[0001] Die Erfindung betrifft eine Schürfleistenanordnung zur Befestigung an einem Pflugschild,
wobei die Schürfleistenanordnung verstellbare Schürfleistensegmente umfasst.
[0002] Die Erfindung betrifft weiters eine Schürfleistenkassette für die Verwendung in einer
erfindungsgemäßen Schürfleistenanordnung.
[0003] Es ist bereits bekannt, im unteren Endbereich eines Pflugs, insbesondere eines Schneepflugs,
eine oder mehrere auswechselbare Schürfleisten anzubringen, damit der durch die Reibung
verursachte Verschleiß sich nicht auf das Pflugschild selbst, sondern auf ein separates,
auswechselbares Bauteil auswirkt. Die Schürfleiste kann beispielsweise aus Stahl hergestellt
sein. Bei einer Schürfleiste handelt es sich typischerweise um ein plattenförmiges
Element, das sich im Wesentlichen über die gesamte Länge des Pflugschilds erstreckt.
[0004] Da eine starre Schürfleiste sich nicht an Bodenunebenheiten anpassen kann, sind bereits
Schürfleistenanordnungen bekannt geworden, die in Höhenrichtung verstellbare Schürfleistensegmente
umfassen. Derartige Ausbildungen sind beispielswiese in der
US 5743032 und der
SE 454279 beschrieben.
[0005] Bodenunebenheiten sind auf verschiedene Ursachen zurückzuführen. Durch den Schwerverkehr
kommt es in vielen Bereichen zu erheblichen Spurrillen im Straßenbelag. In Gemeindegebieten
sind die Straßen meist bombiert gestaltet, damit das Oberflächenwasser seitlich abgeleitet
werden kann. In abgelegenen Ortsteilen haben die Straßen oft einen schlechten Zustand
und weisen Schlaglöcher und dgl. auf.
[0006] Beim Räumen von Schnee verursacht eine unebene Fahrbahn große Probleme. Je mehr Restschnee
bei der mechanischen Räumung mit dem Schneepflug auf der Fahrbahnoberfläche haften
bleiben, desto mehr Streusalz muss aufgewendet werden, um die Straße wieder schneefrei
zu bekommen. Die Verwendung von Streusalz hat den Nachteil, dass das Entfernen des
Schnees auf Grund der physikalischen und chemischen Reaktionen längere Zeit in Anspruch
nimmt. Außerdem verursacht Streusalz hohe Kosten, wenn man berücksichtigt, dass eine
Kleinstadt durchschnittlich ca. 20-25 Tonnen Streusalz pro Schneetag verbraucht. Schließlich
belastet Streusalz die Umwelt.
[0007] Eine verbesserte mechanische Räumung durch eine bessere Anpassungsfähigkeit der Schneepflüge
an die Straßenoberfläche würde dazu führen, dass der Winterdienst rascher und kostengünstiger
vonstatten geht. Allerdings hat ein Pflug mit 3 m Breite, der stabilitätsbedingt aus
zwei oder drei starren Elementen besteht, die sich relativ zueinander ein wenig bewegen
können, eine relativ schlechte Anpassungsfähigkeit an punktuelle Rillen oder Löcher.
[0008] Die vorliegende Erfindung zielt daher darauf ab, eine Schürfleistenanordnung dahingehend
weiterzuentwickeln, dass die Anpassungsfähigkeit erhöht und das Räumergebnis bei unebener
Straßenoberfläche verbessert wird. Die vorliegende Erfindung zielt weiters darauf
ab, die Auswechselbarkeit der Schürfleisten zu erleichtern und die Stabilität von
verstellbaren Schürfleistenelementen zu erhöhen.
[0009] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung bei einer Schürfleistenanordnung der
eingangs genannten Art im Wesentlichen vor, dass die verstellbaren Schürfleistensegmente
wenigstens zwei Gruppen von verstellbaren Schürfleistensegmenten umfassen, wobei die
verstellbaren Schürfleistensegmente einer Gruppe jeweils in einer Schürfleistenkassette
angeordnet sind, in der die Schürfleistensegmente in einer quer zu einer Schürfkante
der Schürfleistensegmente verlaufenden Richtung gegen eine Federkraft verstellbar
geführt sind, wobei die Schürfleistensegmente in der jeweiligen Schürfleistenkassette
unabhängig voneinander zwischen einer eingefahrenen und einer ausgefahrenen Position
verschiebbar sind, und dass die Schürfleistenkassette eine Gleitplatte aufweist, an
der die Schürfleistensegmente bei der Verschiebebewegung gleiten.
[0010] Die erfindungsgemäße Schürfleistenanordnung besteht somit aus einer Kombination einer
Gleitplatte mit einer Vielzahl von verstellbaren Schürfleistensegmenten. Dadurch,
dass die Schürfleistensegmente unabhängig voneinander in Höhenrichtung, d.h. quer
zur Schürfkante, verstellbar sind, können sich diese an Straßenunebenheiten anpassen,
während gleichzeitig die starre Schürfkante im Kontakt mit der Straßenoberfläche bleibt.
Im nach unten ausgefahrenen Zustand einzelner Schürfleistensegmente können diese den
Schnee auch von tiefer gelegenen Straßenstellen, wie z.B. Rillen oder Löchern, abkratzen.
Wenn unterhalb der Schürfkante der starren Schürfleiste hingegen kein Raum für ein
Ausfahren der Schürfleistensegmente vorhanden ist, verbleiben diese auf Grund des
Eigengewichts des Pflugschilds in der nach oben eingefahrenen Position.
[0011] Ein weiteres erfindungsgemäßes Merkmal liegt in der Unterteilung der entlang der
Längserstreckung der starren Schürfleiste angeordneten Schürfleistensegmente in wenigstens
zwei, bevorzugt, wenigstens drei Gruppen von Schürfleistensegmenten. Die verstellbaren
Schürfleistensegmente einer Gruppe sind hierbei jeweils in einer Schürfleistenkassette
zusammengefasst, in der die Schürfleistensegmente in einer quer zu einer Schürfkante
der Schürfleistensegmente verlaufenden Richtung verstellbar geführt sind. Die Anordnung
einer Mehrzahl von Schürfleistensegmenten in einer Schürfleistenkassette ermöglicht
die gemeinsame Montage und Demontage der Schürfleistensegmente, sodass die Stillstandzeiten
minimiert werden. Die Schürfleistenkassette wird hierbei als Verschleißteil betrachtet,
das bei Bedarf in einfacher Weise ausgetauscht wird.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind die Schürfleistensegmente
parallel zu der Gleitplatte an dieser gleitend verschiebbar. Auf diese Weise können
sich die Schürfleistensegmente an der Gleitplatte abstützen, sodass die beim Straßenkontakt
auftretenden Schürfkräfte nicht nur von den einzelnen Schürfleistensegmenten, sondern
auch von der dahinter liegenden Gleitplatte aufgenommen werden. Dabei sind die Schürfleistensegmente
als flache plattenartige Elemente ausgebildet, deren Plattenebene parallel zur Ebene
der starren Gleitplatte verläuft.
[0013] Das Merkmal, wonach die Schürfleistensegmente bei der Verschiebebewegung an der starren
Gleitplatte gleiten, bedeutet nicht, dass die Schürfleistensegmente und die starre
Gleitplatte einander direkt berühren müssen. Das Gleiten kann auch unter Vermittlung
einer Zwischenschicht oder eines Zwischenelements erfolgen, welche(s) bevorzugt reibungsoptimierte
Eigenschaften aufweist.
[0014] Zur Befestigung der Schürfleistenkassette an dem Pflugschild oder an dessen Schürfleistenträger
ist bevorzugt vorgesehen, dass die Gleitplatte einen Befestigungsabschnitt aufweist,
der an einem Schürfleistenträger befestigt ist. Die Schürfleistenkassette kann hierbei
als Standardbauteil ausgeführt werden, während eine ggf. erforderliche Anpassung an
unterschiedliche Montagesituationen, z.B. unterschiedliche Lochmuster des Pflugschilds
oder des Schürfleistenträgers, mittels einer entsprechend angepassten Ausbildung der
Gleitplatte erfolgen kann.
[0015] Um eine gemeinsame Befestigung der starren Schürfleiste und der Gleitplatte an dem
Pflugschild oder an dessen Schürfleistenträger zu erlauben, sieht eine bevorzugte
Ausbildung vor, dass der Befestigungsabschnitt der Gleitplatte mit Hilfe von Befestigungselementen,
insbesondere Schraubbolzen, welche in dem Befestigungsabschnitt ausgebildete Bohrungen
durchsetzen, an dem Schürfleistenträger befestigt ist. Um eine ebene Gleitfläche für
die Schürfleistensegmente an der Gleitplatte zu gewährleisten, ist es hierbei vorteilhaft,
wenn die Bohrungen als Senkbohrungen ausgeführt sind, was eine versenkte Anordnung
des Kopfes der Befestigungselemente bzw. Schraubbolzen ermöglicht.
[0016] Eine besonders einfache Bauweise mit einer minimalen Anzahl an Bauteilen ist gemäß
einer bevorzugen Ausbildung vorgesehen, wenn die Schürfleistenkassette ein an der
dem Deckelelement zugewandten Seite offenes Gehäuse für die Schürfleistensegmente
umfasst. Das offene Gehäuse wird hierbei durch das Deckelelement verschlossen, sobald
das Gehäuse an dem Schürfleistenträger befestigt wird.
[0017] Für eine konstruktiv einfache Befestigung und Führung der Schürfleistensegmente in
der Schürfleistenkassette ist bevorzugt vorgesehen, dass die Schürfleistensegmente
jeweils einen länglichen, in Verschieberichtung verlaufenden Führungsschlitz aufweisen
und dass an der Gleitplatte Positionierungsbuchsen befestigt sind, welche den Führungsschlitz
durchsetzen und ein Führungselement für die Verschiebebewegung der Schürfleistensegmente
ausbilden.
[0018] Mit Vorteil weisen die Positionierungsbuchsen hierbei jeweils eine Bohrung mit einem
Innengewinde für eine Befestigungsschraube auf, mit welcher ein plattenartiges Deckelelement
der Schürfleistenkassette befestigt ist.
[0019] Wie bereits erwähnt sind die Schürfleistensegmente gegen eine Federkraft verschiebbar
angeordnet. Für die Bereitstellung einer Federkraft ist bevorzugt ein gesondertes
Federelement vorgesehen, welches im Inneren der Schürfleistenkassette angeordnet ist,
um eine geschützte Anordnung des Federelements zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang
ist bevorzugt vorgesehen, dass jedem Schürfleistensegment wenigstens ein in der Schürfleistenkassette
angeordnetes Federelement, insbesondere eine Schraubenfeder, zugeordnet ist, gegen
welche(s) das jeweilige Schürfleistensegment verstellbar ist.
[0020] Um zu verhindern, dass einzelne Schürfleistensegmente beim Eintritt in ein kleines
Loch in der Fahrbahn hängenbleiben und dadurch beschädigt werden oder umgekehrt die
Fahrbahn durch Ausreißen des Asphalts beschädigen, ist bevorzugt vorgesehen, dass
zwei benachbarte Schürfleistensegmente seitlich jeweils miteinander zusammenwirkende
Formschlusselemente aufweisen, welche die relative Verschiebebewegung der Schürfleistensegmente
begrenzen. Damit wird der maximale Hub jedes Schürfleistensegments relativ zu seinem
benachbarten Schürfleistensegment begrenzt. Wenn der durch die Begrenzung maximal
zulässige Hub relativ zum benachbarten Schürfleistensegment deutlich kleiner ist als
der ohne Begrenzung mögliche Hub, z.B. weniger als die Hälfte des sonst möglichen
Hubs beträgt, führt dies dazu, dass ein Schürfleistensegment nicht einzeln vollständig
ausfahren kann, sondern immer nur im Verlauf mit den benachbarten Schürfleistensegmenten.
[0021] Bevorzugt ist hierbei vorgesehen, dass die miteinander zusammenwirkenden Formschlusselemente
von einem seitlich vorstehenden Zapfen des einen Schürfleistensegments und von einer
seitlichen Nut des anderen Schürfleistensegments gebildet werden, in welche der Zapfen
eingreift.
[0022] In unabhängiger Aspekt der Erfindung betrifft eine Schürfleistenkassette zur Verwendung
in einer erfindungsgemäßen Schürfleistenanordnung, umfassend eine Mehrzahl von Schürfleistensegmenten,
die in der Schürfleistenkassette in einer quer zu einer Schürfkante der Schürfleistensegmente
verlaufenden Richtung gegen eine Federkraft verstellbar geführt sind, wobei die Schürfleistensegmente
in der Schürfleistenkassette unabhängig voneinander zwischen einer eingefahrenen und
einer ausgefahrenen Position verschiebbar sind. Die Schürfleistensegmente sind hierbei
so angeordnet, dass sie mit ihrem die Schürfkante aufweisenden Abschnitt aus der Schürfleistenkassette
hervorragen.
[0023] Bevorzugt ist jedem Schürfleistensegment wenigstens ein in der Schürfleistenkassette
angeordnetes Federelement, insbesondere eine Schraubenfeder, zugeordnet, gegen welche(s)
das jeweilige Schürfleistensegment verstellbar ist.
[0024] Bevorzugt bildet die Schürfleistenkassette ein an der der Deckelelement zugewandten
Seite offenes Gehäuse für die Schürfleistensegmente.
[0025] Wie bereits im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Schürfleistenanordnung beschrieben,
weisen die Schürfleistensegmente bevorzugt jeweils einen länglichen, in Verschieberichtung
verlaufenden Führungsschlitz auf, wobei an der Schürfleistenkassette Positionierungsbuchsen
befestigt sind, welche den Führungsschlitz durchsetzen und ein Führungselement für
die Verschiebebewegung der Schürfleistensegmente ausbilden.
[0026] Die Positionierungsbuchsen weisen bevorzugt eine Bohrung mit einem Innengewinde für
eine Befestigungsschraube auf, mit welcher ein plattenartiges Deckelelement der Schürfleistenkassette
befestigt ist.
[0027] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. In dieser zeigen Fig. 1 eine Darstellung eines
Pflugschilds, welches mit einer erfindungsgemäßen Schürfleistenanordnung ausgestattet
ist, Fig. 2 eine Querschnittdarstellung der Schürfleistenanordnung und Fig. 3 eine
Vorderansicht einer Schürfleistenkassette in offenem Zustand.
[0028] In Fig. 1 ist ein Pflugschild eines Schneepflugs mit 1 bezeichnet. Das Pflugschild
1 trägt an seiner unteren, der Straßenoberfläche zugewandten Seite eine Schürfleistenanordnung
2, welche eine Mehrzahl von in Längsrichtung aneinander anschließenden Schürfleistenkassetten
4 umfasst, von denen in Fig. 1 nur eine dargestellt ist. Die Schürfleistenkassette
4 umfasst eine Mehrzahl von Schürfleistensegmenten 5, die unabhängig voneinander in
Richtung des Doppelpfeils 6 verschiebbar geführt sind.
[0029] In der Querschnittsansicht gemäß Fig. 2 ist ersichtlich, dass die Schürfleistenanordnung
2 an einem im Querschnitt L-förmigen Schürfleistenträger 7 befestigt ist. Die Schürfleistenanordnung
2 umfasst eine Gleitplatte 3, die in einem Befestigungsabschnitt 9 zwischen dem Schürfleistensegment
5 und einem Schenkel des Schürfleistenträgers 7 liegt. Die Gleitplatte 3 ist im Befestigungsabschnitt
9 mit Hilfe von Schraubbolzen 10 an dem Schürfleistenträger 7 befestigt, wobei der
Kopf der Schraubbolzen 10 in der starren Gleitplatte 3 versenkt ist, damit die verstellbaren
Schürfleistensegmente 5 entlang einer ebenen Oberfläche an der Gleitplatte 3 entlanggleiten
können. Die Gleitfläche der Gleitplatte 3 wird in dem in Fig. 2 dargestellten Beispiel
von einer Gleitauflage 11 gebildet.
[0030] Die verstellbaren Schürfleistensegmente 5 sind in der Schürfleistenkassette 4 gehalten,
und zwar mit Hilfe von Positionierungsbuchsen 12 und 13, die z.B. mittels einer Schweißverbindung
an der Gleitplatte 3 befestigt sind und ein Innengewinde aufweisen, in welches Befestigungsschrauben
16 eingeschraubt sind, um ein plattenartiges Deckelelement 8 der Schürfleistenkassette
4 zur Ausbildung eines Gehäuses an der Gleitplatte 3 zu befestigen. Für die Führung
der Verschiebebewegung gemäß dem Doppelpfeil 6 weist das Schürfleistensegment 5 einen
Führungsschlitz 15 (Fig. 3) auf, in welchem die Positionierungsbuchsen 12 bzw. 13
angeordnet sind. An den Schürfleistensegmente 5 greifen jeweils Schraubenfedern 14
an, wie dies besser in Fig. 3 ersichtlich ist.
[0031] In Fig. 3 ist erkennbar, dass zwei benachbarte Schürfleistensegmente 5 seitlich jeweils
miteinander zusammenwirkende Formschlusselemente aufweisen, nämlich einen Zapfen 18
und eine Nut 19, in welche der Zapfen 18 eingreift. Die Höhe der Nut 19 in Richtung
der Verschiebebewegung 6 begrenzt den Hub eines Schürfleistensegments 5 relativ zum
benachbarten Schürfleistensegment 5.
[0032] Zusammenfassend hat die Schürfleistenanordnung die folgenden Eigenschaften. Grundlegend
besteht das System aus zwei Baugruppen, der Gleitplatte und der Schürfleistenkassette
mit den Schürfleistensegmenten. Die Gleitplatte dient als Verbindung zum Schild. Sie
wird zusammen mit der bestehenden starren Schürfleiste an den Schildkörper verschraubt.
Dabei ist zu beachten, dass die bestehenden Bohrungen gesenkt werden müssen, um eine
ebene Gleitfläche für die Schürfleistensegmente zu gewährleisten. Der Vorteil dieser
Gleitplatte liegt in der Unabhängigkeit von den Lochbildern verschiedener Pflugtypen.
Es wird das jeweils vorliegende Lochbild des zu montierenden Pfluges auf die Gleitplatte
übernommen und darauf die vormontierte Schürfleistenkassette mit den vertikal beweglichen,
federvorgespannten Schürfleistensegmenten montiert.
[0033] Auf der Gleitplatte befinden sich die fix verschweißten Gewindebuchsen. Zusammen
mit den darauf gelagerten gehärteten Bohrbuchsen (verschleißfest) dienen sie als Führung
der federvorgespannten Schürfleistensegmente. Zudem wird das Deckelelement damit positioniert
und verschraubt. Dies garantiert eine stabile seitliche Führung der vertikal beweglichen
Schürfleistensegmente. Der Grundkörper besitzt zudem eine Gleitfläche, auf der die
beweglichen Schürfleistensegmente gleiten und abgestützt werden.
[0034] Am Grundkörper vormontiert befinden sich ebenfalls die Federhalter mit den vorgespannten
Federn, welche ein besonders einfaches Wechseln der Verschleißelemente ermöglichen.
Der fertig vormontierte Grundkörper wird bei der Montage mit der Schürfleistenaufnahme
des Schildkörpers verschraubt. Anschließend werden die Schürfleistensegmente einzeln
eingelegt. Dies hat den großen Vorteil, dass die Montage sowie das Austauschen verschlissener
Schürfleistensegmente ohne schweres Heben rasch erfolgen kann. In weiterer Folge wird
nun die vormontierte Deckeleinheit mithilfe der Gewindebuchsen auf dem System positioniert
und verschraubt. Die Deckeleinheit besteht aus einem Deckelblech, einem aufgeschweißten
Gleitblech mit Freischnitten zur Schmutzaufnahme und Reibungsminimierung sowie einer
Dichtung, die das System vor Verschmutzungen von oben schützt. Die Lösung mittels
der eigenen Deckeleinheit bringt den Vorteil der einfachen Montage. Dadurch können
die Schürfleistensegmente bei Erreichen der Verschleißgrenze einfach durch Abschrauben
des Deckels gewechselt werden. Die Federn bleiben durch den Federhalter vorgespannt
in Position und die einzelnen Schürfleistensegmente können nach der Reihe direkt am
Pflug, ohne schweres Heben des Monteurs getauscht werden. In diesem Schritt können
zudem eventuelle Verunreinigungen einfach beseitigt werden.
[0035] Die Funktionsweise ist wie folgt. Die Federvorspannkraft der einzelnen Schürfleistensegmente
ist so dimensioniert, dass sie im Einsatz auf ebenen Straßen vollständig eingefahren
sind, der Pflug also sowohl auf den Schürfleistensegmenten aufliegt. Auf Straßen mit
Spurrillen passen sich nun die einzelnen Schürfleistensegmente durch die Federvorspannkraft
optimal an die gegebene Oberfläche an. Durch die Verwendung dieses Systems erhält
der Anwender somit ein optimales Räumergebnis durch die mechanische Räumung und kann
dadurch in weiterer Folge den Verbrauch von Streusalz und die damit verbundenen Kosten
deutlich reduzieren.
[0036] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Schürfleistenanordnung liegt darin, dass
der Schnee aus Einfahrten oder Sackgassen auch herausgezogen werden kann, d.h. in
der entgegengesetzten Räumrichtung.
1. Schürfleistenanordnung zur Befestigung an einem Pflugschild, wobei die Schürfleistenanordnung
verstellbare Schürfleistensegmente umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die verstellbaren Schürfleistensegmente (5) wenigstens zwei Gruppen von verstellbaren
Schürfleistensegmenten (5) umfassen, wobei die verstellbaren Schürfleistensegmente
(5) einer Gruppe jeweils in einer Schürfleistenkassette (4) angeordnet sind, in der
die Schürfleistensegmente (5) in einer quer zu einer Schürfkante (17) der Schürfleistensegmente
(5) verlaufenden Richtung (6) gegen eine Federkraft verstellbar geführt sind, wobei
die Schürfleistensegmente (5) in der jeweiligen Schürfleistenkassette (4) unabhängig
voneinander zwischen einer eingefahrenen und einer ausgefahrenen Position verschiebbar
sind, und dass die Schürfleistenkassette (4) eine Gleitplatte (3) aufweist, an der
die Schürfleistensegmente (5) bei der Verschiebebewegung gleiten.
2. Schürfleistenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schürfleistensegmente (5) parallel zu der Gleitplatte (3) an dieser gleitend
verschiebbar sind.
3. Schürfleistenanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitplatte (3) einen Befestigungsabschnitt (9) aufweist, der mit Hilfe von Befestigungselementen,
insbesondere Schraubbolzen (10), welche in dem Befestigungsabschnitt (9) ausgebildete
Bohrungen durchsetzen, an einem Schürfleistenträger (7) befestigt ist.
4. Schürfleistenanordnung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schürfleistenkassette (5) ein Gehäuse für die Schürfleistensegmente (5) ausbildet.
5. Schürfleistenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schürfleistensegmente (5) jeweils einen länglichen, in Verschieberichtung (6)
verlaufenden Führungsschlitz (15) aufweisen und dass an der Gleitplatte (3) Positionierungsbuchsen
(12, 13) befestigt sind, welche den Führungsschlitz (15) durchsetzen und ein Führungselement
für die Verschiebebewegung der Schürfleistensegmente (5) ausbilden.
6. Schürfleistenanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionierungsbuchsen (12, 13) jeweils eine Bohrung mit einem Innengewinde für
eine Befestigungsschraube (16) aufweisen, mit welcher ein plattenartiges Deckelelement
(8) der Schürfleistenkassette (5) befestigt ist.
7. Schürfleistenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Schürfleistensegment (5) wenigstens ein in der Schürfleistenkassette (4) angeordnetes
Federelement (14), insbesondere eine Schraubenfeder, zugeordnet ist, gegen welche(s)
das jeweilige Schürfleistensegment (5) verstellbar ist.
8. Schürfleistenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwei benachbarte Schürfleistensegmente (5) seitlich jeweils miteinander zusammenwirkende
Formschlusselemente aufweisen, welche die relative Verschiebebewegung der Schürfleistensegmente
(5) begrenzen.
9. Schürfleistenanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die miteinander zusammenwirkenden Formschlusselemente von einem seitlich vorstehenden
Zapfen des einen Schürfleistensegments (5) und von einer seitlichen Nut des anderen
Schürfleistensegments (5) gebildet werden, in welche der Zapfen eingreift.
10. Schürfleistenkassette für die Verwendung in einer Schürfleistenanordnung nach einem
der Ansprüche 1 bis 9, umfassend eine Mehrzahl von Schürfleistensegmenten (5), die
in der Schürfleistenkassette (4) in einer quer zu einer Schürfkante (17) der Schürfleistensegmente
(5) verlaufenden Richtung (6) gegen eine Federkraft verstellbar geführt sind, wobei
die Schürfleistensegmente (5) in der Schürfleistenkassette (4) unabhängig voneinander
zwischen einer eingefahrenen und einer ausgefahrenen Position verschiebbar sind.
11. Schürfleistenkassette nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Schürfleistensegment (5) wenigstens ein in der Schürfleistenkassette (4) angeordnetes
Federelement (14), insbesondere eine Schraubenfeder, zugeordnet ist, gegen welche(s)
das jeweilige Schürfleistensegment (5) verstellbar ist.
12. Schürfleistenkassette nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Schürfleistenkassette (4) ein an der der Deckelelement(8) zugewandten Seite offenes
Gehäuse für die Schürfleistensegmente (5) umfasst.
13. Schürfleistenkassette nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Schürfleistensegmente (5) jeweils einen länglichen, in Verschieberichtung verlaufenden
Führungsschlitz (15) aufweisen und dass an der Schürfleistenkassette (4) Positionierungsbuchsen
(12,13) befestigt sind, welche den Führungsschlitz (15) durchsetzen und ein Führungselement
für die Verschiebebewegung der Schürfleistensegmente (5) ausbilden.
14. Schürfleistenkassette nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionierungsbuchsen (12,13) jeweils eine Bohrung mit einem Innengewinde für
eine Befestigungsschraube (16) aufweisen, mit welcher ein plattenartiges Deckelelement
(8) der Schürfleistenkassette (4) befestigt ist.
15. Schürfleistenkassette nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass zwei benachbarte Schürfleistensegmente (5) seitlich jeweils miteinander zusammenwirkende
Formschlusselemente aufweisen, welche die relative Verschiebebewegung der Schürfleistensegmente
(5) begrenzen.
16. Schürfleistenanordnung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die miteinander zusammenwirkenden Formschlusselemente von einem seitlich vorstehenden
Zapfen des einen Schürfleistensegments (5) und von einer seitlichen Nut des anderen
Schürfleistensegments (5) gebildet werden, in welche der Zapfen eingreift.