[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Zurichten eines Stanzwerkzeuges
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 bzw. des Anspruches 9.
[0002] Bei der Herstellung von Verpackungen werden bahn- oder bogenförmige Materialien verarbeitet.
In mehreren Bearbeitungsschritten werden die Bogen beispielsweise bedruckt, geprägt,
gerillt, perforiert, gestanzt, geschnitten, geheftet, geklebt und beispielsweise zu
Verpackungen gefaltet.
[0003] Zur optimalen Ausnutzung der Fläche eines Bogens werden in der Regel mehrere gleiche
oder unterschiedliche Exemplare, z. B. eines Plakats, einer Faltschachtel oder einer
Verpackung, auf einen gemeinsamen Bogen gedruckt und anschließend gestanzt. Diese
Exemplare werden als Nutzen bezeichnet. Eine Bogenbearbeitungsmaschine kann verschiedene
Bearbeitungsschritte wie beispielsweise Bedrucken, Schneiden, Prägen, Rillen, Stanzen,
Perforieren, Kleben und/oder Heften umfassen. Häufig weisen solche Bogenbearbeitungsmaschinen
auch Inspektionseinrichtungen auf. Üblicherweise werden Bogen in Bearbeitungsmaschinen
mit formgebundenen Stanz- und Schneideinrichtungen bearbeitet und zurechtgeschnitten.
[0004] Eine solche Bearbeitungsmaschine ist beispielsweise als Stanz-, Schneid-, Perforier-,
Präge- und/oder Rillmaschine ausgebildet. Wenn im Folgenden eine solche Bearbeitungsmaschine
als Stanze- und/oder Stanzmaschine bezeichnet wird, ist insbesondere auch eine Schneid-,
Perforier-, Präge- und/oder Rillmaschine gemeint. Dabei gibt es bei formgebundenen
Systemen neben Rotationsstanzen auch Flachstanzen, insbesondere Flachbettstanzen.
In diesen werden durch eine sich zyklisch wiederholende Bewegung mehrere Bogen nacheinander
bearbeitet.
[0005] Durch den Einsatz von Rotationsstanzmaschinen können aufgrund des kontinuierlichen
Bewegungsprozesses wesentlich höhere Produktionsgeschwindigkeiten erreicht werden.
Rotationsstanzmaschinen können beispielsweise mit den Modulen Stanzwerk, Rillwerk,
Prägewerk und Ausbrechwerk ausgestattet sein. Eine solche Rotationsstanze ist beispielsweise
aus der
WO 2017/089420 A2 bekannt.
[0006] Fertigungstoleranzen von Werkzeugen oder unterschiedliche Lastverteilung während
dem Bearbeiten, insbesondere dem Stanzen, kann zu Verschleiß der Messer oder Werkzeuge
mit Höhenunterschieden führen. Daraus resultiert beispielsweise ein ungleicher Stanzdruck,
welcher beispielsweise ein unsauberes Stanzergebnis zur Folge hat. Die Stanzwerkzeuge
und/oder Rillwerkzeuge und/oder Prägewerkzeuge müssen zum Ausgleich der Fehler und/oder
der Abweichungen nachbearbeitet werden. Dazu wird ein Mittel auf der Rückseite des
jeweiligen Bearbeitungswerkzeug aufgebracht. Man spricht dabei vom Zurichten der Bearbeitungswerkzeuge.
[0007] Die
EP 2 327 521 A1 offenbart beispielsweise ein Verfahren zum Zurichten von Stanzwerkzeugen in Flachbettstanzen.
Bei Flachbettstanzen erfolgt das Zurichten üblicherweise mittels speziellem Klebeband
und/oder spezieller Klebestreifen, welche die Unebenheiten und/oder Abweichungen und/oder
Fehler an den Messern ausgleichen. Durch Hinterkleben der Stanz- und/oder Rillmesser
werden die Fehler und/oder Abweichungen ausgeglichen. Aufgrund der recht hohen Toleranzen
im Flachbettbereich kann das Stanzwerkzeug mit dem Klebeband ausreichend gut zugerichtet
werden. Solches Klebeband ist in unterschiedlichen Stärken verfügbar. Alternativ können
für ein genaues Auftragen der Schichten zum Ausgleich der Schneidhöhen (Zuricht-)Bogen
zum Zurichten mit der benötigten Grundkontur verwendet. Es kommen (Zuricht-) Bogen
aus Papier, wie beispielsweise Seidenpapier, Kunststoff oder dergleichen zum Einsatz.
Solche Bogen sind üblicherweise dünn und druckstabil und stellen die gesamte benötigte
Schneidkontur dar.
[0008] Die Druckschrift
DE 10 2012 017 636 A1 betrifft ein Verfahren zum Bestimmen des maschinenabhängigen Zurichtbedarfs einer
Stanz- und Prägemaschine, wobei ein werkzeugspezifischer Zurichtbedarf aus einer Datenbank
ausgelesen wird. Dabei sind in der Datenbank einem jeweiligen Werkzeugtyp Zurichtbedarfswerte
bzw. ein Zurichtbedarfsfaktor zugeordnet.
[0009] Die
DE 10 2013 016 755 A1 offenbart eine Vorrichtung zum Zurichten an Flachbettstanz und/oder -prägemaschinen,
wobei die Zurichtung über eine gezielte Ansteuerung von Heizpatronen in eine Mehrzahl
von matrixartig nebeneinander angeordneten Metallklötzen aus Aluminium vorgesehen
ist. Die Ansteuerung der Heizpatronen erfolgt mittels Steuereinheit über ein Bus-System
einer Maschinensteuerung. Dabei sind zudem Speicher vorgesehen, die werkzeugabhängige
Zurichtbedarfe besitzen und folglich diesbezüglich die Ansteuerung der Heizpatronen
in den jeweiligen Metallklötzen erfolgt.
[0010] Durch die
EP 3 342 568 B1 ist ein System zum Kompensieren von Fehlausrichtungen einer Matrize zum Stanzen von
Pappe. Höhenkorrigierende Elemente können erfasst werden und eine digitale Darstellung
der digitalen Datei auf eine Druckkompensationsplatte der Stanze zu projizieren.
[0012] Auch beim rotativen Stanzen treten Unterschiede in der Bearbeitungskontur bzw. der
Schneidenhöhe auf. Aufgrund des rotierenden Verfahrens, geringerer Verformung durch
geringere Stanzdrücke und dem hochpräzisen Fertigungsverfahren der Schneidkonturen
mit CNC Fräsen, sind die zu korrigierenden Toleranzen der Schneiden wesentlich geringer.
In der Regel sind Schichten mit Schichtdicken von 5-10 Mikrometern zum Ausgleich ausreichend.
[0013] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum
Zurichten zu schaffen.
[0014] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 bzw. des Anspruches
9 gelöst.
[0015] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass einem
Bediener ein schnelleres und einfacheres Zurichten ermöglicht werden kann. Auf einen
Zurichtbogen hinter dem Bearbeitungswerkzeug, insbesondere Stanzwerkzeug, kann dabei
verzichtet werden. Auf ein aufwändiges Herstellen und/oder Verwahren des Zurichtbogens
mit Kosten, zusätzlich zu den Kosten der Bearbeitungswerkzeuge, insbesondere der Stanz-
und/oder Rillwerkzeuge, kann verzichtet werden. Ein Zurichtbogen muss nicht nur zusätzlich
zu den Werkzeugkosten immer hergestellt und/oder archiviert werden, sondern nimmt
auch durch mehrmalige Nutzung mit der Zeit Schaden und muss dann kosten- und zeitintensiv
wieder neu hergestellt werden. Insbesondere ist die Erfindung nicht auf rotative Bearbeitungsverfahren
beschränkt, sondern eignet sich insbesondere auch für den Einsatz in flachen und zyklisch
geführten Bearbeitungsverfahren. Auch in Flachbettstanzen ist ein Zurichten sinnvoll,
da auch dort durch den Einsatz von Zurichtmittel auf herkömmliche Zurichtbogen verzichtet
werden kann. Je nach Einsatz des Zurichtmittels können auch größere Abweichungen ausgeglichen
werden.
[0016] Ein weiterer mit der Erfindung erzielbarer Vorteil besteht insbesondere darin, dass
eine Zeit zum Zurichten minimiert wird und ein Handling verbessert wird. Insbesondere
wird dazu eine digitale Bearbeitungskontur genutzt. Die digitale Bearbeitungskontur
des Bearbeitungswerkzeugs kann beispielsweise aus einer Bearbeitungsvorstufe, beispielsweise
einer Stanzvorstufe und/oder Druckvorstufe, ermittelt werden. Nach Inspektion des
Bearbeitungswerkzeuges und/oder des Bearbeitungsergebnisses können Bereiche an der
digitalen Bearbeitungskontur markiert werden. Zur Inspektion wird beispielsweise eine
Probebogen bearbeitet oder die Konturen des Bearbeitungswerkzeuges direkt betrachtet.
Dies geschieht entweder durch einen Bediener oder voll automatisiert durch eine integrierte
Inspektionseinrichtung. Bevorzugt geschieht eine Markierung an einem Leitstand, wo
die Bearbeitungskontur bzw. das Schneidlayout angezeigt werden und direkt die nachzuarbeitenden
(Zurichte-)stellen mittels einer Eingabeeinrichtung markiert werden. Allerdings sind
auch Markierungen in mobilen Geräten denkbar und sinnvoll. Prinzipiell ist dazu jedes
digitale Eingabegerät nutzbar. Diese digitalen Daten können dann auf unterschiedliche
Weise genutzt werden, um das Zurichten des Bearbeitungswerkzeugs zu erleichtern und
gegebenenfalls zu automatisieren. Beispielsweise können diese Daten auch gespeichert
werden und jederzeit wieder aufgerufen werden. Insbesondere bei der Verwendung von
Zurichtbogen kann/konnte das Arbeitsergebnis nicht gespeichert werden und ein solcher
musste erneut hergestellt werden.
[0017] Beispielsweise geschieht eine solche Erleichterung durch eine Kopplung mit einer
Projektionseinrichtung. Das Bearbeitungswerkzeug wird ausgerichtet positioniert und
die Bearbeitungskontur mit den Markierungen wird auf die Rückseite des Bearbeitungswerkzeugs
projiziert. Ein Bediener erkennt sehr schnell und in einfacher Weise die Stellen,
an denen ein Zurichtemittel aufgetragen werden muss. Die Zurichtestellen werden so
in einfacherweise identifiziert. Besonders bevorzugt kommt dazu ein Kurzdistanzbeamer
zum Einsatz, welcher insbesondere Platzersparnisse bietet. Für eine weiter erleichterte
Bedienung kommt ein flüssiges Zurichtemittel zum Einsatz. Dieses ist beispielsweise
mittels Strahlung, insbesondere UV-Strahlung, härtbar.
[0018] Zusätzlich oder alternativ können die digitalen Daten direkt an eine Steuerung zur
Steuerung eines Stellarmes weitergegeben werden. Der Stellarm kann dann beispielsweise
das Zurichtemittel vollautomatisch auftragen. Der gesteuerte Arm kann beispielsweise
mittels einer Maschinensteuerung kommunizieren und Signale, beispielsweise aus einer
Qualitätskontrolle, erhalten. Beispielsweise ist eine solche Qualitätskontrolle an
verschiedenen Bereichen der Stanzmaschine angeordnet und/oder kann beispielsweise
auch an vorgelagerten Maschinen, wie Druckmaschinen und/oder nachgelagert an Falt-
und/oder Klebemaschinen angeordnet sein. Insbesondere können so verschiedene Prozesse
miteinander verknüpft werden und die Automatisierung weiter vorangetrieben werden.
Auf ein aufwändiges und/oder ungenaues manuelles Zurichten kann verzichtet werden.
Zusätzliche Arbeitskosten können so gespart werden. Beispielsweise müsste ein Bediener
nur noch die UV Schichtdicke, die aufgetragen werden soll, auswählen. Den Rest übernimmt
der gesteuerte Arm automatisch. Beispielsweise geschieht auch ein Aushärten voll automatisch.
In dieser Ausführungsform könnte beispielsweise auf die Projektion verzichtet werden.
[0019] Ein weiterer mit der Erfindung erzielbarer Vorteil besteht insbesondere darin, dass
ein Zurichten des Bearbeitungswerkzeuges, direkt in der Bearbeitungsmaschine geschieht.
In einer weiter automatisierten Ausführungsform wird das Bearbeitungswerkzeug halb
und/oder vollautomatisch, beispielsweise ähnlich eines Plattenwechselautomats einer
Druckmaschine, aus der Bearbeitungsmaschine entnommen und das Zurichtemittel mittels
den digitalen Daten vollautomatisch, beispielsweise mit dem Stellarm, aufgetragen.
Ein Bearbeitungswerkzeug, insbesondere eine Stanzplatte, kann dann beispielsweise
direkt in einem Plattenwechselautomat automatisch punktuell lackiert und anschließend
gehärtet werden. Dann würde ein Herausnehmen beispielsweise der Stanzplatte aus dem
Formgebungsaggregat bzw. dem Stanzturm entfallen. Im Falle eines Plattenwechselvollautomates
muss ein Bediener nicht einmal den Leitstand verlassen. Nach dem Härten, kann die
Platte wieder per Plattenwechselautomat eingezogen werden.
[0020] Ein weiterer mit der Erfindung erzielbarer Vorteil besteht insbesondere darin, dass
ein Zurichten mittels eines auftragbaren Lackes und/oder Lackgemisches geschieht.
Zur flächigen und/oder zonenweisen Auftragung werden üblicherweise Sprühlacke verwendet.
Dadurch kann einem Bediener ein schnelleres und einfacheres Zurichten ermöglicht werden.
Mittels Lackstiften können präzise Linien für kleine Bereiche aufgetragen werden.
Bevorzugt kann ein solcher Lack aufgetragen werden und anschließend gehärtet werden.
Eine Wartezeit für die Trocknung der Lacke kann dabei durch den Einsatz einer, bevorzugt
großflächigen, Strahleinrichtung minimiert werden. Bevorzugt ist eine solche Strahleinrichtung
an einem festen Aufbau befestigt, sodass Fehlstrahlung vermieden werden kann und ein
besserer Schutz für einen Bediener gewährleistet sein kann. Insbesondere kann so eine
schnellere Aushärtung und/oder Trocknung über die gesamte Fläche realisiert werden.
Bevorzugt erfolgt ein solches Härten durch UV-Licht. Ein solches Verfahren birgt den
Vorteil, dass der Lack sehr präzise aufgetragen werden kann und dass ein Aushärten
sehr kontrolliert erfolgen kann. Beim Aushärten des Lackes durch beispielsweise UV
Strahlung entsteht eine kratzfeste Schicht, welche ausreichende Temperaturbeständigkeit
und Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Belastungen für den Einsatz in einer Stanzmaschine
aufweist. Insbesondere sind dünne Schichten mit den erforderlichen Toleranzen von
5-10 µm realisierbar. Beispielsweise kann in Abhängigkeit von dem Mischungsverhältnis
des Lackes, beispielsweise mit Alkohol, eine Schichtdicke eingestellt werden. So können
Schichtdicken zwischen 5 und 15 Mikrometern realisiert werden. Bevorzugt werden die
UV Lacke großflächig mittels einer UV LED, welche bevorzugt an der Vorrichtung zum
Zurichten angeordnet ist, ausgehärtet. Die so erfolgte Zurichtung lässt sich sehr
einfach entfernen, nachdem großflächig gehärtet und/oder getrocknet wurde. Insgesamt
ist somit die Nachbearbeitung und/oder Zurichtung damit einfacher aufzubringen und
ein Handling der dafür notwendigen Werkzeuge ist maßgeblich vereinfacht. Zusätzlich
kann die Zurichtung sehr präzise aufgebracht werden und nur Schneidkonturen nachbearbeitet
werden, die tatsächlich zugerichtet werden müssen. Bei einer großflächigen Zonenzurichtung
werden bereits Zonen zugerichtet, die in der Schneidqualität bereits ausreichend waren.
Dies kann vermieden werden. Zusätzlich sind die Zurichtungen kratzfest, mechanisch
widerstandsfähig, und widerstandsfähig gegen die in den Stanzzylinder eingebrachten
Temperaturen (Temperaturbeständig). Durch das schnelle Aushärten und/oder Trocknen,
kann die Wartezeit des Bedieners beim Zurichten minimiert werden.
[0021] Alternativ oder Zusätzlich zu dem härtbaren Zurichtemittel kann das Zurichtemittel
dabei eine Dispersion, bestehend aus einem Dispersionsmedium und einer dispersen Phase
sein. Das Dispersionsmedium weist dabei zumindest ein, bevorzugt leicht flüchtiges,
Lösungsmittel auf. Die disperse Phase besteht aus einem fein verteilten Feststoff.
Dieser bleibt bei Verflüchtigen des Lösungsmittels zurück und kann zum Zurichten verwendet
werden. Dabei können sehr dünne Schichten aufgetragen werden. Die Dispersion wird
besonders einfach mittels eines Auftragsstiftes aufgetragen und kann mit Stellarm
automatisiert aufgetragen werden. Außerdem zeichnet sich die Dispersionen durch einen
hohen Anteil an leicht flüchtigen Lösungsmitteln aus. Dadurch kann eine Trocknungszeit
sehr gering gehalten werden. Beispielsweise kann eine Trocknungszeit von wenigen Sekunden
erreicht werden. Besondere bevorzugt weist eine solche Dispersion als Lösungsmittel
ein Keton, bevorzugt Methylethylketon (kurz MEK), auf. Das Lösungsmittel verflüchtigt
sich sehr schnell, was zu einem schnellen Trocknen der Dispersion führt. Insbesondere
bilden die zurückbleibenden Partikeln und/oder Pigmente der Dispersion eine robuste
Schicht, welche kratzfest, druckbeständig sowie wärmebeständig ist. Die Dispersion
weist bevorzugt einen hohen Anteil von mindestens 50 %, weiter bevorzugt mindestens
60 %, noch weiter bevorzugt 70 %, Lösungsmittel auf. Durch Anpassen des Anteiles des
Lösungsmittels kann die Schichtdicke der Zurichtschicht in einfacherweise angepasst
werden. Besonders vorteilhaft kommt eine Dispersion zum Einsatz, welche fein verteilte
Partikeln, insbesondere Pigmente, aufweist. Bevorzugt ist die Dispersion zum Zurichten
eine Tinte, weiter bevorzugt eine Inkjet-Tinte. Tinte hat den Vorteil, dass diese
kostengünstig und in hoher Verfügbarkeit zur Verfügung steht. Außerdem bestehen bei
Inkjet-Tinte kaum Gefahren für einen Bediener. Auch auf Strahlung zum Trocknung kann
verzichtet werden. Besonders bevorzugt kann die Tinte auch mit einer Inkjet Druckvorrichtung
automatisiert aufgetragen werden.
[0022] Ein weiterer mit der Erfindung erzielbarer Vorteil besteht insbesondere darin, dass
die Bearbeitungswerkzeuge, bevorzugt Stanzwerkzeuge, mittels eines mobilen Gerätes
inspiziert werden können und erkannte Fehler automatisiert übermittelt werden können.
[0023] Die Fehler können dann beispielsweise automatisiert mit der vorher beschriebenen
Ausführung korrigiert werden.
[0024] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im Folgenden näher beschrieben.
[0025] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht der Bearbeitungsmaschine in einer bevorzugten Ausführungsform;
- Fig. 2
- eine Übersicht der Bearbeitungsmaschine in einer bevorzugten Ausführungsform in einer
Draufsicht mit bevorzugten Anordnungen der Vorrichtung zum Zurichten;
- Fig. 3
- einen beispielhaften Bogen mit zwei Nutzen und Reststücken, wobei die zwei Nutzen
durch einen Steg voneinander getrennt sind;
- Fig. 4
- einen weiteren beispielhaften Bogen mit zwei Nutzen und Reststücken, wobei die beiden
Nutzen direkt nebeneinander und zusammenhängend angeordnet sind;
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung eines Stapels von Bogen umfassend mehrere Teilstapel;
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung eines Nutzenstapel umfassend mehrere Teilnutzenstapel,
welche beispielhaft jeweils durch einen Zwischenbogen voneinander getrennt sind;
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung eines einzelnen Teilstapels von Bogen;
- Fig. 8
- eine schematische Darstellung eines Nutzenstapels in der Nutzenauslage mit einem Zwischenbogen;
- Fig. 9
- eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung zum Zurichten in einer bevorzugten
Ausführungsform;
- Fig. 10
- eine schematische Darstellung der Vorrichtung zum Zurichten in einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform;
- Fig. 11
- eine Darstellung eines UV- Lackstiftes.
[0026] Eine Bearbeitungsmaschine 01 ist bevorzugt als Bogenbearbeitungsmaschine 01, insbesondere
als Stanzmaschine 01, weiter bevorzugt als Rotationsstanzmaschine 01, zur Bearbeitung
von zumindest einem, bevorzugt mindestens zwei, weiter bevorzugt einer Vielzahl von,
bogenförmigen Substrat 02 oder Bogen 02 ausgebildet. Im Vorangegangen und im Folgenden
ist mit Bearbeitungsmaschine 01 und/oder Bogenbearbeitungsmaschine 01 insbesondere
auch eine Stanzmaschine 01 gemeint. Die Bearbeitungsmaschine 01 weist mindestens ein
Aggregat 100; 200; 300; 400; 500; 600; 700; 800; 900; 1000; 1100; 1200; 1400, bevorzugt
eine Vielzahl von Aggregaten 100; 200; 300; 400; 500; 600; 700; 800; 900; 1000; 1100;
1200; 1400 auf. Bevorzugt umfasst die Bearbeitungsmaschine 01, insbesondere die Bogenbearbeitungsmaschine
01, vorzugsweise zumindest ein, bevorzugt zumindest zwei, weiter bevorzugt zumindest
drei, weiter bevorzugt zumindest vier, als Formgebungsaggregat 300; 400; 500; 600
ausgebildetes Aggregat 300; 400; 500; 600 zur Bearbeitung von Bogen 02, beispielsweise
zumindest ein erstes Formgebungsaggregat 300 und/oder zumindest ein zweites Formgebungsaggregat
400 und/oder zumindest ein drittes Formgebungsaggregat 500 und/oder zumindest ein
viertes Formgebungsaggregat 600.
[0027] Unter einem Aggregat 100; 200; 300; 400; 500; 600; 700; 800; 900; 1000; 1100; 1200;
1400 ist bevorzugt jeweils eine Gruppe von Einrichtungen zu verstehen, die funktionell
zusammenwirken, insbesondere um einen bevorzugt in sich geschlossenen Bearbeitungsvorgang
von dem zumindest einem Substrat 02 durchführen zu können. Vorzugsweise umfasst ein
Aggregat 100; 200; 300; 400; 500; 600; 700; 800; 900; 1000; 1100; 1200; 1400 jeweils
einen Maschinenabschnitt der Bearbeitungsmaschine 01, welcher bevorzugt von weiteren
Maschinenabschnitten zumindest teilweise räumlich trennbar angeordnet ist.
[0028] Sofern nicht explizit unterschieden wird, soll hier vom Begriff des Substrates 02,
insbesondere des bogenförmigen Substrates 02, speziell des Bogens 02, grundsätzlich
jedes flächig und in Abschnitten vorliegendes Substrat 02, also auch tafelförmig oder
plattenförmig vorliegendes Substrat 02, also auch Tafeln bzw. Platten, umfasst sein.
Das so definierte bogenförmige Substrat 02 bzw. der Bogen 02 ist beispielsweise aus
Pappe und/oder Wellpappe, d. h. Pappbogen und/oder Wellpappbogen oder durch Bogen,
Tafeln oder ggf. Platten aus Kunststoff, Pappe, Glas, Holz oder Metall gebildet. Weiter
bevorzugt handelt es sich bei dem bogenförmigen Substrat 02 um Papier und/oder Karton,
insbesondere um Papierbogen und/oder Kartonbogen. Insbesondere werden im Vorangegangenen
und im Folgenden mit dem Begriff des Bogens 02 sowohl solche Bogen 02 bezeichnet,
die noch nicht mittels zumindest eines Aggregats 100; 200; 300; 400; 500; 600; 700;
800; 900; 1000; 1100; 1200; 1400 bearbeitet wurden, als auch solche Bogen 02, die
bereits mittels zumindest eines Aggregats 100; 200; 300; 400; 500; 600; 700; 800;
900; 1000; 1100; 1200; 1400 bearbeitet wurden und dabei gegebenenfalls in ihrer Form
und/oder ihrer Masse verändert wurden.
[0029] Nach DIN 6730 (Feb. 2011) ist Papier ein flächiger, im Wesentlichen aus Fasern meist
pflanzlicher Herkunft bestehender Werkstoff, der durch Entwässerung einer Faserstoffaufschwemmung
auf einem Sieb gebildet wird. Dabei entsteht ein Faserfilz, der anschließend getrocknet
wird. Die flächenbezogene Masse von Papier beträgt bevorzugt maximal 225 g/m2 (zweihundertfünfundzwanzig
Gramm pro Quadratmeter). Nach DIN 6730 (Feb. 2011) ist Pappe ein flächiger, im wesentlicher
aus Fasern pflanzlicher Herkunft bestehender Werkstoff, der durch Entwässerung einer
Faserstoffaufschwemmung auf einem oder zwischen zwei Sieben gebildet wird. Das Fasergefüge
wird verdichtet und getrocknet. Bevorzugt wird Pappe durch Zusammenkleben oder Zusammenpressen
aus Zellstoff gefertigt. Bevorzugt ist Pappe als Vollpappe oder Wellpappe ausgebildet.
Bevorzugt beträgt die flächenbezogene Masse von Pappe von über 225 g/m2 (zweihundertfünfundzwanzig
Gramm pro Quadratmeter). Wellpappe ist Pappe aus einer oder mehrerer Lagen eines gewellten
Papiers, das auf eine Lage oder zwischen mehreren Lagen eines anderen bevorzugt glatten
Papiers oder Pappe geklebt ist. Der Begriff Karton bezeichnet im Vorangegangenen und
im Folgenden ein bevorzugt einseitig gestrichenes papiernes Flächengebilde mit einer
flächenbezogenen Masse von mindestens 150 g/m2 (hundertfünfzig Gramm pro Quadratmeter)
und maximal 600 g/m2 (sechshundert Gramm pro Quadratmeter). Bevorzugt weist ein Karton
eine hohe Festigkeit relativ zu Papier auf.
[0030] Bevorzugt weist ein zu verarbeitender Bogen 02, bevorzugt der zumindest eine Bogen
02, ein Flächengewicht von mindestens 60 g/m
2 (sechzig Gramm pro Quadratmeter) und/oder von maximal 700 g/m
2 (siebenhundert Gramm pro Quadratmeter), bevorzugt maximal 500 g/m
2 (fünfhundert Gramm pro Quadratmeter), weiter bevorzugt maximal 200 g/m
2 (zweihundert Gramm pro Quadratmeter) auf. Vorzugsweise weist ein zu verarbeitender
Bogen 02, bevorzugt der zumindest eine Bogen 02, eine Dicke von maximal 1,5 cm (eins
Komma fünf Zentimeter), bevorzugt maximal 1,0 cm (eins Komma null Zentimeter), weiter
bevorzugt maximal 0,6 cm (null Komma sechs Zentimeter), auf. Beispielsweise weist
der zumindest eine Bogen 02 eine Dicke von mindestens 0,01 cm (null Komma null eins
Zentimeter), bevorzugt von mindestens 0,03 cm (null Komma null drei Zentimeter) auf.
[0031] Das zumindest eine Substrat 02, insbesondere der zumindest eine Bogen 02, weist bevorzugt
eine Bogenbreite, bevorzugt parallel zu einer Querrichtung A, ja genau von mindestens
200 mm (zweihundert Millimeter), bevorzugt mindestens 300 mm (dreihundert Millimeter),
weiter bevorzugt mindestens 400 mm (vierhundert Millimeter) auf. Die Bogenbreite beträgt
vorzugsweise maximal 1.500 mm (tausendfünfhundert Millimeter), weiter bevorzugt maximal
1.300 mm (tausenddreihundert Millimeter), noch weiter bevorzugt maximal 1.060 mm (tausendsechzig
Millimeter). Eine Bogenlänge, bevorzugt parallel zu einer Transportrichtung T, beträgt
beispielsweise mindestens 150 mm (hundertfünfzig Millimeter), bevorzugt mindestens
250 mm (zweihundertfünfzig Millimeter), weiter bevorzugt mindestens 350 mm (dreihundertfünfzig
Millimeter). Weiter beträgt eine Bogenlänge beispielsweise maximal 1.200 mm (tausendzweihundert
Millimeter), bevorzugt maximal 1.000 mm (tausend Millimeter), weiter bevorzugt maximal
800 mm (achthundert Millimeter).
[0032] Der Begriff Nutzen 03 bezeichnet im Vorangegangenen und im Folgenden bevorzugt die
Anzahl gleicher und/oder unterschiedlicher Objekte, die aus dem gleichen Werkstoffstück
gefertigt werden und/oder auf einem gemeinsamen Trägermaterial, beispielsweise einem
gemeinsamen Bogen 02, angeordnet sind. Ein Nutzen 03 ist vorzugsweise jener Bereich
eines Bogens 02, welcher als ein Produkt der Bogenbearbeitungsmaschine 01, insbesondere
als ein Zwischenprodukt zur Herstellung eines Endproduktes, ausgebildet ist und/oder
beispielsweise zu einem gewünschten oder geforderten Endprodukt weiterverarbeitet
wird und/oder weiterverarbeitbar ausgebildet ist. Bevorzugt ist hier das gewünschte
oder geforderte Endprodukt, welches bevorzugt durch Weiterverarbeitung des jeweiligen
Nutzens 03 erzeugt wird, eine Verpackung, insbesondere eine Faltschachtel, oder ein
Etikett und/oder ein Label, insbesondere ein Etikett und/oder ein Label einer Verpackung.
Bevorzugt weist der zumindest eine Bogen 02 zumindest einen Nutzen 03, bevorzugt zumindest
zwei Nutzen 03, weiter bevorzugt zumindest vier Nutzen 03, weiter bevorzugt zumindest
acht Nutzen 03, beispielsweise zwölf Nutzen 03, auf. Bevorzugt sind die zumindest
zwei Nutzen 03 des zumindest einen Bogens 02 jeweils durch zumindest einen Haltepunkt,
vorzugsweise durch mindestens zwei Haltepunkte, weiter bevorzugt durch zumindest vier
Haltepunkte, miteinander und/oder mit dem jeweils benachbarten Nutzen 03 verbunden.
[0033] Ein Reststück 04; 05; 06 ist im Vorangegangenen und im Folgenden jener Bereich eines
Bogens 02, welcher keinem Nutzen 03 entspricht. Gesammelte Reststücke 04; 05; 06 werden
bevorzugt als Abfall bezeichnet. Ein Reststück 04; 05; 06 ist vorzugsweise als Beschnitt
und/oder Ausbruch ausgebildet und/oder entfernbar. Bevorzugt wird während des Betriebs
der Bogenbearbeitungsmaschine 01 das zumindest eine Reststück 04; 05; 06 in zumindest
einem Formgebungsaggregat 300 vorzugsweise durch zumindest einen Bearbeitungsschritt
des jeweiligen Bogens 02 erzeugt, beispielsweise in zumindest einem Stanzvorgang.
Bevorzugt wird während des Betriebs der Bogenbearbeitungsmaschine 01 das zumindest
eine Reststück 04; 05; 06 aus dem jeweiligen Bogen 02 zumindest teilweise entfernt
und somit insbesondere von den jeweiligen Nutzen 03 des Bogens 02 getrennt. Beispielsweise
ist zumindest ein als Ausbrechaggregat 600 ausgebildetes viertes Formgebungsaggregat
600 zumindest einen erstes Reststück 04, insbesondere zumindest ein Abfallstück 04,
entfernend ausgebildet und/oder zur Entfernung von zumindest einem Abfallstück 04
ausgebildet. Bevorzugt ist zumindest ein als Nutzentrennaggregat 1200 ausgebildetes
Aggregat 1200, insbesondere eine Vorrichtung zum Nutzentrennen 1200 zumindest ein
zweites Reststück 06, insbesondere zumindest eine Greiferkante 06, entfernend ausgebildet
und/oder zur Entfernung von zumindest einer Greiferkante 06 ausgebildet. Beispielsweise
umfasst ein Bogen 02 einen als Steg 05 ausgebildetes Reststück 05. Insbesondere sind
durch den zumindest einen Steg 05 die Nutzen 03 voneinander beabstandet. Bevorzugt
ist das zumindest eine Nutzentrennaggregat 1200 das zumindest eine Reststück 05; 06,
insbesondere den zumindest einen Steg 05 und/oder die zumindest eine Greiferkante
06, entfernend ausgebildet.
[0034] Das zumindest eine Substrat 02, insbesondere der zumindest eine Bogen 02, weist mehrere
Kanten 07; 08; 09 auf. Insbesondere ist eine als Vorderkante 07 ausgebildete Kante
07 in Transportrichtung T am Bogen 02 vorne orientiert und orthogonal zur Transportrichtung
T angeordnet. Insbesondere ist die Vorderkante 07 diejenige Kante 07 des zumindest
einen Bogens 02, die zum Transport des zumindest einen Bogens 02 bevorzugt durch zumindest
einen Bestandteil der Bogenbearbeitungsmaschine 01, insbesondere durch zumindest ein
Transportmittel zumindest eines Transportsystems, fassbar ist und/oder an welcher
zumindest ein Bestandteil der Bogenbearbeitungsmaschine 01, insbesondere durch das
zumindest eine Transportmittel des zumindest einen Transportsystems, den zumindest
einen Bogen 02 fasst. Eine als Hinterkante 08 ausgebildete Kante 08 des zumindest
einen Bogens 02 ist bevorzugt der Vorderkante 07 gegenüber liegend angeordnet. Weiter
bevorzugt sind Vorderkante 07 und Hinterkante 08 parallel zueinander angeordnet. Insbesondere
ist die Hinterkante 08 in Transportrichtung T an dem zumindest einen Bogen 02 hinten
orientiert und orthogonal zur Transportrichtung T angeordnet. Weiter umfasst der Bogen
02 zwei als Seitenkanten 09 ausgebildete Kanten 09. Die zwei Seitenkanten 09 sind
bevorzugt parallel zur Transportrichtung T angeordnet. Bevorzugt sind die zwei Seitenkanten
09 bevorzugt jeweils orthogonal zur Vorderkante 07 und/oder zur Hinterkante 08 des
Bogens 02 angeordnet.
[0035] Der zumindest eine Bogen 02 weist bevorzugt zumindest ein Druckbild auf. Das Druckbild
beschreibt im Vorangegangen und im Folgenden eine Darstellung auf dem zumindest einen
Bogen 02, welche der Summe aller Bildelemente entspricht, wobei die Bildelemente während
zumindest einer Arbeitsstufe und/oder zumindest eines Druckvorgangs auf den Bogen
02, beispielsweise vor oder während einer Bearbeitung durch die Bogenbearbeitungsmaschine
01, übertragen wurden und/oder übertragbar sind. Bevorzugt weist die Oberfläche des
zumindest einen Bogens 02 zumindest einen unbedruckten Bereich, insbesondere unbedruckten
Randbereich, auf, welcher bevorzugt als das zumindest eine Reststück 06 und/oder die
zumindest eine Greiferkante 06 ausgebildet ist. Beispielsweise weist der zumindest
eine Bogen 02 an dessen Vorderkante 07 oder an dessen Hinterkante 08 die zumindest
eine Greiferkante 06 auf.
[0036] Bevorzugt weist der zumindest eine Bogen 02 sowohl an dessen Vorderkante 07 als auch
an dessen Hinterkante 08 jeweils die zumindest eine Greiferkante 06 auf.
[0037] Bevorzugt weist der Bogen 02 zumindest eine Druckmarke 11, bevorzugt zumindest zwei
Druckmarken 11 auf. Eine Druckmarke 11 ist im Vorangegangenen und im Folgenden eine
Marke beispielsweise zum Überprüfen eines Passers und/oder eines Registers und/oder
bevorzugt zur Ausrichtung des zumindest einen Bogens 02 in Transportrichtung T und/oder
in Querrichtung A.
[0038] Zumindest ein Stapel 12 von Bogen 02, oder auch als Substratstapel 12 bezeichnet,
weist bevorzugt eine Vielzahl an Bogen 02, insbesondere den zumindest einen Bogen
02 und zusätzlich eine Vielzahl weiterer Bogen 02, auf. Bevorzugt umfasst der zumindest
eine Stapel 12 mindestens 1.000 (eintausend) Bogen 02, bevorzugt mindestens 2.000
(zweitausend) Bogen 02, und zusätzlich oder alternativ dazu bevorzugt maximal 15.000
(fünfzehntausend) Bogen 02, weitere bevorzugt maximal 10.000 (zehntausend) Bogen 02,
weiter bevorzugt maximal 8.000 (achttausend) Bogen 02. Beispielsweise weist der zumindest
eine Stapel 12 eine Höhe von mindestens 100 mm (einhundert Millimeter), bevorzugt
von mindestens 200 mm (zweihundert Millimeter), weiter bevorzugt von mindestens 300
mm (dreihundert Millimeter) und zusätzlich oder alternativ von maximal 3.000 mm (dreitausend
Millimeter), bevorzugt von maximal 2.500 mm (zweitausend fünfhundert Millimeter),
weiter bevorzugt von maximal 2.000 mm (zweitausend Millimeter), weiter bevorzugt von
maximal 1.600 mm (eintausend sechshundert Millimeter), weiter bevorzugt von maximal
1.300 mm (eintausend dreihundert Millimeter), auf. Bevorzugt umfasst der zumindest
eine Stapel 12 mindestens zwei Teilstapel 13 von Bogen 02, bevorzugt mindestens vier
Teilstapel 13, weiter bevorzugt mindestens acht Teilstapel 13. Der zumindest eine
Teilstapel 13 von Bogen 02, insbesondere ein Teilstapel 13 umfassend den zumindest
einen Bogen 02, beschreibt bevorzugt ein Ries 13. Nach der DIN 6730 kann unter einem
Ries 13 eine Packungseinheit von sortengleichem Planopapier, also nicht gefaltetes,
nicht aufgerolltes Papier in Blättern oder Bogen 02, verstanden werden. Das Ries 13
umfasst bevorzugt mindestens 50 (fünfzig) Bogen 02, weiter bevorzugt mindestens 200
(zweihundert) Bogen 02, weiter bevorzugt mindestens 400 (vierhundert) Bogen 02, und
zusätzlich oder alternativ bevorzugt maximal 700 (siebenhundert) Bogen 02, weiter
bevorzugt maximal 600 (sechshundert) Bogen 02, weiter bevorzugt maximal 500 (fünfhundert)
Bogen 02. Bevorzugt weist der zumindest eine Teilstapel 13 eine Höhe von mindestens
5 mm (fünf Millimeter), bevorzugt von mindestens 10 mm (zehn Millimeter), und zusätzlich
oder alternativ eine Höhe von maximal 400 mm (vierhundert Millimeter), bevorzugt von
maximal 300 mm (dreihundert Millimeter), weiter bevorzugt von maximal 200 mm (zweihundert
Millimeter), auf.
[0039] Bevorzugt umfasst ein Nutzenstapel 14 und/oder Auslagestapel 14 eine Anzahl an Nutzen
03, welche der Anzahl an Bogen 02 eines Stapels 12 entspricht. Bevorzugt weist der
zumindest eine Nutzenstapel 14 eine Höhe von maximal 2.000 mm (zweitausend Millimeter),
weiter bevorzugt von maximal 1.600 mm (eintausend sechshundert Millimeter), weiter
bevorzugt von maximal 1.300 mm (eintausend dreihundert Millimeter), auf. Bevorzugt
umfasst ein Teilnutzenstapel 16 eine Anzahl an Nutzen 03, welche der Anzahl an Bogen
02 eines Teilstapels 13 entspricht.
[0040] Eine Maschinenrichtung B ist bevorzugt eine Richtung B, welche von einem ersten Aggregat
100 der Bearbeitungsmaschine 01 zu einem letzten Aggregat 700 und/oder 1400 der Bearbeitungsmaschine
01 zeigt. Insbesondere weist die Maschinenrichtung B von einem Aggregat 100, insbesondere
einem ersten als Anlegeraggregat 100 ausgebildetem Aggregat 100, zu einem letzten
Aggregat 700, insbesondere einem als Bogenauslage 700 ausgebildetem Aggregat 700,
und/oder zu einem letzten Aggregat 1400, insbesondere einem als Auslageaggregat bzw.
Nutzenauslage 1400 ausgebildetem Aggregat 1400. Bevorzugt ist die Maschinenrichtung
B eine horizontal verlaufende Richtung B.
[0041] Die Querrichtung A ist bevorzugt eine horizontal verlaufende Richtung A. Die Querrichtung
A ist orthogonal zu der Maschinenrichtung B orientiert. Vorzugsweise ist die Querrichtung
A von einer Bedienerseite der Bearbeitungsmaschine 01 zu einer Antriebsseite der Bearbeitungsmaschine
01 orientiert.
[0042] Eine vertikale Richtung V ist bevorzugt diejenige Richtung V, welche orthogonal zu
einer Ebene aufgespannt durch die Maschinenrichtung B und die Querrichtung A angeordnet
ist. Die vertikale Richtung V ist bevorzugt senkrecht von unten und/oder von einem
Boden der Bearbeitungsmaschine 01 und/oder von einem untersten Bestandteil der Bearbeitungsmaschine
01 nach oben und/oder zu einem obersten Bestandteil der Bearbeitungsmaschine 01 und/oder
zu einer obersten Abdeckung der Bearbeitungsmaschine 01 orientiert.
[0043] Die Bedienerseite der Bearbeitungsmaschine 01 ist bevorzugt diejenige Seite der Bearbeitungsmaschine
01 parallel zu der Maschinenrichtung B, von welcher einem Bediener zumindest teilweise
und zumindest zeitweise Zugriff in die einzelnen Aggregate 100; 200; 300; 400; 500;
600; 700; 800; 900; 1000; 1100; 1200; 1400 der Bearbeitungsmaschine 01 möglich ist,
beispielsweise bei Wartungsarbeiten und/oder Wechsel von zumindest einem Formgebungswerkzeug.
[0044] Die Antriebsseite der Bearbeitungsmaschine 01 ist bevorzugt diejenige Seite der Bearbeitungsmaschine
01 parallel zu der Maschinenrichtung B, welche der Bedienerseite gegenüberliegt. Die
Antriebsseite weist bevorzugt zumindest Teile, bevorzugt zumindest einen Großteil,
eines Antriebssystems auf. Beispielsweise ist einem Bediener der zumindest zeitweise
Zugriff in die einzelnen Aggregate 100; 200; 300; 400; 500; 600; 700; 800; 900; 1000;
1100; 1200; 1400 auf der Antriebsseite durch zumindest einen Bestandteil der Bearbeitungsmaschine
01 verstellt und/oder verbaut.
[0045] Der für den Transport des zumindest einen Substrates 02 innerhalb der Bearbeitungsmaschine
01 vorgesehene Raumbereich, den das Substrat 02 im Fall seiner Anwesenheit zumindest
zeitweise einnimmt, ist der Transportweg. Die Transportrichtung T ist bevorzugt eine
Richtung T, in welche das zumindest eine Substrat 02 im Fall seiner Anwesenheit an
jedem Punkt des Transportweges transportiert wird. Vorzugsweise weist die Transportrichtung
T in die Richtung T, in der das zumindest eine Substrat 02 abgesehen von vertikalen
Bewegungen oder vertikalen Komponenten von Bewegungen transportiert wird. Insbesondere
weist die Transportrichtung T innerhalb eines Aggregates 100; 200; 300; 400; 500;
600; 700; 800; 900; 1000; 1100; 1200; 1400 in die Richtung T, welche von einem ersten
Kontakt des zumindest einen Substrates 02 mit diesem Aggregat 100; 200; 300; 400;
500; 600; 700; 800; 900; 1000; 1100; 1200; 1400 zu einem letzten Kontakt des Substrates
02 mit diesem Aggregat 100; 200; 300; 400; 500; 600; 700; 800; 900; 1000; 1100; 1200;
1400 zeigt.
[0046] Die Arbeitsbreite ist im Vorangegangenen und im Folgenden die maximale Breite, die
das zumindest eine Substrat 02 aufweisen darf, um durch das zumindest eine Aggregat
100; 200; 300; 400; 500; 600; 700; 800; 900; 1000; 1100; 1200; 1400, insbesondere
die jeweiligen Aggregate 100; 200; 300; 400; 500; 600; 700; 800; 900; 1000; 1100;
1200; 1400, der Bearbeitungsmaschine 01 transportiert werden zu können und/oder um
noch mit dem zumindest einen Formgebungsaggregat 300; 400; 500; 600 der Bearbeitungsmaschine
01 verarbeitet werden zu können. Dies entspricht somit der maximalen mit dem zumindest
einen Formgebungsaggregat 300; 400; 500; 600 der Bearbeitungsmaschine 01 verarbeitbaren
Breite des zumindest einen Substrates 02. Die Arbeitsbreite der Bearbeitungsmaschine
01, insbesondere Bogenbearbeitungsmaschine 01, beträgt bevorzugt zumindest 30 cm (dreißig
Zentimeter), weiter bevorzugt zumindest 50 cm (fünfzig Zentimeter), noch weiter bevorzugt
zumindest 80 cm (achtzig Zentimeter), noch weiter bevorzugt zumindest 120 cm (hundertzwanzig
Zentimeter) und noch weiter bevorzugt zumindest 150 cm (hundertfünfzig Zentimeter).
[0047] Die Bearbeitungsmaschine 01 umfasst bevorzugt zumindest ein als Anlegeraggregat 100
ausgebildetes Aggregat 100. Bevorzugt ist das Anlegeraggregat 100 als Anleger, weiter
bevorzugt als Bogenanleger, weiter bevorzugt als Bogenanlegeraggregat ausgebildet.
[0048] Bevorzugt ist das Anlegeraggregat 100 als das in Transportrichtung T erste Aggregat
100 der Bearbeitungsmaschine 01 ausgebildet. Bevorzugt ist das Anlegeraggregat 100
den zumindest einen Bogen 02 auf den Transportweg der Bearbeitungsmaschine 01 zuführend
ausgebildet und/oder den zumindest einen Bogen 02 zu zumindest einem dem Anlegeraggregat
100 in Transportrichtung T nachgeordneten Aggregat 200; 300; 400; 500; 600; 700; 800;
900; 1000; 1100; 1200; 1400 zuführend ausgebildet.
[0049] In Transportrichtung T nach dem zumindest einen Anlegeraggregat 100 ist bevorzugt
zumindest ein als Anlageaggregat 200 ausgebildetes Aggregat 200 angeordnet. Bevorzugt
ist das zumindest eine Anlageaggregat 200 den zumindest einen Bogen 02, bevorzugt
die zumindest zwei Bogen 02, weiter bevorzugt eine Vielzahl von Bogen 02, bevorzugt
sequenziell zu dem zumindest einen Formgebungsaggregat 300; 400; 500; 600 zuführend
ausgebildet. Bevorzugt weist das zumindest eine Anlageaggregat 200 zumindest eine
Einrichtung zur Erfassung des zumindest einen Bogens 02 auf. Bevorzugt ist der zumindest
eine Bogen 02 durch das zumindest eine Anlageaggregat 200 betreffend seiner Lage in
Transportrichtung T und/oder in Querrichtung A zumindest teilweise, bevorzugt vollständig,
ausrichtbar.
[0050] In Transportrichtung T nach dem zumindest einen Anlegeraggregat 100 und bevorzugt
zusätzlich nach dem zumindest einen Anlageaggregat 200 ist vorzugsweise zumindest
ein, bevorzugt zumindest zwei, weiter bevorzugt zumindest drei, weiter bevorzugt zumindest
vier, beispielsweise genau vier, jeweils als Formgebungsaggregat 300; 400; 500; 600
ausgebildetes Aggregat 300; 400; 500; 600 angeordnet. Bevorzugt weist das zumindest
eine Formgebungsaggregat 300; 400; 500; 600 zumindest ein Formgebungswerk, bevorzugt
genau ein Formgebungswerk, auf. Bevorzugt ist das zumindest eine Formgebungswerk als
zumindest ein Prägewerk und/oder zumindest ein Rillwerk und/oder zumindest ein Stanzwerk,
weiter bevorzugt als Rotationsstanzwerk, und/oder zumindest ein Ausbrechwerk ausgebildet.
Bevorzugt weist jeweils zumindest eines der Formgebungsaggregate 300; 400; 500; 600
zumindest ein Formgebungswerk, bevorzugt zumindest ein Prägewerk und/oder zumindest
ein Rillwerk und/oder zumindest ein Stanzwerk und/oder zumindest ein Ausbrechwerk,
auf. Das entsprechende Aggregat 300; 400; 500; 600 ist dann bevorzugt als Stanzaggregat
und/oder Rillaggregat und/oder Prägeaggregat und/oder Ausbrechaggregat ausgebildet.
Bevorzugt ist das zumindest eine Formgebungsaggregat 300; 400; 500; 600 den zumindest
einen Bogen 02 stanzend und/oder schneidend und/oder perforierend und/oder ritzend
und/oder prägend und/oder rillend ausgebildet. Beispielsweise zusätzlich oder alternativ
ist das zumindest eine Formgebungsaggregat 300; 400; 500; 600 zumindest ein als Abfallstück
04 ausgebildetes Reststück 04 von dem zumindest einen Bogen 02 entfernend ausgebildet.
Bevorzugt weist das zumindest eine Formgebungsaggregat 300; 400; 500; 600, bevorzugt
das zumindest eine Formgebungswerk des Formgebungsaggregats 300; 400; 500; 600, zumindest
einen bevorzugt einen Formzylinder und zumindest einen Gegendruckzylinder auf. Bevorzugt
ist der zumindest eine Formzylinder und/oder der zumindest eine Gegendruckzylinder
als Magnetzylinder ausgebildet und/oder weist zumindest einen Aufzug bzw. Bearbeitungswerkzeug
301, bevorzugt insbesondere im Falle des Formzylinders zumindest einen Aufzug mit
zumindest einem Werkzeug 301 bzw. Bearbeitungswerkzeug 301, auf. Vorzugsweise sind
der zumindest eine Formzylinder und der zumindest eine Gegendruckzylinder miteinander
zumindest eine, bevorzugt genau eine, Formgebungsstelle bildend ausgebildet. Die Formgebungsstelle
ist bevorzugt derjenige Bereich, in dem sich der zumindest eine Formzylinder einerseits
und der zumindest eine Gegendruckzylinder andererseits am nächsten sind. Das zumindest
eine Formgebungsaggregat 300; 400; 500; 600, bevorzugt das zumindest eine Formgebungswerk,
weiter bevorzugt der zumindest eine Formzylinder, weist bevorzugt zumindest ein Werkzeug
301 bzw. Bearbeitungswerkzeug 301 auf. Bevorzugt ist das zumindest eine Werkzeug 301
bevorzugt in dem Bereich der Formgebungsstelle in direktem Kontakt zu dem Gegendruckzylinder
angeordnet, beispielsweise diesen zumindest im Falle der Abwesenheit des zumindest
einen Bogens 02 berührend ausgebildet.
[0051] Der zumindest eine Bogen 02, welcher durch das zumindest eine Formgebungsaggregat
300; 400; 500; 600 bearbeitet ist, also welcher auf dem Transportweg in Transportrichtung
T nach dem zumindest einen Formgebungsaggregat 300; 400; 500; 600 angeordnet ist,
weist bevorzugt mindestens einen Stanzeindruck auf. Der zumindest eine Stanzeindruck
ist beispielsweise als Rille und/oder Riefe und/oder Prägung und/oder Schnitt und/oder
Perforierung und/oder Ritze und/oder als ausgebrochenes Abfallstück 04 ausgebildet.
Bevorzugt ist der zumindest eine Stanzeindruck, insbesondere wenn dieser als Perforierung
und/oder Schnitt ausgebildet ist, zumindest teilweise den mindestens einen Nutzen
03 von dem mindestens einen Reststück 04; 05; 06 und/oder von dem mindestens einen
weiteren Nutzen 03 des zumindest einen Bogens 02 trennend ausgebildet. Vorzugsweise
weist der zumindest eine Bogen 02, welcher durch das zumindest eine Formgebungsaggregat
300; 400; 500; 600 bearbeitet ist, also welcher auf dem Transportweg in Transportrichtung
T nach dem zumindest einen Formgebungsaggregat 300; 400; 500; 600 angeordnet ist,
den zumindest einen Nutzen 03, bevorzugt mindestens zwei Nutzen 03, weiter bevorzugt
mindestens vier Nutzen 03; weiter bevorzugt mindestens acht Nutzen 03, und mindestens
ein Reststück 04; 05; 06 auf.
[0052] Bevorzugt ist in Transportrichtung T im Anschluss an das zumindest eine Formgebungsaggregat
300; 400; 500; 600, bevorzugt in Transportrichtung T nach den zumindest zwei, weiter
bevorzugt den zumindest vier, weiter bevorzugt nach allen Formgebungsaggregaten 300;
400; 500; 600, zumindest ein als Auslageaggregat 700 ausgebildetes Aggregat 700 angeordnet.
Beispielsweise weist das Auslageaggregat 700 zumindest ein Kettenfördersystem beispielsweise
mit Greiferbrücken auf. Insbesondere ist das zumindest eine Auslageaggregat 700 als
Bogenauslage 700 ausgebildet. Bevorzugt ist die zumindest eine Bogenauslage 700 den
zumindest einen Bogen 02 auf zumindest einer Stapelunterlage 17, beispielsweise zumindest
einer als Palette 17 oder einer als Transportband oder einer anders gearteten ausgebildeten
Stapelunterlage 17, ablegend ausgebildet. Vorzugsweise ist die zumindest eine Bogenauslage
700 zumindest einen Stapel 12 an Bogen 02 oder zumindest einen Teilstapel 13 an Bogen
02, bevorzugt auf der zumindest einen Stapelunterlage 17, bildend ausgebildet. Dabei
umfasst der Stapel12 oder der Teilstapel 13 bevorzugt den zumindest einen Bogen 02
und weitere, bevorzugt eine Mehrzahl an, Bogen 02. In Transportrichtung T nach der
zumindest einen Bogenauslage 700 ist bevorzugt zumindest ein als Transportsystem 800;
900; 1000, bevorzugt als Übergabetransportsystem 800; 900; 1000, ausgebildetes Aggregat
800; 900; 1000 angeordnet. Bevorzugt ist das zumindest eine Übergabetransportsystem
800; 900; 1000 den zumindest einen Bogen 02 und bevorzugt zusätzlich weitere Bogen
02, vorzugsweise den zumindest einen Stapel 12 oder den zumindest einen Teilstapel
13, von der zumindest einen Bogenauslage 700 zu dem zumindest einen in Transportrichtung
T nachgelagerten Aggregat 1100; 1200; 1400 transportierend ausgebildet.
[0053] Vorzugsweise ist in Transportrichtung T nach dem zumindest einen Übergabetransportsystem
800; 900; 1000 und/oder vor zumindest einem als zumindest ein Nutzentrennaggregat
1200 ausgebildeten Aggregat 1200 zumindest ein als Zwischenausrichtung 1100 ausgebildetes
Aggregat 1100 angeordnet. Bevorzugt ist die zumindest eine Zwischenausrichtung 1100
den zumindest einen Teilstapel 13, welcher vorzugsweise den zumindest einen Bogen
02 und weitere Bogen 02 umfasst, ausrichtend und/oder lockernd ausgebildet. Vorzugsweise
weist die zumindest eine Zwischenausrichtung 1100 dazu zumindest einen Anschlag, bevorzugt
zumindest zwei Anschläge, auf, gegen welchen der zumindest eine Teilstapel 13 ausgerichtet
wird.
[0054] In dem zumindest einem weiteren Aggregat 1200, insbesondere das als zumindest ein
Nutzentrennaggregat 1200 ausgebildetes Aggregat 1200, werden die Nutzen 03 von den
Reststücken 04; 05; 06, bevorzugt den verbleibenden Reststücken 05; 06, getrennt.
Bevorzugt erfolgt die Trennung der Reststücke 04; 05; 06 von den Nutzen 03 teilstapelweise
und/oder riesweise. Je nach Ausbildung der Nutzen 03 und/oder Reststücke 04; 05; 06,
insbesondere je nach Größe der Reststücke 04; 05; 06, können auch Reststücke 04; 05;
06, die üblicherweise in einem vorgeordneten Formgebungsaggregat 300; 400; 500; 600,
insbesondere dem Ausbrechaggregat, entfernt werden, in dem zumindest einen Nutzentrennaggregat
1200 entfernt werden.
[0055] Insbesondere weist das zumindest eine Nutzentrennaggregat 1200 bevorzugt zumindest
ein Nutzentrennwerk 1201 und zumindest ein als Transportband 1202 ausgebildetes Stützelement
1202 auf. Das zumindest eine Nutzentrennwerk 1201 erzeugt und/oder bewirkt im Trennvorgang
eine Scherbewegung mit einer Scherkraft zwischen den Nutzen 03, insbesondere den als
Nutzenteilstapeln 16 ausgebildeten Teilnutzenstapel 16, und den Reststücken 04; 05;
06, insbesondere den Stapeln an Reststücken 04; 05; 06. Mittels dem zumindest einem
Transportband 1202 werden die Reststücke 04; 05; 06 nach dem Trennvorgang aus dem
zumindest einen Nutzentrennaggregat 1200 abtransportiert und beispielsweise in einen
Abfallcontainer 51 und/oder in eine Zerkleinerungseinrichtung 51 geleitet.
[0056] Bevorzugt ist dem zumindest einen Nutzentrennaggregat 1200 zumindest ein Auslageaggregat
1400 nachgeordnet. Beispielsweise wird zumindest ein, bevorzugt zumindest zwei, weiter
bevorzugt zumindest vier, weiter bevorzugt zumindest acht, Nutzenteilstapel 16 mittels
zumindest eines Transportmittels 1401, beispielsweise zumindest eines Rechens 1401,
von dem Nutzentrennaggregat 1200 in das zumindest eine Auslageaggregat 1400 transportiert.
Im Auslageaggregat 1400 wird der zumindest eine, bevorzugt zumindest zwei, weiter
bevorzugt zumindest vier, weiter bevorzugt zumindest acht, Nutzenteilstapel 16 auf
zumindest einer Stapelunterlage 17, bevorzugt zumindest einer Palette 17, gesammelt
und/oder zu zumindest einem Nutzenstapel 14 und/oder Auslagestapel 14 gestapelt. Beispielsweise
umfasst ein solcher Nutzenstapel 14 zumindest zwei, weiter bevorzugt zumindest vier,
weiter bevorzugt zumindest acht, Nutzenteilstapel 16. Bevorzugt wird zwischen jedem
Nutzenteilstapel 16 ein Bogen 02 als Zwischenbogen 02 zur Stabilitätserhöhung eingelegt.
[0057] Bevorzugt ist das zumindest eine Formgebungswerk zumindest eines Formgebungsaggregats
300; 400; 500; 600 der Formgebungsaggregate 300; 400; 500; 600 als Prägewerk ausgebildet.
Bevorzugt weist das als Prägewerk ausgebildete Formgebungsaggregat 300; 400; 500;
600 den zumindest einen als Stanzzylinder ausgebildeten Formzylinder auf. Vorzugsweise
ist das zumindest eine Prägewerk zumindest eine Reliefprägung und/oder zumindest eine
Braille-Prägung auf dem zumindest einen Bogen 02 erzeugend ausgebildet. Die zumindest
eine Reliefprägung ist vorzugsweise entweder gegenüber dessen Umgebung der Oberfläche
des Bogens 02 erhöht oder vertieft. Beispielsweise ist der zumindest eine Formzylinder
sowohl zumindest eine erhöhte als auch zumindest eine vertiefte Reliefprägung erzeugend
ausgebildet. Beispielsweise weisen verschiedene Reliefprägungen erzeugt durch das
zumindest eine Prägewerk in der Oberfläche des zumindest einen Bogens 02 unterschiedliche
Höhen auf.
[0058] Bevorzugt zusätzlich oder alternativ ist das zumindest eine Formgebungswerk zumindest
eines Formgebungsaggregats 300; 400; 500; 600 der Formgebungsaggregate 300; 400; 500;
600 als Rillwerk ausgebildet. Vorzugsweise ist das als Rillwerk ausgebildete Formgebungswerk
den zumindest einen Bogen 02 rillend ausgebildet. Beispielsweise zusätzlich ist das
Rillwerk den zumindest einen Bogen 02 stanzend und/oder ritzend und/oder perforierend
und/oder prägend ausgebildet. Bevorzugt ist das zumindest eine Rillwerk zumindest
eine Falz beispielsweise für zumindest eine Faltung erzeugend ausgebildet.
[0059] Bevorzugt zusätzlich oder alternativ ist das zumindest eine Formgebungswerk zumindest
eines Formgebungsaggregats 300; 400; 500; 600 der Formgebungsaggregate 300; 400; 500;
600 als Stanzwerk ausgebildet. Bevorzugt ist das als Stanzwerk ausgebildete Formgebungswerk
den zumindest einen Bogen 02 stanzend und/oder perforierend und/oder ritzend ausgebildet.
[0060] Bevorzugt zusätzlich oder alternativ ist das zumindest eine Formgebungswerk zumindest
eines Formgebungsaggregats 300; 400; 500; 600 der Formgebungsaggregate 300; 400; 500;
600 als Stanzwerk mit zumindest einer Absaugung, bevorzugt Lochabsaugung, ausgebildet.
Bevorzugt ist das als Stanzwerk mit zumindest einer Absaugung ausgebildete Formgebungswerk
den zumindest einen Bogen 02 stanzend und/oder perforierend und/oder ritzend ausgebildet,
wobei dazu gleichzeitig zumindest ein Abfallstück 04 von dem zumindest einen Bogen
02 entfernt wird. Vorzugsweise wird das zumindest eine Abfallstück 04 durch die Bearbeitung
in dem zumindest einen Formgebungswerk vollständig von dem zumindest einen Bogen 02
getrennt und mit Luft, vorzugsweise Saugluft, auf dem Formzylinder gehalten und in
zumindest einen Absaugkasten des Formgebungswerks geblasen. Insbesondere sind so Abfallstücke
04, welche beispielsweise durch weitere Bearbeitungsschritte nicht entfernbar sind
und/oder beispielsweise mit einer Fläche von maximal 0,25 cm2 (null Komma zwei fünf
Quadratzentimeter), von dem zumindest einen Bogen 02 entfernbar. Bevorzugt weist die
Bearbeitungsmaschine 01 bei der Bearbeitung von dünnen Bogen 02 mit einer Dicke von
maximal 0,3 cm (null Komma drei Zentimeter) zumindest ein Formgebungsaggregat 300
mit zumindest einem Stanzwerk mit zumindest einer Absaugung auf.
[0061] Bevorzugt zusätzlich oder alternativ ist das zumindest eine Formgebungswerk zumindest
eines Formgebungsaggregats 300; 400; 500; 600 der Formgebungsaggregate 300; 400; 500;
600 als Ausbrechwerk ausgebildet. Bevorzugt ist das als Ausbrechwerk ausgebildete
Formgebungswerk zumindest ein Abfallstück 04, bevorzugt zumindest zwei Abfallstücke
04, weiter bevorzugt zumindest vier Abfallstücke 04, weiter bevorzugt eine Vielzahl
von Abfallstücken 04, von dem zumindest einen Bogen 02 entfernend, bevorzugt ausbrechend
und/oder absaugend, ausgebildet.
[0062] In einer bevorzugten Ausführung weist die Bearbeitungsmaschine 01 insbesondere im
Falle der Erzeugung von zumindest einer Etikettierung, beispielsweise zumindest einer
Etikettierung einer Plastikverpackung, zumindest ein Formgebungsaggregat 400 mit zumindest
einem Stanzwerk und beispielsweise zusätzlich ein diesem Formgebungsaggregat 400 vorgelagertes
Formgebungsaggregat 300 mit zumindest einem Stanzwerk mit zumindest einer Absaugung
auf. Bevorzugt ist direkt im Anschluss an das Formgebungsaggregat 400 mit dem zumindest
einen Stanzwerk, also insbesondere ohne ein weiteres Formgebungsaggregat 300; 400;
500; 600 dazwischen, die zumindest eine Bogenauslage 700 angeordnet.
[0063] In einer weiteren bevorzugten Ausführung weist die Bearbeitungsmaschine 01 insbesondere
im Falle der Erzeugung von zumindest einer weiteren Etikettierung, beispielsweise
zumindest einem Etikett aus Papier, zumindest ein Formgebungsaggregat 400 mit zumindest
einem Stanzwerk und beispielsweise zusätzlich ein diesem Formgebungsaggregat 400 vorgelagertes
Formgebungsaggregat 300 mit zumindest einem Stanzwerk mit zumindest einer Absaugung
auf. Beispielsweise alternativ ist dem zumindest einen Formgebungsaggregat 400 mit
dem zumindest einen Stanzwerk zumindest ein Formgebungsaggregat 300 mit zumindest
einem Rillwerk oder mit zumindest einem Prägewerk vorgelagert. Bevorzugt ist direkt
im Anschluss an das Formgebungsaggregat 400 mit dem zumindest einen Stanzwerk, also
insbesondere ohne ein weiteres Formgebungsaggregat 300; 400; 500; 600 dazwischen,
die zumindest eine Bogenauslage 700 angeordnet.
[0064] In einer weiteren bevorzugten Ausführung weist die Bearbeitungsmaschine 01 insbesondere
im Falle einer Bearbeitung von Karton mindestens drei Formgebungsaggregate 300; 400;
500; 600 auf. Bevorzugt weist das erste Formgebungsaggregat 300 zumindest ein Prägewerk
oder Rillwerk auf. Vorzugsweise ist das Prägewerk im Falle dessen Anwesenheit in dem
ersten Formgebungsaggregat 300 vor dem das Rillwerk aufweisenden zweiten Formgebungsaggregat
400 angeordnet. Nach dem zumindest einen das Rillwerk aufweisenden Formgebungsaggregat
300; 400, beispielsweise dem ersten oder zweiten Formgebungsaggregat 300; 400, folgt
bevorzugt ein Formgebungsaggregat 400; 500 mit zumindest einem Stanzwerk. Bevorzugt
weist das dritte oder vierte Formgebungsaggregat 500; 600 zumindest ein Ausbrechwerk
auf. Bevorzugt ist das Formgebungsaggregat 500; 600 mit dem zumindest einen Ausbrechwerk
direkt im Anschluss an das Formgebungsaggregat 400; 500 mit dem zumindest einen Stanzwerk
angeordnet, insbesondere ohne ein weiteres Formgebungsaggregat 300; 400; 500; 600
dazwischen. Bevorzugt ist direkt im Anschluss an das Formgebungsaggregat 500; 600
mit dem zumindest einen Ausbrechwerk, also insbesondere ohne ein weiteres Formgebungsaggregat
300; 400; 500; 600 dazwischen, die zumindest eine Bogenauslage 700 angeordnet.
[0065] Die Bogenbearbeitungsmaschine 01 umfasst zumindest eine Vorrichtung zum Zurichten
350. Bevorzugt umfasst die zumindest eine Vorrichtung zum Zurichten 350 zumindest
eine Auflagefläche 351. Die zumindest eine Auflagefläche 351 ist bevorzugt horizontal
oder bevorzugt mit einer geringen Steigung, insbesondere kleiner als 45°, gegenüber
einer horizontalen Ebene orientiert.
[0066] Die zumindest eine Vorrichtung zum Zurichten 350 ist bevorzugt datentechnisch mit
einer digitalen Bearbeitungskontur 356 des Bearbeitungswerkzeuges 301 gekoppelt angeordnet
ist. Eine solche digitale Bearbeitungskontur 356 ist bevorzugt eine aus einer digitalen
Bearbeitungsvorstufe gewonnene Layout und/oder Kontur, aus der zuvor das Bearbeitungswerkzeug
301 hergestellt wurde. Alternativ kann eine digitale Bearbeitungskontur 356 beispielsweise
durch ein Scannen und oder Aufnehmen der Kontur des Bearbeitungswerkzeuges 356 erstellt
werden. Bevorzugt ist mittels der zumindest einen Vorrichtung zum Zurichten 350 eine
digitale Vorstufendatei, insbesondere digitale Vorstufendatei eines Bearbeitungswerkzeuges
301, abrufbar und insbesondere für das Zurichten nutzbar. Die Bearbeitungskontur 356
sind bevorzugt gebildet durch Linien an denen Höhenunterschiede an dem Bearbeitungswerkzeug
301 auftreten. Diese Linien bilden somit die Umrisse der Ebenen/Höhen des Bearbeitungswerkzeuges
301 und sind zur Orientierung beim Zurichten hilfreich. Die Kontur bildet damit die
Rahmen von allen Bereichen, die die gleiche Höhe bilden. Die digitale Vorstufendatei
wird genutzt, um ein Bearbeitungswerkzeug 301, beispielsweise mittels einer CNC Fräse,
herzustellen. Zusätzlich wird die digitale Bearbeitungskontur 356 in der Vorrichtung
zum Zurichten 350 für das Zurichten genutzt. Dazu werden Bereiche, an denen ein Bearbeitungswerkzeug
301 zugerichtet werden muss, beispielsweise durch zumindest eine Markierung 357 in
der digitalen Bearbeitungskontur 356 markiert. Zumindest eine Markierung 357 legt
in Verbindung mit der digitalen Bearbeitungskontur 356 zumindest eine Zurichtestelle
358 fest. Weiter bevorzugt werden dadurch Zurichtestellen 358 identifiziert. Bereiche,
an denen ein Bearbeitungswerkzeug 301 zugerichtet werden muss, werden durch Inspektion
eines Probebogens und/oder Inspektion der Bearbeitungskontur des Bearbeitungswerkzeuges
301, bevorzugt mittels einer Inspektionseinrichtung und/oder durch Begutachtung eines
Bedieners, ermittelt. Weiter bevorzugt ist mit der zumindest einen Vorrichtung zum
Zurichten 350 zusätzlich eine Eingabeeinrichtung 360 und/oder eine Anzeigeeinrichtung
359 in Wirkverbindung stehend angeordnet. Diese optische Eingabeeinrichtung 360 und/oder
Anzeigeeinrichtung 359 kann beispielsweise ein mobiles Gerät, beispielsweise ein Tablet,
oder ein stationärer Rechner, beispielsweise ein Leitstand mit beispielsweise einem
Touch Display 360 sein. Auf einer solchen optischen Eingabeeinrichtung 360 und/oder
Anzeigeeinrichtung 359 kann aus der digitalen Bearbeitungskontur 356, beispielsweise
aus einer Vorstufe, angezeigt werden und beispielsweise zusätzlich Markierungen 357
eingetragen werden. Die zumindest eine Vorrichtung zum Zurichten 350 weist zumindest
eine Anzeigeeinrichtung 359 und/oder Eingabeeinrichtung 360 zur Anzeige der digitalen
Bearbeitungskontur 356 und/oder zur Eingabe von Markierungen 357 in die digitale Bearbeitungskontur
356 auf. Insbesondere können die Markierungen 357 zusammen mit der Bearbeitungskontur
mittels zumindest einer Projektionseinrichtung 353 auf die Auflagefläche 351 und/oder
auf die Rückseite des Bearbeitungswerkzeuges 301 projiziert werden. Dazu weist die
zumindest eine Vorrichtung zum Zurichten 350 bevorzugt zumindest eine Projektionseinrichtung
353 auf.
[0067] An den markierten Stellen, den Markierungen 357, kann nun die Bearbeitungsskontur
und/oder die Schneidkontur mittels dem Zurichtemittel 361 zugerichtet und oder nachgearbeitet
werden. In den Markierungen 357 liegende Bearbeitungskonturen sind Stellen, die zugerichtet
werden sollen und/oder zugerichtet werden müssen. Diese Stellen werden im Folgenden
als Zurichtestellen 358 bezeichnet. Bevorzugt legt die zumindest eine Markierung 357
in Verbindung mit der digitalen Bearbeitungskontur 356 zumindest eine Zurichtestelle
358 fest. Mittels eines Probebogens können die Stellen erkannt werden, an denen das
Bearbeitungsergebnis, insbesondere das Stanzergebnis nicht ideal sind. Dazu kann ein
Bediener einen Probebogen aus der Maschine entnehmen und beispielsweise an einem Leitstand
inspizieren. Über ein Touch Display 359 können direkt die Stellen markiert werden
an denen nachgebessert werden muss.
[0068] Ein unzureichendes Stanzergebnis oder Bearbeitungsergebnis resultiert aus Fehlern
und/oder Abweichungen in der Herstellung der Bearbeitungswerkzeuges 301 oder durch
Verschleiß in der Bearbeitungsmaschine 01. An den Zurichtestellen 358 werden die Fehler
mittels zumindest eines Zurichtemittel 361 ausgeglichen. Das zumindest eine Zurichtemittel
361 gleicht Fehler und/oder Abweichungen der Werkzeuggeometrie aus. Insbesondere sind
damit Fehler und/oder Abweichungen des Bearbeitungswerkzeuges 301 durch Ungenauigkeiten
in der Fertigung und/oder durch Verschleiß und/oder durch Abnutzung während der Produktion
gemeint. Höhenunterschiede und/oder Unebenheiten infolge dieser Fehler und/oder Abweichungen
müssen durch das zumindest eine Zurichtemittel 361 ausgeglichen bzw. nachgearbeitet
werden. Dazu wird das zumindest eine Zurichtemittel 361 an dem Bearbeitungswerkzeug
aufgebracht und/oder aufgetragen. Bevorzugt weist das zumindest eine Bearbeitungswerkzeug
zumindest eine Stelle auf, an der das zumindest eine Zurichtemittel 361 aufgebracht
werden muss und/oder aufgebracht wird. Ein solcher Bereich und/oder eine solche Stelle
wird im Folgenden als Zurichtestelle 358 bezeichnet und umfasst beispielsweise wenige
Millimeter bis zu mehreren Zentimetern. Bevorzugt ist mit einer Zurichtestelle 358
eine Stelle bezeichnet, an der Zurichtemittel 361 vorhanden ist und/oder aufgebracht
werden soll und die nicht zusammenhängend mit einer anderen Zurichtestelle 358 mit
Zurichtemittel 361 steht.
[0069] Die digitale Bearbeitungskontur 356 mit den zugeordneten Markierungen 357 kann nun
auf unterschiedliche Weise weiterverarbeitet werden. Beispielsweise kann manuelles
Zurichten durch eine unterstützende Projektion geschehen oder weiter automatisiert
mit Stellarmen oder vollautomatischen Lösungen.
[0070] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die zumindest eine Vorrichtung zum Zurichten
350 bevorzugt Seitenkanten 355 und oder Seitenwände 355 auf. Bevorzugt umgeben die
Seitenkanten 355 zumindest eine Seite, weiter bevorzugt drei Seiten, der Auflagefläche
351. Die zumindest eine Auflagefläche 351 weist bevorzugt zumindest eine Ausrichteinrichtung
352, bevorzugt einen Passstift 352, weiter bevorzugt zwei Passstifte 352, zur Auflage
des Bearbeitungswerkzeuges 301 auf. Insbesondere wird durch die zumindest eine Aussichtseinrichtung
352 ein Bearbeitungswerkzeug 301 auf der Auflagefläche 351 ausgerichtet. Dazu weist
das zumindest eine Bearbeitungswerkzeug 301 bevorzugt zumindest ein Passstiftloch
303 auf. Bevorzugt sind an den zumindest einen Bearbeitungswerkzeug 301 zwei Laschen
302 angeordnet auf denen das zumindest eine Passstiftloch 303 angeordnet ist und/oder
Platz findet. Durch die Laschen 302 kann das Passstiftloch 303 somit außerhalb der
Bearbeitungsfläche angeordnet sein und beeinträchtigt dementsprechend nicht das Bearbeitungs-
bzw. Stanzergebnis. Zum Zurichten wird das Bearbeitungswerkzeug 301 bevorzugt mit
der Rückseite und/oder der Bearbeitungskontur abgewandten Seite auf die Auflagefläche
351 aufgelegt. Ein Zurichten findet dementsprechend auf der Rückseite des Bearbeitungswerkzeuges
301 und/oder der Bearbeitungskontur abgewandten Seite statt. Dabei wird insbesondere
ein Mittel auf der Rückseite aufgetragen, um Geometrieunterschiede des Werkzeuges,
beispielsweise auf der Vorderseite in der Bearbeitungskontur, auszugleichen. Das Zurichtemittel
361 wird auf der Rückseite und/oder der Bearbeitungskontur abgewandten Seite aufgetragen.
Es wird insbesondere der relative Abstand des Bearbeitungswerkzeuges 301 zu einem
Bearbeitungszylinder oder im Falle einer Flachbettstanze zu einem Stanztiegel angepasst.
Dadurch wird auf Ungenauigkeiten im Bearbeitungsergebnis, beispielsweise Stanzergebnis,
reagiert. Auch etwaige Unebenheiten auf dem Zylinder können so ausgeglichen werden.
[0071] Weiter umfasst die zumindest eine Vorrichtung zum Zurichten 350 bevorzugt zumindest
eine Projektionseinrichtung 353. In einer ersten Ausführungsform ist in der vertikalen
Richtung V über der Auflagefläche 351 zumindest eine Projektionseinrichtung 353 angeordnet.
Die zumindest eine Projektionseinrichtung 353 ist bevorzugt als Projektor 353 und/oder
Beamer 353 ausgebildet. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die zumindest
eine Projektionseinrichtung 353 an einer der Seitenkanten 355 angeordnet. Insbesondere
ist die zumindest eine Projektionseinrichtung 353 dann lediglich knapp über der Auflagefläche
353 angeordnet und eine Projektion 356 kann dann von der Seite und/oder von einer
schrägen Stellung auf die Auflagefläche 351 projizierend angeordnet. In dieser Ausführungsform
ist die zumindest eine Projektionseinrichtung 353 als Kurzdistanzbeamer 353 ausgebildet.
Dann kann auf eine hohe Anordnung der Projektionseinrichtung 353 mit einem großen
Abstand zu der Auflagefläche 351 verzichtet werden. Insbesondere ist die zumindest
eine Projektionseinrichtung 353 eine Projektion auf die Auflagefläche 351 und/oder
insbesondere auf die Rückseite des zumindest ein Bearbeitungswerkzeuges 301 projizierend
angeordnet und/oder kann projizieren. Beispielsweise projiziert eine Projektionseinrichtung
353 beim Zurichten eine Bearbeitungskontur und/oder eine Schneidkontur der Vorderseite
des Bearbeitungswerkzeuges 301 auf die Rückseite. Zusätzlich oder alternativ können
Markierungen 357 beispielsweise um Zurichtestellen 358 eines Bearbeitungswerkzeuges
301 projiziert werden. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die zumindest eine
Vorrichtung zum Zurichten 350 in einen Leitstand der Bearbeitungsmaschine 01 integriert.
[0072] In einer ersten Ausführung ist insbesondere zumindest die zumindest eine Projektionseinrichtung
353 die digitale Bearbeitungskontur abrufend angeordnet und mittels der zumindest
einen digitalen Bearbeitungskontur und/oder Schneidkontur auf die Auflagefläche 351
projizierend angeordnet. Die Projektionseinrichtung 353 ist mittels der digitalen
Bearbeitungskontur 356 zumindest Teile der Bearbeitungskontur 356 auf die Auflagefläche
351 und/oder bei Anwesenheit des Bearbeitungswerkzeuges 301 auf das zumindest eine
Bearbeitungswerkzeug 301, insbesondere die Rückseite, projizierend angeordnet ist.
Die zumindest eine Projektionseinrichtung 353 ist zusätzlich die Markierungen 357
auf die Auflagefläche 351 und/oder bei Anwesenheit des Bearbeitungswerkzeuge 301 auf
das zumindest eine Bearbeitungswerkzeug 301 projizierend angeordnet ist. Insbesondere
ist die zumindest eine Projektionseinrichtung 353 mit einem Rechner und/oder einer
Steuerung in Wirkverbindung angeordnet. Bevorzugt ist zumindest ein Rechner mit einer
digitalen Vorstufendatei, insbesondere einer digitalen Stanzvorstufendatei, in Wirkverbindung
und/oder diese abrufbar angeordnet. Die zumindest eine Projektionseinrichtung ist
zumindest die digitale Stanzvorstufenkontur auf die Auflagefläche 351 projizierend
angeordnet. Bei aufgelegtem Bearbeitungswerkzeug wird die Bearbeitungskontur und/oder
die Schneidkontur auf die Rückseite projiziert, damit diese mit der Vorderseite übereinstimmt.
Insbesondere kann ein Bediener dann in einfacher Weise das Bearbeitungswerkzeug 301
zurichten und das Zurichtemittel 361 auf die passenden Zurichtstellen 358 aufbringen.
[0073] Als Zurichtemittel 361 wird zumindest ein bei Auftrag flüssiges Mittel verwendet.
Zurichtemittel 361 ist bevorzugt ein härtbares und/oder trockenbares Mittel verwendet.
Ein solches Zurichtemittel 361 ist bevorzugt mittels einer chemischen Vernetzungsreaktion
härtbar und/oder trockenbar. Bevorzugt ist das zumindest eine Zurichtemittel 361 im
flüssigen Zustand ein Lack und/oder Lackgemisch, welches durch Vernetzungsreaktionen
in einen festen Zustand überführbar ist. Mit Härten ist insbesondere eine chemische
Strukturveränderung des Zurichtemittels 361 bezeichnet. Weiter bevorzugt ist ein solches
Zurichtemittel 361 eine Tinte, beispielsweise eine Inkjet-Tinte. Eine solche Inkjet-Tinte
weist den Vorteil auf, dass sie schnell trocknet und eine formstabile Schicht bildet.
[0074] Das zumindest eine Zurichtmittel 361 wird in einem flüssigen Zustand an jeder Zurichtestelle
358 aufgebracht und bevorzugt nach dem Aufbringen, bevorzugt mittels Strahlung, weiter
bevorzugt mittels UV-Strahlung, gehärtet und/oder getrocknet. Die zumindest eine chemische
Vernetzungsreaktion, wodurch das Aushärten und/oder das Trocknen stattfindet, ist
mittels UV-Strahlung initiierbar. Ein solches Verfahren und/oder eine solche Reaktion
wird üblicherweise mit Fotopolymerisation bezeichnet. Das Zurichtemittel 358 und/oder
der UV-Lack wird dabei sehr hart und kratzfest und ein mehrmaliges Auftragen ist möglich,
um stärkere Schichtdicken zu erreichen. Durch ein flächiges Bestrahlen des Bearbeitungswerkzeuges
kann das Zurichtemittel 361 in einfacher Weise getrocknet werden.
[0075] Die zumindest eine Vorrichtung zum Zurichten 350 weist zumindest eine Strahleinrichtung
354, weiter bevorzugt mehrere, insbesondere zwei oder vier, Strahleinrichtungen 354
auf. Die zumindest eine Strahleinrichtung 354 ist bevorzugt auf die Auflagefläche
351 strahlend angeordnet. Beispielsweise ist die Strahleinrichtung 354 in einer Leiste
angeordnet, welche bevorzugt die gesamte Breite der Auflagefläche abdeckt. Beispielsweise
über eine Rolleinrichtung ist die zumindest eine Strahleinrichtung 354, bevorzugt
über die gesamte Länge der Auflagefläche, bewegbar. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist die zumindest eine Strahleinrichtung 354 flächig ausgebildet und in einer Klappeinrichtung
365 angeordnet. Die kann geschlossen werden und ist dann parallel zur Auflagefläche
351 angeordnet. Die zumindest eine Strahleinrichtung 354 bestrahlt dann bevorzugt
die komplette Auflagefläche 351 auf einmal. In einer weiteren Ausführungsform sind
mehrere Klappeinrichtung 365 an der Vorrichtung zum Zurichten 350 angeordnet und diese
decken verschiedene Zonen der Auflagefläche 351 ab. Bei eingeklappter Klappeinrichtung
365 ist die darunterliegende Auflagefläche 351 bedeckt und durch die zumindest eine
Strahleinrichtung 354 diese jeweilige Zone der Auflagefläche 351 bestrahlt. Bevorzugt
sind dann vier Klappeinrichtungen 359 mit jeweils einer Strahleinrichtung 354 angeordnet.
Wenn alle vier Klappeinrichtungen 365 eingeklappt sind, ist bevorzugt die komplette
Auflagefläche 351 bestrahlt war und/oder bestrahlt. Durch diese Flächenbestrahlung
wird ein Zurichtemittel 361 schnell ausgehärtet. Bevorzugt ist die zumindest eine
Strahleinrichtung 354 als UV Strahleinrichtung 354, insbesondere UV LED Strahleinrichtung
354, ausgebildet und UV Strahlung aussendend angeordnet.
[0076] Das zumindest eine Zurichtemittel 361 wird bevorzugt mittels eines Stiftes 362, bevorzugt
Lackstiftes 362, weiter bevorzugt UV Lackstift 362, aufgebracht aufgebracht. Ein solcher
Stift 362 weist bevorzugt einen Vorratsbehälter sowie eine Filzspitze 364 auf. Über
die Filzspitze 364 gelangt das Zurichtmittel 361, bevorzugt durch Aufdrücken des Stiftes
362, aus dem Vorratsbehälter 363 an die zumindest eine Zurichtestelle 361.
[0077] Jede Zurichtestelle 358 bei der das zumindest eine härtbare und/oder trockenbare
Zurichtemittel 361 zum Einsatz kommt, weist zumindest eine Schicht auf. Eine solche
Schichtdicke bei einmaligem Auftrag beträgt zwischen 5 und 15 µm und entspricht damit
der notwendigen Genauigkeit bei der Zurichtung von Bearbeitungswerkzeugen 301 in rotativen
oder flachen Bearbeitungsverfahren. Eine genauere Einstellung einer Schichtdicke kann
über ein Mischungsverhältnis des zumindest einen Zurichtemittels 361, insbesondere
des Lackgemische, eingestellt werden. Die zumindest eine Zurichtemittel 361 unterscheidet
sich im Alkoholanteil und den dicken Toleranzen nach der Trocknung.
[0078] Die dünnste Schicht mit einem vergleichsweise hohen Alkoholanteil ergibt bei einmaligem
Auftrag ca. eine Schichtdicke von 5 µm und ist damit genau ausreichend. Unterschiedliche
Mischungsverhältnis können verwendet werden. Durch Verringerung eines Alkoholanteils
könnte Schichtdicke erhöht werden.
[0079] Auch im gehärteten Zustand kann das durch die Mittel durch ein kratzen, beispielsweise
mittels einer Spachtel in einfacher Weise erfolgen.
[0080] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform wird das zumindest eine Zurichtemittel
361 über einen Roboter arm und/oder über einen, bevorzugt gesteuerten, Stellarm an
den Zurichtestellen 358 aufgebracht. Der zumindest eine Stellarm ist über der Auflagefläche
351 der Vorrichtung zum Zurichten 350 bewegbar angeordnet. Bevorzugt ist der zumindest
eine Stellarm mittels der digitalen Bearbeitungskontur 356 sowie der Markierungen
357 steuerbar angeordnet. Beispielsweise hält ein solcher Stellarm den Stift 362 dazu
und trägt mittels einer Steuerung das Zurichtemittel 361 an den passenden Zurichtestellen
358 auf, indem mittels einer Steuerung die Daten der Bearbeitungskultur in Verbindung
mit den Markierungen 357 verarbeitet werden und in stellt Signale für den Stellarm
umgewandelt werden. Der Stellarm bringt dann das Zurichtemittel 361 ohne Zutun und/oder
automatisch an den Zurichtestellen 358 auf.
[0081] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Stellarm eine Düse auf, aus
der direkt Zurichtemittel 361 aufgetragen werden kann. In dieser Ausführungsform kann
auf den Stift 362 verzichtet werden und das Zurichtemittel 361 wird beispielsweise
aus einem Tank direkt an die Düse des Stellarms gepumpt und dort dosiert auf die zumindest
eine Zurichteststelle 358 abgelassen. Bevorzugt kann in dieser Ausführungsform auf
eine Projektionseinrichtung 353 verzichtet werden.
[0082] In einer weiteren Ausführungsform können die Stellen, die zugerichtet werden müssen
auf dem Bearbeitungswerkzeug 301 mittels eines mobilen Gerätes erkannt werden. Beispielsweise
kann mittels der digitale Bearbeitungsvorstufe eine Vorschau der Bearbeitungskontur
und/oder der Schneidkontur auf das mobile Endgerät übertragen werden, sodass ein Bediener
dann dort Stellen der Nachbearbeitung kennzeichnen kann. Die Daten und/oder Markierungen
357 können dann zu der Vorrichtung zum Zurichten übermittelt werden.
[0083] In einer noch höher automatisierten Ausführungsform weist eine Bearbeitungsmaschine
01 einen halbautomatischen und/oder vollautomatischen Werkzeugwechselautomaten auf.
Die Vorrichtung zum Zurichten ist dann dann in Wirkverbindung mit einem Plattenwechselautomaten
angeordnet. An einem solchen Werkzeugwechselautomaten kann eine Vorrichtung zum Zurichten
350 integriert sein. Bevorzugt wird das Zurichtemittel 361 nach einem Ausschleusen
des Bearbeitungswerkzeugs 301 aus einer Plattenwechseleinrichtung aufgetragen. Beispielsweise
kann diese vollautomatisch die Zurichtstellen 358 mit Zurichtmittel 361 bedecken und/oder
das Zurichtmittel 361 auftragen. Beispielsweise kommt hier ebenfalls ein gesteuerter
Stellarm zum Einsatz kommen. Das Zurichtemittel 361 wird bevorzugt in einem Formgebungsaggregat
300; 400; 500; 600 aufgetragen. Dazu ist die Vorrichtung zum Zurichten zumindest teilweise
in ein Formgebungsaggregat 300; 400; 500; 600 integriert.
[0084] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Bearbeitungsmaschine eine
Inspektionseinrichtung zur Inspektion des Bearbeitungsergebnisses auf. Dann kann zusätzlich
auf ein Markieren der Bearbeitungskontur aus der digitalen Bearbeitungsvorstufe verzichtet
werden. In Verbindung mit dem Werkzeugwechselautomaten und einem daran angeordneten
gesteuerten Stellarm, kann dann ein vollautomatisches Zurichten des Bearbeitungswerkzeuges
301 erfolgen. Zusätzlich zu den bereits erwähnten Verfahrensschritten wird im Folgenden
noch einmal das zurichten Schritt für Schritt beschrieben.
[0085] Ein Bearbeitungswerkzeug 301 wird in einem mehreren Schritte umfassenden Verfahren
zugerichtet. Unter Zurichten ist dabei insbesondere das Nacharbeiten und/oder ausgleichen
von Fehlern und/oder Abweichungen der Werkzeuggeometrie mittels zumindest eines Zurichtemittels
361 bezeichnet. Dazu müssen anfangs die Stellen des Bearbeitungswerkzeugs 301 erkannt
werden, die zugerichtet werden müssen. In der Regel wird dazu ein Probebogen bearbeitet,
insbesondere gestanzt. Ein Bediener und/oder eine Inspektionseinrichtung beurteilen
das Bearbeitungsergebnis anhand dieses Probebogens oder anhand einer Bearbeitungskontur
Bearbeitungswerkzeuges 301. Bevorzugt weist die die zumindest eine Vorrichtung zum
Zurichten 350 zumindest eine Inspektionseinrichtung zur Inspektion eines Probebogens
und/oder der Bearbeitungskontur des Bearbeitungswerkzeugs 301 auf. Fehler im Bearbeitungsergebnis
werden Stellen an dem Bearbeitungswerkzeug 301 zugeordnet. Insbesondere geschieht
dies bevorzugt durch eine digitale Anzeige, auf der die Bearbeitungskontur des Bearbeitungswerkzeug
301 mittels Daten aus der digitalen Vorstufe angezeigt werden. In dieser Bearbeitungsskontur
werden mit Markierungen 357 Stellen, insbesondere Zurichtestellen 358, markiert in
denen das Bearbeitungsergebnis mangelhaft ist. Alternativ und/oder zusätzlich können
Fehler am Bearbeitungswerkzeug 301 auch direkt erkannt werden, indem dieses beispielsweise
in einem Plattenwechselautomaten aus der Bearbeitungsmaschine 01 ausgeschleust wird.
Bevorzugt weist auf diese Ausführungsform eine Auflagefläche 351 auf, da das flüssige
Zurichtemittel 361 in der horizontalen aufgebracht werden muss. Alternativ müsste
das Zurichtemittel 361 sehr schnell mittels der Strahleinrichtung 354 ausgehärtet
werden.
[0086] Bevorzugt wird die digitale Bearbeitungskontur 356 mit den markierten Zurichtestellen
358 gespeichert und kann jederzeit wieder aufgerufen werden, beispielsweise wenn sich
das Zurichtemittel 361 mit der Zeit löst. Mittels einer Spachtel kann das gehärtete
Zurichtemittel 361 in einfacher Weise von der Rückseite des Bearbeitungswerkzeuges
301 entfernt werden.
[0087] Zusätzlich oder alternativ ist das Zurichtemittel 361 ein trockenbares Mittel wie
eine Dispersion, bestehend aus einer dispersen Phase und einem Dispersionsmedium.
Besonders bevorzugt weist die Dispersion einen Anteil des Dispersionsmediums von mindestens
50 %, weiter bevorzugt von mindestens 60 %, noch weiter bevorzugt von mindestens 70
%, oder mehr auf.
[0088] Als Dispersionsmedium kommt bevorzugt ein flüchtiges Lösungsmittel zum Einsatz. Eine
Flüchtigkeit von Stoffen wird häufig in Referenz zu einem Dampfdruck von Dieethylether
angegeben. Weiter bevorzugt wird eine Flüchtigkeit als Verdunstungszahl nach DIN 53170
angegeben. Dabei wird die Zeit, in der ein Stoff komplett verdunstet (Verdunstungszeit)
mit der Zeit in Relation gesetzt, die Diethylether zum Verdunsten benötigt. Eine hohe
Verdunstungszahl bedeutet relativ langsames Verdunsten, also eine geringe Flüchtigkeit.
Eine kleine Verdunstungszahl bedeutet schnelleres Verdunsten, also eine relativ hohe
Flüchtigkeit. Besonders bevorzugt werden hier in Übereinstimmung mit der Literatur
als leichtflüchtige Lösungsmittel solche bezeichnet, die eine Verdunstungszahl von
kleiner 10 aufweisen. Insbesondere ist durch den Einsatz von leicht flüchtigen Lösungsmitteln
eine kurze Trocknungszeit gewährleistet.
[0089] Besonders bevorzugt kommt als Lösungsmittel für die Dispersion, Lösungsmittel aus
der Gruppe der Ketone zum Einsatz. Diese weisen häufig Verdunstungszahlen zwischen
1 und 5, weiter bevorzugt zwischen 2 und 3, auf. Ein bevorzugtes Lösungsmittel ist
beispielsweise Aceton und/oder Butanon (häufig Methylethylketon kurz MEK). Aceton
sowie Butanon zeichnen sich durch seine hohe Verfügbarkeit aus. Methylethylketon weist
in der Regel eine Verdunstungszahl von 2,7 und Aceton von 2,1 auf.
[0090] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Dispersion einen Anteil von mindestens
50 %, weiter bevorzugt von mindestens 60 %, noch weiter bevorzugt von mindestens 70
% Methylethylketon auf. Bevorzugt weist die Dispersion eine Konzentration von 60 -
75 Gewichtsprozent an Butanon auf. Weiter bevorzugt weist die Dispersion zusätzlich
einen 5-10 Gewichtsprozentanteil an Aceton auf. Weiterhin kann die Dispersion auch
einen Anteil, bevorzugt weniger als 5 % an 1-Methoxy-2-Propanol aufweisen.
[0091] Die disperse Phase besteht bevorzugt aus fein verteilten Feststoffpartikeln. Solche
Partikeln sind bevorzugt als Pigmente, insbesondere Farbpigmente ausgebildet. Bevorzugt
sind die Pigmente solche die in Tinten und insbesondere in Inkjettinten zum Einsatz
kommen und zur Farbgebung beitragen. Beispielsweise kommen Rußpartikeln als Pigmente
zum Einsatz. Rußpartikeln zeichnen sich durch die hohe Verfügbarkeit aus. Insbesondere
ist Industrieruß das weitverbreitetste Schwarzpigment. Je nach Farbe der Dispersion
bzw. Tinte kommen andere Pigmente zum Einsatz.
[0092] Weiter bevorzugt ist die Dispersion eine Tinte, insbesondere eine Inkjet Tinte. Gerade
Inkjettinten weisen einen hohen Anteil an leicht flüchtigem Lösungsmittel und/oder
leicht flüchtigen Lösungsmitteln auf. Hauptsächlich weisen solche Tinten leicht flüchtige
Ketone als Lösungsmittel auf. Weiterhin sind in den Tinten Feststoffpigmente fein
verteilt. Diese bleiben nach Verdunstung der Lösungsmittel zurück. Eine besonders
geeignete Tinte und/oder Dispersion weist einen Anteil zwischen 60 % und 75 % Butanon
auf. Zusätzlich weist eine solche Tinte Feststoffpartikeln auf. Diese sind häufig
farbgebende Pigmente, wie Ruß bei schwarzer Tinte. Solche Tinten, insbesondere Inkjettinten
eignen sich besonders gut als Zurichtemittel. Nach dem Verdunsten der Lösungsmittel
bleiben die Feststoffe zurück. Diese Feststoffe bilden dann eine Schichtdicke, welche
zum Zurichten verwendet werden kann. Bevorzugt beträgt eine Schichtdicke zwischen
2 Mircometern und 15 Micrometern. Diese Schicht ist kratzfest, wärmebeständig und
druckbeständig. Bevorzugt hat die Schicht mit jedem Auftrag ca. 4-5 Micormetern. Durch
mehrmaliges Auftragen kann dann in einfacherweise eine Zurichtdicke zwischen 4 und
15 Micrometern erreicht werden.
[0093] Die Dispersion wird zum Zurichten, bevorzugt mittels des Stiftes 362, auf die Zurichtestelle
358 aufgetragen. Analog zum Lack wird die Dispersion direkt auf der Rückseite des
Bearbeitungswerkzeuges 301 aufgetragen. Die leicht flüchtigen Lösungsmittel der Dispersion
verflüchtigen sich in kurzer Zeit und einen Schicht mit einer Schichtdicke bleibt
zurück. Dies geschieht in wenigen Minuten, bevorzugt in weniger als 30 Sekunden. Bevorzugt
wird für das Zurichten die oben beschriebene Inkjet Tinte verwendet. Besonders vorteilhaft
an dem Einsatz von Tinte ist, dass bestehende Inkjet Systeme zum Zurichten verwendet
werden können. Dadurch ist eine Automatisierung des Zurichtens besonders einfach.
Es muss lediglich ein Inkjet Drucksystem, ohne große Anpassungen, über der Auflagefläche
358 angeordnet werden und mittels der digitalen Vorstufendatei kann ein Zurichten
in einfacherweise geschehen. Dazu kommt ein manuell und/oder automatisch steuerbares
Inkjet Drucksystem zum Einsatz. Beispielsweise kann ein solches Inkjet Drucksystem
eine Continues Inkjet Druckkopf umfassen oder einen Tröpfchenweisen Ausstoß aufweisen.
Der Inkjetkopf kann dabei manuell gesteuert werden und an die gewünschte Position
geführt werden oder über eine vollautomatisch angetrieben x-y Achse mit drehendem
Kopf an die Steuerung der SPS der Stanzmaschine eingebunden werden. sollen. Der Bediener
würde dabei die Positionen am Leitstand markieren die zugerichtet werden. Dann kann
mit dem Druckkopf der entsprechende Bereich abgefahren werden.
Bezugszeichenliste
[0094]
- 01
- Bearbeitungsmaschine, Bogenbearbeitungsmaschine, Stanzmaschine, Rotationsstanzmaschine
- 02
- Substrat, Bogen, Zwischenbogen
- 03
- Nutzen
- 04
- Reststück, erstes, Abfallstück
- 05
- Reststück, Steg
- 06
- Reststück, zweites, Greiferkante
- 07
- Kante, Vorderkante
- 08
- Kante, Hinterkante
- 09
- Kante, Seitenkante
- 10
- -
- 11
- Druckmarke
- 12
- Stapel, Substratstapel
- 13
- Teilstapel, Ries
- 14
- Nutzenstapel, gesamt, Auslagestapel
- 15
- -
- 16
- Teilnutzenstapel, Nutzenteilstapel
- 17
- Stapelunterlage, Palette
- 51
- Abfallcontainer, Zerkleinerungseinrichtung
- 100
- Aggregat, Anlegeraggregat
- 200
- Aggregat, Anlageaggregat
- 300
- Aggregat, Formgebungsaggregat, erstes
- 301
- Bearbeitungswerkzeug
- 302
- Laschen
- 303
- Passstiftloch
- 350
- Vorrichtung zum Zurichten
- 351
- Auflagefläche
- 352
- Ausrichteinrichtung, Passstift
- 353
- Projektionseinrichtung, Projektor, Beamer, Kurzdistanzbeamer
- 354
- Strahleinrichtung, UV Strahleinrichtung, UV LED Strahleinrichtung
- 355
- Seitenwand, Seitenkanten
- 356
- Projektion, Bearbeitungskontur
- 357
- Markierung
- 358
- Zurichtstelle
- 359
- Anzeigeeinrichtung
- 360
- Eingabeeinrichtung, Touch display
- 361
- Zurichtemittel, UV Lack
- 362
- Stift, Lackstift, UV Lackstift
- 363
- Vorratsbehälter
- 364
- Druckstück, Filzstück
- 365
- Klappeinrichtung
- 400
- Aggregat, Formgebungsaggregat, zweites
- 500
- Aggregat, Formgebungsaggregat, drittes
- 600
- Aggregat, Formgebungsaggregat, viertes
- 601
- Bearbeitungswerkzeug
- 602
- Vorrichtung zum Zurichten
- 603
- Zurichttisch
- 604
- Auflagefläche
- 700
- Aggregat, Auslageaggregat, Bogenauslage
- 800
- Aggregat, Transportsystem, Übergabetransportsystem
- 900
- Aggregat, Transportsystem, Übergabetransportsystem
- 1000
- Aggregat, Transportsystem, Übergabetransportsystem
- 1100
- Aggregat, Zwischenausrichtung
- 1200
- Aggregat, Nutzentrennaggregat, Vorrichtung zur Nutzentrennung
- 1400
- Aggregat, Auslageaggregat, Nutzenauslage
- 1401
- Transportmittel, Rechen
- A
- Richtung, Querrichtung
- B
- Richtung, Maschinenrichtung
- T
- Richtung, Transportrichtung
- V
- Richtung, vertikal
1. Vorrichtung zum Zurichten (350) eines Bearbeitungswerkzeuges (301) einer Bogenbearbeitungsmaschine
(01), wobei zumindest ein Bearbeitungswerkzeug (301) auf einer Auflagefläche (351)
der Vorrichtung zum Zurichten (350) positionierbar und zurichtbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zum Zurichten (350) datentechnisch mit einer digitalen Bearbeitungskontur
(356) des Bearbeitungswerkzeuges (301) gekoppelt angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zum Zurichten (350) zumindest eine Projektionseinrichtung (353) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Vorrichtung zum Zurichten (350) zumindest einen Stellarm zum Auftragen
von Zurichtemittel (361) aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Vorrichtung zum Zurichten (350) zumindest eine Anzeigeeinrichtung
(359) und/oder zumindest eine Eingabeeinrichtung (360) zur Anzeige der digitalen Bearbeitungskontur
(356) und/oder zur Eingabe von Markierungen (357) in die digitale Bearbeitungskontur
(356) aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Projektionseinrichtung (353) zumindest Teile der Bearbeitungskontur
(356) auf eine Rückseite des Bearbeitungswerkzeuges (301) und/oder auf eine der Bearbeitungskontur
abgewandten Seite des Bearbeitungswerkzeuges (301) projizierend angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Projektionseinrichtung (353) zusätzlich die Markierungen (357)
auf die Auflagefläche (351) und/oder bei Anwesenheit des Bearbeitungswerkzeuge (301)
auf das zumindest eine Bearbeitungswerkzeug (301) projizierend angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3 oder 4 oder 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Projektionseinrichtung (353) als Beamer (353) und/oder Kurzdistanzbeamer
(353) ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 oder 3 oder 4 oder 5 oder 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zum Zurichten (350) in einen Leitstand der Bearbeitungsmaschine (01)
integriert ist.
9. Verfahren zum Zurichten eines Bearbeitungswerkzeuges (301) einer Bearbeitungsmaschine
(01) mittels der zumindest einer Vorrichtung zum Zurichten (350) nach Anspruch 1 oder
2 oder 3 oder 4 oder 5 oder 6 oder 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die digitale Bearbeitungskontur zum Zurichten des Bearbeitungswerkzeuges (301) genutzt
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der digitalen Bearbeitungskontur Zurichtestellen (358) identifiziert werden.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Zurichtemittel (361) in einem flüssigen Zustand aufgetragen wird
und dass zum Zurichten zumindest ein Zurichtemittel (361) auf der Rückseite und/oder
auf der der Bearbeitungskontur abgewandten Seite aufgetragen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass Bereiche, an denen ein Bearbeitungswerkzeug (301) zugerichtet werden muss, durch
zumindest eine Markierung (357) in der digitalen Bearbeitungskontur (356) markiert
werden und dass zumindest eine Markierung (357) in Verbindung mit der digitalen Bearbeitungskontur
(356) zumindest eine Zurichtestelle (358) festlegt.
13. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10 oder 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Zurichtemittel (361) mittels des zumindest einen Stellarms aufgetragen
wird und/oder auftragbar ist und dass der zumindest eine Stellarm das zumindest eine
Zurichtmittel (361) in Abhängigkeit von der digitalen Bearbeitungskontur (356) und
der Markierungen (357) an der zumindest einen Zurichtestelle (358) aufträgt.
14. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10 oder 11 oder 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die digitale Bearbeitungskontur mittels der zumindest einen Projektionseinrichtung
(353) auf die Auflagefläche (351) und/oder auf das Bearbeitungswerkzeug (301) projiziert
wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zur digitalen Bearbeitungskontur (356) mittels der zumindest ein Projektionseinrichtung
(301) zumindest eine Markierung (357) auf die Auflagefläche (351) und/oder auf das
Bearbeitungswerkzeug (301) projiziert werden.