[0001] Die Erfindung betrifft ein textiles Flächengebilde, insbesondere textile Kettenwirkware,
insbesondere in Form eines Gewirkes für eine Verwendung als Schlingenkomponente in
einem schwingungsdämpfenden Klebeklettband, wobei das Flächengebilde Garnfäden enthält,
die Schlingen und Maschen in Quer- und Längsrichtung ausbilden. Dies kann durch übliche
Werkzeuge, wie Schiebernadel mit Haken, Schieber, Abschlagbarre, Niederhalteplatine
und fadenführende Lochnadel oder Legebarren einer Wirkmaschine erfolgen.
[0002] Derartige Flächengebilde zur Verwendung als Schlingenkomponente sind in den unterschiedlichsten
Ausführungsformen im Stand der Technik bekannt. Lediglich bspw. sei deshalb auf die
EP 1811070 B1, die
EP 3 214 214 B1 und
EP 2 748 361 B1 verwiesen, die unter anderem eine textile Kettenwirkware mit Schlingen und einem
Fond aus zwei Garnen pro Rapport und deren Herstellung offenbaren.
[0003] Darüber hinaus ist es auch bekannt, texturierte Garne als Schlingengarn einzusetzen,
um dadurch die Haftwirkung zu verbessern, wie dies beispielsweise die
EP 13 197 231 A1 offenbart.
[0004] Auch ist ein auf sich selbst wickelbares Klettklebeband beispielsweise aus der
EP 1 817 972 B2 oder
DE 20 2017 105 607 bekannt, auch mit einem Flächengewicht im Bereich von 100 bis 400 g/m
2.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen aus dem Stand der Technik bekanntes
textiles Flächengebilde in Form eines Gewirkes für eine Verwendung als schwingungsdämpfende,
insbesondere eine Befestigung erleichternde, Zwischenlagen dahin gehend fort zu entwickeln,
dass es gut maschinell verarbeitbar ist und eine hohe Schwingungsdämpfung und/oder
Schallisolation aufweist. Dabei soll eine möglichst material- und aufwandsarme Herstellung
möglich sein.
[0006] In überraschender Weise löst die Erfindung dieses Problem und die Aufgabe durch das
im Anspruch 1 gekennzeichnete Textil. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Ansprüchen
2 bis 9 angegeben. Einen weiteren Aspekt der Erfindung bildet die Verwendung des erfindungsgemäßen
Textils mit den Merkmalen des Anspruchs 11, ein Klebeband nach Anspruch 10 und ein
Kabel nach Anspruch 12.
[0007] Entscheidend kommt es dabei auf die der Garne an, die trotz vergleichsweise offener
Legung eine gute Dämpfung ermöglicht. Dies wird erfindungsgemäß durch Vorsehen eines
Teilschusses mindestens eines ersten der den Fond ausbildenden Garne realisiert. Dadurch,
wie auch durch die Vermeidung unnötiger Maschenausbildungen, lässt sich das Flächengewicht
bei gleichzeitiger Ausfüllung der Fläche gering halten.
[0008] Der Fond wird teilweise auch als Grundware oder Basis bezeichnet. Er wird in der
Regel zur Aufbringung des Flächengebildes durch Kaschieren, Kleben und/oder Vernähen
verwendet und hält das Flächengebilde zusammen, bildet meist sogar das Flächengebilde
als solches aus, aus dem die Schlingen hervorstehen.
[0009] Erfindungsgemäß wird das textile Flächengebilde mindestens gebildet aus zwei den
Fond ausbildenden Garnen und ein die Schlingen ausbildendendes Garn pro Rapport, insbesondere
beinhaltet es darüber hinaus maximal ein weiteres Garn, das insbesondere zusammen
mit dem einen ersten Garn eingezogen ist, so dass hier zwei Garne gemeinsam verlaufen.
[0010] Dabei ist mindestens ein erstes der mindestens zwei den Fond ausbildenden Garne im
Teilschuss eingebracht und als texturiertes Multifilamentgarn ausgebildet. Insbesondere
verläuft das mindestens eine erste Garn der mindestens zwei den Fond ausbildenden
Garne überwiegend quer zu den Maschenstäbchen des mindestens einen zweiten Garns der
mindestens zwei den Fond ausbildenden Garne, insbesondere in Querrichtung des textilen
Flächengebildes. Insbesondere stellt es die Verbindung zwischen zwei Maschenstäbchen
des mindestens einen zweiten Garns der den Fond ausbildenden Garne her. Mit besonderem
Vorteil bildet das mindestens eine erste der mindestens zwei den Fond ausbildenden
Garne keine Maschen aus, sondern wird nur durch Maschen anderer Garne, insbesondere
der Maschen des mindestens einen zweiten Garns der mindestens zwei den Fond ausbildenden
Garne abgebunden.
[0011] Das mindestens eine zweite der mindestens zwei den Fond ausbildenden Garne pro Rapport
bildet ein Maschenstäbchen aus. Die Maschenstäbchen der mindestens einen zweiten der
mindestens zwei den Fond ausbildenden Garne pro Rapport der einzelnen Rapporte verlaufen
im Wesentlichen parallel zueinander und insbesondere in Längsrichtung des textilen
Flächengebildes. Die Maschenstäbchen weisen einen Abstand oder Versatz von mindestens
1 mm zueinander auf. Dieses ist beispielsweise dadurch zu gewährleisten, dass auf
einer Rundstrickmaschine mit 28 Systemen pro Inch nur jedes vierte System zur Ausbildung
eines Maschenstäbchens des mindestens einen zweiten Garns der mindestens zwei den
Fond ausbildenden Garne verwendet wird. Im Allgemeinen könnte man dies gewährleisten,
durch Ausbildung von Maschenstäbchen des zweiten Garns der mindestens zwei den Fond
ausbildenden Garne pro Rapport und Vorsehen eines entsprechenden Abstandes. Der Abstand
oder Versatz ist generell von der Mitte des Stäbchens zur Mitte des nächsten Stäbchens
zu messen. Vorteilhafterweise ist jedoch auch ein Freiraum von mindestens 1 mm zwischen
den Maschenstäbchen vorgesehen, der insbesondere über die Länge des Flächengebildes
konstant und/oder zwischen allen Maschenstäbchen über die Breite des Stoffes gegeben
ist.
[0012] Beispielsweise kann das mindestens eine erste Garn der mindestens zwei den Fond ausbildenden
Garne im Schuss über die zwischen diesen für die Ausbildung der Maschenstäbchen verwendeten
Systeme liegenden Systeme ausgebildet sein. Es ist somit bezogen auf die Gesamtmaschine
oder das gesamte textile Flächengebilde oder seine Breite lediglich im Teilschuss
eingebracht. Insbesondere sind eine Vielzahl von derartigen Maschenstäbchen in einem
entsprechenden Abstand, insbesondere in einem zwischen allen in Maschenstäbchen über
die Breite des Flächengebildes identischen Abstand, im textilen Flächengebilde beinhaltet.
Der Abstand ist insbesondere über die Länge des Flächengebildes konstant. Die Länge
ist in die Richtung zu messen, in der das Flächengebilde produziert wurde. Das mindestens
eine erste und das mindestens eine zweite den Fond ausbildendende Garn sind, wie auch
das Schlingengarn, texturierte Polyestermultifilamentgarne. Dadurch lässt sich trotz
dieser offenen Legung bei einem Flächengewicht von 120 bis 200 g/m
2 eine überragende Schallisolation erreichen.
[0013] Die Schlingen sind mittel Köperlegung, insbesondere 3-1/0-2// Legung ausgebildet.
[0014] Bevorzugt ist das textile Flächengebilde thermisch behandelt und/oder fixiert, insbesondere
durch eine Erhitzung bei und/oder auf, eine Temperatur im Bereich von 70 bis 180°C,
insbesondere im Bereich von 90 bis 160°C, besonders bevorzugt im Bereich von 90 bis
150 °C. Dabei erfolgt die Erhitzung insbesondere von der Seite des textilen Flächengebildes,
die den Schlingen gegenüberliegt, und/oder während das Flächengebilde über die Breite
des Flächengebildes lang gestreckt u, gerade und/oder eben geführt wird, beispielswiese
über eine Rolle mit über ihre Länge konstantem Durchmesser geführt wird. Die Erhitzung
erfolgt insbesondere durch Kontakt mit einer, insbesondere metallischen Fläche, die
auf die Temperatur in den oben angegebenen Bereichen gebracht wurde, insbesondere
durch Kontakt für eine Zeitspanne im Bereich von 10 bis 240 s, insbesondere von 30s
bis 90. Dabei ist die metallische Fläche insbesondere so ausgebildet und wird das
Flächengebilde so über siegeführt, dass die Fläche in Richtung der Stoffbreite des
Flächengebildes gerade ausgebildet ist. Dabei kann sie in Richtung der Länge des Flächengebildes
gebogen sein.
[0015] Durch eine derartige Ausbildung und insbesondere thermische Behandlung lässt sich
eine Dehnung des Flächengebildes in Längsrichtung bei 25 N Zugkraft im Bereich von
2 bis 6%, insbesondere von 2 bis 4%, und/oder bei 50 N im Bereich von 4 bis 10%, insbesondere
5 bis 8%, und/oder bei 100 N im Bereich von 5 bis 20%, insbesondere 11 bis 16% realisieren.
Die Messung erfolgt dabei insbesondere nach DIN EN ISO 1393-1 (2013-08) und/oder DBL
5326(6.7)(2015-02).
[0016] Dies ist für eine spätere maschinelle Bearbeitung und/oder Verwendung zur Herstellung
von Klebeband und/oder zur Umwicklung von Kabel, insbesondere Kabelbäumen, besonders
vorteilhaft.
[0017] Die Dehnung in Querrichtung liegt bei Zugkraft von 25 N insbesondere im Bereich von
15 bis 40%, insbesondere 20 bis 35%, und/oder bei 50 N im Bereich von 20 bis 50%,
insbesondere 25 bis 40%, und/oder bei 100 N im Bereich von 30 bis 60%, insbesondere
35 bis 50%. Auch dies ist für eine spätere maschinelle Bearbeitung und/oder Verwendung
zur Herstellung von Klebeband und/oder zur Umwicklung von Kabel, insbesondere Kabelbäumen,
vorteilhaft.
[0018] Die thermische Fixierung sorgt auch dafür, dass ein Aufrollen der Seiten des textilen
Flächengebilde reduziert und/oder verhindert wird.
[0019] Ein anspruchsgemäßes textiles Flächengebilde mit z.B. einer Länge und Breite von
je 1m rollt sich das textile Flächengebilde, wenn es plan auf eine ebene Fläche mit
seiner rechten stricktechnischen Seite nach oben aufgelegt wird, an den stricktechnischen
Seiten jeweils nach oben und zwar so stark, dass jeweils die außenseitlichen 3 bis
15 cm, insbesondere 5 bis 10cm, des Stoffs, nicht auf der ebenen Fläche aufliegen.
[0020] Nach der Fixierung rollt sich der Stoff an den Rändern kaum (insbesondere so wenig,
dass weniger als die außenseitlichen je 3 cm, insbesondere weniger als je 1 cm, nicht
auf der ebenen Fläche aufliegen) oder gar nicht mehr ein, sondern liegt das textile
Flächengebilde weitgehend oder vollständig plan auf der ebenen Fläche. Dadurch lässt
sich neben mikroskopischen Analysen feststellen, ob das Textil thermisch fixiert wurde.
[0021] Insbesondere wird und/oder ist das textile Flächengebilde so thermisch fixiert und/oder
so ausgebildet, dass das textile Flächengebilde bei Auflegen auf eine ebene Fläche
mit der rechten stricktechnischen Seite nach oben an den stricktechnischen Außenseiten
mit weniger als den je äußeren 3 cm/m Stoffbreite, insbesondere den je äußeren 1cm/m
Stoffbreite, und/oder weniger als je 3 cm, insbesondere weniger als je 1cm nicht auf
der ebenen Fläche aufliegt.
[0022] Mit besonderem Vorteil weist das textile Flächengebilde ein Flächengewicht von 145
bis 165 g/Quadratmeter, auf. Dies kann insbesondere durch die erfindungsgemäße Ausbildung
und entsprechende Garnauswahl, insbesondere des mindestens einen ersten Garns der
mindestens zwei den Fond ausbildenden Garne, erreicht werden.
[0023] Mit besonderem Vorteil weist das textile Flächengebilde pro Rapport drei oder vier
Garne auf, sie können in ihrer Art identisch oder unterschiedlich ausgebildet sein.
Insbesondere können auch zwei der Garne identisch und eins unterschiedlich ausgebildet
sein. Dabei können sowohl die beiden den Fond ausbildenden Garne identisch ausgeführt
sein, als auch entweder dass erste oder das zweite den von ausbildende zusammen mit
dem die Schlingen ausbildenden Garn identisch ausgewählt sein.
[0024] Mit besonderem Vorteil weist das mindestens eine erste und/oder zweite Garn der mindestens
zwei den Fond ausbildenden Garne und/oder das Schlingengarn je und/oder jedes Garn
des Flächengebildes mindestens 25 Filamente, insbesondere mindestens 30, und insbesondere
bis 50, insbesondere bis 45 Filamente auf.
[0025] Mit besonderem Vorteil sind alle Multifilamentgarne und oder alle den Fond ausbildenden
Garne oder zumindest das mindestens eine erste Garn der mindestens zwei den Fond ausbildenden
Garne zumindest jeweils aus einem einzigen Materialgebildet.
[0026] Mit besonderem Vorteil ist in Quer- und/oder Längsrichtung an jeder fortlaufenden
Masche und/oder an jeder zweiten Masche genau eine Schlinge vorgesehen. Dadurch lässt
sich die Schlingendichte verhältnismäßig hoch wählen und somit eine starke Klett-
und Dämpfungswirkung realisieren. Dabei kann beispielsweise in Längsrichtung an jeder
Masche eine Schlinge und in Querrichtung an jeder zweiten Masche eine Schlinge vorgesehen
sein. Auch kann beispielsweise in Längsrichtung an jeder zweiten Masche eine Schlinge
und in Querrichtung an jeder Masche eine Schlinge vorgesehen sein oder kann in Längsrichtung
an jeder zweiten Masche eine Schlinge und in Querrichtung an jeder zweiten Masche
eine Schlinge vorgesehen sein.
[0027] Mit besonderem Vorteil ist die gleichzeitige Schlingen- und Maschenbildung des Schlingengarns
in Kombination mit der Abbindung anderer den Fond bildenden Garne durchgeführt. So
kann beispielsweise auch das Schlingengarn alternativ oder zusätzlich zur Abbindung
durch das mindestens eine zweite Garn der mindestens zwei den Fond ausbildenden Garne
das mindestens eine erste Garn der mindestens zwei den Fond ausbildenden Garne abbinden.
Insbesondere sind, insbesondere neben dem Schlingengarn, nur pro Rapport ein zweites
Garn und ein oder zwei erste Garne beinhaltet und sind insbesondere pro Rapport nur
zwei oder drei den Fond ausbildenden Garne beinhaltet.
[0028] Erfindungsgemäß sind, wie aus dem eingangs erwähnten Stand der Technik bekannt, die
Maschen des Schlingengarns und die Schlingen des Schlingen Garns als Einheit so ausgebildet,
sodass in Quer- und/oder Längsrichtung an jeder und/oder jeder zweiten fortlaufenden
Masche mindestens eine Schlinge vorliegt.
[0029] Einen weiteren Vorteil findet man in der gleichzeitigen Schlingen- und Maschenbildung,
indem diese zeitgleich in zwei aufeinandergelegte Grundmaschen unter Spannung festgehalten
werden können und einen Durchschlag des Fadens der Schlinge auf die Rückseite des
Flächengebildes und auch Materialverwendung verhindert, sowie der Schlinge einen absolut
geraden Stand nach oben gibt.
[0030] Gelöst wird die Aufgabe auch durch ein Verfahren zur Herstellung eines textilen Flächengebildes,
wobei wie aus dem Stand der Technik, insbesondere der
EP 1811070 B1, bekannt vorgegangen und die Garnauswahl wie für das textile Flächengebilde oben
stehend ausgeführt durchgeführt wird. Insbesondere wird dadurch ein oben geschildertes
erfindungsgemäßes textiles Flächengebilde geschaffen. Die vorteilhaften Merkmale des
textilen Flächengebildes lassen sich durch eine entsprechende verfahrenstechnische
Umsetzung realisieren. Dies kann dadurch erfolgen, durch ein Verfahren zum Herstellen
eines textilen Flächengebildes insbesondere in Form eines Gewirkes für eine Verwendung
als Schlingenkomponente in einem Klettverschluss vom Haken-und-Schlingentyp, wobei
das Flächengebilde Garnfäden enthält, die Schlingen und Maschen in Quer- und Längsrichtung
durch übliche Werkzeuge, wie Schiebernadel mit Haken, Schieber, Abschlagbarre, Niederhalteplatine
und fadenführende Lochnadel oder Legebarren einer Wirkmaschine ausbilden, wobei Masche
und Schlinge als eine Einheit dadurch ausgebildet werden, dass in jeder fortlaufenden,
zweiten oder dritten usw. Masche in Längsrichtung sowie in Querrichtung gleichzeitig
Schlingen erzeugt werden, indem der Garnfaden mindestens über zwei Nadeln gelegt wird,
der dann in den zwei Haken der Schiebernadel festgehalten und nach unten, durch die
vorhergehende Masche gezogen wird, oder wenn keine vorhergehende Masche vorhanden
ist, diese als Schlinge ausgebildet wird. Insbesondere kann die gleichzeitige Schlingen-
und Maschenbildung in Kombination mit anderen die Grundware bildenden Bindungen durchgeführt
werden.
[0031] Gelöst wird die Aufgabe auch durch die Verwendung eines erfindungsgemäßen textiles
Flächengebildes und/oder eines erfindungsgemäßen Klebebandes zur Schallisolation und/oder
Schwingungsdämpfung und/oder Dämpfung. Dabei wird das textile Flächengebilde insbesondere
als Zwischenlage genutzt. Bevorzugt wird es auf der einen Seite verklebt und auf der
anderen an einem Hakenteil, geeignet zur Ausbildung eines Klettverschlusses, mit den
Schlingen befestigt.
[0032] Gelöst wird die Aufgabe auch durch ein auf sich selbst wickelbares Klebeband, mit
einem bandförmigen erfindungsgemäßen textilen Flächengebilde, insbesondere mit einer
Breite im Bereich von 3 bis 20 cm und/oder genschnitten, insbesondere durch Schnitt
in Längsrichtung, aus einem breiteren erfindungsgemäßen textilen Flächengebildes,
insbesondere mit einer Breite im Bereich von 0,75 bis 2,5 m, wobei auf die Unterseite
und/oder der von den Schlingen abgewandten Seite eine selbstklebende Klebstoffbeschichtung
aufgebracht ist, welche insbesondere aus einem druckempfindlichen kautschuk- und/oder
acrylathaltigem Haftklebstoff besteht. Dadurch lassen sich die Vorteile des Flächengebildes
besonders gut als Zwischenlage zur Schalldämpfung, Schwingungsdämpfung und/oder Schallisolation
nutzen
[0033] Gelöst wird die Aufgabe auch durch ein Kabel, insbesondere einen Kabelbaum, umgeben,
insbesondere umwickelt mit mindestens einem erfindungsgemäßen Flächengebilde und/oder
einem erfindungsgemäßen Klebeband. Dabei ist das Flächengebilde insbesondere so orientiert,
dass die den Schlingen abgewandte Seite dem Kabel und/oder Kabelbaum zugewandt ist
und insbesondere an diesem fixiert ist, insbesondere mittels Klebstoff und/oder Kaschierung.
[0034] Im Folgenden werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand eines auf einer
(Kett-)Wirkmaschine erfindungsgemäß hergestellten Gewirkes zum besseren Verständnis
derselben anhand der Zeichnung näher erläutert, auf das die Erfindung jedoch nicht
beschränkt ist.
[0035] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine vergrößerte schematische Ausschnittsabbildung der erfindungsgemäßen Legungsform;
- Fig. 2a bis 2h
- schematische Ausschnittsabbildungen der erfindungsgemäßen gleichzeitigen Schlingen-
und Maschenbildung in Form einer gemeinsamen Legungsaufzeichnung in Kombination mit
anderen den Fond bildenden Bindungen, die durch eine Kettenwirkmaschine beim Wirken
von zwei bevorzugten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Kettenwirkware angewendet
werden kann, wobei in den Figuren 2b bis 2d bzw. 2f bis 2h jeweils die Einzellegungen
zeigen.
[0036] Fig. 1 stellt das Maschenbild 15 der Schlingen- (f) und gleichzeitigen Maschenbildung
dar. Die in der Darstellung übereinander angeordneten Maschen, die stets von denselben
Nadeln geformt werden, bilden dabei ein über die Länge des Stoffes verlaufendes Maschenstäbchen,
gebildet aus den Garnen i2. Mit j sind in dieser Figur die Teilschüsse des ersten,
hier nicht gezeigten Garns, bezeichnet. Die nebeneinander angeordneten Maschen über
die ganze Warenbreite bilden jeweils eine Maschenreihe.
[0037] Die Figuren 2a und 2e zeigen eine Gesamtlegungsaufzeichnung in Kombination mit unterschiedlichen
Bindungen, nämlich Fig. 2a mit Maschenbindung auch des im Teilschuss eingebrachten
ersten Garns der zwei den Fond ausbildenden Garne und, bevorzugt, Fig. 2e ohne Maschenbildung
des im Teilschuss eingebrachten ersten Garns der zwei den Fond ausbildenden Garne.
Dieses wird in diesem Fall durch die Maschen des zweiten Garns der den Fond ausbildenden
Garne mit abgebunden. In den Einzellegungsaufzeichnungen gemäß Figuren 2d (w) bzw.
Fig. 2h (z) werden die gleichzeitig gebildeten Schlingen und Maschen des Schlingengarns
dargestellt, und zwar in Kombination mit den vorstehend erwähnten anderen Bindungen
gemäß Figuren 2b und c (r und v) bzw. Figuren 2f (Abbindung ohne Maschenbildung des
im Teilschuss eingebrachten Garns) und g (x und y), wobei gemäß z in jeder Masche
des Schlingengarns Schlingen gebildet sind, während in w in jeder zweiten Masche des
Schlingengarns Schlingen gebildet sind.
[0038] In den Figuren 2a bis 2h ist auch das Maschenbild der Schlingen- (f) und die gleichzeitige
Maschenbildung (i1) eines Fondgarns dargestellt.
[0039] Erfindungsgemäß stellt die Legung aus den Figuren 2b (r) und 2f (x) die Legung des
ersten Garns der zwei den Fond ausbildenden Garne da. Dieses ist erfindungsgemäß im
Teilschuss, hier über vier Systeme, eingebracht. Dargestellt sind jeweils drei Rapporte.
Wie oben ausgeführt ist jeder der anspruchsgemäßen Fäden bzw. Garne pro Rapport einmal
vorhanden. Somit sind in den Darstellungen jeweils drei erste der zwei den Fond pro
Rapport ausbildenden Fäden bzw. Garne sowie drei zweite der zwei den Fond pro Rapport
ausbildenden Fäden bzw. Garne und drei Schlingen ausbildende Fäden bzw. Garne gezeigt.
[0040] Dadurch, dass das mindestens eine erste Garn der mindestens zwei den Fond ausbildenden
Garne pro Rapport, wie in Figur 2f keine Maschen ausbildet, sondern nur durch die
Maschen eines anderen Garns abgebunden wird, kann eine weitere Gewichtseinsparung
reduziert werden. Auch trägt der Teilschuss deutlich zur Gewichtsreduzierung bei.
1. Schwingungsdämpfendes textiles Flächengebilde in Form einer Kettenwirkware aufweisend
Schlingen und geeignet als Bestandteil eines Klettverschlusses des Haken-und-Schlingentyps
eingesetzt zu werden, wobei die Kettenwirkware einen Fond und daraus hervorstehende
Schlingen aufweist und gebildet ist aus mindestens zwei den Fond ausbildenden Garnen
und mindestens einem die Schlingen ausbildenden und mit dem Fond vermaschten Garn,
wobei die Maschen des Schlingengarns und die Schlingen des Schlingengarns als Einheit
so ausgebildet sind, dass in Quer- und/oder Längsrichtung an jeder und/oder jeder
zweiten fortlaufenden Masche des textilen Flächengebildes mindestens eine Schlinge
vorliegt, wobei das textile Flächengebilde ein Flächengewicht im Bereich von 120 bis
200 g/m2 aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein erstes (i1) der mindestens zwei den Fond ausbildenden Garne (i1,i2)
in Teilschuss verläuft und dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens ein erste (i1) der mindestens zwei den Fond ausbildenden Garne durch
mindestens ein zweites und Maschen ausbildendes Garn (i2) der mindestens zwei den
Fond ausbildenden Garne abgebunden ist, wobei die Maschenstäbchen des textilen Flächengebildes
einen Abstand und/oder Versatz von mindestens einem Millimeter aufweisen und dass
die Schlingen mittels Köperlegung ausgebildet sind und die mindestens zwei den Fond
ausbildenden Garne texturierte Polyestermultifilamentgarne sind.
2. Textiles Flächengebilde nach Anspruch 1, wobei das textile Flächengebilde thermisch
fixiert ist.
3. Textiles Flächengebilde nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, wobei
das mindestens eine erste und/oder eine zweite der mindestens zwei den Fond ausbildenden
Garne und/oder das Schlingengarn je ein dtex zwischen 130 und 200, insbesondere zwischen
150 und 180 aufweist und/oder wobei das mindestens einer erste Garn aus zwei gemeinsam
eingezogenen texturierten Garnen gebildet ist, die je ein dtex zwischen 130 und 200,
insbesondere zwischen 150 und 180 aufweisen.
4. Textiles Flächengebilde nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, wobei
das textile Flächengebilde aus drei oder vier Garnen gleicher oder unterschiedlicher
Art pro Rapport ausgebildet ist.
5. Textiles Flächengebilde nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, wobei
alle Multifilamente des mindestens einen den Fond mit ausbildenden Multifilamentgarns,
insbesondere alle Multifilamtengarne im Fond, insbesondere die mindestens zwei den
Fond ausbildenden Garne aus einem einzigen Material gebildet sind.
6. Textiles Flächengebilde nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dass
in Quer- und/oder Längsrichtung an jeder fortlaufenden Masche und/oder an jede zweiten
Masche genau eine Schlinge vorliegt.
7. Textiles Flächengebilde nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die gleichzeitige Schlingen- und Maschenbildung in Kombination gleichzeitig mit der
Abbindung der den Fond bildenden Garne durchgeführt ist.
8. Textiles Flächengebilde nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Schlingen bildende Garn in Fadenschlingen gelegt ist, die in einer gemeinsamen
Rippe zueinander justiert sind.
9. Textiles Flächengebilde nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Schlingen bildende Garn in einem 3-1/0-2// Stichmuster kettengewirkt ist.
10. Textiles Flächengebilde nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine erste und/oder zweite Garn der mindestens zwei den Fond ausbildenden
Garne und/oder das Schlingengarn je und/oder jedes Garn des Flächengebildes mindestens
25 Filamente, insbesondere mindestens 30, und insbesondere bis 500, insbesondere bis
45 Filamente aufweist.
11. Auf sich selbst wickelbares Klebeband, mit einem bandförmigen textilen Flächengebilde
nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei auf dessen Unterseite und/oder der von
den Schlingen abgewandten Seite eine selbstklebende Klebstoffbeschichtung aufgebracht
ist, welche insbesondere aus einem druckempfindlichen kautschuk- und/oder acrylathaltigem
Haftklebstoff besteht.
12. Verwendung eines textiles Flächengebildes nach einem der Ansprüche 1 bis 10 und/oder
eines Klebebandes nach Anspruch 11 zur Schallisolation und/oder Schwingungsdämpfung
und/oder zur Bildung eines Kabelbaums durch Umwickeln einer Mehrzahl von Kabeln mit
dem textilen Flächengebilde.
13. Kabel, insbesondere Kabelbaum, umgeben, insbesondere umwickelt mit mindestens einem
Flächengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 10 und/oder einem Klebeband nach Anspruch
11 .