[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bremsanordnung für eine Tourenbindung, wobei
die Bremsanordnung verstellbar ist zwischen einer Bremsstellung und einer Gleitstellung,
umfassend eine Basis mit einer Befestigungsanordnung zur Befestigung an einem Ski
und/oder an der Tourenbindung, ein Pedal, welches an seiner dem Ski abgewandten Seite
eine Trittfläche für einen Schuh, insbesondere für einen Fersenabschnitt eines Skischuhs,
aufweist, wenigstens einen Bremsarm, welcher an der Basis und an dem Pedal gelagert
ist, wenigstens ein erstes elastisches Element, welches dazu eingerichtet ist, die
Bremsanordnung in die Bremsstellung vorzuspannen, ein Verriegelungselement und ein
Blockierelement. Außerdem umfasst die vorliegende Erfindung betrifft eine Ferseneinheit,
die eine derartige Bremsanordnung umfasst.
[0002] Eine Bremsanordnung für Tourenbindungen soll im Fall eines Entkoppelns eines Skischuhs
und einer Tourenbindung, beispielsweise bei einem Sturz eines Benutzers, auch Auslösung
genannt, oder eines anderweitigen Verlusts eines Skis in geneigtem Gelände, den Ski
abbremsen, um einerseits einen vollständigen Verlust des Skis und andererseits eine
Gefährdung anderer Wintersportler infolge eines Skiverlusts zu verhindern. Somit stellt
eine Bremsanordnung für Tourenbindungen einen wichtigen Sicherheitsaspekt dar.
[0003] Ist die Bindung mit einem Skischuh gekoppelt, drückt herkömmlicherweise ein Sohlenabschnitt
des Skischuhs ein Pedal entgegen einer Kraft eines elastischen Elements nach unten
und wenigstens ein mit dem Pedal verbundener Bremsarm, insbesondere zwei Bremsarme,
wird in einer in Bezug auf eine Skiebene vertikalen Richtung auf ein Niveau oberhalb
einer Skilauffläche angehoben, so dass sich die Bremsanordnung in einer Gleitstellung
befindet und der oder die Bremsarme zum Aufsteigen oder zum Abfahren mit den Skiern
nicht mehr mit dem Untergrund in Eingriff treten und den Ski abbremsen können.
[0004] Mit Tourenbindungen kann neben dem Abfahren auch aufgestiegen werden, indem sogenannte
Steigfelle an der Skilauffläche befestigt werden. Eine Tourenbindung umfasst herkömmlicherweise
eine Ferseneinheit, welche mit einem Fersenabschnitt eines Skischuhs koppelbar ist,
und eine Vordereinheit, welche mit einem Zehenabschnitt eines Skischuhs koppelbar
ist. Zum Abfahren werden in den meisten Fällen sowohl der Fersenabschnitt mit der
Ferseneinheit gekoppelt als auch der Zehenabschnitt mit der Vordereinheit gekoppelt.
Dahingegen wird beim Aufsteigen entweder nur der Zehenabschnitt schwenkbar mit der
Vordereinheit gekoppelt, so dass eine Skischuhferse von der Ferseneinheit abheben
kann, oder die Ferseneinheit und die Vordereinheit sind miteinander gekoppelt, verbleiben
beide am Skischuh und umfassen ein Gelenk an der Vordereinheit, welches ein Anheben
des Skischuhs von dem Ski mitsamt der Ferseneinheit erlaubt. Im letzterem Fall kann
die Anordnung aus Ferseneinheit und Vordereinheit zum Abfahren am Ski verriegelt werden.
[0005] Da mit Tourenbindungen auch aufgestiegen werden kann, ist eine Verriegelung bzw.
Blockierung der Bremsanordnung in der Gleitstellung notwendig, in welcher der oder
die Bremsarme auch ohne eine Krafteinwirkung auf das Pedal durch den Skischuh auf
ein Niveau oberhalb der Skilauffläche angehoben sind, da beim Aufsteigen eine Skischuhferse
angehoben wird und der Sohlenabschnitt des Skischuhs das Pedal nicht mehr nach unten
drückt. Durch eine Verriegelung oder Blockierung der Bremsanordnung in der Gleitstellung
kann die Skischuhferse zum Aufsteigen von der Bremsanordnung angehoben werden, ohne
dass der oder die Bremsarme mit dem Untergrund in Eingriff treten und den Ski abbremsen
können.
[0006] Derartige Systeme sind bekannt und am Markt sind viele verschiedene Bindungsmodelle
erhältlich, welche die beschriebenen Funktionen und Anforderungen erfüllen. Jedoch
ist die heutige Marktentwicklung schnelllebig und es werden einige weitere Anforderungen
an Bremsanordnungen für Tourenbindungen gestellt.
[0007] So spielt bei Tourenbindungen und auch Bremsanordnungen für Tourenbindungen geringes
Gewicht und ein wenig komplexer Aufbau eine bedeutende Rolle. So ist zum Beispiel
beim Einsatz unter widrigen Witterungsbedingen und kalten Temperaturen in Eis und
Schnee ein einfacher Aufbau von Vorteil, da die Bindungssysteme auch unter dem Einfluss
von Eis und Schnee absolut zuverlässig arbeiten sollten. Zudem geht der Trend zu vergleichsweise
leichten Bindungen, welche durch geringeres Gewicht das Aufsteigen erleichtern, jedoch
auch genügend Sicherheit bieten. Eine Bremsanordnung stellt, wie eingangs erwähnt,
einen wichtigen Sicherheitsaspekt für Tourenbindungen dar.
[0008] Außerdem ist ein erhöhter Benutzerkomfort eine äußerst relevante Anforderung an Tourenbindungen
und insbesondere auch an Bremsanordnungen für Tourenbindungen. Zum Zweck einer Bremsverriegelung,
wird herkömmlicherweise das Pedal entgegen der Kraft des elastischen Elements per
Hand nach unten gedrückt, um die Bremsanordnung in die Gleitstellung zu verstellen,
und dann ein Blockierelement von einer Freigabestellung in eine Blockierstellung gestellt,
um eine durch die Kraft des elastischen Elements bedingte Bewegung der Bremsanordnung
zurück in die Bremsstellung zu blockieren und somit die Bremsanordnung in der Gleitstellung
zu verriegeln. Hier ist es jedoch wünschenswert, eine sogenannte Step-in-Funktion
bereitzustellen. Das bedeutet, dass das Blockierelement, ohne dass das Pedal zuvor
per Hand nach unten gedrückt werden muss, zuerst in die Blockierstellung gestellt
werden kann und dann durch ein Absenken des Skischuhs und ein Niederdrücken des Pedals
mit dem Skischuh die Bremsanordnung in die Gleitstellung gebracht und dort verriegelt
werden kann.
[0009] Ein weiterer Sicherheitsaspekt besteht darin, durch den Aufbau und die Gestaltung
der Tourenbindung und/oder der Bremsanordnung eine Fehlbedienung der Bremsanordnung
zu verhindern. Als Fehlbedienung wird in dieser Offenbarung folgender Vorgang bezeichnet:
Es kann vorkommen, dass ein Benutzer die Bremsanordnung in die Gleitstellung verstellt
und mittels des Blockierelements in der Gleitstellung verriegelt. Koppelt er nun den
Zehen- sowie den Fersenabschnitt seines Skischuhs zum Abfahren mit einer Tourenbindung,
befindet sich die Tourenbindung in einer Abfahrtskonfiguration, die Bremsanordnung
jedoch nicht in der für die Abfahrtskonfiguration notwendigen Bremsstellung. Selbiges
kann unbeabsichtigt im Fall eines wie oben beschriebenen Step-in-Vorgangs geschehen,
wenn der Benutzer mit in die Blockierstellung gestelltem Blockierelement seinen Skischuh
zur Kopplung des Skischuhs mit der Tourenbindung absenkt und dabei das Pedal niederdrückt
und die Bremsanordnung in der Gleitstellung verriegelt. Als ein Ergebnis der Verriegelung
der Bremsanordnung in der Gleitstellung würde bei einer Auslösung der Bindung der
vom Skischuh entkoppelte Ski nicht durch die Bremsarme abgebremst werden und so möglicherweise
verloren gehen, insbesondere jedoch eine erhebliche Gefahr für andere Wintersportler
darstellen. Es ist eine Anforderung an moderne Tourenbindungen bzw. Bremsanordnungen
für Tourenbindungen, eine solche sogenannte Fehlbedienung möglichst zu verhindern.
[0010] Vor diesem Hintergrund ist es demnach eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Bremsanordnung oder eine Ferseneinheit, welche eine Bremsanordnung umfasst, mit einer
einfacheren Bedienbarkeit und damit einem besseren Benutzerkomfort bereitzustellen,
welche insbesondere eine verbesserte Bremsverriegelungsfunktion aufweist und/oder
welche eine Funktion bereitstellt, die eine Fehlbedienung verhindert.
[0011] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird die vorstehend formulierte Erfindungsaufgabe
gelöst durch eine Bremsanordnung für eine Tourenbindung, wobei die Bremsanordnung
verstellbar ist zwischen einer Bremsstellung und einer Gleitstellung, umfassend eine
Basis mit einer Befestigungsanordnung zur Befestigung an einem Ski und/oder an der
Tourenbindung, ein Pedal, welches an seiner dem Ski abgewandten Seite eine Trittfläche
für einen Schuh, insbesondere für einen Fersenabschnitt eines Skischuhs, aufweist,
wenigstens einen Bremsarm, welcher an der Basis und an dem Pedal gelagert ist, wenigstens
ein erstes elastisches Element, welches dazu eingerichtet ist, die Bremsanordnung
in die Bremsstellung vorzuspannen, ein Verriegelungselement, welches zwischen einer
Eingriffsstellung und einer Nicht-Eingriffsstellung bewegbar ist und dazu eingerichtet
ist, in der Eingriffsstellung die Bremsanordnung in der Gleitstellung zu verriegeln,
wobei das Verriegelungselement in die Eingriffsstellung vorgespannt ist, und ein Blockierelement,
welches verstellbar ist zwischen einer Blockierstellung, in welcher das Blockierelement
in der Gleitstellung der Bremsanordnung mit dem Verriegelungselement in Eingriff tritt,
wenn das Verriegelungselement in der Eingriffsstellung ist, und einer Freigabestellung,
in welcher das Blockierelement nicht mit dem Verriegelungselement in Eingriff tritt.
[0012] Wichtige Merkmale der Erfindung sind somit die Verstellbarkeit des Blockierelements
zwischen der Blockierstellung und der Freigabestellung sowie besonders die Vorspannung
des Verriegelungselements in die Eingriffsstellung. Durch diese Vorspannung ist es
nämlich möglich, dass, wenn das Blockierelement in die Blockierstellung gestellt ist,
das Verriegelungselement sicher in der Eingriffsstellung bleibt und die Bremsanordnung
zuverlässig in der Gleitstellung verriegelt sowie darüber hinaus nach einer Verstellung
desselben selbsttätig in die Eingriffsstellung zurückkehrt. Durch diese Anordnung
wird auf vorteilhafte Weise eine Step-in-Funktion ermöglicht. Ist das Blockierelement
in die Freigabestellung gestellt, tritt das Verriegelungselement hingegen gar nicht
mit dem Blockierelement in Eingriff und die Bremsanordnung bleibt unverriegelt in
die Bremsstellung vorgespannt, so dass sie im Fall eines Sturzes oder dergleichen
den Ski sicher abbremsen kann.
[0013] An dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass sich im Rahmen dieser Offenbarung
Begriffe wie "oben", "unten", "vorn", "hinten", "seitlich", "vertikal", "horizontal",
"Höhenrichtung", "Querrichtung", "Breitenrichtung", "Längsrichtung" und dergleichen
zur Vereinfachung der Darstellung auf die Sicht eines Skiläufers beziehen, der mit
einem Skischuh in die Vordereinheit einer an einem Ski monierten Skibindung, insbesondere
Tourenbindung, eingestiegen ist, wobei der Ski in einer horizontalen Ebene angeordnet
ist. Ferner wird darauf hingewiesen, dass sich der Begriff "Ski" sowie die diesen
Begriff enthaltenden Begriffe wie "Skischuh", "Skibindung", "Tourenskibindung", "Skiebene",
"Skilauffläche", "Skioberfläche", "Skilängsachse", "Skimittelachse", "Skiquerrichtung",
"Skibreitenrichtung", "Skilängsrichtung" und dergleichen nicht nur auf Ski im engeren
Sinne beziehen sollen sondern gleichermaßen Splitboards (in Längsrichtung in mindestens
zwei Teile teilbare Snowboards, deren Einzelteile in der Art normaler Skier verwendet
werden können), Schneeschuhe oder ähnliche Bretter zum Gehen oder Gleiten auf Schnee
und Eis umfassen. Alle diese Gegenstände oder Teile davon werden als Ski bzw. Teile
von Skiern im Sinne dieser Erfindung angesehen.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform kann das Blockierelement dazu eingerichtet sein,
in seiner Blockierstellung die Bremsanordnung in der Gleitstellung zu blockieren.
Dies kann insbesondere durch ein Zusammenwirken des Blockierelements in der Blockierstellung
und des Verriegelungselements in der Eingriffsstellung erfolgen, wodurch auf einfache
Weise eine besonders zuverlässige Bremsverriegelung bereitgestellt werden kann.
[0015] Insbesondere kann das Blockierelement derart um eine zu einer Skiebene im Wesentlichen
senkrechte Drehachse drehbar an der Bremsanordnung, insbesondere an der Basis, gelagert
sein, dass es sich bei einer Verstellung zwischen der Blockierstellung und der Freigabestellung
in einer zu einer Skiebene im Wesentlichen parallelen Ebene bewegt. Eine drehbare
Lagerung des Blockierelements hat sich vor dem Hintergrund einer möglichen Vereisung
der Bremsanordnung als günstig herausgestellt, da durch eine Drehbewegung ein festgefrorener
Mechanismus leichter gelöst werden kann als durch eine lineare Bewegung.
[0016] Dabei hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn das Blockierelement wenigstens
einen Betätigungsabschnitt umfasst, welcher dazu eingerichtet ist, sich bei einer
Verstellung des Blockierelements zwischen der Blockierstellung und der Freigabestellung
und einer damit verbundenen Drehung des Blockierelements um die Drehachse in der zu
der Skiebene parallelen Ebene im Wesentlichen in einer Skiquerrichtung bewegt, welche
senkrecht zu einer Skilängsrichtung ist. Insbesondere wird daran gedacht, in Skibreitenrichtung
beidseitig links und rechts jeweils einen Betätigungsabschnitt bereitzustellen. Ein
solcher bzw. solche Betätigungsabschnitte, die von einem Benutzer zur Verstellung
des Blockierelements gezogen oder gedrückt werden können, gewährleisten eine einfache
Bedienung des Blockierelements und damit der Bremsanordnung. Dabei bewegt sich ein
derartiger Betätigungsabschnitt durch die drehbare Lagerung des Blockierelements natürlich
auch auf einer Kreisbahn, durch einen relativ großen Radius dieser Kreisbahn im Vergleich
zu einer Breite der Bremsanordnung in der Skibreitenrichtung kommt jedoch eine Bewegung
im Wesentlichen in einer Skiquerrichtung, insbesondere der Skibreitenrichtung, zustande.
Der oder die Betätigungsabschnitte sind in Bezug auf die Bremsanordnung vorzugsweise
in der Skibreitenrichtung außen angeordnet, wodurch sie gut zu erreichen sind und
den Benutzerkomfort weiter verbessern.
[0017] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann das Pedal das Verriegelungselement
umfassen und die Bremsanordnung derart eingerichtet sein, dass sie durch einen Eingriff
zwischen dem Pedal und dem Blockierelement in der Gleitstellung verriegelt wird, wenn
sich das Blockierelement in der Blockierstellung befindet. Bei einer derartigen Anordnung
blockiert das Blockierelement, wenn es in die Blockierstellung gestellt ist, die Bremsanordnung
in der Gleitstellung, indem es mit dem Pedal in Eingriff tritt, auf welches das erste
elastische Element direkt oder indirekt wirkt, um die Bremsanordnung in die Bremsstellung
vorzuspannen. Auf diese Weise kann eine zuverlässige Bremsverriegelung erreicht werden.
[0018] In dieser Ausführungsform kann das Verriegelungselement vorzugsweise an einer in
Richtung einer Skioberfläche weisenden Unterseite des Pedals angeordnet sein, insbesondere
von der Unterseite des Pedals nach unten vorstehen, und/oder das Verriegelungselement
kann um eine Achse schwenkbar an dem Pedal gelagert sein. Ist das Verriegelungselement
an einer Pedalunterseite vorgesehen, steht es nicht von der Bremsanordnung vor. So
kann einerseits eine kompakte, platzsparende Anordnung erreicht und andererseits verhindert
werden, dass das Verriegelungselement durch äußere Einwirkung verstellt bzw. aus der
Eingriffsstellung gelöst wird, was bei herkömmlichen Bremsanordnungen beispielsweise
geschehen kann, wenn beim Aufsteigen durch eine unsauber ausgeführte Gehbewegung die
Skischuhe des Benutzers und damit Teile einer linken und einer rechten Tourenbindung
möglicherweise aneinanderschlagen.
[0019] Vorzugsweise kann das Verriegelungselement in Form eines Hakens bereitgestellt sein,
wobei der Haken dazu eingerichtet ist, in der Eingriffsstellung des Verriegelungselements
mit einer Kontur des Blockierelements in Eingriff zu treten, wenn das Blockierelement
in der Blockierstellung ist. Ein Haken gewährleistet durch eine formschlüssige Verbindung
eine direkte Kraftübertragung und bietet damit eine äußerst zuverlässige Verriegelung.
[0020] Insbesondere kann das Verriegelungselement durch ein zweites elastisches Element
in die Eingriffsstellung vorgespannt sein. Dabei kann das zweite elastische Element
eine Schenkelfeder sein, welche mit dem Pedal und dem Verriegelungselement gekoppelt
ist. Das Verriegelungselement, welches insbesondere als ein Haken ausgebildet sein
kann, kann bei einer Verstellung der Bremsanordnung von der Bremsstellung in die Gleitstellung
durch eine Wechselwirkung mit einem anderen Bauteil, wie etwa dem Blockierelement,
zunächst entgegen der Federkraft des zweiten elastischen Elements in Richtung der
Nicht-Eingriffsstellung bewegen und dann durch die Federkraft des zweiten elastischen
Elements in die Eingriffsstellung zurückschnappen, um die Bremsanordnung in der Gleitstellung
zu verriegeln. So kann eine Step-in-Funktion bereitgestellt werden.
[0021] Besondere bevorzugt kann das Verriegelungselement an dem Pedal angeordnet sein und
das Verriegelungselement dazu eingerichtet sein, wenn das Blockierelement in der Blockierstellung
ist, bei einer Verstellung der Bremsanordnung von der Bremsstellung in die Gleitstellung
und einer damit verbundenen Bewegung des Pedals und des Verriegelungselements in Richtung
einer Skioberfläche, derart mit dem Blockierelement zusammenzuwirken, dass sich das
Verriegelungselement in einer Übergangsstellung der Bremsanordnung zwischen der Bremsstellung
und der Gleitstellung zunächst von der Eingriffsstellung entgegen der Vorspannungskraft
in die Nicht-Eingriffsstellung bewegt und bei einer weiterführenden Bewegung des Pedals
und des Verriegelungselements in Richtung der Skioberfläche aufgrund der Vorspannung
in die Eingriffsstellung zurückkehrt. Auf diese Weise kann wiederum eine äußert benutzerfreundliche
Step-in-Funktion bereitgestellt werden.
[0022] Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird die vorstehend formulierte Erfindungsaufgabe
gelöst durch eine Ferseneinheit für eine Tourenbindung, wobei die Ferseneinheit verstellbar
ist zwischen einer Fahrstellung und einer Gehstellung, umfassend eine Bindungsbasis
mit einer Befestigungsanordnung zur Befestigung an einem Ski, einen Bindungskörper,
welcher zur Verstellung der Ferseneinheit zwischen der Fahrstellung und der Gehstellung
um eine zu einer Skiebene im Wesentlichen senkrechte Drehachse drehbar an der Bindungsbasis
gelagert ist, Eingriffsmittel, welche von dem Bindungskörper vorstehen, um in der
Fahrstellung der Ferseneinheit mit einem Fersenabschnitt eines Skischuhs in Eingriff
zu treten, wobei die Eingriffsmittel in der Fahrstellung der Ferseneinheit in eine
Fahrtrichtung nach vorne weisen und in der Gehstellung der Ferseneinheit in eine Richtung
weisen, welche von der Fahrtrichtung verschieden ist, insbesondere um etwa 180° verschieden
ist, und optional eine Bremsanordnung, insbesondere gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung,
umfassend eine Basis mit einer Befestigungsanordnung zur Befestigung an einem Ski
und/oder an der Tourenbindung, ein Pedal, welches an seiner dem Ski abgewandten Seite
eine Trittfläche für einen Schuh, insbesondere für einen Fersenabschnitt eines Skischuhs,
aufweist, wenigstens einen Bremsarm, welcher an der Basis und an dem Pedal gelagert
ist, wenigstens ein erstes elastisches Element, welches dazu eingerichtet ist, die
Bremsanordnung in die Bremsstellung vorzuspannen, ein Verriegelungselement, welches
dazu eingerichtet ist, die Bremsanordnung in der Gleitstellung zu verriegeln, und
ein Blockierelement, welches verstellbar ist zwischen einer Blockierstellung, in welcher
das Blockierelement mit dem Verriegelungselement in Eingriff tritt, und einer Freigabestellung,
in welcher das Blockierelement nicht mit dem Verriegelungselement in Eingriff tritt,
wobei das Blockierelement derart eingerichtet ist, dass es in der Fahrstellung der
Ferseneinheit nicht in die Blockierstellung bringbar ist.
[0023] Ist das Blockierelement in der Fahrstellung der Ferseneinheit nicht in die Blockierstellung
bringbar, ist auch eine Fehlbedienung nicht möglich, bei welcher ein Benutzer die
Bremsanordnung in die Gleitstellung verstellen und mittels des Blockierelements in
der Gleitstellung verriegeln könnte. Somit verhindert die Konfiguration gemäß dem
zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung eine derartige Fehlbedienung.
[0024] Bevorzugt können das Blockierelement und der Bindungskörper derart eingerichtet sein,
dass das Blockierelement in der Fahrstellung der Ferseneinheit durch eine Wechselwirkung
zwischen dem Blockierelement und dem Bindungskörper nicht in die Blockierstellung
bringbar ist. Insbesondere ist dadurch das Blockierelement insbesondere nicht in die
Blockierstellung verstellbar bzw. sogar in der Freigabestellung fixiert. Somit ist
eine Fehlbedienung nicht möglich und kann zuverlässig verhindert werden.
[0025] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann der Bindungskörper
einen Anlageabschnitt aufweisen und das Blockierelement einen Anlageabschnitt aufweisen,
wobei der Anlageabschnitt des Blockierelements an einem an dem Blockierelement bereitgestellten
Fortsatz vorgesehen ist und wobei die Anlageabschnitte derart eingerichtet sind, dass
sie in der Fahrstellung der Ferseneinheit derart aneinander anliegen, dass das Blockierelement
in der Freigabestellung blockiert ist. Somit kann ein direkter Anschlag zwischen dem
Blockierelement und dem Bindungskörper bereitgestellt sein, welcher in der Fahrstellung
der Ferseneinheit und einer damit verbundenen bestimmten Stellung des Bindungskörpers
verhindert, dass das Blockierelement in die Blockierstellung verstellt werden kann,
wodurch eine Fehlbedienung nicht möglich ist und zuverlässig verhindert werden kann.
[0026] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann das Blockierelement derart um
eine zu einer Skiebene im Wesentlichen senkrechte Drehachse drehbar an der Bremsanordnung,
insbesondere an der Basis, gelagert sein, dass es sich bei einer Verstellung zwischen
der Blockierstellung und der Freigabestellung in einer zu einer Skiebene im Wesentlichen
parallelen Ebene bewegt. Zusätzlich zur Verhinderung einer Fehlbedienung hat sich
vor dem Hintergrund einer möglichen Vereisung der Bremsanordnung eine drehbare Lagerung
des Blockierelements als günstig herausgestellt, da durch eine Drehbewegung ein festgefrorener
Mechanismus leichter gelöst werden kann als durch eine lineare Bewegung.
[0027] In diesem Fall kann das Blockierelement wenigstens einen Betätigungsabschnitt umfassen,
welcher dazu eingerichtet ist, bei einer Verstellung des Blockierelements zwischen
der Blockierstellung und der Freigabestellung und einer damit verbundenen Drehung
des Blockierelements um die Drehachse in der zu der Skiebene parallelen Ebene im Wesentlichen
in einer Skiquerrichtung bewegt, welche senkrecht zu einer Skilängsrichtung ist. Insbesondere
wird daran gedacht, in Skibreitenrichtung beidseitig links und rechts jeweils einen
Betätigungsabschnitt bereitzustellen. Ein solcher bzw. solche Betätigungsabschnitte,
die von einem Benutzer zur Verstellung des Blockierelements gezogen oder gedrückt
werden können, gewährleisten eine einfache Bedienung des Blockierelements und damit
der Bremsanordnung. Dabei bewegt sich ein derartiger Betätigungsabschnitt durch die
drehbare Lagerung des Blockierelements natürlich auch auf einer Kreisbahn, durch einen
relativ großen Radius dieser Kreisbahn im Vergleich zu einer Breite der Bremsanordnung
in der Skibreitenrichtung kommt jedoch eine Bewegung im Wesentlichen in einer Skiquerrichtung,
insbesondere der Skibreitenrichtung, zustande. Der oder die Betätigungsabschnitte
sind in Bezug auf die Bremsanordnung vorzugsweise in der Skibreitenrichtung außen
angeordnet, wodurch sie gut zu erreichen sind. Zusätzlich zur Verhinderung einer Fehlbedienung
kann somit der Benutzerkomfort weiter verbessert werden.
[0028] Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung wird die vorstehend formulierte Erfindungsaufgabe
gelöst durch eine Tourenbindung, umfassend eine Bremsanordnung gemäß dem ersten Aspekt
der Erfindung und/oder eine Ferseneinheit gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung.
[0029] Diese Anordnung kombiniert die Vorteile der Verstellbarkeit des Blockierelements
zwischen der Blockierstellung und der Freigabestellung sowie der Verhinderung einer
Fehlbedienung.
[0030] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der
vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Im Einzelnen zeigen:
- Figur 1a
- eine Draufsicht einer Ferseneinheit gemäß dem Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung in einer Gehstellung und einer Bremsanordnung gemäß dem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung in einer Bremsstellung,
- Figur 1b eine
- Schnittansicht der Ferseneinheit und der Bremsanordnung aus Figur 1a,
- Figur 2a
- eine Seitenansicht der Ferseneinheit gemäß dem Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung in der Gehstellung und der Bremsanordnung gemäß dem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung in einer Übergangsstellung zwischen der Bremsstellung und
einer Gleitstellung,
- Figur 2b
- eine Schnittansicht der Ferseneinheit und der Bremsanordnung aus Figur 2a,
- Figur 3a
- eine Seitenansicht der Ferseneinheit gemäß dem Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung in der Gehstellung und der Bremsanordnung gemäß dem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung in der Gleitstellung,
- Figur 3b
- eine Schnittansicht der Ferseneinheit und der Bremsanordnung aus Figur 3a,
- Figur 4a
- ein Ausschnitt einer perspektivischen Ansicht der Ferseneinheit und der Bremsanordnung
aus Figur 2a,
- Figur 4b
- ein Ausschnitt einer perspektivischen Ansicht der Ferseneinheit und der Bremsanordnung
aus Figur 3a,
- Figur 5a
- eine Seitenansicht der Ferseneinheit gemäß dem Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung in einer Fahrstellung und der Bremsanordnung gemäß dem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung in der Bremsstellung,
- Figur 5b
- eine Schnittansicht der Ferseneinheit und der Bremsanordnung aus Figur 5a,
- Figur 6a
- eine Draufsicht der Ferseneinheit und der Bremsanordnung aus Figur 5a und
- Figur 6b
- ein Ausschnitt einer perspektivischen Ansicht der Ferseneinheit und der Bremsanordnung
aus Figur 5a.
[0031] In den Figuren 1a bis 6b ist eine Bremsanordnung gemäß dem Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung allgemein mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet und eine Ferseneinheit
gemäß dem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist allgemein mit dem Bezugszeichen
100 bezeichnet.
[0032] Die Ferseneinheit 100 ist zwischen einer Fahrstellung und einer Gehstellung verstellbar.
Die Fahrstellung ist in den Figuren 5a, 5b, 6a und 6b dargestellt, während in den
übrigen Figuren 1a bis 4b die Gehstellung dargestellt ist. In der Fahrstellung ist
die Ferseneinheit 100 dazu eingerichtet, einen Fersenabschnitt eines Skischuhs in
Eingriff zu nehmen, um diesen mit der Ferseneinheit 100 für eine Abfahrt zu koppeln,
wohingegen die Ferseneinheit 100 in der Fahrstellung dazu eingerichtet ist, den Fersenabschnitt
freizugeben, so dass dieser für einen Aufstieg von der Ferseneinheit 100 abheben kann.
[0033] Die Ferseneinheit 100 umfasst eine Bindungsbasis 120. In dem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
liegt die Bindungsbasis in Form eines Bindungsschlittens 120 vor, welcher an einer
Bindungsplatte 15 befestigt und in Skilängsrichtung verschiebbar ist. Die Bindungsplatte
15 kann insbesondere mittels Schrauben an einem Ski befestigt sein. Ferner umfasst
die Ferseneinheit 100 einen Bindungskörper 130, der zur Verstellung der Ferseneinheit
100 zwischen der Fahrstellung und der Gehstellung um eine zu einer Skiebene im Wesentlichen
senkrechte Drehachse X2 drehbar an der Bindungsbasis 120 gelagert ist. Im bevorzugten
Ausführungsbeispiel besteht diese Lagerung aus einem an der Bindungsbasis 120 ausgebildeten
Radiallager 122 und einem an dem Bindungskörper 130 ausgebildeten komplementären Radiallager
132, welche umlaufend ausgebildet sein können, insbesondere jedoch nur in Teilabschnitten
wie etwa in einer Skilängsrichtung vorne und hinten ausgebildet sind.
[0034] Ferner umfasst die Ferseneinheit 100 vom Bindungskörper 130 vorstehende Eingriffsmittel
140, insbesondere in Form von vorragenden Stiften 140. Die Eingriffsmittel 140 treten
in der Fahrstellung mit einem Fersenabschnitt eines Skischuhs in Eingriff und weisen
in eine Fahrtrichtung nach vorne. In der Gehstellung weisen die Eingriffsmittel 140
in eine Richtung, die sich von der Fahrtrichtung unterscheidet. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel
weisen die Eingriffsmittel 140 in der Gehstellung entgegen der Fahrtrichtung in Skilängsrichtung
nach hinten.
[0035] Die Bremsanordnung 10 ist zwischen einer Bremsstellung und einer Gleitstellung verstellbar.
Die Bremsstellung ist in den Figuren 1a, 1b, 5a, 5b, 6a und 6b dargestellt und die
Gleitstellung ist in den Figuren 3a, 3b und 4b dargestellt. In den Figuren 2a, 2b
und 4a ist eine Übergangsstellung zwischen der Bremsstellung und der Gleitstellung
dargestellt. In der Bremsstellung ist die Bremsanordnung 10 dazu eingerichtet, einen
Ski im Fall eines Entkoppelns von Tourenbindung und Skischuh abzubremsen, wohingegen
die Bremsanordnung 10 in der Gleitstellung dazu eingerichtet ist, den Ski nicht abzubremsen.
[0036] Die Bremsanordnung 10 umfasst eine Basis 20. In dem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
ist die Basis in Form eines Schlittens 20 vorgesehen, welcher an der Bindungsplatte
15 befestigt und in Skilängsrichtung verschiebbar ist. Zudem kann im beschriebenen
Ausführungsbeispiel der Schlitten 20 mit dem Bindungsschlitten 120 koppelbar sein,
um die Bremsanordnung 10 und die Ferseneinheit 100 miteinander zu verbinden.
[0037] Ferner umfasst die Bremsanordnung 10 ein Pedal 30 mit einer im Wesentlichen nach
oben weisenden Trittfläche 32 für einen Sohlenabschnitt eines Skischuhs. Zum Zweck
des Abbremsens des Skis umfasst die Bremsanordnung 10 ferner wenigstens einen Bremsarm
40, im bevorzugten Ausführungsbeispiel dieser Erfindung sind zwei zu einer Skilängsachse
symmetrisch ausgebildete Bremsarme 40 vorgesehen. Die Bremsarme 40 sind an mittleren
Abschnitten davon an der Basis 20 gelagert und an in Skilängsrichtung vorderen Abschnitten
am Pedal 30 gelagert. Außerdem ist ein elastisches Element vorgesehen, welches die
Bremsanordnung 10 in die Bremsstellung vorspannt, so dass die Bremsarme 40 mit einem
Untergrund in Eingriff treten können, um den Ski abzubremsen. Das elastische Element
kann eine Feder im herkömmlichen Sinn sein, kann aber auch als elastisch nachgiebiger
Bügel oder dergleichen bereitgestellt sein. Es kann insbesondere auf den oder die
Bremsarme 40 oder auf das Pedal 30 wirken.
[0038] Ferner umfasst die Bremsanordnung 10 ein Verriegelungselement 60, welches zwischen
einer Eingriffsstellung und einer Nicht-Eingriffsstellung bewegbar ist. Das Verriegelungselement
60 ist in die Eingriffsstellung vorgespannt und verriegelt in der Eingriffsstellung
die Bremsanordnung 10 in der Gleitstellung. Das Verriegelungselement 60 kann vorzugsweise
an einer Unterseite 34 des Pedals 30 angeordnet sein und nach unten davon vorstehen.
Es kann um eine Achse 64 schwenkbar an dem Pedal 30 gelagert sein. Das Verriegelungselement
60 kann durch ein zweites elastisches Element 66 in die Eingriffsstellung vorgespannt
sein. Das zweite elastische Element 66 kann in dem bevorzugten Ausführungsbeispiel
eine Schenkelfeder 66 sein, welche mit dem Pedal 30 und dem Verriegelungselement 60
gekoppelt ist. Insbesondere kann das Verriegelungselement 60 eine Hakenform aufweisen,
wie etwa in Figur 1b zu erkennen ist. Ein solcher Haken 62 tritt in der Eingriffsstellung
des Verriegelungselements 60 mit einem anderen Teil der Bremsanordnung 10 in Eingriff,
um die Bremsanordnung 10 in der Gleitstellung zu verriegeln.
[0039] Ferner umfasst die Bremsanordnung 10 Blockierelement 70, welches zwischen einer Blockierstellung
und einer Freigabestellung verstellbar ist. In der Blockierstellung tritt das Blockierelement
70 in der Gleitstellung der Bremsanordnung 10 mit dem Verriegelungselement 60 in Eingriff,
wenn das Verriegelungselement 60 in der Eingriffsstellung ist. In der Freigabestellung
tritt das Blockierelement 70 nicht mit dem Verriegelungselement 60 in Eingriff. Dadurch
kann das Blockierelement 70 in seiner Blockierstellung die Bremsanordnung 10 in der
Gleitstellung blockieren. Dies kann geschehen, indem das Verriegelungselement 60,
insbesondere in Form des Hakens 62 in der Eingriffsstellung mit einer Kontur 74 des
Blockierelements 70 in Eingriff tritt, wenn das Blockierelement 70 in der Blockierstellung
ist.
[0040] Das Blockierelement 70 kann um eine zu einer Skiebene im Wesentlichen senkrechte
Drehachse X1 drehbar an der Bremsanordnung 10, insbesondere an der Basis 20, gelagert
sein. Dadurch kann sich das Blockierelement 70 bei einer Verstellung zwischen der
Blockierstellung und der Freigabestellung in einer zu einer Skiebene im Wesentlichen
parallelen Ebene bewegen. Es kann zudem wenigstens einen Betätigungsabschnitt 72 umfassen
und umfasst in der bevorzugten Ausführungsform in Skibreitenrichtung beidseitig links
und rechts jeweils einen Betätigungsabschnitt 72, wie zum Beispiel in den Figuren
1a und 6a zu erkennen ist. Die Betätigungsabschnitte 72 können sich bei einer Verstellung
des Blockierelements 70 zwischen der Blockierstellung und der Freigabestellung und
einer damit verbundenen Drehung des Blockierelements 70 um die Drehachse X1 in der
zu der Skiebene parallelen Ebene im Wesentlichen in einer Skiquerrichtung bewegen,
welche senkrecht zu einer Skilängsrichtung ist. Sie können von einem Benutzer zur
Verstellung des Blockierelements 70 gezogen oder gedrückt werden. Dabei bewegen sie
sich durch die drehbare Lagerung des Blockierelements auf einer Kreisbahn, durch einen
relativ großen Radius dieser Kreisbahn im Vergleich zu einer Breite der Bremsanordnung
10 in der Skibreitenrichtung kommt jedoch eine nahezu lineare Bewegung in einer Skiquerrichtung
zustande. Die Betätigungsabschnitte 72 können in Bezug auf die Bremsanordnung 10 in
der Skibreitenrichtung außen links und rechts angeordnet sein.
[0041] Insgesamt kann das Blockierelement 70, wie unter anderem in Figur 1a zu sehen ist,
im Wesentlichen T-förmig gestaltet sein, wobei die drehbare Lagerung um die Drehachse
X1 an einem distalen Endabschnitt eines Längsstegs vorgesehen sein kann und die beiden
Betätigungsabschnitte 72 beidseitig an Endabschnitten eines Querstegs bereitgestellt
sein können. Die Kontur 74 des Blockierelements 70, mit der das Verriegelungselement
60, insbesondere in Form des Hakens 62, in Eingriff treten kann, kann an dem Quersteg
zwischen den beiden Betätigungsabschnitten 72 angeordnet sein und kann beispielsweise
ein vorderer Rand 74 des Querstegs sein. An dem Quersteg kann auch eine Ausnehmung
75 vorgesehen sein, in welche das Verriegelungselement 60 ragen kann, um nicht mit
dem Blockierelement 70 in Eingriff zu treten, wenn sich das Blockierelement 70 in
der Freigabestellung befindet.
[0042] Eine oben beschriebene Step-in-Funktion der Bremsanordnung 10 soll im Folgenden unter
Bezugnahme auf die Figuren 1b, 2b und 3b erläutert werden. In diesen Figuren ist das
Blockierelement 70 in der Blockierstellung dargestellt. Bei einer Verstellung der
Bremsanordnung 10 von der Bremsstellung (siehe Figur 1b) in die Gleitstellung (siehe
Figur 3b), zum Beispiel, wenn ein Benutzer mit seinem Skischuh auf die Trittfläche
32 des Pedals 30 tritt, um das Pedal 30 und damit das Verriegelungselement 60 bzw.
den Haken 62 in Richtung einer Skioberfläche bewegt, trifft eine Schräge des Hakens
in der Übergangsstellung (siehe Figur 2b) zunächst auf den vorderen Rand 74 am Quersteg
des Blockierelements 70. Entgegen der Vorspannkraft der Schenkelfeder 66 dreht sich
der Haken 62 um die Drehachse 64 von dem Quersteg weg. Bei einer weiterführenden Bewegung
des Pedals 30 und des Verriegelungselements 60 in Richtung der Skioberfläche schnappt
der Haken 62 unter den Quersteg, kehrt aufgrund der Federvorspannung in die Eingriffsstellung
zurück und verriegelt so die Bremsanordnung in der Gleitstellung (siehe Figur 3b).
[0043] In Figur 4a ist gezeigt, was geschieht, wenn das Blockierelement 70 in die Freigabestellung
gestellt ist. Dann nämlich tritt der Haken 62 bei der oben beschriebenen Bewegung
des Pedals 30 in Richtung der Skioberfläche durch die Ausnehmung 75 hindurch und kann
somit nicht mit dem Blockierelement 70 in Eingriff treten. In Figur 4b, in welcher
das Blockierelement 70 in der Blockierstellung dargestellt ist, ist hingegen zu erkennen,
dass der Haken 62 unter dem Quersteg 74 eingerastet und davon verdeckt ist.
[0044] Unter Bezugnahme auf die Figuren 6a und 6b wird im Folgenden eine Wechselwirkung
der Ferseneinheit 100 und der Bremsanordnung 10 erläutert.
[0045] Das Blockierelement 70 und der Bindungskörper 130 sind derart eingerichtet, dass
das Blockierelement 70 in der Fahrstellung der Ferseneinheit 100 durch eine Wechselwirkung
zwischen dem Blockierelement 70 und dem Bindungskörper 130 nicht in die Blockierstellung
bringbar ist. Dies kann erreicht werden, indem an dem Bindungskörper 130 in Fahrtrichtung
vorne eine Lippe 132 vorgesehen sein kann, welche einen Anlageabschnitt 138 aufweist,
und indem an dem Blockierelement 70 ein Fortsatz 76 vorgesehen sein kann, welcher
einen Anlageabschnitt 78 aufweist, wobei diese beiden Anlageabschnitte 78, 138 in
Fahrstellung der Ferseneinheit 100 aneinander anliegen und einen gemeinsamen Anschlag
bilden. Dieser gemeinsame Anschlag kann eine Verstellung des Blockierelements 70 in
die Blockierstellung verhindern, wenn die Ferseneinheit 100 in die Fahrstellung gestellt
ist und die Lippe 132 sowie der Anlageabschnitt 138 des Bindungskörpers 130 in Fahrtrichtung
nach vorne weisen. Ist die Ferseneinheit 100 hingegen in die Gehstellung gestellt,
ist der Anlageabschnitt 78 an dem Fortsatz 78 des Blockierelements 70 von dem Bindungskörper
130 beabstandet, da der Abschnitt weggedreht ist, an dem die Lippe 132 bereitgestellt
ist, und das Blockierelement 70 kann in die Blockierstellung bewegt werden.
1. Bremsanordnung (10) für eine Tourenbindung, wobei die Bremsanordnung (10) verstellbar
ist zwischen einer Bremsstellung und einer Gleitstellung, umfassend:
- eine Basis (20) mit einer Befestigungsanordnung zur Befestigung an einem Ski und/oder
an der Tourenbindung,
- ein Pedal (30), welches an seiner dem Ski abgewandten Seite eine Trittfläche (32)
für einen Schuh, insbesondere für einen Fersenabschnitt eines Skischuhs, aufweist,
- wenigstens einen Bremsarm (40), welcher an der Basis (20) und an dem Pedal (30)
gelagert ist,
- wenigstens ein erstes elastisches Element, welches dazu eingerichtet ist, die Bremsanordnung
(10) in die Bremsstellung vorzuspannen,
- ein Verriegelungselement (60), welches zwischen einer Eingriffsstellung und einer
Nicht-Eingriffsstellung bewegbar ist und dazu eingerichtet ist, in der Eingriffsstellung
die Bremsanordnung (10) in der Gleitstellung zu verriegeln, wobei das Verriegelungselement
(60) in die Eingriffsstellung vorgespannt ist, und
- ein Blockierelement (70), welches verstellbar ist zwischen einer Blockierstellung,
in welcher das Blockierelement (70) in der Gleitstellung der Bremsanordnung (10) mit
dem Verriegelungselement (60) in Eingriff tritt, wenn das Verriegelungselement (60)
in der Eingriffsstellung ist, und einer Freigabestellung, in welcher das Blockierelement
(70) nicht mit dem Verriegelungselement (60) in Eingriff tritt.
2. Bremsanordnung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das Blockierelement (70) dazu eingerichtet ist, in seiner Blockierstellung die Bremsanordnung
(10) in der Gleitstellung zu blockieren.
3. Bremsanordnung (10) nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
das Blockierelement (70) derart um eine zu einer Skiebene im Wesentlichen senkrechte
Drehachse (X1) drehbar an der Bremsanordnung (10), insbesondere an der Basis (20),
gelagert ist, dass es sich bei einer Verstellung zwischen der Blockierstellung und
der Freigabestellung in einer zu einer Skiebene im Wesentlichen parallelen Ebene bewegt.
4. Bremsanordnung (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Blockierelement (70) wenigstens einen Betätigungsabschnitt (72) umfasst, welcher
dazu eingerichtet ist, sich bei einer Verstellung des Blockierelements (70) zwischen
der Blockierstellung und der Freigabestellung und einer damit verbundenen Drehung
des Blockierelements (70) um die Drehachse (X1) in der zu der Skiebene parallelen
Ebene im Wesentlichen in einer Skiquerrichtung bewegt, welche senkrecht zu einer Skilängsrichtung
ist.
5. Bremsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Pedal das Verriegelungselement (60) umfasst und dass
die Bremsanordnung (10) derart eingerichtet ist, dass sie durch einen Eingriff zwischen
dem Pedal (30) und dem Blockierelement (70) in der Gleitstellung verriegelt wird,
wenn sich das Blockierelement (70) in der Blockierstellung befindet.
6. Bremsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verriegelungselement (60) an einer in Richtung einer Skioberfläche weisenden Unterseite
(34) des Pedals (30) angeordnet ist, insbesondere von der Unterseite (34) des Pedals
(30) nach unten vorsteht, und/oder dass
das Verriegelungselement (60) um eine Achse (64) schwenkbar an dem Pedal (30) gelagert
ist
7. Bremsanordnung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verriegelungselement (60) in Form eines Hakens (62) bereitgestellt ist,
wobei der Haken (62) dazu eingerichtet ist, in der Eingriffsstellung des Verriegelungselements
(60) mit einer Kontur (74) des Blockierelements (70) in Eingriff zu treten, wenn das
Blockierelement (70) in der Blockierstellung ist.
8. Bremsanordnung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verriegelungselement (60) durch ein zweites elastisches Element (66) in die Eingriffsstellung
vorgespannt ist,
insbesondere wobei das zweite elastische Element (66) eine Schenkelfeder (66) ist,
welche mit dem Pedal (30) und dem Verriegelungselement (60) gekoppelt ist.
9. Bremsanordnung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verriegelungselement (60) an dem Pedal (30) angeordnet ist und dass
das Verriegelungselement (60) dazu eingerichtet ist, wenn das Blockierelement (70)
in der Blockierstellung ist, bei einer Verstellung der Bremsanordnung (10) von der
Bremsstellung in die Gleitstellung und einer damit verbundenen Bewegung des Pedals
(30) und des Verriegelungselements (60) in Richtung einer Skioberfläche, derart mit
dem Blockierelement (70) zusammenzuwirken, dass sich das Verriegelungselement (60)
in einer Übergangsstellung der Bremsanordnung (10) zwischen der Bremsstellung und
der Gleitstellung zunächst von der Eingriffsstellung entgegen der Vorspannungskraft
in die Nicht-Eingriffsstellung bewegt und bei einer weiterführenden Bewegung des Pedals
(30) und des Verriegelungselements (60) in Richtung der Skioberfläche aufgrund der
Vorspannung in die Eingriffsstellung zurückkehrt.
10. Ferseneinheit (100) für eine Tourenbindung, wobei die Ferseneinheit (100) verstellbar
ist zwischen einer Fahrstellung und einer Gehstellung, umfassend:
• eine Bindungsbasis (120) mit einer Befestigungsanordnung zur Befestigung an einem
Ski,
• einen Bindungskörper (130), welcher zur Verstellung der Ferseneinheit (100) zwischen
der Fahrstellung und der Gehstellung um eine zu einer Skiebene im Wesentlichen senkrechte
Drehachse (X2) drehbar an der Bindungsbasis (120) gelagert ist,
• Eingriffsmittel (140), welche von dem Bindungskörper (130) vorstehen, um in der
Fahrstellung der Ferseneinheit (100) mit einem Fersenabschnitt eines Skischuhs in
Eingriff zu treten, wobei die Eingriffsmittel (140) in der Fahrstellung der Ferseneinheit
(100) in eine Fahrtrichtung nach vorne weisen und in der Gehstellung der Ferseneinheit
(100) in eine Richtung weisen, welche von der Fahrtrichtung verschieden ist, insbesondere
um etwa 180° verschieden ist, und
• optional eine Bremsanordnung (10), insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
umfassend:
- eine Basis (20) mit einer Befestigungsanordnung zur Befestigung an einem Ski und/oder
an der Tourenbindung,
- ein Pedal (30), welches an seiner dem Ski abgewandten Seite eine Trittfläche (32)
für einen Schuh, insbesondere für einen Fersenabschnitt eines Skischuhs, aufweist,
- wenigstens einen Bremsarm (40), welcher an der Basis (20) und an dem Pedal (30)
gelagert ist,
- wenigstens ein erstes elastisches Element, welches dazu eingerichtet ist, die Bremsanordnung
(10) in die Bremsstellung vorzuspannen,
- ein Verriegelungselement (60), welches dazu eingerichtet ist, die Bremsanordnung
(10) in der Gleitstellung zu verriegeln, und
- ein Blockierelement (70), welches verstellbar ist zwischen einer Blockierstellung,
in welcher das Blockierelement (70) mit dem Verriegelungselement (60) in Eingriff
tritt, und einer Freigabestellung, in welcher das Blockierelement (70) nicht mit dem
Verriegelungselement (60) in Eingriff tritt,
wobei das Blockierelement (70) derart eingerichtet ist, dass es in der Fahrstellung
der Ferseneinheit (100) nicht in die Blockierstellung bringbar ist.
11. Ferseneinheit (100) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass
das Blockierelement (70) und der Bindungskörper (130) derart eingerichtet sind, dass
das Blockierelement (70) in der Fahrstellung der Ferseneinheit (100) durch eine Wechselwirkung
zwischen dem Blockierelement (70) und dem Bindungskörper (130) nicht in die Blockierstellung
bringbar ist.
12. Ferseneinheit (100) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass
der Bindungskörper (130) einen Anlageabschnitt (138) aufweist und das Blockierelement
(70) einen Anlageabschnitt (78) aufweist, wobei der Anlageabschnitt (78) des Blockierelements
(70) an einem an dem Blockierelement (70) bereitgestellten Fortsatz (76) vorgesehen
ist und wobei die Anlageabschnitte (78; 138) derart eingerichtet sind, dass sie in
der Fahrstellung der Ferseneinheit (100) derart aneinander anliegen, dass das Blockierelement
(70) in der Freigabestellung blockiert ist.
13. Ferseneinheit (100) nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass
das Blockierelement (70) derart um eine zu einer Skiebene im Wesentlichen senkrechte
Drehachse (X1) drehbar an der Bremsanordnung (10), insbesondere an der Basis (20),
gelagert ist, dass es sich bei einer Verstellung zwischen der Blockierstellung und
der Freigabestellung in einer zu einer Skiebene im Wesentlichen parallelen Ebene bewegt.
14. Ferseneinheit (100) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass
das Blockierelement (70) wenigstens einen Betätigungsabschnitt (72) umfasst, welcher
dazu eingerichtet ist, bei einer Verstellung des Blockierelements (70) zwischen der
Blockierstellung und der Freigabestellung und einer damit verbundenen Drehung des
Blockierelements (70) um die Drehachse (X1) in der zu der Skiebene parallelen Ebene
im Wesentlichen in einer Skiquerrichtung bewegt, welche senkrecht zu einer Skilängsrichtung
ist.
15. Tourenbindung, umfassend eine Bremsanordnung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9
und/oder eine Ferseneinheit (100) nach einem der Ansprüche 10 bis 14.