[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Sanitärarmatur
und eine Sanitärarmatur. Die Sanitärarmatur kann insbesondere der bedarfsgerechten
Bereitstellung einer Flüssigkeit an einem Waschbecken, Spülbecken, Dusche und/oder
Badewanne dienen.
[0002] Sanitärarmaturen können elektrische Verbraucher aufweisen, die beispielsweise zur
Bereitstellung von Zusatzfunktionen und/oder Komfortfunktionen dienen können. Zur
Energieversorgung der elektrischen Verbraucher werden häufig Batterien verwendet.
Zur Verlängerung der Lebensdauer der Batterien ist es wünschenswert, die elektrischen
Verbraucher nur dann einzuschalten, wenn Wasser durch die Sanitärarmaturen abgegeben
wird. Hierzu werden typischerweise mechanische Lösungen eingesetzt, die jedoch oft
schmutzanfällig sein können (wie zum Beispiel im Falle von Schwimmschaltern) oder
erst bei höheren Durchflussgeschwindigkeiten des Wassers ansprechen (wie zum Beispiel
im Falle von Turbinen).
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten
Probleme zumindest teilweise zu lösen und insbesondere ein Verfahren anzugeben, mit
dem der Energiebedarf einer Sanitärarmatur ohne schmutzanfällige Mittel reduzierbar
ist. Zudem soll eine Sanitärarmatur angegeben werden, deren Energiebedarf ohne schmutzanfällige
Mittel reduzierbar ist.
[0004] Diese Aufgaben werden gelöst mit einem Verfahren und einer Sanitärarmatur gemäß den
Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben. Es ist darauf hinzuweisen,
dass die in den abhängigen Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger
technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen
der Erfindung definieren. Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen
Merkmale in der Beschreibung näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung dargestellt werden.
[0005] Hierzu trägt ein Verfahren zum Betrieb einer Sanitärarmatur (insbesondere zur Reduzierung
eines Energiebedarfs der Sanitärarmatur) bei, das zumindest die folgenden Schritte
aufweist:
- a) Messen eines Drucks in einer Flüssigkeitsleitung der Sanitärarmatur mithilfe eines
digitalen Barometers;
- b) Aktivieren eines elektrischen Verbrauchers der Sanitärarmatur, wenn der Druck in
der Flüssigkeitsleitung einen Schwellenwert übersteigt; und
- c) Deaktivieren des elektrischen Verbrauchers der Sanitärarmatur, wenn der Druck in
der Flüssigkeitsleitung den Schwellenwert unterschreitet.
[0006] Die Schritte a) und b) und die Schritte a) und c) können zumindest teilweise zeitlich
überlappend durchgeführt werden. Die Schritte b) und c) können aufeinanderfolgend
durchgeführt werden.
[0007] Die Sanitärarmatur dient beispielsweise der Bereitstellung einer Flüssigkeit, insbesondere
Wasser, an einem Spülbecken, Waschbecken, Dusche und/oder Badewanne. Die Sanitärarmatur
kann ein Armaturengehäuse aufweisen, das bevorzugt zumindest teilweise aus (Guss-)Metall,
wie zum Beispiel Messing, und/oder Kunststoff besteht. Das Armaturengehäuse kann einen
Auslauf aufweisen, der starr oder bewegbar, insbesondere verschwenkbar und/oder zumindest
teilweise ausziehbar, an dem Armaturengehäuse befestigt ist. Zudem weist das Armaturengehäuse
eine Auslauföffnung für die Flüssigkeit auf, durch die die Flüssigkeit an eine Umgebung
der Sanitärarmatur abgebbar ist. In der Auslauföffnung kann beispielsweise ein Mousseur
angeordnet sein. Weiterhin kann die Auslauföffnung an dem Auslauf ausgebildet sein.
Das Armaturengehäuse ist insbesondere an einem Träger, wie zum Beispiel einer Arbeitsplatte,
einem Waschtisch, dem Spülbecken oder Waschbecken befestigbar. Hierzu kann der Träger
eine Montageöffnung aufweisen, in die das Armaturengehäuse mit einem Montageabschnitt
einsteckbar und/oder an der das Armaturengehäuse mit einem Befestigungselement, beispielsweise
nach Art einer Mutter, befestigbar ist.
[0008] Die Sanitärarmatur kann ein Ventil zur Steuerung einer Entnahmemenge der Flüssigkeit
aufweisen. Das Ventil kann beispielsweise nach Art eines Mischventils zum Mischen
von Kaltwasser mit einer Kaltwassertemperatur und Warmwasser mit einer Warmwassertemperatur
zu einem Mischwasser mit einer gewünschten Mischwassertemperatur ausgebildet sein.
Die Kaltwassertemperatur beträgt insbesondere maximal 25 °C (Celsius), bevorzugt 1
°C bis 25 °C, besonders bevorzugt 5 °C bis 20 °C und/oder die Warmwassertemperatur
insbesondere maximal 90 °C, bevorzugt 25 °C bis 90 °C, besonders bevorzugt 55 °C bis
65 °C. Bei dem Mischventil kann es sich beispielsweise um eine Mischkartusche oder
Thermostatkartusche handeln.
[0009] Zur Betätigung der Sanitärarmatur kann die Sanitärarmatur zumindest ein Betätigungselement
aufweisen. Bei dem zumindest einen Betätigungselement kann es sich beispielsweise
um einen Betätigungsgriff, eine Betätigungstaste, einen Betätigungspuck, und/oder
eine Drückerplatte handeln. Über das zumindest eine Betätigungselement ist insbesondere
die Entnahme der Flüssigkeit bzw. eine Eigenschaft der Flüssigkeit steuerbar. Insbesondere
kann über das zumindest eine Betätigungselement die Mischwassertemperatur und/oder
eine Entnahmemenge der Flüssigkeit einstellbar sein. Weiterhin kann auch vorgesehen
sein, dass durch das zumindest eine Betätigungselement das Ventil bzw. Mischventil
betätigbar ist. Zudem kann es sich bei der Sanitärarmatur auch um eine elektronische
Sanitärarmatur handeln, bei der das Ventil, das Mischventil, die Mischwassertemperatur
und/oder die Entnahmemenge der Flüssigkeit elektronisch steuerbar bzw. betätigbar
sind. Hierzu kann die Sanitärarmatur beispielsweise einen Infrarotsensor aufweisen,
mit denen Hände eines Benutzers der Sanitärarmatur in einem Flüssigkeitsabgabebereich
der Sanitärarmatur detektierbar sind.
[0010] In Schritt a) wird ein Druck in einer Flüssigkeitsleitung der Sanitärarmatur mithilfe
eines digitalen Barometers gemessen. Die Flüssigkeitsleitung verbindet insbesondere
das Ventil mit der Auslauföffnung der Flüssigkeit. Weiterhin kann die Flüssigkeitsleitung
durch das Ventil insbesondere geschlossen und/oder zumindest teilweise geöffnet werden.
Bei geschlossener Flüssigkeitsleitung kann aus der Auslauföffnung insbesondere keine
Flüssigkeit austreten, wohingegen insbesondere bei zumindest teilweise geöffneter
Flüssigkeitsleitung Flüssigkeit aus der Auslauföffnung austreten kann. Die Flüssigkeitsleitung
kann beispielsweise zumindest teilweise nach Art eines (starren) Kanals, Rohrleitung
und/oder (flexiblen) Schlauchleitung ausgebildet sein. Weiterhin kann die Flüssigkeitsleitung
insbesondere zumindest teilweise durch das Armaturengehäuse und/oder den Auslauf verlaufen.
Bei dem digitalen Barometer handelt es sich insbesondere um einen Drucksensor zur
Bestimmung eines (hydrostatischen) Luftdrucks. Ein digitales Barometer unterscheidet
sich von einem analogen Barometer insbesondere durch eine integrierte Analog-Digital-Wandlung.
Das digitale Barometer kann zur Übermittlung von Messwerten, insbesondere an eine
Steuerung des digitalen Barometers, eine digitale Schnittstelle aufweisen. Die digitale
Schnittstelle kann die Messwerte beispielsweise per CANopen, Profibus, Inter-Integrated
Circuit (I
2C), Serial Peripheral Interface (SPI), Universal Asynchronous ReceiverTransmitter
(UART) oder Universal Serial Bus (USB) übertragen. Weiterhin kann die digitale Schnittstelle
die Messwerte insbesondere als Zahlenwerte übertragen. Bei dem digitalen Barometer
handelt es sich insbesondere um eine elektronische Komponente und/oder ein mikroelektromechanisches
System ("MEMS"). Weiterhin kann das digitale Barometer beispielsweise nach Art eines
piezoresistiven Drucksensors ausgebildet sein. Da die Flüssigkeitsleitung über die
Auslauföffnung mit einer Umgebung der Sanitärarmatur in Verbindung steht, misst das
digitale Barometer bei geschlossenem Ventil in Schritt a) insbesondere einen Luftdruck
der Umgebung (zuzüglich gegebenenfalls einer noch in der Flüssigkeitsleitung enthaltenen
Restflüssigkeit von beispielsweise 1 hPa (Hektopascal) pro Zentimeter Wassersäule
über dem digitalen Barometer). Wird das Ventil zumindest teilweise geöffnet, füllt
sich die Flüssigkeitsleitung mit Flüssigkeit, sodass der Druck in der Flüssigkeitsleitung
steigt. Insbesondere kann sich die Flüssigkeit (entlang eines Strömungspfads der Flüssigkeit
in der Flüssigkeitsleitung) stromaufwärts des Mousseurs stauen, sodass ein Staudruck
entsteht, der sich zu dem Luftdruck der Umgebung der Sanitärarmatur addiert.
[0011] In Schritt b) wird ein elektrischer Verbraucher der Sanitärarmatur aktiviert, wenn
der Druck in der Flüssigkeitsleitung einen Schwellenwert übersteigt. Der elektrische
Verbraucher ist insbesondere in und/oder an dem Armaturengehäuse angeordnet. Bei dem
elektrischen Verbraucher handelt es sich insbesondere um eine Komponente, zu deren
Betrieb elektrische Energie erforderlich ist. Mittels des elektrischen Verbrauchers
kann beispielsweise eine Funktion der Sanitärarmatur steuerbar und/oder betätigbar
sein. Beispielsweise kann es sich bei dem elektrischen Verbraucher um eine Steuerung,
elektronische Steuerung, Prozessor, Mikrocontroller, Sensor, Infrarotsensor, Display,
LED-Display, Temperaturanzeige (insbesondere für die Mischwassertemperatur), Funksender,
Funkempfänger, Datenkommunikationsmodul, Wifi-Modul, Bluetooth-Modul, Datenspeicher,
Aktor, Stellelement, Schalter, Antrieb und/oder Elektromotor handeln. Unter "Aktivieren"
kann insbesondere ein Anschalten des elektrischen Verbrauchers und/oder Aufwecken
des elektrischen Verbrauchers aus einem Stand-by-Modus verstanden werden. Weiterhin
kann das Aktivieren beispielsweise ein Versorgen des elektrischen Verbrauchers mit
elektrischer Energie umfassen. Nach dem Aktivieren kann sich der elektrische Verbraucher
insbesondere in einem betriebsbereiten Zustand befinden. Zur Versorgung des elektrischen
Verbrauchers, des digitalen Barometers und/oder einer Steuerung des digitalen Barometers
kann die Sanitärarmatur eine Energieversorgung aufweisen. Die Energieversorgung kann
über eine Energieversorgungsleitung mit der Sanitärarmatur verbunden sein. Bei der
Energieversorgung kann es sich insbesondere um einen Speicher für elektrische Energie
und/oder eine Quelle für elektrische Energie handeln. Zum Beispiel kann es sich bei
der Energieversorgung um eine Batterie oder ein Netzteil handeln. Bei der Energieversorgungsleitung
kann es sich insbesondere um ein (flexibles) Kabel handeln. Die Energieversorgungsleitung
kann lösbar mit der Sanitärarmatur verbunden sein. Hierzu kann die Energieversorgungsleitung
beispielsweise über eine Steckverbindung mit der Sanitärarmatur verbunden sein. Zum
Beispiel kann die Sanitärarmatur, beispielsweise im Bereich einer Montageöffnung des
Armaturengehäuses, einen Stecker oder eine Buchse aufweisen, mit dem oder der die
Energieversorgungsleitung verbindbar ist. Alternativ kann der Stecker oder die Buchse
auch mithilfe eines Kabels aus der Montageöffnung bzw. dem Armaturengehäuse herausgeführt
sein.
[0012] Wird das Ventil der Sanitärarmatur wieder geschlossen, sinkt der Druck in der Flüssigkeitsleitung
durch die abfließende Flüssigkeit. In Schritt c) wird der elektrische Verbraucher
der Sanitärarmatur wieder deaktiviert, wenn der Druck in der Flüssigkeitsleitung den
Schwellenwert unterschreitet. Unter "Deaktivieren" kann hier insbesondere ein Ausschalten
des elektrischen Verbrauchers und/oder Rückstellen des elektrischen Verbrauchers in
den Stand-by-Modus verstanden werden. Weiterhin kann das Deaktivieren ein Unterbrechen
der Versorgung des elektrischen Verbrauchers mit elektrischer Energie und/oder ein
Trennen des elektrischen Verbrauchers von der Energieversorgung umfassen. Nach dem
Deaktivieren kann sich der elektrische Verbraucher insbesondere in einem nicht-betriebsbereiten
Zustand befinden. Weiterhin verbraucht der elektrische Verbraucher im deaktivierten
Zustand keine elektrische Energie oder zumindest weniger elektrische Energie als im
aktivierten Zustand. Hierdurch wird der Energieverbrauch der Sanitärarmatur gesenkt.
Zudem ist das digitale Barometer unempfindlich gegen Verschmutzungen, die beispielsweise
in der Flüssigkeit mitgeführt werden können. Zusätzlich kann in Schritt c) das digitale
Barometer in einen Ruhezustand bzw. Stand-by-Modus versetzt werden, wodurch der Energieverbrauch
weiter senkbar ist. In dem Ruhezustand kann das digitale Barometer beispielsweise
circa 10 µA (Mikroampere) bei 3 Volt benötigen. Das digitale Barometer misst im Ruhezustand
weiterhin regelmäßig den Druck in der Flüssigkeitsleitung. Steigt der Druck in der
Flüssigkeitsleitung wieder über den Schwellenwert, wird Schritt b) wiederholt. Sinkt
der Druck in der Flüssigkeitsleitung anschließend wieder unter den Schwellenwert,
wird entsprechend Schritt c) wiederholt, usw.
[0013] Das digitale Barometer kann den Druck mit einer Frequenz von über 1 Hz (Hertz) messen.
Insbesondere kann das digitale Barometer den Druck mit einer Frequenz von mindestens
2 Hz messen. Dies kann insbesondere bedeuten, dass das digitale Barometer den Druck
in der Flüssigkeitsleitung in Schritt b) und/oder in Schritt c), insbesondere kontinuierlich,
mehrmals pro Sekunde misst.
[0014] Der Schwellenwert kann 1.060 hPa bis 1.300 hPa betragen. Bevorzugt kann der Schwellenwert
1.080 hPa bis 1.260 hPa, besonders bevorzugt (circa) 1.100 hPa betragen. Ein Schwellenwert
von 1.100 hPa ist besonders günstig, weil selbst auf Meereshöhe der hydrostatische
Luftdruck nicht über 1.100 hPa steigt.
[0015] Das Barometer kann eine Steuerung für den elektrischen Verbraucher aktivieren, wenn
der Druck in der Flüssigkeitsleitung den Schwellenwert übersteigt, und die Steuerung
für den elektrischen Verbraucher deaktivieren, wenn der Druck in der Flüssigkeitsleitung
den Schwellenwert unterschreitet. Die Steuerung kann insbesondere nach Art eines Prozessors
oder Mikrocontrollers ausgebildet sein. Mittels der Steuerung ist der elektrische
Verbraucher insbesondere steuerbar, betätigbar und/oder einstellbar. Unter "Aktivieren"
kann insbesondere ein Anschalten der Steuerung und/oder Aufwecken der Steuerung aus
einem Stand-by-Modus verstanden werden. Weiterhin kann das Aktivieren beispielsweise
ein Versorgen der Steuerung mit elektrischer Energie umfassen. Nach dem Aktivieren
kann sich die Steuerung insbesondere in einem betriebsbereiten Zustand befinden. Unter
"Deaktivieren" kann hier insbesondere ein Ausschalten der Steuerung und/oder Rückstellen
der Steuerung in einen Stand-by-Modus verstanden werden. Weiterhin kann das Deaktivieren
ein Unterbrechen der Versorgung der Steuerung mit elektrischer Energie und/oder ein
Trennen der Steuerung von der Energieversorgung umfassen. Nach dem Deaktivieren kann
sich die Steuerung insbesondere in einem nicht-betriebsbereiten Zustand befinden.
Weiterhin verbraucht die Steuerung im deaktivierten Zustand keine elektrische Energie
oder zumindest weniger elektrische Energie als im aktivierten Zustand. Hierdurch kann
der Energieverbrauch der Sanitärarmatur weiter gesenkt werden.
[0016] Einem weiteren Aspekt der Erfindung folgend wird auch eine Sanitärarmatur vorgeschlagen,
die zumindest Folgendes aufweist:
- ein Armaturengehäuse mit einer Auslauföffnung für eine Flüssigkeit;
- eine Flüssigkeitsleitung, die zu der Auslauföffnung führt;
- einen elektrischen Verbraucher, der in oder an dem Armaturengehäuse angeordnet ist;
und
- ein digitales Barometer zur Messung eines Drucks in der Flüssigkeitsleitung.
[0017] Die Sanitärarmatur kann so mit einem reduzierbaren Energiebedarf bereitgestellt sein.
[0018] Das digitale Barometer kann zwischen einem Ventil der Sanitärarmatur und der Auslauföffnung
angeordnet sein. Das digitale Barometer ist insbesondere entlang eines Strömungspfads
der Flüssigkeit zwischen einem Ventil der Sanitärarmatur und der Auslauföffnung angeordnet
und/oder misst den Druck innerhalb der Flüssigkeitsleitung entlang des Strömungspfads
der Flüssigkeit zwischen dem Ventil der Sanitärarmatur und der Auslauföffnung.
[0019] Das digitale Barometer kann in einer Öffnung der Flüssigkeitsleitung angeordnet sein.
Die Öffnung kann beispielsweise in einer Seitenwand der Flüssigkeitsleitung angeordnet
sein. Bei der Öffnung handelt es sich insbesondere nicht um ein längsseitiges Ende
der Flüssigkeitsleitung. Die Öffnung kann beispielsweise nach Art einer Bohrung ausgebildet
sein. Ein Spalt zwischen dem digitalen Barometer und der Öffnung kann durch eine Dichtung,
beispielsweise nach Art eines O-Rings, abgedichtet sein, sodass aus der Öffnung der
Flüssigkeitsleitung keine Flüssigkeit austreten kann.
[0020] Das digitale Barometer kann durch eine Membran geschützt sein. Die Membran kann beispielsweise
in oder an der Öffnung der Flüssigkeitsleitung angeordnet bzw. befestigt sein. Weiterhin
kann die Membran das digitale Barometer von einem in der Flüssigkeitsleitung ausgebildeten
Flüssigkeitskanal trennen, sodass keine Flüssigkeit aus der Öffnung des Flüssigkeitskanals
austreten kann. Weiterhin kann die Membran zumindest teilweise aus einem flexiblen
Material bestehen, sodass der Druck in der Flüssigkeitsleitung durch das digitale
Barometer über die Membran messbar ist.
[0021] Das digitale Barometer kann an einer Platine der Sanitärarmatur befestigt sein. Hierzu
kann das digitale Barometer insbesondere als oberflächenmontiertes Bauelement (surface-mounted
device ("SMD")) ausgebildet sein. Die Platine kann insbesondere nach Art einer Leiterplatte
und/oder eines Mainboards ausgebildet sein. Weiterhin kann die Platine ein elektrisch
isolierendes Material umfassen, an dem Leiterbahnen und/oder elektronische Bauteile
befestigt sind. Insbesondere kann das digitale Barometer mit der Steuerung an einer
gemeinsamen Platine befestigt sein. Hierdurch ist die Sanitärarmatur besonders kostengünstig
herstellbar.
[0022] Für weitere Einzelheiten der Sanitärarmatur wird vollumfänglich auf die Beschreibung
des Verfahrens verwiesen.
[0023] Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figur näher
erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Figur eine besonders bevorzugte Ausführungsvariante
der Erfindung zeigt, diese jedoch nicht darauf beschränkt ist.
[0024] Fig. 1 zeigt beispielhaft und schematisch eine Sanitärarmatur.
[0025] Die Fig. 1 zeigt eine Sanitärarmatur 1 in einem Längsschnitt. Die Sanitärarmatur
1 umfasst ein Armaturengehäuse 6 mit einem Auslauf 12. Das Armaturengehäuse 6 ist
auf einer Oberseite 13 eines Trägers 14 befestigt. Hierzu erstreckt sich das Armaturengehäuse
6 mit einem Montageabschnitt 15 durch eine Montageöffnung 16 des Trägers 14. Der Montageabschnitt
16 weist ein Gewinde 17 auf, sodass das Armaturengehäuse 6 mithilfe eines Befestigungselements
18 an dem Träger 14 befestigbar ist. Das Befestigungselement 18 ist hier nach Art
einer Mutter ausgebildet.
[0026] Die Sanitärarmatur 1 umfasst eine Kaltwasserleitung 19 und eine Warmwasserleitung
20, durch die Kaltwasser und Warmwasser einem Ventil 8 zuführbar sind, das hier nach
Art eines Mischventils ausgebildet ist. Das Mischventil ist in dem Armaturengehäuse
6 angeordnet und dient dem Mischen des Kaltwassers und des Warmwassers zu einem Mischwasser
mit einer gewünschten Mischwassertemperatur. Hierzu ist das Ventil 8 mit einem Betätigungselement
21 verbunden, das hier als Betätigungshebel ausgebildet ist. Über das Betätigungselement
21 ist sowohl die Mischwassertemperatur als auch eine Entnahmemenge des Mischwassers
einstellbar. Klarzustellen ist, dass die Sanitärarmatur 1 auch als sogenannte elektronische
Sanitärarmatur 1 ausgebildet sein kann. Eine solche elektronische Sanitärarmatur 1
kann beispielsweise mit einem Infrarotsensor betätigbar sind, das heißt also insbesondere
ohne mechanisches Betätigungselement 21. Das Ventil ist über eine Flüssigkeitsleitung
2 mit einer Auslauföffnung 7 des Armaturengehäuses 6 verbunden, sodass das durch das
Ventil 8 gemischte Mischwasser über die Flüssigkeitsleitung 2 zu der Auslauföffnung
7 leitbar und über die Auslauföffnung 7 an eine Umgebung 22 der Sanitärarmatur 1 abgebbar
ist. In der Auslauföffnung 7 ist ein Mousseur 23 angeordnet.
[0027] Die Flüssigkeitsleitung 2 weist in einer Seitenwand 24 eine Öffnung 9 auf, in der
ein digitales Barometer 3 angeordnet ist, mittels dem ein Druck in der Flüssigkeitsleitung
2 messbar ist. Das digitale Barometer 3 ist durch eine Membran 10 von einem in der
Flüssigkeitsleitung 2 ausgebildeten Flüssigkeitskanal 25 getrennt, sodass durch die
Öffnung 9 kein Mischwasser aus der Flüssigkeitsleitung 2 austreten kann. Die Membran
10 ist jedoch lediglich optional. Alternativ kann ein Spalt zwischen dem digitalen
Barometer 3 und der Öffnung 9 auch mit einer Dichtung, beispielsweise nach Art eines
O-Rings, abgedichtet sein. Das Barometer 3 ist zusammen mit einer Steuerung 5 an einer
Platine 11 befestigt. Die Steuerung 5 ist nach Art eines Mikrocontrollers ausgebildet
und dient der Steuerung eines elektrischen Verbrauchers 4, der hier als LED-Display
zur Anzeige der Mischwassertemperatur ausgebildet ist. Weiterhin umfasst die Sanitärarmatur
1 eine Energiequelle 26 zur Energieversorgung der Steuerung 5, des digitalen Barometers
3 und des elektrischen Verbrauchers 4. Bei der Energieversorgung 26 handelt es sich
hier um eine Batterie, die außerhalb des Armaturengehäuses 6 angeordnet und mit einem
Kabel 27 lösbar an einer Buchse 28 der Sanitärarmatur 1 angeschlossen ist. Alternativ
kann es sich bei der Energieversorgung 26 auch um ein Netzteil, beispielweise nach
Art eines Niederspannungsnetzteils, handeln. Bei geschlossenem Ventil 8 ist das Barometer
3 mit einem Luftdruck der Umgebung 22 (und gegebenenfalls mit einer noch in der Flüssigkeitsleitung
2 enthaltenen Restflüssigkeit) beaufschlagt, sodass das digitale Barometer 3 einen
Druck misst, der unterhalb eines vorgegebenen Schwellenwerts liegt. Beim Öffnen des
Ventils 8 strömt das Mischwasser von dem Ventil 8 in Richtung der Auslauföffnung 7,
sodass stromaufwärts des Mousseurs 23 ein Staudruck entsteht und somit der Druck in
der Flüssigkeitsleitung 2 steigt. Bei Überschreiten des Schwellenwerts weckt das digitale
Barometer 3 die Steuerung 5 aus einem Stand-by-Modus, sodass die Steuerung 5 aktiviert
ist. Anschließend kann die Steuerung 5 den elektrischen Verbraucher 4 aktivieren,
sodass durch diesen die Mischwassertemperatur anzeigbar ist. Wird das Ventil 8 wieder
geschlossen, sinkt der Druck in der Flüssigkeitsleitung 2 unter den Schwellenwert.
Die Steuerung 5 deaktiviert daraufhin den elektrischen Verbraucher 4 und versetzt
sich wieder in den Stand-by-Modus.
[0028] Durch die vorliegende Erfindung ist der Energiebedarf einer Sanitärarmatur ohne schmutzanfällige
Mittel reduzierbar.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 1
- Sanitärarmatur
- 2
- Flüssigkeitsleitung
- 3
- digitales Barometer
- 4
- elektrischer Verbraucher
- 5
- Steuerung
- 6
- Armaturengehäuse
- 7
- Auslauföffnung
- 8
- Ventil
- 9
- Öffnung
- 10
- Membran
- 11
- Platine
- 12
- Auslauf
- 13
- Oberseite
- 14
- Träger
- 15
- Montageabschnitt
- 16
- Montageöffnung
- 17
- Gewinde
- 18
- Befestigungselement
- 19
- Kaltwasserleitung
- 20
- Warmwasserleitung
- 21
- Betätigungselement
- 22
- Umgebung
- 23
- Mousseur
- 24
- Seitenwand
- 25
- Flüssigkeitskanal
- 26
- Energiequelle
- 27
- Kabel
- 28
- Buchse
1. Verfahren zum Betrieb einer Sanitärarmatur (1), aufweisend zumindest die folgenden
Schritte:
a) Messen eines Drucks in einer Flüssigkeitsleitung (2) der Sanitärarmatur (1) mithilfe
eines digitalen Barometers (3);
b) Aktivieren eines elektrischen Verbrauchers (4) der Sanitärarmatur (1), wenn der
Druck in der Flüssigkeitsleitung (2) einen Schwellenwert übersteigt; und
c) Deaktivieren des elektrischen Verbrauchers (4) der Sanitärarmatur (1), wenn der
Druck in der Flüssigkeitsleitung (2) den Schwellenwert unterschreitet.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, wobei das digitale Barometer (3) den Druck mit einer
Frequenz von über 1 Hz misst.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei der Schwellenwert 1.060
hPa bis 1.300 hPa beträgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei das Barometer (3) eine
Steuerung (5) für den elektrischen Verbraucher (4) aktiviert, wenn der Druck in der
Flüssigkeitsleitung (2) den Schwellenwert übersteigt, und die Steuerung (5) für den
elektrischen Verbraucher (4) deaktiviert, wenn der Druck in der Flüssigkeitsleitung
(2) den Schwellenwert unterschreitet.
5. Sanitärarmatur (1), zumindest aufweisend:
- ein Armaturengehäuse (6) mit einer Auslauföffnung (7) für eine Flüssigkeit;
- eine Flüssigkeitsleitung (2), die zu der Auslauföffnung (7) führt;
- einen elektrischen Verbraucher (4), der in oder an dem Armaturengehäuse (6) angeordnet
ist; und
- ein digitales Barometer (3) zur Messung eines Drucks in der Flüssigkeitsleitung
(2).
6. Sanitärarmatur (1) nach Patentanspruch 5, wobei das digitale Barometer (3) mit einer
Steuerung (5) für den elektrischen Verbraucher (4) verbunden ist.
7. Sanitärarmatur (1) nach Patentanspruch 5 oder 6, wobei das digitale Barometer (3)
zwischen einem Ventil (8) der Sanitärarmatur (1) und der Auslauföffnung (7) angeordnet
ist.
8. Sanitärarmatur (1) nach einem der Patentansprüche 5 bis 7, wobei das digitale Barometer
(3) in einer Öffnung (9) der Flüssigkeitsleitung (2) angeordnet ist.
9. Sanitärarmatur (1) nach einem der Patentansprüche 5 bis 8, wobei das digitale Barometer
(3) durch eine Membran (10) geschützt ist.
10. Sanitärarmatur (1) nach einem der Patentansprüche 5 bis 9, wobei das digitale Barometer
(3) an einer Platine (11) der Sanitärarmatur (1) befestigt ist.