[0001] Die Erfindung betrifft ein Pistenpflegefahrzeug mit einem längserstreckten Tragrahmen,
einem an dem Tragrahmen montierten Kettenfahrwerk, einer front- oder heckseitig an
dem Tragrahmen montierten Stellvorrichtung, einem mit der Stellvorrichtung gekoppelten
Anbaugerät, das zur Pflege und/oder Bearbeitung einer Schneepiste eingerichtet und
mittels einer Stellbewegung der Stellvorrichtung relativ zu dem Tragrahmen verlagerbar
ist, und mit einer Energieversorgungseinrichtung, die zum Versorgen des Kettenfahrwerks
und/oder des Anbaugeräts mit Betriebsenergie eingerichtet ist.
[0002] Ein derartiges Pistenpflegefahrzeug ist allgemein bekannt und zur Pflege und/oder
Bearbeitung schneebedeckter Ski- oder Snowboardpisten vorgesehen. Das bekannte Pistenpflegefahrzeug
weist einen längserstreckten Tragrahmen auf, an welchem ein Kettenfahrwerk und eine
Stellvorrichtung montiert sind. Die Stellvorrichtung ist in Form eines heckseitig
an dem Tragrahmen angeordneten Heckgeräteträgers ausgebildet. Mit dem Heckgeräteträger
ist ein Anbaugerät gekoppelt. Das Anbaugerät ist mittels einer Stellbewegung der Stellvorrichtung
relativ zu dem Tragrahmen verlagerbar. Das Anbaugerät ist je nach Einsatzzweck des
Pistenpflegefahrzeugs austauschbar. Das zum Austauschen des Anbaugeräts erforderliche
An- und Abkoppeln an die bzw. von der Stellvorrichtung muss bei dem bekannten Pistenpflegefahrzeug
manuell von einer Bedienperson vorgenommen werden. Sofern das Anbaugerät elektrisch
und/oder hydraulisch angetrieben ist, müssen hierbei zudem entsprechende elektrische
und/oder hydraulische Kupplungen manuell verbunden und getrennt werden.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Pistenpflegefahrzeug der eingangs genannten Art
bereitzustellen, das möglichst verletzungssicher, kostengünstig und flexibel einsetzbar
ist.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass ein Schnellkoppelsystem mit einer an der
Stellvorrichtung montierten ersten Koppelvorrichtung und einer an dem Anbaugerät montierten
zweiten Koppelvorrichtung vorgesehen ist, wobei das Schnellkoppelsystem werkzeuglos
überführbar ist zwischen einem Koppelzustand, in welchem die erste Koppelvorrichtung
und die zweite Koppelvorrichtung mechanisch miteinander gekoppelt sind, und einem
Trennzustand, in welchem die Kopplung aufgehoben ist. Durch die erfindungsgemäße Lösung
kann auf ein oftmals zeitintensives und verletzungsträchtiges manuelles An- und Abkoppeln
des Anbaugeräts verzichtet werden. Hierdurch können Arbeitszeit und damit einhergehender
Personalkostenaufwand eingespart werden. Zudem wird ein mit der manuellen Kopplung
naturgemäß einhergehendes Verletzungsrisiko vermieden. Überdies gestattet die erfindungsgemäße
Lösung einen besonders flexiblen Einsatz des Pistenpflegefahrzeugs. Denn durch die
erreichte Arbeitszeitersparnis können für unterschiedliche Einsatzzwecke vorgesehene
Anbaugeräte in kürzerer Zeit an- und abgekoppelt werden. Bei üblichen Pistenpflegefahrzeugen
wird aufgrund des damit einhergehenden manuellen Aufwands oftmals auf ein situationsgerechtes
Abkoppeln verzichtet und das Anbaugerät unnötig mitgeführt. Dies geht mit einem vergleichsweise
erhöhten Kraftstoffverbrauch und einer unnötigen Umweltbelastung einher. All dies
kann durch die erfindungsgemäße Lösung vermieden werden. Das Schnellkoppelsystem ist
werkzeuglos zwischen dem Koppelzustand und dem Trennzustand überführbar. Im Rahmen
dieser Beschreibung meint "werkzeuglos" ohne unmittelbare manuelle Einwirkung einer
Bedienperson. Vorzugsweise ist das Schnellkoppelsystem mittels einer Stellbewegung
der Stellvorrichtung zwischen dem Koppel- und dem Trennzustand überführbar. Die erste
Koppelvorrichtung ist an der Stellvorrichtung montiert. Die zweite Koppelvorrichtung
ist an dem Anbaugerät montiert. Die erste Koppelvorrichtung ist - im Trennzustand
- mittels einer Stellbewegung der Stellvorrichtung relativ zu der zweiten Koppelvorrichtung
stellbeweglich. Die zweite Koppelvorrichtung ist vorzugsweise relativ zu dem Anbaugerät
unbeweglich an demselben montiert. In dem Koppelzustand sind die erste Koppelvorrichtung
und die zweite Koppelvorrichtung lösbar formschlüssig und/oder kraftschlüssig miteinander
gekoppelt. Folglich ist das Anbaugerät mittelbar, nämlich mittels des Schnellkoppelsystems,
lasttragend an der Stellvorrichtung abgestützt. In dem Trennzustand ist die Verbindung
zwischen der ersten Koppelvorrichtung und der zweiten Koppelvorrichtung gelöst. Zusätzlich
zu der mechanischen Kopplung kann eine elektrische und/oder hydraulische Kopplung
erfolgen. Je nach front- oder heckseitiger Anordnung an dem Tragrahmen kann die Stellvorrichtung
auch als Front- oder Heckgeräteträger bezeichnet werden. Vorzugsweise weist die Stellvorrichtung
ein aus mehreren Stellzylindern gebildetes Kinematiksystem auf. Die Stellzylinder
sind vorzugsweise Hydraulikzylinder. Die Stellvorrichtung ist vorzugsweise derart
gestaltet, dass das Anbaugerät mittels einer Stellbewegung der Stellvorrichtung translatorisch
in Hochrichtung, Längsrichtung und/oder Querrichtung relativ zu dem Tragrahmen stellbeweglich
ist. Alternativ oder zusätzlich ist die Stellvorrichtung vorzugsweise derart gestaltet,
dass das Anbaugerät mittels einer Stellbewegung der Stellvorrichtung rotatorisch schwenk-,
neigungs- und/oder kippbeweglich ist. Das Anbaugerät ist vorzugsweise ein Frontschild,
ein Parkblade, eine Heckfräse oder dergleichen. Vorzugsweise ist das Anbaugerät elektrisch
und/oder hydraulisch antreibbar. Die Energieversorgungseinrichtung stellt die zum
Betrieb des Pistenpflegefahrzeugs, insbesondere des Kettenfahrwerks und/oder des Anbaugeräts,
erforderliche Betriebsenergie bereit. Die Betriebsenergie kann mechanisch, elektrisch
und/oder hydraulisch bereitgestellt werden. Die in dieser Beschreibung verwendeten
Richtungs- und Orientierungsangaben beziehen sich auf einen gedachten Zustand, in
welchem das Pistenpflegefahrzeug auf einer horizontalen, steigungsfreien Schneepiste
abgestellt ist.
[0005] In Ausgestaltung der Erfindung sind die erste Koppelvorrichtung und die zweite Koppelvorrichtung
derart aufeinander abgestimmt gestaltet, dass sie werkzeuglos formschlüssig miteinander
koppelbar und werkzeuglos voneinander trennbar sind. Diese Ausgestaltung ist konstruktiv
einfach, insbesondere im Vergleich zu einer kraftschlüssig koppelbaren Gestaltung.
Zur formschlüssigen Kopplung weisen die beiden Koppelvorrichtungen vorzugsweise komplementär
gestaltete Lagerabschnitte auf, die mittels einer Stellbewegung der Stellvorrichtung
zur Ausbildung des Formschlusses gegeneinander kontaktierbar sind.
[0006] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die erste Koppelvorrichtung einen ersten
Lagerabschnitt auf, die zweite Koppelvorrichtung weist einen zweiten Lagerabschnitt
auf, und das Schnellkoppelsystem ist ausgehend von dem Trennzustand in einen Aufnahmezustand
überführbar, in welchem der zweite Lagerabschnitt entgegen der Schwerkraft formschlüssig
auf dem ersten Lagerabschnitt abgestützt ist und zusammen mit dem ersten Lagerabschnitt
eine um eine Schwenkachse schwenkbewegliche Schwenklageranordnung ausbildet. Die beiden
Lagerabschnitte sind vorzugsweise zueinander komplementär gestaltet und erlauben eine
formschlüssige Kraftübertragung entlang wenigstens einer Bewegungsrichtung der mittels
der Stellvorrichtung ausführbaren Stellbewegung. In dem Trennzustand sind die beiden
Lagerabschnitte voneinander beabstandet. In dem Aufnahmezustand sind die beiden Lagerabschnitte
gegeneinander kontaktiert. Dabei untergreift der erste Lagerabschnitt den zweiten
Lagerabschnitt, so dass letzterer entgegen der Schwerkraft, d.h. in Hochrichtung von
oben nach unten, auf dem ersten Lagerabschnitt abgestützt ist. Mit anderen Worten
ausgedrückt, wird das Anbaugerät ausgehend vom Trennzustand mit der Stellvorrichtung
angehoben, wobei die hierfür erforderliche Kraftübertragung formschlüssig über die
Lagerabschnitte des Schnellkoppelsystems erfolgt. Da die Lagerabschnitte - im Aufnahmezustand
- gleichzeitig eine Schwenkbeweglichkeit um die Schwenkachse gewährleisten, bewirkt
ein weitergehendes Anheben entgegen der Schwerkraft ein relatives Verschwenken des
Anbaugeräts in Richtung der Stellvorrichtung. Die Schwenkachse ist vorzugsweise parallel
zur Querrichtung orientiert. Die Stellbewegung zur Aufnahme des Anbaugeräts ist vorzugsweise
senkrecht zur Querrichtung orientiert.
[0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist der erste Lagerabschnitt wenigstens
ein Hakenelement auf, und der zweite Lagerabschnitt weist wenigstens ein in Querrichtung
längserstrecktes Stangenelement auf oder umgekehrt. Diese Ausgestaltung ist konstruktiv
besonders einfach und robust. Vorzugsweise sind zwei in Querrichtung zueinander beabstandet
angeordnete Hakenelemente vorgesehen. Zum Aufnehmen des Anbaugeräts wird das wenigstens
eine Hakenelement unterhalb des wenigstens einen Stangenelements positioniert und
anschließend nach oben bewegt. Dies erfolgt wiederum mittels einer entsprechenden
Ansteuerung der Stellvorrichtung. Das wenigstens eine Stangenelement weist einen kreiszylindrischen
Querschnitt auf und ist in dem Aufnahmezustand um die Schwenkachse gleitbeweglich
auf dem wenigstens einen Hakenelement abgestützt. Das Stangenelement ist in Querrichtung
längserstreckt und bildet die Schwenkachse der zusammen mit dem wenigstens einen Hakenelement
gebildeten Schwenklageranordnung.
[0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind der erste Lagerabschnitt und der zweite
Lagerabschnitt an einem in Hochrichtung oberen Stirnende der jeweiligen Koppelvorrichtung
angeordnet. Dies gewährleistet insbesondere eine gute Einsehbarkeit durch die Bedienperson.
Hierdurch wird ein zielsicheres Positionieren der Stellvorrichtung und damit der ersten
Koppelvorrichtung zum Ankoppeln des Anbaugeräts unterstützt.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die erste Koppelvorrichtung einen ersten
Flanschabschnitt auf, die zweite Koppelvorrichtung weist einen zweiten Flanschabschnitt
auf, wobei die beiden Flanschabschnitte in dem Aufnahmezustand voneinander beabstandet
sind und ausgehend von dem Aufnahmezustand mittels einer relativen Schwenkbewegung
der beiden Koppelvorrichtungen um die Schwenkachse miteinander kontaktierbar sind.
In dem Koppelzustand liegen die beiden Flanschabschnitte vorzugsweise flächig aneinander
an. Hierdurch wird eine zuverlässige Kraftübertragung zwischen den beiden Koppelvorrichtungen
und damit zwischen der Stellvorrichtung und dem Anbaugerät gewährleistet.
[0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind der erste Flanschabschnitt und der zweite
Flanschabschnitt jeweils senkrecht zu der Schwenkachse ausgerichtet. Demgemäß sind
die Normalenrichtungen der beiden Flanschabschnitte - im Koppelzustand - zueinander
entgegengesetzt und jeweils senkrecht zur Schwenkachse orientiert. Hierdurch wird
insbesondere eine nochmals verbesserte Kraftübertragung zwischen den beiden Koppelvorrichtungen
erreicht. Alternativ oder zusätzlich sind bei dieser Ausgestaltung der Erfindung der
erste Flanschabschnitt und der zweite Flanschabschnitt unterhalb des jeweiligen Lagerabschnitts
an der jeweiligen Koppelvorrichtung angeordnet. Eine solche Anordnung liegt wenigstens
in dem Koppelzustand vor. Die Angabe "unterhalb" versteht sich in Bezug auf die Hochrichtung
und/oder die Wirkrichtung der Schwerkraft. Der erste Flanschabschnitt ist unterhalb
des ersten Lagerabschnitts angeordnet. Der zweite Flanschabschnitt ist unterhalb des
zweiten Lagerabschnitts angeordnet.
[0011] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist das Schnellkoppelsystem eine Arretiereinrichtung
zur formschlüssigen Arretierung des Koppelzustands auf. Die Arretiereinrichtung ist
vorzugsweise teilweise an der ersten Koppelvorrichtung und teilweise an der zweiten
Koppelvorrichtung angeordnet. Die Arretiereinrichtung wirkt einem ungewollten Trennen
des Koppelzustands entgegen. Durch die Arretierung wird insbesondere eine ungewollte
relative Schwenkbewegung zwischen den beiden Koppelvorrichtungen um die Schwenkachse
der durch die Lagerabschnitte gebildeten Schwenklageranordnung unterbunden.
[0012] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die zweite Koppelvorrichtung wenigstens
zwei einander gegenüberliegende Arretieröffnungen auf und die erste Koppelvorrichtung
weist wenigstens zwei einander gegenüberliegende Arretierelemente auf, wobei die Arretierelemente
mittels eines schwimmend zwischen den Arretierelementen gelagerten Stellelements zum
Zusammenwirken mit den Arretieröffnungen stellbeweglich sind. Vorzugsweise sind die
Arretierelemente jeweils als Bolzenelement gestaltet, wobei die Arretieröffnungen
hierzu komplementär jeweils als Bolzenaufnahme gestaltet sind. Das schwimmend gelagerte
Stellelement ist vorzugsweise ein Hydraulikzylinder. Die Stellbewegung des Stellelements
ist vorzugsweise parallel zur Querrichtung orientiert.
[0013] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist das Schnellkoppelsystem eine hydraulische
Schnellkupplung zur werkzeuglosen hydraulischen Verbindung des Anbaugeräts mit der
Energieversorgungseinrichtung auf. Im Stand der Technik ist ein manuelles An- und
Abkuppeln der hydraulischen Verbindung zwischen Anbaugerät und Energieversorgungseinrichtung
üblich. Hierfür sind üblicherweise entsprechende Schraub- oder Steckkupplungen vorgesehen.
Durch diese Ausgestaltung der Erfindung kann auf ein zeitaufwändiges manuelles An-
und Abkuppeln der hydraulischen Verbindung zwischen Anbaugerät und Energieversorgungseinrichtung
verzichtet werden. Vorzugsweise ist die hydraulische Schnellkupplung mittels einer
Überführung des Schnellkoppelsystems zwischen dem Koppel- und dem Trennzustand verbindbar
und lösbar.
[0014] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die hydraulische Schnellkupplung eingerichtet
zur Übertragung eines hydraulischen Druckes zwischen 250 bar und 450 bar und eines
hydraulischen Volumenstromes zwischen 160 l/m und 200 l/m. Mit anderen Worten ausgedrückt,
erlaubt die hydraulische Schnellkupplung eine Übertragung von hydraulischer Energie
mit relativ hohen Drücken bei gleichzeitig relativ hohen Volumenströmen. Für den Betrieb
von Anbaugeräten zur Pistenpflege und/oder - bearbeitung, wie beispielsweise Schneefräsen,
sind im Vergleich zu beispielsweise Anbaugeräten aus der Land- und/oder Forstwirtschaft
vergleichsweise hohe hydraulische Drücke und Volumenströme erforderlich. Die Schnellkupplung
ist bei dieser Ausgestaltung der Erfindung im Unterschied zu aus dem Stand der Technik
bekannten Lösungen dementsprechend eingerichtet.
[0015] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die erste Koppelvorrichtung eine erste
hydraulische Kupplungseinheit auf, die zweite Koppelvorrichtung weist eine zweite
hydraulische Kupplungseinheit auf und die beiden hydraulischen Kupplungseinheiten
sind mittels einer Überführung des Schnellkoppelsystems zwischen dem Koppel- und dem
Trennzustand werkzeuglos miteinander fluidleitend verbindbar und voneinander trennbar.
Die erste hydraulische Kupplungseinheit und die zweite hydraulische Kupplungseinheit
bilden die hydraulische Schnellkupplung aus. Die beiden Kupplungseinheiten weisen
jeweils entsprechende Kupplungselemente auf, die zwischen den beiden Kupplungseinheiten
komplementär gestaltet sind.
[0016] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die erste hydraulische Kupplungseinheit
und die zweite hydraulische Kupplungseinheit allein mittels der relativen Schwenkbewegung
der beiden Koppelvorrichtungen um die Schwenkachse miteinander verbindbar und voneinander
trennbar. Zum Herstellen und Lösen der hydraulischen Anbindung ist demnach keinerlei
gesonderte Stellbewegung und/oder Aktuatorik erforderlich. Vereinfacht ausgedrückt
wird durch diese Ausgestaltung der Erfindung gleichzeitig zu der mechanischen Ankopplung
eine hydraulische Anbindung des Anbaugeräts erreicht. Eine mechanische Abkopplung
geht mir einem gleichzeitigen Lösen der hydraulischen Verbindung einher. Hierdurch
wird ein vereinfachter Aufbau erreicht. Dies erlaubt eine weitere Kostenreduzierung.
[0017] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die erste hydraulische Kupplungseinheit
senkrecht zu dem ersten Flanschabschnitt ausrichtet und die zweite hydraulische Kupplungseinheit
ist senkrecht zu dem zweiten Flanschabschnitt ausgerichtet. Mit anderen Worten ausgedrückt,
ist eine Verbindungsrichtung der hydraulischen Schnellkupplung senkrecht zu der Schwenkachse
und senkrecht zu den Flanschabschnitten orientiert. Eine relative Schwenkbewegung
der beiden Koppelvorrichtungen aus dem Trennzustand in Richtung des Koppelzustandes
bewirkt, dass die beiden hydraulischen Kupplungseinheiten miteinander verbunden, insbesondere
zusammengesteckt, werden. Eine relative Schwenkbewegung der beiden Koppelvorrichtung
aus dem Koppelzustand in Richtung des Trennzustandes bewirkt, dass die beiden hydraulischen
Kupplungseinheiten voneinander gelöst, insbesondere auseinandergezogen und/oder ausgesteckt,
werden.
[0018] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist das Schnellkoppelsystem eine elektrische
Schnellkupplung zur werkzeuglosen elektrischen Verbindung des Anbaugeräts mit der
Energieversorgungseinrichtung auf. Hierdurch kann auf ein zeitintensives und unter
Umständen verletzungsträchtiges manuelles Herstellen der elektrischen Anbindung des
Anbaugeräts verzichtet werden. Vorzugsweise ist die elektrische Schnellkupplung mittels
einer Überführung des Schnellkoppelsystems zwischen dem Koppel- und dem Trennzustand
verbindbar und trennbar.
[0019] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die erste Koppelvorrichtung eine erste
elektrische Energieübertragungseinheit auf, die zweite Koppelvorrichtung weist eine
zweite elektrische Energieübertragungseinheit auf und die beiden elektrischen Energieübertragungseinheiten
sind zur kontaktlosen, induktionsbasierten Energieübertragung eingerichtet. Im Koppelzustand
sind die beiden elektrischen Energieübertragungseinheiten einander gegenüberliegend
und um einen Luftspalt voneinander beabstandet angeordnet. Im Trennzustand sind die
beiden Energieübertragungseinheiten örtlich derart voneinander getrennt, dass keine
induktionsbasierte Energieübertragung erfolgen kann. Diese Ausgestaltung ermöglicht
eine besonders robuste und gegenüber Umwelteinflüssen unempfindliche Energieübertragung.
[0020] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Anbaugerät eine Heckfräse mit einer
Tragstruktur und einer rotierbar an der Tragstruktur gelagerten Fräswelle, wobei die
zweite Koppelvorrichtung an der Tragstruktur montiert ist. Die Fräswelle ist vorzugsweise
hydraulisch antreibbar. Alternativ kann ein elektrischer Antrieb der Fräswelle vorgesehen
sein. Die Tragstruktur ist vorzugsweise als geschraubte und/oder geschweißte Rahmenkonstruktion
ausgeführt. Die zweite Koppelvorrichtung ist vorzugsweise mittels mehrerer Schraubverbindungen
unbeweglich an der Tragstruktur montiert. Weiter vorzugsweise ragt die zweite Koppelvorrichtung
in Hochrichtung von einer Oberseite der Tragstruktur auf.
[0021] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die zweite Koppelvorrichtung mittels
einer Schwingungslageranordnung begrenzt elastisch nachgiebig und schwingungsgedämpft
an dem Tragrahmen montiert. Durch die begrenzt elastisch nachgiebige und schwingungsgedämpfte
Anbindung wird insbesondere ein qualitativ verbessertes Pflege- und/oder Bearbeitungsergebnis
ermöglicht. Denn die Schwingungslageranordnung vermindert insbesondere eine ungewollte
Schwingungsübertragung auf die Heckfräse.
[0022] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie
aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels, das anhand
der Zeichnungen dargestellt ist.
- Fig. 1
- zeigt in schematischer Seitenansicht eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Pistenpflegefahrzeugs mit einem heckseitig angeordneten und mittels einer Stellvorrichtung
stellbeweglichen Anbaugerät,
- Fig. 2
- eine perspektivische Detailansicht des Anbaugeräts, der Stellvorrichtung und eines
Schnellkoppelsystems zum werkzeuglosen An- und Abkoppeln des Anbaugeräts,
- Fig. 3
- in vergrößerter perspektivischer Detaildarstellung eine erste Koppelvorrichtung des
Schnellkoppelsystems,
- Fig. 4
- in vergrößerter perspektivischer Detaildarstellung eine zweite Koppelvorrichtung des
Schnellkoppelsystems,
- Fig. 5
- in einer weiteren perspektivischen Detaildarstellung das Anbaugerät, die Stellvorrichtung
und das Schnellkoppelsystem in einem noch nicht vollständig gekoppelten Zustand,
- Fig. 6
- eine vergrößerte Detaildarstellung der Ansicht nach Fig. 5 im Bereich der ersten Koppelvorrichtung,
- Fig. 7
- eine vergrößerte Detaildarstellung der Ansicht nach Fig. 5 im Bereich der zweiten
Koppelvorrichtung,
- Fig. 8, 9
- in schematisch stark vereinfachter und teilweise abgeschnittener Schnittdarstellung
das Schnellkoppelsystem mit Blickrichtung auf eine Arretiereinrichtung in einem Freigabezustand
(Fig. 8) und einem Arretierzustand (Fig. 9) und
- Fig. 10
- eine weitere perspektivische Detaildarstellung des Schnellkoppelsystems im Bereich
einer kabellosen Energieübertragungseinheit.
[0023] Gemäß Fig. 1 ist ein Pistenpflegefahrzeug 1 zur Pflege einer schematisch angedeuteten
Schneepiste P vorgesehen. Das Pistenpflegefahrzeug 1 kann auch als Pistenraupe bezeichnet
werden. Bei der Schneepiste P handelt es sich um eine Ski- und/oder Snowboardpiste.
[0024] Die Pistenraupe 1 weist einen als solchen grundsätzlich bekannten Fahrzeugaufbau
mit einem in Längsrichtung X längserstreckten Tragrahmen 2, einem unterseitig an dem
Tragrahmen 2 angeordneten Kettenfahrwerk 3 und einer heckseitig an dem Tragrahmen
2 angeordneten Stellvorrichtung 4 auf. Zudem ist ein Anbaugerät 5 mit der Stellvorrichtung
4 gekoppelt und mittels einer Stellbewegung der Stellvorrichtung 4 relativ zu dem
Tragrahmen 2 in unterschiedliche Funktionsstellungen verlagerbar. Das Anbaugerät 5
ist zur Pflege und/oder Bearbeitung der Schneepiste P eingerichtet und bei der gezeigten
Ausführungsform als Heckfräse 6 gestaltet. Weiter weist die Pistenraupe 1 eine Energieversorgungseinrichtung
7 auf, die zum Versorgen des Kettenfahrwerks 3 und der Heckfräse 6 mit Betriebsenergie
eingerichtet ist und bei der gezeigten Ausführungsform ein unter einer nicht näher
bezeichneten Abdeckung verborgenes Dieselaggregat 8 umfasst. Zudem umfasst die Energieversorgungseinrichtung
7 ein nicht näher ersichtliches Hydrauliksystem 9 und ein elektrisches Bordnetz 10.
Dabei sind das Kettenfahrwerk 3, die Stellvorrichtung 4 und die Heckfräse 6 auf eine
dem Fachmann bekannte Weise wenigstens an das Hydrauliksystem 9 angeschlossen. Insoweit
sind vorliegend ein hydrostatischer Antrieb des Kettenfahrwerks 3, eine hydraulische
Stellbeweglichkeit der Stellvorrichtung 4 und ein hydraulischer Antrieb der Heckfräse
6 vorgesehen. Bei einer nicht gezeigten Ausführungsform kann stattdessen ein teilweiser
oder gar vollständiger elektrischer Betrieb der Pistenraupe 1 vorgesehen sein.
[0025] Weiter weist die Pistenraupe 9 bei der gezeigten Ausführungsform eine frontseitig
an dem Tragrahmen 2 montierte Stellvorrichtung 4' und ein weiteres Anbaugerät 5' auf.
Das weitere Anbaugerät 5' ist als Räumschild gestaltet und mittels einer Stellbewegung
der frontseitigen Stellvorrichtung 4' auf grundsätzlich bekannte Weise in unterschiedliche
Funktionsstellungen relativ zu dem Tragrahmen 2 verlagerbar. Ferner weist die Pistenraupe
1 eine in Längsrichtung X hinter der frontseitigen Stellvorrichtung 4 und in Hochrichtung
Z oberhalb des Kettenfahrwerks 3 an dem Tragrahmen 2 montierte Fahrerkabine 11 auf.
[0026] Die Anbaugeräte 5, 5' sind je nach Einsatzzweck und Arbeitsaufgabe der Pistenraupe
1 gegen andere Anbaugeräte austauschbar und können hierfür von der jeweiligen Stellvorrichtung
4, 4' ab- und an diese angekoppelt werden.
[0027] Bei aus dem Stand der Technik bekannten Pistenraupen erfolgt das An- und Abkoppeln
der Anbaugeräte üblicherweise manuell und unter Einsatz von Werkzeug. Beispielsweise
müssen zum Abkoppeln der Anbaugeräte Schraub- und/oder Bolzenverbindungen zwischen
der Stellvorrichtung und dem jeweiligen Anbaugerät manuell gelöst werden. Entsprechendes
gilt sinngemäß für das Ankoppeln. Das manuelle An- und Ankoppeln kann arbeitszeitintensiv
und verletzungsträchtig sein.
[0028] Um dem entgegenzuwirken, weist die Pistenraupe 1 bei der gezeigten Ausführungsform
jedenfalls im Bereich der heckseitigen Stellvorrichtung 4 und des heckseitigen Anbaugeräts
5 ein Schnellkoppelsystem S auf, das insbesondere anhand der Fig. 2 und 5 im Detail
ersichtlich ist. In Fig. 1 ist das Schnellkoppelsystem S lediglich schematisch angedeutet.
Das Schnellkoppelsystem S gestattet ein werkzeugloses An- und Abkoppeln des Anbaugeräts
5 an die Stellvorrichtung 4. Beim Abkoppeln des Anbaugeräts 5 kann hierdurch im Gegensatz
zum Stand der Technik auf ein manuelles Lösen einer mechanischen, hydraulischen und/oder
elektrischen Verbindung zwischen der Stellvorrichtung und dem Anbaugerät verzichtet
werden. Entsprechendes gilt sinngemäß für das Ankoppeln des Anbaugeräts 5.
[0029] Das Schnellkoppelsystem S weist eine erste Koppelvorrichtung 12 (Fig. 3) und eine
zweite Koppelvorrichtung 13 (Fig. 4) auf. Die erste Koppelvorrichtung 12 ist auf noch
näher beschriebene Weise an der Stellvorrichtung 4 montiert. Die zweite Koppelvorrichtung
13 ist auf noch näher beschriebene Weise an dem Anbaugerät 5 montiert.
[0030] Die erste Koppelvorrichtung 12 weist bei der gezeigten Ausführungsform einen Grundkörper
14 auf, der aus Stahl gefertigt und als Schweißkonstruktion ausgeführt ist. An dem
Grundkörper 14 sind weitere Bauteile, Komponenten und/oder Abschnitte der ersten Koppelvorrichtung
12 angeordnet und/oder ausgebildet. Die erste Koppelvorrichtung 12 weist vorliegend
einen ersten Lagerabschnitt 15, einen ersten Flanschabschnitt 16, eine erste hydraulische
Kupplungseinheit 17, eine erste elektrische Energieübertragungseinheit 18 (Fig. 6)
und eine Bolzenaufnahme 19 auf.
[0031] Der erste Lagerabschnitt 15 ist an einem der Bolzenaufnahme 19 gegenüberliegenden
Stirnende des Grundkörpers 14 angeordnet. Der erste Lagerabschnitt 15 ist auf noch
näher beschriebene Weise zum Zusammenwirken mit einem komplementären Lagerabschnitt
der zweiten Koppelvorrichtung 13 vorgesehen. Bei der gezeigten Ausführungsform weist
der erste Lagerabschnitt 15 zwei in Querrichtung Y voneinander beabstandet angeordnete
Hakenelemente 20 auf. Diese ragen - in Bezug auf die Zeichenebene der Fig. 3 - in
Hochrichtung von einer Oberseite des Grundkörpers 14 auf. Die Bolzenaufnahme 19 ist
andernends des Grundkörpers 14 angeordnet und weist vorliegend zwei in Querrichtung
Y voneinander beabstandet angeordnete Bolzenaugen 21 auf. Rückwärtig ist eine weitere
Bolzenaufnahme 22 an dem Grundkörper 14 ausgebildet (Fig. 6). Die erste Koppelvorrichtung
12 ist mittels der Bolzenaufnahmen 19, 22 mit der Stellvorrichtung 4 verbunden und
insbesondere um eine Schwenkachse S1 schwenkbeweglich verlagerbar. Die Schwenkachse
S1 ist vorliegend parallel zur Querrichtung Y erstreckt. Zur Verlagerung der ersten
Koppelvorrichtung 12 um die Schwenkachse S1 greift ein hydraulischer Stellzylinder
23 der Stellvorrichtung 4 über einen Bolzen 24 an der Bolzenaufnahme 19 an. Ein weiterer
nicht näher ersichtlicher Hydraulikzylinder kann im Bereich der weiteren Bolzenaufnahme
22 an der ersten Koppelvorrichtung 12 angreifen.
[0032] Der erste Flanschabschnitt 16 ist - in Bezug auf die Zeichenebene der Fig. 3 - oberhalb
der Bolzenaufnahme 19 und unterhalb des ersten Lagerabschnitts 15 an dem Grundkörper
14 ausgebildet. Der erste Flanschabschnitt 16 wirkt auf noch näher beschriebene Weise
mit einem komplementären Flanschabschnitt der zweiten Koppelvorrichtung 13 zusammen.
[0033] Die zweite Koppelvorrichtung 13 weist einen Grundkörper 24 auf. Dieser ist vorliegend
als Schweißkonstruktion aus Stahl gefertigt. An dem Grundkörper 24 sind weitere Komponenten,
Bauteile und/oder Abschnitte der zweiten Koppelvorrichtung 13 angeordnet und/oder
ausgebildet. Weiter weist die zweite Koppelvorrichtung 13 vorliegend einen zweiten
Lagerabschnitt 25, einen zweiten Flanschabschnitt 26, eine zweite hydraulische Kupplungseinheit
27 und eine zweite elektrische Energieübertragungseinheit 28 auf (Fig. 7).
[0034] Der zweite Lagerabschnitt 25 ist an einem - in Bezug auf die Zeichenebene der Fig.
4 - oberen Stirnendbereich des Grundkörpers angeordnet. Der zweite Lagerabschnitt
25 weist vorliegend ein in Querrichtung längserstrecktes Stangenelement 19 mit kreiszylindrischem
Querschnitt auf.
[0035] Der zweite Flanschabschnitt 26 ist in Hochrichtung Z unterhalb des zweiten Lagerabschnitts
25 und unterhalb der zweiten hydraulischen Kupplungseinheit 27 im Bereich eines unteren
Stirnendes des Grundkörpers 24 angeordnet.
[0036] Wie insbesondere anhand der Fig. 2, 5 und 7 gezeigt ist, ist die zweite Koppelvorrichtung
13 im betriebsfertig montierten Zustand an einer Oberseite der Heckfräse 6 angeordnet
und mit einer Tragstruktur 30 der Heckfräse 6 zusammengefügt. Die Tragstruktur 30
ist vorliegend als Rohrrahmenkonstruktion ausgeführt. Grundsätzlich ist eine starre
Befestigung der zweiten Koppelvorrichtung 13 an der Tragstruktur 30 mittels entsprechender
Befestigungsmittel möglich. Vorliegend ist allerdings eine schwingungsgedämpfte Befestigung
der zweiten Koppelvorrichtung 13 vorgesehen. Zu diesem Zweck ist eine Schwingungslageranordnung
31, 32 zwischen der Tragstruktur 30 und dem Grundkörper 24 angeordnet. Die Schwingungslageranordnung
weist zwei Feder-Dämpfer-Einheiten 31 auf, die jeweils einends an der Tragstruktur
30 und andernends an dem Grundkörper 24 abgestützt und entsprechend verschraubt sind.
Anhand Fig. 7 ist lediglich eine der beiden Feder-Dämpfer-Einheiten 31 ersichtlich.
Zudem weist die Schwingungslageranordnung 31, 32 zwei Elastomerelemente 32 auf, die
jeweils einends an der Tragstruktur 30 und andernends an dem Grundkörper 24 abgestützt
und entsprechend verschraubt sind. Anhand Fig. 7 ist wiederum lediglich eines der
beiden Elastomerelemente 32 ersichtlich. Zur Anbindung an die Feder-Dämpfer-Einheiten
31 weist die zweite Koppelvorrichtung 13 zwei in Querrichtung Y seitlich nach außen
und in Hochrichtung Z nach unten ragende Stützarme 33 auf, die jeweils an dem Grundkörper
24 angeschweißt sind. Weiterhin sind zwei in Querrichtung seitlich nach außen abragende
Stützbleche 34 an den Grundkörper 24 angeschweißt, mittels derer die zweite Koppelvorrichtung
13 über die Elastomerelemente 32 auf der Tragstruktur 30 abgestützt ist. Anhand Fig.
4 ist lediglich eines der Stützbleche 34 ersichtlich.
[0037] Die zweite hydraulische Kupplungseinheit 27 ist in Hochrichtung Z unterhalb des zweiten
Lagerabschnitts 25 und oberhalb des zweiten Flanschabschnitts 26 angeordnet.
[0038] Die beiden hydraulischen Kupplungseinheiten 17, 27 bilden eine hydraulische Schnellkupplung
17, 27. Die hydraulische Schnellkupplung 17, 27 kann auch als hydraulisches Schnellkupplungssystem
bezeichnet werden. Die erste hydraulische Kupplungseinheit 17 ist fluidleitend mit
dem Hydrauliksystem 9 der Energieversorgungseinrichtung 7 verbunden. Hierfür sind
nicht näher ersichtliche Schlauchleitungen vorgesehen und rückwärtig mit entsprechenden
Leitungsaufnahmen der ersten hydraulischen Kupplungseinheit 17 verbunden. Die zweite
hydraulische Kupplungseinheit 27 ist fluidleitend mit einem nicht näher ersichtlichen
hydraulischen Leitungssystem der Heckfräse 6 verbunden. Das hydraulische Leitungssystem
der Heckfräse 6 speist insbesondere einen hydrostatischen Antrieb einer Fräswelle
35, die um eine parallel zur Querrichtung Y erstreckte Drehachse rotierbar an der
Tragstruktur 30 gelagert ist. Die grundsätzliche Art und Weise der fluidleitenden
Anbindung der beiden hydraulischen Kupplungseinheiten 17, 27 an entsprechende Schlauch-
oder Rohrleitungen ist als solches bekannt. Entsprechendes gilt sinngemäß für das
grundsätzliche Herstellen und Trennen der hydraulischen Verbindung zwischen den beiden
Kupplungseinheiten 17, 27.
[0039] In einem zeichnerisch nicht näher dargestellten abgekoppelten Zustand ist die Heckfräse
6 mitsamt der daran montierten zweiten Koppelvorrichtung 13 abseits des übrigen Pistenpflegefahrzeugs
auf der Schneepiste P abgestellt. Hierbei ist die Heckfräse 6 mechanisch, hydraulisch
und/oder elektrisch von der übrigen Struktur des Pistenpflegefahrzeugs, insbesondere
der ersten Koppelvorrichtung 12, getrennt. Insoweit kann auch von einem Trennzustand
gesprochen werden.
[0040] Zum Ankoppeln der Heckfräse 6 wird die erste Koppelvorrichtung 12 in Richtung der
zweiten Koppelvorrichtung 13 verlagert. Die Verlagerung der ersten Koppelvorrichtung
12 erfolgt über eine Stellbewegung der Stellvorrichtung, der unter Umständen eine
Fahrbewegung des Kettenfahrwerks zur Grobpositionierung vorausgehen kann. Dabei wird
die Stellvorrichtung 4 zunächst derart angesteuert, dass die beiden Hakenelemente
20 in Hochrichtung Z unterhalb des Stangenelements 29 und in Querrichtung Y fluchtend
zu diesem angeordnet sind. Anschließend wird die erste Koppelvorrichtung 12 relativ
zu der zweiten Koppelvorrichtung 13 in Hochrichtung Z nach oben verlagert. Diese Verlagerung
kann beispielsweise mittels einer schwenkbeweglichen Stellbewegung um die Schwenkachse
S1 erfolgen. In dem anhand Fig. 5 ersichtlichen Zustand untergreifen die Hakenelemente
20 das Stangenelement 29. Mit anderen Worten, ausgedrückt ist die zweite Koppelvorrichtung
13 mitsamt der Heckfräse 6 jedenfalls teilweise über das Stangenelement 29 entgegen
der Schwerkraft auf den Hakenelementen 20 abgestützt. Dieser Zustand kann auch als
Aufnahmezustand bezeichnet werden.
[0041] Durch eine weitergehende Stellbewegung um die Schwenkachse S1 wird die zweite Koppelvorrichtung
13 mitsamt der Heckfräse 6 in Hochrichtung Z angehoben. Hierbei bilden die Hakenelemente
20 und das Stangenelement 29 eine Schwenklageranordnung 20, 29. Die Schwenklageranordnung
gestattet eine relative Schwenkbewegung der beiden Koppelvorrichtungen 12, 13 um eine
Schwenkachse S2, die parallel zu der Schwenkachse S1 orientiert ist. Dabei können
die beiden Schwenkachsen S1, S2 auch als erste Schwenkachse S1 und zweite Schwenkachse
S2 bezeichnet werden. Infolge eines weitergehenden stellbeweglichen Verschwenkens
der ersten Koppelvorrichtung 12 im Uhrzeigersinn um die erste Schwenkachse S1 verschwenkt
die zweite Koppelvorrichtung 13 mitsamt der Heckfräse 6 entgegen dem Uhrzeigersinn
und relativ zu der ersten Koppelvorrichtung 12 um die zweite Schwenkachse S2.
[0042] Zum vollständigen Ankoppeln wird die vorbeschriebene Schwenkbewegung so lange fortgesetzt,
bis beispielsweise die beiden Flanschabschnitte 16, 26 einander kontaktieren. Hierbei
wird gleichzeitig die vorbeschriebene hydraulische Verbindung zwischen den beiden
Kupplungseinheiten 17, 27 ausgebildet. Der dann eingenommene Zustand ist anhand Fig.
2 ersichtlich und kann auch als Koppelzustand bezeichnet werden. Das Ausbilden der
hydraulischen Verbindung erfordert demnach keine gesonderte Stellbewegung und/oder
keinen gesonderten Aktuator. Dies ist besonders vorteilhaft und erlaubt insbesondere
einen vereinfachten Aufbau.
[0043] Zur Arretierung des Koppelzustands weist das Schnellkoppelsystem S eine Arretiereinrichtung
36 auf, die insbesondere anhand der Fig. 8 und 9 gezeigt ist. Die Arretiereinrichtung
weist zwei in Querrichtung Y gegenüberliegend angeordnete Arretieröffnungen 37 auf,
die vorliegend an der zweiten Koppelvorrichtung 13 angeordnet und an deren Grundkörper
24 ausgebildet sind. Zudem weist die Arretiereinrichtung 36 zwei einander in Querrichtung
Y gegenüberliegende Arretierelemente 38 auf, die bei der gezeigten Ausführungsform
mittels eines Stellelements 39 relativ zu dem Grundkörper 14 stellbeweglich an der
ersten Koppelvorrichtung 12 angeordnet sind. Das Stellelement 39 ist vorliegend schwimmend
zwischen den beiden Arretierelementen 38 gelagert und greift beidseits an jeweils
einem der Arretierelemente 38 an. Das Stellelement 39 ist vorliegend als Hydraulikzylinder
gestaltet und an das Hydrauliksystem 9 angeschlossen.
[0044] In dem anhand Fig. 9 ersichtlichen Zustand sind die Arretierelemente 38 zueinander
entgegengesetzt in Querrichtung Y nach außen durch die jeweilige Arretieröffnung 37
verlagert. Der hierdurch erzielte Formschluss wirkt einem ungewollten relativen Verschwenken
der beiden Koppelvorrichtungen 12, 13 um die zweite Schwenkachse S2 entgegen. In dem
anhand Fig. 8 ersichtlichen Zustand ist der besagte Formschluss aufgehoben.
[0045] Das Stellelement 39 ist ebenso wie die Stellelemente der Stellvorrichtung 4, insbesondere
der Hydraulikzylinder 23, zentral und ausgehend von der Fahrerkabine 11 ansteuerbar.
Der gesamte An- und Abkoppelvorgang kann hierdurch ausgehend von der Fahrerkabine
11 gesteuert werden, ohne dass die Bedienperson hierfür unmittelbar im Bereich der
Stellvorrichtung 4 bzw. des Anbaugeräts 5 manuell eingreifen müsste.
[0046] Die beiden bereits beschriebenen elektrischen Energieübertragungseinheiten 18, 28
bilden eine elektrische Schnellkupplung 18, 28 aus. Diese ist auf grundsätzlich bekannte
Weise zum kontaktlosen, induktionsbasierten Übertragen von elektrischer Energie eingerichtet.
Die grundsätzliche Funktionsweise und Gestaltung der elektrischen Schnellkupplung
18, 28 ist als solches bekannt, so dass auf weitergehende diesbezügliche Erläuterungen
verzichtet werden kann.
[0047] Das werkzeuglose Abkoppeln der Heckfräse 6 erfolgt in einer kinematisch umgekehrten
Weise.
1. Pistenpflegefahrzeug (1) mit
- einem längserstreckten Tragrahmen (2),
- einem an dem Tragrahmen (2) montierten Kettenfahrwerk (3),
- einer front- oder heckseitig an dem Tragrahmen (2) montierten Stellvorrichtung (4),
- einem mit der Stellvorrichtung (4) gekoppelten Anbaugerät (5), das zur Pflege und/oder
Bearbeitung einer Schneepiste (P) eingerichtet und mittels einer Stellbewegung der
Stellvorrichtung (4) relativ zu dem Tragrahmen (2) verlagerbar ist,
- und mit einer Energieversorgungseinrichtung (7), die zum Versorgen des Kettenfahrwerks
(3) und/oder des Anbaugeräts (5) mit Betriebsenergie eingerichtet ist,
- dadurch gekennzeichnet, dass ein Schnellkoppelsystem (S) mit einer an der Stellvorrichtung (4) montierten ersten
Koppelvorrichtung (12) und einer an dem Anbaugerät (5) montierten zweiten Koppelvorrichtung
(13) vorgesehen ist, wobei das Schnellkoppelsystem (S) werkzeuglos überführbar ist
zwischen einem Koppelzustand, in welchem die erste Koppelvorrichtung (12) und die
zweite Koppelvorrichtung (13) mechanisch miteinander gekoppelt sind, und einem Trennzustand,
in welchem die Kopplung aufgehoben ist.
2. Pistenpflegefahrzeug (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Koppelvorrichtung (12) und die zweite Koppelvorrichtung (13) derart aufeinander
abgestimmt gestaltet sind, dass sie werkzeuglos formschlüssig miteinander koppelbar
und werkzeuglos voneinander trennbar sind.
3. Pistenpflegefahrzeug (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Koppelvorrichtung (12) einen ersten Lagerabschnitt (15) aufweist, dass
die zweite Koppelvorrichtung (13) einen zweiten Lagerabschnitt (25) aufweist, und
dass das Schnellkoppelsystem (S) ausgehend von dem Trennzustand in einen Aufnahmezustand
überführbar ist, in welchem der zweite Lagerabschnitt (25) entgegen der Schwerkraft
formschlüssig auf dem ersten Lagerabschnitt (15) abgestützt ist und zusammen mit dem
ersten Lagerabschnitt (15) eine um eine Schwenkachse (S2) schwenkbewegliche Schwenklageranordnung
(15, 25) ausbildet.
4. Pistenpflegefahrzeug (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Lagerabschnitt (15) wenigstens ein Hakenelement (20) aufweist, und dass
der zweite Lagerabschnitt (25) wenigstens ein in Querrichtung (Y) längserstrecktes
Stangenelement (29) aufweist oder umgekehrt.
5. Pistenpflegefahrzeug (1) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Lagerabschnitt (15) und der zweite Lagerabschnitt (25) an einem in Hochrichtung
(Z) oberen Stirnende der jeweiligen Koppelvorrichtung (12, 13) angeordnet sind.
6. Pistenpflegefahrzeug (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Koppelvorrichtung (12) einen ersten Flanschabschnitt (16) aufweist, dass
die zweite Koppelvorrichtung (13) einen zweiten Flanschabschnitt (26) aufweist, wobei
die beiden Flanschabschnitte (16, 26) in dem Aufnahmezustand voneinander beabstandet
sind und ausgehend von dem Aufnahmezustand mittels einer relativen Schwenkbewegung
der beiden Koppelvorrichtungen (12, 13) um die Schwenkachse (S2) miteinander kontaktierbar
sind.
7. Pistenpflegefahrzeug (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Flanschabschnitt (16) und der zweite Flanschabschnitt (26) jeweils senkrecht
zu der Schwenkachse (S2) ausgerichtet sind und/oder dass der erste Flanschabschnitt
(16) und der zweite Flanschabschnitt (26) jeweils unterhalb des jeweiligen Lagerabschnitts
(15, 25) an der jeweiligen Koppelvorrichtung (12, 13) angeordnet sind.
8. Pistenpflegefahrzeug (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schnellkoppelsystem (S) eine Arretiereinrichtung (36) zur formschlüssigen Arretierung
des Koppelzustands aufweist.
9. Pistenpflegefahrzeug (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Koppelvorrichtung (13) wenigstens zwei einander gegenüberliegende Arretieröffnungen
(37) aufweist, und dass die erste Koppelvorrichtung (12) wenigstens zwei einander
gegenüberliegende Arretierelemente (38) aufweist, wobei die Arretierelemente (38)
mittels eines schwimmend zwischen den Arretierelementen (38) gelagerten Stellelements
(39) zum Zusammenwirken mit den Arretieröffnungen (37) stellbeweglich sind.
10. Pistenpflegefahrzeug (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schnellkoppelsystem (S) eine hydraulische Schnellkupplung (17, 27) zur werkzeuglosen
hydraulischen Verbindung des Anbaugeräts (5) mit der Energieversorgungseinrichtung
(7) aufweist.
11. Pistenpflegefahrzeug (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die hydraulische Schnellkupplung (17, 27) eingerichtet ist zur Übertragung eines
hydraulischen Druckes zwischen 250 bar und 450 bar und eines hydraulischen Volumenstromes
zwischen 160 l/m und 200 l/m.
12. Pistenpflegefahrzeug (1) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Koppelvorrichtung (12) eine erste hydraulische Kupplungseinheit (17) aufweist,
dass die zweite Koppeleinrichtung (13) eine zweite hydraulische Kupplungseinheit (27)
aufweist, und dass die beiden hydraulischen Kupplungseinheiten (17, 27) mittels einer
Überführung des Schnellkoppelsystems (S) zwischen dem Koppel- und dem Trennzustand
werkzeuglos miteinander fluidleitend verbindbar und voneinander trennbar sind.
13. Pistenpflegefahrzeug (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die erste hydraulische Kupplungseinheit (17) und die zweite hydraulische Kupplungseinheit
(27) allein mittels der relativen Schwenkbewegung der beiden Koppelvorrichtungen (12,
13) um die Schwenkachse (S2) miteinander verbindbar und voneinander trennbar sind.
14. Pistenpflegefahrzeug (1) nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die erste hydraulische Kupplungseinheit (17) senkrecht zu dem ersten Flanschabschnitt
(16) ausrichtet ist und dass die zweite hydraulische Kupplungseinheit (27) senkrecht
zu dem zweiten Flanschabschnitt (26) ausgerichtet ist.
15. Pistenpflegefahrzeug (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schnellkoppelsystem (S) eine elektrische Schnellkupplung (18, 28) zur werkzeuglosen
elektrischen Verbindung des Anbaugeräts (5) mit der Energieversorgungseinrichtung
(7) aufweist.
16. Pistenpflegefahrzeug (1) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Koppelvorrichtung (12) eine erste elektrische Energieübertragungseinheit
(18) aufweist, dass die zweite Koppelvorrichtung (13) eine zweite elektrische Energieübertragungseinheit
(28) aufweist, und dass die beiden elektrischen Energieübertragungseinheiten (18,
28) zur kontaktlosen, induktionsbasierten Energieübertragung eingerichtet sind.
17. Pistenpflegefahrzeug (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Anbaugerät (5) eine Heckfräse (6) mit einer Tragstruktur (30) und einer rotierbar
an der Tragstruktur (30) gelagerten Fräswelle (35) ist, wobei die zweite Koppelvorrichtung
(13) an der Tragstruktur (30) montiert ist.
18. Pistenpflegefahrzeug (1) nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Koppelvorrichtung (13) mittels einer Schwingungslageranordnung (31, 32)
begrenzt elastisch nachgiebig und schwingungsgedämpft an der Tragstruktur (30) montiert
ist.