[0001] Die Erfindung betrifft ein Behältnis, insbesondere einen Koffer, mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
[0002] Ein derartiges Behältnis umfasst ein erstes Behältnisteil und ein zu dem ersten Behältnisteil
bewegbares, zweites Behältnisteil. Das erste Behältnisteil und das zweite Behältnisteil
ermöglichen in einer Öffnungsstellung einen Zugriff auf einen Innenraum des Behältnisses
und verschließen in einer Schließstellung diesen Innenraum, sodass auf den Innenraum
nicht ohne weiteres von außen (also von außerhalb des Behältnisses) zugegriffen werden
kann.
[0003] Eine Verschlussvorrichtung dient zum Arretieren des ersten Behältnisteils und des
zweiten Behältnisteils aneinander in der Schließstellung. Die Verschlussvorrichtung
weist ein an dem ersten Behältnisteil angeordnetes, erstes Verschlussteil und ein
an dem zweiten Behältnisteil angeordnetes, zweites Verschlussteil auf, die in der
Schließstellung eine miteinander verbundene Stellung einnehmen und zum Öffnen des
Behältnisses entlang einer Betätigungsrichtung aus der miteinander verbundenen Stellung
relativ zueinander bewegbar sind, um das erste Verschlussteil und das zweite Verschlussteile
voneinander zu lösen.
[0004] Bei einem solchen Behältnis kann es sich beispielsweise um einen Koffer handeln.
Die Behältnisteile sind in diesem Fall durch Kofferhälften oder einen Kofferkörper
und einen daran angeordneten Deckel verwirklicht, die den Koffer ausmachen und geöffnet
werden können, um einen Zugriff auf den Koffer zu ermöglichen, durch Verschließen
aber so miteinander verbunden werden können, dass der Innenraum des Koffers nach außen
abgeschlossen ist.
[0005] Bei einem solchen Behältnis besteht grundsätzlich ein Bedürfnis danach, die Behältnisteile
in einfacher Weise in ihre Schließstellung überführen zu können, sodass ein einfaches
Schließen des Behältnisses ermöglicht wird. Dabei sollen die Behältnisteile aber in
ihrer Schließstellung sicher und zuverlässig aneinander gehalten sein, um Gegenstände
im Inneren des Behältnisses in adäquater Weise zu schützen. Zudem soll das Behältnis
in einfacher, komfortabler Weise durch einen Nutzer geöffnet werden können, sodass
sich insgesamt eine einfache und für einen Nutzer angenehme Bedienung ergibt.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Behältnis zur Verfügung zu stellen,
das eine einfache Bedienung insbesondere für ein komfortables Öffnen und Schließen
des Behältnisses ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird durch einen Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Demnach weist die Verschlussvorrichtung eine Sperreinrichtung auf, die ausgebildet
ist, nach einem Bewegen des ersten Verschlussteils und des zweiten Verschlussteils
relativ zueinander ein Zurückbewegen entlang der Betätigungsrichtung in die miteinander
verbundene Stellung zu sperren.
[0009] Zum Schließen des Behältnisses können die Behältnisteile so miteinander in Anlage
gebracht werden, dass die Behältnisteile über die Verschlussvorrichtung zueinander
arretiert werden können. Die Verschlussvorrichtung weist hierzu zwei Verschlussteile
auf, die in einer miteinander verbundenen Stellung eine Verbindung zwischen den Behältnisteilen
herstellen und dadurch die Behältnisteile zueinander arretieren. Zum Öffnen des Behältnisses
sind die Verschlussteile entlang einer Betätigungsrichtung zueinander zu verstellen,
um dadurch die Verschlussteile außer Eingriff voneinander zu bringen und somit voneinander
zu lösen.
[0010] Das Öffnen der Verschlussvorrichtung erfolgt somit durch eine Relativbewegung der
Verschlussteile zueinander entlang der Betätigungsrichtung. Beispielsweise kann das
erste Verschlussteil am ersten Behältnisteil entlang der Betätigungsrichtung zu verschieben
sein, während das zweite Verschlussteil ortsfest am zweiten Behältnisteil angeordnet
ist, sodass die Relativbewegung zwischen den Verschlussteilen durch eine Bewegung
des ersten Verschlussteils am ersten Behältnisteil bewirkt wird.
[0011] Um hierbei zu verhindern, dass nach dem Öffnen die Verschlussvorrichtung unmittelbar
zurück in ihre geschlossene Stellung, in der die Verschlussteile miteinander verbunden
sind, gelangen kann, ist die Sperreinrichtung vorgesehen, die verhindert, dass nach
einem Bewegen der Verschlussteile relativ zueinander zum Öffnen ein unmittelbares
Zurückbewegen der Verschlussteile erfolgen kann. Nach dem Öffnen der Verschlussvorrichtung
muss ein Nutzer somit nicht umständlich die Verschlussvorrichtung offenhalten, sondern
kann gegebenenfalls ein Betätigungselement der Verschlussvorrichtung loslassen. Erst
nach dem Öffnen der Behältnisteile können die Verschlussteile in eine solche Relativstellung
zueinander zurück gelangen, in der sie wieder geschlossen werden können.
[0012] Durch Vorsehen der Sperreinrichtung wird die Bedienung des Behältnisses somit vereinfacht,
indem insbesondere das Öffnen vereinfacht erfolgen kann. Das Öffnen wird hierbei insbesondere
nicht dadurch erschwert, dass eine Verschlussvorrichtung nach dem Öffnen zurück in
eine geschlossene Stellung gelangen kann, sondern die Verschlussvorrichtung wird zumindest
vorübergehend offengehalten, bis die Behältnisteile des Behältnisses geöffnet worden
sind.
[0013] In einer Ausgestaltung sind das erste Verschlussteil und das zweite Verschlussteil
entlang einer Schließrichtung aneinander ansetzbar, die sich von der Betätigungsrichtung
unterscheidet. Dass sich die Schließrichtung von der Betätigungsrichtung unterscheidet,
bedeutet vorliegend, dass die Schließrichtung unter einem Winkel zu der Betätigungsrichtung
gerichtet ist. Insbesondere soll die Schließrichtung nicht kollinear zur Betätigungsrichtung
sein, insbesondere auch nicht der Betätigungsrichtung entgegengesetzt.
[0014] Insbesondere kann die Betätigungsrichtung senkrecht zur Schließrichtung gerichtet
sein. Die Verschlussteile werden entlang der Schließrichtung aneinander angesetzt
und gelangen dadurch miteinander in Verbindung, sodass die Behältnisteile zueinander
arretiert und somit aneinander gehalten werden, wenn sich das Behältnis in der Schließstellung
befindet.
[0015] Die Schließrichtung entspricht insbesondere der Richtung, entlang derer die Behältnisteile
zum Schließen des Behältnisses aneinander angesetzt werden. Die Behältnisteile können
beispielsweise, wie dies bei einem Koffer häufig der Fall ist, gelenkig miteinander
verbunden sein, wobei die Behältnisteile zwischen der Öffnungsstellung und der Schließstellung
zueinander verschwenkbar sind. In der Schließstellung liegen umlaufende Umrandungsabschnitte
der Behältnisteile aneinander an, sodass dadurch das Behältnis geschlossen und ein
Innenraum des Behältnisses nach außen abgeschlossen ist.
[0016] Wird das Behältnis geschlossen, gelangen die Verschlussteile der Verschlussvorrichtung
vorzugsweise selbsttätig miteinander in Eingriff, sodass die Behältnisteile selbsttätig
miteinander verriegelt werden. Es ergibt sich ein einfacher Schließvorgang, der für
einen Nutzer komfortabel ablaufen kann.
[0017] In einer Ausgestaltung weisen das erste Verschlussteil ein erstes Magnetelement und
das zweite Verschlussteil ein zweites Magnetelement auf. Das erste Magnetelement und
das zweite Magnetelement wirken bei Ansetzen des ersten Verschlussteils und des zweiten
Verschlussteils entlang der Schließrichtung magnetisch anziehend zusammen. Durch Magnetwirkung
der Magnetelemente werden die Verschlussteile somit zueinander hin gezogen und miteinander
in Eingriff gebracht. Es ergibt sich ein besonders einfacher Schließvorgang, der weitestgehend
automatisch ablaufen kann.
[0018] Die Magnetelemente können hierbei jeweils durch Permanentmagnete ausgebildet sein,
die beim Schließen mit ungleichnamigen Polen zueinander hinweisen und sich somit magnetisch
anziehend gegenüberstehen. Es ergibt sich eine magnetische Anziehungskraft zwischen
den Verschlussteilen, sodass das Herstellen der Verbindung zwischen den Verschlussteilen
magnetisch unterstützt wird und vorzugsweise selbsttätig unter automatischem Finden
der Verschlussteile erfolgen kann.
[0019] Ein jedes Verschlussteil kann eine Anordnung von einem oder mehreren Permanentmagneten
aufweisen. Sind bei jedem Verschlussteil zum Beispiel mehrere Magnetpole entlang der
Betätigungsrichtung zueinander versetzt, kann durch Bewegen der Verschlussteile entlang
der Betätigungsrichtung relativ zueinander die magnetische Anziehungskraft in eine
magnetische Abstoßung umgekehrt werden, sodass auch das Öffnen der Verschlussvorrichtung
in magnetisch unterstützter Weise und somit komfortabel für einen Nutzer erfolgen
kann.
[0020] Die Magnetelemente können aber auch einerseits durch einen Permanentmagneten und
andererseits durch einen magnetischen Anker verwirklicht sein. Beispielsweise kann
ein Verschlussteil eine Anordnung von einem oder mehreren Permanentmagneten aufweisen,
während an dem anderen Verschlussteil ein magnetischer Anker in Form eines ferromagnetischen
Elements angeordnet ist, der magnetisch anziehend mit der Magnetanordnung zusammenwirkt.
[0021] In einer Ausgestaltung weist die Verschlussvorrichtung eine an dem ersten Behältnisteil
angeordnete, erste Verschlussbaugruppe auf, die ein erstes Gehäuse aufweist, zu dem
das erste Verschlussteil entlang der Betätigungsrichtung verschiebbar ist. Das erste
Verschlussteil ist somit verschiebbar an dem ersten Behältnisteil angeordnet und kann
in die Betätigungsrichtung an dem Behältnisteil verschoben werden, um dadurch die
Verbindung zwischen den Verschlussteilen der Verschlussvorrichtung zu lösen und somit
das Behältnis zu öffnen. Das Gehäuse kann hierbei eine geradlinige Verschiebebahn
vorgeben. Gegebenenfalls kann die Verschiebebahn aber auch gekrümmt sein.
[0022] In einer Ausgestaltung weisen das erste Verschlussteil ein erstes Rastelement und
das zweite Verschlussteil ein zweites Rastelement auf. Das erste Rastelement und das
zweite Rastelement stehen in der miteinander verbundenen Stellung des ersten Verschlussteils
und des zweiten Verschlussteils formschlüssig miteinander in Eingriff. Durch Bewegen
des ersten Verschlussteils und des zweiten Verschlussteils entlang der Betätigungsrichtung
relativ zueinander können die Rastelemente außer Eingriff voneinander gebracht werden,
sodass die formschlüssige Verbindung zwischen den Verschlussteilen aufgehoben wird
und die Verschlussvorrichtung somit geöffnet ist.
[0023] Die Rastelemente können beispielsweise einerseits durch einen an einem Körper starr
ausgebildeten Rastvorsprung und andererseits durch ein federndes Verrieglungselement
ausgebildet sein. Beispielsweise kann das erste Verschlussteil ein oder mehrere federnde
Verriegelungselemente aufweisen, während das zweite Verschlussteil starre Rastvorsprünge
ausbildet. In der Schließstellung stehen die Rastelemente derart miteinander in Eingriff,
dass die Verschlussteile entgegen der Schließrichtung formschlüssig zueinander verriegelt
sind.
[0024] Denkbar ist, an jedem Verschlussteil genau ein Rastelement auszubilden. Vorteilhaft
kann aber sein, dass an jedem Verschlussteil mehrere Rastelemente geformt sind.
[0025] In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist das erste Verschlussteil mehrere entlang
der Betätigungsrichtung zueinander versetzte, erste Rastelemente und das zweite Verschlussteil
mehrere entlang der Betätigungsrichtung zueinander versetzte, zweite Rastelemente
auf. Die ersten Rastelemente und die zweiten Rastelemente stehen in der miteinander
verbundenen Stellung des ersten Verschlussteils und des zweiten Verschlussteils formschlüssig
miteinander in Eingriff. Durch Bewegen des ersten Verschlussteils und des zweiten
Verschlussteils entlang der Betätigungsrichtung relativ zueinander können die Rastelemente
voneinander gelöst werden, indem die Rastelemente außer Eingriff voneinander gebracht
werden und der Formschluss zwischen den Rastelementen somit aufgehoben wird.
[0026] Die Rastelemente sind vorteilhafterweise längs entlang der Betätigungsrichtung erstreckt.
Während das Schließen entlang der (vorteilhafterweise zur Betätigungsrichtung senkrechten)
Schließrichtung erfolgt, indem die Rastelemente rastend miteinander in Eingriff gebracht
werden, erfolgt das Öffnen der Verschlussvorrichtung durch tangentiales Abschieben
der Verschlussteile voneinander, indem die Rastelemente tangential entlang der Betätigungsrichtung
zueinander bewegt und somit außer Eingriff voneinander gebracht werden.
[0027] Die entlang der Betätigungsrichtung zueinander versetzten Rastelemente sind hierbei
vorzugsweise entlang der zur Betätigungsrichtung senkrechten Schließrichtung zueinander
versetzt. In der miteinander verbundenen Stellung der Verschlussteile steht ein jedes
erstes Rastelement mit einem zugeordneten zweiten Rastelement formschlüssig in Eingriff.
Entlang der Betätigungsrichtung benachbarte Rastelemente sind hierbei jedoch, betrachtet
entlang der (zum Beispiel zur Betätigungsrichtung senkrechten) Schließrichtung, auf
unterschiedlichen Höhen angeordnet. Dies ermöglicht, das Öffnen der Verschlussvorrichtung
dadurch zu ermöglichen, dass die Verschlussteile nicht über ihre gesamte Länge (betrachtet
entlang der Betätigungsrichtung) zueinander verschoben werden müssen, sondern lediglich
über die Länge eines einzelnen Rastelements. Dies kann den Öffnungsvorgang weiter
erleichtern.
[0028] Sind die entlang der Betätigungsrichtung zueinander versetzten Rastelemente jeweils
(in etwa) gleich lang (gemessen entlang der Betätigungsrichtung), so ergibt sich ein
deutlich kürzerer Öffnungsweg und damit ein besonders einfacher Öffnungsvorgang. Sind
beispielsweise an jedem Verschlussteil zwei entlang der Betätigungsrichtung zueinander
versetzte Rastelemente vorgesehen, kann der Öffnungsweg beispielsweise in etwa halbiert
werden (gegenüber einem einzigen Rastelement mit der gesamten, addierten Länge der
beiden versetzten Rastelemente).
[0029] In einer Ausgestaltung weist die Verschlussvorrichtung eine an dem zweiten Behältnisteil
angeordnete, zweite Verschlussbaugruppe auf, die ein zweites Gehäuse aufweist, zu
dem das zweite Verschlussteil bewegbar ist. Das zweite Verschlussteil ist hierbei
in einer passiven Stellung in dem zweiten Gehäuse aufgenommen. In einer aktiven Stellung
ist das zweite Verschlussteil demgegenüber aus dem zweiten Gehäuse heraus bewegt,
um auf diese Weise eine Verbindung mit dem ersten Verschlussteil zu ermöglichen. Es
ergibt sich eine Verschlussvorrichtung, bei der das zweite Verschlussteil in der passiven
Stellung ganz oder zumindest weitestgehend in dem Gehäuse verdeckt ist, sodass das
zweite Verschlussteil in der passiven Stellung nicht oder nur unwesentlich nach außen
über das Gehäuse vorsteht und somit eine Handhabung des Behältnisses nicht oder nur
unwesentlich behindert. Wird das Behältnis durch Schließen der Behältnisteile in die
Schließstellung überführt, so gelangt das zweite Verschlussteil aus der passiven Stellung
in die aktive Stellung und kann somit in Eingriff mit dem ersten Verschlussteil gelangen,
um die Behältnisteile zueinander zu arretieren.
[0030] Das Überführen des zweiten Verschlussteils aus der passiven in die aktive Stellung
kann insbesondere magnetisch bewirkt werden, indem eine magnetische Anziehungskraft
zwischen den Verschlussteilen das zweite Verschlussteil aus dem Gehäuse heraus zieht
und somit in die aktive Stellung überführt, wenn die Verschlussteile bei Schließen
der Behältnisteile hinreichend weit einander angenähert worden sind. Es ergibt sich
eine selbsttätige, automatische Bedienung zum Schließen des Behältnisses, die zumindest
weitestgehend ohne Nutzerzutun erfolgen kann.
[0031] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das zweite Verschlussteil in Richtung der
passiven Stellung relativ zu dem zweiten Gehäuse vorgespannt. Eine solche Vorspannung
kann zum Beispiel über ein Federelement bewirkt werden, das zwischen dem Gehäuse und
dem zweiten Verschlussteil wirkt und das zweite Verschlussteil in der passiven Stellung
erhält, wenn das Behältnis geöffnet ist. Eine solche Vorspannung kann zum Beispiel
aber auch magnetisch bewirkt werden, indem das zweite Verschlussteil zum Beispiel
über ein Magnetelement an dem Gehäuse in Richtung der passiven Stellung belastet ist,
wobei beim Schließen der Verschlussvorrichtung die magnetische Anziehungskraft des
ersten Verschlussteils vorteilhafterweise die Magnetwirkung des Magnetelements an
dem Gehäuse übersteigt und somit das zweite Verschlussteil aus der passiven Stellung
in die aktive Stellung überführt wird.
[0032] Das zweite Verschlussteil ist in einer Ausgestaltung senkrecht zur Betätigungsrichtung
an dem zweiten Gehäuse bewegbar gelagert, vorzugsweise entlang der Schließrichtung,
entlang derer die Verschlussteile zum Schließen der Verschlussvorrichtung aneinander
anzusetzen sind.
[0033] In einer Ausgestaltung ist die Sperreinrichtung dazu ausgebildet, das Zurückbewegen
des ersten Verschlussteils und des zweiten Verschlussteils relativ zueinander entlang
der Betätigungsrichtung zu sperren, nicht aber eine Bewegung senkrecht zur Betätigungsrichtung.
Die Sperreinrichtung wirkt vorzugsweise derart, dass ein Zurückbewegen solange gesperrt
ist, solange die Behältnisteile noch in ihrer Schließstellung aneinander angesetzt
sind. Werden die Behältnisteile zueinander bewegt und das Behältnis somit geöffnet,
sperrt die Sperreinrichtung nicht mehr, sodass die Verschlussteile zurück in eine
solche Relativstellung zueinander gelangen können, in der ein erneutes Schließen der
Verschlussvorrichtung möglich ist.
[0034] Während die Sperreinrichtung ein Zurückbewegen entlang der Betätigungsrichtung sperrt,
ist eine Relativbewegung der Verschlussteile senkrecht zur Betätigungsrichtung nicht
gesperrt, sodass die Verschlussteile voneinander entfernt und das Behältnis geöffnet
werden können. Die Sperreinrichtung wirkt somit ausschließlich entlang der Betätigungsrichtung,
und dies auch nur dann, solange die Behältnisteile sich noch in ihrer Schließstellung
befinden und das Behältnis somit nicht geöffnet worden ist.
[0035] In einer Ausgestaltung wirkt die Sperreinrichtung formschlüssig, kraftschlüssig,
magnetisch oder zum Beispiel durch Unterdruckwirkung. Die Sperreinrichtung kann somit
ein Zurückbewegen der Verschlussteile durch formschlüssige Wirkung zwischen den Verschlussteilen
zugeordneten Baugruppen, durch kraftschlüssige Wirkung zwischen den Verschlussteilen
zugeordneten Baugruppen oder durch magnetische Wirkung zwischen den Verschlussteilen
zugeordneten Baugruppen bewirken. Eine Unterdruckwirkung kann beispielsweise durch
ein Sperrelement in Form eines Saugnapfes bereitgestellt werden.
[0036] In einer Ausgestaltung weist die Sperreinrichtung zumindest ein Sperrelement und
ein Eingriffselement auf. Das zumindest eine Sperrelement und das Eingriffselement
können bei Bewegen des ersten Verschlussteils und des zweiten Verschlussteils relativ
zueinander entlang der Betätigungsrichtung aneinander vorbeibewegt werden, wobei ein
Zurückbewegen durch Wechselwirken des zumindest einen Sperrelements mit dem Eingriffselement
gesperrt ist. Es ergibt sich eine Sperrwirkung dadurch, dass eine Bewegung in die
Betätigungsrichtung ermöglicht wird, ein Zurückbewegen entgegen der Betätigungsrichtung
aber gesperrt ist. Erst wenn das Eingriffselement auf andere Weise - also durch eine
Bewegung entlang einer zur Betätigungsrichtung unterschiedlichen Richtung, nämlich
bei Öffnen des Behältnisses - aus dem Bereich des zumindest einen Sperrelements heraus
bewegt worden ist, können die Verschlussteile zurück in ihre Ausgangsstellung gelangen,
um ein erneutes Schließen der Verschlussvorrichtung zu ermöglichen.
[0037] In einer Ausgestaltung ist das zumindest eine Sperrelement oder das Eingriffselement
an dem ersten Behältnisteil angeordnet und mit dem ersten Verschlussteil derart wirkverbunden,
dass das zumindest eine Sperrelement oder das Eingriffselement bei Bewegen des Verschlussteils
entlang der Betätigungsrichtung gemeinsam mit dem ersten Verschlussteil bewegt wird.
Das jeweils andere Element, also das Eingriffselement oder das zumindest eine Sperrelement,
ist dann an dem zweiten Behältnisteil angeordnet. Beispielsweise kann das zumindest
eine Sperrelement an dem ersten Behältnisteil angeordnet sein, während das Eingriffselement
an dem zweiten Behältnisteil angeordnet ist. In anderer Ausgestaltung kann aber auch
das Eingriffselement an dem ersten Behältnisteil angeordnet sein, während das zumindest
eine Sperrelement an dem zweiten Behältnisteil angeordnet ist.
[0038] Während das Eingriffselement beispielsweise als an dem jeweiligen Behältnisteil feststehender
Zapfen ausgestaltet sein kann, kann das zumindest eine Sperrelement beispielsweise
durch ein bewegbares Element, zum Beispiel nach Art einer Federzunge, eines Gelenksarms,
eines Verschiebeteils oder dergleichen ausgestaltet sein. Das zumindest eine Sperrelement
kann hierbei zum Beispiel elastisch auslenkbar sein, beispielsweise relativ zu einem
zugeordneten Körper eines Verschlussteils.
[0039] Beispielsweise können zwei Sperrelemente nach Art von elastischen Federzungen so
zueinander angeordnet sein, dass das Eingriffselement in Form eines Zapfens in die
Betätigungsrichtung zwischen den Sperrelementen unter elastischer Auslenkung der Sperrelemente
hindurch bewegt werden kann, ein Zurückbewegen des Eingriffselements aber durch die
Sperrelemente verhindert ist.
[0040] In anderer Ausgestaltung kann ein einzelnes Sperrelement vorgesehen sein, das elastisch
federnd oder gelenkig an einem zugeordneten Gehäuse angeordnet ist.
[0041] In einer Ausgestaltung weist das zumindest eine Sperrelement ein Magnetelement zum
magnetischen Wechselwirken mit dem Eingriffselement auf, das dazu aus einem ferromagnetischen
Material ausgestaltet ist oder ein Magnetelement zum Beispiel in Form eines Permanentmagneten
aufweist. Es ergibt sich eine Sperrwirkung (auch) aufgrund magnetischer Anziehung
zwischen dem Sperrelement und dem Eingriffselement.
[0042] In einer Ausgestaltung weist das Eingriffselement eine Eingriffsöffnung auf, mit
der das zumindest eine Sperrelement in sperrenden Eingriff gebracht werden kann. Der
Eingriff zwischen der Eingriffsöffnung und dem Sperrelement kann hierbei insbesondere
quer zur Betätigungsrichtung erfolgen, sodass das Sperrelement quer zur Betätigungsrichtung
mit der Eingriffsöffnung in Eingriff gebracht werden kann, um auf diese Weise ein
Bewegen des Eingriffselements relativ zum Sperrelement entlang der Betätigungsrichtung
zu verhindern.
[0043] In einer Ausgestaltung ist das Behältnis beispielsweise durch einen Koffer ausgebildet.
Ein solcher Koffer kann Behältnisteile in Form von starren oder flexiblen Kofferhälften
aufweisen.
[0044] In einer Ausgestaltung sind die Behältnisteile des Behältnisses gelenkig miteinander
verbunden und können somit zueinander verschwenkt werden, um die Behältnisteile zwischen
der Schließstellung und der Öffnungsstellung zu bewegen. In der Schließstellung liegen
die Behältnisteile mit umlaufenden Umrandungsabschnitten aneinander an, wobei die
Behältnisteile in dieser Stellung über eine oder mehrere Verschlussvorrichtungen zueinander
arretiert und damit aneinandergehalten sind.
[0045] In einer Ausgestaltung wird das Ansetzen der Behältnisteile aneinander zum Schließen
des Behältnisses durch Schwerkraftwirkung, magnetisch, federmechanisch oder auch federpneumatisch
(durch eine pneumatische Feder) unterstützt.
[0046] Ein magnetisches Unterstützen des Schließens des Behältnisses kann beispielsweise
durch Magnetelemente der Verschlussvorrichtung erfolgen. Zusätzlich oder alternativ
können Magnetelemente aber auch zum Beispiel in die Behältnisteile integriert sein,
beispielsweise im Bereich der aneinander anzusetzenden Umrandungsabschnitte der Behältnisteile.
Magnetelemente können insbesondere auch Bestandteil der Sperreinrichtung sein.
[0047] Zusätzlich oder alternativ können die Behältnisteile federmechanisch zueinander vorgespannt
sein, zum Beispiel über ein Federelement, das im Bereich der Gelenkachse oder auf
sonstige Weise zwischen den Behältnisteilen wirkt.
[0048] In einer Ausgestaltung weist das Behältnis zwei oder mehr Verschlussvorrichtungen
mit jeweils einem ersten Verschlussteil und einem zweiten Verschlussteil (insbesondere
nach der vorangehend beschriebenen Art) auf. Eine jede Verschlussvorrichtung kann
hierbei eine Sperreinrichtung aufweisen. Denkbar ist aber auch, dass lediglich eine
der Verschlussvorrichtungen eine Sperreinrichtung aufweist, die ausgebildet ist, nach
einem Bewegen des ersten Verschlussteils und des zweiten Verschlussteils relativ zueinander
ein Zurückbewegen entlang der Betätigungsrichtung in die miteinander verbundene Stellung
zu sperren. Sind die Verschlussvorrichtungen in geeigneter Weise miteinander gekoppelt,
zum Beispiel über ein Betätigungsgestänge oder dergleichen, so kann die Sperrwirkung
der Sperreinrichtung einer einzelnen Verschlussvorrichtung auch ein Sperren an den
anderen Verschlussvorrichtungen bewirken.
[0049] In einer Ausgestaltung weist das Behältnis eine Bedieneinrichtung zum gemeinsamen
Betätigen der mindestens zwei Verschlussvorrichtungen auf. Eine solche Bedieneinrichtung
kann ein zu verschiebendes, zu drückendes oder zu verdrehendes Bedienelement aufweisen,
das über geeignete Kopplungsstränge zum Beispiel nach Art von Gestängen oder Seilzügen
oder dergleichen mit den Verschlussvorrichtungen gekoppelt ist und somit ein gemeinsames
Betätigen der Verschlussvorrichtungen insbesondere zum Öffnen bewirken kann.
[0050] Ein Behältnis der hier beschriebenen Art kann beispielsweise als Koffer ausgestaltet
sein. Generell kann ein solches Behältnis aber auch durch andere Einrichtungen zum
Aufbewahren oder Transportieren von Gegenständen, zum Beispiel nach Art einer Kiste,
verwirklicht sein.
[0051] Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke soll nachfolgend anhand der in den Figuren
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1A
- eine Ansicht eines Behältnisses in Form eines Koffers, in einer Öffnungsstellung;
- Fig. 1B
- eine Seitenansicht des Behältnisses;
- Fig. 1C
- eine Frontalansicht des Behältnisses;
- Fig. 1D
- eine vergrößerte Ansicht im Ausschnitt I gemäß Fig. 1A;
- Fig. 1E
- eine Schnittansicht entlang der Linie B-B gemäß Fig. 1B;
- Fig. 1F
- eine Schnittansicht entlang der Linie C-C gemäß Fig. 1C;
- Fig. 1G
- eine gesonderte Ansicht von Verschlussteilen an einer Verschlussvorrichtung des Behältnisses,
in der Öffnungsstellung;
- Fig. 1H
- eine andere Ansicht der Verschlussvorrichtung, in der Öffnungsstellung;
- Fig. 2A
- eine Ansicht des Behältnisses, in einer Schließstellung;
- Fig. 2B
- eine Seitenansicht des Behältnisses;
- Fig. 2C
- eine Frontalansicht des Behältnisses;
- Fig. 2D
- eine vergrößerte Ansicht im Ausschnitt I gemäß Fig. 2A;
- Fig. 2E
- eine Schnittansicht entlang der Linie B-B gemäß Fig. 2B;
- Fig. 2F
- eine Schnittansicht entlang der Linie C-C gemäß Fig. 2C;
- Fig. 2G
- eine gesonderte Ansicht der Verschlussteile, in der Schließstellung;
- Fig. 2H
- eine andere Ansicht der Verschlussvorrichtung, in der Schließstellung;
- Fig. 3A
- eine Ansicht des Behältnisses, beim Öffnen der Verschlussvorrichtung;
- Fig. 3B
- eine Seitenansicht des Behältnisses;
- Fig. 3C
- eine Frontalansicht des Behältnisses;
- Fig. 3D
- eine vergrößerte Ansicht im Ausschnitt I gemäß Fig. 3A;
- Fig. 3E
- eine Schnittansicht entlang der Linie B-B gemäß Fig. 3B;
- Fig. 3F
- eine Schnittansicht entlang der Linie C-C gemäß Fig. 3C;
- Fig. 3G
- eine gesonderte Ansicht der Verschlussteile, beim Öffnen der Verschlussvorrichtung;
- Fig. 3H
- eine andere Ansicht der Verschlussvorrichtung, beim Öffnen der Verschlussvorrichtung;
- Fig. 4A
- eine Schnittansicht entlang der Linie B-B gemäß Fig. 3B, beim weiteren Öffnen der
Verschlussvorrichtung;
- Fig. 4B
- eine Schnittansicht entlang der Linie C-C gemäß Fig. 3C, beim weiteren Öffnen der
Verschlussvorrichtung;
- Fig. 4C
- eine gesonderte Ansicht der Verschlussteile, beim weiteren Öffnen der Verschlussvorrichtung;
- Fig. 4D
- eine andere Ansicht der Verschlussvorrichtung, beim weiteren Öffnen der Verschlussvorrichtung;
- Fig. 5A
- eine Schnittansicht der Verschlussvorrichtung, entsprechend der Schnittansicht gemäß
Fig. 1E;
- Fig. 5B
- eine Schnittansicht der Verschlussvorrichtung, entsprechend der Schnittansicht gemäß
Fig. 2E;
- Fig. 5C
- eine Schnittansicht der Verschlussvorrichtung, entsprechend der Schnittansicht gemäß
Fig. 3E;
- Fig. 5D
- eine Schnittansicht der Verschlussvorrichtung, entsprechend der Schnittansicht gemäß
Fig. 4A;
- Fig. 6A
- eine Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines Behältnisses in einer Schließstellung,
mit einer Bedieneinrichtung zum gemeinsamen Betätigen zweier Verschlussvorrichtungen;
- Fig. 6B
- eine Ansicht des Behältnisses gemäß Fig. 6A, in einer geöffneten Stellung;
- Fig. 7A
- eine Ansicht eines Behältnisses in einer Schließstellung, mit einer Bedieneinrichtung
zum gemeinsamen Betätigen zweier Verschlussvorrichtungen nach einem anderen Ausführungsbeispiel;
- Fig. 7B
- eine Ansicht des Behältnisses gemäß Fig. 7A, in einer geöffneten Stellung;
- Fig. 8
- eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer Sperreinrichtung zum Sperren
eines Zurückbewegens der Verschlussteile der Verschlussvorrichtung relativ zueinander;
- Fig. 9
- eine Ansicht eines anderen Ausführungsbeispiels einer Sperreinrichtung;
- Fig. 10
- eine Ansicht eines wiederum anderen Ausführungsbeispiels einer Sperreinrichtung;
- Fig. 11
- eine Ansicht eines wiederum anderen Ausführungsbeispiels einer Sperreinrichtung;
- Fig. 12
- eine Ansicht eines wiederum anderen Ausführungsbeispiels einer Sperreinrichtung;
- Fig. 13
- eine Ansicht eines wiederum anderen Ausführungsbeispiels einer Sperreinrichtung;
- Fig. 14
- eine Ansicht einer wiederum anderen Ausführungsbeispiels einer Sperreinrichtung;
- Fig. 15
- eine Ansicht eines wiederum anderen Ausführungsbeispiels einer Sperreinrichtung; und
- Fig. 16A-16D
- Ansichten der Sperreinrichtung gemäß Fig. 15 bei Betätigung und bei einem Zurückbewegen.
[0052] Fig. 1A-1H bis Fig. 5A-5D zeigen ein Ausführungsbeispiel eines Behältnisses 1, das
zwei Behältnisteile 10, 11 aufweist, die in einer Öffnungsstellung (Fig. 1A) einen
Zugriff auf einen Innenraum 100 des Behältnisses 1 zulassen und in einer Schließstellung
(Fig. 2A) so zueinander angeordnet sind, dass der Innenraum 100 nach außen hin verschlossen
ist und Gegenstände in dem Behältnis 1 somit sicher aufbewahrt und gegebenenfalls
transportiert werden können.
[0053] Ein solches Behältnis 1 kann beispielsweise als Koffer ausgestaltet sein, bei dem
die Behältnisteile 10, 11 durch Kofferhälften oder durch ein Körperteil und ein mit
dem Körperteil verbundenen Deckel verwirklicht sind.
[0054] Die Behältnisteile 10, 11 können beispielsweise gelenkig miteinander verbunden und
somit zueinander verschwenkbar sein. Dies ist jedoch nicht beschränkend.
[0055] Die Behältnisteile 10, 11 können als (weitestgehend) starre Formschalen oder auch
(ganz oder teilweise) flexibel zum Beispiel mit Abschnitten aus Textilstoff oder einem
Planenmaterial, zum Beispiel einem Gummimaterial, ausgestaltet sein.
[0056] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist das Behältnis 1 zwei Verschlussvorrichtungen
2 auf, die in der Schließstellung die Behältnisteile 10, 11 zueinander arretieren.
In der Schließstellung, dargestellt in Fig. 2A bis 2H, liegen die Behältnisteile 10,
11 hierbei mit umfänglichen Umrandungsabschnitten 110 aneinander an und verschließen
somit den Innenraum 100 innerhalb des Behältnisses 1.
[0057] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Verschlussvorrichtungen 2 durch
magnet-mechanische Verschlüsse ausgebildet.
[0058] Wie dies zum Beispiel aus Fig. 1G und 1H in Zusammenschau mit der Schnittansicht
gemäß Fig. 1E ersichtlich ist, weist jede Verschlussvorrichtung 2 bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel eine dem Behältnisteil 10 zugeordnete Verschlussbaugruppe 4 und
eine dem Behältnisteil 11 zugeordnete Verschlussbaugruppe 3 auf. Die Verschlussbaugruppe
3 umfasst ein Verschlussteil 31, das in einem zu dem Behältnisteil 11 ortsfesten Gehäuse
30 aufgenommen ist. Die Verschlussbaugruppe 4 umfasst demgegenüber ein Verschlussteil
41, das verschiebbar an einem dem Behältnisteil 10 zugeordneten Gehäuse 40 gelagert
ist.
[0059] Die Verschlussteile 31, 41 weisen jeweils zwei Magnetelemente 32, 42 in Form von
Permanentmagneten auf, die magnetisch anziehend zusammenwirken. Zum Schließen der
Verschlussvorrichtung 2 werden die Verschlussteile 31, 41 in eine Schließrichtung
S einander angenähert, wie dies aus Fig. 1E ersichtlich ist, wobei dieses Ansetzen
durch die Magnetwirkung der Magnetelemente 32, 42 magnetisch unterstützt wird und
die Verschlussteile 31, 41 somit zumindest weitestgehend selbsttätig in Eingriff miteinander
gelangen.
[0060] Vor dem Schließen ist das Verschlussteil 31 der Verschlussbaugruppe 3 in einer passiven
Stellung zumindest weitestgehend in dem Gehäuse 30 aufgenommen, wie dies aus Fig.
1E ersichtlich ist. Das Verschlussteil 31 ist somit in das Gehäuse 30 eingefahren
und steht nach außen hin nicht oder nur unwesentlich von dem Gehäuse 30 vor, sodass
das Verschlussteil 31 nicht über den Umrandungsabschnitt 110 hinausragt und bei geöffnetem
Behältnis 1 die Handhabung nicht erschwert.
[0061] Werden die Verschlussteile 31, 41 beim Schließen des Behältnisses 1 einander angenähert,
so wird das Verschlussteil 31 aufgrund der magnetischen Wechselwirkung mit dem Verschlussteil
41 aus der passiven Stellung in eine Aktivierungsrichtung A in eine aktive Stellung
überführt, wie dies aus Fig. 2E ersichtlich ist. In der aktiven Stellung ist das Verschlussteil
31 mit einem Steckabschnitt 310 aus dem Gehäuse 30 ausgefahren und kann somit in Eingriff
mit dem Verschlussteil 41 der Verschlussbaugruppe 4 auf Seiten des Behältnisteils
10 gelangen, wie dies aus Fig. 2E in Zusammenschau mit Fig. 2G und 2H ersichtlich
ist.
[0062] Die Verschlussteile 31, 41 weisen jeweils Rastelemente 312, 313, 412, 413 auf, die
zum Herstellen einer formschlüssigen Verbindung zwischen den Verschlussteilen 31,
41 dienen (siehe hierzu insbesondere Fig. 1G und 1H).
[0063] Die Rastelemente 312, 313 des Verschlussteils 31 sind an dem Steckabschnitt 310 geformt,
wobei beidseits des Steckabschnitts 310 jeweils zwei Rastelemente 312, 313 angeordnet
sind, die entlang einer Betätigungsrichtung B axial zueinander versetzt und dabei
zudem entlang der zur Betätigungsrichtung B senkrechten Schließrichtung s auf unterschiedlichen
Höhen H1, H2 zueinander angeordnet sind.
[0064] Während die Rastelemente 312, 313 des Verschlussteils 31 als starre Rastvorsprünge
geformt sind, weist das Verschlussteil 41 Rastelemente 412, 413 in Form von elastisch
federnden Verriegelungselementen an einem Körper 410 auf. Zwei Paare von Rastelementen
412, 413 sind hierbei axial entlang der Betätigungsrichtung B zueinander versetzt,
analog den Rastelementen 312, 313 am Verschlussteil 31, wobei die Rastelemente 412,
413 Rastvorsprünge zum formschlüssigen Eingriff mit den Rastelementen 312, 313 des
Verschlussteils 31 auf unterschiedlichen Höhen ausbilden, analog der Anordnung der
Rastelemente 312, 313 des Verschlussteils 31.
[0065] In der Schließstellung, dargestellt in Fig. 2A bis 2H, sind die Verschlussteile 31,
41 formschlüssig miteinander verbunden, indem die Rastelemente 312, 313, 412, 413
formschlüssig miteinander in Eingriff stehen, wie sich dies insbesondere aus einer
Zusammenschau von Fig. 2E mit Fig. 2G und 2H ergibt. Die Verschlussteile 31, 41 sind
somit formschlüssig entgegen der Schließrichtung aneinandergehalten, sodass darüber
die Behältnisteile 10, 11 zueinander arretiert und somit in der Schließstellung miteinander
verriegelt sind.
[0066] Aufgrund der magnetischen Wechselwirkung zwischen den Verschlussteilen 31, 41 ergibt
sich ein einfacher Schließvorgang, bei dem die Behältnisteile 10, 11 lediglich in
die Schließrichtung S geschlossen werden müssen, wobei die Verschlussvorrichtungen
2 unter selbstständiger Verbindung der Verschlussteile 31, 41 schließen und somit
eine Arretierung zwischen den Behältnisteilen 10, 11 herstellen.
[0067] Zum Öffnen einer jeden Verschlussvorrichtung 2 ist das Verschlussteil 41 der Verschlussbaugruppe
4 in die Betätigungsrichtung B zu dem Gehäuse 40 zu verschieben, wie dies aus Fig.
3A bis 3H ersichtlich ist. Dadurch werden die Rastelemente 312, 313, 412, 413 der
Verschlussteile 31, 41 tangential, also entlang ihrer Längserstreckung, zueinander
bewegt und somit unter Aufhebung des Formschlusses außer Eingriff geschoben, sodass
die Verschlussteile 31, 41 voneinander gelöst werden können.
[0068] Weil die Rastelemente 312, 313, 412, 413 paarweise entlang der Betätigungsrichtung
B zueinander versetzt und dabei auf unterschiedlichen Höhen H1, H2 angeordnet sind,
reicht ein Verschiebeweg des Betätigungselements 41 entsprechend der Länge eines einzelnen
Rastelements 312, 313, 412, 413 aus, wie dies aus Fig. 3G und 3H ersichtlich ist.
Dies ist darin begründet, dass bezogen auf die Schließrichtung S die Rastelemente
312, 412 zu den Rastelementen 313, 413 voreilend sind, der Eingriff zwischen den Rastelementen
312, 412 somit unterhalb der Rastelemente 313, 413 besteht. Wird das Verschlussteil
41 in die Betätigungsrichtung B relativ zu dem Verschlussteil 31 bewegt, so werden
die Rastelemente 412 unter die Rastelemente 313 am Steckabschnitt 310 des Verschlussteils
31 geschoben, sodass der Formschluss zwischen den Rastelementen 312, 412 aufgehoben
ist und die Rastelemente 412 zudem nicht mit den Rastelementen 313 wechselwirken.
Ebenso wird der Formschluss zwischen den Rastelementen 313, 413 aufgehoben, wie dies
aus Fig. 3G und 3H ersichtlich ist, sodass nach Betätigen des Verschlussteils 41 der
Formschluss zwischen den Verschlussteilen 31, 41 aufgehoben ist und die Verschlussteile
31, 41 somit entgegen der Schließrichtung S voneinander gelöst werden können.
[0069] Ein Betätigungselement 44, das von außerhalb des Behältnisteils 10 zugänglich ist
(siehe zum Beispiel Fig. 2D), ist mit dem Verschlussteil 41 wirkverbunden, sodass
durch Betätigen des Betätigungsteils 44 das Verschlussteil 41 in die Betätigungsrichtung
B bewegt und somit betätigt werden kann.
[0070] An dem Verschlussteil 41 der Verschlussbaugruppe 4 des Behältnisteils 10 sind Sperrelemente
430, 431 in Form von Federzungen einer Sperreinrichtung 43 geformt, wie dies aus Fig.
2G und 2H in Zusammenschau mit Fig. 3E und 3H ersichtlich ist. Zudem ist im Bereich
des Gehäuses 30 der Verschlussbaugruppe 3 des Behältnisteils 11 ortsfest ein Eingriffselement
33 in Form eines Zapfens geformt, der in der Schließstellung zwischen den Sperrelementen
430, 431 liegt und durch Betätigen des Verschlussteils 41 zwischen den Sperrelementen
430, 431 hindurch bewegt wird, wie dies im Übergang von Fig. 2E zu Fig. 3E ersichtlich
ist.
[0071] Die Sperreinrichtung 43 dient dazu, ein Verschieben des Verschlussteils 41 in die
Betätigungsrichtung B relativ zu dem Verschlussteil 31 zu ermöglichen, dabei aber
ein Zurückbewegen nach dem Öffnen der Verschlussvorrichtung 2 zu verhindern, sodass
die Verschlussvorrichtung 2 nicht unmittelbar zurück in ihre geschlossene, verriegelte
Stellung gelangen kann. Dies wird dadurch bewirkt, dass das Eingriffselement 33, wie
dies aus Fig. 3E ersichtlich ist, nach dem Verschieben des Verschlussteils 41 jenseits
der Sperrelemente 43 angeordnet ist, wobei das Eingriffselement 33 mit Köpfen 432,
433 der Sperrelemente 430, 431 wechselwirkt und durch diese blockiert wird und dadurch
das Verschlussteil 41 in Position gehalten wird (siehe insbesondere Fig. 3D).
[0072] Ist der Formschluss zwischen den Verschlussteilen 31, 41 aufgehoben, so kann das
Verschlussteil 31 in eine der Schließrichtung S und der Aktivierungsrichtung A entgegengesetzte
Einzugsrichtung C in das Gehäuse 30 eingefahren werden, wie dies aus Fig. 4A bis 4D
ersichtlich ist. Durch das Verschieben der Verschlussteile 31, 41 entlang der Betätigungsrichtung
B zueinander werden auch die Magnetelemente 32, 42 tangential zueinander bewegt, was
(insbesondere bei entlang der Betätigungsrichtung B alternierender Polung der Magnetelemente
32, 42 der Verschlussteile 31, 41) bewirkt, dass nunmehr gleichnamige Pole einander
angenähert werden und somit eine magnetische Abstoßung zwischen den Verschlussteilen
31, 41 besteht, sodass das Verschlussteil 31 durch Magnetwirkung in das Gehäuse 30
eingedrückt wird.
[0073] Wie dies zum Beispiel aus Fig. 4A ersichtlich ist, ist das Verschlussteil 31 über
eine Führungseinrichtung 311 in Form eines Stabes entlang der Einzugsrichtung C an
dem Gehäuse 30 geführt. Über ein zum Beispiel an der Führungseinrichtung 311 angeordnetes
Federelement kann zudem eine Federvorspannung zwischen dem Gehäuse 30 und dem Verschlussteil
31 in Richtung der eingezogenen, passiven Stellung wirken, sodass aufgrund der Federvorspannung
das Verschlussteil 31 auch nach dem Öffnen des Behältnisses 1 in der passiven Stellung
gehalten wird.
[0074] Solange die Behältnisteile 10, 11 noch in ihrer Schließstellung aneinander anliegen,
ist über die Sperreinrichtung 43 ein Zurückstellen des Verschlussteils 41 in die nicht
betätigte Ausgangsstellung gesperrt. Erst nach dem Öffnen des Behältnisses 1 durch
Verschwenken der Behältnisteile 10, 11 entgegen der Schließrichtung S zueinander wird
das Eingriffselement 33 aus dem Bereich der Sperrelemente 430, 431 entfernt, sodass
das Verschlussteil 41 entgegen der Betätigungsrichtung B zurück in seine Ausgangsstellung
gelangen kann (entsprechend der Stellung gemäß Fig. 1E). Die Verschlussteile 31, 41
befinden sich somit wiederum in einer Gegenüberlage zueinander, sodass die Verschlussvorrichtung
2 wieder geschlossen werden kann.
[0075] Der Ablauf zum Schließen und Öffnen einer jeden Verschlussvorrichtung 2 bei dem vorangehend
beschriebenen Ausführungsbeispiel ist in Fig. 5A bis 5D in unterschiedlichen Stellungen
dargestellt.
[0076] Vor dem Schließen befinden sich die Verschlussteile 31, 41 in einer Gegenüberlage
zueinander (Fig. 5A). Das Verschlussteil 31 befindet sich hierbei in seiner passiven
Stellung und ist somit in das Gehäuse 30 auf Seiten des Behältnisses 11 eingezogen.
[0077] Beim Schließen (Fig. 5B) fährt das Verschlussteil 31 aus dem Gehäuse 30 aus, aufgrund
der magnetischen Wechselwirkung der Magnetelemente 32, 42 der Verschlussteile 31,
41. Das Eingriffselement 33 wird zudem zwischen die Sperrelemente 430, 431 der Sperreinrichtung
43 bewegt. In der verriegelten Stellung der Verschlussvorrichtung 2 stehen die Verschlussteile
31, 41 formschlüssig miteinander in Eingriff, aufgrund der Verbindung über die Rastelemente
312, 313, 412, 413.
[0078] Soll die Verschlussvorrichtung 2 geöffnet werden, wird das Verschlussteil 41 in die
Betätigungsrichtung B bewegt, wodurch die Sperrelemente 430, 431 an dem Eingriffselement
33 vorbeibewegt werden. Das Eingriffselement 33 gelangt somit in eine Lage jenseits
der Köpfe 432, 433 der Sperrelemente 430, 431, wodurch ein Zurückbewegen des Verschlussteils
41 entgegen der Betätigungsrichtung B gesperrt ist (Fig. 5C).
[0079] In der betätigten Stellung gemäß Fig. 5C ist der Formschluss zwischen den Verschlussteilen
31, 41 aufgehoben. Durch Verschieben der Magnetelemente 32, 42 relativ zueinander
ist die magnetische Anziehungskraft zwischen den Magnetelementen 32, 42 in eine magnetische
Abstoßung umgekehrt worden, sodass das Verschlussteil 31 in die Einzugsrichtung C
in das Gehäuse 30 hinein bewegt wird und somit in seine passive Stellung gelangt (Fig.
5D). Die Behältnisteile 10, 11 können somit geöffnet werden.
[0080] Beide Verschlussvorrichtungen 2 des Behältnisses 1 sind vorzugsweise gleichwirkend,
wobei dies jedoch auch nicht zwingend ist.
[0081] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1A bis 5D sind die Verschlussvorrichtungen
2 getrennt voneinander zu betätigen, wobei ein Nutzer beispielsweise mit den Händen
an je einer Verschlussvorrichtung 2 angreifen kann, um diese zu betätigen.
[0082] In einem in Fig. 6A und 6B dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine Bedieneinrichtung
5 zum gemeinsamen Betätigen der Verschlussvorrichtungen 2A, 2B vorgesehen. Die Bedieneinrichtung
5 weist Bedienelemente 50A, 50B auf, die über Kopplungsstränge 500A, 500B mit je einem
Betätigungselement 44 der Verschlussvorrichtungen 2A, 2B gekoppelt sind. Die Bedienelemente
50A, 50B können durch einen Nutzer einhändig betätigt werden, beispielsweise indem
ein Nutzer die Bedienelemente 50A, 50B mit seinen Fingern zueinander hin gedrückt,
wie dies im Übergang von Fig. 6A hin zu Fig. 6B ersichtlich ist, um auf diese Weise
die Verschlussvorrichtungen 2A, 2B synchron zu entriegeln.
[0083] Über ein Schloss 51 können die Bedienelemente 50A, 50B so blockiert sein, dass ein
Betätigen der Bedienelemente 50A, 50B erst nach Entriegeln des Schlosses 51 zum Beispiel
über einen Schlüssel möglich ist.
[0084] In einem anderen Ausführungsbeispiel, dargestellt in Fig. 7A und 7B, weist die Bedieneinrichtung
5 ein Bedienelement 50 in Form eines Drehknaufs auf, der über Kopplungsstränge 500A,
500B mit dem Betätigungselement 44 der Verschlussvorrichtungen 2A, 2B verbunden ist.
Wiederum kann ein Nutzer einhändig durch Betätigen des Bedienelements 50 die Verschlussvorrichtungen
2A, 2B gemeinsam zum Entriegeln der Verschlussvorrichtungen 2A, 2B und zum Öffnen
des Behältnisses 1 betätigen.
[0085] Die Sperreinrichtung 43 kann in ganz unterschiedlicher Weise ausgestaltet sein.
[0086] In einem in Fig. 8 dargestellten Ausführungsbeispiel, das funktional dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 1A bis 5D entspricht, weist die Sperreinrichtung 43 elastisch zu einem
Körper 410 des zugeordneten Verschlussteils 41 verstellbare Sperrelemente 430, 431
in Form von Federzungen auf, zwischen denen das Eingriffselement 33 hindurch bewegt
werden kann und die über Köpfe 432, 433 das Eingriffselement 33 nach dem Betätigen
sperren.
[0087] In einem anderen, in Fig. 9 dargestellten Ausführungsbeispiel ist lediglich ein elastisch
an einem Körper 410 des Verschlussteils 41 angeordnetes Sperrelement 430 in Form einer
Federzunge vorgesehen, das über einen Kopf 432 das Eingriffselement 33 sperrt, nachdem
das Sperrelement 430 an dem Eingriffselement 33 vorbeibewegt worden ist.
[0088] In einem wiederum anderen Ausführungsbeispiel, dargestellt in Fig. 10, weist das
Eingriffselement 33 eine Eingriffsöffnung 330 auf, in die das Sperrelement 430 (wiederum
geformt nach Art einer elastischen Federzunge) mit einem Kopf 432 quer zur Betätigungsrichtung
B eingreifen kann.
[0089] Bei einem in Fig. 11 dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein Sperrelement 430 gelenkig
um ein Gelenk 434 an dem Körper 410 des Verschlussteils 41 angeordnet, wobei an einem
Kopf 432 des Sperrelements 430 ein Magnetelement 435 zum magnetischen Wechselwirken
mit dem ebenfalls magnetisch wirkenden Eingriffselement 33 angeordnet ist. Ist das
Sperrelement 430 an dem Eingriffselement 33 vorbei bewegt worden, wirken das Sperrelement
430 und das Eingriffselement 33 magnetisch anziehend zusammen, sodass darüber das
Sperrelement 430 in Position zu dem Eingriffselement 33 gehalten wird und ein Zurückbewegen
des Eingriffselements 33 sperrt.
[0090] Bei einem in Fig. 12 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Sperrelement 430 durch
einen quer zur Betätigungsrichtung B verstellbaren Schieber ausgestaltet. Über ein
Magnetelement 435 wirkt das Sperrelement 430 mit dem Eingriffselement 33 zusammen,
wobei ein Zurückbewegen des Eingriffselements 33 über einen Kopf 432 des Sperrelements
430 gesperrt ist.
[0091] Ein in Fig. 13 dargestelltes Ausführungsbeispiel entspricht näherungsweise dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 10, wobei ein Eingriff eines Kopfes 432 des Sperrelements 430 in eine Eingriffsöffnung
330 an dem Eingriffselement 33 durch ein Magnetelement 435 und eine magnetische Anziehung
mit dem Eingriffselement 33 hergestellt wird.
[0092] Bei einem in Fig. 14 dargestellten Ausführungsbeispiel wird das Eingriffselement
33 relativ zu der Sperreinrichtung 43 nach Betätigen des Verschlussteils 41 in Position
gehalten, indem das Eingriffselement 33 magnetisch mit einem Magnetelement 435 der
Sperreinrichtung 43 zusammenwirkt. In diesem Fall wird eine Sperrwirkung somit ausschließlich
magnetisch bewirkt.
[0093] In anderen Ausführungsbeispielen kann eine Sperrwirkung magnetisch, formschlüssig
oder kraftschlüssig, zum Beispiel aufgrund einer Reibung, bewirkt werden.
[0094] Bei einem in Fig. 15 und 16A-16D dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine Sperreinrichtung
43 durch ein Unterdruckelement in Form eines Saugnapfes verwirklicht. In diesem Fall
dient die Sperreinrichtung 43 beispielsweise zu einem definierten Verzögern eines
Rückstellens des Verschlussteils 41 entgegen der Betätigungsrichtung B, indem über
das Unterdruckelement das Verschlussteil 41 nach Betätigen in Position zu einem Gehäuseabschnitt
400 des Gehäuses 40 gehalten wird, wie dies im Übergang von Fig. 16A hin zu Fig. 16B
ersichtlich ist. Das Unterdruckelement kann hierbei beispielsweise so ausgestaltet
sein, dass in definierter Weise Luft zwischen das Unterdruckelement und den Gehäuseabschnitt
400 strömen kann, sodass die Unterdruckwirkung in definierter Weise mit der Zeit nachlässt
und nach einer durch die Dimensionierung und Ausgestaltung des Unterdruckelements
bestimmten Verzögerungszeit somit die Sperrwirkung aufgehoben ist und das Verschlussteil
41 in eine Rückstellrichtung D entgegen der Betätigungsrichtung B zurück in seine
Ausgangsstellung gelangt (Fig. 16D).
[0095] Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke ist nicht auf die vorangehend geschilderten
Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern lässt sich auch in anderer Weise verwirklichen.
[0096] Bei einem Behältnis können eine oder mehrere Verschlussvorrichtungen vorgesehen sein,
die gesondert oder gemeinsam betätigt werden können. Insbesondere können auch mehr
als zwei Verschlussvorrichtungen vorgesehen sein, die zum Beispiel über ein geeignetes
Gestänge miteinander gekoppelt sind und somit gemeinsam betätigt werden können.
[0097] Die Verschlussvorrichtungen können jeweils gleich ausgestaltet sein. Dies ist jedoch
nicht zwingend. Insbesondere bei Kopplung der Verschlussvorrichtungen zum Beispiel
über ein Gestänge ist denkbar, nur an einer oder an einer Untergruppe der Verschlussvorrichtungen
eine Sperreinrichtung vorzusehen, sodass eine Sperrwirkung nur an einer oder an einer
Untergruppe der Verschlussvorrichtungen bewirkt wird, diese Sperrwirkung jedoch über
die Kopplung auch auf die anderen Verschlussvorrichtungen übertragen wird.
Bezugszeichenliste
[0098]
- 1
- Behältnis
- 10
- Körper
- 100
- Innenraum
- 11
- Deckel
- 110
- Umrandungsabschnitt
- 2
- Verschlussvorrichtung
- 3
- Verschlussbaugruppe
- 30
- Gehäuse
- 31
- Verschlussteil
- 310
- Steckabschnitt
- 311
- Führungseinrichtung
- 312, 313
- Rastelement
- 32
- Magnetelement
- 33
- Eingriffselement
- 330
- Eingriffsöffnung
- 4
- Verschlussbaugruppe
- 40
- Gehäuse
- 400
- Gehäuseabschnitt
- 41
- Verschlussteil
- 412, 413
- Rastelement
- 42
- Magnetelement
- 43
- Sperreinrichtung
- 430,431
- Sperrelement
- 432,433
- Kopf
- 434
- Gelenk
- 435
- Magnetelement
- 44
- Betätigungselement
- 5
- Bedieneinrichtung
- 50, 50A, 50B
- Bedienteil
- 500A, 500B
- Kopplungsstrang
- 51
- Schloss
- A
- Aktivierungsrichtung
- B
- Betätigungsrichtung
- C
- Einzugsrichtung
- D
- Rückstellrichtung
- H1, H2
- Höhe
- S
- Schließrichtung
1. Behältnis (1), insbesondere Koffer, mit
einem ersten Behältnisteil (10),
einem zu dem ersten Behältnisteil (10) bewegbaren, zweiten Behältnisteil (11), wobei
das erste Behältnisteil (10) und das zweite Behältnisteil (11) in einer Öffnungsstellung
einen Zugriff auf einen Innenraum (100) des Behältnisses (1) ermöglichen und in einer
Schließstellung den Innenraum (100) verschließen, und
einer Verschlussvorrichtung (2, 2A, 2B) zum Arretieren des ersten Behältnisteils (10)
und des zweiten Behältnisteils (11) aneinander in der Schließstellung, wobei die Verschlussvorrichtung
(2, 2A, 2B) ein an dem ersten Behältnisteil (10) angeordnetes, erstes Verschlussteil
(41) und ein an dem zweiten Behältnisteil (11) angeordnetes, zweites Verschlussteil
(31) aufweist, die in der Schließstellung eine miteinander verbundene Stellung einnehmen
und zum Öffnen des Behältnisses (1) entlang einer Betätigungsrichtung (B) aus der
miteinander verbundenen Stellung relativ zueinander bewegbar sind, um das erste Verschlussteil
(41) und das zweite Verschlussteil (31) voneinander zu lösen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlussvorrichtung (2, 2A, 2B) eine Sperreinrichtung (43) aufweist, die ausgebildet
ist, nach einem Bewegen des ersten Verschlussteils (41) und des zweiten Verschlussteils
(31) relativ zueinander ein Zurückbewegen entlang der Betätigungsrichtung (B) in die
miteinander verbundene Stellung zu sperren.
2. Behältnis (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Verschlussteil (41) und das zweite Verschlussteil (31) entlang einer Schließrichtung
(S) aneinander ansetzbar sind, die sich von der Betätigungsrichtung (B) unterscheidet,
wobei die Betätigungsrichtung (B) insbesondere senkrecht zur Schließrichtung (S) gerichtet
ist.
3. Behältnis (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Verschlussteil (41) ein erstes Magnetelement (42) und das zweite Verschlussteil
(31) ein zweites Magnetelement (32) aufweisen, wobei das erste Magnetelement (42)
und das zweite Magnetelement (32) bei Ansetzen des ersten Verschlussteils (41) und
des zweiten Verschlussteils (31) aneinander magnetisch anziehend zusammenwirken.
4. Behältnis (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlussvorrichtung (2, 2A, 2B) eine an dem ersten Behältnisteil (10) angeordnete,
erste Verschlussbaugruppe (4) aufweist, die ein erstes Gehäuse (40) aufweist, zu dem
das erste Verschlussteil (41) entlang der Betätigungsrichtung (B) verschiebbar ist.
5. Behältnis (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Verschlussteil (41) ein erstes Rastelement (412, 413) und das zweite Verschlussteil
(31) ein zweites Rastelement (312, 313) aufweisen, wobei das erste Rastelement (412,
413) und das zweite Rastelement (312, 313) in der miteinander verbundenen Stellung
des ersten Verschlussteils (41) und des zweiten Verschlussteils (31) formschlüssig
miteinander in Eingriff stehen und durch Bewegen des ersten Verschlussteils (41) und
des zweiten Verschlussteils (31) entlang der Betätigungsrichtung (B) relativ zueinander
außer Eingriff voneinander bringbar sind.
6. Behältnis (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Verschlussteil (41) mehrere entlang der Betätigungsrichtung (B) zueinander
versetzte, erste Rastelemente (412, 413) und das zweite Verschlussteil (31) mehrere
entlang der Betätigungsrichtung (B) zueinander versetzte, zweite Rastelemente (312,
313) aufweisen, wobei die ersten Rastelemente (412, 413) und die zweiten Rastelemente
(312, 313) in der miteinander verbundenen Stellung des ersten Verschlussteils (41)
und des zweiten Verschlussteils (31) formschlüssig miteinander in Eingriff stehen
und durch Bewegen des ersten Verschlussteils (41) und des zweiten Verschlussteils
(31) entlang der Betätigungsrichtung (B) relativ zueinander außer Eingriff voneinander
bringbar sind, insbesondere wobei die entlang der Betätigungsrichtung (B) zueinander
versetzten, ersten Rastelemente (412, 413) senkrecht zur Betätigungsrichtung (B) zueinander
beabstandet sind und die entlang der Betätigungsrichtung (B) zueinander versetzten,
zweiten Rastelemente (312, 313) senkrecht zur Betätigungsrichtung (B) zueinander beabstandet
sind.
7. Behältnis (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlussvorrichtung (2, 2A, 2B) eine an dem zweiten Behältnisteil (11) angeordnete,
zweite Verschlussbaugruppe (3) aufweist, die ein zweites Gehäuse (30) aufweist, zu
dem das zweite Verschlussteil (31) bewegbar ist, wobei das zweite Verschlussteil (31)
in einer passiven Stellung in dem zweiten Gehäuse (30) aufgenommen ist und in einer
aktiven Stellung relativ zu der passiven Stellung aus dem zweiten Gehäuse (30) zur
Verbindung mit dem ersten Verschlussteil (41) herausbewegt ist, insbesondere
- wobei das zweite Verschlussteil (31) in Richtung der passiven Stellung relativ zu
dem zweiten Gehäuse (30) vorgespannt ist und / oder
- wobei das zweite Verschlussteil (31) senkrecht zur Betätigungsrichtung (B) zu dem
zweiten Gehäuse (30) bewegbar ist.
8. Behältnis (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperreinrichtung (43) ausgebildet ist, das Zurückbewegen des ersten Verschlussteils
(41) und des zweiten Verschlussteils (31) relativ zueinander entlang der Betätigungsrichtung
(B) zu sperren, nicht aber eine Bewegung senkrecht zur Betätigungsrichtung (B).
9. Behältnis (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperreinrichtung (43) das Zurückbewegen formschlüssig, kraftschlüssig oder magnetisch
sperrt.
10. Behältnis (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperreinrichtung (43) zumindest ein Sperrelement (430, 431) und ein Eingriffselement
(33) aufweist, wobei das zumindest eine Sperrelement (430, 431) und das Eingriffselement
(430, 431) bei Bewegen des ersten Verschlussteils (41) und des zweiten Verschlussteils
(31) relativ zueinander entlang der Betätigungsrichtung (B) aneinander vorbei bewegbar
sind, ein Zurückbewegen durch Wechselwirken des zumindest einen Sperrelements (430,
431) mit dem Eingriffselement (33) aber gesperrt ist.
11. Behältnis (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Sperrelement (430, 431) oder das Eingriffselement (33) an dem
ersten Behältnisteil (10) angeordnet und mit dem ersten Verschlussteil (41) wirkverbunden
ist derart, dass das zumindest eine Sperrelement (430, 431) oder das Eingriffselement
(33) bei Bewegen des ersten Verschlussteils (41) entlang der Betätigungsrichtung (B)
gemeinsam mit dem ersten Verschlussteil (41) bewegt wird, insbesondere wobei das andere
von dem zumindest einen Sperrelement (430, 431) und dem Eingriffselement (33) an dem
zweiten Behältnisteil (11) angeordnet ist.
12. Behältnis (1) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Sperrelement (430, 431) elastisch auslenkbar ist und / oder ein
Magnetelement (435) zum magnetischen Wechselwirken mit dem Eingriffselement (33) aufweist.
13. Behältnis (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Eingriffselement (33) eine Eingriffsöffnung (330) aufweist, mit der das zumindest
eine Sperrelement (430, 431) zum Sperren in Eingriff bringbar ist.
14. Behältnis (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Behältnisteil (10) und das zweite Behältnisteil (11) gelenkig miteinander
verbunden sind und / oder das erste Behältnisteil (10) und das zweite Behältnisteil
(11) zum Schließen des Behältnisses (1) aneinander ansetzbar sind, wobei das Ansetzen
durch Schwerkraftwirkung, magnetisch oder federmechanisch unterstützt wird.
15. Behältnis (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens zwei Verschlussvorrichtungen (2, 2A, 2B) mit jeweils einem ersten Verschlussteil
(41) und einem zweiten Verschlussteil (31), wobei zumindest eine der mindestens zwei
Verschlussvorrichtungen (2, 2A, 2B) eine Sperreinrichtung (43) aufweist, die ausgebildet
ist, nach einem Bewegen des ersten Verschlussteils (41) und des zweiten Verschlussteils
(31) relativ zueinander ein Zurückbewegen entlang der Betätigungsrichtung (B) in die
miteinander verbundene Stellung zu sperren, wobei das Behältnis (1) insbesondere eine
Bedieneinrichtung (5) zum gemeinsamen Betätigen der mindestens zwei Verschlussvorrichtungen
(2, 2A, 2B) aufweist.