[0001] Die Erfindung betrifft ein Vergnügungsanlage für Jahrmärkte, Freizeitparks oder dergleichen
mit einer im Wesentlichen kreisförmigen ebenen Basis, auf der eine sternförmige Antriebseinrichtung
angeordnet ist, die an einem Traglager der Basis drehbar befestigt ist, und auf jedem
Arm der Antriebseinrichtung eine Passagiergondel angeordnet ist.
[0002] Eine solche Vergnügungsanlage findet sich bereits in der
US 1,745,719 aus dem Jahre 1930. Dort ist eine auf einer Basis sternförmig ausgebildete Antriebseinrichtung
beschrieben, die an den jeweiligen Enden ihrer Arme Gondeln trägt, die entlang einer
konzentrischen Bahn auf der Basis umlaufen und dabei eine Eigendrehung ausführen.
Der Vergnügungseffekt ist dabei allerdings begrenzt und relativ monoton.
[0003] In der heutigen Zeit sind Betreiber von Vergnügungsanlagen auf Jahrmärkten immer
weiter bestrebt, den Bewegungsverlauf von Passagiergondeln möglichst zufällig oder
variabel zu machen, wobei insbesondere unvorhersehbare und interaktive Bewegungsabläufe
zu erhöhtem Vergnügungserlebnis führen. Andererseits ist das anzusprechende Publikum
unterschiedlich alt und interessiert, so dass Geräte für Jugendliche anders zu gestalten
sind als Geräte für kleine Kinder und nicht so sehr an extremen Effekten oder starken
Beschleunigungskräften interessierte Personen.
[0004] Die Erfindung wendet sich im Wesentlichen an das zweitgenannte Publikum, das aber
auch erwartet, dass überraschende Elemente erlebt werden können und dass eine Interaktivität
mit dem Gerät möglich ist.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vergnügungsanlage für Jahrmärkte,
Freizeitparks oder dergleichen anzugeben, das für das angesprochene Publikum ein großes
Vergnügungserlebnis bietet, das auf kleinem Raum aufzubauen ist, einfach zu steuern
ist und einen variablen Bewegungsablauf ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Weiterbildende
Ausgestaltungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
[0007] Ausgehend von den in der Präambel des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen der
US 1,745,719 sieht die Erfindung vor, dass eine oder mehrere der auf den Armen angeordneten Passagiergondeln
mittels in Längsrichtung der Arme jeweils verschiebbar angeordneter Schubvorrichtungen
in Radialrichtung der Basis verschiebbar sind. Zur radialen Verschiebung ist die jeweilige
Passagiergondel mit der jeweiligen Schubvorrichtung gekoppelt, wobei die Schubvorrichtungen
beim Umlauf der Antriebseinrichtung auf einer Fahrplattform einer vorgegebenen Führungsstrecke
folgen, so dass die Passagiergondeln einem Umlaufweg auf der Basis folgen, der dem
Verlauf der Führungsstrecke entspricht.
[0008] In einer ersten Ausführungsform fahren die Passagiergondeln auf der Fahrplattform
vorzugsweise auf zwei Rädern, wobei ein dritter Stützpunkt durch Kopplung mit der
Schubvorrichtung gebildet ist, die unterhalb der Fahrplattform umläuft und über einen
Mitnehmer mit der Passagiergondel verbunden ist. Der Mitnehmer ist durch eine in der
Fahrplattform ausgebildete spaltförmige Führungsstrecke geführt und folgt dieser beim
Umlauf der Antriebseinrichtung. Alternativ kann die Führungsstrecke durch eine Laufschiene
auf der Basis ausgebildet sein, der die Schubvorrichtung beim Umlauf auf der Basis
folgt.
[0009] In einer zweiten Ausführungsform schwimmen die Passagiergondeln in einem Wasserbecken
und werden gleichfalls durch Arme einer Antriebseinrichtung bewegt.
[0010] Der Umlaufweg der Gondeln auf der Basis hängt dabei von dem gewählten Verlauf der
Führungsstrecke ab. Die Führungsstrecke verläuft in einer einfachen Ausgestaltung
konzentrisch zur Basis. In weitergehenden Ausgestaltungen ist sie kreisförmig, oval,
dreieckförmig oder unregelmäßig ausgebildet, wobei die sternförmige Antriebseinrichtung
für die Passagiergondeln vorzugsweise exzentrisch auf der Basis gelagert ist. Die
Führungsstrecke definiert dabei den Umlaufweg der Gondeln auf der Basis. Der gegenseitige
Abstand der Passagiergondeln beim Umlauf auf der Basis ändert sich, wenn die Lagerung
der Antriebseinrichtung exzentrisch zur Führungsstrecke angeordnet ist. Dadurch variiert
die Länge der virtuellen Kreissehnen zwischen zwei Passagiergondeln umso mehr, je
weiter die Lagerung der Antriebseinrichtung vom Zentrum der Basis beabstandet ist
und die Führungsstrecke konzentrisch zum Zentrum der Basis verläuft. Ferner wird der
Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Passagiergondeln größer, wenn die Schubvorrichtungen
für die Passagiergondeln auf den Armen weit vom Zentrum der Antriebseinrichtung entfernt
sind, während die Länge der virtuellen Kreissehnen kleiner wird, wenn die Schubvorrichtungen
sich nahe dem Zentrum der Antriebseinrichtung befinden. Auf diese Weise lassen sich
die Passagiergondeln während ihres Umlaufs auf der Basis beschleunigen und abbremsen.
[0011] Vorzugsweise sind die Passagiergondeln mit der jeweiligen Schubvorrichtung drehbar
oder frei laufend gekoppelt. Durch eine Steuereinrichtung, z.B. in Form eines Lenkrades,
können die Passagiere damit die Passagiergondeln gegenüber der Schubvorrichtung schwenken
oder drehen.
[0012] Zur Kopplung der Passagiergondeln mit den jeweiligen Schubvorrichtungen sind die
Schubvorrichtungen mit vorzugsweise stangenförmig ausgebildeten vertikal gerichteten
Mitnehmern versehen, die durch einen schienenförmig gebildeten Führungsspalt hindurchgreifen
und damit dem Verlauf der Führungsstrecke folgen. Ein oberes Ende der Mitnehmer kann
dabei das von den Passagieren bedienbare Lenkrad tragen.
[0013] Anstelle einer statischen Führungsstrecke sieht die Erfindung in einer weitergehenden
Ausgestaltung vor, die Verschiebung der Schubvorrichtungen mittels Pneumatik-, Hydraulik-,
Ketten-, Zahnstangen- oder Elektroantrieb zu steuern. Auf diese Weise lassen sich
während des Umlaufs der Antriebseinrichtung nahezu beliebige Bewegungsmuster der Passagiergondeln
durchführen. Dazu ist es allerdings erforderlich, dass sich die Arme der Antriebseinrichtung
entweder auf der Oberseite der Fahrplattform befinden oder dass die Fahrplattform
sich mit der Antriebseinrichtung dreht, wobei dann die Mitnehmer durch parallel zu
den Armen verlaufende Spalte der Fahrplattform hindurchgeführt sind.
[0014] Die Erfindung ist nicht auf Passagiergondeln beschränkt, die auf einer Fahrplattform
fahren. Vielmehr ist die Erfindung auch vorteilhaft bei einer Vergnügungsanlage einsetzbar,
die als Wasserbecken ausgebildet ist, bei der die Passagiergondeln schwimmfähig sind.
Hierbei wird keine feste Fahrplattform benötigt. Die Führungsstrecke kann dabei durch
Unterwasserschienen gebildet sein. Die Schubvorrichtungen können aber auch durch vorgenannte
aktive Antriebe betätigt werden, wobei dann keine statisch ausgebildete Führungsstrecke
erforderlich ist.
[0015] Wenn aktive Antriebe zur Verschiebung der Schubvorrichtungen verwendet werden, können
die Passagiergondeln zu Beginn einer Fahrt oder an deren Ende an den Rand des Wasserbeckens
bewegt werden, um so das Ein- und Aussteigen der Passagiere zu ermöglichen, ohne dass
eine Unterwasserplattform angehoben werden müsste, um Passagiere in nicht am Beckenrand
befindliche Passagiergondeln einsteigen oder daraus aussteigen zu lassen.
[0016] In einer weiter ausgebildeten Ausgestaltung der Erfindung können die Arme der Antriebseinrichtung
auch vertikal derart schwenkbar ausgebildet sein, dass die äußeren Enden der Arme
durch Auflage auf einer vertikal profilierten Wegstrecke in vertikaler Richtung bewegbar
sind, um so die Passagiergondeln einer Auf- und Abwärts-Strecke folgen zu lassen.
[0017] Statt einer einzigen Passagiergondel auf einem Arm können einem Arm auch zwei oder
mehr Passagiergondeln dadurch zugeordnet werden, dass ein Gondelgestell verwendet
ist, an dem die Passagiergondeln befestigt sind, wobei das Gondelgestell mit der Schubvorrichtung
gekoppelt ist.
[0018] Das Gondelgestell ist mit der Schubvorrichtung vorzugsweise schwenkbar oder drehbar
verbunden, so dass die Passagiere bei der Fahrt eine Drehbewegung um die Verbindungsachse
des Gondelgestells mit der Schubvorrichtung erfahren können. Die Verdrehung erfolgt
vorzugsweise mittels einer Schubstange, die zwischen einem Gelenk an der Antriebseinrichtung,
z.B. einem Arm, und einem Gelenk an dem Gondelgestell angeordnet ist.
[0019] Ferner können die einzelnen Passagiergondeln auch gegenüber dem Gondelgestell drehbar
sein.
[0020] Die Gondeln des Gondelgestells können ferner auf dem Gondelgestell verschiebbar ausgebildet
sein, indem sie mit Verschiebevorrichtungen gekoppelt sind, die über das Gondelgestell
laufen, wobei die Verschiebevorrichtungen mit Armen einer Antriebseinrichtung verbunden
sind, die drehbar an der Schubvorrichtung angeordnet ist.
[0021] Es kann auch vorgesehen sein, dass die Passagiergondeln um eine horizontale Achse
schwenkbar sind, um so den Passagieren in einem Wasserbecken die Illusion zu geben,
in einem tatsächlichen Boot zu sitzen, obgleich eine mechanische Verbindung zwischen
Passagiergondel, Schubvorrichtung und Arm besteht.
[0022] Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig.1
- eine Aufsicht auf eine Vergnügungsanlage einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
bei der die Führungsstrecke kreisförmig ausgebildet ist,
- Fig. 2
- eine Schnittansicht der Darstellung von Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Aufsicht auf ein Fahrzeug,
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht auf eine Vergnügungsanlage einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung,
- Fig. 5
- eine Aufsicht auf eine Vergnügungsanlage der zweiten Ausführungsform der Erfindung
in einer Ladestellung,
- Fig. 6
- eine Aufsicht auf eine Vergnügungsanlage der zweiten Ausführungsform der Erfindung
in einer Betriebsstellung,
- Fig. 7
- eine Ansicht eines Gondelgestells, und
- Fig. 8
- eine Ansicht eines Gondelantriebs.
[0023] Bei der Vergnügungsanlage nach der Erfindung handelt es sich um ein kreisförmig gestaltetes
Gerät, das im Wesentlichen als ein Drehfahrgeschäft ausgebildet ist. Dabei bewegen
sich Passagiergondeln in Form von Fahrzeugen auf einer Plattform oder Booten in einem
Becken entlang eines in Grundform im Wesentlichen kreisförmigen Kurses.
[0024] In der in Figur 1 dargestellten ersten Ausführungsform sind eine Reihe von mit jeweils
zwei Sitzen 12 versehene Fahrzeugen 6 dargestellt, die auf einer Plattform 2 im Kreis
fahren, die oberhalb und parallel zur Basis 1 verläuft. Zwischen der Basis 1 und der
Plattform 2 befindet sich eine Antriebseinrichtung 3, die exzentrisch vom Basiszentrum
4 in einem Traglager 5 drehbar gelagert ist. Die Antriebseinrichtung 3 weist eine
Reihe von radial gerichteten Armen 8 auf, die sich unterhalb der Plattform 2 vom Traglager
5 bis nahe zum Außenrand der Basis 1 erstrecken. Auf jedem Arm 8 der Antriebseinrichtung
3 ist eine Schubvorrichtung 15 (Fig. 2) in Längsrichtung der Arme verschiebbar angeordnet.
Jede Schubvorrichtung 15 ist mit einem stangenförmigen vertikal gerichteten Mitnehmer
9 versehen. Alle Mitnehmer 9 der auf den Armen angeordneten Schubvorrichtungen 15
ragen durch einen in der Plattform 2 ausgebildeten Führungsspalt 7 hindurch. Die Schubvorrichtungen
15 sind oberhalb der Plattform 2 mit den einzelnen Fahrzeugen 6 über die Mitnehmer
9 gekoppelt.
[0025] Die Führungsstrecke ist hierbei aus zwei mit Abstand zueinander unter Bildung eines
Spaltes 7 an der Plattform befestigten Schienen gebildet, so dass die jeweiligen Mitnehmer
9 dem Verlauf des Spaltes 7 der Führungsstrecke folgen können. Zwar ist der in Figur
1 dargestellte Führungsspalt 7 kreisförmig gestaltet, jedoch werden andere Formen
der Führungsstrecke, wie oval, dreieckförmig oder unregelmäßig, bevorzugt. Alternativ
ist die Führungsstrecke gemäß Fig. 2 durch eine auf der Basis 1 ausgebildete Laufschiene
14 gebildet, auf der ein mit der Schubvorrichtung 15 verbundenes Laufrad 16 läuft,
das der Laufschiene 14 beim Umlauf der Antriebseinrichtung 3 folgt. Die in der Plattform
2 verlaufende Führungsstrecke ist dabei nur ein Führungsspalt 7, durch den die mit
den Fahrzeugen gekoppelten Mitnehmer 9 laufen.
[0026] Die mit den Mitnehmern 9 gekoppelten Fahrzeuge 6 weisen zwei rückwärtige Räder 13
auf, während das Vorderteil der Fahrzeuge sich jeweils auf den Mitnehmern 9 abstützt.
Die Mitnehmer 9 weisen auch eine vertikale Verlängerung auf, an der ein Lenkrad 11
befestigt ist. Dadurch wird es möglich, dass die in den Fahrzeugen 6 sitzenden Passagiere
das Fahrzeug über eine Drehung des Lenkrades 11 gegenüber dem Fahrzeug während der
Fahrt seitlich in einem Schwenkwinkel 10 von beispielsweise 70° verschenken können.
[0027] In der in Figur 2 dargestellten Schnittansicht von Figur 1 ist gezeigt, dass die
Antriebseinrichtung 3 in einem Traglager 5 auf der Basis 1 gelagert ist. Das Traglager
5 befindet sich zwischen der Basis 1 und der Plattform 2 und bildet die Drehachse
der Antriebseinrichtung 3. Diese kann an dem Traglager 5 motorisch angetrieben werden.
In einer alternativen Ausgestaltung können die Enden der Arme 8 an einer ringförmigen
Tragschiene 20 (Fig. 4) befestigt sein, über die mittels Reibradantrieb 21 (Fig. 5,
6) die Drehung der Antriebseinrichtung 3 bewirkt wird. In diesem Fall ist das Traglager
5 ein frei laufendes Lager.
[0028] Auf den radial gerichteten Armen 8 ist jeweils eine Schubvorrichtung 15 verschiebbar
angeordnet. Je nach Ausbildung der Arme 8 handelt es sich bei der Schubvorrichtung
15 insbesondere um eine frei laufende Hülse, um mit den Armen gekoppelte Gleitschienen
oder einen Gleitschlitten. Die Schubvorrichtungen 15 lassen sich in Längsrichtung
der Arme im Wesentlichen frei bewegen. Die Arme 8, die auch eine gebogene Form, insbesondere
als Sichel, aufweisen können, können als U-Profile, als Balken oder Rahmengestelle
ausgebildet sein.
[0029] Die an den Schubvorrichtungen 15 befestigten Mitnehmer 9 ragen durch Führungsspalte
7 hindurch und sind oberhalb der Plattform mit den Fahrzeugen 6 gekoppelt. Bei Drehung
der Antriebseinrichtung 3 folgen die Mitnehmer 9 daher dem Verlauf des Führungsspalts
7, und somit fahren die Fahrzeuge auf der Plattform entsprechend dem Verlauf der Führungsstrecke.
[0030] Zur Abstützung der Schubvorrichtungen 15 und der Arme 8 sind Laufräder 16 ausgebildet,
die entweder in die Laufschiene 14 eingreifen und dabei die Führunsstrecke bilden
oder lediglich Stützräder sind, um die Arme gewichtsmäßig zu entlasten.
[0031] Die Passagiere können die Plattform 2 über Ein- und Ausstiege 30 betreten und verlassen.
[0032] Figur 3 zeigt eine Aufsicht auf ein Fahrzeug 6 mit zwei Sitzen 12 und Rädern 13.
Den Sitzen 12 zugewandt ist ein Lenkrad 11, das bogenförmig ausgebildet ist und mit
dem Mitnehmer 9 fest gekoppelt ist. Die Passagiere können das Fahrzeug durch Betätigung
des Lenkrades 11 somit bis zu einem vorgegebenen Schwenkwinkel 10 seitlich drehen.
[0033] Der Betrieb der Vergnügungsanlage gestaltet sich wie folgt: Nach Einlass der Passagiere
auf die Plattform, Einstieg in die Fahrzeuge und Personensicherung wird die Vergnügungsanlage
dadurch in Gang gesetzt, dass die Antriebseinrichtung 3 in Drehung versetzt wird.
Die einzelnen Fahrzeuge 6 folgen mittels der Mitnehmer 9 der spaltförmigen Führungsstrecke
7 oder der als Stützlager ausgebildeten Laufschiene 14. Bei einer konzentrisch um
ein zentral auf der Basis angeordnetes Traglager 5 verlaufenden Führungsstrecke würde
der Laufweg der Fahrzeuge ebenfalls konzentrisch um das Traglager verlaufen. Wenn
jedoch das Traglager 5 exzentrisch zum Basiszentrum 4 der Basis 1 angeordnet ist,
während die Führungsstrecke zentrisch zum Basiszentrum 4 ausgebildet ist, verschieben
sich die Schubvorrichtungen 15 aufgrund der Führung der Mitnehmer an der Führungsstrecke
beim Umlauf der Antriebseinrichtung entsprechend dem Abstand zwischen Basiszentrum
4 und Traglager 5 auf den jeweiligen Armen 8. Der Umlaufweg der Fahrzeuge verläuft
bei einer kreisförmigen Anordnung der Führungsstrecke zwar weiterhin kreisförmig,
aber der Abstand aufeinanderfolgender Fahrzeuge ändert sich wegen des Abstands der
Lagerung der Antriebseinrichtung und dem Basiszentrum aufgrund verkürzter oder verlängerter
Sehnenstrecken zwischen den jeweiligen Schubvorrichtungen auf den Armen ständig. Wenn
weiterhin die Führungsstrecke nicht kreisförmig ausgebildet ist, sondern oval, dreieckig
oder frei gestaltet, können die Fahrzeuge einem Fahrweg folgen, der für die Passagiere
unvorhersehbar ist und einen großen Bereich der Plattform abdecken kann. Wenn darüber
hinaus noch die mögliche Verschwenkung der Fahrzeuge berücksichtigt wird und die Antriebseinrichtung
mit genügender Geschwindigkeit gedreht wird, ergeben sich starke Beschleunigungs-
und Abbremseffekte, die ein großes Vergnügungspotential gewährleisten.
[0034] In der in den Figuren 4 - 8 dargestellten zweiten Ausführungsform der Erfindung ist
die Vergnügungsanlage mit in einem Becken 18 schwimmenden Booten 19 ausgebildet. Dabei
bildet der Boden des Wasserbeckens die Basis 1 des Gerätes. Hierbei können die Passagiere
nach Durchlass am Kassenhaus 17 die Boote 19 gemäß Figur 5 am Beckenrand betreten
und nach Ende einer Fahrt am Beckenrand wieder verlassen.
[0035] In diesem Fall ist eine im Wesentlichen der Antriebseinrichtung 3 entsprechende Antriebseinrichtung
31 vorgesehen, über die die als Boote 19 ausgebildeten Passagiergondeln bewegt werden.
[0036] In Figur 4 ist eine perspektivische Ansicht einer solchen Einrichtung dargestellt.
In dem Wasserbecken 18 befindet sich die zentral in einem Drehlager 28 gelagerte Antriebseinrichtung
31, die drei radial nach außen weisende Arme 32 trägt, die jeweils aus zwei parallel
verlaufenden Rohren bestehen. Die Enden der Arme 32 sind mit einer umlaufenden Tragschiene
20 verbunden, an deren Seite am Umfang des Beckens 18 angeordnete Reibradantriebe
21 andrücken, wobei die Tragschiene 20 zusätzlich durch freilaufende Stützräder 26
abgestützt wird. Die Arme 32 werden ferner durch Tragrollen auf einer am Beckenboden
angeordneten ringförmigen Stützschiene 22 unterstützt. Alternativ kann auch in diesem
Fall der Antrieb der Antriebseinrichtung 31 anstelle des Antriebs durch Reibräder
durch einen zentralen Antrieb erfolgen.
[0037] Jeweils zwei Boote 19 sind in diesem Ausführungsbeispiel auf einem dreieckförmigen
Gondelgestell 23 angeordnet, das seinerseits an der jeweiligen Schubvorrichtung 24
befestigt ist, die auf den Armen 32 verschiebbar angeordnet ist. In diesem Fall werden
die Schubvorrichtungen 24 vorzugsweise durch Pneumatikantriebe oder alternativ durch
Hydraulik-, Zahnstangen-, Ketten-, Seil- oder Elektroantriebe gesteuert, wobei die
Steuerung programmtechnisch realisiert werden kann. Es ist auch eine manuelle Steuerung
der Verschiebung der Schubvorrichtungen möglich, so dass beliebige Fahrwege realisiert
werden können. Zum einfachen Betrieb der Vergnügungsanlage können für die programtechnische
Steuerung vorgegebene Profile des Bewegungsablaufs eingerichtet werden, die die Verschiebung
der Schubvorrichtungen orts- und oder zeitabhängig steuern können. Einer mechanisch
ausgebildeten Führung über einen in einer Führungsstrecke laufenden Mitnehmer entsprechend
der ersten Ausbildungsform bedarf es dabei nicht. Jedoch kann auch bei der Ausbildung
der Vergnügungsanlage als Wasserbecken eine feste Führungsstrecke verwendet werden,
die sich auf dem Boden des Wasserbeckens befindet.
[0038] In Figur 5 ist eine Aufsicht der Anlage in einer Stellung gezeigt, in der Passagiere
die Boote betreten oder verlassen können. Hierbei befinden sich alle Boote 19 am Rand
des Beckens 18, so dass die Passagiere die Boote trocken betreten oder verlassen können.
Diese Stellung der Boote wird dadurch erreicht, dass die jeweiligen Schubvorrichtungen
24 die Boote zum Rand des Beckens befördert haben und Treibrollen 33 die Boote am
Beckenrand ausgerichtet haben.
[0039] Figur 6 zeigt die Anlage in einer Stellung, in der die Boote 19 sich im Wasser entsprechend
der Steuerung durch die Schubvorrichtungen bewegen. Da die Boote jeweils paarweise
auf Gondelgestellen 23 angeordnet sind und die Gondelgestelle 23 neben der Verschiebung
auf den Armen 32 über die Schubvorrichtungen 24 auch mittels Drehantrieben 27, die
sich an den Schubvorrichtungen 24 befinden, über einen großen Winkel entsprechend
dem Fahrweg 25 geschwenkt oder gedreht werden können, ergeben sich unzählige Bewegungsmuster
der Boote im Wasser.
[0040] Die Drehung bzw. Verschwenkung der Gondelgestelle erfolgt dadurch, dass die Bote
gemäß Figur 7 an hülsenförmigen Verschiebevorrichtungen 39 und 40 befestigt sind,
die einerseits auf mit der Dreheinrichtung 27 verbundenen Armen 37 und 38 und andererseits
auf einer umlaufenden Schiene 29 des Gondelgestells 23 laufen. Wenn der Drehantrieb
27 betätigt wird, verschieben sich somit die Verschiebevorrichtungen 39 und 40 und
die daran befestigen Boote entlang der Schiene 29 des Gondelgestells 23.
[0041] Das Gondelgestell 23 selbst lässt sich gegenüber dem Arm 32 auf einfache Weise dadurch
drehen oder verschwenken, dass eine Schubstange 35 zwischen einem Gelenk 34 an dem
Gondelgestell und einem Gelenk 36 an dem Arm 32 eingesetzt wird, wie es in den Figuren
5 und 6 dargestellt ist. Dort ist gezeigt, dass in dem Zustand, in dem eine Schubvorrichtung
24 ein Gondelgestell 23 an den Rand des Beckens geführt hat, die Schubstange im Wesentlichen
parallel zum Arm 32 verläuft, während im Zustand der Figur 6 die Schubstange das Gondelgestell
um einen gewissen Winkel gedreht hat.
[0042] Es kann auch vorgesehen sein, dass die Boote kleinere vertikale Bewegungen ausführen
können, indem die Tragschienen 20 eine vertikale Profilierung aufweisen, wobei die
Arme 32 im Lager 28 vertikal schwenkbar gelagert sind. Wenn die Profilierung stufenförmig
ausgebildet ist, können die Boote auf diese Weise eine plötzliche starke Wasserverdrängung
mit Spritzeffekten hervorrufen.
[0043] Schließlich können die Boote 19 gegenüber dem Gondelgestell auch um eine vertikale
Achse drehbar sein. Dies kann von den Passagieren selbst über ein Lenkrad gesteuert
werden, wenn die Passagiergondeln derart gestaltet sind, dass die Passagiere sich
in den Gondeln gegenüber sitzen.
[0044] In weiterer Ausgestaltung des zweiten Ausführungsbeispiels kann auch vorgesehen sein,
dass die Boote bis zu einem gewissen Grad um eine oder zwei horizontale Achsen schwenkbar
sind, um den Anschein tatsächlich frei schwimmender Boote zu erreichen, die sich im
Wasser frei bewegen.
Bezugszeichen
1 |
Basis |
21 |
Reibradantrieb |
2 |
Plattform |
22 |
Stützschiene |
3 |
Antriebseinrichtung |
23 |
Gondelgestell |
4 |
Basiszentrum |
24 |
Schubvorrichtung |
5 |
Traglager |
25 |
Fahrweg |
6 |
Fahrzeug |
26 |
Stützrad |
7 |
Führungsspalt |
27 |
Drehantrieb |
8 |
Arme |
28 |
Drehlager |
9 |
Mitnehmer |
29 |
Schiene |
10 |
Schwenkwinkel |
30 |
Ein- und Ausstieg |
11 |
Lenkrad |
31 |
Antriebseinrichtung |
12 |
Sitze |
32 |
Arme |
13 |
Räder |
33 |
Treibrollen |
14 |
Laufschiene |
34 |
Gelenk |
15 |
Schubvorrichtung |
35 |
Schubstange |
16 |
Laufrad |
36 |
Gelenk |
17 |
Kassenhaus |
37 |
Arm |
18 |
Becken |
38 |
Arm |
19 |
Boote |
39 |
Verschiebevorrichtung |
20 |
Tragschiene |
40 |
Verschiebevorrichtung |
1. Vergnügungsanlage für Jahrmärkte, Freizeitparks oder dergleichen mit einer im Wesentlichen
kreisförmigen ebenen Basis (1), auf der eine sternförmige Antriebseinrichtung (3,
31) angeordnet ist, die an einem Traglager (5, 28) der Basis (1) drehbar befestigt
ist, und auf jedem Arm der Antriebseinrichtung (3, 31) wenigstens eine Passagiergondel
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere der auf den Armen (8, 32) angeordneten Passagiergondeln mittels
in Längsrichtung der Arme (8, 32) jeweils verschiebbar angeordneter Schubvorrichtungen
(15, 24) in Radialrichtung der Antriebseinrichtung (3, 31) verschiebbar sind, wobei
zur radialen Verschiebung die jeweiligen Passagiergondeln mit den jeweiligen Schubvorrichtungen
(15, 24) gekoppelt sind, und dass die Schubvorrichtungen (15, 24) beim Umlauf der
Antriebseinrichtung (3, 31) auf der Basis (1) einer vorgegebenen Führungsstrecke (7,
14) folgen, so dass die Passagiergondeln einem Umlaufweg auf der Basis (1) folgen,
der dem Verlauf der Führungstrecke (7, 14) entspricht.
2. Vergnügungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsstrecke (7, 14) konzentrisch zur Basis (1) verläuft.
3. Vergnügungsanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsstrecke (7, 14) umlaufend kreisförmig, oval, dreieckförmig oder unregelmäßig
ausgebildet ist.
4. Vergnügungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung (3, 31) exzentrisch auf der Basis (1) gelagert ist.
5. Vergnügungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Passagiergondel mit der Schubvorrichtung (15, 24) drehbar gekoppelt
ist und dass die Passagiergondel während des Umlaufs des Vergnügungsgeräts um die
Basis (1) durch Betätigung einer Steuereinrichtung (11) schwenkbar oder drehbar ist.
6. Vergnügungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Schubvorrichtung (15) einen Mitnehmer (9) enthält, der während des
Umlaufs der Antriebseinrichtung (3) in einen als Führungsstrecke ausgebildeten Führungsspalt
(7) eingreift und diesem beim Umlauf der Antriebseinrichtung (3) folgt.
7. Vergnügungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsstrecke als Laufschiene (14) auf der Basis (1) ausgebildet ist, wobei
die Schubvorrichtungen (15, 24) beim Umlauf auf der Basis (1) der Laufschiene (14)
folgen.
8. Vergnügungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schubvorrichtungen (15, 24) mittels Pneumatik-, Hydraulik-, Ketten-, Zahnstangen-,
oder Elektroantrieb auf dem jeweiligen Arm (8) verschiebbar sind.
9. Vergnügungsanlage nach Anspruch 1 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Basis (1) den Boden eines Wasserbeckens (18) bildet und dass die Passagiergondeln
als schwimmfähige Boote (19) ausgebildet sind, wobei die Passagiergondeln am Beginn
oder Ende einer Fahrt des Vergnügungsgeräts an den Beckenrand befördert werden, um
einen Ein- oder Ausstieg von Passagieren zu ermöglichen.
10. Vergnügungsanlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Arme (32) der Antriebseinrichtung (31) an ihrem inneren Ende vertikal schwenkbar
in dem Traglager (5) aufgenommen sind.
11. Vergnügungsanlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Arme (32) der Antriebseinrichtung (31) an ihrem inneren Ende vertikal derart
verschwenkbar gelagert sind, dass die äußeren Enden der Arme einer vertikal auf und
abwärts gerichteten Wegstrecke folgen können.
12. Vergnügungsanlage nach Anspruch 1 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere Gondeln an einem Gondelgestell (23) befestigt sind, das mit der
Schubvorrichtung (15, 24) horizontal verschwenkbar oder drehbar verbunden ist.
13. Vergnügungsanlage nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Gondelgestell (23) über eine Schubstange (35) mit einem Gelenk (34) an der Antriebseinrichtung
(31) derart verbunden ist, dass eine Verschwenkung des Gondelgestells (23) bei Verschiebung
der Verschiebevorrichtung erfolgt.
14. Vergnügungsanlage nach Anspruch 1 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Passagiergondel (6, 19) um eine vertikale Achse drehbar ist.
15. Vergnügungsanlage nach Anspruch 1 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Passagiergondel (19) um eine horizontale Achse schwenkbar ist.
16. Vergnügungsanlage nach Anspruch 1 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsvorrichtung (3) über einen Reibradantrieb (21) am Außenumfang einer kreisförmigen
Tragschiene (20) angetrieben wird, an der die äußeren Enden der Arme (8, 32) befestigt
sind.
17. Vergnügungsanlage nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Schubvorrichtung (24) einen Drehantrieb (27) mit radial gerichteten Armen (37,
38) aufweist, dass die auf dem Gondelgestell angeordneten Gondeln (19) mittels einer
Verschiebevorrichtung (39, 40) entlang einer Schiene (29) des Gondelgestells (23)
verschiebbar sind, wobei jeweils ein Arm (37, 38) des Drehantriebs (27) mit einer
einer Gondel (19) zugeordneten Verschiebevorrichtung (39, 40) gekoppelt ist.