[0001] Die Erfindung betrifft eine Verbundplatte zur Auflage auf einen Untergrund sowie
eine Verlegung mit derartigen Verbundplatten.
[0002] Verbundplatten können beispielsweise verwendet werden, um einen Boden auszulegen.
Ein solcher Boden kann beispielsweise als Fußweg, als Fahrbahn, als Abstellfläche
oder für andere Zwecke verwendet werden. Sie dienen dazu eine Ebene, gegebenenfalls
auch eine weitestgehend geschlossene Oberfläche auszubilden. Verbundplatten können
insbesondere auch verfüllt werden, um beispielsweise die Stabilität zu erhöhen und/oder
Anpflanzungen von Gras oder anderen Pflanzen zu ermöglichen. Gattungsgemäße Verbundplatten
werden auch dafür vorgesehen unversiegelte Verkehrsflächen herzustellen, die es erlauben,
dass das Regenwasser flächig in den Untergrund versickert.
[0003] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Verbundplatte vorzusehen, welche im Vergleich
zu bekannten Verbundplatten im verlegten Einsatz, unter Belastung nicht so leicht
zueinander verschoben werden. Es ist des Weiteren eine Aufgabe der Erfindung, eine
zugehörige Verlegung vorzusehen.
[0004] Dies wird erfindungsgemäß durch eine Verbundplatte und eine Verlegung gemäß den jeweiligen
Hauptansprüchen erreicht. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
beansprucht.
[0005] Die Erfindung betrifft eine Verbundplatte zur Auflage auf einen Untergrund. Die Verbundplatte
weist eine Anzahl von Vorsprüngen auf, welche an einer Unterseite der Verbundpatte
oder vertikal beabstandet zur Unterseite an der Verbundplatte nach außen vorstehen.
Die Verbundplatte weist eine Anzahl von Ausnehmungen auf, wobei jede Ausnehmung eine
Aufnahmefläche aufweist, welche oberhalb der Vorsprünge in der Verbundplatte ausgebildet
sind. Vorsprünge und Ausnehmungen sind entlang eines Rands der Verbundplatte alternierend
ausgebildet sein. Zumindest ein Vorsprung weist insbesondere eine jeweilige vertikal
zu den Aufnahmeflächen gerichtete Erhebung an einem jeweiligen außenseitigen Ende
auf. Dabei ist vorgesehen, dass der Abstand der Erhebung von der Unterseite kleiner
ist als der Abstand der Aufnahmefläche von der Unterseite. Vorzugsweise befindet sich
dabei zumindest ein so ausgebildeter Vorsprung an jeder Seite der Platte, um eine
allseitige Verbindung der Verbundplatten zu erreichen.
[0006] Die eingangs beschriebene Erfindung wird auch durch eine weitere Verbundplatte gelöst,
wobei diese Verbundplatte eine Anzahl von Vorsprüngen aufweist, welche an einer Oberseite
der Verbundplatte oder vertikal zur Oberseite beabstandet an der Verbundplatte nach
außen vorstehen. Auch diese Verbundplatte weist eine Anzahl von Ausnehmungen auf,
wobei jede Ausnehmung eine Aufnahmefläche aufweist, die unterhalb der Vorsprünge in
der Verbundplatte ausgebildet sind. Die Vorsprünge und Ausnehmungen sind entlang eines
Randes der Verbundplatte alternierend ausgebildet. Mindestens ein Vorsprung weist
eine jeweilig vertikal zu der Aufnahmefläche gerichtete Erhebung an einem jeweilig
außenseitigen Ende auf. Dabei ist vorgesehen, dass der Abstand der Erhebung von der
Unterseite größer ist als der Abstand der Aufnahmefläche von der Unterseite.
[0007] Die beiden erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verbundplatten folgen dem gleichen erfinderischen
Prinzip, unterscheiden sich aber in der räumlichen Anordnung des Vorsprungs. Bei dem
ersten Vorschlag ist der Vorsprung, der eine gewisse Höhe aufweist, auf der unteren
Hälfte der Verbundplatte, auf der Unterseite angeordnet. Diese Variante erlaubt, dass
die sichtbare Oberseite zum Beispiel eine geschlossene rechteckige oder quadratische
Kontur aufweist. Hierzu unterscheidet sich das zweite Prinzip, bei welchen der Vorsprung
an der Oberseite angeordnet ist, woraus sich eine sichtbare Verzahnung ergibt. Geschickterweise
kann eine entsprechende erfindungsgemäße Verbundplatte auch beidseitig verwendet werden!
[0008] Natürlich umfasst die Erfindung auch eine Lösung (=drittes Prinzip), bei welchen
der Vorsprung bzw. die Vorsprünge im Mittelbereich des Randes der Verbundplatte angeordnet
ist und analog dazu auch die Ausnehmungen auf dem gleichen Höhenniveau. Auch eine
solche Ausgestaltung ist von der Ober- bzw. Unterseite der Platte beanstandet ausgeführt.
[0009] Die Erfindung ist nachfolgend insbesondere in Bezug auf das erste Prinzip beschrieben,
ohne dabei die Erfindung hierauf zu beschränken. Im Sinne einer kinematischen Umkehr
sind die für das erste Prinzip beschriebenen Merkmale analog auf das zweite und dritte
Prinzip zu übertragen.
[0010] Der Pfiff der erfindungsgemäßen Verbundplatte liegt darin, dass das Zusammenwirken
des Vorsprunges mit der Aufnahmefläche bei der Verlegung der Verbundplatten zu einer
Verzahnung der benachbarten Platten in horizontaler Richtung führt, das einer Verschiebesicherung
bei Scherbelastung dient.
[0011] Vorsprünge und Aufnahmeflächen benachbarter Verbundplatten können insbesondere so
zusammenwirken, dass sie benachbarte Verbundplatten miteinander verbinden und/oder
unter vertikalem Druck für eine Kraft sorgen, welche eine Annäherung der Verbundplatten
bewirkt und so unter Belastung, im Einsatz nicht zueinander verschoben werden und
einen Spalt bilden.
[0012] Zusätzlich erreicht die erfindungsgemäße Verbundplatte überraschenderweise, dass
die Tragfähigkeit des Untergrundes und somit auch die erforderlichen Tragschichtdicken
reduziert werden können. Dies resultiert daher, dass die vorgeschlagene Verzahnung
zu einer deutlichen Reduktion der Drucklast pro Flächeneinheit führt, da die punktuellen
Kräfte nicht nur über die Fläche einer einzelnen Platte verteilt und an den Untergrund
abgeleitet werden, sondern nun auch an die benachbarten Platten verteilt werden.
[0013] Unter einer Verbundplatte kann insbesondere eine Platte verstanden werden, welche
zusammen mit identisch oder ähnlich ausgebildeten Verbundplatten eine Oberfläche ausbildet,
die beispielsweise eine Verkehrsfläche bilden kann. Sie kann beispielsweise dafür
vorgesehen sein, als Fußweg, Fahrweg für Kraftfahrzeuge, Abstellfläche für Güter oder
Kraftfahrzeuge oder auch für andere Zwecke verwendet zu werden. Sie kann insbesondere
zumindest etwas elastisch ausgeführt sein, so dass sie sich unter Druck verformen
kann.
[0014] Die Vorsprünge können insbesondere relativ zu einem jeweiligen Rest der Verbundplatte
vorstehend ausgebildet sein. Insbesondere können sie horizontal vorstehen. Unter einer
vertikalen Richtung sei hierin insbesondere eine Richtung verstanden, welche in einem
typischen Einbauzustand der Verbundplatte senkrecht zu einer Ebene bzw. Oberfläche
ist, welche durch die Verbundplatten als nutzbare Fläche definiert wird. Unter einer
horizontalen Richtung sei insbesondere eine Richtung in oder parallel zu einer solchen
Ebene bzw. Oberfläche verstanden. Typischerweise hat also beispielsweise bei Ausbildung
einer ebenen Oberfläche durch eine Zusammenstellung mehrerer Verbundplatten die vertikale
Richtung eine Ausrichtung senkrecht zur Erdoberfläche, und eine horizontale Richtung
hat eine Ausrichtung entlang der Erdoberfläche.
[0015] Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass die Aufnahmefläche der Ausnehmung oberhalb
oder unterhalb des Vorsprung in der Verbundplatte angeordnet ist. Oberhalb bzw. unterhalb
bedeutet hierbei nicht exakt die vertikale Richtung, sondern umfasst auch eine Anordnung,
bei welchen die Aufnahmefläche seitlich versetzt oberhalb oder unterhalb des Vorsprunges
angeordnet ist.
[0016] Die Aufnahmeflächen können insbesondere Flächen sein, welche beispielsweise ganz
oder teilweise eben oder auch mit Strukturierungen ausgebildet sein können, welche
dafür vorgesehen sind, dass Vorsprünge benachbarter Verbundplatten damit zusammenwirken.
Wenn die Vorsprünge einer Verbundplatte an einer Unterseite der Verbundplatte angeordnet
sind, können die Aufnahmeflächen insbesondere oberhalb der Vorsprünge angeordnet sein,
so dass ein Zusammenwirken mit identischen oder ähnlichen benachbarten Verbundplatten
möglich ist. Ebenso können die Aufnahmeflächen in dem Fall, dass die Vorsprünge vertikal
beabstandet zur Unterseite der Verbundplatte angeordnet sind, insbesondere unterhalb
der Vorsprünge angeordnet sein, so dass ebenfalls ein Zusammenwirken mit benachbarten
identischen oder ähnlichen Verbundplatten möglich ist.
[0017] Die Erhebung auf oder an dem Vorsprung bzw. den Vorsprüngen sind dabei so angeordnet,
dass diese mit den Aufnahmefläche/n der benachbarten Verbundplatte haltend zusammenwirkt.
Dabei kann sich die Erhebung vertikal nach oben oder vertikal nach unten gegenüber
dem Vorsprung erstrecken, je nachdem nach welchem Prinzip die Verbundplatte ausgebildet
oder verlegt ist.
[0018] Ein Rand kann insbesondere um die Verbundplatte umlaufend sein. Er kann sich insbesondere
zwischen der Unterseite und einer Oberseite erstrecken. Die Unterseite ist typischerweise
diejenige Seite bzw. Fläche einer Verbundplatte, mit welcher die Verbundplatte im
Einbauzustand auf einem Untergrund aufliegt. Eine Oberseite ist typischerweise diejenige
Seite bzw. Fläche, welche im Einbauzustand nach oben weist, also beispielsweise eine
Verkehrsfläche zur Verfügung stellt. Es kann bei einer Verbundplatte auch vorgesehen
sein, dass sie beidseitig verwendbar ist, so dass Unterseite und Oberseite nicht eindeutig
definiert sind. In diesem Fall können die Unterseite und die Oberseite beliebig gewählt
werden.
[0019] Unter einer vertikal zu den Aufnahmeflächen gerichteten Erhebung kann insbesondere
eine Erhebung verstanden werden, welche im Querschnitt des jeweiligen Vorsprungs zu
erkennen ist und eine Spitze aufweist. Diese kann insbesondere von der Unterseite
weg zeigen, wenn die Vorsprünge an der Unterseite abstehen, und kann insbesondere
zur Unterseite hin zeigen, wenn die Vorsprünge vertikal beabstandet zur Unterseite
angeordnet sind. Dies erlaubt ein vorteilhaftes Zusammenwirken mit benachbarten Aufnahmeflächen.
Das Zeigen sei hier insbesondere in vertikaler Richtung verstanden.
[0020] Die Anordnung von Vorsprüngen beabstandet zur Unterseite kann insbesondere als kinematische
Umkehr der Anordnung von Vorsprüngen an der Unterseite verstanden werden. Im erstgenannten
Fall greifen typischerweise Vorsprünge mit ihren Erhebungen von oben in benachbarte
Aufnahmeflächen ein, im zweiten Fall ist es genau umgekehrt.
[0021] Die erfindungsgemäß vorgeschlagenen geometrischen Verhältnisse (einerseits, dass
der Abstand der Erhebung von der Unterseite kleiner ist als der Abstand der Aufnahmefläche
von der Unterseite und anderseits, dass der Abstand der Erhebung von der Unterseite
größer ist als der Abstand der Aufnahmefläche von der Unterseite) bewirken, dass die
Verbundplatten problemlos verlegt werden können, indem diese aufgrund des Spieles
leicht ineinander, bzw. untereinander gleiten und insbesondere keine Widerstände,
die z.B. Verhakungselemente oder andere dauerhaft formschlüssige Verbindungsmittel
zwischen den Verbundplatten ausbilden, überwunden werden müssen. Die Ausgestaltung
trägt auch dazu bei, dass beim Verlegen, zB im Splitt, nicht unnötig viel Splitt verschoben
wird, was eventuell die Planheit der Fläche beeinträchtigen würde oder das Risiko
mindert, dass Split zwischen die Platten gelangt, das das spaltfreie Zusammenschieben
der Platten behindern würde.
[0022] Die Differenz der Abstände (einerseits, Differenz von dem Abstand der Erhebung von
der Unterseite zu dem Abstand der Aufnahmefläche von der Unterseite und anderseits,
Differenz von dem Abstand der Erhebung von der Unterseite von dem Abstand der Aufnahmefläche
von der Unterseite) beträgt mindestens 0,5 mm, mindestens 1 mm oder mindestens 2 mm.
[0023] Die Aufnahmeflächen können insbesondere mit einem Abstand von mindestens 0,5 mm,
mindestens 1 mm oder mindestens 2 mm und/oder mit einem Abstand von höchstens 2 mm,
höchstens 4 mm oder höchstens 1 cm vertikal beabstandet zu den Vorsprüngen angeordnet
sein. Dadurch kann für typische Ausführungen ein Abstand erreicht werden, welcher
eine problemlose Verlegung ermöglicht, jedoch auch beispielsweise unter Belastung
eine Verhakung von Vorsprüngen und Aufnahmeflächen ermöglicht. Der Abstand kann insbesondere
zwischen Bestandteilen von Vorsprung bzw. Aufnahmefläche gemessen werden, welche in
einer typischen Einbausituation über- bzw. untereinander angeordnet sind. Der Abstand
kann beispielsweise auch zwischen einer höchsten bzw. niedrigsten Stelle eines Vorsprungs,
beispielsweise einer Spitze der Erhebung, und einer Höhe der Aufnahmefläche gemessen
werden. Der Abstand kann insbesondere von vorgegebenen Toleranzen und Verschleißwerten
eines Bauteils bzw. einer Form vorgegeben sein. Insbesondere kann beispielsweise ein
Abstand von bis zu 1 cm bei Kunststoff, oder bis zu 0,5 cm bei Polymerbeton oder Stahl
verwendet werden. Ebenso kann der Abstand auch von der Form abhängig sein, wobei eine
Verbundplatte beispielsweise eine Größe von bis zu 2x4 m in horizontaler Ausdehnung
oder auch mehr oder weniger haben kann. Ein Abstand von beispielsweise 1 cm kann vorteilhaft
dazu verwendet werden, um einen dadurch entstehenden Zwischenraum zu verfüllen, beispielsweise
mit Sand. Auch bei anderen Abständen ist dies jedoch möglich, wobei beispielsweise
auch andere Verfüllmaterialien verwendet werden können.
[0024] Die Aufnahmeflächen können insbesondere dazu ausgebildet sein, dass in jeder Aufnahmefläche
ein Vorsprung einer benachbarten, auf gleicher Höhe liegenden Verbundplatte eingreift.
Durch die bereits beschriebene Ausbildung des Vorsprungs mit einer jeweiligen Erhebung
kann dadurch eine vorteilhafte Verhakung bzw. Verbindung von Aufnahmefläche und Vorsprung
erreicht werden. Dadurch kann beispielsweise bei einem vertikal ausgeübten Druck,
welcher beispielsweise von einem darüberfahrenden Kraftfahrzeug stammen kann, ein
horizontaler Zug der beiden benachbarten Verbundplatten gegeneinander ausgelöst werden.
Die Aufnahmeflächen und die Vorsprünge können insbesondere dazu ausgebildet sein,
dass zwischen einer Aufnahmefläche und einem eingreifenden und/oder darunter oder
darüber befindlichen Vorsprung einer benachbarten, auf gleicher Höhe liegenden Verbundplatte
ein Abstand von mindestens 0,5 mm, mindestens 1 mm oder mindestens 2 mm und/oder ein
Abstand von höchstens 2 mm, höchstens 4 mm oder höchstens 1 cm vorgesehen ist. Damit
können die bereits weiter oben erwähnten vorteilhaften Effekte erreicht werden. Eine
auf gleicher Höhe liegende Verbundplatte ist insbesondere eine Verbundplatte, welche
auf dem gleichen, ebenen Untergrund aufliegt wie eine andere Verbundplatte.
[0025] Die Aufnahmeflächen können insbesondere eine jeweilige Ausnehmung aufweisen, wobei
die Ausnehmungen innenseitig ausgebildet sind. Eine solche innenseitige Ausbildung
kann sich insbesondere auf eine horizontale Richtung beziehen, d.h. die Ausnehmungen
können insbesondere beispielsweise entlang einer horizontalen Erstreckung einer Aufnahmefläche
gesehen in der inneren Hälfte oder dem inneren Drittel ausgebildet sein. Der Begriff
"Innen" bezieht sich dabei insbesondere auf denjenigen Abschnitt, welcher am nächsten
zu dem Rest der Verbundplatte angeordnet ist.
[0026] Die Ausnehmungen können insbesondere komplementär zu einer Erhebung eines in die
Aufnahmefläche eingreifenden Vorsprungs einer benachbarten, auf gleicher Höhe liegenden
Verbundplatte ausgebildet sein. Dadurch kann eine besonders vorteilhafte Verzahnung
bzw. Verhakung von Ausnehmung und Erhebung erreicht werden, so dass beispielsweise
bei Wirkung einer vertikalen Kraft eine besonders gute Verzahnung von benachbarten
Verbundplatten erreicht werden kann.
[0027] Ein höchster Punkt der Erhebung kann insbesondere im äußeren Bereich, insbesondere
in der äußeren Hälfte, im äußeren Drittel oder Viertel des Vorsprungs angeordnet sein.
Dort hat er sich als besonders wirksam erwiesen. Er kann jedoch auch weiter innen
angeordnet sein.
[0028] Insbesondere kann ein tiefster Punkt der Ausnehmung im inneren Bereich, insbesondere
in der inneren Hälfte, im inneren Drittel oder Viertel der Aufnahmefläche angeordnet
sein. Ein tiefster Punkt der Ausnehmung kann insbesondere derjenige sein, welcher
am weitesten in die entsprechende Aufnahmefläche hineinreicht, insbesondere in vertikaler
Richtung. Dies ist unabhängig davon, ob die Aufnahmefläche nach oben oder nach unten
weist. Bei einer nach unten weisenden Aufnahmefläche kann der tiefste Punkt also auch
vertikal obenseitig angeordnet sein.
[0029] Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass der innenliegende, erste Teil der Auflagefläche
des Vorsprungs horizontal verläuft. Dies hat den Vorteil, dass bei einer Belastung
der Verbundplatten diese widerstandsfrei oder sehr widerstandsarm zusammengeschoben
werden und so nachhaltig die Ausbildung eines Spaltes vermieden wird.
[0030] Die Verbundplatte kann insbesondere einen randseitig umlaufenden Balken aufweisen,
wobei der Balken insbesondere vertikal über oder unter den Vorsprüngen angeordnet
sein kann. Die Aufnahmeflächen können insbesondere am Balken angeordnet sein. Dies
erlaubt eine zusätzliche Stabilität durch den Balken und eine einfache Ausführung
der Aufnahmeflächen.
[0031] Die Verbundplatte kann insbesondere zwischen den Vorsprüngen jeweilige seitliche
Einbuchtungen oder Ausnehmungen aufweisen. Die seitlichen Einbuchtungen können insbesondere
dazu ausgebildet sein, dass in jede solche Einbuchtung ein Vorsprung einer benachbarten,
auf gleicher Höhe liegenden Verbundplatte eingreifen kann. Jede seitliche Einbuchtung
kann insbesondere partiell oder ganz von einer der Aufnahmeflächen überspannt werden.
Dies hat sich als vorteilhaft erwiesen, da Vorsprünge und Einbuchtungen insbesondere
komplementär zueinander ausgeführt sein können.
[0032] Vorteilhafterweise ist auch vorgesehen, dass die Ausnehmung gleich oder etwas größer
ausgebildet ist wie der Vorsprung. Diese Dimensionsangabe bezieht sich insbesondere
auf das Volumen oder auf einen den jeweiligen Körper (Ausnehmung oder Vorsprung) beschreibenden
Maß. Idealerweise taucht der Vorsprung möglichst vollständig in die Ausnehmung ein,
woraus an der Oberfläche eine möglichst spaltfreie Anordnung der beiden benachbarten
Verbundplatten resultiert.
[0033] Die Erhebungen können insbesondere im seitlichen Querschnitt gesehen gebogen oder
eckig ausgeführt sein. Auch andere Ausführungen sind jedoch möglich.
[0034] Bei der Erhebung sei erwähnt, dass insbesondere ein höchster bzw. tiefster Punkt
außerhalb bzw. in einer äußeren Hälfte des jeweiligen Vorsprungs liegen kann, sich
die Erhebung jedoch auch weiter nach innen bzw. außen erstrecken kann.
[0035] Die Vorsprünge können insbesondere in Draufsicht nach außen hin verjüngt ausgebildet
sein.
[0036] Beispielsweise kann hierbei ein Winkel von 45° oder mehr als 45° an der Spitze des
jeweiligen Vorsprungs erreicht werden. Auch eine nicht spitze Ausführung der Vorsprünge
in Draufsicht ist jedoch möglich, beispielsweise kann ein Vorsprung auch in Draufsicht
außenseitig zwei rechte Winkel oder zwei stumpfe Winkel aufweisen, wobei durch eine
nicht rechtwinklige Ausführung das Einschieben aufgrund einer zumindest partiellen
Selbstjustage erleichtert werden kann.
[0037] Die Verbundplatte kann insbesondere eine umlaufende Fase an einer unteren äußeren
Kante aufweisen. Dadurch kann insbesondere bei aneinander anliegenden Verbundplatten
ein Raum zur Aufnahme von darunterliegendem Material geschaffen werden. Hierdurch
wird beim Zusammenfügen verhindert, dass unter der Verbundplatte liegendes Material
(in der Regel Splitt oder Sand) in den Spalt zwischen den Platten gedrückt wird und
so die Platten nicht ganz zusammengeschoben werden können.
[0038] Gemäß einer Ausführung können an äußeren Kanten der Aufnahmeflächen Fasen ausgebildet
sein.
[0039] Dadurch kann die Positionierung benachbarter Verbundplatten erleichtert werden. Stehen
die Vorsprünge von der Unterseite ab, können die äußeren Kanten mit Fasen insbesondere
untenseitig ausgebildet sein. Dies erleichtert das Zusammenfügen bzw. Ineinandergleiten
der Verbundplatten, auch wenn die Platten dabei nicht exakt auf gleicher Höhe sind
oder in vertikaler Richtung nicht ganz parallel zueinander ausgerichtet sind. Dabei
reicht es aus, wenn die Fase nur einseitig ausgebildet ist. Auch hierbei wird eine
Montageerleichterung erreicht, wenn auch in geringerem Maße.
[0040] Gemäß einer weiteren Ausführung sind an inneren Kanten der Vorsprünge Fasen ausgebildet.
[0041] Ebenso können in diesem Fall die inneren Kanten mit Fasen oberseitig ausgebildet
sein. Bei einer Ausführung mit von der Unterseite beabstandeten Vorsprüngen kann es
insbesondere andersherum ausgeführt sein. Eine Fase kann insbesondere eine Fläche
sein, welche sich in einem bestimmten Winkel, beispielsweise 45°, zur Horizontalen
erstreckt.
[0042] Ebenso können an äußeren Kanten der Vorsprünge Fasen ausgebildet sein und/oder es
können an inneren Kanten der Aufnahmeflächen Fasen ausgebildet sein. Dies kann insbesondere
zusätzlich oder alternativ zu den im vorherigen Absatz beschriebenen Fasen sein. Dadurch
kann eine bessere Anlage benachbarter Verbundplatten aneinander erreicht werden.
[0043] In der Verbundplatte kann insbesondere eine Anzahl von Kammern zur Aufnahme von Pflasterelementen
oder zum Verfüllen ausgebildet sein, wobei die Kammern von oben und/oder von unten
zugänglich sein können. Derartige Kammern können beispielsweise mit Erde, Stein, Sand,
Substrat, Betonsteinpflaster, Splitt, Sand oder anderen Materialien verfüllt werden,
beispielsweise um eine ebene und/oder visuell ansprechende Oberfläche zu erreichen.
Hierzu ist zum Beispiel in der Kammer der Verbundplatte ein zargenartiger Rand vorgesehen,
der eine Auflagefläche für einen eingesetzten Pflasterstein bietet. Wenn die Kammern
oben- und untenseitig offen ausgeführt sind, kann beispielsweise eine Seite einer
Verfüllung nach oben zeigen, und nach unten kann beispielsweise Regenwasser in den
Untergrund versickern. Wird die Verbundplatte umgekehrt verwendet, so verdeckt der
dann an der Oberfläche befindliche zargenartige Rand einen Teil des Querschnittes
der Kammer. Diese Kammer wird dann als Speicherraum für Regenwasser verwendet, sodass
bei Starkniederschlägen nicht sofort Wasser auf der Platte stehen bleibt, sondern
innerhalb der Platte eingestaut werden kann.
[0044] Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Verlegung. Die Verlegung weist einen Untergrund
und eine Mehrzahl von Verbundplatten wie hierin beschrieben auf. Bezüglich der Verbundplatten
können alle beschriebenen Ausführungen verwendet werden. Die Verbundplatten sind unmittelbar
benachbart zueinander angeordnet, so dass in Bezug auf die Verbundplatten Vorsprünge
benachbarter Verbundplatten unter oder über eine jeweilige Aufnahmefläche eingreifen.
Hierdurch kann eine Verlegung geschaffen werden, welche aus den Verbundplatten ausgebildet
ist und die bereits weiter oben beschriebenen Vorteile erreicht. Die Verlegung kann
grundsätzlich beliebig skaliert werden.
[0045] Bei dem Untergrund kann es sich insbesondere um eine Fläche handeln, welche aus Erde,
, Kies oder anderen Materialien ausgebildet ist und eine Auflagefläche für die Verbundplatten
bietet.
[0046] Eine Verbundplatte bzw. eine Verlegung kann beispielsweise auch für den Bau eines
Reitplatzes oder für einen Kunstrasen verwendet werden.
[0047] Bei einer Verlegung können beispielsweise Kammern der Verbundplatten verfüllt werden,
beispielsweise mit Betonsteinpflaster, Splitt, Sand, Kies oder einem anderen Material.
[0048] Alle hierin gegebenen Dimensionsangaben sind beispielhaft und haben sich für typische
Ausführungen als vorteilhaft erwiesen. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass auch
andere Dimensionen wie beispielsweise Abstände oder Ausdehnungen verwendet werden
können.
[0049] Insbesondere kann eine Erhebung eine Rampe bilden, so dass zwei unmittelbar benachbarte
Verbundplatten bei Ausübung einer Kraft von oben gegeneinander gedrückt werden. Dies
kann die Stabilität einer Verlegung deutlich erhöhen bietet einen Schutz gegen eine
Verschiebung der einzelnen Platten. Die Verbundplatten können in einer Verlegung beispielsweise
als Läuferverband (auch als Halbseitenverband bekannt) angeordnet werden. Dabei können
insbesondere benachbarte Reihen von Verbundplatten zueinander versetzt sein, beispielsweise
um eine halbe Erstreckung entlang einer jeweiligen Längsreihe. Auch andere Verbände
wie beispielsweise ein Ellbogenverband (auch als Fischgrätverband bekannt)sind möglich.
[0050] Ein wesentlicher Vorzug des erfindungsgemäßen Vorschlages besteht darin, dass sich
im unbelasteten Zustand der Verbundplatten zwischen der Erhebung einer ersten Verbundplatte
und der Aufnahmefläche der benachbarten zweiten Verbundplatte ein Spalt ausbildet.
Die Ausbildung eines vertikal orientierten Spaltes zwischen den beiden benachbarten
Verbundplatten führt dazu, dass die beiden Verbundplatten im nicht belasteten Zustand
leicht ausgetauscht werden können, da sie in keiner formschlüssigen Clipsverbindung
oder ähnlichen zueinander fest verbunden sind. Gleichwohl aber ist die Ausgestaltung
der Erfindung so gewählt, dass diese fugen- bzw. spaltfrei verlegt bleiben, da sie
bei Belastung nicht das Bestreben haben, auseinander zu wandern, sondern aufgrund
der erfindungsgemäßen Anordnung der Erhebung aufeinander zu. Der Vorschlag kombiniert
also leichte Verlegbarkeit mit dauerhaft spaltfreiem Erscheinungsbild.
[0051] Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass sich im belasteten Zustand der Verbundplatten
die erste Verbundplatte und die benachbarte zweite Verbundplatte formschlüssig, und
insbesondere spaltfrei, miteinander verbinden. Der ausgebildete Formschluss wirkt
insbesondere in Richtung rechtwinklig (in der Regel horizontal) zur eingeprägten Last
(in der Regel vertikal). Aufgrund der sich an der Erhebung anschließenden Schräge
(keine Konus!) führt die vertikale Belastung auch zu einem Zusammenschieben der Platten,
was zu einem spaltfreiem Verbund führt.
[0052] Die Erfindung wird nun anhand der Figuren beschrieben. Dabei zeigen:
- Fig. 1:
- eine Verbundplatte,
- Fig. 2:
- die Verbundplatte von unten,
- Fig. 3a, 3b:
- eine Verlegung in unterschiedlichen Zuständen,
- Fig. 4a, 4b:
- Zustände während der Herstellung einer Verlegung , und
- Fig. 5a, 5b:
- ein Zusammenwirken von Verbundplatten
- Fig. 6:
- ein Zusammenwirken von Verbundplatten.
[0053] Fig. 1 zeigt eine Verbundplatte 10 rein schematisch gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Die Verbundplatte 10 weist eine Unterseite 12 auf, welche in der Darstellung
von Fig. 1 nicht zu sehen ist, sondern nach unten weist. Sie weist ferner eine Oberseite
14 auf, welche in der Darstellung von Fig. 1 nach oben zeigt.
[0054] Seitlich und untenseitig an der Verbundplatte 10 sind Vorsprünge 20 angeordnet, welche
horizontal über den Rest der Verbundplatte 10 vorstehen. Zwischen den Vorsprüngen
20 sind jeweilige Einbuchtungen 50 angeordnet, wobei sich jeweils ein Vorsprung 20
und eine Einbuchtung 50 abwechseln. Dies gilt entlang eines seitlichen Umfangs der
Verbundplatte 10. Oberhalb der Vorsprünge 20 ist ein Balken 40 angeordnet, an dessen
Unterseite Aufnahmeflächen ausgebildet sind, welche in Fig. 1 nicht zu sehen sind,
jedoch weiter unten mit Bezug auf Fig. 2 beschrieben werden.
[0055] Außenseitig weist jeder Vorsprung 20 eine jeweilige Erhebung 22 auf, welche in der
gezeigten Ausführung nach oben weist. Auf dessen Bedeutung wird weiter unten noch
näher eingegangen werden. Außenseitig an den Vorsprüngen 20 sind jeweilige Fasen 26
angeordnet, welche ebenfalls weiter unten noch näher beschrieben werden.
[0056] Fig. 2 zeigt die Verbundplatte 10 von unten. Somit ist vorliegend die Unterseite
12 zu sehen, wobei sich die Vorsprünge 20 in der gezeigten Ausführung unmittelbar
an der Unterseite 12 nach außen erstrecken. Sie liegen somit flächig mit der Unterseite
12 auf einem etwaigen Untergrund auf.
[0057] Wie in Fig. 2 ebenfalls zu sehen ist, sind untenseitig an dem Balken 40 Aufnahmeflächen
30 angeordnet, welche jeweils zwischen zwei benachbarten Vorsprüngen 20 ausgebildet
sind. Die Aufnahmeflächen 30 dienen grundsätzlich dazu, dass Vorsprünge 20 benachbarter
Verbundplatten 10 unter eine jeweilige Aufnahmefläche 30 eingreifen können und sich
mit dieser verhaken können. Insbesondere hierzu dienen jeweilige Ausnehmungen 32 in
den Aufnahmeflächen 30, welche in der gezeigten Ausführung nach oben weisen und somit
eine Aufnahme explizit für die Erhebungen 22 von eingreifenden Vorsprüngen 20 bieten.
Erhebungen 22 und Ausnehmungen 32 sind somit komplementär zueinander ausgeführt, so
dass bei unmittelbar benachbarten Verbundplatten 10 nur ein geringer Abstand von beispielsweise
wenigen Millimetern vertikal dazwischen besteht.
[0058] Innenseitig sind an den Aufnahmeflächen 30 Fasen 36 ausgebildet, welche komplementär
zu den Fasen 26 der Vorsprünge 20 sind. Die Fasen 26, 36 können somit aneinander anliegen
bzw. gleichmäßig voneinander beabstandet sein.
[0059] Fig. 3a zeigt eine Verlegung 5, welche aus mehreren Verbundplatten 10 ausgebildet
ist, welche auf einem Untergrund 7 aufliegen. Vorliegend sind zwei Verbundplatten
10 dargestellt, und zwar in einer seitlichen Schnittansicht. Die zu sehenden Komponenten
werden beschrieben, wobei sich derartige Komponenten typischerweise mehrfach fortsetzen.
In den Verbundplatten 10 sind jeweilige Kammern 70 ausgebildet, welche sowohl nach
oben wie auch nach unten offen sind und beispielsweise mit einem (Beton-) Pflasterstein,
Substrat, Splitt, Erde, Sand oder Kies verfüllt werden können. Die obenseitige Öffnung
erlaubt, dass die Verfüllung nach oben hin sichtbar ist und somit beispielsweise zum
Anpflanzen von Gras verwendet werden kann. Die untenseitige Öffnung erlaubt beispielsweise
ein unmittelbares Ableiten von Regenwasser.
[0060] Fig. 3a zeigt eine Ausführung ohne eine vertikale Kraft, d.h. die beiden Verbundplatten
10 liegen lose aneinander. Dementsprechend ist zwischen dem Vorsprung 20 der rechts
dargestellten Verbundplatte 10 und der Aufnahmefläche 30 der links dargestellten Verbundplatte
10 ein sichtbarer Abstand ausgebildet. Fig. 3b zeigt demgegenüber einen Zustand, in
welchem eine vertikale Kraft auf die linke Verbundplatte 10 wirkt, so dass der in
Fig. 3a noch zu sehende Abstand nicht mehr vorhanden ist. Damit greifen, wie gezeigt,
Erhebung 22 und Ausnehmung 32 in besonders vorteilhafter Weise ineinander ein und
sorgen somit für ein Verhaken der beiden Verbundplatten 10. Dies erlaubt eine besonders
stabile Ausführung der Verlegung 5. Die Verbundplatten 10 sind zu diesem Zweck zumindest
eingeschränkt elastisch ausgeführt. Damit es zu einem Formschluss der beiden Verbundplatten
kommt, hat die Nachgiebigkeit des Untergrundes dabei einen größeren Einfluss als die
Elastizität der Verbundplatten.
[0061] Die Fig. 4a und 4b erläutern einen Herstellungsprozess der Verlegung 5. In Fig. 4a
sind dabei die beiden Verbundplatten 10 noch horizontal voneinander getrennt. Wie
durch einen horizontalen Kraftpfeil 80 angezeigt wird, kann dann auf die links dargestellte
Verbundplatte 10 eine horizontal nach rechts gerichtete Kraft ausgeübt werden. Diese
führt dazu, dass der Vorsprung 20 der rechts dargestellten Verbundplatte 10 und die
Aufnahmefläche 30 der links dargestellten Verbundplatte 10 miteinander in Eingriff
kommen und aufgrund der Ausbildung mit Fasen und Erhebung eine schräg nach oben gerichtete
Bewegung 81 auf die links dargestellte Verbundplatte 10 wirkt. Diese gleitet somit
über die Erhebung 22 der rechts dargestellten Verbundplatte 10 und nimmt den in Fig.
4b dargestellten Zustand ein. Die Fase 26 bewirkt, dass die Platten beim Verlegen
ineinander gleiten, auch wenn sie nicht exakt auf gleicher Höhe sind oder zueinander,
entlang der zu verbindenden Kanten, leicht gekippt und geneigt sind. Wird die horizontale
Kraft 80 noch weiter aufrechterhalten, so wird der in Fig. 3a dargestellte Zustand
eingenommen, in welchem die beiden Verbundplatten 10 unmittelbar zueinander spaltfrei
benachbart sind.
[0062] Die in Fig. 4b gezeigte Situation ist auch die Stellung, die zwei verbaute Platten
zueinander einnehmen, die auseinanderdriften. Dies ist vergrößert in Figur 6 gezeigt.
[0063] In Figur 6 ist links die erste Verbundplatte 10a und rechts die zweite Verbundplatte
10b vergrößert gezeigt. Zwischen den beiden Platten bildet sich ein Spalt 9 aus. Nachfolgend
wird das sich Zusammenziehen der beiden Verbundplatten 10a und 10b bei einer vertikalen
Belastung der rechten Verbundplatte 10 b beschrieben. Um die Geometrie besser darzustellen
ist die Ausgestaltung der Aufnahmefläche 30 und der Anlagefläche 24 etwas pointiert
ausgeführt, ohne aber die Erfindung hierauf zu beschränken. Der erfindungsgemäße Effekt
stellt sich auch bei geringem Winkel, wie hier gezeigt, ein.
[0064] In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist die linke Platte 10a mit dem Vorsprung
20 ausgestattet, die in die Ausnehmung 32 der rechten Platte 10b einsteht. Der Vorsprung
20, wie auch die Ausnehmung 32 sind dabei in der unteren Hälfte, der Unterseite 12
zugewandt, in den jeweiligen Platten ausgeführt. Wie bereits mehrfach ausgeführt ist
diese Geometrie auch in der oberen Hälfte oder im Mittelbereich der Platten analog
realisierbar.
[0065] Die Unterseite 12 des Vorsprunges 20 liegt auf dem nicht gezeigten Kies- oder Splittbett
oder ähnlichem auf. Auf der Oberseite des Vorsprunges 20 befindet sich die Auflagefläche
24. Die Auflagefläche 24 besitzt an seinem randseitigen Ende die Fase 26 oder geht
in die Fase 26 über. Die Fase 26 steigt dabei von ihrem seitlichen Rand an und endet
in der Erhebung 22, die im Schnitt als Spitze, tatsächlich als Kante ausgebildet ist.
Auf der anderen Seite der Erhebung 22 schließt sich an dieser der zweite Teil 24b
der Auflagefläche 24 an, der gegenüber der Horizontalen geneigt ist. Der Neigungswinkel
beträgt dabei zwischen 2 und 45°, vorzugsweise ca. 5 bis 15°. Zu beachten ist hierbei
auch, dass der Neigungswinkel auch in einer Korrelation zu den Reibungskoeffizienten
der Materialien der zusammenwirkenden Verbundplatten steht. Damit die verlegten Verbundplatten
bei einer vertikalen Belastung zuverlässig ineinander verhakt verbunden bleiben ist
neben dem Formschluss natürlich auch der Reibschluss zwischen den beiden Verbundplatten
zu beachten. So kann auf einen steileren Neigungswinkel verzichtet werden, wenn zwischen
den beiden Materialien der Verbundplatten ein relativ hoher Reibungskoeffizient besteht.
An das zweite Stück 24b der Auflagefläche 24 schließt sich dann ein horizontal verlaufender
erster Teil 24a der Auflagefläche 24 an. Die horizontale Länge des ersten Teilstückes
24a der Auflagefläche 24 beträgt dabei ca. 20-100 % der Länge (wenn auf die Fase verzichtet
wird) der Tiefe des Vorsprunges 20. Vorzugsweise wird ein Intervall von 30-60 %, insbesondere
bevorzugt von 35-45 % der Länge der Tiefe des Vorsprung 20 vorgeschlagen.
[0066] Der obere Begrenzungsrand der Ausnehmung 32 bildet die Aufnahmefläche 30. Auch die
Aufnahmefläche 30 unterteilt sich in mehrere Abschnitte. In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel
ist am linken Ende der Verbundplatte 10b die Fase 39 angeordnet, die Teil der Aufnahmefläche
30 ist oder an diese anschließt. An die Fase 39 schließt sich dann ein horizontal
verlaufender erster Abschnitt 30a der Aufnahmefläche 30 an. Dieser erste Abschnitt
30a geht dann über in einen zweiten Abschnitt 30b der Aufnahmefläche 30, der idealerweise
parallel zu dem zweiten Abschnitt 24b der Auflagefläche 24 am Vorsprung 20 ausgebildet
ist und mit dem gleichen aber ähnlichen Winkel gegen die Horizontale geneigt ist.
Der zweite Abschnitt 24b mündet in eine Spitze oder Kante 37, auf der anderen Seite
schließt sich an die Spitze oder Kante 37 die Fase 36 an.
[0067] Es ist gut zu erkennen, dass die horizontalen Abschnitte der Aufnahmefläche 30a und
der Anlagefläche 24a zueinander etwas beabstandet sind und die geneigten Abschnitte
der Aufnahmefläche 30b und der Anlagefläche 24b einander berühren. Wird nun die rechte
Verbundplatte 10b mit einer vertikalen Kraft 82 belastet, dann ergibt sich aufgrund
dieser Anordnung schräge Flächen eine vertikale Bewegungskomponente 83, die den Spalt
9 schließt. Natürlich funktioniert dieser Mechanismus auch, wenn die (Teilflächen)
der Aufnahmefläche 30b und der Anlagefläche 24b vertikal zueinander beanstandet sind.
[0068] Fig. 5a verdeutlicht die Wirkung der bereits beschriebenen Ausführungen von Vorsprung
20 und Aufnahmefläche 30. Dabei ist das Zusammenwirken einer ersten Verbundplatte
10a und einer zweiten Verbundplatte 10b gezeigt.
[0069] Hierbei ist zu beachten, dass die in Figur 5a gezeigte Ausgestaltung der Aufnahmefläche
30 sich von der in Figur 6 gezeigten Variante unterscheidet. In Figur 6 besteht die
Aufnahmefläche 30, je nach Sichtweise, aus drei, vier oder fünf Teilflächen. Hierzu
zählt die erste horizontale Teilfläche 30a, und eine zweite, hierzu geneigte Teilfläche
30b sowie die außenliegende Fase 39 und die innenliegende Fase 36. In Figur 5a befindet
sich zwischen der Fase 36 und der geneigten, zweiten Teilfläche 30b der Aufnahmefläche
30 eine dritte, vorzugsweise ebenfalls horizontal orientierte Teilfläche 30c der Aufnahmefläche
30. Alternativ ist es auch möglich, dass die dritte Teilfläche 30c ebenfalls gegenüber
der Horizontalen geneigt ist und gegenüber der zweiten Teilfläche 30b einen kleineren
Neigungswinkel gegenüber der Horizontalen einschließt. Somit umfasst die Figur 5a
gezeigte Aufnahmefläche 30 fünf Teilflächen, nämlich die außenliegende Fase 39, die
erste, zweite und dritte Teilflächen 30a, 30b und 30c der Aufnahmefläche 30 sowie
die innenliegende Fase 36.
[0070] Gemäß dieser Definition/Sichtweise gehören die Fasen 36,39 ebenfalls zur Aufnahmefläche
30. Die Aufnahmefläche 30 kann aber auch in der Weise definiert werden, dass die Fasen
36,39 nicht zur Aufnahmefläche 30 gehören. Die Definition der Auflagefläche 30 ist
daher im Rahmen der Erfindung sehr flexible ausgelegt.
[0071] In dem Zustand von Fig. 5a sind dabei der Vorsprung 20 und die Aufnahmefläche 30
vertikal voneinander getrennt. Obenseitig wird dabei entlang der beiden Verbundplatten
10a, 10b eine durchgehende Oberfläche erreicht. In Fig. 5b ist demgegenüber ein Zustand
gezeigt, in welchem eine nach unten gerichtete Kraft auf die Oberseite 14 der rechten
Verbundplatte 10b ausgeübt wurde. Dementsprechend wird der erwähnte Abstand verringert,
und zwar vorliegend auf null, zumindest außerhalb der Fasen 26, 36. Dies kann insbesondere
von Vorteil sein, wenn beispielsweise schwere Fahrzeuge über die Verlegung fahren,
welche aus den Verbundplatten 10 gebildet ist, da für den Fall einer vertikal nach
unten wirkenden Kraft automatisch eine stärkere Verhakung benachbarter Verbundplatten
10 erreicht wird und somit ein Lösen der Verbundplatten 10 voneinander verhindert
wird.
[0072] An dem seitlichen Ende der Verbundplatte 10 befindet sich an der jeweiligen Unterseite
12 je eine (vorzugsweise längsverlaufende) Fase 60. Sie befindet sich vorzugsweise
unterhalb des Vorsprunges 20. Diese Fase 60 hat die Aufgabe bei einer horizontalen
Verlegebewegung Split aus dem Splitbett kufenartig nach unten zu drücken oder hierfür
zumindest einen Aufnahmeraum zu bilden.
[0073] Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden Merkmale
und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumlicher Anordnungen und
Verfahrensschritten, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen
erfindungswesentlich sein.
Bezugszeichen liste
[0074]
- 5
- Verlegung
- 7
- Untergrund
- 9
- Spalt
- 10
- Verbundplatte
- 10a
- erste/linke Verbundplatte
- 10b
- zweite/rechte Verbundplatte
- 12
- Unterseite
- 14
- Oberseite
- 20
- Vorsprung
- 22
- Erhebung
- 24
- Anlage-/Auflagefläche
- 24a
- erster Teil der Auflagefläche
- 24b
- zweiter Teil der Auflagefläche
- 26
- Fase
- 30
- Aufnahmefläche
- 30a
- erster Abschnitt der Aufnahmefläche
- 30b
- zweiter Abschnitt der Aufnahmefläche
- 30c
- dritter Abschnitt
- 32
- Ausnehmung
- 36
- Fase
- 37
- Spitze/Kante
- 39
- Fase
- 40
- Balken
- 50
- Einbuchtung
- 60
- Fase
- 70
- Kammer
- 80
- Kraft/Kraftpfeil
- 81
- Bewegung
- 82
- Kraft
- 83
- Bewegungskomponente
1. Verbundplatte zur Auflage auf einen Untergrund, wobei die Verbundplatte (10) folgendes
aufweist:
- eine Anzahl von Vorsprüngen (20), welche an einer Unterseite (12) der Verbundplatte
(10) oder vertikal beabstandet zur Unterseite (12) an der Verbundplatte (10) nach
außen vorstehen,
- eine Anzahl von Ausnehmungen (32), wobei jede Ausnehmung (32) eine Aufnahmefläche
(30) aufweist, die oberhalb der Vorsprünge (20) in der Verbundplatte (10) ausgebildet
sind,
- wobei Vorsprünge (20) und Ausnehmungen (32) entlang eines Rands der Verbundplatte
(10) alternierend ausgebildet sind, und
- wobei mindestens ein Vorsprung (20) eine jeweilig vertikal zu der Aufnahmefläche
(30) gerichtete Erhebung (22) an einem jeweiligen außenseitigen Ende aufweist
- und der Abstand der Erhebung (22) von der Unterseite (12) kleiner ist als der Abstand
der Aufnahmefläche (30) von der Unterseite (12).
2. Verbundplatte zur Auflage auf einen Untergrund, wobei die Verbundplatte (10) folgendes
aufweist:
- eine Anzahl von Vorsprüngen (20), welche an einer Oberseite (14) der Verbundplatte
(10) oder vertikal beabstandet zur Oberseite (14) an der Verbundplatte (10) nach außen
vorstehen,
- eine Anzahl von Ausnehmungen (32) wobei jede Ausnehmung (32) eine Aufnahmeflächen
(30) aufweist, die unterhalb der Vorsprünge (20) in der Verbundplatte (10) ausgebildet
sind,
- wobei Vorsprünge (20) und Ausnehmung (32) entlang eines Rands der Verbundplatte
(10) alternierend ausgebildet sind, und
- wobei mindestens ein Vorsprung (20) eine jeweilig vertikal zu der Aufnahmefläche
(30) gerichtete Erhebung (22) an einem jeweiligen außenseitigen Ende aufweist
- und der Abstand der Erhebung (22) von der Unterseite (12) größer ist als der Abstand
der Aufnahmefläche (30) von der Unterseite (12).
3. Verbundplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
- wobei die Aufnahmeflächen (30) mit einem Abstand von mindestens 0,5 mm, mindestens
1 mm oder mindestens 2 mm und/oder mit einem Abstand von höchsten 2 mm, höchstens
4 mm oder höchstens 1 cm vertikal beabstandet zu den Vorsprüngen (20) angeordnet sind.
4. Verbundplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
- wobei die Aufnahmeflächen (30) dazu ausgebildet sind, dass in jede Aufnahmefläche
(30) ein Vorsprung (20) einer benachbarten, auf gleicher Höhe liegenden Verbundplatte
(10) eingreift.
5. Verbundplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
- wobei die Aufnahmeflächen (30) und die Vorsprünge (20) dazu ausgebildet sind, dass
zwischen einer Aufnahmefläche (30) und einem eingreifenden und/oder darunter oder
darüber befindlichen Vorsprung (20) einer benachbarten, auf gleicher Höhe liegenden
Verbundplatte (10) ein Abstand von mindestens 0,5 mm, mindestens 1 mm oder mindestens
2 mm und/oder ein Abstand von höchstens 2 mm, höchstens 4 mm oder höchstens 1 cm vorgesehen
ist.
6. Verbundplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
- wobei an äußeren Kanten der Aufnahmeflächen (30) Fasen (39) ausgebildet sind und/oder
an inneren Kanten der Vorsprünge (20) Fasen ausgebildet sind.
7. Verbundplatte nach nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
- wobei die Ausnehmungen (32) komplementär zu einer Erhebung (22) eines in die Aufnahmefläche
(30) eingreifenden Vorsprungs (20) einer benachbarten, auf gleicher Höhe liegenden
Verbundplatte (10) ausgebildet sind und / oder
- ein höchster Punkt der Erhebung (22) im äußeren Bereich, insbesondere in der äußeren
Hälfte, im äußeren Drittel oder Viertel des Vorsprungs (20) angeordnet ist.
8. Verbundplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
- wobei ein tiefster Punkt der Ausnehmung (32) im inneren Bereich, insbesondere in
der inneren Hälfte, im inneren Drittel oder Viertel der Aufnahmefläche (30) angeordnet
ist.
9. Verbundplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche
- der innenliegende, erste Teil (24a) der Auflagefläche (24) des Vorsprungs (20) horizontal
verläuft.
10. Verbundplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
- wobei die Verbundplatte (10) einen randseitig umlaufenden Balken (40) aufweist,
- wobei der Balken (40) vertikal über oder unter den Vorsprüngen (20) angeordnet ist,
und
- wobei die Aufnahmeflächen (30) am Balken (40) angeordnet sind.
11. Verbundplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
- wobei die Verbundplatte (10) zwischen den Vorsprüngen (20) jeweilige seitliche Einbuchtungen
(50) aufweist,
- wobei die seitlichen Einbuchtungen (50) ausgebildet sind, dass in jede seitliche
Einbuchtung (50) ein Vorsprung (20) einer benachbarten, auf gleicher Höhe liegenden
Verbundplatte (10) eingreifen kann, und
- wobei jede seitliche Einbuchtung (50) partiell von einer der Aufnahmeflächen (30)
überspannt wird.
12. Verbundplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
- wobei die Erhebungen (22) im seitlichen Querschnitt gesehen gebogen oder eckig ausgeführt
sind und / oder
- die Vorsprünge (20) in Draufsicht nach außen hin verjüngt ausgebildet sind.
13. Verbundplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
- wobei die Verbundplatte (10) eine umlaufende Fase (60) an einer unteren äußeren
Kante aufweist und / oder
- an äußeren Kanten der Vorsprünge (20) Fasen (26) ausgebildet sind und/oder an inneren
Kanten der Aufnahmeflächen (30) Fasen (36) ausgebildet sind und / oder
- in der Verbundplatte (10) eine Anzahl von Kammern (70) ausgebildet sind, wobei die
Kammern (70) von oben und/oder von unten zugänglich sind.
14. Verlegung (5), aufweisend
- einen Untergrund,
- eine Mehrzahl von Verbundplatten (10a, 10b) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
welche unmittelbar benachbart zueinander angeordnet sind, so dass in Bezug auf die
Verbundplatten (10) Vorsprünge (20) benachbarter Verbundplatten (10) unter bzw. über
eine jeweilige Aufnahmefläche (30) eingreifen.
15. Verlegung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass sich im unbelasteten Zustand der Verbundplatten (10a, 10b) zwischen der Erhebung
(22) einer ersten Verbundplatte (10a) und der Aufnahmefläche (30) der benachbarten
zweiten Verbundplatte (10b) ein Spalt ausbildet und / oder sich im belasteten Zustand
der Verbundplatten (10a, 10b) die erste Verbundplatte (10a) und die benachbarte zweite
Verbundplatte (10b) formschlüssig, und insbesondere spaltfrei, miteinander verbinden.