[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Hubvorrichtung eines Flurförderzeugs
mit einem an einem Hubgerüst anhebbar und absenkbar bewegbar angeordneten Lastaufnahmemittel,
sowie eine Hubvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Flurförderzeuge sind zur Handhabung von Lasten mit einem Lastaufnahmemittel versehen,
das von einem am Hubgerüst anhebbaren und absenkbaren Hubschlitten und einem daran
befestigten Anbaugerät gebildet ist. Als Anbaugerät kann beispielsweise eine von Gabelzinken
bestehende Lastgabel eingesetzt werden, mittels der eine Last, beispielsweise eine
Palette unterfahren werden kann. Als Anbaugerät kann ebenfalls eine Klammereinrichtung,
beispielsweise eine Ballen- oder Rollenklammer, eingesetzt werden, mit der eine Last
durch seitliches Klemmen gehalten wird. An dem Hubschlitten ist zum Heben und Senken
des Lastaufnahmemittels ein flexibles Zugmittel befestigt, beispielsweise eine Hubkette,
die mit einem ersten Ende an dem Hubschlitten befestigt ist, über eine Umlenkrolle
geführt ist und mit einem zweiten Ende an dem Hubgerüst befestigt ist. Die Betätigung
des flexiblen Zugmittels erfolgt durch eine Hubeinrichtung. Die Hubeinrichtung kann
beispielsweise als Hubzylindereinrichtung ausgebildet sein, die in der Regel einen
oder mehrere Hubzylinder mit jeweils einer ein- und ausfahrenden, einstufigen oder
mehrstufigen Kolbenstange umfasst.
[0003] Beim Absenken des Lastaufnahmemittels während eines Senkenvorgangs kann es hierbei
zu Betriebszuständen kommen, bei denen die Absenkbewegung des Lastaufnahmemittels
gestoppt wird und die Kolbenstange der Hubzylindereinrichtung weiter einfährt. Hierbei
wird das Zugmittel lose, so dass nach dem Freiwerden des Lastaufnahmemittels eine
abrupte und schlagartige Absenkbewegung des Lastaufnahmemittels auftritt, bis das
Zugmittel wieder gespannt ist. Hierdurch kann es zu Beschädigungen der aufgenommenen
Last und/oder einer Überbeanspruchung des Zugmittels kommen.
[0004] Derartige Betriebssituationen können beispielsweise beim Absetzen einer Last mittels
eines als Lastgabel ausgebildeten Lastaufnahmemittels auf einem Regalfach eines Regals
auftreten, falls die Gabelzinken der Lastgabel beim Absetzen der Last im Regalfach
bei einer weiter eingefahrenen Hubzylindereinrichtung auf dem Regalfach aufliegen
und somit das Zugmittel lose ist und die Spannung verliert. Sobald die Gabelzinken
beim Herausziehen aus dem Regalfach wieder frei werden, tritt eine ungewünschte schlagartige
Absenkbewegung der Lastgabel auf, bis das Zugmittel wieder gespannt ist.
[0005] Eine weitere derartige Betriebssituation tritt auf, wenn beim Absenken einer Last
mittels eines als Klammereinrichtung ausgebildeten Lastaufnahmemittels die von der
Klammereinrichtung gehaltene Last auf dem Boden bzw. in einem Regalfach aufsitzt und
den Boden bzw. das Regalfach berührt. Wird die Absenkbewegung der Hubzylindereinrichtung
weiter betätigt, wird die Klammereinrichtung von der Last auf Position gehalten, so
dass das mit dem Hubschlitten verbundene Zugmittel durch die weitere Einfahrbewegung
der Kolbenstange der Hubzylindereinrichtung lose wird und die Spannung verliert. Wird
anschließend die Klammereinrichtung geöffnet, senkt sich die an dem Hubschlitten befestigte
Klammereinrichtung schlagartig, bis das Zugmittel wieder gespannt ist. Hierdurch kann
es zu einer Beschädigung der Last sowie einer Überbeanspruchung des Zugmittels kommen.
[0006] Um das Absacken des Lastaufnahmemittels bei lose werdendem Zugmittel zu vermeiden,
ist es bereits bekannt, eine hydraulische Lastschutzfunktion vorzusehen.
[0007] Diese hydraulische Lastschutzfunktion besteht aus einem Druckabschaltventil als mechanischem
Sperrventil, das in einer Druckmittelleitung zwischen der Steuerventileinrichtung
und der Hubzylindereinrichtung parallel zu einem in Richtung zur Hubzylindereinrichtung
öffnenden Sperrventil angeordnet ist. Das Druckabschaltventil ist von einer Feder
in Richtung einer Sperrstellung und dem in der Druckmittelleitung anstehenden Druck
in Richtung einer Durchflussstellung beaufschlagt. Sobald während eines Senkenvorgangs
der anstehende Druck in der Druckmittelleitung die Federvorspannung der Feder als
Druckschwelle unterschreitet, beispielsweise beim Entlasten des Lastaufnahmemittels,
wird das Druckabschaltventil in die Sperrstellung betätigt und die Druckmittelleitung
abgesperrt, so dass die Senkenbewegung und somit der Senkenvorgang des Lastaufnahmemittels
abrupt stoppt. Ziel dieser hydraulischen Lastschutzfunktion ist es, ein lose werden
des Zugmittels beim Absetzen einer Last auf einer Absetzfläche mit einem schweren
Anbaugerät zu vermeiden. Eine Hubvorrichtung mit einem derartigen Druckabschaltventil
in der Druckmittelleitung, um das Zugmittel auf Spannung zu halten, ist aus der Fig.
6 der
US 4 955 461 A1 bekannt. Die mechanisch von der Feder vorgegebene und eingestellte Druckschwelle
des Druckabschaltventils entspricht demjenigen Druck in der Druckmittelleitung, der
sich bei unbeladenem Lastaufnahmemittel einstellt. Bei einem als Ballen- oder Rollenklammer
ausgebildeten Anbaugerät als Lastaufnahmemittel, mit dem Papierrollen gehandhabt werden,
kann mit einem derartigen Druckabschaltventil eine Zerstörung von geklammerten Papierrollen
beim Absetzen der Papierrolle auf einer Absetzfläche verhindert werden.
[0008] Diese Lastschutzfunktion kann jedoch mit dem Druckabschaltventil nur realisiert werden,
wenn ein ausreichend schweres Anbaugerät zur Lasthandhabung als Lastaufnahmemittel
vorhanden ist, das im angehobenen Zustand einen ausreichend hohen Druck in der Druckmittelleitung
erzeugt, beispielsweise wenn die Masse des Anbaugeräts größer 500 kg ist, und wenn
beim Absetzen der Last diese geklammert und somit die Last durch Klammern fixiert
ist, so dass ein Druck in der Druckmittelleitung beim Aufsetzen der Last auf der Absetzfläche
von nahe 0 bar entsteht. Denn das Anbaugerät muss einen ausreichend hohen Druck erzeugen,
um die Druckschwelle des Druckabschaltventils weit weg von demjenigen Druck zu legen,
der sich beim Anheben der Hubvorrichtung ohne Anbaugerät einstellt, d.h. dem Druck
beim Anheben der anhebbaren Mastteile des Hubgerüstes, um ein Senken des Anbaugeräts
auch bei niedrigen Temperaturen mit einem Ansprechen des Druckabschaltventils verbunden
mit einem abrupten Senkstopp im Betrieb ausschließen zu können.
[0009] Aus der
DE 10 2012 101 734 A1 ist eine Hubvorrichtung eines Flurförderzeugs bekannt, bei der die oben beschriebene
Lastschutzfunktion, die ein lose werden des Zugmittels beim Absetzen einer Last auf
einer Absetzfläche verhindert, auf elektronischem Wege erzielt wird. Der Druck in
der Druckmittelleitung zwischen Steuerventileinrichtung und Hubzylindereinrichtung
wird mittels eines Drucksensors erfasst und bei einem Senkenvorgang des Lastaufnahmemittels
die Steuerventileinrichtung in eine Sperrstellung betätigt, um den Senkenvorgang zu
beenden, wenn der Druck in der Druckmittelleitung einen Druckgrenzwert unterschreitet.
Der Druckgrenzwert ist geringfügig unterhalb des Druckes, der dem leeren Lastaufnahmemittel
ohne aufgenommene Last entspricht. Der Druckgrenzwert ist somit derart gewählt, dass
dieser geringfügig unterhalb des Druckes ist, der beim Senken des Lastaufnahmemittels
ohne Last auftritt. Mit einem derartigen Druckgrenzwert wird erzielt, dass die Einfahrbewegung
der Hubzylindereinrichtung durch entsprechende Betätigung der Steuerventileinrichtung
in die Sperrstellung beendet wird und ein lose werden des Zugmittels verhindert wird,
sobald das Lastaufnahmemittel bzw. eine mit dem Lastaufnahmemittel geklammerte Last
auf einer Absetzfläche aufliegt und das Lastaufnahmemittel seine Absenkbewegung beendet.
[0010] Bei derartigen Hubvorrichtungen ist jedoch nachteilig, dass bei einer frei getragenen
Last, beispielsweise einer von einer Lastgabel als Lastaufnahmemittel unterfahrenen
Palette, die Senkenbewegung erst gestoppt wird, wenn das Lastaufnahmemittel auf der
Absetzfläche aufliegt, d.h. das Lastaufnahmemittel seine Absenkbewegung beendet. Sofern
eine Bedienperson mit dem Lastaufnahmemittel von der Absetzfläche wegfahren will,
muss somit die Bedienperson durch kurzes Anheben des Lastaufnahmemittels dieses von
der Absetzfläche anheben und somit das Lastaufnahmemittel nach dem Absetzen der Last
auf der Absetzfläche nachjustieren, um ein Schleifen des Lastaufnahmemittels auf der
Absetzfläche beim Wegfahren zu vermeiden. Das Nachjustieren der Höhe des Lastaufnahmemittels
führt jedoch zu einem aufwändigen Bedienablauf für die Bedienperson beim Absetzen
einer Last auf einer Absetzfläche bzw. das Schleifen des Lastaufnahmemittels auf der
Absetzfläche beim Wegfahren von der Absetzfläche zu einem entsprechenden Verschleiß
des Lastaufnahmemittels.
[0011] Die einwandfreie Funktionsfähigkeit einer Hubvorrichtung eines Flurförderzeugs kann
auch durch Leckagen im Hydrauliksystem beeinträchtigt werden. Dabei kann sich das
Lastaufnahmemittel aufgrund eines Druckverlustes im Hydrauliksystem unbeabsichtigt
absenken.
[0012] Eine weitere Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit der Hubvorrichtung kann durch
das Auftreten von Vertikalschwingungen erfolgen. Dabei kann das Lastaufnahmemittel
beim Senken oder Heben in Schwingungen versetzt werden, die eine genaue Positionierung
des Lastaufnahmemittels erschweren und darüber hinaus die mechanische Belastung und
damit den Verschleiß der Hubvorrichtung erhöhen.
[0013] Aus der
DE 10 2018 119 222 A1 ist ein Verfahren zum Betrieb einer Hubvorrichtung eines Flurförderzeugs mit einem
an einem Hubgerüst anhebbar und absenkbar angeordneten Lastaufnahmemittel bekannt,
wobei in einer elektronischen Steuereinrichtung Soll-Betriebsbedingungen des Hebens
und Senkens des Lastaufnahmemittels vorgegeben werden. In dieser Druckschrift wird
vorgeschlagen, dass die vorgegebenen Soll-Betriebsbedingungen in der elektronischen
Steuereinrichtung mit von einer Sensoreinrichtung erfassten Ist-Betriebsbedingungen
des Hebens und Senkens verglichen werden und bei Erfassen einer Abweichung einer Ist-Betriebsbedingung
von einer Soll-Betriebsbedingung, bei der die Ist-Betriebsbedingung mittels der Steuereinrichtung
veränderbar ist, die Ist-Betriebsbedingung durch deren Veränderung mittels der Steuereinrichtung
an die Soll-Betriebsbedingung angepasst wird und bei Erfassen einer Abweichung der
Ist-Betriebsbedingung von der Soll-Betriebsbedingung, bei der die Ist-Betriebsbedingung
nicht mittels der Steuereinrichtung veränderbar ist, die Soll-Betriebsbedingung durch
deren Veränderung mittels der Steuereinrichtung an die Ist-Betriebsbedingung angepasst
wird und/oder eine Warnmeldung ausgegeben wird.
[0014] Es gibt also eine Reihe von Problemen, die die einwandfreie Funktionsfähigkeit der
Hubvorrichtung eines Flurförderzeugs beeinträchtigen können. Beschrieben wurden das
lose werden des Zugmittels (Schlaffkettenbildung), das Aufsetzen des Lastaufnahmemittels
auf dem Boden (Lastgabel-Verschleiß), die Leckage des Hydrauliksystems (Absinken des
Lastaufnahmemittels) und das Problem der Vertikalschwingungen (Schwingungsbelastungen).
Wünschenswert wäre es, die Funktionsfähigkeit der Hubvorrichtung zu erhalten oder
zumindest bei drohendem Verlust der Funktionsfähigkeit davor zu warnen.
[0015] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Art sowie eine Hubvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens so auszugestalten,
dass die einwandfreie Funktionsfähigkeit der Hubvorrichtung sichergestellt oder zumindest
Beeinträchtigungen der Funktionsfähigkeit frühzeitig erkannt werden können.
[0016] Diese Aufgabe wird verfahrensseitig erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zulässige
Bewegungen und unzulässige Bewegungen der Hubvorrichtung vorgegeben werden und die
Bewegungen der Hubvorrichtung mittels mindestens einer Sensoreinrichtung erfasst und
in einer elektronischen Steuereinrichtung ausgewertet werden, wobei die elektronische
Steuereinrichtung bei Feststellung von unzulässigen Bewegungen die Bewegungen der
Hubvorrichtung stoppt und/oder eine Warnmeldung ausgibt.
[0017] Dabei sieht eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung vor, dass mindestens
eine zulässige Bewegungszone und mindestens eine unzulässige Bewegungszone der Hubvorrichtung
vorgegeben werden und die elektronische Steuereinrichtung bei Feststellung von Bewegungen
in der unzulässigen Bewegungszone die Bewegungen der Hubvorrichtung stoppt und/oder
eine Warnmeldung ausgibt.
[0018] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann insbesondere das weitere Absenken des Hubgerüstes
nach einem Auflegen des Lastaufnahmemittels beispielsweise in einem Regal oder auf
einem anderen Störobjekt verhindert werden.
[0019] Eine Sensierung des unzulässigen Erreichens der unzulässigen Bewegungszone durch
andere Bewegungen als das Absenken des Lastaufnahmemittels wird mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren ebenfalls ermöglicht.
[0020] Mit der am Flurförderzeug vorhandenen oder zusätzlich anzubringenden Sensoreinrichtung
kann eine Bewegung des Hubgerüstes außerhalb der normalen Nutzung sensiert werden.
[0021] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die zulässige Bewegungszone und die unzulässige Bewegungszone entlang einer Höhenausrichtung
des Hubgerüstes vorgegeben werden. Außerdem werden die Bewegungen der Hubvorrichtung
vorzugsweise durch Sensierung von Relativbewegungen zwischen dem Hubgerüst und dem
Lastaufnahmemittel mittels der Sensoreinrichtung erfasst und in der elektronischen
Steuereinrichtung ausgewertet. Dabei stoppt die elektronische Steuereinrichtung bei
Feststellung von Relativbewegungen zwischen dem Hubgerüst und dem Lastaufnahmemittel
in der unzulässigen Bewegungszone das Absenken des Lastaufnahmemittels und/oder gibt
eine Warnmeldung aus.
[0022] Vorteilhafterweise ist die unzulässige Bewegungszone oberhalb der zulässigen Bewegungszone
vorgesehen. Außerdem wird als Sensoreinrichtung mit Vorteil eine im Bereich der unzulässigen
Bewegungszone vorgesehene Sensoreinrichtung verwendet, die ein Eintreten des Lastaufnahmemittels
in die unzulässige Bewegungszone bei einer Aufwärtsbewegung des Lastaufnahmemittels
relativ zum Hubgerüst sensiert.
[0023] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die unzulässigen Bewegungen
der Hubvorrichtung durch Sensierung von unzulässigen Relativbewegungen zwischen Hubgerüstsegmenten
des Hubgerüstes, beispielsweise zwischen zwei Ausfahrmasten des Hubgerüstes oder zwischen
einem Ausfahrmast und einem Standmast des Hubgerüstes, mittels der Sensoreinrichtung
erfasst werden.
[0024] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung werden die unzulässigen Bewegungen
der Hubvorrichtung durch Sensierung einer Entspannung flexibler Zugmittel der Hubvorrichtung,
beispielsweise Hubketten, mittels der Sensoreinrichtung erfasst.
[0025] Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass die unzulässigen Bewegungen der Hubvorrichtung
durch Sensierung einer Entspannung von Schläuchen, insbesondere Hydraulikschläuchen,
der Hubvorrichtung mittels der Sensoreinrichtung erfasst werden.
[0026] Die unzulässigen Bewegungen der Hubvorrichtung können aber auch durch Sensierung
einer Entspannung von Kabeln, insbesondere Elektrokabeln, der Hubvorrichtung mittels
der Sensoreinrichtung erfasst werden.
[0027] Weiterhin kann es nützlich sein, dass die elektronische Steuereinrichtung bei Feststellung
von unzulässigen Bewegungen Fahrzeugfunktionen des Flurförderzeugs, insbesondere Fahrantriebsfunktionen,
einschränkt, insbesondere Geschwindigkeiten der Fahrzeugfunktionen begrenzt oder die
Fahrzeugfunktionen stoppt. Auf diese Weise kann zum Beispiel ein Anfahren des Flurförderzeugs
verhindert werden, wenn das Lastaufnahmemittel noch auf dem Regal aufliegt. Auf diese
Weise kann ebenfalls zum Beispiel eine Einteilung einer vorhandenen beweglichen Lastaufnahmevorrichtung
erfolgen, beispielsweise eines Neigeantriebs des Lastaufnahmemittels, wobei ein Neigungswinkel
von 4-7 Grad technisch möglich ist, ein zulässiger Bereich jedoch -2 bis +4 Grad ist.
[0028] Die Erfindung betrifft ferner eine Hubvorrichtung eines Flurförderzeugs zur Durchführung
des Verfahrens mit einem an einem Hubgerüst anhebbar und absenkbar bewegbar angeordneten
Lastaufnahmemittel.
[0029] Bei der Hubvorrichtung wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, dass mindestens
eine Sensoreinrichtung vorgesehen ist, die dazu ausgebildet ist, zulässige Bewegungen
und unzulässige Bewegungen der Hubvorrichtung zu erfassen, wobei die Sensoreinrichtung
mit einer elektronischen Steuereinrichtung in Wirkverbindung steht, die dazu eingerichtet
ist, die Sensordaten auszuwerten und bei Feststellung von unzulässigen Bewegungen
die Bewegungen der Hubvorrichtung zu stoppen und/oder eine Warnmeldung auszugeben.
[0030] Hierzu kann eine Sensoreinrichtung mit einen Signal mit 0 bzw. 1 ausreichend sein,
um zulässige Bewegungen und unzulässige Bewegungen der Hubvorrichtung zu erfassen.
[0031] Vorteilhafterweise sind in der Steuereinrichtung elektronische Abbilder der zulässigen
und unzulässigen Bewegungen der Hubvorrichtung hinterlegt. Außerdem ist die Steuereinrichtung
bevorzugt dazu eingerichtet ist, die von der Sensoreinrichtung erfassten Bewegungen
der Hubvorrichtung mit den hinterlegten elektronischen Abbildern zu vergleichen und
bei Feststellung von unzulässigen Bewegungen die Bewegungen der Hubvorrichtung zu
stoppen und/oder eine Warnmeldung auszugeben. Die elektronischen Abbilder können entsprechende
Kennfelder sein.
[0032] Eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass mindestens
eine zulässige Bewegungszone und mindestens eine unzulässige Bewegungszone der Hubvorrichtung
vorgesehen sind, und die elektronische Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, bei
Feststellung von Bewegungen in der unzulässigen Bewegungszone die Bewegungen der Hubvorrichtung
zu stoppen und/oder eine Warnmeldung auszugeben.
[0033] Dabei ist die Sensoreinrichtung vorzugsweise als optische Sensoreinrichtung, insbesondere
als Lasersensor oder Kamera, ausgebildet.
[0034] Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass die Sensoreinrichtung als
Berührungssensor oder als berührungsloser Sensor ausgebildet ist. Der Berührungssensor
kann zum Beispiel an einem oberen Anschlag des Hubgerüstes angeordnet sein. Bei einer
Aufwärtsbewegung des Lastaufnahmemittels relativ zum Hubgerüst berührt das Lastaufnahmemittel
den Berührungssensor, so dass eine unzulässige Bewegung festgestellt werden kann.
[0035] Zweckmäßigerweise sind die zulässige Bewegungszone und die unzulässige Bewegungszone
entlang einer Höhenausrichtung des Hubgerüstes vorgesehen, wobei die unzulässige Bewegungszone
oberhalb der zulässigen Bewegungszone angeordnet ist. Die Sensoreinrichtung ist vorzugsweise
im Bereich der unzulässigen Bewegungszone am Hubgerüst angeordnet und ist dazu ausgebildet,
ein Eintreten des Lastaufnahmemittels in die unzulässige Bewegungszone bei einer Aufwärtsbewegung
des Lastaufnahmemittels relativ zum Hubgerüst zu erfassen.
[0036] Die Erfindung bietet eine ganze Reihe von Vorteilen:
Wird ein Flurförderzeug mit der in der Erfindung beschriebenen Funktion ausgestattet,
ist es nicht mehr möglich, das Flurförderzeug mit aufgelegtem Lastaufnahmemittel in
einen unzulässigen und gefährlichen Zustand zu bringen.
[0037] Mit der Erfindung wird insbesondere ein ungeübter Fahrer eines Flurförderzeugs oder
aber das Ein- und Auslagern von Lasten in großen Höhen sehr positiv unterstützt.
[0038] Ein, aufgrund des unsicheren Zustandes mögliches, Herunterfallen der Last und/oder
die Zerstörung von Fahrzeugkomponenten wird verhindert.
[0039] Die Gefahr für Menschen im Wirkbereich des Flurförderzeuges wird ebenfalls verringert.
[0040] Das Besondere an der Erfindung ist die Sensierung einer unzulässigen Bewegung durch
die Erkennung, dass Mastkomponenten sich in Bereiche bewegen bzw. Relativbewegungen
zueinander ausführen, die im normalen Betriebsmodus nicht auftreten können und daher
als unzulässige Bewegungen definiert werden.
[0041] Sollte es nötig sein, die Sensierung an mehreren Punkten vornehmen zu müssen, ist
das ebenfalls mit der Erfindung möglich.
[0042] Die Erfindung kann bei allen Flurförderzeugen mit Hubgerüsten zum Einsatz kommen.
[0043] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in den schematischen
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Hierbei zeigen
- Figur 1
- einen schematischen Aufbau der erfindungsgemäßen Hubvorrichtung mit ausgefahrenem
Hubgerüst und
- Figur 2
- einen schematischen Aufbau der erfindungsgemäßen Hubvorrichtung mit eingefahrenem
Hubgerüst.
[0044] In den beiden Figuren sind dieselben Merkmale mit denselben Bezugsziffern bezeichnet.
[0045] Die Hubvorrichtung 1 besteht aus einem Hubgerüst 2, an dem zur Handhabung einer Last
Q ein Lastaufnahmemittel 3 anhebbar und absenkbar bewegbar angeordnet ist. Das Lastaufnahmemittel
3 besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem im Hubgerüst 2 vertikal bewegbaren
Hubschlitten 4, an dem beispielsweise eine von Gabelzinken gebildete Lastgabel 5 als
Anbaugerät befestigt ist.
[0046] Das Hubgerüst 2 weist im dargestellten Ausführungsbeispiel einen Standmast 2a und
einen Ausfahrmast 2b auf, der am Standmast 2a anhebbar und absenkbar angeordnet ist.
Das Lastaufnahmemittel 3 ist am Ausfahrmast 2b anhebbar und absenkbar angeordnet.
[0047] Zum Anheben und Absenken des Lastaufnahmemittels 3 ist eine hydraulische Hubzylindereinrichtung
11 vorgesehen. Die Hubzylindereinrichtung 11 weist ein Zylindergehäuse auf, das am
Standmast 2a angeordnet ist und eine ausfahrbare Kolbenstange 10, die mit dem Ausfahrmast
2b verbunden ist. Zum Anheben und Absenken des Lastaufnahmemittels 3 ist ein flexibles
Zugmittel 6, beispielsweise eine Hubkette, vorgesehen. Das flexible Zugmittel 6 ist
mit einem ersten Ende an dem Hubschlitten 4 befestigt. Das Zugmittel 6 ist über eine
Umlenkrolle 7 geführt und mit einem zweiten Ende an dem Standmast 2a des Hubgerüstes
2 befestigt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Umlenkrolle 7 an dem Ausfahrmast
2b angeordnet.
[0048] Die Hubzylindereinrichtung 11 ist mittels einer Steuerventileinrichtung 12 zum Anheben
und Absenken des Lastaufnahmemittels 3 betätigbar. Die Steuerventileinrichtung 12
ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als in Zwischenstellungen drosselndes Steuerventil
13 mit einer als Neutralstellung ausgebildeten Sperrstellung 13a, einer Hebenstellung
13b und einer Senkenstellung 13c ausgebildet. Das Steuerventil 13 ist hierzu an eine
Förderleitung 14 einer Pumpe 15, eine zu einem Behälter 16 geführte Behälterleitung
17 und eine zu der Hubzylindereinrichtung 11 geführte Druckmittelleitung 18 angeschlossen.
In der Sperrstellung 13a der Steuerventileinrichtung 12 ist die Verbindung der Druckmittelleitung
18 mit der Förderleitung 14 und der Behälterleitung 17 abgesperrt. In der Hebenstellung
13b der Steuerventileinrichtung 12 ist die Förderleitung 14 mit der Druckmittelleitung
18 verbunden. In der Senkenstellung 13c der Steuerventileinrichtung 12 steht die Druckmittelleitung
18 mit der Behälterleitung 17 in Verbindung.
[0049] Die Steuerventileinrichtung 12 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel elektrisch
betätigbar. Hierzu ist eine elektrische Betätigungseinrichtung 20 vorgesehen, bei
deren Ansteuerung die Steuerventileinrichtung 12 in Richtung der Senkenstellung 13c
betätigt wird. Mittels einer weiteren elektrischen Betätigungseinrichtung 21 ist die
Steuerventileinrichtung 12 in Richtung der Hebenstellung 13b betätigbar. Die Betätigungseinrichtungen
20, 21 sind beispielsweise als Magnet, insbesondere Proportionalmagnet, ausgebildet.
[0050] Zur Ansteuerung der Steuerventileinrichtung 12 in die Hebenstellung 13b bzw. die
Senkenstellung 13c ist eine elektronische Steuereinrichtung 25 vorgesehen, die mit
den Betätigungseinrichtungen 20, 21 in Verbindung steht.
[0051] Mittels einer von zwei Federn 26, 27 gebildeten Federeinrichtung ist die Steuerventileinrichtung
12 im nicht angesteuerten und stromlosen Zustand in die als Neutralstellung ausgebildete
Sperrstellung 13a betätigt.
[0052] Die elektronische Steuereinrichtung 25 steht eingangsseitig mit einem von einer Bedienperson
betätigbaren Bedienelement 28 in Verbindung, beispielsweise einem Joystick, durch
dessen Betätigung ein Hubvorgang bzw. ein Senkenvorgang des Lastaufnahmemittels 3
eingeleitet werden kann und durch dessen Betätigung im Hebenbetrieb eine Heben-Geschwindigkeit
sowie im Senkenbetrieb eine Senken-Geschwindigkeit vorgegeben werden kann.
[0053] Zur Ermittlung der Hubhöhe und/oder der Ist-Senken-Geschwindigkeit bzw. Ist-Hebengeschwindigkeit
des Lastaufnahmemittels 3 kann eine Hubmesseinrichtung 30 vorgesehen sein, die mit
der elektronischen Steuereinrichtung 25 in Verbindung steht.
[0054] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Hubmesseinrichtung 30 als Hubhöhensensor
31 ausgebildet, mit dem die Hubhöhe des Lastaufnahmemittels 3 gemessen werden kann.
Der Hubhöhensensor 31 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel beispielsweise als
Seillängensensor 32 ausgebildet, der einen an dem Hubgerüst 2, beispielsweise einem
am Fahrzeugkörper des Flurförderzeugs befestigten, nicht anhebbaren Standmast des
Flurförderzeugs, oder einem Fahrzeugkörper des Flurförderzeugs befestigtes Gehäuse
und ein mit dem Lastaufnahmemittel 3 verbundenes Seilmittel 33 umfasst.
[0055] Mit der Erfindung soll die Funktionsfähigkeit der Hubvorrichtung 1 erhalten oder
zumindest bei drohendem Verlust der Funktionsfähigkeit davor gewarnt werden. Insbesondere
soll das lose werden des Zugmittels 6 (Schlaffkettenbildung), das Aufsetzen des Lastaufnahmemittels
3 auf dem Boden (Lastgabel-Verschleiß), die Leckage des Hydrauliksystems (Absinken
des Lastaufnahmemittels 3) und das Problem der Vertikalschwingungen (Schwingungsbelastungen)
vermieden werden.
[0056] Hierzu werden erfindungsgemäß eine zulässige Bewegungszone Z0 und eine unzulässige
Bewegungszone Z1 der Hubvorrichtung 1 vorgegeben. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist die zulässige Bewegungszone Z0 im unteren Bereich und die unzulässige Bewegungszone
Z1 im oberen Bereich des Ausfahrmastes 2b vorgesehen.
[0057] Die Bewegungen der Hubvorrichtung 1, insbesondere die Relativbewegungen des Lastaufnahmemittels
3, beispielsweise des Hubschlittens 4, relativ zum Ausfahrmast 2b, werden mittels
einer Sensoreinrichtung S erfasst. Die Sensoreinrichtung S ist am Ausfahrmast 2b angeordnet
und kann als optische Sensoreinrichtung S, insbesondere als Lasersensor oder Kamera,
ausgebildet sein. Im einfachsten Fall kann die Sensoreinrichtung S auch als Berührungssensor
oder als berührungsloser Sensor ausgebildet sein.
[0058] Die Sensorsignale der Sensoreinrichtung S werden in der elektronischen Steuereinrichtung
25 ausgewertet. Bei Feststellung von Bewegungen des Lastaufnahmemittels 3 in der unzulässigen
Bewegungszone Z1 gibt die elektronische Steuereinrichtung 25 einen Steuerbefehl an
die Steuerventileinrichtung 12 oder an ein nicht näher dargestelltes zusätzliches
elektrisch angesteuertes Sperrventil, die Bewegungen der Hubvorrichtung 1, insbesondere
das weitere Einfahren des Ausfahrmastes 2b und somit das weitere Absenken des Lastaufnahmemittels
3 zu stoppen. Gleichzeitig kann auch eine Warnmeldung über eine in den Figuren nicht
dargestellte Anzeigeeinrichtung ausgegeben werden.
[0059] In der Figur 1 ist die Hubvorrichtung 1 mit ausgefahrenem Hubgerüst 2 dargestellt.
Die mit dem Ausfahrmast 2b verbundene Kolbenstange 10 der Hubzylindereinrichtung 11
ist ausgefahren, so dass das Lastaufnahmemittel 3 mittels des, über die Umlenkrolle
7 geführten, flexiblen Zugmittels 6 angehoben wird. Das Lastaufnahmemittel 3 befindet
sich in der zulässigen Bewegungszone Z0.
[0060] In der Figur 2 ist die Hubvorrichtung 1 mit eingefahrenem Hubgerüst 2 dargestellt.
In dieser Darstellung liegt das Lastaufnahmemittel 3 auf einem Störobjekt R, beispielsweise
einem Regalfachboden, auf. In der Figur 2 ist der noch ausgefahrene Zustand des Ausfahrmastes
2b gestrichelt dargestellt. Der eingefahrene Zustand des Ausfahrmastes 2b ist in der
Figur 2 mit durchgezogenen Linien dargestellt.
[0061] Gibt nun die Bedienperson über das Bedienelement 28 weiterhin den Steuerbefehl, das
Lastaufnahmemittel 3 abzusenken, so wird der Ausfahrmast 2b weiter eingefahren. Da
das Lastaufnahmemittel 3 auf dem Störobjekt R aufliegt, bewirkt das weitere Einfahren
des Ausfahrmastes 2b bzw. der Hubzylindereinrichtung 11, dass das flexible Zugmittel
6 lose wird.
[0062] Um die damit verbundenen Probleme zu vermeiden, wird erfindungsgemäß ein weiteres
Einfahren des Ausfahrmastes 2b verhindert. Hierzu sind die zulässige Bewegungszone
Z0 und die unzulässige Bewegungszone Z1 am Ausfahrmast 2b vorgesehen. Nach dem Aufsetzen
des Lastaufnahmemittels 3 auf dem Störobjekt R bewegt sich beim weiteren Einfahren
des Ausfahrmastes 2b bzw. der Hubzylindereinrichtung das Lastaufnahmemittel 3 relativ
zum Ausfahrmast 2b nach oben. Dabei tritt das Lastaufnahmemittel 3 von der zulässigen
Bewegungszone Z0 in die unzulässige Bewegungszone Z1 über. Der Eintritt des Lastaufnahmemittels
2 in die unzulässige Bewegungszone Z1 wird von der Sensoreinrichtung S detektiert.
Die Sensorsignale der Sensoreinrichtung S werden in der Steuereinrichtung 25 ausgewertet.
Die Steuereinrichtung 25 gibt daraufhin einen Steuerbefehl an die Steuerventileinrichtung
12 oder an ein nicht näher dargestelltes zusätzliches elektrisch angesteuertes Sperrventil,
das Einfahren des Ausfahrmastes 2b zu stoppen.
[0063] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt.
[0064] Zum Anheben und Absenken des Lastaufnahmemittels 3 kann anstelle einer Hubzylindereinrichtung
11 auch eine andere Hubeinrichtung, beispielsweise eine elektrische Hubeinrichtung,
vorgesehen sein.
[0065] Die Hubeinrichtung kann das Lastaufnahmemittel 3 mittels des Zugmittels oder alternativ
direkt betätigen.
[0066] Die Steuerventileinrichtung 12 kann alternativ mechanisch, beispielsweise mittels
einem Handhebel, betätigt sein, wobei ein von der Steuereinrichtung 25 elektrisch
angesteuertes Sperrventil vorgesehen sein kann, mit dem bei Eintritt des Lastaufnahmemittels
2 in die unzulässige Bewegungszone Z1 das weitere Einfahren des Ausfahrmastes 2b gestoppt
werden kann.
1. Verfahren zum Betrieb einer Hubvorrichtung (1) eines Flurförderzeugs mit einem an
einem Hubgerüst (2) anhebbar und absenkbar bewegbar angeordneten Lastaufnahmemittel
(3), dadurch gekennzeichnet, dass zulässige Bewegungen und unzulässige Bewegungen der Hubvorrichtung (1) vorgegeben
werden und die Bewegungen der Hubvorrichtung (1) mittels mindestens einer Sensoreinrichtung
(S) erfasst und in einer elektronischen Steuereinrichtung (25) ausgewertet werden,
wobei die elektronische Steuereinrichtung (25) bei Feststellung von unzulässigen Bewegungen
die Bewegungen der Hubvorrichtung (1) stoppt und/oder eine Warnmeldung ausgibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine zulässige Bewegungszone (Z0) und mindestens eine unzulässige Bewegungszone
(Z1) der Hubvorrichtung (1) vorgegeben werden und die elektronische Steuereinrichtung
(25) bei Feststellung von Bewegungen in der unzulässigen Bewegungszone (Z1) die Bewegungen
der Hubvorrichtung (1) stoppt und/oder eine Warnmeldung ausgibt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zulässige Bewegungszone (Z0) und die unzulässige Bewegungszone (Z1) entlang einer
Höhenausrichtung des Hubgerüstes (2) vorgegeben werden und die Bewegungen der Hubvorrichtung
(1) durch Sensierung von Relativbewegungen zwischen dem Hubgerüst (2) und dem Lastaufnahmemittel
(3) mittels der Sensoreinrichtung (S) erfasst und in der elektronischen Steuereinrichtung
(25) ausgewertet werden, wobei die elektronische Steuereinrichtung (25) bei Feststellung
von Relativbewegungen zwischen dem Hubgerüst (2) und dem Lastaufnahmemittel (3) in
der unzulässigen Bewegungszone (Z1) das Absenken des Lastaufnahmemittels (3) stoppt
und/oder eine Warnmeldung ausgibt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die unzulässige Bewegungszone (Z1) oberhalb der zulässigen Bewegungszone (Z0) vorgesehen
ist und als Sensoreinrichtung (S) eine im Bereich der unzulässigen Bewegungszone (Z1)
vorgesehene Sensoreinrichtung (S) verwendet wird, die ein Eintreten des Lastaufnahmemittels
(3) in die unzulässige Bewegungszone (Z1) bei einer Aufwärtsbewegung des Lastaufnahmemittels
(3) relativ zum Hubgerüst (2) sensiert.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die unzulässigen Bewegungen der Hubvorrichtung (1) durch Sensierung von unzulässigen
Relativbewegungen zwischen Hubgerüstsegmenten des Hubgerüstes (2) mittels der Sensoreinrichtung
(S) erfasst werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die unzulässigen Bewegungen der Hubvorrichtung (1) durch Sensierung einer Entspannung
flexibler Zugmittel der Hubvorrichtung (1) mittels der Sensoreinrichtung (S) erfasst
werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die unzulässigen Bewegungen der Hubvorrichtung (1) durch Sensierung einer Entspannung
von Schläuchen, insbesondere Hydraulikschläuchen, der Hubvorrichtung (1) mittels der
Sensoreinrichtung (S) erfasst werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die unzulässigen Bewegungen der Hubvorrichtung (1) durch Sensierung einer Entspannung
von Kabeln, insbesondere Elektrokabeln, der Hubvorrichtung (1) mittels der Sensoreinrichtung
(S) erfasst werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Steuereinrichtung (25) bei Feststellung von unzulässigen Bewegungen
Fahrzeugfunktionen des Flurförderzeugs, insbesondere Fahrantriebsfunktionen, einschränkt,
insbesondere Geschwindigkeiten der Fahrzeugfunktionen begrenzt oder die Fahrzeugfunktionen
stoppt.
10. Hubvorrichtung (1) eines Flurförderzeugs zur Durchführung eines Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 9 mit einem an einem Hubgerüst (2) anhebbar und absenkbar bewegbar
angeordneten Lastaufnahmemittel (3), dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Sensoreinrichtung (S) vorgesehen ist, die dazu ausgebildet ist, zulässige
Bewegungen und unzulässige Bewegungen der Hubvorrichtung (1) zu erfassen, wobei die
Sensoreinrichtung (S) mit einer elektronischen Steuereinrichtung (25) in Wirkverbindung
steht, die dazu eingerichtet ist, die Sensordaten auszuwerten und bei Feststellung
von unzulässigen Bewegungen die Bewegungen der Hubvorrichtung (1) zu stoppen und/oder
eine Warnmeldung auszugeben.
11. Hubvorrichtung (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass in der Steuereinrichtung (25) elektronische Abbilder der zulässigen und unzulässigen
Bewegungen der Hubvorrichtung (1) hinterlegt sind und die Steuereinrichtung (25) dazu
eingerichtet ist, die von der Sensoreinrichtung (S) erfassten Bewegungen der Hubvorrichtung
(1) mit den hinterlegten elektronischen Abbildern zu vergleichen und bei Feststellung
von unzulässigen Bewegungen die Bewegungen der Hubvorrichtung (1) zu stoppen und/oder
eine Warnmeldung auszugeben.
12. Hubvorrichtung (1) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine zulässige Bewegungszone (Z0) und mindestens eine unzulässige Bewegungszone
(Z1) der Hubvorrichtung (1) vorgesehen sind, und die elektronische Steuereinrichtung
(25) dazu eingerichtet ist, bei Feststellung von Bewegungen in der unzulässigen Bewegungszone
(Z1) die Bewegungen der Hubvorrichtung (1) zu stoppen und/oder eine Warnmeldung auszugeben.
13. Hubvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinrichtung (S) als optische Sensoreinrichtung (S), insbesondere als Lasersensor
oder Kamera, ausgebildet ist.
14. Hubvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinrichtung (S) als Berührungssensor oder als berührungsloser Sensor ausgebildet
ist.
15. Hubvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die zulässige Bewegungszone (Z0) und die unzulässige Bewegungszone (Z1) entlang einer
Höhenausrichtung des Hubgerüstes (2) vorgesehen sind, wobei die unzulässige Bewegungszone
(Z1) oberhalb der zulässigen Bewegungszone (Z0) angeordnet ist und die Sensoreinrichtung
(S) im Bereich der unzulässigen Bewegungszone (Z1) am Hubgerüst (2) angeordnet ist
und dazu ausgebildet ist, ein Eintreten des Lastaufnahmemittels (3) in die unzulässige
Bewegungszone (Z1) bei einer Aufwärtsbewegung des Lastaufnahmemittels (3) relativ
zum Hubgerüst (2) zu erfassen.