[0001] Die Erfindung betrifft eine Rührwerksmühle mit einer behälterförmigen Prozesseinheit,
in die sich eine Antriebswelle erstreckt, und einen Rotor mit einer Vielzahl von Werkzeugen,
um Energie auf Mahlhilfskörper zu übertragen.
Überblick über das Gebiet der Erfindung
[0002] Rührwerksmühlen werden zum Zerkleinern und Homogenisieren von Feststoffpartikeln
(Farben und Lacke) eingesetzt, bei der mittels einer Rührwelle Mahlhilfskörper intensiv
bewegt werden. Dabei werden die Feststoffpartikel durch Prall, Druck, Scherung und
Reibung zerkleinert. Prinzipiell können Rührwerkskugelmühlen unterschieden werden
hinsichtlich einer horizontalen oder vertikalen Ausrichtung der Mahlkammer. Die Aktivierung
der Mahlhilfskörper erfolgt durch die Rührwelle, die mit Rührkörpern (Werkzeugen)
wie beispielswiese Stäben oder Scheiben ausgestattet sein kann. Der Mahlraum ist üblicherweise
mit einem hohen Prozentsatz z.B. siebzig bis neunzig Prozent mit Mahlhilfskörpern
im Größenbereich von 0,03-9 mm Durchmesser gefüllt.
[0003] In der Regel umfassen Rührwerksmühlen einen Mahlbehälter, in dem eine mit Mahlelementen
versehene Rührwelle angeordnet ist, wodurch eine Mahlkammer zwischen dem Mahlbehälter
und der Rührwelle gebildet wird, in der sich die Mahlelemente hinein erstrecken und
in der mindestens ein Einlasskanal und ein Auslasskanal für Mahlgut mündet und eine
Trenneinrichtung für Mahlhilfskörper vorgesehen ist.
[0004] Das zu vermahlende Produkt strömt beim Mahlvorgang kontinuierlich von einem Produkteinlass
axial zur Rührwelle durch den Mahlraum bis zu einem Produktauslass. In einem Auslassbereich
erfolgt dann die Trennung der Mahlhilfskörper vom Produktstrom mittels eines Trennsystems.
[0005] Der Durchsatz und die Mahlkörpergröße werden in geschlossenen Rührwerkskugelmühlen
durch die Trenneinrichtung begrenzt. Mit Hilfe der Trenneinrichtung sollen die Mahlhilfskörper
sicher im Mahlbehälter zurückgehalten werden und dürfen auch bei hohen Durchsatzleistungen
nicht zu einer Mahlkörperverpressung oder zur Verstopfung führen. Die Trenneinrichtungen
können in bekannter Weise als Spaltsysteme, Zentrifugalsysteme oder als externe Abtrennsysteme
ausgebildet sein.
[0006] Der
EP 1943022 B1 liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rührwerksmühle der gattungsgemäßen Art so auszugestalten,
dass insbesondere bei Einsatz von Mahlhilfskörpern extrem kleinen Durchmessers eine
Mahlung und Dispergierung mit enger Partikel-Verteilung auch bei nur einem Mahlgutdurchlauf
durch die Rührwerksmühle erreicht wird, ohne dass die Gefahr von Betriebsstörungen,
insbesondere durch Aufprall von Mahlhilfskörpern auf das Schutz-Sieb, auftritt. Dies
wird erreicht indem die am Rotor angebrachten Rotorwerkzeuge nur einen kleinen Spalt
zur Behälterwand freilassen, dass der Innen-Raum als Mahlgut-Abführ-Kanal ausgebildet
ist und dass als Einrichtungen zur Behinderung des Überströmens von Mahlhilfskörpern
aus dem Mahl-Raum in den Mahlgut-Abführ-Kanal die am Rotor angebrachten Werkzeuge
in einem Bereich zwischen den Mahlhilfskörper-Rückführ-Kanälen und dem Umlenk-Kanal
in Umfangsrichtung des Rotors einander überlappend auf einer Schraubenlinie derart
angeordnet sind, dass sie beim Drehantrieb des Rotors in einer Drehrichtung auf die
Mahlhilfskörper einen der Durchströmrichtung entgegengerichteten Impuls ausüben.
[0007] Eine Rührwerksmühle ist aus der
EP 0 370 022 B1 (entspr.
US 5,062,577) bekannt. Bei dieser Rührwerksmühle werden die Mahlhilfskörper aus der Mahlgut-Mahlhilfskörper-Strömung
durch die Mahlhilfskörper-Rückführ-Kanäle abzentrifugiert, bevor sie das Schutz-Sieb
erreichen. Dem Schutz-Sieb kommt hierbei grundsätzlich die Funktion zu, verschlissene
Mahlhilfskörper, die zu leicht sind, um direkt durch die Mahlhilfskörper-Rückführ-Kanäle
abgeschleudert zu werden, aufzufangen, und als Drosselstelle zum Aufbau eines der
Mahlgut-Strömung entgegenwirkenden Gegendruckes zu dienen. Das Rührwerk ist mit in
den äußeren Mahlraum vorragenden Rührwerkzeugen versehen. Bei Einsatz extrem kleiner
Mahlhilfskörper ist nicht sichergestellt, dass die Mahlhilfskörper nicht doch zum
Schutz-Sieb gelangen und dieses mit der Zeit zusetzen. Insbesondere beim Einsatz extrem
kleiner Mahlhilfskörper müssen entsprechend feine Schutz-Siebe verwendet werden, die
wiederum sehr leicht beschädigt werden können, wenn doch Mahlhilfskörper aufprallen.
Wenn wiederum beim Einsatz von Mahlhilfskörpern üblicher Größe verhältnismäßig viskose
Mahlgüter zu behandeln sind, dann findet bei einem teilweisen Zusetzen des Schutz-Siebes
ein erheblicher Druckaufbau in der Rührwerksmühle statt, der ebenfalls zu einer Störung
des Mahlprozesses führt.
[0008] Aus der
EP 0 504 836 B1 ist eine Rührwerksmühle bekannt, bei der in einem zylindrischen Gehäuse ein topfförmiger
Rotor angeordnet ist, der über seine Länge mit Durchtrittsschlitzen versehen ist.
Innerhalb des Rotors ist ein Innen-Stator mit einem Schutz-Sieb angeordnet. Im äußeren
Mahlraum sind sowohl am Rotor als auch an der den Mahlraum begrenzenden Wand Werkzeuge
angebracht. Für den Einsatz extrem feiner Mahlhilfskörper ist diese Rührwerksmühle
nicht geeignet. Im Übrigen treten auch hier die vorstehend bereits erläuterten Probleme
auf.
[0009] Aus der
DE 34 37 866 A1 (entspr.
US 5,011,089) ist eine Rührwerksmühle bekannt, die einen Rotor aufweist, der an seiner Außenseite
mit paddelförmigen Werkzeugen besetzt ist. Innerhalb des Rotors ist ein Schutz-Sieb
angeordnet. Der Rotor besteht aus achsparallel verlaufenden Stäben, an denen die paddelförmigen
Werkzeuge angebracht sind. Das Mahlgut wird radial zugeführt. In dieser Rührwerksmühle
wird durch die paddelartige Ausgestaltung der Rührwerkzeuge zwar erreicht, dass die
Mahlhilfskörper im Bereich der Behälterwand aufkonzentriert werden; eine definierte
Mahlung, insbesondere mittels extrem kleiner Mahlhilfskörper und eine zuverlässige
Abtrennung der Mahlhilfskörper ohne Gefahr von Betriebsstörungen ist hiermit ebenfalls
nicht möglich. Die Mahlhilfskörper-Packung wird radial vom Mahlgut durchströmt, d.
h. das Mahlgut wird nur über einen sehr kurzen Weg einem Mahlprozess aufgesetzt. Bei
einem nur einmaligen Durchgang des Mahlguts durch die Rührwerksmühle wird daher nur
ein geringer Mahlfortschritt erreicht.
[0010] Aus der
DE 196 38 354 A1 (entspr.
US 5,894,998) ist eine Rührwerksmühle der allgemeinen Gattung bekannt, bei der das Schutz-Sieb
am topfförmigen Rotor angebracht ist und gegenüber dem Innen-Stator mittels einer
Gleitringdichtung abgedichtet ist. Das Schutz-Sieb rotiert also mit dem Rotor, wodurch
zu ihr gelangende Mahlhilfskörper zusätzlich abgeschleudert werden.
[0011] Aus der
EP 0 546 320 A2 (entsprechend
US 5 346 145) ist eine Rührwerksmühle bekannt, auf deren Rotor Werkzeuge mit Förderflächen angebracht
sind, die auf das Mahlgut und die Mahlhilfskörper einen Impuls in Richtung vom Mahlguteinlass
zum Mahlgutauslass ausüben.
Übersicht über die Erfindung:
[0013] Aufgabe der Erfindung ist einen alternativen Ansatz bereitzustellen, der einen breiteren
Einsatzbereich der Mühle ermöglicht.
[0014] Gelöst wird diese Aufgabe durch die Erfindung gemäß den Merkmalen der Ansprüche.
[0015] Die Erfindung umfasst eine Rührwerksmühle mit einer behälterförmigen Prozesseinheit,
in die sich eine Antriebswelle erstreckt. An der Antriebswelle ist ein Rotor vorzugsweise
klemmend befestigt. Die Antriebswelle erstreckt sich dabei von unten in das Innere
des Rotors. Der Rotor ist in der Regel ein länglicher runder Körper. Dieser Körper
kann Vorsprünge, Aussparungen und innere Bohrungen aufweisen. Der Körper des Rotors
weist hierbei eine entsprechende axiale Bohrung auf. Die Bohrung ist vorzugsweise
eine Sackbohrung oder das Ende der Bohrung ist durch ein Element verschlossen, das
eine Konterverschraubung zulässt. Die Bohrung oder die Welle ist zylindrisch an ihren
Enden ausgebildet so dass eine Klemmverbindung entstehen kann. In einer möglichen
Ausführungsform, wird eine Schraubverbindung von oben in den Kopf der Welle vorgenommen,
die die Welle in die Bohrung zieht und somit eine Pressverbindung unterstützt. Der
Rotor ist mit einer Vielzahl von Aktivierungsstiften auf seiner Außenseite versehen,
um Energie auf Mahlhilfskörper zu übertragen. In der Regel handelt es sich wie oben
beschrieben bei den Mahlhilfskörpern um Perlen aus Metall oder Keramik. Bei den Aktivierungsstiften
handelt es sich vorzugsweise um Bolzen, insbesondere aus Metall, die radial an der
Außenseite des Rotors angeordnet sind. Die Anordnung der Bolzen kann variieren, so
können, versetzte regelmäßig, gewindeförmige Anordnungen denkbar sein.
[0016] Damit das Produkt durch die Prozesseinheit läuft bzw. fließt, weist es einen Produkteingang
und einen Produktausgang auf, über die das zu mahlende Produkt in und aus der Prozesseinheit
geführt wird. Das zu vermahlende Produkt ist umgeben von einer Trägerflüssigkeit,
welche durch die Prozesseinheit gepumpt wird. Man spricht somit von einer Nassmühle.
In der bevorzugten Ausführungsform ist der Produkteingang im unteren Bereich der Prozesseinheit
angeordnet und der Produktausgang im oberen Bereich, so dass das Produkt entgegen
der Erdanziehung von unten nach oben durch die Prozesseinheit fließt. Im Zusammen,
mit dieser Erfindung ist unten dort, wo die Erdanziehung größer ist und oben dort,
wo die Erdanziehung kleiner ist, bzw. dort wo der Weg zum Erdmittelpunkt kürzer ist,
ist unten. Damit unterstützt die Erdanziehung die Separation von Produkt und Mahlhilfskörper,
da sie durch die Erdanziehung nach unten gezogen werden und damit vom Trennsystem
abgehalten werden. Ferner umfasst die Erfindung einem Motor, vorzugsweise einen Drehstrommotor,
der die Antriebswelle antreibt. Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung ist, dass die
Antriebswelle sich von unten durch einen Boden der Prozesseinheit in die vertikal
ausgerichtete Prozesseinheit erstreckt, und der Motor mit der Antriebswelle unterhalb
der Prozesseinheit verbunden ist, um die Leistung auf die Antriebswelle zu übertragen,
so dass der Deckel bei gefüllter Prozesseinheit entfernt werden kann, ohne dass das
Produkt oder die Mahlhilfskörper zu entfernen sind. Die Erdanziehung wirkt in diesem
Fall unterstützend, da die Perlen vom Trennsystem abgehalten werden. Hierdurch können
Verschleißteile oder verstopfte Teile einfacher ausgetauscht werden. Auch können auf
das Mahlgut unterschiedliche Siebstufen angewendet werden. So kann das Sieb graduell
kleiner werden im Laufe des Mahlprozesse.
[0017] In möglichen Ausführungsformen ist der Motor parallel vorzugsweise seitlich zur Prozesseinheit
angeordnet, so dass die Drehachse des Motors parallel zur Antriebswelle angeordnet
ist. In diesem Fall können durch Antriebsriemen und Riemenscheiben unterhalb der Prozesseinheit
eine Kraftübertragung erfolgen. Es sind auch Ketten, Zahnräder oder Getriebe denkbar.
Andere Anordnungen des Motors sind ebenfalls denkbar.
[0018] In einer möglichen Ausführungsform kann der Deckel nach oben durch Lösen von Verschlussmitteln
von der Prozesseinheit entfernt werden. Hierbei ist der Deckel vorzugsweise mit Schrauben
oder Muttern am Rand oder einen Flansch des Außenmantels der Prozesseinheit befestigt.
Entsprechende Dichtungen sind vorgesehen, um eine ausreichende Dichtigkeit zu erreichen.
[0019] In einer möglichen Ausführungsform sind mindestens zwei Deckel vorhanden, und Befestigungsmittel
der Prozesseinheit sind so ausgebildet, dass die Deckel austauschbar sind. Austauschbar
heißt, dass lediglich Bolzen oder Schrauben gelöst werden müssen, ohne dass andere
strukturelle Teile innerhalb oder außerhalb der Prozesseinheit ausgetauscht werden
müssen. So kann durch den Austausch des Deckels zwischen einer dynamischen Trennvorrichtung
und einer statischen Trennvorrichtung gewechselt werden kann, ohne dass dabei die
Prozesseinheit zu leeren oder der Rotor zu wechseln ist, insbesondere sind die Mahlhilfskörper
oder das Produkt nicht zu entfernen. Der Rotor ist so ausgebildet, dass er mit keinem
der Deckel kollidiert, nachdem diese ausgetauscht wurden.
[0020] In einer möglichen Ausführungsform ist der Deckel oder ein auf dem Deckel angeordneter
Flansch nach oben entfernbar, um ein Sieb zu wechseln, ohne dass dabei die Prozesseinheit
zu leeren ist oder der Rotor zu wechseln ist, insbesondere sind die Mahlhilfskörper
oder das Produkt nicht zu entfernen. Bei der statischen Hilfsvorrichtung kann der
Deckel noch mit einem Flansch versehen sein, der lediglich einen Zugriff auf das Sieb
erlaubt, ohne dabei den vollständigen Deckel zu entfernen. Durch entsprechende Schnellverschlüsse
kann dieser Flansch geöffnet werden und ein Zugriff auf das Sieb kann gewährt werden.
Hierdurch kann das Sieb ausgetauscht, gereinigt oder gegen ein feineres Sieb ausgetauscht
werden.
[0021] In einer möglichen Ausführungsform ist die Trennvorrichtung mit dem entfernbaren
Deckel verbunden, so dass durch das Entfernen des Deckels ebenfalls die Trennvorrichtung
entfernt wird. Hierdurch kann durch Lösen von Schrauben bzw. Bolzen oder Verschlüssen
außerhalb der Prozesseinheit, die gesamte Trennvorrichtung auf einmal nach oben entfernt
werden. Ein Arbeiten in der Prozesseinheit ist daher nicht notwendig, wodurch ein
sauberes Arbeiten erleichtert wird.
[0022] Aufgrund der Verbindung des Deckels mit der Trennvorrichtung ist im Deckel der Produktausgang
ausgebildet, der in Flussrichtung des Produkts nach der Trennvorrichtung angeordnet
ist. Der Produktausgang startet in der Regel zentral aus dem Deckel und wird nach
oben seitlich weggeführt. Andere Ausbildungen sind denkbar.
[0023] Neben Aktivierungsstiften auf dem Rotor sind in einer möglichen Ausführungsform an
dem Stator, der sich an der Innenseite der Prozesseinheit befindet, ebenfalls radial
angeordnete Aktivierungsstifte vorgesehen, die sich in Zwischenräume von beabstandeten
Aktivierungsstiften des Rotors erstecken.
[0024] Zusätzlich können sich am Rotor, in einer möglichen Ausführungsform, Aktivierungsstifte
in axialer Richtung im Bodenbereich und/oder an der Oberseite nach oben und/oder unten
zeigend befinden.
[0025] Hierdurch wird eine intensivere Anregung der Mahlhilfskörper erreicht.
[0026] In einer möglichen Ausführungsform weist der Rotor an seinem oberen Ende eine zentrale
Ausnehmung auf, die zum Deckel gerichtet ist und mit einer umlaufenden Wandung versehen
ist, in die sich die Trennvorrichtung, die am Deckel befestigt ist, von oben erstreckt.
Die Trennvorrichtung kann als rohrförmiges Sieb ausgebildet sein, dass sich vom Deckel
nach unten in die Prozesseinheit erstreckt. Damit die Bauhöhe reduziert wird, weist
der Rotor eine entsprechende Ausnehmung auf, so dass der Rotor um die Siebeinheit
rotiert, die statisch im inneren des Rotors angeordnet ist und von der umlaufenden
Wandung umgeben ist.
[0027] In einer möglichen Ausführungsform des Rotors sind in der umlaufenden Wandung Rückführöffnungen
ausgebildet, die sich von der zentralen Ausnehmung in Richtung Stator erstrecken,
um die Mahlhilfskörper zurück in den Raum zwischen Stator und Rotor zu führen. Die
Öffnungen dienen zur einfachen Rückführung der Mahlhilfskörper, die durch die Zentrifugalkraft,
die der Rotor erzeugt, wieder zurück transportiert werden. Vorzugsweise verlaufen
die Rückführöffnung nicht vollständig radial, sondern in einem schrägen Winkel oder
gebogen in Rotationsrichtung so dass eine Pumpenschaufel-Effekt wie bei einer Jet-Pumpe
erreicht wird.
[0028] In einer möglichen Ausführungsform ist in der Ausnehmung ein Klemmstück angeordnet,
dass den Rotor mit der Antriebswelle verklemmt, deren oberes Ende sich in die Ausnehmung
erstreckt. Die Antriebswelle endet somit kurz unterhalb des Bodens der Ausnehmung
und wird dort klemmend fixiert mit dem Rotor.
[0029] In einer möglichen Ausführungsform ist der Produkteingang im Bodenbereich oder in
der unteren Mantelfläche der Prozesseinheit ausgebildet, so dass das zu mahlende Produkt
von unten nach oben durch die Rührwerksmühle fließt.
[0030] In einer möglichen Ausführungsform wird die dynamische Trennvorichtung durch einen
oder mehrere Mitnehmer vom Rotor angetrieben. Die Mitnehmer erstrecken sich vom Rotor
nach oben und greifen dort in eine entsprechende Aufnahme, so dass kein separater
Antrieb notwendig ist. Es ist allerdings auch möglich einen separaten Antrieb vorzusehen,
um unterschiedliche Drehzahlen vorzusehen.
[0031] In einer möglichen Ausführungsform weist die Prozesseinheit einen Außenmantel auf,
der sich um den Stator erstreckt und einen Statorkühlraum bildet, mit einem Kühlwasserzugang
und einem Kühlwasserabgang. In der Regel fließt das Kühlwasser von unten nach oben
wie der Produktfluss durch den Statorkühlraum.
[0032] In einer möglichen Ausführungsform weist der Boden der Prozesseinheit einen Boden-Kühlraum
auf, der sich um die Antriebswelle erstreckt, mit einem Kühlwasserzugang und einem
Kühlwasserabgang. Hierdurch können unterschiedliche Kühltemperaturen gefahren werden,
auch sind die Bauteile besser voneinander getrennt, so dass eine Fertigung vereinfacht
wird, um die inneren Verschleißteile austauschen zu können.
[0033] In einer möglichen Ausführungsform könnte der Rotor auch als gekühlte Variante ausgeführt
werden, indem das Kühlmedium von unten durch die Antriebswelle in den Rotor geführt
wird.
Figuren Beschreibung
[0034] Im Folgenden werden die Figuren der möglichen Ausführungsformen beschrieben.
Es zeigt
[0035]
Figur 1 die Mühle von der Seite mit teilweise durchsichtigem Gehäuse, und den Komponenten
Antrieb, Keilriemen und Prozesseinheit;
Figur 2 einen Schnitt durch die Prozesseinheit entlang der Welle;
Figur 3 einen Schnitt durch die Prozesseinheit entlang der Welle, wobei das Sieb einzeln,
aus dem Deckel nach oben entfernt wurde;
Figur 4 bei der der Deckel mit einer dynamischen Trennvorrichtung versehen ist.
Beschreibung einer detaillierten Ausführungsform
[0036] Die Figur 1 zeigt die erfinderische Mühle von der Seite, wobei das Gehäuse teilweise
durchscheinend ist.
[0037] Auf einem Maschinenständer 1 sind parallel nebeneinander eine Prozesseinheit 2 und
ein Motor 3 (vorzugsweise Drehstrommotor) angeordnet, so dass deren Rotationsachsen
parallel zu einander sind. Die Motorwelle ist nach unten gerichtet und mit einer Motorkeilriemenscheibe
4 versehen. Die Prozesseinheit 2 weist ebenfalls eine Keilriemenscheibe 6 auf, die
an der Unterseite ausgebildet sind. Beide Keilriemenscheiben sind über einen Keilriemen
5 miteinander verbunden.
[0038] Eine Lagerung 7 ist tischförmig seitlich vom Motorgehäuse ausgebildet. Auf dieser
Lagerung ist die Prozesseinheit 2 angeordnet und durch die Lagerung erstreckt sich
eine Antriebswelle 33, die mit der Keilriemenscheibe 6 auf der einen Seite und einem
Rotor 17, der in der Prozesseinheit 2 angeordnet ist, auf der anderen Seite verbunden
ist. Der Motor treibt somit den Rotor in der Prozesseinheit an.
[0039] Oberhalb der Lagerung 7 ist ein Produkteingang 8 angeordnet, der einen Zufluss eines
Produkts in den Bodenbereich der Prozesseinheit 2 ermöglicht. Das zu mahlende Produkt
wird gegen die Erdanziehungskraft von unten nach oben zum Deckel der Prozesseinheit
2 gepumpt. Das zu mahlende Produkt befindet sich in einer Trägerflüssigkeit und wird
mit dieser durch die Prozesseinheit gepumpt wird. Im Bereich des Deckels befindet
sich der Produktausgang 9, aus dem das zu mahlende Produkt austritt.
[0040] Zur Vermeidung einer Überhitzung des zu mahlenden Produkts sind zwei Kühlwasserräume
vorgesehen. Diese können auch zu einem zusammengeführt werden. Der erste Stator-Kühlraum
19 ist im Wandbereich der Prozesseinheit 2 ausgebildet. Hierzu ist ein Kühlwasserzugang
10 für einen Stator 16 vorgesehen. Die Prozesseinheit 2 ist vorzugweise doppelwandig
ausgebildet mit einem Außenmantel 14 und einem Innenmantel, der als Stator 16 dient.
Der Stator-Kühlraum 19 wir von unten nach oben mit Kühlflüssigkeit geflutet und auch
in dieser Richtung durchpumpt. Ein entsprechender Kühlwasserabgang 11 befindet sich
im oberen Bereich der Prozesseinheit.
[0041] Weiterhin ist ein Boden-Kühlraum 20 im Boden ausgebildet, um die Lagerung der Antriebswelle
33 und das Mahlgut im Bodenbereich zu kühlen. Hierzu ist ein Kühlwasserzugang 12 im
Boden 12 und Kühlwasserabgang 13 im Boden ausgebildet.
[0042] Wie in den Figuren 2 und 3 gezeigt umfasst die tonnenförmige Prozesseinheit 2 den
Außenmantel 14, innerhalb dessen beabstandet der Stator 16 ausgebildet ist. Zwischen
beiden ist der Stator-Kühlraum 19 angeordnet. Um den Stator 16 nach innen gerichtet
ist ein Mahlraum 18 ausgebildet, in dessen Zentrum sich der Rotor 17 dreht.
[0043] Nach unten ist die Prozesseinheit durch einen Prozesseinheitboden 21 abgeschlossen,
an den der Boden-Kühlraum 20 grenzt.
[0044] In der Regel ist der Außenmantel 14 mit dem Prozesseinheitboden 21 verbunden.
[0045] Ferner ist im Prozesseinheitboden ein Perlenablassstopfen 32 vorgesehen, um die Mahlhilfskörper
31 nach unten abzulassen. Das Lagergehäuse dient als Auflage für den Prozesseinheitboden.
Hierzu wird eine Flanschanbindung 22 der Prozesseinheit am Lagergehäuse verwendet.
Durch eine Befestigung 23 wird die Prozesseinheit an der Flanschanbindung 23 befestigt.
[0046] Nach oben ist die Prozesseinheit durch einen oberen Mahlraumdeckel 15 mit eine Aufnahme
für eine Siebeinheit / Statische Trennvorrichtung begrenzt.
[0047] Die Figuren 2 und 3 zeigen einen Mahlraumdeckel mit Sieb im eingebauten und nach
oben entfernten Zustand.
[0048] Figur 4 hingegen zeigt eine dynamische Trennvorrichtung. Der Mahlraumdeckel weist
eine Bohrung auf, in dem die Siebeinheit 26 angeordnet ist. Die Siebeinheit wiederum
weist einen Siebdeckel 27 und ein daran anschließendes Sieb 28 auf.
[0049] Durch lösbare Befestigungen 29 und 24 kann sowohl der Mahlraumdeckel als auch die
Siebeinheit entfernt, ausgetauscht oder gereinigt werden.
[0050] Sowohl an der Wandung des Stators also auch am Rotor sind umlaufend angeordnete im
rechen Winkel zur Drehachse ausgebildete Aktivierungsstifte 30 vorgesehen, die sich
in den Raum zwischen Stator und Rotor erstrecken, um ineinander zu greifen, und um
so die Rotationsenergie auf die Mahlhilfskörper 31 zu übertragen. Die Aktivierungsstifte
können sich sogar im Bodenbereich oder an der Oberseite des Rotors befinden und nach
unten oder oben gerichtet sein wie die Figuren 2-4 zeigen.
[0051] Der Rotor weist, wie Figur 3 gut zu entnehmen ist, im oberen Bereich eine zentrale
Ausnehmung 41 auf, in die sich das Sieb erstreckt, wenn die Vorrichtung in Betrieb
ist. Hierdurch wird die Siebfläche vergrößert bei gleichzeitig kompakter Bauform.
[0052] Damit Mahlhilfskörper, die direkt am Sieb anliegen, wieder in den Mahlraum zurückgeführt
werden können, weist der Rotor in seinem oberen Bereich Rückführöffnung 25 auf. Diese
sind umlaufend beabstandet angeordnet und erstrecken sich von der Oberkante der Ausnehmung
41 bis zu deren Unterkante.
[0053] Die Antriebswelle 33 erstreckt sich nahezu bis zur Unterseite der zentralen Ausnehmung
41 durch eine Rotornabe 34. Die Antriebswelle 33 ist durch ein Klemmstück 35 das am
Boden der zentralen Ausnehmung 41 ausgebildet ist mit der Rotornabe 34 verbunden.
Um die Rotornabe erstreckt sich dann der Rotormantel (Pos. 31), der einstückig oder
lösbar mit der Rotornabe verbunden sein kann.
[0054] Die Figur 4 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, bei der der oberer Mahlraumdeckel
36 mit einer dynamischen Trennvorrichtung 40 mit Reibspalt 37 ausgebildet ist. Die
Erfindung kann innerhalb kurzer Zeit umgerüstet werden, ohne dabei die Prozesseinheit
zu leeren. Es bedarf lediglich des Tauschs des Deckels.
[0055] Mitnehmer 38 übertragen die Drehbewegung vom Rotor auf den dynamischen Spalt bzw.
die dynamischen Trennvorrichtung, bei der zwei Ringe eng zueinander angeordnet sind,
wobei einer dieser Ringe rotiert. Durch diesen Spalt wird das gemahlene Produkt geführt.
[0056] Im Mahlraumdeckel ist der Auslauf 39 und das Lagergehäuse der dynamischen Trennvorrichtung
ausgebildet.
Bezugszeichenliste
[0057]
- 1
- Maschinenständer
- 2
- Prozesseinheit
- 3
- Drehstrommotor
- 4
- Keilriemenscheibe Motor
- 5
- Keilriemen
- 6
- Keilriemenscheibe Prozesseinheit
- 7
- Lagerung
- 8
- Produkteingang
- 9
- Produktausgang
- 10
- Kühlwasserzugang Stator
- 11
- Kühlwasserabgang Stator
- 12
- Kühlwasserzugang Boden
- 13
- Kühlwasserabgang Boden
- 14
- Außenmantel
- 15
- Oberer Mahlraumdeckel, Aufnahme Siebeinheit / Statische Trennvorrichtung
- 16
- Stator
- 17
- Rotor
- 18
- Mahlraum
- 19
- Stator-Kühlraum
- 20
- Boden-Kühlraum
- 21
- Boden Prozesseinheit
- 22
- Flansch Anbindung Prozesseinheit Lagergehäuse
- 23
- Befestigung Prozesseinheit an Pos. 22
- 24
- Befestigung Pos. 15 & Pos. 36
- 25
- Rückführöffnung im Rotor für Mahlhilfskörper
- 26
- Siebeinheit / statische Trennvorrichtung
- 27
- Siebdeckel / Deckel statische Trennvorrichtung
- 28
- Sieb
- 29
- Befestigung Pos. 26
- 30
- Aktivierungsstift
- 31
- Mahlhilfskörper
- 32
- Perlenablassstopfen
- 33
- Antriebswelle
- 34
- Rotornabe
- 35
- Klemmstück
- 36
- Oberer Mahlraumdeckel, Aufnahme dynamischer Spalt / dynamische Trennvorrichtung
- 37
- Reibspalt
- 38
- Mitnehmer (übertragen die Drehbewegung vom Rotor auf den dynamischen Spalt)
- 39
- Auslauf- / Lagergehäuse von der dynamischen Trennvorrichtung
- 40
- Dynamische Trennvorrichtung
- 41
- Zentrale Ausnehmung Rotor
1. Rührwerksmühle mit einer behälterförmigen Prozesseinheit (2), in die sich eine Antriebswelle
(33) erstreckt, und einen Rotor (17) mit einer Vielzahl von Werkzeugen(30) um Energie
auf Mahlhilfskörper (31) zu übertragen, die Prozesseinheit (2) weist einen Produkteingang
(8) und einen Produktausgang (9) auf, über die das zu mahlende Produkt in und aus
der Prozesseinheit (2) geführt wird, mit einem Motor (3), der die Antriebswelle (33)
antreibt, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebswelle (33) sich von unten durch einen Boden der Prozesseinheit (2) in
die vertikal ausgerichteten Prozesseinheit (2) erstreckt, und der Motor (3) mit der
Antriebswelle (33) unterhalb der Prozesseinheit verbunden ist, um die Leistung auf
die Antriebswelle (33) zu übertragen, so dass der Deckel bei gefüllter Prozesseinheit
(2) entfernt werden kann, ohne dass das Produkt oder die Mahlhilfsköprer (31) zu entfernen
sind, wobei der Produkteingang im unteren Bereich der Prozesseinheit der Prozesseinheit
ausgebildet ist, so dass flüssige zu mahlende Produkt gegen die Erdanziehung von unten
nach oben durch die Rührwerksmühle fließt.
2. Die Rührwerksmühle nach dem vorhergehenden Anspruch dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (15,27,36) nach oben durch Lösen von Verschlussmitteln von der Prozesseinheit
entfernbar ist.
3. Die Rührwerksmühle nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Deckel vorhanden sind, und Befestigungsmittel der Prozesseinheit
so ausgebildet sind, dass die Deckel austauschbar, und durch Austausch des Deckels
zwischen einer dynamischen Trennvorrichtung und einer statischen Trennvorrichtung
gewechselt werden kann, ohne dass dabei die Prozesseinheit zu leeren ist oder der
Rotor (17) zu wechseln ist, insbesondere sind die Mahlhilfskörper oder das Produkt
nicht zu entfernen.
4. Die Rührwerksmühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sieb einzeln oder zusammen mit dem Deckel nach oben entfernbar ist, ohne dass
dabei die Prozesseinheit zu leeren ist oder der Rotor (17) zu wechseln ist, insbesondere
sind die Mahlhilfskörper (31) oder das Produkt nicht zu entfernen.
5. Die Rührwerksmühle nach einem der drei vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennvorrichtung (40,26) mit dem entfernbaren Deckel verbunden ist, so dass durch
Entfernen des Deckels ebenfalls die Trennvorrichtung entfernt wird
6. Die Rührwerksmühle nach einem der vier vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass im entfernbaren Deckel(15, 27, 36) der Produktausgang ausgebildet ist, der in Flussrichtung
des Produkts nach der Trennvorrichtung angeordnet ist.
7. Die Rührwerksmühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass der Rotor (17) an der Außenseite mit radial angeordneten Aktivierungsstiften (30)
ausgebildet ist.
8. Die Rührwerksmühle nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Prozesseinheit an einer Innenseite als Stator (16) ausgebildet ist, mit radial
angeordneten Aktivierungsstiften (30), die sich in Zwischenräume von beanstandeten
Aktivierungsstiften (30) des Rotors erstecken.
9. Die Rührwerksmühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass der Rotor (17) an seinem oberen Ende eine zentrale Ausnehmung (41) aufweist, die
zum Deckel gerichtet ist und mit einer umlaufenden Wandung versehen ist, in die sich
die Trennvorrichtung (28), die am Deckel befestigt ist von oben erstreckt.
10. Die Rührwerksmühle nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass umlaufende Wandung Rückführöffnungen (25) aufweist, die sich von der zentralen Ausnehmung
in Richtung Stator erstrecken, um die Mahlhilfskörper zurück in den Raum zwischen
Stator und Rotor zu führen.
11. Die Rührwerksmühle nach einem der vorhergehenden zwei Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass in der Ausnehmung ein Klemmstück (35) angeordnet ist, dass den Rotor mit der Antriebswelle
verklemmt, deren oberes Ende sich in die Ausnehmung erstreckt und/oder eine Schraubverbindung
als Fixierung genutzt wird fließt.
12. Die Rührwerksmühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die dynamische Trennvorrichtung (40) durch einen oder mehrere Mitnehmer (42) vom
Rotor angetrieben werden.
13. Die Rührwerksmühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass der Motor (3) seitlich von der Prozesseinheit (2) angeordnet ist, vorzugsweise mit
seiner Drehachse parallel zu der der Antriebswelle (33), um über Kraftübertragungsmittel
(4,5,6) mit der Antriebswelle verbunden zu sein.
14. Die Rührwerksmühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Prozesseinheit einen Außenmantel (14) aufweist, der sich um den Stator erstreckt
und einen Statorkühlraum (19) bildet, mit einem Kühlwasserzugang (10) und einem Kühlwasserabgang
(11).
15. Die Rührwerksmühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass der Boden der Prozesseinheit einen Boden-Kühlraum (20) aufweist, der sich um die
Antriebswelle (33) erstreckt, mit einem Kühlwasserzugang (12) und einem Kühlwasserabgang
(13).