[0001] Die Erfindung betrifft eine Presse mit einem Pressentisch, mit einem relativ zum
Pressentisch beweglich angeordneten Pressenstößel, mit einem Werkzeug, das ein am
Pressentisch befestigtes Werkzeugunterteil und ein am Pressenstößel befestigtes Werkzeugoberteil
aufweist, und mit einer Einrichtung zur Führung eines Metallbands oder -blechs zum
Werkzeug.
[0002] Pressen mit Vorschubeinrichtungen zur schrittweisen bzw. getakteten Führung eines
Metallbands oder -blechs zu einem Werkzeug der Presse sind bekannt (vgl.
DE3406483A1). Derartige Einrichtungen sind in Zuführrichtung des Metallbands oder -blechs vor
dem Pressentisch und Pressenstößel angeordnet und werden von der Presse angetrieben
- was allerdings zu einem vergleichsweise hohen konstruktiven Aufwand führt. Zudem
können solche Einrichtungen auch nicht ein Durchhängen des Metallbands oder -blechs
bis zum Werkzeug vermeiden, was insbesondere bei vergleichsweise großen Pressen mit
einem relativ kleinem Werkzeug zu Problemen führen kann. Beispielsweise kann dies
zu Kratzspuren am Metallband oder -blech durch Berührung mit dem Pressentisch führen.
Somit wird die Funktion der Presse nachteilig beeinträchtigt bzw. deren Flexibilität
zur Aufnahme verschiedenster Werkzeuge eingeschränkt.
[0003] Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, eine Presse der eingangs geschilderten
Art derart konstruktiv zu verändern, dass diese ohne funktionale Beeinträchtigung
flexibel verschiedenste Werkzeuge aufnehmen kann.
[0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1.
[0005] Ist die Einrichtung zwischen Pressentisch und Pressenstößel vorgesehen und am Pressentisch
befestigt, kann sich die Möglichkeit eröffnen, selbst bei einem vergleichsweise weit
frei hängenden Metallband oder -blech für eine ausreichende Abstützung zu sorgen.
Dies, indem die Einrichtung ein Führungsmittel aufweist, das zum, insbesondere berührenden,
Stützen des Metallbands oder -blechs ausgebildet ist. Diese Einrichtung kann daher
eine sichere und beschädigungsfreie Zuführung des Metallbands oder -blechs zum Werkzeug
gewährleisten. Sohin kann die erfindungsgemäße Presse flexibel verschiedenste Werkzeuge
unterschiedlicher Größen standfest aufnehmen. Zudem ist die Montage der Einrichtung
am Pressentisch verhältnismäßig einfach und unkompliziert möglich, was die Handhabung
der Presse nicht beeinträchtigt.
[0006] Diese Handhabung wird weiter erleichtert, wenn die Einrichtung eine am Pressentisch
befestigte Basis und eine Hubeinrichtung aufweist, wobei die Hubeinrichtung zwischen
der Basis und dem Führungsmittel vorgesehen und zur Lageverstellung des Führungsmittels
gegenüber der Basis ausgebildet ist. Damit kann die Einrichtung an unterschiedliche
Werkzeughöhen angepasst werden und ist flexibel entsprechend den Anforderungen einer
beschädigungsfreien Zuführung des Metallbands oder - blechs zum Werkzeug einsetzbar.
[0007] Die Konstruktion ist weiter zu vereinfachen, wenn die Hubeinrichtung als Scherenhubsystem
ausgebildet ist. Zudem ist solch ein Hubsystem vergleichsweise robust und gegenüber
Verschmutzung, beispielsweise durch Metallspänen, Öl etc. unempfindlich.
[0008] Die Robustheit der Einrichtung kann weiter erhöht werden, wenn das Führungsmittel
zumindest eine Rolle und/oder zumindest eine Bürste und/oder zumindest ein Gleitstück
zur berührenden Führung des Metallbands oder -blechs aufweist. Derart handelt es sich
bei solch einem Führungsmittel um ein berührendes Führungsmittel. Vorzugsweise ist
die Rollfläche der Rolle, die Berührungsfläche der Büsten und/oder die Gleitfläche
des Gleitstücks aus Kunststoff.
[0009] Die Führung des Metallbands oder -blechs ist noch verbesserbar, wenn mehrere Rollen
und/oder mehrere Bürsten nacheinander in mehreren Reihen angeordneten sind. Als ausreichend
kann sich bereits herausstellen, wenn diese Rollen und/oder Bürsten in zwei Reihen
angeordnet sind. Vorzugsweise verlaufen diese Reihen geraden und sind zueinander parallel.
[0010] Beispielsweise sind die Rollen und/oder die Bürsten in gegeneinander unversetzten
Reihen angeordnet, wodurch die Lastabtragung des Metallbands oder -blechs normal zur
Führungsrichtung gesehen von mehreren Rollen parallel erfolgt, womit sich die Gefahr
einer Beschädigung an der Oberfläche des Metallbands oder -blechs weiter reduzieren
kann.
[0011] Die Rollen weisen parallele Drehachsen auf, was eine lineare Führung des Metallbands
oder -blechs begünstigt.
[0012] Vorzugsweise ist die Rolle frei laufend am Führungsmittel gelagert, was auch einen
Antrieb erübrigt und die Konstruktion weiter vereinfachen kann.
[0013] Weist das Führungsmittel mindestens eine Leiste auf, welche die Rollen und/oder Bürsten
trägt, kann sich die Konstruktion der Presse weiter vereinfachen. Zudem ist es derart
möglich, durch diese Leiste Montage und Wartung der Rollen und/oder Bürsten zu erleichtern.
[0014] Die Einrichtung zur Führung des Metallbands oder -blechs kann besonders belastbar
ausgebildet werden, wenn die Basis einen Gestellrahmen aufweist, welcher Gestellrahmen
einen ersten geschlossenen Rahmen, der das Führungsmittel trägt, und an den ersten
Rahmen anschließende Eckstützen, welche in Hubrichtung der Hubeinrichtung längenverstellbar
ausgebildet sind, umfasst, wobei die Hubeinrichtung an den ersten Rahmen mit ihrem
ersten Ende zur Lageverstellung des Führungsmittels angreift. Vorzugsweise kann vorgesehen
sein, dass der Rahmen rechteckig ausgebildet ist - um eine einfache Konstruktion sicherzustellen.
[0015] Die mechanische Steifigkeit der Vorrichtung kann weiter verbessert werden, wenn der
Gestellrahmen einen zweiten Rahmen aufweist, der an die Eckstützen fest anschließt
und die Hubeinrichtung trägt, welche mit dem anderen zweiten Ende an den zweiten Rahmen
befestigt ist.
[0016] Vorzugsweise ist die Hubeinrichtung mittig im Gestellrahmen vorgesehen, um die Zugänglichkeit
der Hubeinrichtung zu verbessern und die Handhabung der Lageverstellung des Führungsmittels
weiter zu erleichtern.
[0017] Weist die Basis eine Montageplatte zum Befestigen am Pressentisch auf, an welcher
Montageplatte der Gestellrahmen befestigt ist, ist die Montage der Einrichtung zur
Führung des Metallbands oder -blechs am Pressentisch weiter zu erleichtern.
[0018] Dies insbesondere, wenn die Montageplatte in deren Eckbereichen jeweils angeordnete
Griffe aufweist.
[0019] Besonders vorteilhafte Führungseigenschaften des Metallbands oder -blechs zum Werkzeug
hin können gewährleistet werden, wenn die Führungsrichtung des Führungsmittels auf
das Werkzeug fluchtend ausgerichtet ist.
[0020] In den Figuren ist beispielsweise der Erfindungsgegenstand anhand einer Ausführungsvariante
näher dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht auf eine Presse mit einer Einrichtung zur Führung des Metallbands
und
Fig. 2 eine dreidimensionale Ansicht auf die Einrichtung der Fig. 1.
[0021] Nach Fig. 1 wird beispielsweise eine Presse 1 dargestellt, die im Wesentlichen aus
einem Pressentisch 2, einem Pressenstößel 3, einem Werkzeug 4 und eine Einrichtung
5 zur Führung eines Metallbands 6 zum Werkzeug 4 aufweist.
Der Pressenstößel 3 ist relativ zum Pressentisch 2 beweglich angeordnet und führt
eine Hubbewegung 7 durch, wodurch ein am Pressenstößel 3 über eine Montageplatte 8a
befestigtes Werkzeugoberteil 4a auf ein am Pressentisch 2 über eine Montageplatte
8b befestigtes Werkzeugunterteil 4b zu bzw. davon wegbewegt wird.
[0022] Aufgrund des vergleichsweise breit ausgeführten Pressentischs 2 ist mit einem vergleichsweise
großen Durchhang 9 des Metallbands 6 zu rechnen - was zu einem unerwünschten Kontakt
von Metallband 6 und Presse 1 bzw. Pressentisch 2 fuhren kann. Erfindungsgemäß wird
diese verhindert, indem die Einrichtung 5 im Bereich zwischen Pressentisch 2 und Pressenstößel
3 vorgesehen und am Pressentisch 2 befestigt ist.
[0023] Die Einrichtung 5 weit zudem ein Führungsmittel 10 zum berührenden Stützen des Metallbands
6 auf, was in der Fig. 2 näher dargestellt ist. Die Führungsrichtung F des Führungsmittels
10 ist auf das Werkzeug 4 fluchtend ausgerichtet - wie in Fig. 1 zu erkennen.
[0024] Diese Einrichtung 5 weist eine am Pressentisch 2 befestigte Basis 11 und eine Hubeinrichtung
12, nämlich ein Scherenhubsystem, auf, die zwischen der Basis 11 und dem Führungsmittel
10 vorgesehen ist, um damit die Lage des Führungsmittels 10 gegenüber der Basis 11
zu verstellen. Auf diese Weise kann das Führungsmittel 10 nicht nur das Durchhängen
des Metallbands 6 entsprechend der Vorgabe kompensieren, sondern auch handhabungsfreundlich
auf eine gewünschte Höhe gegenüber dem Werkzeug 4 eingestellt werden. Dies verbessert
die Führungsgenauigkeit des Metallbands 6 hin zum Unterwerkzeug 4b.
[0025] Wie im Detail in Fig. 2 zu erkennen ist, weist das berührende Führungsmittel 10 mehrere
Rollen 13a, 13b auf, die nacheinander in zwei geraden und parallelen Reihen 14a, 14b
angeordneten, und zwar sind die Rollen 13a, 13b in gegeneinander unversetzten Reihen
14a, 14b angeordnet. Auf Lücke versetzt wäre auch vorstellbar, aber nicht dargestellt.
Die Drehachsen der Rollen 13a, 13b verlaufen parallel zueinander, wobei die Drehachsen
d1, d2 der Rollen 13a, 13b übereinanderliegen - wie dies beispielsweise für die Drehachsen
d1, d2 ersten beiden Rollen 13a, 13b der Reihen 14a, 14b in der Fig. 2 dargestellt
ist.
Damit liegt das Metallband 6 stets auf zwei quer zur Führungsrichtung F versetzt angeordneten
Rollen 13a, 13b auf - was eine Beschädigung der Oberfläche des Metallbands 6 vermeidet
und dieses standfest zum Unterwerkzeug 4b führen kann.
[0026] Die Rollen 13a, 13b sind in den jeweiligen Leisten 15a, 15b drehbar gelagert und
frei laufend. Damit ist eine Wartung der Führungsmittel 10 vergleichsweise einfach
durchführbar.
[0027] Die erfindungsgemäße Einrichtung 5 ist mechanisch besonders belastbar und kann dadurch
selbst Wellenbewegungen des Metallbands 6 standfest und ohne dessen Beschädigung abtragen.
Hierzu umfasst die Basis 11 einen Gestellrahmen 16. Dieser Gestellrahmen 16 weist
oben einen ersten, geschlossenen und rechteckigen Rahmen 17 und vier seitliche Eckstützen
18a, 18b, 18c, 18d, die an den ersten Rahmen 17 fest anschließen, auf.
Am ersten Rahmen 17 sind die Leisten 15a, 15b befestigt, wodurch dieser erste Rahmen
17 auch das Führungsmittel 10 trägt. An diesen ersten Rahmen 17 greift das Ende 12a
der Hubeinrichtung 12 an und ist mit diesem zur Lageverstellung der Führungsmittel
10 verbunden.
Die vier seitlichen Eckstützen 18a, 18b, 18c, 18d sind in Hubrichtung H der Hubeinrichtung
12 längenverstellbar ausgebildet, indem diese teleskopartig ausgebildet sind. Dadurch
ist es möglich, diese Eckstützen 18a, 18b, 18c, 18d in ihrer jeweiligen Länge dem
Hub der Hubeinrichtung 12, die zudem mittig im Gestellrahmen 16 vorgesehen ist, entsprechend
anzupassen.
[0028] Der Gestellrahmen 16 weist einen zweiten Rahmen 19 auf, der ebenso wie der erste
Rahmen 17 an die Eckstützen 18a, 18b, 18c, 18d fest anschließt. Damit ist eine hohe
mechanische Steifigkeit am Gestellrahmen 16 gegeben. Der zweite Rahmen 19 ist unterhalb
des ersten Rahmens 17 angeordnet. Der zweite Rahmen 19 trägt die Hubeinrichtung 12,
die mit ihrem anderen zweiten Ende 12b an den zweiten Rahmen 19 befestigt ist.
[0029] Die Basis 11 weist zudem eine Montageplatte 20 auf. An der Montageplatte ist der
Gestellrahmen 16 befestigt. Die Montageplatte 20 dient zum Befestigen und Ausrichten
am Pressentisch 2, wobei diese seitlich angeordnete Griffe 21 aufweist, um die Einrichtung
5 einfach handhaben zu können.
1. Presse mit einem Pressentisch (2), mit einem relativ zum Pressentisch (2) beweglich
angeordneten Pressenstößel (3), mit einem Werkzeug (4), das ein am Pressentisch (2)
befestigtes Werkzeugunterteil (4b) und ein am Pressenstößel (3) befestigtes Werkzeugoberteil
(4a) aufweist, und mit einer Einrichtung (5) zur Führung eines Metallbands (6) oder
-blechs zum Werkzeug (4), dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (5) zwischen Pressentisch (2) und Pressenstößel (3) vorgesehen und
am Pressentisch (2) befestigt ist und dass die Einrichtung (5) ein Führungsmittel
(10) zum, insbesondere berührenden, Stützen des Metallbands (6) oder -blechs aufweist.
2. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (5) eine am Pressentisch (2) befestigte Basis (11) und eine Hubeinrichtung
(12) aufweist, welche Hubeinrichtung (12) zwischen der Basis (11) und dem Führungsmittel
(10) vorgesehen und zur Lageverstellung des Führungsmittels (10) gegenüber der Basis
(11) ausgebildet ist.
3. Presse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubeinrichtung (12) als Scherenhubsystem ausgebildet ist.
4. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsmittel (10) zumindest eine Rolle (13a, 13b) und/oder eine Bürste und/oder
ein Gleitstück zur berührenden Führung des Metallbands (6) oder -blechs aufweist.
5. Presse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Rollen (13a, 13b) und/oder mehrere Bürsten nacheinander in mehreren, insbesondere
zwei, vorzugsweise geraden und parallelen, Reihen (14a, 14b) angeordneten sind
6. Presse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollen (13a, 13b) und/oder die Bürsten in gegeneinander unversetzten Reihen (14a,
14b) angeordnet sind.
7. Presse nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollen (13a, 13b) parallele Drehachsen (d1, d2) aufweisen.
8. Presse nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Rolle (13a, 13b) frei laufend am Führungsmittel (10) gelagert ist.
9. Presse nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsmittel (10) mindestens eine Leiste (15a, 15b) aufweist, welche die Rollen
(13a, 13b) und/oder Bürsten trägt.
10. Presse nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Basis (11) einen Gestellrahmen (16) aufweist, welcher Gestellrahmen (16) einen
ersten geschlossenen, insbesondere rechteckigen, Rahmen (17), der das Führungsmittel
(10) trägt, und an den ersten Rahmen (17) anschließende Eckstützen (18a, 18b, 18c,
18d), welche in Hubrichtung (H) der Hubeinrichtung (H) längenverstellbar ausgebildet
sind, umfasst, wobei die Hubeinrichtung (12) an den ersten Rahmen (17) mit ihrem ersten
Ende (12a) zur Lageverstellung des Führungsmittels (10) angreift.
11. Presse nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Gestellrahmen (16) einen zweiten Rahmen (19) aufweist, der an die Eckstützen
(18a, 18b, 18c, 18d) fest anschließt und die Hubeinrichtung (12) trägt, welche mit
ihrem anderen zweiten Ende (12b) an den zweiten Rahmen (19) befestigt ist.
12. Presse nach einem der Ansprüche 10 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubeinrichtung (12) mittig im Gestellrahmen (16) vorgesehen ist.
13. Presse nach einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Basis (11) eine Montageplatte (20) zum Befestigen am Pressentisch (2) aufweist,
an welcher Montageplatte (20) der Gestellrahmen (16) befestigt ist.
14. Presse nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Montageplatte (20) in deren Eckbereichen jeweils angeordnete Griffe (21) aufweist.
15. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsrichtung (F) des Führungsmittels (10) auf das Werkzeug (4) fluchtend
ausgerichtet ist.