I. Anwendungsgebiet
[0001] Die Erfindung betrifft Aufschneide-Maschinen, insbesondere sogenannte Slicer, mit
denen in der Lebensmittelindustrie Stränge eines nur geringfügig kompressiblen Produktes
wie Wurst oder Käse in Scheiben aufgeschnitten werden.
II. Technischer Hintergrund
[0002] Da diese Stränge mit einem über ihre Länge gut formhaltigen und maßhaltigen, also
im Wesentlichen konstanten, Querschnitt hergestellt werden können, werden sie Produkt-Kaliber
genannt.
[0003] Dabei werden meist mehrere parallel nebeneinander angeordnete Produkt-Kaliber gleichzeitig
aufgeschnitten, indem vom gleichen Messer, welches sich in Querrichtung zur Längsrichtung
der Produkt-Kaliber bewegt, in einem Durchgang jeweils eine Scheibe abgeschnitten
wird.
[0004] Die Produkt-Kaliber werden von einem Zuförderer einer Zufuhreinheit vorwärts geschoben
in Richtung des Messers der Schneideinheit, meist auf einem schräg nach unten gerichteten
Zuförderer, und jeweils durch die Produkt-Öffnungen einer plattenförmigen, sogenannten
Schneidbrille geführt, an deren vorderen Ende das darüber hinaus vorstehende Teil
des Produkt-Kalibers von dem Messer unmittelbar vor der Schneidbrille als Scheibe
abgetrennt wird.
[0005] Die Scheiben fallen in aller Regel auf einen Abförderer einer Abförder-Einheit, mittels
dessen sie zur Weiterverarbeitung abtransportiert werden.
[0006] Während des Aufschneidens wird jedes Produkt-Kaliber meist an ihrem von der Schneidbrille
abgewandten, hinteren Ende von einem Greifer gehalten, welcher hierzu mit entsprechenden
Greifer-Klauen versehen ist.
[0007] Häufig sind die Aufschneidemaschine mehrspurig ausgebildet, was bedeutet, dass von
der Zufuhreinheit mehrere nebeneinanderliegende Produkt-Kaliber, jeweils am hinteren
Ende von einem Greifer gehalten, der Schneideinheit zugeführt werden, die mit einem
Arbeitstakt des einzigen Messers von jedem der Produktkaliber, quasi gleichzeitig,
jeweils eine Scheibe abtrennt.
[0008] Die Greifer sind, in der Regel alle, an einem quer zur Zufuhrrichtung verlaufenden
Greifer-Schlitten befestigt, der in Zufuhr Richtung Verfahren Bar ist, weshalb die
Greifer im Wesentlichen nur synchron bewegt werden können, und in aller Regel nur
eine sehr geringe Strecke in Zufuhr Richtung relativ zueinander bewegt werden können,
um dadurch Produktions-Ungenauigkeiten der Produkt-Kaliber hinsichtlich der Länge
ausgleichen zu können.
[0009] Dies reicht jedoch nicht aus, wenn entweder deutlich unterschiedlich lange Kaliber
auf den einzelnen Spuren nebeneinander aufgeschnitten werden sollen, oder die Kaliber
mit unterschiedlichen Scheiben-Dicken aufgeschnitten werden sollen, da sich hierfür
die Greifer um relativ große Strecken relativ zueinander in Zufuhr-Richtung bewegen
können müssen.
[0010] Gleichzeitig sollen jedoch Antriebs-Motore für die Greifer auf dem Greifer-Schlitten
vermieden werden, um dessen bewegte Masse möglichst gering zu halten.
III. Darstellung der Erfindung
a) Technische Aufgabe
[0011] Es ist daher die Aufgabe gemäß der Erfindung, eine Aufschneide-Maschine, insbesondere
einen Slicer, bereitzustellen, welcher der eingangs genannten Problematik zu begegnen
vermag und dabei eine hohe Prozess-Sicherheit aufweist.
b) Lösung der Aufgabe
[0012] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0013] Eine
gattungsgemäße mehrspurige
Aufschneide-Maschine umfasst bekanntermaßen eine Schneideinheit mit einem Messer zum Abtrennen der Scheiben,
eine Abförder-Einheit zum Abfördern der abgetrennten Scheiben und eine Zufuhr-Einheit
mit einem Zuförderer zum Zuführen der Produkt-Kaliber zur Schneid-Einheit. Die Zufuhr-Einheit
weist einen Greifer pro Spur auf und die Greifer, insbesondere alle, werden von einem
Greiferschlitten getragen, der entlang einer Schlitten-Führung in Zufuhrrichtung gesteuert
verfahrbar ist, gesteuert von einer Steuerung, die die beweglichen Teile, insbesondere
alle beweglichen Teile, der Aufschneide-Maschine steuert.
[0014] Bei einer solchen Aufschneide-Maschine wird die bestehende Aufgabe erfin
dungsgemäβ dadurch gelöst, dass zwei parallel verlaufende Schlitten-Führungen vorhanden sind
und an jeder jeweils mindestens ein oder genau ein Greifer-Schlitten gesteuert verfahrbar
ist.
[0015] Dadurch ist es möglich, je eine Schlitten-Führung in der Aufsicht betrachtet auf
den beiden Seiten bzgl. des Zuförderers anzuordnen, was die Einsicht und das Eingreifen
auf dem Zufuhrband nicht wesentlich behindert.
[0016] Häufig weisen solche Aufschneide-Maschinen mehrere, z.B. vier, Spuren nebeneinander
auf, auf denen jeweils ein Produkt-Kaliber zugeführt wird, von denen quasi-gleichzeitig
durch nur ein, sich in Querrichtung über alle Spuren erstreckendes, Messer, jeweils
eine Scheibe abgetrennt wird.
[0017] Eine Möglichkeit besteht bei mehreren, insbesondere zwei, Schlitten-Führungen darin, an jeder Schlitten-Führung
genau einen Greiferschlitten zu führen, die dann identisch oder nur spiegelverkehrt
ausgebildet sein können, an jedem Greifer-Schlitten aber mehrere Greifer anzuordnen.
[0018] Um die an einem Greifer-Schlitten vorhandenen Greifer unabhängig voneinander bewegen
zu können, ist der mindestens eine weitere Greifer in Zufuhrrichtung relativ zum ihn
tragenden Greifer-Schlitten geführt und gesteuert um eine begrenzte Strecke verfahrbar.
[0019] Da der Antrieb für eine solche Relativbewegung ebenfalls an der Schlitten-Führung
ortsfest vorhanden sein soll, muss ein Antriebsstrang von dort zu den Greifern am
Greifer-Schlitten vorgesehen werden.
[0020] Die
andere Möglichkeit besteht darin, dass ein Greifer-Schlitten nur jeweils einen Greifer trägt und an
jeder der Schlitten-Führungen mehrere Schlitten vorhanden sind und gesteuert verfahrbar
sind, die sich dann jedoch meist gegenseitig nicht überholen können.
[0021] Auch hierbei werden die Antriebsquellen für die einzelnen Greifer-Schlitten vorzugsweise
alle ortsfest z.B. am hinteren Ende der Schlitten-Führung angeordnet, und auch die
gegebenenfalls ortsfest angeordneten Greifer-Aktivatoren, mittels der die Greifer
betätigt werden.
[0022] Die Verlagerung der Greifer-Schlitten kann in Zufuhr-Richtung direkt absolut zur
Zufuhr-Einheit erfolgen, oder lediglich relativ zu dem anderen, an der gleichen Schlitten-Führung
geführten, Greifer-Schlitten, sodass dann der eine Greifer-Schlitten, dessen Position
direkt relativ zum Grundgestell verändert wird, als Master und der andere als Slave
in seiner Verlagerung in Zufuhr-Richtung fungiert.
[0023] In beiden Fällen können die Schlitten-Führungen und / oder die daran geführten Greifer-Schlitten
und / oder die verwendeten Schlitten-Antriebe und / oder die verwendeten Greifer-Antriebe
identisch ausgebildet sein, was den Herstellungsaufwand reduziert.
c) Ausführungsbeispiele
[0024] Ausführungsformen gemäß der Erfindung sind im Folgenden beispielhaft näher beschrieben.
Es zeigen:
- Figuren 1a, b:
- eine Aufschneide-Maschine in Form eines Slicers gemäß dem Stand der Technik in unterschiedlichen
perspektivischen Ansichten, mit in die Aufschneidestellung hochgeklapptem Zufuhr-band,
- Figur 1c:
- die Aufschneide-Maschine der Figuren 1a, b in der Seitenan-sicht mit entfernten Verkleidungsteilen, sodass die verschiede-nen
Förderbänder besser zu erkennen sind
- Figur 2a:
- einen gegenüber Figur 1c vereinfachte Seitenansicht der Aufschneide-Maschine, beladen mit einem Produkt-Kaliber,
- Figur 2b:
- eine Seitenansicht gemäß Figur 2a, aber mit in die Beladestel-lung herabgeklapptem Zufuhrband und bis auf einen Kaliber-Rest
aufgeschnittenen Produkt-Kaliber,
- Figur 3a:
- eine erste Ausführungsform der Erfindung in der Aufsicht auf die Aufschneide-Maschine
der Figuren 1a, b, betrachtet lot-recht auf das in die Aufschneidestellung hochgeklappte Zufuhr-band,
- Figur 3b:
- eine zweite Ausführungsform der Erfindung in der Aufsicht auf die Aufschneide-Maschine
der Figuren 1a, b, betrachtet lot-recht auf das in die Aufschneidestellung hochgeklappte Zufuhr-band.
[0025] Die
Figuren 1a, 1b zeigen unterschiedliche perspektivische Ansichten eines mehrspurigen Slicers 1 zum
gleichzeitigen Aufschneiden von mehreren Produkt-Kalibern K auf jeweils einer Spur
SP1 bis SP4 nebeneinander und Ablegen in geschindelten Portionen P aus je mehreren
Scheiben S mit einer generellen Durchlaufrichtung 10* durch den Slicer 1 von rechts
nach links.
[0026] Figur 1c und
Figur 2a zeigen - ohne und mit eingelegtem Kaliber K - eine Seitenansicht dieses Slicers 1
unter Weglassen für die Erfindung nicht relevanter Abdeckungen und anderer Teile,
die ebenso wie alle anderen Einheiten am Grundgestell 2 befestigt sind, sodass die
funktionalen Teile, vor allem die Förderbänder, besser zu erkennen sind. Die Längsrichtung
10 ist die Zufuhrrichtung der Kaliber K zur Schneideinheit 7 und damit auch die Längsrichtung
der im Slicer 1 liegenden Kaliber K.
[0027] Dabei ist zu erkennen, dass der Grundaufbau eines Slicers 1 nach dem Stand der Technik
darin besteht, dass einer Schneideinheit 7 mit um eine Messerachse 3' rotierenden
Messer 3, etwa einem Sichelmesser 3, mehrere, in diesem Fall vier, quer zur Zufuhrrichtung
10 nebeneinander auf einem Zuförderer 4 liegende Produkt-Kaliber K mit Abstandshaltern
15 des Zuförderers 4 dazwischen von dieser Zufuhreinheit 20 zugeführt werden, von
deren vorderen Enden das rotierende Messer 3 mit seiner Schneidkante 3a jeweils in
einem Arbeitsgang, also fast gleichzeitig, eine Scheibe S abtrennt.
[0028] Für das Aufschneiden der Produkt-Kaliber K befindet sich der Zuförderer 4 in der
in den
Figuren 1a -
2a dargestellten, in der Seitenansicht schrägen AufschneideStellung mit tiefliegendem
schneidseitigem, vorderen Ende und hochliegendem, hinteren Ende, aus der er um eine
in seiner Breitenrichtung, der ersten Querrichtung 11, verlaufende Schwenkachse 20',
die sich in der Nähe der Schneideinheit 7 befindet, herabgeklappt werden kann in eine
etwa horizontale Belade-Stellung, wie sie in
Figur 2b dargestellt ist.
[0029] Das hintere Ende jedes in der Zufuhreinheit 20 liegenden Kalibers K ist gemäß
Figur 2a jeweils von einem Greifer 14a - d formschlüssig mit Hilfe von Greifer-klauen 16 gehalten.
Diese hinsichtlich der Stellung der Greiferklauen 16 aktivierbaren und deaktivierbaren
Greifer 14a - 14d sind an einem gemeinsamen Greifer-Schlitten 13 befestigt, welche
entlang einer Greifer-Führung 18 in Zufuhrrichtung 10 nachgeführt werden kann.
[0030] Dabei ist sowohl der Vorschub des Greifer-Schlitten 13 als auch des Zuförderers 4
gesteuert antreibbar, wobei jedoch die konkrete Zufuhrgeschwindigkeit der Kaliber
K durch eine ebenfalls gesteuert angetriebene, sogenannte obere und untere Produkt-Führung
8, 9 bewirkt wird, die an der Oberseite und Unterseite der aufzuschneidenden Kaliber
K in deren vorderen Endbereichen nahe der Schneideinheit 7 angreifen:
Die vorderen Enden der Kaliber K werden jeweils durch eine sogenannte Brillen-öffnung
6a - d einer plattenförmigen Schneidbrille 5 geführt, wobei unmittelbar vor der vorderen,
schräg nach unten weisenden Stirnfläche der Schneidbrille 5 die Schneidebene 3" verläuft,
in der das Messer 3 mit seiner Schneidkante 3a rotiert und damit den Überstand der
Kaliber K aus der Schneidbrille 5 als Scheibe S abtrennt. Die Schneidebene 3" verläuft
lotrecht zum Obertrum des Zuförderers 4 und/oder wird von den beiden Querrichtungen
11, 12 zur Zufuhrrichtung 10 aufgespannt.
[0031] Dabei dient der Innenumfang der Brillenöffnungen 6a - d der Schneidkante 3a des Messers
3 als Gegenschneide.
[0032] Da beide Produktführungen 8, 9 gesteuert antreibbar sind, insbesondere unabhängig
voneinander und/oder eventuell für jede Spur SP1 bis SP4 separat, bestimmen diese
die - kontinuierliche oder getaktete - Vorschubgeschwindigkeit der Kaliber K durch
die Schneidbrille 5.
[0033] Die obere Produktführung 8 ist in der zweiten Querrichtung 12 - die lotrecht zur
Fläche des Obertrums des Zuförderers 4 verläuft - verlagerbar zur Anpassung an die
Höhe H des Kalibers K in dieser Richtung. Ferner kann mindestens eine der Produktführungen
8, 9 um eine ihrer Umlenkrollen verschwenkbar ausgebildet sein, um die Richtung des
am Kaliber K anliegenden Trums ihres Führungsbandes begrenzt verändern zu können.
[0034] Die bei Abtrennung schräg im Raum stehenden Scheiben S fallen auf eine unterhalb
der Schneidbrille 5 beginnende und in Durchlaufrichtung 10* verlaufende Abförder-Einheit
17, die in diesem Fall aus in Durchlaufrichtung 10* mehreren mit ihren Obertrumen
etwa fluchtend hintereinander angeordneten Abförderern 17a, b, c besteht, von denen
der in Durchlaufrichtung 10 erste Abförderer 17a als Portionierband 17a ausgebildet
sein kann und/oder einer auch als Wiegeeinheit ausgebildet sein kann.
[0035] Die Scheiben S können einzeln und in Durchlaufrichtung 10* beabstandet zueinander
auf der Abförder-Einheit 17 auftreffen oder durch entsprechende Steuerung des Portionierbandes
17a der Abförder-Einheit 17 - dessen Bewegung wie fast alle beweglichen Teile von
der Steuerung 1* gesteuert wird - geschindelte oder gestapelte Portionen P bilden,
durch schrittweise Vorwärtsbewegung des Portionierbandes 17a.
[0036] Unterhalb der Zuförder-Einheit 20 befindet sich meist ein etwa horizontal verlaufender
Resteförderer 21, welcher mit seinem vorderen Ende unterhalb der Schneidbrille 5 und
unmittelbar unter oder hinter der Abförder-Einheit 17 beginnt und mit seinem Obertrum
dort darauf - mittels des Antriebes eines der Abförderer 17 entgegen der Durchlaufrichtung
10 - fallende Reste nach hinten abtransportiert.
[0037] Figur 3a zeigt in der Aufsicht von oben auf, also lotrecht auf das Zufuhrband 4 der zu Zufuhreinheit
20 gesehen, eine erste Ausführungsform des Antriebs und der Führung der einzelnen
Greifer 14.1 - 14.4 in Zufuhrrichtung 10:
Dabei ist beidseits des Zufuhrbandes 4, insbesondere symmetrisch zur Längsmitte 10'
des Zufuhrbandes 4, jeweils eine Schlitten-Führung 18a, 18b in Form hier z.B. einer
Führungsstange vorhanden.
[0038] An jeder der beiden Schlitten-Führungen 18a, b sind je zwei Greifer-Schlitten geführt,
nämlich an der Schlitten-Führung 18a die beiden auf dieser Seite der Längsmitte 10'
angeordneten Greifer-Schlitten 13.1, 13.2, die in Zufuhrrichtung 10 beabstandet mit
ihrem jeweiligen Führungsteil an der Führung 18a geführt sind.
[0039] Der Führungs-Schlitten 13.1 trägt nur einen Greifer 14.1, der auf der Spur SP1 angeordnet
ist und den dort beispielhaft eingezeichneten Kaliber K1 an seinem hintern Ende hält,
während der Schlitten 13.2 nur den Greifer 14.2 trägt, der entlang der Spur SP2 unmittelbar
daneben verfahrbar ist.
[0040] Jeder der Greifer-Schlitten 13.1, 13.2 ragt von der Schlitten-Führung 18a nur soweit
in Richtung Längsmitte 10', dass er den auf der entsprechenden Spur SP1 oder SP2 befindlichen
Greifer 14.1 bzw. 14.2 tragen kann.
[0041] Am hinteren, von der Schneideinheit 7 abgewandten, Ende der Schlitten-Führung 18a
sind jeweils ortsfest eine Schlitten-Antriebsquelle 22a - meist ein Schlitten-Motor
- zum Bewegen jedes der dieser Schlitten-Führung 18a zugeordneten Greifer-Schlitten
13.1,13.2 in Zufuhrrichtung 10 sowie gegebenenfalls ein Greifer-Aktivator 23a zum
Aktivieren und Deaktivieren jedes dieser Schlitten-Führung 18a zugeordneten Greifer
14.1, 14.2 angedeutet, falls die Greifer-Aktivierung nicht automatisch beim Kontaktieren
des Kalibers z.B. K1 durch den Greifer z.B. 14.1 erfolgt. Dabei ist vorzugsweise für
jeden Schlitten eine separate Schlitten-Antriebsquelle 22a und für jeden Greifer ein
separater Greifer-Aktivator 23a für deren unabhängigen Betrieb vorhanden.
[0042] Ausschlaggebend ist - wie bei den wandten Bauformen - dass die entsprechenden Antriebsquellen
für Schlitten und Greifer möglichst weit entfernt von der Schneideinheit 7 und vor
allem ortsfest angeordnet werden können, um zu diesen - nicht dargestellten - Antriebsquellen
auf einfache Art und Weise Energie-Leitungen bei und Signal-Leitungen zuführen zu
können, die nicht mit den Schlitten 13.1 bis 13.4 mitwandern müssen.
[0043] Somit kann mittels der Schlitten-Antriebsquelle 22a jeder der beiden auf dieser Schlitten-Führung
18a geführten Greifer-Schlitten 13.1, 13.2 unabhängig voneinander in Vorschubrichtung
10 angetrieben werden kann, bis auf die Tatsache, dass sich die beiden auf dieser
Schlitten-Führung 18a laufenden Schlitten 13.1, 13.2 gegenseitig nicht überholen können.
[0044] Der Greifer-Schlitten 13.1 ist in diesem Fall mit seinem Führungsteil, mit dem er
an der Schlitten-Führung 18a angreift, in Richtung Schneideinheit 7 vor dem Schlitten
13.2 an der Schlitten-Führung 18a angeordnet, weshalb der andere Schlitten 13.2 an
seinem Greifer-seitigen Ende einen in Zufuhrrichtung 10 weisenden Tragwinkel aufweist,
an dessen vorderen freien Ende der Greifer 14.2 gehalten ist, sodass dieser Greifer
14.2 durchaus auch Positionen in Zufuhrrichtung 10 noch vor dem Greifer 14.1 einnehmen
kann, dessen Greifer-Schlitten 13.1 an derselben Führung 18a geführt ist.
[0045] Wenn die Schlitten-Führung 18a keine von den Führungsteilen der Schlitten 13.1, 13.2
umgriffene Führungsstange ist, können an einem Führungs-Balken an z.B. unterschiedlichen
Seiten seines Umfanges einzelne Schlitten-Führungen, z.B. in Form von Führungs-Nuten,
vorhanden sein, an denen jeweils einer der Greifer-Schlitten 13.1, 13.2 geführt sein
kann, die sich dann auch gegenseitig überholen können.
[0046] Der die Schlitten-Antriebsquelle 22a mit dem jeweiligen Schlitten verbindende Schlitten-Antriebsstrang
kann z.B. integral mit dieser ausgebildet sein, beispielsweise in Form einer Schiebewelle
als Schlitten-Führung 18a, oder parallel dazu Antriebsbewegungen entlang der Schlitten-Führung
18a bis in den jeweiligen darauf geführten Greifer-Schlitten 13.1, 13.2 übertragen,
und ebenso der Greifer-Antrieb 23a in jeden der beiden Greifer 14.1, 14.2, um diese
unabhängig voneinander Betreiben, also Öffnen und Schließen, zu können.
[0047] Um die beiden Schlitten 13.1, 13.2 auf eine jeweils vorgegebene Position in Zufuhrrichtung
10 einzustellen, wird der eine Schlitten, hier 13.2, als Master-Schlitten mittels
des Schlitten-Antriebes auf seine absolute Soll-Position zur ortsfesten Schlitten-Antriebsquelle
22a eingestellt, dagegen der andere, der gleichen Schlitten-Führung 18a zugeordnete,
Schlitten 13.1 als Slave-Schlitten lediglich auf eine vorgegebene relative Soll-Position
zum Schlitten 13.2 eingestellt mittels eines Stellelementes 24a, welches vorzugsweise
in seiner Länge veränderbar ist und mit den beiden Schlitten 13.1, 13.2 verbunden
ist, gesteuert wiederum von der Schlitten-Antriebsquelle 22a.
[0048] Der Schlitten-Antriebsstrang für den Slave-Schlitten verläuft also vorzugsweise von
der entsprechenden Schlitten-Antriebsquelle 22a aus entlang oder mittels der Schlitten-Führung
18a und durch oder entlang dem Master-Schlitten 13.2 zum Slave-Schlitten 13.1.
[0049] Welcher der beiden Schlitten dabei als Master dient und auf die absolute Soll-Position
in Zufuhrrichtung 10 eingestellt wird und welcher als Slave, der nur relativ zum Master
in seinen Relativabstand eingestellt wird, ist dabei unerheblich.
[0050] Dennoch sind beide Schlitten 13.1,13.2 jeweils mit ihrem Führungsteil direkt an der
Schlitten-Führung 18a geführt.
[0051] Für die auf der anderen Seite der Längsmitte 10' auf der dortigen Schlitten-Führung
18b geführten Greifer-Schlitten 13.3, 13.4 und den jeweils daran gehaltenen Greifer
14.3, 14.4, die von der analogen dortigen Schlitten-Antriebsquelle 22b und Greifer-Aktivator
23b angetrieben werden, gilt analog das Gleiche.
[0052] Figur 3b zeigt eine zweite erfindungsgemäße Lösung.
[0053] Im Unterschied zur Lösung der
Figur 3a ist dabei an jeder der Schlitten-Führungen 18a, b jeweils nur ein Greifer-Schlitten
geführt, nämlich der jeweilige Master-Schlitten 13.2, 13.3. Der jeweilige Slave-Schlitten
13.1, 13.4 ist dagegen mittels einer Relativ-Rührung 25a am jeweiligen Master-Schlitten
13.2, 13.3 geführt.
[0054] Die Antriebs-Stränge für die einzelnen Greifer-Schlitten 13.1-13.4 sind vorzugsweise
wie zu
Figur 3a erläutert ausgestaltet.
[0055] Somit kann auch in diesem Fall von der Schlitten-Antriebsquelle 22a aus das Stellelement
24a, b über den jeweiligen Master-Schlitten 13.2,13.3 angesteuert werden, um den Greifer
14.1 bzw. 14.4 in die gewünschte Soll-Position zu bringen.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0056]
- 1
- Aufschneide-Maschine, Slicer
- 1*
- Steuerung
- 2
- Grundgestell
- 3
- Messer
- 3
- Rotationsachse
- 3"
- Messerebene, Schneidebene
- 3a
- Schneidkante
- 4
- Zuförderer, Zufuhr-Band
- 5
- Schneidbrille
- 6a - d
- Brillen-Öffnung
- 7
- Schneideinheit
- 8
- obere Produktführung, oberes Führungsband
- 8.1
- Kontakt-Trum, Unter-Trum
- 8a
- Brillen-seitige Umlenkrolle
- 8b
- Brillen-abgewandte Umlenkrolle
- 9
- untere Produktführung, unteres Führungsband
- 8.1
- Kontakt-Trum, Ober-Trum
- 9a
- Brillen-seitige Umlenkrolle
- 9b
- Brillen-abgewandte Umlenkrolle
- 10
- Zufuhrrichtung, Längsrichtung, axiale Richtung
- 10'
- Längsmitte
- 10*
- Durchlaufrichtung durch Maschine
- 11
- 1. Querrichtung (Breite Slicer)
- 12
- 2. Querrichtung (Höhen-Richtung Kaliber)
- 13, 13a, b
- Greifer-Einheit, Greifer-Schlitten
- 13.1 - 13.4
- Greifer-Einheit, Greifer-Schlitten
- 14,14a - d
- Greifer
- 15
- Abstandshalter
- 16
- Greifer-Klaue
- 17
- Abförder-Einheit
- 17a, b, c
- Portionierband, Abförderer
- 18
- Greifer-Führung
- 19
- Höhen-Sensor
- 20
- Zufuhreinheit
- 21
- Reststück-Förderer
- 22a, b
- Schlitten-Antrieb
- 23a, b
- Greifer-Antrieb
- 24a, b
- Stellelement
- 25a, b
- Relativ-Führung
- K
- Produkt, Produkt-Kaliber
- KR
- Reststück
- S
- Scheibe
- P
- Portion
- V
- Verpackungselement
1. Mehrspurige
Aufschneide-Maschine (1), insbesondere Slicer (1), zum Aufschneiden von Produkt-Kalibern (K) in Scheiben
(S) mit
- einem Grundgestell (2),
- einer Schneideinheit (30),
- einer Abfördereinheit (17) zum Abfördern der Scheiben (S),
- einer Zufuhreinheit (20) mit einem Zuförderer (4) zum Zuführen der Kaliber (K) zur
Schneideinheit (30) umfassend
- einen Greifer (14.1 - 14.4) pro Spur (SP1 - SP4),
- einem Greiferschlitten (13), der die Greifer (14.1 - 14.4) trägt,
- einer Schlitten-Führung (18), entlang welcher der Greiferschlitten (13) in Zufuhrrichtung
(10) gesteuert verfahrbar ist,
- einer Steuerung (1*) zur Steuerung der beweglichen Teile der Aufschneide-Maschine
(1),
dadurch gekennzeichnet, dass
- zwei parallel verlaufende Schlitten-Führungen (18a, b) vorhanden sind,
- an denen jeweils mindestens ein Greiferschlitten (13) gesteuert verfahrbar ist.
(mehrere Greifer pro Schlitten:)
2. Aufschneidemaschine nach Anspruch 1, wobei
- an jeder Schlitten-Führung (18a, b) genau ein Greiferschlitten (13a, b) verfahrbar
geführt ist,
- jeder Greiferschlitten (13a, b) mindestens zwei Greifer (14.1 - 14.4) trägt, dadurch gekennzeichnet, dass
- wenigstens einer der Greifer (14.1 - 14.4) relativ zum ihn tragenden Greiferschlitten
(13a, b) in Zufuhrrichtung (10) geführt und gesteuert verlagerbar ist.
(jeder Greifer an eigenem Schlitten:)
3. Aufschneidemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- entlang jeder Schlitten-Führung (18a, b) mehrere Greiferschlitten (13.1 - 13.4)
unabhängig voneinander gesteuert verfahrbar sind,
- insbesondere jeder Greiferschlitten (13.1 - 13.4) nur einen Greifer (14.1 - 14.4)
trägt.
(Jeder relativ zum Grundgestell:)
4. Aufschneidemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
jeder der Greiferschlitten (13) relativ, insbesondere direkt relativ, zum Grundgestell
(2) in Zufuhrrichtung (10) gesteuert verfahrbar ist.
(Master-Slave:)
5. Aufschneidemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
einer der Greiferschlitten (z.B. 13.2) relativ, insbesondere direkt relativ, zu einem
anderen Greiferschlitten (z.B. 13.1), der an der gleichen Schlittenführung (18a, b)
geführt ist, verlagerbar ist.
(beidseits :)
6. Aufschneidemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- bei zwei vorhandenen Schlittenführungen (18a, b) diese in der Aufsicht betrachtet
bezüglich der Längsmitte (10') des Zufuhrbandes (4) auf einander gegenüberliegenden
Seiten angeordnet sind,
- insbesondere symmetrisch zur Längsmitte (10') angeordnet sind.
(Identische Komponenten:)
7. Aufschneidemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die beiden Schlittenführungen (18a, b) und/oder die daran geführten Greifer-schlitten
(13.1 - 13.4) und/oder die Schlittenantriebe und/oder die Greiferantriebe identisch
ausgebildet sind.