die Vermischung des Arbeitsmediums
08 mit den niedrigsten Werten von Druck, Temperatur, Dampfgehalt mit dem Arbeitsmedium
08 mit den höchsten Werten von Druck, Temperatur, Dampfgehalt erfolgt in der Druckkammer
07b bezogen auf die Gesamtmasse des Arbeitsmediums in der Druckkammer 07b mit den
niedrigsten Werten von Druck, Temperatur, Dampfgehalt adiabat und isochor. Aufgrund
des Ablaufs des Gleichraum-Kreisprozesses im Nassdampf-Gebiet zwischen Siedelinie
und Taulinie handelt es sich bei der Vermischung um eine Vermischung von Nassdampf
erhöhter Temperatur, der aus der Druckkammer 07a mit den höchsten Werten von Druck,
Temperatur, Dampfgehalt einströmt, mit dem in der Druckkammer 07b befindlichen Nassdampf
geringsten Werten von Temperatur, Druck und Dampfgehalt. Beim Übergang von Stützpunkt
23 zu Stützpunkt 19 gilt

wobei ϑ das spezifische Volumen und q die Wärmeenergie ist.
[0034] Der Gleichraum-Kreisprozess ist danach einmal vollständig durchlaufen.
1. Energiewandler (01) zur Umwandlung von thermischer Energie in mechanische Energie,
mit einem Rotor (04), der drehbar auf einer Achse (03) in einem gasdichten Gehäuse
(02) gelagert ist, wobei zwischen dem Außenumfang des Rotors (04) und dem Innenumfang
des Gehäuses (02) ein ringförmiger Rotationsraum (05) gebildet ist, und wobei am Außenumfang
des Rotors (04) mehrere Rotorschaufeln (06) angeordnet sind, die den Rotationsraum
(05) in mehrere druckdicht voneinander getrennte Druckkammern (07) unterteilen, und
wobei der Rotationsraum (05) mit einem gasförmigen oder verdampfbaren Arbeitsmedium
(08) gefüllt ist, und wobei das Gehäuse (02) entlang eines beheizten Umlaufabschnitts
des Rotors (04) mit einem Heizmedium (11) beheizt werden kann, um den Druck und/oder
die Temperatur und/oder den Dampfgehalt des Arbeitsmediums (08) in den Drucckammern
(07) bei gleichbleibendem Volumen entlang des beheizten Umlaufabschnitts zu erhöhen,
und wobei das Gehäuse (02) entlang eines gekühlten Umlaufabschnitts des Rotors (04)
mit einem Kühlmedium (13) gekühlt werden kann, um den Druck und/oder die Temperatur
und/oder den Dampfgehalt des Arbeitsmediums (08) in den Druckkammern (07) entlang
des gekühlten Umlaufabschnitts bei gleichbleibendem Volumen zu verringern, und wobei
im Gehäuse oder in der Achse (03) ein Überströmkanal (09) vorgesehen ist, mit dem
das Arbeitsmedium (08) aus der Druckkammer (07a) am Ende des beheizten Umlaufabschnitts
in die Druckkammer (07b) am Ende des gekühlten Umlaufabschnitts überströmen kann,
und wobei die Strömung des überströmenden Arbeitsmediums (08) ein Drehmoment auf den
Rotor (04) und/oder ein Laufrad im Düsenkanal überträgt.
2. Energiewandler nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Rotorschaufeln (06) spiralabschnittsförmig vom Außenumfang des Rotors (04)
zum Innenumfang des Gehäuses (02) erstrecken.
3. Energiewandler nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rotor (04) Überströmöffnungen (14) aufweist, durch die das Arbeitsmedium (08)
aus der Druckkammer (07a) am Ende des beheizten Umlaufabschnitts in den die Achse
(03) durchgreifenden Überströmkanal (09) einströmen kann, und durch die das Arbeitsmedium
(08) aus dem Überströmkanal (09) in die Druckkammer (07b) am Ende des gekühlten Umlaufabschnitts
überströmen kann.
4. Energiewandler nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die offene Querschnittsfläche der Überströmöffnungen (14) im Wesentlichen kongruent
mit der Einströmöffnung und der Ausströmöffnung des Überströmkanals (09) ausgebildet
ist.
5. Energiewandler nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich entlang des beheizten Umlaufabschnitts ein Heizströmungskanal (10), der bevorzugt
das Gehäuse (02) halbkreisförmig umgreift, erstreckt, wobei der Heizströmungskanal
(10) mit einem gasförmigen oder flüssigen Heizmedium (11) durchströmt werden kann.
6. Energiewandler nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich entlang des gekühlten Umlaufabschnitts ein Kühlströmungskanal (12), der bevorzugt
das Gehäuse (02) halbkreisförmig umgreift, erstreckt, wobei der Kühlströmungskanal
(12) mit einem gasförmigen oder flüssigen Kühlmedium (13) durchströmt werden kann.
7. Energiewandler nach einem der Ansprüche 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Heizmedium (11) im Heizströmungskanal (10) und das Kühlmedium (13) im Kühlströmungskanal
(12) im Gegenstrom fließen.
8. Energiewandler nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rotor (04) mit einem Generator verbunden ist, mit dem das Drehmoment des Rotors
(04) in einen elektrischen Strom umgewandelt werden kann.
9. Energiewandler nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rotor (04) mit einem Antriebsmotor verbunden ist, mit dem ein Anfahrdrehmoment
auf den Rotor (04) übertragen werden kann.
10. Energiewandler nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch Umschaltung der Antriebsmotor als Generator oder umgekehrt der Generator als
Antriebsmotor betreibbar ist.
11. Energiewandler nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Arbeitsmedium (08) aus Ammoniak, Ethanol, Wasser, Butan, Pentan, Benzol, Toluol
oder einer Mischung der Einzelbestandteile besteht.
12. Energiewandler nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Heizmedium (11) Heißwasser und /oder als Kühlmedium (13) Kaltwasser eingesetzt
wird.
13. Energiewandler nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das überströmende Arbeitsmedium entlang eines Teils des beheizten Umlaufabschnitts
am Gehäuse vorbeigeführt wird und zumindest einen Teil seiner Wärmeenergie rekuperativ
überträgt.
14. Energiewandler nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einem Gehäuse mehrere Rotoren in jeweils einem zugeordneten ringförmigen Rotationsraum
angeordnet sind und ihr Drehmoment auf eine gemeinsame Antriebseinheit übertragen.
15. Verfahren zum Betrieb eines thermodynamischen Gleichraum-Kreisprozesses zur Umwandlung
von thermischer Energie in mechanische Energie mit folgenden Prozessschritten:
a) Isochore Erwärmung eines Arbeitsmediums (08) in zumindest einer Druckkammer (07)
durch externe Wärmezufuhr, wobei der Druck und/oder die Temperatur und/oder der Dampfgehalt
des Arbeitsmediums (08) in der Druckkammer (07) bei gleichbleibendem Volumen erhöht
wird;
b) Isentrope Expansion des Arbeitsmediums (08) durch Öffnen eines Überströmkanals
(09) zwischen der Druckkammer (07a) mit den höchsten Werten von Druck, Temperatur
und/oder Dampfgehalt und der Druckkammer (07b) mit den niedrigsten Werten von Druck,
Temperatur und/oder Dampfgehalt, wobei dadurch Expansionsarbeit geleistet und in mechanische
Energie umgewandelt wird;
c) Isochore Abkühlung des Arbeitsmediums (08) in zumindest einer Druckkammer (07)
durch externe Wärmeabfuhr, wobei der Druck und/oder die Temperatur und/oder der Dampfgehalt
des Arbeitsmediums (08) in der Druckkammer (07) bei gleichbleibendem Volumen verringert
wird;
d) Isentrope Kompression des Arbeitsmediums (08) in der Drucckammer (07b) mit den
niedrigsten Werten von Druck, Temperatur und/oder Dampfgehalt durch Einströmen des
Arbeitsmediums (08) aus der Druckkammer (07a) mit den höchsten Werten von Druck, Temperatur
und/oder Dampfgehalt;
e) Vermischung des Arbeitsmediums (08) in der Druckkammer (07b) mit den niedrigsten
Werten von Druck, Temperatur und/oder Dampfgehalt mit dem Arbeitsmedium (08) aus der
Druckkammer (07a) mit den höchsten Werten von Druck, Temperatur und/oder Dampfgehalt.