[0001] Zum Einrüsten von Bauwerken werden Baugerüste unter anderem aus sogenannten Systemgerüsten
(auch Modulgerüste genannt) gebildet, bei denen die vertikalen Gerüstständer in bestimmten
regelmäßigen Abständen mit festen Anschlussmöglichkeiten für horizontal bzw. diagonal
verlaufende Gerüstelemente ausgestattet sind. Diese Gerüstelemente weisen wiederum
spezielle, zu den Anschlussmöglichkeiten der vertikalen Tragglieder passende Haltevorrichtungen
auf. Als Gerüstelemente sind beispielsweise Quer-, Längs- und Belagriegel, Diagonalstreben
usw. in Gebrauch. Die Verbindung der einzelnen Stützen erfolgt insbesondere durch
die Quer- oder Belagriegel, an denen sowohl Belagbohlen bzw. Stahlbeläge - nachfolgend
zusammengefasst als "Beläge" bezeichnet - als auch Absturzsicherungen anbringbar sind
(vgl. bspw.
US 6 976 557 B2). Die durch die Riegel miteinander verbundenen Stützen bilden dann einen Vertikalrahmen.
[0002] In die Haltevorrichtungen werden Anschlussköpfe von Gerüstelementen eingehängt und
fixiert. In der Regel erfolgt das Fixieren durch Festschlagen der Anschlussköpfe selbst
oder durch Festschlagen von Spannkeilen, die in den Anschlussköpfen bzw. den Anschlusselementen
der Riegel integriert sind. Die Haltevorrichtungen sind als Scheiben mit Durchbrüchen
geformt (vgl. bspw.
DE 197 26 950 A1).
[0003] Die Beläge liegen in unterschiedlichen Längen vor. Die Länge der Beläge gibt üblicherweise
die Länge eines Gerüstfeldes vor. Durch ihre unterschiedlichen Längen kann bedarfsgerecht
unterschiedlichen Aufstellgegebenheiten für das jeweilige Baugerüst Rechnung tragen
zu können. In der Regel haben die Beläge eine Länge zwischen 0,5 und 3 Metern. Hierdurch
lässt sich beispielsweise sehr flexibel die Länge des Gerüsts an die Länge des jeweiligen
Gebäudes anpassen.
[0004] Es treten aber auch Einbausituationen auf, bei denen es wünschenswert ist, in ein
Gerüstfeld Beläge einzuhängen, die kürzer als die Länge des Gerüstfeldes sind. Dies
kann zum Beispiel der Fall sein, wenn eine Leiter oder ein Durchstieg in dem Gerüstfeld
verbaut werden soll. Aber auch besonderen Gegebenheiten, beispielsweise in Industrieanlagen,
kann das Einbauen kürzerer Beläge erforderlich sein, wenn nämlich vertikal verlaufende
Rohre umbaut werden müssen, die in einem höheren Bereich rechtwinklig abknicken, so
dass in den darüber liegenden Gerüstebenen das lange Gerüstfeldmaß benötigt wird.
[0005] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zur Befestigung von Belagriegeln an Baugerüsten zu schaffen, die eine einfache und
zugleich zuverlässige Anbringung eines Belagriegels in einem Bereich ermöglicht, der
sich in einem Abstand zum Ende des Gerüstfeldes befindet. Gemäß der Erfindung wird
diese Aufgabe mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst.
[0006] Mit der Erfindung ist, eine Vorrichtung zur Befestigung von Belagriegeln an Baugerüsten
geschaffen, die eine einfache und zugleich zuverlässige Anbringung eines Belagriegels
in einem Bereich ermöglicht, der sich in einem Abstand zum Ende des Gerüstfeldes befindet.
Dadurch besteht die Möglichkeit, Belagriegel in das jeweilige Gerüstfeld einzuhängen,
die kürzer als die Länge des Gerüstfeldes sind. Durch den Bügel ist es in einfacher
Weise möglich, die erfindungsgemäße Vorrichtung an einen Längsriegel einzuhängen.
Auf der Halteeinrichtung kann sich dann der Belagriegel abstützen, wobei die zuverlässige
Arretierung mit Hilfe eines Spannkeils erfolgt, der durch den Durchtritt in der Halteeinrichtung
erfolgt.
[0007] Vorteilhaft sind zwei Bügel vorgesehen, die zueinander beabstandet angeordnet sind.
Hierdurch ist die Auflagefläche auf dem Längsriegel vergrößert, was die Stabilität
erhöht.
[0008] In Weiterbildung der Erfindung ist mindestens ein Bügel auf seiner der Halteeinrichtung
abgewandten Seite mit einer Gewindebohrung versehen. Die Gewindebohrung dient zur
Aufnahme einer Schraube. Durch Eindrehen von der dem Belagriegel abgewandten Seite
kommt die Schraube mit dem Längsriegel in Kontakt, wodurch die Vorrichtung gegen Herabfallen
oder Verschieben gesichert ist.
[0009] Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen
angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt
und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- die Seitenansicht einer Vorrichtung zur Befestigung von Belagriegeln an Baugerüsten;
- Figur 2
- die Draufsicht auf die in Figur 1 dargestellte Vorrichtung;
- Figur 3
- die dreidimensionale Darstellung der in Figur 1 dargestellten Vorrichtung;
- Figur 4
- die abschnittsweise perspektivische Darstellung eines Gerüstfeldes mit montierten
Vorrichtungen;
- Figur 5
- die vergrößerte Darstellung der Einzelheit "Z" in Figur 4;
- Figur 6
- die Draufsicht auf das in Figur 4 dargestellte Gerüstfeld und
- Figur 7
- die vergrößerte Darstellung der Einzelheit "Y" in Figur 6.
[0010] Die im Ausführungsbeispiel dargestellte Vorrichtung zur Befestigung von Belagriegeln
an Baugerüsten, umfasst zwei Bügel 1, an denen eine Halteeinrichtung 2 angeordnet
ist. Die Bügel 1 sind beabstandet zueinander angeordnet. In Abwandlung des Ausführungsbeispiels
kann auch nur ein Bügel vorgesehen sein.
[0011] Die Vorrichtung ist im Ausführungsbeispiel als Schweißkonstruktion ausgebildet, so
dass die Halteeinrichtung 2 mit den Bügeln 1 verschweißt ist. Alternativ kann die
Vorrichtung auch als Stanz-Biegeteil hergestellt werden.
[0012] Die Halteeinrichtung 2 ist bei bestimmungsgemäßen Gebrauch der Vorrichtung horizontal
ausgerichtet. Sie ist mit einem Durchtritt 3 versehen, der in Montageposition der
Vorrichtung einen Spannkeil 4 aufnimmt. Der Durchtritt 3 ist im Ausführungsbeispiel
in der Mitte der Halteeinrichtung 2 angeordnet.
[0013] Die Bügel 1 haben im Ausführungsbeispiel einen halbkreisförmigen Abschnitt 11, der
in montiertem Zustand der Vorrichtung auf einem Längsriegel des Gerüsts aufliegt.
Üblicherweise entspricht der Innendurchmesser des Abschnitts 11 dem Außendurchmesser
des Längsriegels. In Abwandlung des Ausführungsbeispiels kann der Abschnitt 11 auch
einen U-förmigen ausgebildet sein. In diesem Fall entspricht die lichte Weite des11
dem Außendurchmesser des Längsriegels.
[0014] An den Abschnitt 11 schließt sich auf der der Halteeinrichtung 2 abgewandten Seite
eine Verlängerung 12 an, die in montiertem Zustand der Vorrichtung senkrecht ausgerichtet
ist und die rechtwinklig zur Halteeinrichtung 2 ausgerichtet ist. Auf der anderen,
der Halteeinrichtung 2 zugewandten Seite schließt sich an den Abschnitt 11 ein zur
Verlängerung 12 parallel verlaufender Bauteilabschnitt 13 an, der kürzer als die Verlängerung
12 ist. an diesen Abschnitt der Bügel 1 ist die Halteeinrichtung 2 angeschweißt.
[0015] Die Bügel 1 sind auf ihrer der Halteeinrichtung 2 abgewandten Seite im Bereich der
Verlängerung 12 jeweils mit einer Gewindebohrung 5 versehen. Selbstverständlich ist
es auch möglich, nur einen Bügel 1 mit einer Bohrung 5 zu versehen. Die Gewindebohrungen
5 nehmen in montiertem Zustand der Vorrichtung eine Schraube 6 auf.
[0016] Figuren 4 bis 6 zeigen die erfindungsgemäße Vorrichtung in ihrem bestimmungsgemäßen
Einsatz an einem Gerüstfeld 7. Das Gerüstfeld 7 ist gebildet von Stützen 71, Längsriegeln
72 und Querriegeln 73. Erkennbar liegt der Abschnitt 11 des Bügels 1 auf einem Längsriegel
72 des Gerüstfeldes 7 auf. Die Schraube 6 ist in diesem Zustand so weit in die Gewindebohrung
5 eingedreht, dass das freie Ende des Gewindeabschnitts der Schraube 6 mit dem Längsriegel
72 in Kontakt ist. Da die Gewindebohrung 5 in der Verlängerung 12 des Bügels 1 angeordnet
ist, welche über die horizontale Mittellinie des Längsriegels nach unten übersteht,
befindet sich der Kontaktpunkt des Gewindeabschnitts der Schraube 6 unterhalb dieser
Mittellinie, so dass ein Abheben der Vorrichtung vom Längsriegel 72 verhindert ist.
Gleichzeitig ist die Vorrichtung auf diese Weise geklemmt gehalten.
[0017] An der Halteeinrichtung 2 ist ein Belagriegel 8 angebaut. Der Belagriegel 8 ist in
bekannter Weise an seinen beiden Enden mit Montageeinrichtungen 81 zur Montage an
den Vorrichtungen versehen. Die Montageeinrichtung 81 verjüngt sich in Richtung ihres
freien Endes dreieckförmig. Das freie Ende ist von einem Kreisabschnitt gebildet.
Im Bereich seiner dreieckigen Ausbildung weist die Montageeinrichtung 81 jeweils einen
vertikal ausgerichteten Schlitz 82 auf. Der Schlitz 82 nimmt ersichtlich den Spannkeil
4 auf, welcher in Montageposition zugleich den Durchtritt 3 in der Halteeinrichtung
2 durchsetzt.
[0018] Die Montageeinrichtung 81 ist zudem mit einem horizontal ausgerichteten Schlitz 83
versehen, der sich in etwa in der Mitte der jeweiligen Montageeinrichtung 81 befindet.
Der Schlitz 83 nimmt in montiertem Zustand die Halteeinrichtung 2 auf.
[0019] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Befestigung von Belagriegeln an Baugerüsten
ist in einfacher Weise montierbar. Sie ist lediglich mit dem Abschnitt 11 der Bügel
1 auf dem Längsriegel 72 an der gewünschten Stelle zu platzieren und mit der Schraube
6 zu fixieren. Durch Anbau einer zweiten Vorrichtung an dem Längsriegel auf der anderen
Seite des Gerüstfeldes lässt sich der Belagriegel 8 zwischen den Vorrichtungen montieren.
Nach Verspannen des Belagriegels mit Hilfe der Spannkeile kann der Belag 74 an einem
Querriegel 73 und dem Belagriegel 8 eingehängt werden.
[0020] Die Vorrichtung lässt sich an jeder Stelle eines Längsriegels eines Gerüstfeldes
montieren. Sie ist daher ohne Einschränkung an der gewünschten Position anbringbar.
Folglich kann bei einer Gerüstfeldlänge von beispielsweise 3 Metern die Vorrichtung
in Abhängigkeit von der Länge des zu montierenden Belages im Abstand von 0,5, 0,75,
1, 1,25, 1,5, 2 oder 2,5 Metern angebracht werden. Die Montageposition ist folglich
nicht von der Vorrichtung bestimmt, sondern von der Länge der zur Montage vorgesehenen
Beläge, welche wiederum in Abhängigkeit von den Gegebenheiten vor Ort ausgewählt wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist daher sehr flexibel und gleichzeitig einfach
einsetzbar.
1. Vorrichtung zur Befestigung von Belagriegeln an Baugerüsten, umfassend mindestens
einen Bügel (1), an dem eine Halteeinrichtung (2) angeordnet ist, die mit einem Durchtritt
(3) versehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Bügel (1) vorgesehen sind, die zueinander beabstandet angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Bügel (1) auf seiner der Halteeinrichtung (2) abgewandten Seite mit
einer Gewindebohrung (5) versehen ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bügel (1) einen halbkreisförmigen Abschnitt (11) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bügel (1) einen U-förmigen Abschnitt aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich an den Abschnitt (11) sich auf der der Halteeinrichtung (2) abgewandten Seite
eine Verlängerung (12) anschließt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verlängerung (12) rechtwinklig zur Halteeinrichtung (2) ausgerichtet ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchtritt (3) einen Spannkeil (4) aufnimmt.