[0001] Die Erfindung betrifft ein Hörgerät und insbesondere ein als klassische Hörhilfe
ausgebildetes Hörgerät.
[0002] Als Hörgeräte bezeichnet man typischerweise klassische Hörhilfen, die zur Versorgung
von Schwerhörenden dienen. Im weiteren Sinne bezeichnet dieser Begriff jedoch auch
Geräte, die zur Unterstützung von normal hörenden Menschen ausgebildet sind. Hörgeräte
zur Unterstützung von normal hörenden Menschen werden auch als "Personal Sound Amplification
Products" oder "Personal Sound Amplification Devices" (kurz: "PSAD") bezeichnet. Derartige
Hörgeräte sind im Gegensatz zu klassische Hörhilfen nicht zur Kompensation von Hörverlusten
vorgesehen, sondern werden gezielt zur Unterstützung und Verbesserung des normalen
menschlichen Hörvermögens in spezifischen Hörsituationen eingesetzt, z.B. zur Unterstützung
bei der Tierbeobachtung, um Tierlaute und sonstige von Tieren erzeugte Geräusche besser
wahrnehmen zu können, zur Unterstützung von Jägern auf der Jagd, für Sportreporter,
um ein verbessertes Sprechen und/oder Sprachverstehen in komplexer Geräuschkulisse
zu ermöglichen, für Musiker, um die Belastung des Gehörs zu reduzieren, etc..
[0003] Unabhängig vom vorgesehenen Einsatzzweck weisen Hörgeräte üblicherweise zumindest
einen Eingangswandler, eine Signalverarbeitungseinrichtung und einen Ausgangswandler
als wesentliche Komponenten auf. Der zumindest eine Eingangswandler ist dabei in der
Regel durch einen akusto-elektrischen Wandler ausgebildet, also beispielsweise durch
ein Mikrofon, oder durch einen elektromagnetischen Empfänger, beispielsweise eine
Induktionsspule. In vielen Fällen sind sogar mehrere Eingangswandler verbaut, also
zum Beispiel ein oder mehrere akusto-elektrische Wandler und ein elektromagnetischer
Empfänger. Als Ausgangswandler wird meist ein elektro-akustischer Wandler eingesetzt,
beispielsweise ein Miniaturlautsprecher (der auch als "Hörer" bezeichnet wird), oder
ein elektromechanischer Wandler, zum Beispiel ein Knochenleitungshörer. Die Signalverarbeitungseinrichtung
ist in der Regel durch eine auf einer Leiterplatine realisierte elektronische Schaltung
realisiert und weist unabhängig davon üblicherweise einen Verstärker auf.
[0004] Außerdem sind Hörgeräte häufig mit einer Sende- und/oder Empfangseinheit ausgestattet,
die eine drahtlose Kommunikation mit anderen elektronischen Geräten ermöglicht, insbesondere
mit anderen Hörgeräten (z.B. zur Bildung eines binauralen Hörgerätesystems oder Hörhilfesystems),
mit Fernbedienungen, mit Programmiergeräten oder mit Mobiltelefonen. Die drahtlose
Kommunikation erfolgt hierbei typischerweise mittels elektromagnetischer Wellen im
Funkfrequenzbereich von 500 kHz bis 5 GHz, also zum Beispiel im Frequenzbereich von
1 MHz bis 50 MHz oder beispielsweise unter Nutzung der Bluetooth-Technologie bei etwa
2.4 GHz.
[0005] Problematisch ist bei Hörgeräten mit einer solchen Sende- und/oder Empfangseinheit
ist die Realisierung der hierfür erforderlichen Antenne, da übliche Antennendesigns
aufgrund der dem oben genannten Frequenzbereich entsprechenden Freiraumwellenlänge
von mehr als 10 cm und dem elektrisch kleinen Volumen üblicher Hörgeräte nicht ohne
Weiteres verwendet werden können. Dieses Problem gewinnt mit der fortschreitenden
Miniaturisierung von Hörgeräten zunehmend an Gewicht.
[0006] Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein vorteilhaft ausgebildetes
Hörgerät anzugeben.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Hörgerät mit den Merkmalen des
Anspruchs 1. Bevorzugte Weiterbildungen sind in den rückbezogenen Ansprüchen enthalten.
[0008] Ein entsprechendes Hörgerät ist dabei typischerweise ausgebildet nach Art eines der
Hörgeräte, welche eingangs beschrieben sind, und insbesondere als klassische Hörhilfe.
Davon unabhängig weist das Hörgerät eine Signalverarbeitungseinrichtung auf, welche
eingerichtet ist zur Verarbeitung von elektrischen Eingangssignalen eines Eingangswandlers
und zur Ausgabe von elektrischen Ausgangssignalen. Hierbei ist dann mit der Signalverarbeitungseinrichtung
typischerweise ein Verstärker oder eine Verstärkerfunktion realisiert. Weiter weist
das Hörgerät eine Lautsprechereinheit auf mit einem Lautsprecher als Ausgangswandler
und mit einer Leiterverbindung, über die der Lautsprecher elektrisch leitend mit der
Signalverarbeitungseinrichtung verbunden ist zur Übertragung der elektrischen Ausgangssignale
von der Signalverarbeitungseinrichtung an den Lausprecher. Die Lautsprechereinheit
ist hierbei typischerweise eine funktionelle Einheit, aber nicht zwingend eine Baueinheit.
Zudem weist das Hörgerät eine Sende- und Empfangseinheit mit einem Koppelelement auf,
insbesondere für eine eingangs beschriebene drahtlose Kommunikation mit anderen elektronischen
Geräten, wobei zwischen dem Koppelelement und der Leiterverbindung eine Kopplung über
zumindest eine galvanische Trennstelle, also eine galvanische Trennstelle der Kopplung,
hinweg ausgebildet ist.
[0009] Jene Kopplung ist dabei zweckdienlicherweise als induktive und/oder als kapazitive
Kopplung ausgebildet. Infolge dieser Kopplung wird in einem Sende- und Empfangsbetrieb
des Hörgerätes elektrische Energie über die zumindest eine galvanische Trennstelle
hinweg übertragen. Da hierdurch elektrische Energie in das Koppelelement oder die
Leiterverbindung eingekoppelt wird, je nach Richtung des Energieflusses, wird die
zumindest eine galvanische Trennstelle der Kopplung nachfolgend auch als die zumindest
eine Koppelstelle bezeichnet. Durch die Kopplung wird dann im Sende- und Empfangsbetrieb
des Hörgerätes zumindest ein Teil der Lautsprechereinheit als Antennenstruktur genutzt.
[0010] Typischerweise ist weiter nicht nur an der zumindest einen galvanischen Trennstelle
der Kopplung keine galvanische Verbindung ausgebildet, sondern es ist zwischen dem
Koppelelement und der Leiterverbindung keinerlei galvanische Verbindung ausgebildet.
Davon unabhängig ist die zumindest eine galvanische Trennstelle der Kopplung üblicherweise
nicht über die gesamte Ausdehnung des Koppelelements und/oder die gesamte Ausdehnung
der Leiterverbindung hinweg ausgebildet, sondern bevorzugt in einen begrenzten Raumbereich.
Nur in diesem Raumbereich, auch Kopplungs-Raumbereich genannt, ist die Kopplung zumindest
im Sende- und Empfangsbetrieb wirksam oder wenigstens signifikant wirksam. Dieser
Raumbereich wird zweckdienlicherweise durch die Ausgestaltung der Kopplung konstruktiv
vorgegeben, also insbesondere auch dadurch, ob die Kopplung als induktive und/oder
als kapazitive Kopplung ausgebildet ist.
[0011] Durch die so ausgebildete Kopplung wird im Sende- und Empfangsbetrieb zumindest ein
Teil der Lautsprechereinheit genutzt als Antennenstruktur. Hierbei bildet dann die
Antennenstruktur, also insbesondere zumindest ein Teil der Leiterverbindung und/oder
zumindest ein Teil des Lautsprechers, beispielsweise eine durch das Koppelelement
gespeiste Antenne aus. Alternativ ergänzt die Antennenstruktur das Koppelelement und
bildet zum Beispiel eine Art passive Antennenstruktur aus. D.h., dass die Antennenstruktur,
also insbesondere zumindest ein Teil der Leiterverbindung und/oder zumindest ein Teil
des Lautsprechers, zumindest im Sende- und Empfangsbetrieb als wirksame Antenne des
Hörgerätes oder zumindest als Teil einer wirksamen Antenne des Hörgerätes fungiert.
Diese Antenne ergänzt dann die Sende- und Empfangseinheit, so dass eine eingangs beschriebene
drahtlose Kommunikation mit anderen elektronischen Geräten ermöglicht ist. Dabei werden
im Sendebetrieb von der Antennenstruktur, also insbesondere vom zumindest einen Teil
der Leiterverbindung und/oder vom zumindest einen Teil des Lautsprechers, und in einigen
Fällen zudem auch vom Koppelelement elektromagnetische Wellen abgestrahlt und im Empfangsbetrieb
werden elektromagnetische Wellen empfangen.
[0012] Weiter ist die Sende- und Empfangseinheit üblicherweise eingerichtet, um Antennensignale
zu generieren und damit die Antenne im Sendebetrieb zu speisen. Zudem ist die Sende-
und Empfangseinheit zweckdienlicherweise eingerichtet, um Antennensignale zu verarbeiten,
die im Empfangsbetrieb von der Antenne an die Sende- und Empfangseinheit weitergegeben
werden. Dazu weist die Sende- und Empfangseinheit zum Beispiel einen sogenannten RF-Chip
(RF: Radio Frequency) auf, also ein RFIC-Element (RFIC: Radio Frequency Integrated
Circuit). Die drahtlose Kommunikation erfolgt dann typischerweise mittels elektromagnetischer
Wellen im Funkfrequenzbereich von 500 kHz bis 5 GHz und insbesondere im Frequenzbereich
von 500 MHz bis 5 GHz, also beispielsweise unter Nutzung der Bluetooth-Technologie
bei etwa 2.4 GHz.
[0013] Je nach Anwendungsfall ist die Kopplung weiter als direkte oder als indirekte Kopplung
ausgebildet, wobei das Koppelelement bei direkter Kopplung direkt mit der Leiterverbindung
gekoppelt ist und wobei das Koppelelement bei indirekter Kopplung indirekt über ein
Brückenelement mit der Leiterverbindung gekoppelt ist. Bei jenem Brückenelement handelt
es sich zweckdienlicherweise um ein zusätzliches Bauteil oder eine zusätzliche Baugruppe.
[0014] Insbesondere wenn ein zuvor genanntes Brückenelement vorgesehen ist, ist weiterhin
eine Ausgestaltung zweckdienlich, bei der zwischen dem Koppelelement und der Leiterverbindung
zumindest zwei galvanische Trennstellen der Kopplung oder zwei Koppelstellen ausgebildet
sind, welche vorzugsweise räumlich voneinander getrennt und insbesondere quasi in
Reihe geschaltet sind. Die Kopplung zwischen Koppelelement und Leiterverbindung setzt
sich in diesen Fällen dann typischerweise aus zwei Teilkopplungen zusammen, nämlich
aus einer ersten Teilkopplung über eine der zumindest zwei galvanischen Trennstellen
der Kopplung hinweg und eine zweite Teilkopplung über die andere der zumindest zwei
galvanische Trennstellen der Kopplung hinweg. Je nach Ausgestaltungsvariante ist dann
zum Beispiel die erste Teilkopplung als induktive oder zumindest vorwiegend induktive
Kopplung ausgebildet und die zweite Teilkopplung als kapazitive oder vorwiegend kapazitive
Kopplung, sodass dann in Summe die Kopplung zwischen Koppelelement und Leiterverbindung
sowohl induktiv als auch kapazitiv ist.
[0015] Bei Ausführungsvarianten des Hörgerätes mit Brückenelement weist das Brückenelement
in einigen Fällen einen ersten Brückenteil und einen zweiten Brückenteil auf. Dabei
ist dann die zumindest eine galvanische Trennstelle der Kopplung beispielsweise zwischen
dem ersten Brückenteil und dem zweiten Brückenteil ausgebildet. D. h., dass zum Beispiel
zwischen dem Koppelelement und der Leiterverbindung ein Kondensator mit zwei Anschlussarmen
zwischengeschaltet ist, wobei einer dieser beiden Anschlussarme mit dem Koppelelement
elektrisch leitend verbunden ist und wobei der andere der beiden Anschlussarme elektrisch
leitend mit der Leiterverbindung verbunden ist. Je nach Ausführungsvariante ist ein
entsprechender Kondensator hierbei durch einen sogenannten SMD-Baustein (SMD: Surface-mounted
device) ausgebildet.
[0016] Auch ist bei Ausführungen des Hörgerätes mit Brückenelement eine Ausgestaltung von
Vorteil, bei der das Koppelelement und/oder die Leiterverbindung galvanisch mit dem
Brückenelement verbunden ist und zwar insbesondere derart, dass das Brückenelement
als eine Art Abzweigung ausgebildet ist, die vom Koppelelement bzw. der Leiterverbindung
abzweigt. Eine entsprechende galvanische Verbindung zwischen dem Koppelelement und
dem Brückenelement bzw. zwischen der Leiterverbindung und dem Brückenelement weist
je nach Ausführungsvariante zumindest einen Widerstand auf und/oder eine Lötverbindung,
Schweißverbindung, Klebeverbindung oder Crimpverbindung.
[0017] Weiter sind Ausführungen zweckdienlich, bei denen das Brückenelement auf einer Leiterplatine,
insbesondere einer flexiblen Leiterplatine, ausgebildet ist und zum Beispiel eine
Anzahl auf einer Leiterplatine ausgebildete Leiterbahnen aufweist.
[0018] Unabhängig davon, ob das Hörgerät ein zuvor beschriebenes Brückenelement aufweist
oder nicht, ist es außerdem von Vorteil, wenn die zumindest eine galvanische Trennstelle
der Kopplung auf einer Leiterplatine, also beispielsweise der zuvor genannten Leiterplatine,
ausgebildet ist. Eine solche Ausbildung der zumindest einen galvanischen Trennstelle
der Kopplung auf einer Leiterplatine ist insbesondere von Vorteil, wenn die zumindest
eine galvanische Trennstelle der Kopplung durch zwei kapazitiv oder zumindest vorwiegend
kapazitiv gekoppelte Elektrodenelemente ausgebildet ist. In diesem Fall lässt sich
die für die kapazitive Kopplung notwendige relative Anordnung und relative Ausrichtung
der Elektrodenelemente besonders einfach realisieren.
[0019] Eine Ausbildung der zumindest einen galvanischen Trennstelle der Kopplung durch zwei
kapazitiv gekoppelte Elektrodenelemente lässt sich alternativ jedoch auch ohne eine
Leiterplatine realisieren. In einem solchen Fall bilden beispielsweise Drahtelemente
die Elektronikelemente aus. Zur Realisierung einer gewünschten relativen Anordnung
und relativen Ausrichtung zueinander ist in einem solchen Fall bevorzugt zumindest
eines der beiden Drahtelemente dann zum Beispiel von einer Isolierung umhüllt, beispielsweise
von einem Lack, und über diese Isolierung oder die Isolierungen der Drahtelemente
sind die Drahtelemente dann vorzugsweise miteinander verbunden, also insbesondere
stoffschlüssig.
[0020] Davon unabhängig ist es zweckdienlich, wenn zumindest eine zuvor genannte Teilkopplung
oder die Kopplung über die zumindest eine galvanische Trennstelle hinweg als kapazitive
oder zumindest vorwiegend kapazitive Kopplung ausgebildet ist. Eine derartige Teilkopplung
bzw. Kopplung ist dann zum Beispiel mittels eines Kondensators realisiert. Je nach
Ausführungsvariante ist ein solcher Kondensator beispielsweise zwischen Koppelelement
und Leiterverbindung, zwischen Brückenelement und Koppelelement, zwischen Brückenelement
und Leiterverbindung oder zwischen erstem Brückenteil und zweitem Brückenteil zwischengeschaltet,
wobei der Kondensator insbesondere die zumindest eine galvanische Trennstelle der
Kopplung aufweist oder ausbildet. Je nach Ausführungsvariante ist ein entsprechender
Kondensator hierbei durch einen zuvor genannten SMD-Baustein ausgebildet. Alternativ
ist eine derartige kapazitive oder zumindest vorwiegend kapazitive Teilkopplung bzw.
Kopplung mittels zweier zuvor genannter Elektrodenelemente ausgebildet.
[0021] Ebenso ist es zweckdienlich, wenn zumindest eine zuvor genannte Teilkopplung oder
die Kopplung über die zumindest eine galvanische Trennstelle hinweg als induktive
oder zumindest vorwiegend induktive Kopplung ausgebildet ist. Eine derartige Teilkopplung
bzw. Kopplung ist dann zum Beispiel mittels zweier gekoppelter Leiterschleifen realisiert.
Hierbei erstreckt sich eine entsprechende Leiterschleife bevorzugt über einen Winkel
größer gleich 180 °.
[0022] Ist nun eine zuvor genannte Teilkopplung oder die Kopplung über die zumindest eine
galvanische Trennstelle hinweg als kapazitive oder zumindest vorwiegend kapazitive
Kopplung ausgebildet und ist eine derartige kapazitive oder zumindest vorwiegend kapazitive
Teilkopplung bzw. Kopplung mittels zweier zuvor genannter Elektrodenelemente ausgebildet,
so sind diese Elektrodenelemente typischerweise parallel zueinander angeordnet. Die
Elektrodenelemente weisen dabei bevorzugt jeweils eine Länge L größer gleich 2 mm,
weiter bevorzugt größer gleich 5 mm und insbesondere größer gleich 10 mm auf. Sind
die Elektronikelemente hierbei durch Drahtelemente oder Leiterbahnen ausgebildet,
so weisen diejenigen Abschnitte der Drahtelemente bzw. diejenigen Abschnitte der Leiterbahnen
eine zuvor genannte Länge L auf, die parallel oder zumindest im Wesentlichen parallel
zueinander angeordnet sind.
[0023] In vorteilhafter Weiterbildung sind die zuvor genannten Elektrodenelemente oder die
zuvor genannten Abschnitte der Drahtelemente bzw. der Leiterbahnen, welche insbesondere
parallel angeordnet sind, in einem Abstand A zueinander angeordnet, der kleiner gleich
5 mm, weiter bevorzugt kleiner gleich 2 mm und insbesondere kleiner gleich 0,5 mm
ist. Außerdem liegt bei einem Abstand von A=x die Länge L bevorzugt zwischen 0,25x
und 0,55x und insbesondere zwischen 0,35x und 0,45x, also zum Beispiel bei 4x.
[0024] Weiter ist das zuvor beschriebene Konzept der Kopplung zwischen Koppelelement und
Leiterverbindung insbesondere vorteilhaft bei sogenannten HdO-Hörgeräten (HdO: Hinter-dem-Ohr)
und daher ist das erfindungsgemäße Hörgerät bevorzugt als ein solches HdO-Hörgerät
ausgebildet. Ein entsprechendes Hörgerät weist dann typischerweise einen Hauptgehäuse
oder HdO-Gehäuse auf, welches für das Tragen hinter einem Ohr eines Nutzers ausgebildet
ist und in welchem die Signalverarbeitungseinrichtung, der Lautsprecher mit der Leiterverbindung
sowie die Sende- und Empfangseinheit mit dem Koppelelement positioniert sind.
[0025] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand einer schematischen
Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
- FIG 1
- in einer Aufsicht eine erste Ausführung einer Baugruppe eines Hörgerätes aufweisend
ein Koppelelement und aufweisend einen über eine Kopplung mit dem Koppelelement gekoppelten
Verbindungsleiter zur Verbindung eines Lautsprechers mit einer Signalverarbeitungseinheit,
- FIG 2
- in einer Aufsicht eine zweite Ausführung der Baugruppe des Hörgerätes,
- FIG 3
- in einer Aufsicht eine dritte Ausführung der Baugruppe des Hörgerätes,
- FIG 4
- in einer Aufsicht eine vierte Ausführung der Baugruppe des Hörgerätes,
- FIG 5
- in einer Aufsicht eine fünfte Ausführung der Baugruppe des Hörgerätes,
- FIG 6
- in einer Aufsicht eine sechste Ausführung der Baugruppe des Hörgerätes,
- FIG 7
- in einer Aufsicht eine siebte Ausführung der Baugruppe des Hörgerätes,
- FIG 8
- in einer Aufsicht eine achte Ausführung der Baugruppe des Hörgerätes,
- FIG 9
- in einer Aufsicht eine neunte Ausführung der Baugruppe des Hörgerätes sowie
- FIG 10
- in einer Aufsicht eine zehnte Ausführung der Baugruppe des Hörgerätes.
[0026] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0027] Ein nachfolgend exemplarisch beschriebenes Hörgerät 2 ist ausgestaltet als sogenanntes
HdO-Hörgerät und bevorzugt ausgebildet als klassische Hörhilfe. Hierbei weist das
Hörgerät 2 ein HdO-Gehäuse 4 auf, welches ausgestaltet ist zum Tragen hinter einem
Ohr eines Nutzers. In diesem HdO-Gehäuse 4 sind zumindest ein nicht explizit dargestelltes
Mikrofon zur Generierung elektrischer Eingangssignale basierend auf erfassten akustischen
Eingangssignalen und ein Lautsprecher 6 zur Generierung akustischer Ausgangssignale
angeordnet. Weiter ist in dem HdO-Gehäuse 4 eine Signalverarbeitungseinrichtung 8
zur Verarbeitung der elektrischen Eingangssignale positioniert. Dabei ist die Signalverarbeitungseinrichtung
8 über eine Leiterverbindung 10 mit dem Lautsprecher 6 elektrisch leitend verbunden
und die Signalverarbeitungseinrichtung 8 ist eingerichtet, die elektrischen Eingangssignale
des zumindest einen Mikrofons zu verarbeiten und in Abhängigkeit der elektrischen
Eingangssignale elektrische Ausgangssignale zu generieren. Diese elektrischen Ausgangssignale
werden dann über die Leiterverbindung 10 dem Lautsprecher 6 zugeführt und hier in
die akustischen Ausgangssignale umgewandelt. Der Lautsprecher 6 und die Leiterverbindung
10 sind dabei Teil einer Lautsprechereinheit. Das Hörgerät 2 und insbesondere die
Signalverarbeitungseinrichtung 8 ist dann weiterhin derart eingerichtet, dass im Betrieb
eine Art Verstärkerfunktion realisiert ist oder wird, durch die die akustischen Eingangssignale
oder zumindest Teile der akustischen Eingangssignale verstärkt werden und als die
akustische Ausgangssignale ausgegeben werden.
[0028] Außerdem weist das Hörgerät 2 eine Sende- und Empfangseinheit 12 mit einem Koppelelement
14 auf, welche ebenfalls im HdO-Gehäuse 4 angeordnet ist. Die Sende- und Empfangseinheit
12 dient dabei der drahtlosen Kommunikation mit anderen elektronischen Geräten, insbesondere
mit anderen Hörgeräten (z.B. zur Bildung eines binauralen Hörgerätesystems oder Hörhilfesystems),
mit Fernbedienungen, mit Programmiergeräten oder mit Mobiltelefonen. Die drahtlose
Kommunikation erfolgt hierbei typischerweise mittels elektromagnetischer Wellen im
Funkfrequenzbereich von 500 kHz bis 5 GHz und insbesondere im Frequenzbereich von
500 MHz bis 5 GHz, also beispielsweise unter Nutzung der Bluetooth-Technologie bei
etwa 2.4 GHz.
[0029] Die zuvor genannte Leiterverbindung 10 hin zum Lautsprecher 6 und das zuvor genannte
Koppelelement 14 der Sende- und Empfangseinheit 12 sind weiter Teil einer Baugruppe,
welche in den Darstellungen Fig. 1 bis Fig. 10 in verschiedenen Ausführungsvarianten
schematisch wiedergegeben ist. In allen Ausführungsvarianten ist dabei zwischen dem
Koppelelement 14 und der Leiterverbindung 10 eine Kopplung ausgebildet, durch die
eine Übertragung von elektrischer Energie oder elektrischer Leistung ermöglicht ist
und in einem Sende- und Empfangsbetrieb der Sende- und Empfangseinheit 12 auch erfolgt.
Die Kopplung ist dabei als induktive und/oder kapazitive Kopplung ausgebildet, durch
die das Koppelelement 14 und die Leiterverbindung 10 über zumindest eine galvanische
Trennstelle hinweg gekoppelt sind.
[0030] Eine erste Ausführungsvariante der zuvor genannten Baumgruppe ist in Fig. 1 skizziert.
Hier ist die Signalverarbeitungseinrichtung 8 in nicht näher dargestellter Art und
Weise auf einer Leiterplatine 16, insbesondere einer flexiblen Leiterplatine, ausgebildet
und die Leiterverbindung 10 zum Lautsprecher 6 ist zumindest teilweise, also insbesondere
in einem Abschnitt, durch ein Drahtelement DE ausgebildet, welches nachfolgend als
Verbindungsdraht bezeichnet wird. Jener Verbindungsdraht verbindet dabei die Leiterplatine
16 elektrisch leitend mit dem Lautsprecher 6. Zudem ist bei dieser Ausführungsvariante
das Koppelelement 14 zumindest teilweise, also insbesondere in einem Abschnitt, durch
ein Drahtelement DE ausgebildet, welches nachfolgend als Koppeldraht bezeichnet wird.
[0031] Hierbei ist der Koppeldraht beispielsweise in einem Zwischenraum zwischen dem Lautsprecher
6 und einer Batterie 18 oder einem Akkumulator des Hörgerätes 2 geführt und verläuft
von der auf der Leiterplatine 16 sitzenden Sende- und Empfangseinheit 12 weg. In dem
Zwischenbereich zwischen Lautsprecher 6 und Batterie 18 bzw. Akkumulator verlaufen
nun ein Abschnitt des Verbindungsdrahts und ein Abschnitt des Koppeldrahts im Wesentlichen
parallel zueinander und hierdurch ist dann über diese Drahtabschnitte der Drahtelemente
DE hinweg eine kapazitive oder zumindest vorwiegend kapazitive Kopplung ausgebildet.
Der entsprechende Bereich, nämlich der Kopplungs-Raumbereich KR, in dem diese Kopplung
gegeben ist, ist durch einen Rahmen mit einer gestrichelten Linie markiert.
[0032] Bevorzugt weisen dabei die Abschnitte, in denen die Drahtelemente DE parallel verlaufen,
zumindest eine Länge L größer gleich 2 mm, weiter bevorzugt größer gleich 5 mm und
insbesondere größer gleich 10 mm auf. Zudem bevorzugt sind diese Abschnitte in einem
Abstand A zueinander angeordnet, der kleiner gleich 5 mm, weiter bevorzugt kleiner
gleich 2 mm und insbesondere kleiner gleich 0,5 mm ist.
[0033] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung sind die beiden Drahtelemente DE, also der
ein Koppeldraht einerseits und der Verbindungsdraht andererseits, durch Lackdrähte
ausgebildet, die bevorzugt über die parallel verlaufenden Abschnitte hinweg miteinander
verbunden und beispielsweise zusammengeklebt sind, sodass hierdurch der vorgegebene
parallele Verlauf sowie der vorgegebene Abstand fixiert sind.
[0034] Zwei weitere Ausführungsvarianten der zuvor genannten Baugruppe sind in Fig. 2 und
Fig. 3 angedeutet. Hier zeigt jeweils ein auf der linken Seite abgebildeter erster
Rahmen R1 mit fettgedruckter Punkt-Strich-Linie Elemente des Hörgerätes 2 an, die
auf der Leiterplatine 16 realisiert sind, und ein auf der rechten Seite abgebildeter
zweiter Rahmen R2 mit Punkt-Strich-Linie ohne Fettdruck Elemente des Hörgerätes 2,
die abseits der Leiterplatine 16 realisiert sind.
[0035] Bei der Ausführungsvariante gemäß Fig. 2 ist das Koppelelement 14 vollständig auf
der Leiterplatine 16 ausgebildet, und zwar durch eine Leiterbahn LB auf der Leiterplatine
16, die nachfolgend auch Koppelbahn genannt wird. Die Leiterverbindung 10 dagegen
ist teilweise auf der Leiterplatine 16 ausgebildet und teilweise durch ein Drahtelement
DE, welches die Leiterplatine 16 mit dem Lautsprecher 6 verbindet. Der auf der Leiterplatine
16 ausgebildete Teil der Leiterverbindung 10 ist durch eine Leiterbahn LB ausgebildet,
die nachfolgend auch Verbindungsbahn genannt wird. Die Kopplung zwischen Leiterverbindung
10 und Koppelelement 14 ist nun bei dieser Ausführungsvariante in einem Bereich auf
der Leiterplatine 16 realisiert, in dem die Verbindungsbahn und die Koppelbahn zumindest
in einem Abschnitt parallel verlaufen. Der entsprechende Bereich, nämlich der Kopplungs-Raumbereich
KR, in dem diese Kopplung gegeben ist, ist wiederum durch einen Rahmen mit einer gestrichelten
Linie markiert.
[0036] Auch in diesem Fall weisen dabei die Abschnitte, in denen die Leiterbahnen LB parallel
verlaufen, zumindest eine Länge L größer gleich 2 mm, weiter bevorzugt größer gleich
5 mm und insbesondere größer gleich 10 mm auf. Zudem bevorzugt sind diese Abschnitte
in einem Abstand A zueinander angeordnet, der kleiner gleich 5 mm, weiter bevorzugt
kleiner gleich 2 mm und insbesondere kleiner gleich 0,5 mm ist.
[0037] In Fig. 3 ist eine Abwandlung der Ausführungsvariante gemäß Fig. 2 dargestellt. Hier
ist die Kopplung nicht als kapazitive oder vorwiegend kapazitive Kopplung ausgeführt,
sondern als induktive oder zumindest vorwiegend induktive Kopplung. Dazu bilden die
Koppelbahn und die Leiterbahn jeweils eine Leiterschleife LS aus. Der entsprechende
Bereich, nämlich der Kopplungs-Raumbereich KR, in dem diese Kopplung gegeben ist,
ist auch hier durch einen Rahmen mit einer gestrichelten Linie markiert. Eine vergleichbare
induktive oder zumindest vorwiegend induktive Kopplung lässt sich alternativ auch
abseits der Leiterplatine 16 realisieren, analog zu der kapazitiven oder zumindest
vorwiegend kapazitiven Kopplung gemäß Fig. 1. Hier bilden dann zum Beispiel Drahtelemente
DE die Leiterschleifen LS aus.
[0038] Unabhängig von der genauen Ausgestaltung der Kopplung, sind das Koppelelement 14
und die Leiterverbindung 10 über zumindest eine galvanische Trennstelle hinweg gekoppelt.
Dabei ist weiter nicht nur an der zumindest einen galvanischen Trennstelle der Kopplung
keine galvanische Verbindung ausgebildet, sondern es ist zwischen dem Koppelelement
14 und der Leiterverbindung 10 keinerlei galvanische Verbindung ausgebildet. Dennoch
ist die zumindest eine galvanische Trennstelle der Kopplung üblicherweise nicht über
die gesamte Ausdehnung des Koppelelements 14 und/oder die gesamte Ausdehnung der Leiterverbindung
10 hinweg ausgebildet, sondern in einen begrenzten Raumbereich. Nur in diesem Raumbereich,
nämlich dem zuvor genannten Kopplungs-Raumbereich K, ist die Kopplung zumindest im
Sende- und Empfangsbetrieb wirksam oder wenigstens signifikant wirksam. Dieser Raumbereich
wird zweckdienlicherweise durch die Ausgestaltung der Kopplung konstruktiv vorgegeben,
also insbesondere auch dadurch, ob die Kopplung als induktive und/oder als kapazitive
Kopplung ausgebildet ist.
[0039] Zur Verdeutlichung dieses Sachverhaltes ist in Fig. 4 eine kapazitive oder zumindest
vorwiegend kapazitive Kopplung gezeigt. Hier bilden das Koppelelement 14 und die Leiterverbindung
10 jeweils ein Elektrodenelement EE aus, wobei die Elektrodenelemente EE im Wesentlichen
parallel zueinander angeordnet sind. Als Elektrodenelemente EE werden in diesem Fall
diejenigen Abschnitte des Koppelelements 14 und der Leiterverbindung 10 verstanden,
die im Wesentlichen parallel verlaufen und in denen die Kopplung wirksam ist, also
die Abschnitte im markierten Kopplungs-Raumbereich K. Bevorzugt weisen diese Abschnitte,
die beispielsweise durch die zuvor beschriebenen Drahtelemente DE gemäß Fig. 1 oder
die zuvor beschriebenen Leiterbahnen LB gemäß Fig. 2 ausgebildet sind, zumindest eine
Länge L größer gleich 2 mm, weiter bevorzugt größer gleich 5 mm und insbesondere größer
gleich 10 mm auf. Zudem bevorzugt sind diese Abschnitte in einem Abstand A zueinander
angeordnet, der kleiner gleich 5 mm, weiter bevorzugt kleiner gleich 2 mm und insbesondere
kleiner gleich 0,5 mm ist.
[0040] Bei der zuvor beschriebenen Kopplung mittels Elektrodenelemente EE ist eine räumlich
nahe Anordnung der Elektrodenelemente EE typisch. D.h., dass hier das Koppelelement
14 und die Leiterverbindung 10 zumindest in einem Abschnitt in einem zuvor konkretisierten
Abstand A zueinander angeordnet sind. Insbesondere in Fällen, in denen eine solche
räumliche Nähe nicht realisierbar und/oder nicht gewünscht ist, sind Ausführungsvarianten
zweckdienlich, bei denen ein Kondensator 20 zwischen Koppelelement 14 und Leiterverbindung
10 zwischengeschaltet ist, so wie im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5, und/oder in
denen ein Brückenelement 22 zwischen Koppelelement 14 und Leiterverbindung 10 zwischengeschaltet
ist, so wie in den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 6 bis Fig. 10.
[0041] Bei den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 6 bis Fig. 10 ist die Kopplung als indirekte
Kopplung ausgebildet, wobei das Koppelelement 14 indirekt über das Brückenelement
22 mit der Leiterverbindung 10 gekoppelt ist. Bei jenem Brückenelement 22 handelt
es sich zweckdienlicherweise um ein zusätzliches Bauteil oder eine zusätzliche Baugruppe.
[0042] Je nach Anwendungsfall sind Ausführungen des Hörgerätes 2 mit Brückenelement 22 von
Vorteil, bei denen das Koppelelement 14 und/oder die Leiterverbindung 10 galvanisch
mit dem Brückenelement 22 verbunden ist und zwar insbesondere derart, dass das Brückenelement
22 als eine Art Abzweigung ausgebildet ist, die vom Koppelelement 14 bzw. der Leiterverbindung
10 abzweigt. Eine entsprechende galvanische Verbindung zwischen dem Koppelelement
14 und dem Brückenelement 22 bzw. zwischen der Leiterverbindung 10 und dem Brückenelement
22 weist je nach Ausführungsvariante zumindest einen Widerstand auf und/oder eine
Lötverbindung, Schweißverbindung, Klebeverbindung oder Crimpverbindung.
[0043] Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 ist nun zwischen der Leiterverbindung 10 und
dem Brückenelement 22 eine solche galvanische Verbindung ausgebildet. Das Brückenelement
22 ist dabei als zusätzliches Bauteil oder eine zusätzliche Baugruppe erkennbar, zum
Beispiel dadurch, dass die Leiterverbindung 10 durch eine Leiterbahn LB gebildet ist
und das Brückenelement 22 durch ein Drahtelement DE, oder beispielsweise dadurch,
dass die Leiterverbindung 10 und das Brückenelement 22 durch unterschiedliche Drahtelemente
DE ausgebildet sind. Zudem ist zwischen dem Brückenelement 22 und dem Koppelelement
14 eine Kopplung mittels der zuvor beschriebenen Elektrodenelemente EE ausgebildet.
[0044] In einer nicht gezeigten alternativen Ausführungsvariante sind quasi die Rollen von
Koppelelement 14 und Leiterverbindung 10 vertauscht. Hier ist dann zwischen dem Koppelelement
14 und dem Brückenelement 22 eine solche galvanische Verbindung ausgebildet und zwischen
dem Brückenelement 22 und der Leiterverbindung 10 ist eine Kopplung mittels der zuvor
beschriebenen Elektrodenelemente EE ausgebildet.
[0045] Weiter sind Ausgestaltungen zweckdienlich, bei denen zwischen dem Koppelelement 14
und der Leiterverbindung 10 zumindest zwei galvanische Trennstellen der Kopplung oder
zwei Koppelstellen ausgebildet sind, welche durch das Brückenelement 22 räumlich voneinander
getrennt und quasi in Reihe geschaltet sind. Die Kopplung zwischen Koppelelement 14
und Leiterverbindung 10 setzt sich in diesen Fällen aus zwei Teilkopplungen zusammen,
nämlich aus einer ersten Teilkopplung über eine der zumindest zwei galvanischen Trennstellen
der Kopplung hinweg und eine zweite Teilkopplung über die andere der zumindest zwei
galvanische Trennstellen der Kopplung hinweg.
[0046] In Fig. 7 ist eine solche Kopplung über zwei Koppelstellen hinweg gezeigt. Die erste
Koppelstelle sowie die erste Teilkopplung ist dabei zwischen der Leiterverbindung
10 und dem Brückenelement 22 ausgebildet und die zweite Koppelstelle sowie die zweite
Teilkopplung ist zwischen dem Koppelelement 14 und dem Brückenelement 22 ausgebildet.
Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 ist die erste Teilkopplung mittels eines Kondensators
20 ausgebildet und die zweite Teilkopplung mittels der zuvor beschriebenen Elektrodenelemente
EE.
[0047] In einer nicht gezeigten alternativen Ausführungsvariante sind quasi die Rollen von
Koppelelement 14 und Leiterverbindung 10 wiederum vertauscht. Einer weiteren nicht
gezeigten Ausführungsvariante entsprechend sind beide Teilkopplungen jeweils mittels
eines Kondensators 20 ausgebildet und in der Ausführungsvariante gemäß Fig. 8 sind
beide Teilkopplungen jeweils mittels der zuvor beschriebenen Elektrodenelemente EE
ausgebildet.
[0048] Weiteren nicht gezeigten Ausführungsvarianten entsprechend ist eine der beiden Teilkopplungen
als induktive oder zumindest vorwiegend induktive Kopplung ausgebildet und die andere
Teilkopplung als kapazitive oder vorwiegend kapazitive Kopplung, sodass dann in Summe
die Kopplung zwischen Koppelelement 14 und Leiterverbindung 10 sowohl induktiv als
auch kapazitiv ist. Die Teilkopplungen sind dabei nach Art zuvor beschriebener Teilkopplungen
oder zuvor beschriebener Kopplungen ausgestaltet.
[0049] In Fig. 10 ist die Kopplung zwischen dem Brückenelement 22 und dem Koppelelement
22 als induktive oder zumindest vorwiegend induktive Kopplung ausgebildet. Zudem ist
zwischen der Leiterverbindung 10 und dem Brückenelement 22 eine als Abzweigung ausgestaltete
galvanische Verbindung ausgebildet.
[0050] Weiter sind Ausführungen zweckdienlich, bei denen das Brückenelement 22 einen ersten
Brückenteil 24 und einen zweiten Brückenteil 26 aufweist, so wie dies in Fig. 10 angedeutet
ist. Dabei ist dann insbesondere die zumindest eine galvanische Trennstelle der Kopplung
zwischen dem ersten Brückenteil 24 und dem zweiten Brückenteil 26 ausgebildet. In
Fig. 10 sind der erste Brückenteil 24 und der zweite Brückenteil 26 exemplarisch induktiv
oder zumindest vorwiegend induktiv gekoppelt.
[0051] Die in Fig. 10 dargestellten Rahmen mit durchgezogener Linie zwischen der Leiterverbindung
10 und dem ersten Brückenteil 24 sowie zwischen dem zweiten Brückenteil 26 und dem
Koppelelement 14 stellen Platzhalter PH1, PH2 dar. Jeder Platzhalter PH1 ,PH2 steht
für eine Teilkopplung gemäß einer zuvor beschriebenen Art oder für eine galvanische
Verbindung einer zuvor beschriebenen Art in beliebiger Kombination. Somit ist dann
zum Beispiel zwischen der Leiterverbindung 10 und dem ersten Brückenteil 24 eine als
Abzweigung ausgebildete und/oder über einen Widerstand ausgebildete galvanische Verbindung
ausgebildet und zwischen dem zweiten Brückenteil 26 und dem Koppelelement 14 ist eine
kapazitive oder vorwiegend kapazitive Kopplung mittels der zuvor genannten Elektrodenelemente
EE ausgebildet.
Bezugszeichenliste
[0052]
- 2
- Hörgerät
- 4
- HdO-Gehäuse
- 6
- Lautsprecher
- 8
- Signalverarbeitungseinrichtung
- 10
- Leiterverbindung
- 12
- Sende- und Empfangseinheit
- 14
- Koppelelement
- 16
- Leiterplatine
- 18
- Batterie
- 20
- Kondensator
- 22
- Brückenelement
- 24
- erster Brückenteil
- 26
- zweiter Brückenteil
- DE
- Drahtelement
- LB
- Leiterbahn
- LS
- Leiterschleife
- EE
- Elektrodenelement
- K
- Kopplungs-Raumbereich
- R1
- erster Rahmen
- R2
- zweiter Rahmen
- L
- Länge
- A
- Abstand
- PH1
- Platzhalter 1
- PH2
- Platzhalter 2
1. Hörgerät (2), insbesondere ausgebildet als klassische Hörhilfe, aufweisend
- eine Signalverarbeitungseinrichtung (8) zur Verarbeitung von Eingangssignalen und
zur Ausgabe von Ausgangssignalen,
- eine Lautsprechereinheit (6, 10) mit einem Lautsprecher (6) und mit einer Leiterverbindung
(10), über die der Lautsprecher (6) elektrisch leitend mit der Signalverarbeitungseinrichtung
(8) verbunden ist, sowie
- eine Sende- und Empfangseinheit (12) mit einem Koppelelement (14),
wobei zwischen dem Koppelelement (14) und der Leiterverbindung (10) eine Kopplung
über zumindest eine galvanische Trennstelle hinweg ausgebildet ist, so dass zumindest
ein Teil der Lautsprechereinheit (6, 10) in einem Sende- und Empfangsbetrieb als Antennenstruktur
genutzt wird.
2. Hörgerät (2) nach Anspruch 1,
wobei das Koppelelement (14) direkt mit der Leiterverbindung (10) gekoppelt ist.
3. Hörgerät (2) nach Anspruch 1,
wobei das Koppelelement (14) indirekt über ein Brückenelement (22) mit der Leiterverbindung
(10) gekoppelt ist.
4. Hörgerät (2) nach Anspruch 3,
wobei zwischen dem Koppelelement (14) und der Leiterverbindung (10) zumindest zwei
galvanische Trennstellen ausgebildet sind, welche räumlich voneinander getrennt und
in Reihe geschaltet sind.
5. Hörgerät (2) nach Anspruch 3 oder 4,
wobei das Brückenelement (22) einen ersten Brückenteil (24) und einen zweiten Brückenteil
(26) aufweist und wobei die zumindest eine galvanische Trennstelle zwischen dem ersten
Brückenteil (24) und dem zweiten Brückenteil (26) ausgebildet ist.
6. Hörgerät (2) nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
wobei zumindest eines der Bauteile aus der Auswahl aus Koppelelement (14) und Leiterverbindung
(10) galvanisch mit dem Brückenelement (22) verbunden ist und wobei das Brückenelement
(22) insbesondere als eine Abzweigung ausgebildet ist.
7. Hörgerät (2) nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
wobei das Brückenelement (22) auf einer Leiterplatine (16) ausgebildet ist.
8. Hörgerät (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
wobei ein Kondensator (20) zumindest eine der galvanischen Trennstellen ausbildet.
9. Hörgerät (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
wobei zwei gekoppelte Leiterschleifen (LS) zumindest eine der galvanischen Trennstellen
ausbilden.
10. Hörgerät (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
wobei zumindest eine der galvanischen Trennstellen auf einer Leiterplatine (16) ausbildet
ist.
11. Hörgerät (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
wobei zumindest eine der galvanischen Trennstellen durch zwei kapazitiv gekoppelte
Elektrodenelemente (EE) ausgebildet ist, welche insbesondere durch Drahtelemente (DE)
ausgebildet sind.
12. Hörgerät (2) nach Anspruch 11,
wobei die zwei Elektrodenelemente (EE) parallel zueinander angeordnet sind und jeweils
eine Länge L größer gleich 2 mm und insbesondere größer gleich 10 mm aufweisen.
13. Hörgerät (2) nach Anspruch 11 oder 12,
wobei die zwei Elektrodenelemente (EE) parallel zueinander angeordnet sind und in
einem Abstand A zueinander parallel verlaufen, der kleiner gleich 5 mm und insbesondere
kleiner gleich 0,5 mm ist.
14. Hörgerät (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
wobei dieses als HdO-Hörgerät ausgebildet ist und ein HdO-Gehäuse (4) aufweist, in
welchem die Signalverarbeitungseinrichtung (8), die Lautsprechereinheit (6, 10) mit
dem Lautsprecher (6) und mit der Leiterverbindung (10) sowie die Sende- und Empfangseinheit
(12) mit dem Koppelelement (14) positioniert sind.