[0001] Die Erfindung betrifft ein Paneel mit einer hohen Bruchfestigkeit und einer hohen
Durchlaufsicherheit gegen ein Ankommen von Flüssigkeit an eine Unterseite des Paneels,
das mit Hilfe über ein, insbesondere befestigtes, Sperrelement miteinander verrasteter
Paneele eine Oberfläche eines Raums abdecken kann, insbesondere um dadurch das optische
Erscheinungsbild des Raums zu verbessern und/oder die Oberfläche des Raums mit einer
für die beabsichtigte Funktion besser geeigneten Materialschicht zu kaschieren, sowie
ein Verfahren, mit dessen Hilfe ein derartiges Paneel hergestellt werden kann.
[0002] Aus
WO 2007/079845 A1 ist es bekannt an einer Kurzseite eines Paneels über die gesamte Quererstreckung
des Paneels eine Haltenut vorzusehen, in die ein als Rastclip ausgestaltetes Sperrelement
bewegungsfest eingesetzt werden kann.
[0003] Aus
WO 2010/087752 A1 ist es bekannt in einem Teilbereich an einer Kurzseite eines Paneels eine teilkreisförmige
Nut einzusägen, in der ein Ansatz eines ansonsten außerhalb der Nut vorgesehenen Sperrelements
in Querrichtung verschoben werden kann, wobei der Ansatz an den gerundeten Rändern
der teilkreisförmigen Nut abgleiten und dadurch das Sperrelement mit einem Bewegungsanteil
in Längsrichtung in eine gegenüberliegende Nut eines anderen Paneels hineindrücken
kann.
[0004] Es besteht ein ständiges Bedürfnis die Bruchfestigkeit und die Durchlaufsicherheit
gegen ein Eindringen von Flüssigkeit von Paneelen zu verbessern.
[0005] Es ist die Aufgabe der Erfindung Maßnahmen aufzuzeigen, die ein bruchfestes und durchlaufsicheres
Paneel ermöglichen.
[0006] Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch ein Paneel mit den Merkmalen des Anspruchs 1
sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 12. Bevorzugte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung angegeben,
die jeweils einzeln oder in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können.
[0007] Eine Ausführungsform der Erfindung betrifft ein Paneel zur Abdeckung einer Oberfläche
eines Raums, mit einem sich in einer Längsrichtung und einer Querrichtung erstreckenden
Paneelkörper zum Abtragen von an einer Oberseite des Paneelkörpers eingeleiteten Gebrauchslasten
an eine der Oberfläche des Raums zugewandten Unterseite des Paneelkörpers, wobei die
Oberseite zu der Unterseite in einer Dickenrichtung beabstandet ist, und einer in
einer stirnseitigen Kurzseite des Paneelkörpers in Querrichtung verlaufenden Haltenut
und einem in der Haltenut, insbesondere im Wesentlichen bewegungsfest, eingesetzten
Sperrelement, wobei für eine Erstreckung b
0 der Haltenut in Querrichtung bezogen auf eine nominelle Breite B des Paneelkörpers
zwischen einem in Längsrichtung verlaufenden ersten Rand und einem in Längsrichtung
verlaufenden zweiten Rand des Paneelkörpers 0,50 ≤ b
0/B ≤ 0,97, insbesondere 0,75 ≤ b
0/B ≤ 0,95, vorzugsweise 0,85 ≤ b
0/B ≤ 0,93 und besonders bevorzugt b
0/B = 0,90 ± 0,02 gilt.
[0008] Das Paneel kann einen auf einen Quader als Grundform basierenden Paneelkörper aufweisen,
dessen Längserstreckung in der Regel deutlich größer als seine Quererstreckung ist,
während die Dicke des Paneelkörper in Dickenrichtung in der Regel kleiner als seine
Quererstreckung ist. Der Paneelkörper kann an der einen in Längsrichtung verlaufenden
Langseite einen insbesondere in Längsrichtung durchgängig verlaufenden und in Querrichtung
abstehenden Spund-Ansatz und an der anderen Seite eine in Querrichtung in dem Paneelkörper
eingebrachte Spund-Nut aufweisen, so dass im Wesentlichen identisch ausgestaltete
Paneele an den Langseiten anliegend über eine als Spundung ausgestaltete Feder-Nut-Verbindung
miteinander verbunden werden können. Insbesondere kann von der in Querrichtung verlaufenden
Kurzseite des Paneelkörpers ein Arretierhaken in Längsrichtung abstehen, während an
der anderen Kurzseite des Paneelkörpers ein Federkörper abstehen kann, der eine Aufnahmenut
begrenzt, so dass im Wesentlichen identisch ausgestaltete Paneele auch an ihren Kurzseiten
über eine Feder-Nut-Verbindung miteinander verrastet werden können. Zusätzlich oder
alternativ zu der mit Hilfe des Arretierhakens und der Aufnahmenut des Federkörpers
ausgebildeten Feder-Nut-Verbindung kann das Sperrelement in der an der Kurzseite des
einen Paneels vorgesehenen Haltenut, insbesondere bewegungsfest, eingesetzt sein,
der in eine Rastnut eingreifen kann, die an einer dem Sperrelement zugewandten Kurzseite
eines anderen, insbesondere im Wesentlichen identisch ausgestalten, Paneels vorgesehen
ist. Hierzu kann das insbesondere in der Art eines Rastclips ausgestaltete Sperrelement
einen Raststeg mit einer Rastnase aufweisen, der bei einer Vorbeibewegung der Paneele
während der Montage elastisch weggedrückt werden kann, um in der designierten Endlage
der miteinander zu verrastenden Paneele elastisch zumindest teilweise, insbesondere
mit der Rastnase, in die Rastnut einschnappt und die dadurch miteinander verrasteten
Paneele gegen ein unbeabsichtigtes Lösen sichert. Bei der Montage kann das eine Paneel
auf einem eine Gebrauchsebene definierenden Untergrund, beispielsweise ein Boden,
eine Seitenwand oder eine Decke eines Raums, flächig aufliegen. Das weitere Paneel
kann gegebenenfalls beispielsweise unter einem Winkel von ca. 30° leicht angeschrägt
mit einem seitlich neben dem Paneel verlaufenden bereits montierten Paneel an der
Langseite angesetzt und danach auf den Untergrund geschwenkt werden, wodurch die mindestens
eine Verrastung der an den Kurzseiten aufeinander zu weisenden Paneele hergestellt
werden kann. Bei der Verrastung kann einerseits der Arretierhaken in der Aufnahmenut
des weiteren Paneels und andererseits das in der Haltenut eingesetzte Sperrelement
in die Rastnut des weiteren Paneels im Wesentlichen gleichzeitig verrastet werden.
Die Erstreckung der Rastnut in Querrichtung entspricht insbesondere der Erstreckung
der Haltenut in Querrichtung. Insbesondere gilt für eine Erstreckung co der Rastnut
in Querrichtung bezogen auf die nominelle Breite B des Paneelkörpers 0,50 ≤ c
0/B ≤ 0,97, insbesondere 0,75 ≤ c
0/B ≤ 0,95, vorzugsweise 0,85 ≤ c
0/B ≤ 0,93 und besonders bevorzugt c
0/B = 0,90 ± 0,02 gilt. Vorzugsweise ist die Rastnut identisch zur Haltenut ausgestaltet
und/oder durch das gleiche Herstellungsverfahren hergestellt, wodurch die insbesondere
gleichzeitige und/oder gleichartige Erzeugung der Rastnut und der Haltenut vereinfacht
ist. Die das vormontierte Sperrelement aufnehmende Haltenut kann an der einen Kurzseite
des Paneels vorgesehen sein, während die Rastnut an der anderen Kurzseite des Paneels
vorgesehen ist.
[0009] Da die Haltenut und/oder die Rastnut nicht über die gesamte Quererstreckung des Paneelkörpers,
sondern nur in einem Teilbereich der Quererstreckung vorgesehen ist, ist es möglich
in den Ecken des Paneelkörper eine Schwächung des Paneelkörper in einem Übergangsbereich
zwischen der Kurzseite und der Langseite zu vermeiden. Hierbei wurde die Erkenntnis
ausgenutzt, dass bei einer in Querrichtung durchgängigen Haltenut in einer Ecke des
Paneelkörpers sowohl die Haltenut als auch eine Spund-Nut enden können, wodurch besonders
viel Material in dem Übergangsbereich zwischen der Kurzseite und der Langseite fehlt
und dadurch die Festigkeit des Paneels beeinträchtig sein könnte. Zudem können Austrittsöffnungen
an den Längskanten des Panels zu vermieden, über die Wasser nach unten durchlaufen
könnte. Stattdessen ist ein Nutgrund der Spund-Nut auch an der Kurzseite geschlossen,
wodurch eine wirksame Sperre gegen durchlaufendes Wasser gegeben ist. Da die an Kurzseite
in Querrichtung verlaufende Haltenut jedoch beabstandet zu der an der Langseite in
Längsrichtung verlaufenden Spund-Nut enden kann, verbleibt genügend Material des Paneelkörpers
zwischen der Haltenut und der Spund-Nut, dass eine signifikante Beeinträchtigung der
Festigkeit des Paneelkörpers in dem Übergangsbereich zwischen der Kurzseite und der
Langseite im Vergleich zu der Festigkeit der übrigen Spund-Nut und/oder der übrigen
Haltenut vermieden ist. Das Risiko, dass bei einer starken, insbesondere punktuellen,
Beanspruchung des Paneels in den Ecken, beispielsweise wenn mit einem Bürostuhl über
die Ecke gefahren wird oder ein Tischbein sich an der Ecke abstützt, beschädigt wird,
ist dadurch zumindest reduziert. Wenn das Sperrelement nicht beweglich, sondern bewegungsfest
in der Haltenut eigesetzt ist, kann ein Luftspalt zwischen dem Sperrelement und zumindest
einem Teil der auf das Sperrelement weisenden Oberflächen der Haltenut minimiert,
insbesondere durch eine Presspassung eliminiert werden. Ein Abbrechen des die Haltenut
begrenzenden Materials kann dadurch vermieden werden. Stattdessen kann das Sperrelement
einen Großteil des Volumens der Haltenut, insbesondere über 50%, vorzugsweise über
75%, weiter bevorzugt über 85% und besonders bevorzugt über 95%, ausfüllen, wodurch
Lasten, die auf das die Haltenut begrenzende Material des Paneelkörpers einwirken,
über das Sperrelement abgetragen werden können. Die Bruchfestigkeit des Paneels, insbesondere
in den Eckbereichen des Paneels, ist dadurch verbessert.
[0010] Gleichzeitig kann eine hydraulische Kommunikation zwischen der Haltenut und der Spund-Nut
vermieden oder zumindest reduziert werden. Dadurch kann ein im Vergleich zum Strömungsquerschnitt
entlang der Haltenut in Querrichtung und/oder entlang der Spund-Nut in Längsrichtung
größeres Sammelvolumen an einem T-Stoß dreier Paneele, in den ansonsten zwei Spund-Nuten
und eine Haltenut einmünden würden, vermieden werden. Ein Abfall von auf eingedrungene
Flüssigkeiten wirkenden Kapillarkräften kann vermieden werden, so dass die eingedrungene
Flüssigkeit auch an einem T-Stoß leichter zu einem späteren Zeitpunkt verdampfen und/oder
aus einer Fuge zwischen den Paneelen wieder austreten kann. Ein Ansammeln von Flüssigkeit
in dem Sammelvolumen, von dem aus die Flüssigkeit, insbesondere aufgrund eines über
die Zeit ansteigenden hydrostatischen Drucks infolge nachkommender Flüssigkeit an
die Unterseite des Paneelkörpers gelangen kann, dort verbleibt und eine Bildung von
Schimmel begünstigt, ist dadurch zumindest reduziert oder sogar vermieden. Das Risiko,
dass Flüssigkeit über Fugen zwischen den Paneelen bis zur Unterseite des Paneels hindurchlaufen
kann, ist dadurch zumindest reduziert, so dass die Durchlaufsicherheit gegen ein Ankommen
von Flüssigkeit an die Unterseite des Paneels verbessert ist.
[0011] Die Durchlaufsicherheit des Paneels kann gemessen werden, indem eine Flüssigkeit,
insbesondere Wasser, mit einem vordefinierten bestimmten Volumen in ein unten und
oben offenes Gefäß eingefüllt wird, so dass sich für die Flüssigkeit ein definierter
Füllstand in dem Gefäß mit einem sich daraus ergebenen definierten hydrostatischen
Druck ergibt. Das mit der Flüssigkeit gefüllte Gefäß ist mittig auf einem T-förmig
zwischen drei miteinander verrasteten Paneelen ausgebildeten Fugenkreuzungsbereich
auf den Oberseiten der drei Paneele aufgesetzt. Der in dem Gefäß nach einer vordefinierten
bestimmten Zeit verbleibende Füllstand der Flüssigkeit ist ein Maß für die Durchlaufsicherheit
gegen ein Eindringen der Flüssigkeit in die sich zwischen den miteinander verrasteten
Paneelen ausbildende Fuge.
[0012] Da sich die Haltenut nicht über die gesamte Quererstreckung des Paneelkörpers erstreckt,
kann auch das Sperrelement eine Erstreckung in Querrichtung aufweisen, die geringer
als die gesamte Quererstreckung des Paneelkörpers ist. Hierbei wurde die Erkenntnis
ausgenutzt, dass das Sperrelement in der Ausgestaltung in der Art eines Rastclips
auch bei einer geringeren Erstreckung in Querrichtung aufgrund der formschlüssigen
Clip-Verbindung eine ausreichend gute Verrastung bereitstellen kann, so dass es gar
nicht erforderlich ist die Verrastung über die gesamte Quererstreckung des Paneelkörpers
vorzusehen. Gleichzeitig ist die Quererstreckung des Sperrelements immer noch so groß,
dass die bei der Verrastung auf das Sperrelement wirkenden Kräfte über einen größeren
Bereich verteilt werden können und die lokalen mechanischen Lasten auf das Rastelement
gering gehalten werden können. Bei dem gewählten Verhältnis der Erstreckung b
0 der Haltenut in Querrichtung bezogen auf die nominelle Breite B des Paneelkörpers
ergibt sich eine verbesserte Bruchfestigkeit und eine verbesserte Durchlaufsicherheit
in den Eckbereichen des Paneelkörpers, während gleichzeitig eine gute Verrastung mit
geringen Bauteilbelastungen für das Sperrelement sichergestellt ist. Durch die nur
über einen größeren Teilbereich der Kurzseite verlaufende Haltenut und das in der
Haltenut aufgenommene Sperrelement ist ein bruchfestes und durchlaufsicheres Paneel
mit einer guten und materialschonenden Verrastung ermöglicht.
[0013] Das Sperrelement ist insbesondere derart in die Haltenut eingesteckt, dass eine Bewegung
des Sperrelements in Querrichtung reibschlüssig und/oder formschlüssig blockiert ist.
Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das Sperrelement bei einer Bewegung in Querrichtung
an dem entsprechenden Ende der Haltenut anschlägt und nicht weiterbewegt werden kann.
Vorzugsweise ist zwischen der Haltenut und dem Sperrelement in Querrichtung eine Spielpassung
ausgebildet. Besonders bevorzugt ist zwischen der Haltenut und dem Sperrelement in
Dickenrichtung eine Presspassung ausgebildet, wodurch eine Versteifung des die Haltenut
ausbildenden Materials des Paneelkörpers erreicht werden kann. Geeignete Sperrelemente
sind beispielsweise in
WO 2007/079845 A2 beschrieben, auf dessen diesbezüglichen Inhalts hiermit als Teil der Erfindung Bezug
genommen wird.
[0014] Insbesondere ist in Querrichtung zwischen einem in Querrichtung auf den ersten Rand
zu weisenden ersten Ende der Haltenut ein erster Verstärkungsbereich mit einer Erstreckung
t
1 in Querrichtung ausgebildet, wobei in Querrichtung zwischen einem in Querrichtung
auf den zweiten Rand zu weisenden zweiten Ende der Haltenut ein zweiter Verstärkungsbereich
mit einer Erstreckung t
2 in Querrichtung ausgebildet ist, wobei für den ersten Verstärkungsbereich 0,005 ≤
t
1/B ≤ 0,090, insbesondere 0,015 ≤ t
1/B ≤ 0,050, vorzugsweise 0,020 ≤ t
1/B ≤ 0,030 und besonders bevorzugt t
1/B = 0,025 ± 0,002 und/oder für den zweiten Verstärkungsbereich 0,005 ≤ t
2/B ≤ 0,090, insbesondere 0,015 ≤ t
2/B ≤ 0,050, vorzugsweise 0,020 ≤ t
2/B ≤ 0,030 und besonders bevorzugt t
2/B = 0,025 ± 0,002 gilt, mit der Maßgabe, dass t
1 + b
0 + t
2 = B gilt. Der jeweilige Verstärkungsbereich schließt sich an dem zugeordneten Rand
des Paneelkörpers an und erstreckt sich entlang der Kurzseite in Querrichtung bis
zu dem zugeordneten Ende der Haltenut. Dadurch ist der Verstärkungsbereich frei von
der Haltenut ausgeführt. Anstelle der Haltenut, die anderenfalls im Verstärkungsbereich
vorgesehen wäre, ist das Volumen der anderenfalls präsenten Haltenut durch das Material
des Paneelkörpers ausgefüllt. Diese Materialanhäufung im Verstärkungsbereich führt
zu einer erhöhten Stabilität und eine erhöhte Bruchfestigkeit im Eckbereich des Paneelkörpers.
Gleichzeitig ist der jeweilige Verstärkungsbereich kurz genug, dass ein ausreichend
großer Anteil der Quererstreckung der Kurzseite für die Haltenut und das in der Haltenut
eingesetzte Sperrelement verbleibt.
[0015] Vorzugsweise weist der Paneelkörper an dem ersten Rand eine in den Paneelkörper hineinreichende
Spund-Nut und an dem zweiten Rand einen von dem Paneelkörper abstehenden Spund-Ansatz
auf, wobei t
1 < t
2, insbesondere 0,75 ≤ t
1/t
2 ≤ 0,99, vorzugsweise 0,80 ≤ t
1/t
2 ≤ 0,95 und besonders bevorzugt 0,85 ≤ t
1/t
2 ≤ 0,90 gilt. Hierbei kann berücksichtigt werden, dass durch den Spund-Ansatz der
Paneelkörper am zweiten Rand stabiler und fester als am ersten Rand, wo die Spund-Nut
vorgesehen ist, ausgeführt ist. Dadurch kann zugelassen werden, dass der zweite Verstärkungsbereich
in Querrichtung entsprechend kürzer ausgeführt ist als der erste Verstärkungsbereich.
Im Bereich der Fuge zwischen zwei an den Langseiten aneinander anliegender im Wesentlichen
identisch ausgestalteten Paneelen ergibt sich an beiden Langseiten des jeweiligen
Paneels ein gleich großer Fugenverstärkungsbereich von t
1 + t
2, bei dem der erste Verstärkungsbereich von dem einen Paneel und der zweite Verstärkungsbereich
von dem anderen Paneel bereitgestellt wird. Dadurch kann bei einer guten Bruchsicherheit
im Bereich der Spund-Nut gleichzeitig eine gute Bruchsicherheit an der an den Langseiten
ausgebildeten Fuge der Spundung erreicht werden. Die Spund-Nut ist innerhalb des Paneelkörpers
zwischen dem ersten Rand und dem zweiten Rand des Paneelkörpers vorgesehen. Der Spund-Ansatz
steht von dem übrigen Paneelkörper, mit dem der Spund-Ansatz einstückig ausgestaltet
sein kann, ab und ist dadurch außerhalb der von dem ersten Rand bis zum zweiten Rand
gemessenen nominellen Breite B des Paneelkörpers angeordnet, so dass die Erstreckung
des Spund-Ansatzes nicht zur nominellen Breite B des Paneelkörpers beiträgt.
[0016] Besonders bevorzugt gilt für eine Erstreckung b
1 des Sperrelements in Querrichtung bezogen auf die nominelle Breite B des Paneelkörpers
0,40 ≤ b
1/B ≤ 0,95, insbesondere 0,50 ≤ b
1/B ≤ 0,90, vorzugsweise 0,60 ≤ b
1/B ≤ 0,80 und besonders bevorzugt b
1/B = 0,70 ± 0,05. Die Erstreckung des Sperrelements in Querrichtung des Paneelkörpers
kann insbesondere im Wesentlichen der Erstreckung der Haltenut in Querrichtung entsprechen.
Es ist aber auch möglich, dass die Erstreckung des Sperrelements in Querrichtung etwas
oder deutlich geringer als die Erstreckung der Haltenut gewählt ist. Die Erstreckung
des Sperrelements kann beispielsweise im Wesentlichen allein in Bezug auf die Rastfunktionalität
und dem Ertragen der hierbei zu erwartenden Kräfte dimensioniert sein, wodurch es
durchaus möglich ist, dass die Erstreckung des Sperrelements im Vergleich zu der Erstreckung
der Haltenut kleiner gewählt werden kann. In diesem Fall ist es zwar prinzipiell möglich
auch die Erstreckung der Haltenut in Querrichtung an die benötigte kleinere Erstreckung
des Sperrelements anzupassen. Wenn jedoch die Erstreckung der Haltenut in Querrichtung
signifikant größer als die Erstreckung des Sperrelements gewählt wird, ergeben sich
für die Haltenut alternative Fertigungsmöglichkeiten. Anstatt die Haltenut mit einem
in Querrichtung verfahrenden stiftförmigen Fräser, dessen Durchmesser insbesondere
der Erstreckung der Haltenut in Dickenrichtung entspricht, zu fertigen, ist es möglich
die Haltenut durch eine in den Paneelkörper eintauchende Kreissäge oder Umfangsfräser
zu fertigen, da ein gerundeter Einlaufbereich an den Enden der Haltenut zugelassen
werden kann. Die Erzeugung der Haltenut kann dadurch schneller und kostengünstiger
erfolgen.
[0017] Insbesondere ist ein Reibschluss des Sperrelements in der Haltenut ausschließlich
durch in Dickenrichtung weisende Klemmkräfte bereitgestellt. Das Sperrelement kann
zwischen einer in Dickenrichtung oberen Oberfläche der Haltenut und einer unteren
Oberfläche der Haltenut verklemmt sein. Vorzugsweise sind von dem Sperrelement abstehende
Haken und/oder Dornen formschlüssig in das Material des die Haltenut begrenzen Sperrelements
eingetrieben. Ein Klemmen in Querrichtung ist gerade nicht vorgesehen. Unnötige auf
das Sperrelement einwirkende Scherkräfte können dadurch vermieden. Zudem ist es möglich,
dass das Sperrelement beim Einsetzen in die Haltenut elastisch in Querrichtung etwas
nachgeben kann, wodurch ein Einpressen des Sperrelements in die Haltenut und/oder
ein Eintreiben von Haken und/oder Dornen in das Material der Haltenut erleichtert
ist.
[0018] Vorzugsweise weist das Sperrelement einen elastisch zumindest teilweise in Richtung
in die Haltenut hineinbiegbaren Raststeg auf. Das Sperrelement kann dadurch als Rastclip
ausgestaltet sein. Wenn bei einem Verrasten von zwei Paneelen das eine Paneel an dem
anderen, insbesondere bei einer Schwenkbewegung, vorbeibewegt wird, kann das Paneel
den Raststeg elastisch auf die Haltenut des Sperrelements zu und/oder zumindest teilweise
in die Haltenut des Sperrelements hinein wegbiegen, so dass das Paneel an dem Sperrelement
vorbeibewegt werden kann. In der beabsichtigten Endlage kann das Sperrelement, insbesondere
eine Rastnase des Raststegs, in eine Rastnut des vorbeibewegten Paneels elastisch
einschnappen und die Rastverbindung herbeiführen. Der Raststeg des Paneels kann zumindest
teilweise in die Rastnut des anderen Paneels eingreifende und dadurch eine Feder-Nut-Verbindung
ausbilden.
[0019] Besonders bevorzugt weist die Haltenut einen sich an einer Stirnseite der Kurzseite
anschließenden Aufnahmeraum zur Aufnahme eines Teils des Sperrelements, insbesondere
zur temporären Aufnahme eines elastisch biegbaren Raststegs des Sperrelements, und
einen sich an der von der Stirnseite weg weisenden Seite des Aufnahmeraums anschließenden
Befestigungsraum zur reibschlüssigen und/oder formschlüssigen Befestigung eines Befestigungsansatzes
des Sperrelements auf, wobei die Erstreckung des Befestigungsraums in Dickenrichtung
kleiner als die Erstreckung des Aufnahmeraums in Dickenrichtung ist. Die insbesondere
bewegungsfeste Befestigung des Sperrelements in der Haltenut kann zu einem Großteil
oder vollständig über den in den Befestigungsraum eintauchenden Befestigungsansatz
des Sperrelements erfolgen. Gleichzeitig kann das Sperrelement in dem Volumen des
Aufnahmeraums der Haltenut genügend Freiraum vorhalten, in den der elastisch biegbaren
Raststegs des Sperrelements oder ein anderes eine Verrastung herbeiführendes Bauteil
eintauchen kann, wenn das zu verrastende Paneel verbeibewegt wird. Eine zum Verrasten
der beiden Paneele vorgesehen Relativbewegung der Paneele wird durch das Sperrelement
nicht blockiert.
[0020] Insbesondere liegt das Sperrelement an beiden in Dickenrichtung weisenden Oberflächen
des Aufnahmeraums, insbesondere mit einer Klemmkraft, an, wobei insbesondere das Sperrelement
eine in den Aufnahmeraum hineinreichende Aufnahmetasche zur temporären Aufnahme eines
elastisch biegbar angebundenen Raststegs des Sperrelements aufweist. Dies ermöglicht
es eine bewegungsfeste und/oder insbesondere lastabtragende Befestigung des Sperrelements
in der Haltenut vorzusehen. Es kann sogar zugelassen werden, dass das Sperrelement
innerhalb des Volumens des Aufnahmeraums in Dickenrichtung elastisch nachgeben kann.
Das Sperrelement kann dadurch kostengünstiger hergestellt sein. Da das Sperrelement
an den in Dickenrichtung weisenden Oberflächen anliegt, ist zumindest ein gewisser
Reibschluss gegeben, der ein Herausrutschen des Sperrelements aus der Haltenut erschweren
kann. Zwischen den an den Oberflächen anliegenden Materialbereichen des Sperrelements
kann ein freies Volumen zur Ausbildung der Aufnahmetasche vorgehalten werden. Dies
ermöglicht eine ausreichende Schwenkbarkeit des elastisch biegbar angebundenen Raststegs
in die Aufnahmetasche bei einem Vorbeiwegen eines zu verrastenden Paneels und einen
guten Reibschluss des Sperrelement innerhalb der Haltenut.
[0021] Vorzugsweise weist der Paneelkörper an der die Haltenut ausbildenden Kurzseite einen
in Längsrichtung von der Kurzseite des Paneelkörpers abstehenden Arretierhaken zum
Verrasten in einer Aufnahmenut eines weiteren Paneels auf. Dies ermöglicht sowohl
eine Verrastung des einen Paneels mit einem anderen Paneel mit Hilfe des in eine Rastnut
des anderen Paneels eingreifenden Sperrelements als auch mit Hilfe des in eine Haltenut
des anderen Paneels eingreifenden Arretierhakens. Geeignete Arretierhaken und geeignete
eine Haltenut aufweisende Federkörper sind in
WO 2006/133690 A1 beschrieben, auf dessen diesbezüglicher Inhalt hiermit als Teil der Erfindung Bezug
genommen wird.
[0022] Besonders bevorzugt weist die Haltenut in einer von der Längsrichtung und der Querrichtung
aufgespannten Schnittebene eine durch Rotationszerspanen herstellbare und gerundete
Auslaufbereiche an den in Querrichtung weisenden Enden der Haltenut aufweisende Querschnittsfläche
auf. Unter Rotationszerspanen wird ein spanabhebendes Fertigungsverfahren mit einer
rotierenden Schnittbewegung bei einem relativ dazu feststehenden Werkstück mit Hilfe
eines rotierenden Zerspanungswerkzeug mit geometrisch bestimmter Schneide verstanden,
beispielsweise Kreissägen mit einem Kreissägeblatt oder Fräsen mit Hilfe eines Umfangsfräsers.
Beim Rotationszerspanen kein ein Spanen mit einer kreisförmigen, dem Werkzeug zugeordneter
Schnittbewegung und beliebiger Vorschubbewegung stattfinden, wobei die Drehachse der
Schnittbewegung ihre Lage zum Werkzeug unabhängig von der Vorschubbewegung beibehält.
Die dreidimensionale Formgestaltung des Sperrelements kann an die Formgestaltung der
Haltenut angepasst sein, so dass zueinander korrespondierende Oberflächen aufeinander
zu weisen können und insbesondere flächig aneinander anliegen können. Vorzugsweise
basiert das Sperrelement im Wesentlichen auf einer quaderförmigen Grundform, so dass
das Sperrelement außerhalb der gerundeten Auslaufbereiche der Haltenut in der Haltenut
insbesondere bewegungsfest eingesetzt ist, wodurch die Herstellung des Sperrelements
kostengünstiger erfolgen kann. Hierbei wird die Erkenntnis ausgenutzt, dass für die
Bereitstellung des Rastfunktionalität des Sperrelements auch eine geringere Erstreckung
des Sperrelements in Querrichtung ausreichend sein kann. Die Erstreckung des Sperrelements
kann beispielsweise im Wesentlichen allein in Bezug auf die Rastfunktionalität und
dem Ertragen der hierbei zu erwartenden Kräfte dimensioniert sein, wodurch es durchaus
möglich ist, dass die Erstreckung des Sperrelements im Vergleich zu der Erstreckung
der Haltenut kleiner gewählt werden kann. Anstatt die Haltenut mit einem in Querrichtung
verfahrenden stiftförmigen Fräser, dessen Durchmesser insbesondere der Erstreckung
der Haltenut in Dickenrichtung entspricht, zu fertigen, ist es möglich die Haltenut
durch eine in den Paneelkörper eintauchende Kreissäge oder Umfangsfräser zu fertigen,
da gerundete Einlaufbereiche an den Enden der Haltenut zugelassen werden können. Die
Erzeugung der Haltenut kann dadurch schneller und kostengünstiger erfolgen.
[0023] In einer weiteren Ausführungsform weist die Haltenut in einer von der Längsrichtung
und der Querrichtung aufgespannten Schnittebene eine durch Fräsen herstellbare, insbesondere
im Wesentlichen rechtwinkelige, rechteckförmigen Querschnittsfläche auf. Bei beispielsweise
in Querrichtung sehr schmalen Paneelen kann dadurch die gesamte Erstreckung der Haltenut
in Querrichtung zur Aufnahme des Sperrelements genutzt werden. Freibleibende gerundete
Einlaufbereiche können dadurch vermieden werden.
[0024] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines Paneels, das wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein kann, bei
dem die Haltenut durch Rotationszerspanen mit einem an der Kurzseite des Paneelkörpers
in den Paneelkörper eingetauchten und um eine in Dickenrichtung verlaufende Drehachse
rotierenden Zerspanungswerkzeug erzeugt wird, wobei das Zerspanungswerkzeug beabstandet
zu dem ersten Rand und dem zweiten Rand in den Paneelkörper eintaucht, nachfolgend
in Querrichtung relativ zu dem Paneelkörper linear verfahren wird und nachfolgend
das Zerspanungswerkzeug beabstandet zu dem ersten Rand und dem zweiten Rand aus dem
Paneelkörper auftaucht. Das Verfahren kann insbesondere wie vorstehend anhand des
Paneels erläutert aus- und weitergebildet sein. Durch die durch Rotationszerspanen
nur über einen größeren Teilbereich der Kurzseite verlaufende Haltenut und das in
der Haltenut aufgenommene Sperrelement ist ein bruchfestes und durchlaufsicheres Paneel
mit einer guten und materialschonenden Verrastung ermöglicht.
[0025] Insbesondere weist das Zerspanungswerkzeug Schneidzähne mit bezogen auf die Drehachse
einer im Wesentlichen in radialer Richtung weisenden Hauptschneide und zwei im Wesentlichen
in entgegengesetzte Axialrichtungen weisenden Nebenschneiden auf, wobei zusätzlich
zu der Hauptschneide die beiden Nebenschneiden zur Erzeugung der Haltenut spanabhebend
und/oder glättend an dem Paneelkörper angreifen. Die Dicke der Schneidzähne in Dickenrichtung
kann in Umfangsrichtung im Wesentlichen keilförmig verlaufen, so dass die in Dickenrichtung
weisenden Zahnflanken der Schneidzähne Freiflächen für einen geeigneten Keilwinkel
der Nebenschneiden ausbilden können. Die Nebenschneiden und die Hauptschneide können
sich eine gemeinsame Spanfläche teilen. Mit Hilfe der Nebenschneiden können in demselben
Bearbeitungsschritt die von der Hauptschneide erzeugten und in Dickenrichtung weisenden
Oberflächen der Haltenut geschlichtet werden, wodurch das Einsetzen des Sperrelements
in die Haltenut erleichtert ist. Durch das Glätten der aufeinander zu weisenden Oberflächen
mit Hilfe der Nebenschneiden kann eine Streuung von Oberflächenrauigkeiten und Reibungskoeffizienten
der Oberflächen reduziert werden. Vorzugsweise weist das Zerspanungswerkzeug Schneidzähne
mit in axialer Richtung bezogen auf die Drehachse unterschiedlich weite radiale Erstreckungen
auf, wobei insbesondere die Schneidzähne eine radiale Profilierung zur gleichzeitigen
Erzeugung sowohl eines Aufnahmeraums als auch eines Befestigungsraums der Haltenut
aufweisen. Dadurch kann ein Teil des Schneidezahns weniger tief in das Material des
Paneelkörpers eintauchen, beispielsweise um einen Teil des Aufnahmeraums zu erzeugen,
während ein in axialer Richtung versetzter anderer Teil des Schneidezahns tiefer in
das Material des Paneelkörpers eintauchen kann, beispielsweise um zusätzlich den Befestigungsraum
zu erzeugen.
[0026] Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand
bevorzugter Ausführungsbeispiele exemplarisch erläutert, wobei die nachfolgend dargestellten
Merkmale sowohl jeweils einzeln als auch in Kombination einen Aspekt der Erfindung
darstellen können. Es zeigen:
Fig. 1: eine schematische Draufsicht auf einen Endbereich eines Paneels,
Fig. 2: eine schematische geschnittene Seitenansicht des Paneels aus Fig. 1,
Fig. 3: eine schematische geschnittene Seitenansicht des Paneels aus Fig. 2 während
der Fertigung und
Fig. 4: eine schematische geschnittene Seitenansicht eines Details des Paneels aus
Fig. 1 mit einem eingesetzten Sperrelement.
[0027] Das in Fig. 1 dargestellte Paneel 10 kann, beispielsweise als Fußbodenlaminat, zur
Abdeckung einer Oberfläche eines Raums verwendet werden. Das Paneel 10 kann an seinen
jeweiligen in Längsrichtung 30 verlaufenden Langseiten einerseits eine Spund-Nut 12
und andererseits einen Spund-Ansatz 14 aufweisen. Zwischen den Langseiten des Paneels
10 ist eine nominelle Breite B vorgesehen, wobei für die nominelle Breite B zwischen
den Rändern des Paneels 10 an den Langseiten die Spund-Nut 12 und der Spund-Ansatz
14 unberücksichtigt bleiben und als nicht existierend betrachtet werden. Insbesondere
weist das Paneel 10 an den in Querrichtung 32 verlaufenden Kurzseiten einen Arretierhaken
16 einerseits und einen mit einem derartigen Arretierhaken 16 zusammenwirkbaren Federkörper
18 andererseits auf. Beispielsweise an der Kurzseite mit dem Arretierhaken 16 ist
eine Haltenut 20 eingebracht, in die ein Sperrelement 22 bewegungsfest eingesetzt
werden kann. Die Haltenut 20 erstreckt sich hierbei nicht über die gesamte nominelle
Breite B, sondern nur über eine Teilstrecke bo, so dass zwischen der Haltenut 20 und
der Langseite mit der der Spund-Nut 12 ein erster Verstärkungsbereich 24 mit einer
Erstreckung t
1 in Querrichtung 32 und zwischen der Haltenut 20 und der Langseite mit der dem Spund-Ansatz
12 ein zweiter Verstärkungsbereich 26 mit einer Erstreckung t
2 in Querrichtung 32 verbleibt. Die Haltenut 20 kann durch einen in die Kurzseite eines
Paneelkörpers 28 des Paneels 10 eingetauchten und in der Art einer Kreissäge oder
Umfangsfräser ausgebildeten Nutfräser 40 erzeugt sein, so dass sich an den Enden der
Haltenut 20 gerundete Auslaufbereiche 31 mit einer Erstreckung b
2 in Querrichtung 32 ergeben. Die zwischen den Auslaufbereichen 31 verbleibende Erstreckung
b
1 der Haltenut 20 kann im Wesentlichen der Erstreckung des Sperrelements 22 in Querrichtung
32 entsprechen.
[0028] Wie in Fig. 2 dargestellt ist, kann die Haltenut 20 auf verschiedenen Höhen in einer
Dickenrichtung 34 des Paneelekörpers 28 unterschiedliche Tiefen in Längsrichtung 30
aufweisen. Die Haltenut 20 weist dadurch einen sich an der Kurzseite des Paneelekörpers
28 in Längsrichtung 30 anschließenden Aufnahmeraum 36 und einen von dem Aufnahmeraum
36 in Längsrichtung 30 in das Innere des Paneelekörpers 28 abstehenden Befestigungsraum
38 auf, die sich in ihrer Erstreckung in Dickenrichtung 34 unterscheiden. Die Erstreckung
des Aufnahmeraums 36 in Dickenrichtung 34 ist größer als die Erstreckung des Befestigungsraums
38 in Dickenrichtung 34.
[0029] Wie in Fig. 3 dargestellt ist, kann die abgestufte Haltenut 20 mit Hilfe eines in
der Art einer Kreissäge oder eines Umfangsfräsers ausgebildeten Nutfräsers 40 erzeugt
werden. Der Nutfräser 40 weist hierzu ein Zerspanungswerkzeug 42 auf, an dessen radialer
Außenseite Schneidzähne 44 vorgesehen sind. Die Schneidzähne 44 sind radial außen
abgestuft profiliert ausgebildet, so dass sich in radialer Richtung versetzte Hauptschneiden
46 ergeben. Der Aufnahmeraum 36 mit der kürzeren Erstreckung in Längsrichtung 30 und
der Befestigungsraum 38 mit der größeren Erstreckung in Längsrichtung 30 können dadurch
in einem gemeinsamen Fertigungsschritt erzeugt werden. Zusätzlich weisen die Schneidzähne
44 in Dickenrichtung 34 weisende Nebenschneiden 48 auf, so dass die gesamte Haltenut
20 mit einer definierten Oberfläche erzeugt werden kann. Die Haltenut 20 kann von
einer Oberseite 52 des Paneelkörpers 28 soweit in Dickenrichtung 34 beabstandet sein,
dass das Zerspanungswerkzeug 42 des Nutfräsers 40 an dem Arretierhaken 16 vorbeigeführt
werden kann. Gleichzeitig ist die Haltenut 20 von einer Unterseite 50 des Paneelkörpers
28 weit genug in Dickenrichtung 34 beabstandet, dass eine ausreichende Festigkeit
des Paneelkörpers 28 auch im Bereich der Haltenut 20 gegeben ist. Vorzugsweise wird
die Haltenut 20 mit Hilfe des Nutfräsers 40 erzeugt, während die Oberseite 52 des
Paneels 10 nach unten und die Unterseite 50 des Paneels 10 nach oben zeigt, so dass
der die Schneidzähne 44 oberhalb überdeckende Arretierhaken 16 abgetrennte Späne nach
unten ableiten kann.
[0030] Wie in Fig. 4 dargestellt ist, kann das Sperrelement 22 einen in dem Befestigungsraum
38 der Haltenut 20 eingepressten Befestigungsansatz 60 aufweisen. Gegebenenfalls kann
das Sperrelement 22 auch in einem zum Befestigungsraum 38 weisenden Teil des Aufnahmeraums
36 der Haltenut 20 eingepresst sein. Das Sperrelement 22 weist einen Raststeg 54 mit
einer Rastnase 56 auf, der beim Arretieren mit einem anderen Paneel an der Außenseite
des anderen Paneels abgleiten kann und hierbei elastisch in Richtung auf den Aufnahmeraum
36 der Haltenut 20 zu und gegebenenfalls in eine vom Sperrelement 22 freigehaltene
Aufnahmetasche ganz oder teilweise hineingeschwenkt werden kann. Wenn die designierte
Relativlage des Paneels 10 zu dem anderen Paneel eingenommen ist, kann der Raststeg
54 aus den Aufnahmeraum 36 elastisch herausschnappen, so dass die Rastnase 56 in eine
korrespondierende Rastnut 58 eingreifen kann und eine Verrastung herbeiführt.
1. Paneel zur Abdeckung einer Oberfläche eines Raums, mit
einem sich in einer Längsrichtung (30) und einer Querrichtung (32) erstreckenden Paneelkörper
(28) zum Abtragen von an einer Oberseite (52) des Paneelkörpers (28) eingeleiteten
Gebrauchslasten an eine der Oberfläche des Raums zugewandten Unterseite (50) des Paneelkörpers
(28), wobei die Oberseite (52) zu der Unterseite (50) in einer Dickenrichtung (34)
beabstandet ist,
einer in einer stirnseitigen Kurzseite des Paneelkörpers (28) in Querrichtung (32)
verlaufenden Haltenut (20) und
einem in der Haltenut (20), insbesondere im Wesentlichen bewegungsfest, eingesetzten
Sperrelement (22),
dadurch gekennzeichnet, dass
für eine Erstreckung b0 der Haltenut (20) in Querrichtung (32) bezogen auf eine nominelle Breite B des Paneelkörpers
(28) zwischen einem in Längsrichtung verlaufenden ersten Rand und einem in Längsrichtung
verlaufenden zweiten Rand des Paneelkörpers (28) 0,50 ≤ b0/B ≤ 0,97, insbesondere 0,75 ≤ b0/B ≤ 0,95, vorzugsweise 0,85 ≤ b0/B ≤ 0,93 und besonders bevorzugt b0/B = 0,90 ± 0,02 gilt.
2. Paneel nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass in Querrichtung (32) zwischen einem in Querrichtung (32) auf den ersten Rand zu weisenden
ersten Ende der Haltenut (20) ein erster Verstärkungsbereich (24) mit einer Erstreckung
t1 in Querrichtung (32) ausgebildet ist, wobei in Querrichtung (32) zwischen einem in
Querrichtung (32) auf den zweiten Rand zu weisenden zweiten Ende der Haltenut (20)
ein zweiter Verstärkungsbereich (26) mit einer Erstreckung t2 in Querrichtung (32) ausgebildet ist, wobei für den ersten Verstärkungsbereich (24)
0,005 ≤ t1/B ≤ 0,090, insbesondere 0,015 ≤ t1/B ≤ 0,050, vorzugsweise 0,020 ≤ t1/B ≤ 0,030 und besonders bevorzugt t1/B = 0,025 ± 0,002 und/oder für den zweiten Verstärkungsbereich (26) 0,005 ≤ t2/B ≤ 0,090, insbesondere 0,015 ≤ t2/B ≤ 0,050, vorzugsweise 0,020 ≤ t2/B ≤ 0,030 und besonders bevorzugt t2/B = 0,025 ± 0,002 gilt, mit der Maßgabe, dass t1 + b0 + t2 = B gilt.
3. Paneel nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, dass der Paneelkörper (28) an dem ersten Rand eine in den Paneelkörper (28) hineinreichende
Spund-Nut (12) und an dem zweiten Rand einen von dem Paneelkörper (28) abstehenden
Spund-Ansatz (14) aufweist, wobei t1 < t2, insbesondere 0,75 ≤ t1/t2 ≤ 0,99, vorzugsweise 0,80 ≤ t1/t2 ≤ 0,95 und besonders bevorzugt 0,85 ≤ t1/t2 ≤ 0,90 gilt.
4. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, dass für eine Erstreckung b1 des Sperrelements (22) in Querrichtung bezogen auf die nominelle Breite B des Paneelkörpers
(28) 0,40 ≤ b1/B ≤ 0,95, insbesondere 0,50 ≤ b1/B ≤ 0,90, vorzugsweise 0,60 ≤ b1/B ≤ 0,80 und besonders bevorzugt b1/B = 0,70 ± 0,05 gilt.
5. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, dass ein Reibschluss des Sperrelements (22) in der Haltenut (20) ausschließlich durch
in Dickenrichtung (34) weisende Klemmkräfte bereitgestellt ist.
6. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (22) einen elastisch zumindest teilweise in Richtung in die Haltenut
(20) hineinbiegbaren Raststeg (54) aufweist.
7. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet, dass die Haltenut (20) einen sich an einer Stirnseite der Kurzseite anschließenden Aufnahmeraum
(36) zur Aufnahme eines Teils des Sperrelements (22), insbesondere zur temporären
Aufnahme eines elastisch biegbaren Raststegs (54) des Sperrelements (22), und einen
sich an der von der Stirnseite weg weisenden Seite des Aufnahmeraums (36) anschließenden
Befestigungsraum (38) zur reibschlüssigen und/oder formschlüssigen Befestigung eines
Befestigungsansatzes (60) des Sperrelements (22) aufweist, wobei die Erstreckung des
Befestigungsraums (38) in Dickenrichtung (34) kleiner als die Erstreckung des Aufnahmeraums
(36) in Dickenrichtung (34) ist.
8. Paneel nach Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (22) an beiden in Dickenrichtung (34) weisenden Oberflächen des
Aufnahmeraums (36), insbesondere mit einer Klemmkraft, anliegt, wobei insbesondere
das Sperrelement (22) eine in den Aufnahmeraum (36) hineinreichende Aufnahmetasche
zur temporären Aufnahme eines elastisch biegbar angebundenen Raststegs (54) des Sperrelements
(22) aufweist.
9. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 8 dadurch gekennzeichnet, dass der Paneelkörper (28) an der die Haltenut (20) ausbildenden Kurzseite einen in Längsrichtung
(30) von der Kurzseite des Paneelkörpers abstehenden Arretierhaken (16) zum Verrasten
in einer Aufnahmenut eines weiteren Paneels aufweist.
10. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 9 dadurch gekennzeichnet, dass die Haltenut (20) in einer von der Längsrichtung (30) und der Querrichtung (32) aufgespannten
Schnittebene eine durch Rotationszerspanen herstellbare und gerundete Auslaufbereiche
an den in Querrichtung (32) weisenden Enden der Haltenut (20) aufweisende Querschnittsfläche
aufweist.
11. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 9 dadurch gekennzeichnet, dass die Haltenut (20) in einer von der Längsrichtung (30) und der Querrichtung (32) aufgespannten
Schnittebene eine durch Fräsen herstellbare, insbesondere im Wesentlichen rechtwinkelige,
rechteckförmigen Querschnittsfläche aufweist.
12. Verfahren zur Herstellung eines Paneels nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei dem
die Haltenut (20) durch Rotationszerspanen mit einem an der Kurzseite des Paneelkörpers
(28) in den Paneelkörper (28) eingetauchten und um eine in Dickenrichtung (34) verlaufende
Drehachse rotierenden Zerspanungswerkzeug (42) erzeugt wird,
wobei das Zerspanungswerkzeug (42) beabstandet zu dem ersten Rand und dem zweiten
Rand in den Paneelkörper (28) eintaucht,
nachfolgend in Querrichtung (32) relativ zu dem Paneelkörper (28) linear verfahren
wird und
nachfolgend das Zerspanungswerkzeug (42) beabstandet zu dem ersten Rand und dem zweiten
Rand aus dem Paneelkörper (28) auftaucht.
13. Verfahren nach Anspruch 12, bei dem das Zerspanungswerkzeug (42) Schneidzähne (44)
mit bezogen auf die Drehachse einer im Wesentlichen in radialer Richtung weisenden
Hauptschneide (46) und zwei im Wesentlichen in entgegengesetzte Axialrichtungen weisenden
Nebenschneiden (48) aufweist, wobei zusätzlich zu der Hauptschneide (46) die beiden
Nebenschneiden (48) zur Erzeugung der Haltenut (20) spanabhebend und/oder glättend
an dem Paneelkörper (28) angreifen.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, bei dem das Zerspanungswerkzeug (42) Schneidzähne
(44) mit in axialer Richtung bezogen auf die Drehachse unterschiedlich weite radiale
Erstreckungen aufweist, wobei insbesondere die Schneidzähne (44) eine radiale Profilierung
zur gleichzeitigen Erzeugung sowohl eines Aufnahmeraums (36) als auch eines Befestigungsraums
(38) der Haltenut (20) aufweisen.