[0001] Die Erfindung betrifft eine Kolbenpumpe.
[0002] Eine derartige Kolbenpumpe bestehet aus mindestens einen Art Schlauchzylinder, vorzugsweise
einen gummierten, dickwandigen und bewehrten Schlauch in einem kreisrunden Stützkörper
oder einem kreisrunden Rohr, genannt Stator, welcher im Inneren mit einem dickwandigem
Schlauch oder Elastomer fügend umlaufend fest verbunden ist und mindestens aus einem
Scheibenkolben, vorzugsweise aus gehärtetem Stahl, der mit Übermaß in dem Schlauchzylinder
oder Stator sich axial angetrieben hin- und herbewegt. Schlauchzylinder und Stator
sollen im Folgenden unter dem Begriff "Förderzylinder" zusammengefasst werden. Ein
solcher Förderzylinder kann demnach sowohl als Schlauchzylinder als auch als Stator
ausgebildet sein.
[0003] Diese Art Pumpe ist zum Fördern von Dickstoffen, insbesondere Feinbeton, Betone und
Schlämme geeignet.
[0004] Die Kolbenpumpe, bestehend aus mindestens einen dickwandigen gummierten, verschleißfesten
und bewehrten Schlauch, lose abgestützt in einem zylindrischen Körper, vorzugsweise
Rohr, der jeweils an den beiden Enden anliegend durch einen Anschlag bzw. an dem Austrittsende
durch eine Kupplung fixiert wird. Axiale Formänderungen des Schlauches werden dadurch
eingeschränkt. Der zylindrische Stützkörper, vorzugsweise ein Rohr, begrenzt die Volumenausdehnung
des Schlauches. Die Bewehrung im Schlauch verhindert ein Zusammenziehen bei herrschendem
Unterdruck während des Ansaugens.
[0005] Im Schlauchzylinder bewegt sich mindestens ein an den Kanten vorzugsweise abgerundeter,
hartverchromter Scheibenkolben zentrisch mit Übermaß axial hin und her, wodurch eine
besonders gute Dichtfunktion erreicht wird; angetrieben durch mind. einen linearen
Aktuator, vorteilhafterweise zwei Hydraulikzylinder, die im Gegentakt sich bewegen,
damit die Effizienz erhöht wird. Der Scheibenkolben ist mit einer Mutter oder Schraube
stangenseitig am Hydraulikzylinder befestigt und können schnell gewechselt werden.
[0006] Der oder die Hydraulikzylinder sind an verschiebbaren Lagerböcken am Ende durch Bolzen
fixiert, dadurch lassen sich die Hydraulikzylinder axial verschieben, um das Wechseln
des Kolbens und des Schlauchzylinders zu ermöglichen.
[0007] Die jeweiligen Austrittsenden des gummierten, im Rohr gestützten Schlauches sind
mit der Stirnwand des Materialbehälters über eine Kupplung verbunden, die mit einer
Verschleißmutter zum Ende an der Stirninnenwand fixiert ist.
[0008] Diese Bauart ermöglicht einen Wechsel des im Rohr gestützten Schlauches oder des
Stators und des Scheibenkolbens vom Bediener. Durch diese Bauart kann man auch theoretisch
herkömmliche Zylinder mit Gummikolben montieren.
[0009] Die jeweiligen Austrittsenden oder Öffnungen werden abwechselnd verbunden über ein
hydraulisch angetriebenes Pendel, das in Abhängigkeit von der Position der Hydraulikzylinder
elektrohydraulisch gesteuert wird.
[0010] Dieses bewegt einen sich im Pendel freidrehenden, axial fixierten Schlauchstutzen
hin und her bis zu den jeweiligen stirnseitigen Öffnungen, die Position des Pendels
und die Bewegungsrichtung des Scheibenkolbens bestimmen das Fördern oder das Ansaugen.
Der freidrehende, axial fixierte Schlauchstutzen, der den von ihm geführten und vorgespannten
flächigen Verschleißring, stirnwandinnenseitig über die flächige Verschleißmutter
der Kupplung des Schlauches sich abstützt und die jeweiligen Öffnungen dichtend verbindet.
[0011] Der Schlauchstutzen des Pendels wird mit einem bewehrten, gummierten Schlauch verbunden.
Das Schlauchende wird durch die gegenüberliegende Wand des Materialbehälters geführt,
ein Gummikragen schützt und dichtet den Schlauch in der Wanddurchführung ab, dieser
wird dann bis zu einem Befestigungspunkt außerhalb des Behälters mit einer Rohrschelle
gegen Verdrehen fixiert. Dadurch kann der Schlauch und der lose Schlauchstutzen die
Dreh- und Pendelbewegungen mit ausgleichen. Dieser Pendel hat nur eine zu lösende
drehende Dichtfläche, herkömmliche Weichen wie S-Rohr oder Rockwell Schieber haben
immer mindestens zwei. Die natürlich erfindungsgemäß in dieser Kolbenpumpe auch angewendet
werden können.
[0012] Herkömmlich weisen Dickstoffpumpen zwei Hydraulikzylinder auf, die an einem massiven
Wasserkasten befestigt sind und deren Zylinder bzw. Zylinderlaufflächen sind aus Stahl
und deren Kolben bestehen aus Gummi mit einem erforderlichen Gerüst und evtl. mehrere
Führungsringe, die über eine längere Strecke flächig und mit einer deutlichen Verpressung
im Zylindergehäuse anliegen. Die lange Strecke der verschiedenen Elemente am Kolbengerüst
erhöhen die Reibung massiv und verringern die Standzeit, durchdringende Materialien
setzen sich am Kolbengerüst ab.
[0013] Die Material-Förderzylinder, deren stirnseitigen Öffnungen sind mit einem massiven
Materialbehälter verbunden. Über eine Rohrweiche oder einen Schieber wird die Förderleitung
verbunden und während eines Füllvorgangs unter Ansaugen des Dickstoffes ist eine der
Öffnungen immer zum Materialbehälter offen. Diese Art der Rohrweichen und Schieber
haben immer mind. zwei aufwendige abzudichtende Ringflächen, die auch bedingt durch
die hohen Förderdrücke, hohe Kräfte auf den Materialbehälter ausüben, dementsprechend
sind der Materialbehälter und die Stirnwände sehr massiv auszuführen. Durch diese
Bauart wird die Pumpe schwer, teuer in der Fertigung und einige Verschleißteile wie
die Material Förderzylinder lassen sich nur unter hohem Aufwand wechseln.
[0014] Das Ziel der Erfindung ist eine robuste Kolbenpumpe zu schaffen, mit max. Effizienz,
gleichzeitig aber gewichtssparend, und eine sehr einfache kostengünstige Dickstoffpumpe
zu entwickeln, mit schnell wechselbaren Verschleißteilen; wie z.B. die Schlauchzylinder
bzw. die Statoren und dabei kann man zusätzlich die Scheibenkolbengröße schnell und
einfach dem natürlichen Verschleiß der Gummierung oder auch den erforderlichen Pumpsituationen
anpassen und wechseln.
[0015] Gleichzeitig wird die Reibung des Förderkolben stark reduziert, bedingt durch den
kurzen Aufbau und der sehr glatten Oberfläche. Der Förderkolben ist vorzugsweise eine
Stahlscheibe, glatt, flach und hartverchromt; es ist kein Kolbengerüst nötig, dadurch
gibt es keine anhaftende Materialreste zwischen den Dichtungen. Der Förderkolben hat
zur Abdichtung keine flexible Dichtlippen, sondern eine feste Dichtkante, die Dichtfunktion
erfolgt alleine durch die Anpresskraft bzw. Übermaß des Scheibenkolbens an die Gummiwandung,
abgestützt durch das vorzugweise genannte Rohr, dass auch bei dem Schlauchzylinder
und dem Stator die gleiche Funktion hat, der Unterschied ist das man beim Schlauchzylinder
den nicht fest verbundenen Schlauch im Rohr wechseln und das vorzugsweise Rohr wiederverwendet
werden kann, beim Stator ist dieses nicht möglich, durch die fügende Verbindung des
Schlauches oder das eingespritzte vulkanisierte Elastomer im Metall-Rohr; aber dafür
spart man beim Wechseln Zeit.
[0016] Maximale Ausnutzung der gummierten Schicht im Schlauch oder im Stator durch verschieden
abgestufte Scheibenkolbengrößen, um den Durchmesser im verschleißenden Gummi oder
dem Elastomer anzupassen, damit bis zum max. Verschleiß gleichbleibende hohe Pumpdrücke
erreicht werden oder bei nicht benötigter Vorspannung die Scheibenkolbengröße zu verringern,
wenn z.B. nur niedrige Drücke erforderlich sind, dieses verringert den Abrieb im Schlauch
bzw. dem Gummi im Stator.
[0017] Zusätzlich wird das Reinigen erleichtert, Materialanbackungen verhindert, durch die
gummierten Wandungen, die gleichzeitig beim Pendel, beim Schlauch Förderzylinder oder
beim Stator verwendet werden. Alle haben eins gemeinsam, beim Druckanstieg, bedingt
durch die Elastizität, gibt es eine Formänderung in allen Richtungen. Durch die stetige
Formänderung haftet kein Material an. Eine Art Selbstreinigung.
[0018] Gleichzeitig wird der herkömmliche Wasserkasten durch eine externe Wasserpumpe ersetzt
mit einem zusätzlichen Wasserfilter, diese hat die Aufgabe die Schlauchzylinder von
der Materialabgewandten Seite zu reinigen, kühlen und zu schmieren, über jeweils eine
Spritzdüse wir das Wasser in die Zylinder gespritzt. Das ablaufende Wasser wird gefiltert
und in einem Auffangbehälter wieder zurückgeführt, dieser Ablauf ist gleichzeitig
im Chassis integriert.
[0019] Das Ziel der Erfindung wird durch eine Kolbenpumpe mit den Merkmalen des Anspruchs
1 erreicht. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0020] Die Erfindung betrifft demnach eine Kolbenpumpe für Dickstoffe, die mindestens einen
Schlauchzylinder oder einen Stator umfasst. Schlauchzylinder oder Statoren sind hierbei
Beispiele für einen Förderzylinder.
[0021] Weiter vorzugsweise umfasst die Kolbenpumpe mindestens einen Scheibenkolben, der
gehärtet legiert oder hartverchromt ist.
[0022] Weiter vorzugsweise umfasst der Scheibenkolben verschieden abgestufte Kolbengrößen.
Der Scheibenkolben ist weiter vorzugsweise auswechselbar, so dass ein Scheibenkolben
gegen einen anderen mit einer anderen Größe, insbesondere einem anderen Durchmesser
ausgetauscht werden kann. Dies kann zum Ausgleich eines Verschleißes der Innenwand
des Schlauchzylinders oder Stators erforderlich sein.
[0023] Weiter vorzugsweise umfasst der Schlauchzylinder einem bewehrten Schlauch und einem
kreisrunden Stützkörper und einen festen Anschlag.
[0024] Weiter vorzugsweise umfasst der Stator ein Metallrohr mit einem im Inneren fest verbundenen
Schlauch.
[0025] Weiter vorzugsweise ist der Stator ein Metallrohr mit einer im Inneren fest verbundenen
vulkanisierten und dickwandigen elastomeren Schicht.
[0026] Weiter vorzugsweise wird der Scheibenkolben durch mindestens einen Hydraulikzylinder
im Schlauchzylinder oder Stator hin -und her angetrieben.
[0027] Weiter vorzugsweise umfasst die Kolbenpumpe zwei gegenläufig angetriebene Hydraulikzylinder,
zwei Statoren oder zwei Schlauchzylinder und eine beliebige Weiche.
[0028] Weiter vorzugsweise umfasst die Kolbenpumpe eine Pendel-Weiche, die nur eine abzudichtende
Ringfläche hat.
[0029] Weiter vorzugsweise ist die Position der Hydraulikzylinder über einen verschiebbaren
Lagerbock einstellbar.
[0030] Weiter vorzugsweise werden die Statoren oder die Schlauchzylinder im Betrieb von
der abgewandten Druckseite gekühlt und geschmiert über eine externe Pumpe, die das
flüssige Medium zu den jeweiligen Einspritzdüsen fördert.
[0031] Weiter vorzugsweise werden der Schlauchzylinder, wie auch der Stator über einem Schnellwechselsystem
befestigt, über die Verschleißmutter zwischen der Stirninnenwand.
[0032] Weiter vorzugsweise hat das Chassis eine gekantete Profilform und nimmt die Abstützkräfte
der Hydraulikzylinder beim Fördern und Ansaugen über die Lagerböcke auf.
[0033] Weiter vorzugsweise umfasst die Kolbenpumpe zwei Förderzylinder als Statoren oder
Schlauchzylinder, die parallel zueinander angeordnet sind und in welchen jeweils ein
Scheibenkolben angeordnet ist, wobei die Scheibenkolben der beiden Förderzylinder
zu einer gegenläufigen Bewegung angetrieben sind. Hierzu ist ein entsprechender Antrieb,
beispielsweise ein hydraulischer Antrieb vorzusehen.
[0034] Weiter vorzugsweise weisen die Förderzylinder Öffnungen auf, die durch ein Pendel
mit einem Schlauchstutzen wechselweise mit einem Materialauslass verbindbar sind.
Unter einem "Pendel" kann hier eine hin- und hergehende Vorrichtung verstanden werden,
die den Schlauchstutzen abwechselnd zwischen einer Position (an einer der beiden Öffnungen)
und einer weiteren Position (an der anderen Öffnung) hin und her bewegt.
[0035] Weiter vorzugsweise umfasst die Kolbenpumpe einen flexiblen Schlauch zur Verbindung
des durch das Pendel zwischen den beiden Öffnungen der Hydraulikzylinder beweglichen
Schlauchstutzens mit dem Materialauslass.
[0036] Weiter vorzugsweise umfasst die Kolbenpumpe einen Antrieb des Pendels zur wechselnden
Bewegung des Schlauchstutzens zwischen den Öffnungen, wobei der Antrieb mit der Bewegung
der Scheibenkolben synchronisiert ist.
[0037] Weiter vorzugsweise ist der Antrieb des Pendels mit der Bewegung der Scheibenkolben
derart synchronisiert ist, dass in einer Position des Schlauchstutzens, in welcher
dieser an eine Öffnung eines Förderzylinders angeschlossen ist, der Scheibenkolben
dieses Förderzylinders sich in einer von dieser Öffnung entfernten Position an einem
hinteren Totpunkt befindet, während der Scheibenkolben des anderen Förderzylinders
sich an seinem entgegengesetzten vorderen Totpunkt befindet.
[0038] Weiter vorzugsweise umfasst die Kolbenpumpe einen Materialbehälter zur Aufnahme von
Fördergut, der mit den Förderzylindern derart in Verbindung steht, dass in einer Position
des Schlauchstutzens, in welcher dieser an eine Öffnung eines Förderzylinders angeschlossen
ist, die Öffnung des anderen Förderzylinders zum Materialbehälter hin offen ist. Das
Fördergut kann dann aus dem Materialbehälter durch die offene (d.h. vom Schlauchstutzen
nicht belegte) Öffnung in den offenen Förderzylinder eindringen und diesen füllen,
während der andere Förderzylinder durch Vorschieben seines Scheibenkolbens geleert
wird. Ist das Füllen des einen Förderzylinders bei gleichzeitigem Entleeren (Abfördern)
des anderen Förderzylinders abgeschlossen, wechselt das Pendel die Position des Schlauchstutzens
auf die andere Öffnung. Dieser Vorgang kann im ständigen Wechsel zwischen den Öffnungen
durchgeführt werden, so dass die Kolbenpumpe annähernd kontinuierlich fördern kann.
[0039] Vorzugsweise ist der flexible Schlauch durch den Materialbehälter hindurch geführt.
[0040] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand von den beigefügten
Figuren erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1:
- ist die Draufsicht der Kolbenpumpe; die Schlauchzylinder im Schnitt
- Fig. 2:
- ist die Seitenansicht der Kolbenpumpe; der Schlauchzylinder im Schnitt
- Fig. 3:
- ist der Schlauchzylinder im Schnitt, der lose gelagerte Schlauch, das Rohr, ungeschnitten
die Schlauchtülle und die Verschleißmutter
- Fig. 4:
- ist der Stator im Schnitt, der fest eingeklebte Schlauch oder das fest vulkanisierte
Elastomer im Rohr, ungeschnitten das Anschlussstück und die Verschleißmutter.
- Fig. 5:
- ist der Schlauchzylinder im Schnitt, mit dem montierten Scheibenkolben und einen zur
Anschauung geschnittenen Hydraulikzylinder
[0041] Die in der Zeichnung zu sehende Kolbenpumpe zeigt in der Fig. 1 und 2 die Schlauchzylinder,
bestehend aus dem Rohr 3 vorzugsweise Metall und den Schlauch 2 in einer Schnittdarstellung.
Der Scheibenkolben 1 wird über einen Hydraulikzylinder 16 im Schlauch 2 linear hin-
und her gefahren, immer gegenläufig zum anderen Zylinder 16, abhängig von der Stellung
des Hydraulikzylinder 8 vom Pendel 6, der die jeweiligen Öffnungen 5b zum Materialbehälter
18 freigibt oder mit dem Materialauslass 5a verbindet, ist die Pumpe am jeweiligen
Schlauchzylinder im Förder- oder im Ansaugbetrieb.
[0042] Die Schlauchzylinder sind über die Verschleißmutter 5 an der Stirninnenwand 14 des
Materialbehälters 18 fest verbunden. Die Verschleißmutter 5 ist auf der dem Pendel
zugeneigten Seite flächig geschliffen und gehärtet. Der Schlauchstutzen 30, der drehbar
und axial fixiert sich im Pendel 6 bewegt und einem vorgespannten ebenfalls flächig
geschleiften Verschleißring 30a führt, dieser sich dann über die jeweilige Verschleißmutter
5 dichtend abstützt.
[0043] Wie Anfangs schon erwähnt, hat dieses Pendelsystem nur eine zu lösende Dichtfläche
bzw. Ringfläche 30c, nicht wie herkömmlich Weichen Systeme mit mind. zwei.
[0044] Das fördernde Gut wird dann über den flexiblen bewehrten Schlauch 7 durch die Behälterwandung
13, schützend und abdichtend, gleichzeitig lagernd durch den Gummikragen 12 geführt
und über die außenliegende Kupplung am Materialauslass 5a fixiert.
[0045] Die in Fig. 1 und 2 dargestellten Schlauchzylinder sind Beispiele für Förderzylinder
zur Förderung von Dickstoffen. Die beiden dargestellten Schlauchzylinder sind parallel
zueinander angeordnet und die Scheibenkolben 1 in den jeweiligen Schlauchzylindern
werden durch die Hydraulikzylinder 16 zu einer gegenläufigen Bewegung angetrieben,
derart, dass einer der beiden Scheibenkolben 1 seinen vorderen Totpunkt (nahe einer
vorderen Öffnung 5b des Schlauchzylinders) erreicht, während der andere Scheibenkolben
1 seinen entgegengesetzten, von der Öffnung seines Schlauchzylinders entfernten Totpunkt
erreicht. Durch das Pendel 6 wird der Schlauchstutzen 30 zwischen den beiden Öffnungen
5b hin und her bewegt, derart, dass jeweils eine der beiden Öffnungen 5b vom Schlauchstutzen
30 abgedeckt ist und die andere Öffnung 5b zu einem Materialbehälter 18 frei liegt,
der mit dem Fördergut gefüllt ist und einen Vorrat bildet. Durch die offene Öffnung
5b kann durch Zurückfahren des Scheibenkolbens 1 zu seinem hinteren Totpunkt Fördergut
in den Schlauchzylinder gesaugt werden, während gleichzeitig der andere Scheibenkolben
1 das Fördergut in seinem Schlauchzylinder durch seine Öffnung 5b, den Schlauchstutzen
30, einen daran angeschlossenen, flexiblen Schlauch 7 und einen Auslass 5a am entgegengesetzten
Ende des Materialbehälters 18 abfördert. Der flexible Schlauch 7 verläuft durch den
Innenraum des Materialbehälters 18 hindurch, so dass sich eine platzsparende Anordnung
ergibt.
[0046] Die Bewegung des Pendels 6 durch den Hydraulikzylinder 8 ist vorteilhafterweise mit
den Hydraulikzylindern 16 synchronisiert, derart, dass jeweils eine Öffnung 5b durch
den Schlauchstutzen 30 abgedeckt wird, wenn der entsprechende Scheibenkolben 1 sich
an seinem vorderen Totpunkt befindet oder sich zu diesem hin bewegt, um das Fördergut
aus der Öffnung 5b herauszudrücken, während der jeweils andere Scheibenkolben 1 in
den Schlauchzylinder mit der freien Öffnung 5b das Fördergut ansaugen kann. Wechselt
dann das Pendel 6 die Position des Schlauchstutzens 30 auf die jeweils andere Öffnung
5b, wird dieser Vorgang umgekehrt, d.h. nach Erreichen der jeweiligen Totpunkte wird
der mit dem Auslass 5a kommunizierende Schlauchzylinder durch Vorschieben seines Scheibenkolbens
1 entleert, während der andere erneut mit Fördergut befüllt wird. Hierdurch kann annähernd
eine kontinuierliche Förderung durch den Auslass 5a erreicht werden.
[0047] Die Synchronisation des Pendels 6 mit den Hydraulikzylindern 16 ist nicht zwangsläufig
erforderlich und kann aufgehoben werden, etwa für Reinigungs- oder Wartungszwecke.
Zum Beispiel kann durch eine Handsteuerung, wie z.B. einen Taster, das Pendel 6 bedient
und in eine Stellung gefahren werden, in der der Innenraum eines Schlauchzylinders
frei zugänglich ist. Auch der Scheibenkolben 1 ist dann zugänglich. Eine Entleerung
des Schlauchzylinders, falls erforderlich, ist auf diese Weise immer ebenfalls möglich.
Wird das Pendel 6 in eine Mittelstellung gefahren, stellt der flexible Schlauch 7
sich in eine gerade, also krümmungsfreie Position, was ebenfalls die Zugänglichkeit
und/oder Reinigung erleichtert.
[0048] Der Grundträger der Kolbenpumpe ist das Chassis 11, Materialbehälter 18, wie auch
die verstellbaren Lagerböcke 9, einstellbar über die Verstelleinheit 10, wo man die
Hydraulikzylinder hin- und her bewegen kann, um die Scheibenkolben 1 oder den Schlauch
3 zu wechseln, bzw. um diese zu montieren, sind alle mit dem Chassis 11 verbunden.
[0049] Das Chassis ist so ausgeführt, dass man mehrere Befestigungsmöglichkeiten hat, wie
z.B. für eine Anhänger-Achse oder in einer anderen mobilen oder stationären Einheit.
[0050] Das Chassis ist wie ein C- Profil geformt, dass gleichzeitig als Wanne fungiert,
die das Kühl- und Schmiermittel, wie Z.B. Wasser auffängt, über die Abläufe 24 gelangt
das eingespritzte Wasser zum externe Auffangbehälter 24, durch die ebenfalls externe
Pumpe 23, wieder zu den Schlauchzylindern über die Einspritzleitungen 25. Ein Filter
kann das Wasser noch zusätzlich reinigen.
[0051] Erfindungsgemäß sieht man in der Seitenansicht Fig. 2 den verstellbaren Lagerbock
9, der Zylinder 16 ist über einen Bolzen 9a gelagert.
[0052] Die Verstelleinheit 10 hat zwei Funktionen, einmal den Lagerbock 9 geführt hin- und
her zu bewegen, damit man den Scheibenkolben 1 aus dem Schlauchzylinder bekommt oder
auch diesen einführen bzw. montieren kann, da dieser ein Übermaß hat und verpressend
in dem Schlauchzylinder bzw. Stator sitzt, dazu verschiebt man den ganzen Hydraulikzylinder.
Das Lagerspiel der Bolzen, Lagerbock und Zylinder werden über die Verstelleinheit
10 ausgeglichen.
[0053] Der Schlauch 2 kann insbesondere aus einem kompressiblen Material bestehen. Die Wand
des Schlauchs 2 kann somit durch einen Scheibenkolben 1, der innerhalb des Schlauchs
2 gleitet, komprimiert werden, wenn der Scheibenkolben 1 ein Übermaß gegenüber dem
freien Innenmaß des nicht komprimierten Schlauchs aufweist. Hierdurch wird eine gute
Abdichtung der Innenfläche des Schlauchs 2 gegenüber dem Scheibenkolben 1 erreicht.
Andererseits ist eine Anpassung des Scheibenkolbens 1 durch Auswechseln desselben
gegen einen Scheibenkolben 1 mit einem anderen Durchmesser möglich. Vergrößert sich
das freien Innenmaß des Schlauchs durch Verschleiß, wird der Scheibenkolben 1 zum
Erhalt der Dichtwirkung gegen einen Scheibenkolben 1 größeren Durchmessers ausgetauscht.
[0054] Erfinderisch kann man in der Schnittansicht Fig. 3 den bewehrten, dickwandigen Schlauch
2 erkennen, der lose eingeführt ist, im genannte Rohr 3 aus Metall.
[0055] An einem Ende des Rohres 3 ist ein Anschlag 15, dieser ist fest mit dem Rohr 3 verbunden.
Dort stützt sich der Schlauch beim Druckaufbau an einem Ende ab. Das gegenüberliegende
Ende des Schlauches 2 ist mit der nicht im Schnitt zu sehenden Schlauchtülle 4 fest
verbunden, zum besseren Verständnis ist die Verschleißmutter 5 montiert zu sehen,
die ja den Schlauchzylinder an der Stirninnenwand 14 vom Materialbehälter 18 fest
verbindet und ebenfalls stützt.
[0056] Erfinderisch ist mit dieser Technik erst überhaupt möglich, sehr hohe Drücke mit
einem flexiblen Schlauch als Zylinder, zu erreichen, da der Schlauch ohne die Schlauchtülle,
den Anschlag und das Rohr bzw. den Stützkörper sich verformen würde, die beim Druckaufbau
und auch bei den ausgeübten Kräften durch das Hin- und Herfahren des übermassigen
Scheibenkolbens 1 entstehen.
[0057] Fig. 4 ist ähnlich der Fig. 3; der Schlauch und das Rohr sind im Schnitt zu sehen.
Der Unterschied ist dieser, dass der Schlauch 2a fügend mit dem Rohr 3 verbunden ist,
z.B. geklebt oder der Schlauch entfällt und wird ersetzt durch eine dicke Elastomer
Schicht 2a, diese wird ins Rohr direkt maschinell eingespritzt und anschließend vulkanisiert.
Es entsteht z.B. eine Gummi Metall Verbindung, in dem Fall genannt Stator. Die ja
beim Einkleben des bewehrten Schlauches im Rohr im Prinzip auch entstehen würde. Bedingt
durch diese Gummi Metall Verbindung sind keine Anschläge erforderlich.
[0058] In der Fig. 4 ist im Rohr ein Gewindering 21 fest eingebracht, dieses dient nur den
Stator, über das Verbindungsrohr 22, an die Behälterinnenwand 14, über die Verschleißmutter
5, diesen zu befestigen. Es gibt auch spannbare Möglichkeiten.
[0059] Fig. 5 zeigt noch einmal einen Schlauchzylinder im Schnitt, wo der Scheibenkolben
1, verbunden mit dem Hydraulikzylinder, stangenseitig, über eine Mutter oder Schraube
1a befestigt ist.
[0060] Es ist gut zu erkennen, dass der Scheibenkolben 1 einen sehr kurzen Aufbau hat, verpresst
montiert ist, einfach und schnell zu wechseln ist. Da die Dichtkante aus z.B. gehärteten
und legierten Metall besteht, ist dieser Kolben robuster und langlebiger, als bei
einem herkömmlichen Kolben aus Gummi. Dieser besitzt immer mind. eine umlaufende Kante
bzw. schmale Dichtlippe, die sehr leicht beschädigt werden kann.
[0061] Bei dem Scheibenkolben erfolgt die Abdichtung alleine über die Vorspannung im Schlauch.
Durch die sehr harte und glatte Oberfläche des Scheibenkolbens und die zusätzliche
Wassereinspritzung von der druckabgewandten Seite, wird die Reibung stark reduziert
und die Abdichtung erhöht.
[0062] Der Stator und der Schlauchzylinder haben gemeinsam, dass ihre Innenwände in den
hier beschriebenen Ausführungsbeispielen zumindest geringfügig elastisch kompressibel
sind und durch den vergleichsweise harten Scheibenkolben 1, der darin gleitet, abgedichtet
sind. Hingegen ergibt sich von außen eine Abstützung durch den äußeren Stützkörper
beziehungsweise ein Metallrohr. Wie vorstehend beschrieben, muss der Scheibenkolben
1 also in diesem Fall keine zusätzlichen Dichtungseigenschaften oder Dichtungselemente
aufweisen, sondern die flexible Dichtung wird durch die Innenwand des Schlauchzylinders
oder des Stators selbst gebildet.
Bezugszeichenliste
[0063]
- 1
- Scheibenkolben
- 2
- Schlauch
- 2a
- eingeklebter Schlauch oder vulkanisiertes Elastomer
- 3
- Rohr oder kreisrunder Stützkörper
- 4
- Schlauchtülle
- 5
- Verschleißmutter
- 5a
- Auslass
- 6
- Pendel
- 7
- flexibler Schlauch für Pendel
- 8
- Hydraulikzylinder Antrieb Pendel
- 9
- verstellbarer Lagerbock Hydraulikzylinder
- 9a
- Bolzen Hydraulikzylinder
- 10
- Verstelleinheit für verschiebbaren Lagerbock Hydraulikzylinder
- 11
- Chassis
- 12
- Gummikragen / Wanddurchführung
- 13
- Behälterwand
- 14
- Behälterinnenwand / Stirninnenwand
- 15
- Anschlag im Rohr
- 16
- Hydraulikzylinder / Antrieb Scheibenkolben
- 17
- Trichter Materialbehälter
- 18
- Materialbehälter
- 21
- Gewindering
- 22
- Anschlussstück Behälter
- 23
- externe Pumpe zur Schmierung und Kühlung
- 24
- Abläufe im Chassis
- 25
- Einspritzleitungen zum Schlauchzylinder
- 30
- drehbarer, axial fixierter Schlauchstutzen
- 30a
- vorgespannter Verschleißring des Schlauchstutzen
- 30c
- abzudichtende Ringfläche im Material
1. Kolbenpumpe für Dickstoffe, stationärer oder in der mobilen Anwendung, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenpumpe mindestens einen Schlauchzylinder (Fig. 3) oder Stator (Fig. 4) umfasst.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenpumpe mindestens einen Scheibenkolben (1), der gehärtet legiert oder hartverchromt
ist, umfasst.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Scheibenkolben (1), verschieden abgestufte Kolbengrößen umfasst.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlauchzylinder (Fig. 3) aus einem bewehrten Schlauch und einem kreisrunden
Stützkörper 3 und einem festen Anschlag 15 umfasst.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stator (Fig. 4) ein Metall Rohr ist, einem im Inneren fest verbundenen Schlauch
umfasst.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stator (Fig. 4) ein Metall -Rohr (3) ist, mit einer im Inneren fest verbundenen
vulkanisierten und dickwandigen Elastomeren Schicht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Scheibenkolben (1) durch mind. einen Hydraulikzylinder (16) im Schlauchzylinder
oder Stator hin -und her angetrieben wird.
8. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenpumpe zwei gegenläufig angetriebenen Hydraulikzylindern (16), zwei Statoren
(Fig. 4) oder zwei Schlauchzylinder (Fig.3) und eine beliebige Weiche umfasst.
9. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenpumpe eine Pendel-Weiche, die nur eine abzudichtende Ringfläche (30c) hat,
umfasst.
10. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Position der Hydraulikzylinder (16) über einen verschiebbaren Lagerbock (9) einstellbar
ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Statoren oder die Schlauchzylinder im Betrieb von der abgewandten Druckseite
gekühlt und geschmiert werden über eine externe Pumpe 23, diese dass flüssige Medium
zu den jeweiligen Einspritzdüsen 25 fördert.
12. Vorrichtung nach einer der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlauchzylinder, wie auch der Stator über einem Schnellwechselsystem befestigt
werden, über die Verschleißmutter (5) zwischen der Stirninnenwand (14).
13. Vorrichtung nach einer der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Chassis (11) eine gekantete Profilform hat und die Abstützkräfte der Hydraulikzylinder
(16) beim Fördern und Ansaugen über die Lagerböcke (9) aufnimmt.