[0001] Der Erfindungsgegenstand betrifft einen Stift zum Behandeln von Tierstichen bzw.
-bissen, wobei insbesondere an Insekten - vorzugsweise aus der Familie Culicidae -
bzw. Spinnentiere gedacht ist. Durch diese Stiche bzw. Bisse kommen verschiedene tierische
Substanzen in den Körper, die bekanntermaßen zu Schmerzen, Juckreiz oder dgl. führen.
Dabei ist es nicht ratsam, sich an diesen Stellen zu kratzen, da dies zu oberflächlichen
Verletzungen und weiteren Komplikationen, insbesondere Infektionen führen kann. Oftmals
werden deshalb Flüssigkeiten oder Gele aufgetragen, die eine kühlende bzw. Schmerz
stillende Wirkung besitzen. Diese Mittel haben jedoch den Nachteil, dass sie nur eine
sehr kurzzeitige Wirkdauer aufweisen und je nach Körperstelle auch leicht abgewischt
werden.
[0002] Es ist bekannt, zur Behandlung von Tierstichen bzw. -bissen einen Stift einzusetzen,
der eine Spitze aufweist. Diese Spitze ist elektrisch beheizbar und wird auf die Einstich-
bzw. Bissstelle aufgedrückt und diese anschließend erwärmt. Hierdurch werden verschiedene
chemische Substanzen, die das Tier in den menschlichen Körper eingebracht hat, denaturiert
oder in anderer Weise inaktiviert, was dann zu einer Linderung der Schmerzen bzw.
des Juckreizes führt. Nachteilig bei diesem Stift ist allerdings, dass auch körpereigene
Proteine zerstört werden, was wiederum zu verschiedenartigen medizinischen Komplikationen
führen kann.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Stift der eingangs genannten Art
zu schaffen, der eine Juckreiz mildernde Wirkung aufweist, körpereigene Proteine aber
nicht zerstört.
[0004] Ein erfindungsgemäßer Stift dient zum Behandeln von Tierstichen oder -bissen, wobei
insbesondere an Insektenstiche oder -bisse sowie Spinnentierstiche bzw. -bisse gedacht
ist. Diese Aufzählung ist jedoch lediglich beispielhaft und nicht abschließend zu
verstehen. Der Stift weist mindestens einen Schaft und mindestens eine endseitige
Spitze auf, welche bevorzugt auf die Einstich- oder Bissstelle gedrückt wird. Durch
den mindestens einen Schaft lässt sich der Stift einfach in der Hand halten, um eine
Behandlung durchführen zu können. Die mindestens eine Spitze kann einseitig zum mindestens
einen Schaft oder beidseitig ausgebildet sein, was unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten
erlaubt. Die mindestens eine Spitze kann im geometrischen Sinn spitz ausgebildet sein.
Es ist jedoch auch daran gedacht, die Spitze abgerundet zu formen, um eine gleichmäßigere
Druckverteilung zu realisieren. Um die gewünschte Juckreiz mildernde Wirkung zu erzielen,
ist die mindestens eine Spitze oszillierend angetrieben, wobei sich diese oszillierende
Bewegung der mindestens einen Spitze während der Behandlung auf die Stich- bzw. Bissstelle
überträgt. Es hat sich aber herausgestellt, dass eine rein punktuelle Behandlung mit
einer oszillierenden Spitze nicht ausreicht. Aus diesem Grund läuft von der mindestens
einen Spitze mindestens eine Kante im spitzen Winkel zu einer Achse des Schaftes.
Wird die mindestens eine Spitze gegen die Haut gedrückt, so drückt sich auch diese
mindestens eine Kante ein, so dass die Haut auch im Bereich dieser mindestens einen
Kante oszillatorisch behandelt wird. Durch dieses strahlenförmige Behandlungsmuster
ergibt sich eine effiziente Reduktion des Juckreizes, ohne körpereigene Proteine in
irgendeiner Weise zu zerstören. Damit ist auch nicht zu befürchten, dass diese Behandlungsmethode
irgendwelche unerwünschten Nebenwirkungen aufweist. Dies ist insbesondere bei Allergikern
wichtig, da weder allergene Fremdstoffe eingesetzt werden, noch potentiell allergen
wirkende Substanzen im Körper erzeugt werden.
[0005] Zur weiteren Verbesserung des Behandlungsergebnisses ist es vorteilhaft, wenn mindestens
drei der Kanten vorgesehen sind. Auf diese Weise ergibt sich ein sternförmiges Behandlungsmuster,
was zu einer sehr nachhaltigen Reduktion des Juckreizes führt.
[0006] Eine einfache Realisierung der Kanten ergibt sich, indem die Spitze mit den Kanten
einen Pyramidenkörper bildet. Dabei kann der Pyramidenkörper eine Grundfläche in Form
eines regelmäßigen Polygons aufweisen. Zur Steigerung des Kantenwinkels kann es jedoch
vorteilhaft sein, wenn der Pyramidenkörper eine Grundfläche in Form eines Sterns aufweist.
Auf diese Weise treten die Kanten mit spitzerem Winkel hervor.
[0007] Um den Stift universell anwenden zu können, ist es vorteilhaft, wenn am mindestens
einen Schaft beidseitig Spitzen vorgesehen sind, die zueinander unterschiedlich gebaut
sind. Insbesondere ist daran gedacht, an einer der Spitzen mehr Kanten, einen spitzeren
Kantenwinkel und/oder einen kleineren spitzen Winkel als an der anderen Spitze vorzusehen.
[0008] Es hat sich herausgestellt, dass eine oszillierende Bewegung der mindestens einen
Spitze quer zur Achse des mindestens einen Schaftes eine optimale Behandlung ergibt.
[0009] Eine einfache Realisierung der oszillierenden Bewegung ergibt sich, indem im mindestens
einen Schaft mindestens ein Motor vorgesehen ist, der mindestens eine Motorwelle antreibt.
Diese mindestens eine Motorwelle ist mit mindestens einem Exzenter verbunden, um auf
diese Weise die oszillierende Bewegung zu erzeugen. Damit ergibt sich ein einfacher
Aufbau ohne Getriebe, so dass der Stift insgesamt wartungsfrei ist.
[0010] Zur Energieversorgung ist es außerdem günstig, wenn im mindestens einen Schaft mindestens
eine Batterie vorgesehen ist, die mit dem mindestens einen Motor in elektrischer Wirkverbindung
steht. Damit ist der Stift als autarkes Gerät einsetzbar und benötigt insbesondere
keine externe Energieversorgung.
[0011] Zur einfacheren Aktivierung des Stiftes ist es vorteilhaft, wenn die mindestens eine
Spitze axial verschiebbar ist. Diese axiale Verschiebung erfolgt vorzugsweise begrenzt.
Zudem steht die mindestens eine Spitze mit mindestens einen Taster in Wirkverbindung,
der bei einem Druck gegen die mindestens eine Spitze aktivierbar ist. Dieser mindestens
eine Taster sorgt dann für die Aktivierung des Antriebs der Spitze, also beispielsweise
für einen Schluss des Stromkreises zwischen der mindestens einen Batterie einerseits
und dem mindestens einen Motor andererseits. Damit reicht ein einfaches Aufdrücken
der mindestens einen Spitze auf die Haut aus, um die oszillatorische Bewegung auszulösen.
Eine zusätzliche Bedienung eines Tasters oder ähnliches ist daher nicht erforderlich.
[0012] Der Erfindungsgegenstand wird beispielhaft anhand der Zeichnung erläutert, ohne den
Schutzumfang zu beschränken.
[0013] Es zeigt:
- Figur 1
- eine teilweise geschnittene, räumliche Darstellung eines Stiftes und
- Figur 2
- eine axiale Ansicht von zwei verschiedenen Ausführungsformen der Spitze.
[0014] Die Figur 1 zeigt eine teilweise geschnittene, räumliche Darstellung eines Stiftes
1. Dieser Stift 1 weist einen Schaft 2 auf, der als Griff zur Bedienung des Stiftes
1 genutzt wird. Endseitig ist am Schaft 2 eine Spitze 3 vorgesehen, die auf eine Stich-
bzw. Bissstelle auf der Haut aufgesetzt wird, um diese zu behandeln.
[0015] Um die Spitze 3 in eine oszillatorische Bewegung quer zu einer Achse 4 des Schaftes
2 zu bringen, ist im Schaft 2 ein Elektromotor 5 vorgesehen. Dieser Elektromotor 5
weist einen Exzenter 6 auf, der an einer Motorwelle 7 des Motors 5 befestigt ist.
Wenn der Motor 5 die Motorwelle 7 in Drehung versetzt, verursacht der Exzenter 6 die
gewünschte oszillatorische Bewegung der Spitze 3.
[0016] Der Motor 5 ist zusammen mit der Spitze 3 in Richtung der Achse 4 verschiebbar gehalten.
Diese Verschiebebewegung ist durch einen Taster 8 begrenzt. Wird die Spitze 3 so weit
in axiale Richtung gedrückt, dass der Taster 8 betätigt wird, wird der Motor 5 aktiviert.
Hierzu befindet sich im Schaft 2 ein Batteriehalter 9, in dem eine Batterie 10 gehalten
ist. Über Leitungen 11 ist diese Batterie 10 durch den Taster unterbrechbar mit dem
Motor 5 verbunden. Um eine ungewollte Betätigung des Motors 5 zu vermeiden, weist
der Stift 1 außerdem eine Schutzkappe 12 auf, die die Spitze 3 umschließt. Diese Schutzkappe
12 hält außerdem die Spitze 3 sauber.
[0017] Zur Erzielung einer möglichst guten Wirkung weist die Spitze 3 Kanten 13 auf, die
ein strahlenförmiges Behandlungsmuster realisieren. Diese Kanten 13 werden durch eine
pyramidenförmige Gestalt der Spitze 3 realisiert. Die Spitze 3 ist außerdem nicht
spitz im geometrischen Sinn ausgebildet, sondern gerundet, um eine flächige Druckverteilung
der Spitze 3 auf der Haut zu realisieren.
[0018] Die Figur 2 zeigt axiale Ansichten von zwei verschiedenen Ausführungsformen der Spitze
3. Die linke Darstellung zeigt eine Spitze 3 mit polygonalem Querschnitt, der beispielhaft
octagonal ist. Damit ergeben sich acht Kanten 13, die sich in die Haut eindrücken.
[0019] Die rechte Darstellung. zeigt eine alternative Ausführungsform mit sternförmigem,
hexagonalem Querschnitt. Diese Ausführungsform entspricht der Darstellung gemäß Figur
1. Dabei ergeben sich sechs Kanten 13, die durch den sternförmigen Querschnitt einen
kleineren Kantenwinkel als bei der linken Ausführungsform besitzen.
Bezugszeichenliste
[0020]
- 1
- Stift
- 2
- Schaft
- 3
- Spitze
- 4
- Achse
- 5
- Motor
- 6
- Exzenter
- 7
- Motorwelle
- 8
- Taster
- 9
- Batteriehalter
- 10
- Batterie
- 11
- Leitung
- 12
- Schutzkappe
- 13
- Kante
1. Stift zum Behandeln von Tierstichen oder -bissen, wobei der Stift (1) mindestens einen
Schaft (2) und mindestens eine endseitige Spitze (3) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Spitze (3) oszillierend angetrieben ist und von der mindestens
einen Spitze (3) mindestens eine Kante (13) verläuft, die im spitzen Winkel zu einer
Achse (4) des mindestens einen Schaftes (2) angestellt ist.
2. Schaft nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens drei der Kanten (13) vorgesehen sind.
3. Stift nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Spitze (3) mit den Kanten (13) einen Pyramidenkörper bildet.
4. Stift nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass am mindestens einen Schaft (2) beidendig Spitzen (3) vorgesehen sind, die zueinander
unterschiedlich aufgebaut sind.
5. Stift nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, das die oszillierende Bewegung der mindestens einen Spitze (3) quer zur Achse (4)
des mindestens einen Schaftes (2) erfolgt.
6. Stift nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass im mindestens einen Schaft (2) mindestens ein Motor (5) vorgesehen ist, der mindestens
eine Motorwelle (7) antreibt, welche mit mindestens einem Exzenter (6) verbunden ist,
um die oszillierende Bewegung zu erzeugen.
7. Stift nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass im mindestens einen Schaft (2) mindestens eine Batterie (10) vorgesehen ist, die
mit dem mindestens einen Motor (5) in elektrischer Wirkverbindung steht.
8. Stift nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Spitze (3) axial verschiebbar ist und mit mindestens einem Taster
(8) in Wirkverbindung steht, der bei einem Druck gegen die mindestens eine Spitze
(3) aktivierbar ist, um die mindestens eine Spitze (3) oszillierend anzutreiben.